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30 Challenges...

...gestellt von dat_azra und einem Wörterbuch
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Wandertag mit Hindernissen

Titel: Wandertag mit Hindernissen

Autorin: Luinaldawen

Pairing: FujixTezuka

Warnung: Wie das Pairing schon sagt, isses Shonen-Ai. Also gilt: Don’t like, don’t read.

Ansonsten…

Rechtschreibfehler sind sicherlich vorhanden, ihr dürft sie gerne behalten.

Challenge: Vertrauensfrage (von Azra & Wörterbuch XD)

Anmerkungen: Zum ersten: Dies ist der erste Versuch einer PoT-Fanfiction, also seid bitte gnädig.

Zum zweiten: Ich wollte die Challenge erst anders umsetzen, aber plötzlich stand da der Kram, den ich euch jetzt antue… Aber ich denke, sie kommt trotzdem einigermaßen rüber es trotzdem *Lupen verteil*

Zum dritten: Eigentlich finde ich es ziemlich misslungen. Deswegen wollte ich es erst nur auf meinem Webblog on stellen, hab mich dann aber doch dazu überreden lassen, es hier zu posten.

Und nachdem ich es auf Azras Anraten hin noch mal überarbeitet habe, denke ich, man kann es der Öffentlichkeit zumuten XD

Zum vierten: Der Titel ist ne mittelschwere Katastrophe, aber mir ist beim besten Willen nix besseres eingefallen, nachdem ich einen Schreibmarathon („Was, schon halb sieben?“ *halb fünf angefangen hat*) eingelegt habe, war meine ganze Kreativität verbraten. Außerdem ist es total konfus und überhaupt… egal, was solls.

Kommentare: Immer her damit!
 

Jetzt genug gelabert, viel Spaß beim Lesen!
 

~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Eigentlich war dies ein perfekter Tag.

Sollte perfekt sein.

Befänden sie sich beim Tennistraining.

Was leider nicht der Fall war.

Die Sonne schien, der Himmel zeigte keine Wolke, die Aufnahmeprüfungen für die Oberschule lagen hinter den Schülern der dritten Klasse der Seigaku Mittelschule und… ebendiese Schüler nutzten die restliche Zeit die ihnen noch zusammen blieb, um in den Zoo zu gehen!

Das war es, was Tezuka die Laune vermieste – das und Eiji, der wie ein Grundschüler von einem Tiergehege zum nächsten sprang und lautstark seine Meinung über die armen Geschöpfe, die hier ihr Dasein fristen mussten, kundtat.

Wobei es sicher nicht Eiji war, der die Tiere bedauerte, der quitschte sich vor Begeisterung fast heiser.

Egal, ob man es hören wollte oder nicht.

Tezuka jedenfalls konnte nichts egaler sein, als ein ach so niedliches Erdmännchen, dass das einzig Vernünftige tat und sich wieder in seinem Erdloch verkroch.

Tezuka wünschte sich, er könnte es dem Vieh gleichtun.

Oder wahlweise auch Eiji zu den Affen sperren, an denen sie nach Information der beiden Lehrer, die mit blendender Laune nur wenige Schritte vor ihm gingen, gleich vorbeikommen würden.

Das rothaarige Energiebündel würde da sicher ganz hervorragend reinpassen. Und er, Tezuka, wäre ihn los.

Nicht, dass die Probleme damit ein Ende hätte, seine Negativliste besaß noch einen weiteren nicht ganz unwesentlichen Punkt mit Namen Fuji Syusuke.

Fuji, der vollkommen entspannt neben ihm herlief und schon seit einer geschlagenen Stunde versuchte, ihn in ein Gespräch zu verwickeln.

Scheinbar interessiert sah der zierliche Junge dabei von rechts nach links, hin und wieder sogar in Eijis Richtung, der einem Flummi im Moment ähnlicher war, als einem der besten Doppelspieler die Tezuka kannte. Schon wieder hatte der Rothaarige den Standort gewechselt… da konnte einem ganz schwindelig bei werden.

Lieber nicht mehr hinsehen.

Also zurück zu Fuji.

Warum hing der seit einer gefühlten Ewigkeit an ihm, wie eine Klette?

Er konnte es sich nicht wirklich erklären.

Okay, dem jugendlichen Genie war ganz offensichtlich unglaublich langweilig.

Tezuka sah das ohne jeden Zweifel wie der Art wie Fuji lächelte:

Dieses vollkommen abwesende Lächeln mit dem er die Tiere und ihre Mitschüler musterte…

Die Tatsache, dass er lächelte war nichts wirklich besonderes, Fuji lächelte bis auf wenige Ausnahmen immer, was ihn zu einer der undurchschaubarsten Personen machte, die Tezuka kannte. Aber dieses Lächeln trug er immer dann, wenn er im Unterricht hoffnungslos unterfordert war – was fast immer der Fall war –, er sich ein besonders langweiliges Tennismatch ansah oder… selbst eines spielte und sich nicht mal dazu aufraffen konnte, den Gegner nach allen Regeln der Kunst fertig zu machen.

Aber… wenn ihm so langweilig war, warum konnte er dann nicht Eiji oder Kawamura nerven, die waren vermutlich wesentlich unterhaltsamer!

Aber nein… Fuji klebte wie ein Kaugummi an ihm fest und würde sich höchstens durch eine eindeutige Bemerkung vertreiben lassen.

Vielleicht.

Eventuell.

Zu 50% würde Inui sagen. Wobei man bemerken musste, dass Fuji vollkommen unberechenbar war. Niemand wusste, was hinter dem engelsgleichen Lächeln in diesem brillanten Kopf vor sich ging und was er als nächstes zu tun gedachte.

Und ganz ehrlich… Tezuka wollte es auch gar nicht wissen.

Alles was ihn im Moment zu interessieren hatte war, wie er Fuji am effektivsten loswerden konnte. Auch wenn er ihn als guten Tennisspieler schätzte, irgendwann war es wirklich gut.

Plötzlich schoss ihm die Frage durch den Kopf, ob Fuji an der Oberschule weiterhin Tennis spielen würde.

Kawamura würde aufhören… eine Verschwendung, wenn man Tezuka fragte, aber er wurde ja nicht gefragt.

Im selben Moment ärgerte er sich, dass er sich darüber Gedanken machte. Was ging es ihn an, was Fuji in Zukunft vorhatte, mit allergrößter Wahrscheinlichkeit würde er es eh hautnah miterleben, schließlich hatten sie beide dieselbe Oberschule im Visier und die Schule die Fuji nicht nahm, musste erst noch gegründet werden.

Und sollte alles so klappen, wie er es sich wünschte, würde er schon zu verhindern wissen, dass Fuji sein Talent wegwarf.

Fast hätte er sich selbst geohrfeigt. Er machte sich schon wieder Gedanken über Fuji!

Es war wie verhext!

Was wenn… einer von ihnen durchgefallen war?

Er tat es schon wieder.

„Tezuka…“, unterbrach Fuji, der erstaunlich lange geschwiegen hatte, seine schon fast beängstigenden Gedanken, „wenn wir an derselben Schule genommen werden… spielst du dann mal gegen mich?“

Überrascht senkte Tezuka den Blick, bis er seinen Teamkameraden direkt ansah. Der wandte ihm aber sein Profil zu, die erstaunlich blauen Augen waren leicht geöffnet und sahen nachdenklich ins Leere.

Da machte sich wohl noch jemand Gedanken…

Er konnte sich nicht daran erinnern, diesen Gesichtsausdruck schon mal an Fuji gesehen zu haben und sie kannten sich schon fast drei Jahre.

So… nachdenklich. War da sogar Unsicherheit?

Es fiel ihm schwer, das zu glauben.

„Auch wenn wir nicht auf dieselbe Schule gehen.“ Er hatte das gar nicht sagen wollen.

Klar, sollte es sie auf verschiedene Schulen verschlagen, bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie einander in einem offiziellen Turnier gegenüberstanden, aber das hatte er damit nicht ausdrücken wollen.

Seine Worte wollten etwas anderes sagen.

Nämlich, dass er nicht vorhatte, den Kontakt zu Fuji zu verlieren, warum auch immer. Schließlich hatte er sich gerade gefragt, wie er den anderen am schnellsten loswerden könnte.

Nun sah Fuji doch zu ihm auf. Tezuka hoffte, dass er sich genug im Griff hatte, dass man ihm die Verwirrung, die seine eigenen Worte in ihm ausgelöst hatte, nicht ansah.

Fujis hatte den Kopf leicht schief gelegt und musterte ihn aufmerksam, aus forschend zusammengekniffenen Augen. Dann lächelte er.

Strahlend wie die Sonne über ihnen.

„Habe ich da etwas so etwas wie Sympathie für mich gehört? Erstaunlich, dabei dachte ich immer, ich würde dich nur in den Wahnsinn treiben…“

Verdammt… warum musste der Junge so ein verdammt guter Beobachter sein? Wieso durchschaute der ihn so einfach? Das war nicht fair.

Vor allem, weil Tezuka es ihm nicht gleichtun konnte… der seltene Ausdruck einer echten, ehrlichen Emotion war schon wieder verschwunden und hatte dem freundlichen Alltagslächeln Platz gemacht, dass er mehr hasste, als er zuzugeben bereit war.

„Das eine schließt das andere nicht aus.“

Er konnte nicht glauben, dass er das gerade wirklich gesagt hatte. Tezuka spürte, wie sich seine Rechte zur Faust ballte. Ganz kurz nur, aber Fujis scharfen Augen entging das natürlich nicht. „Keine Sorge, ich sage es nicht weiter…“

~Zu gütig…~

Für eine Millisekunde huschte wieder ein ehrliches, belustigtes Lächeln über Fujis Gesicht und war so schnell wieder weg, dass Tezuka sich fragte, ob er sich nicht doch getäuscht hatte.

Nein.

Es war dagewesen.

Und hatte etwas in ihm zum Flimmern gebracht.

Es kribbelte… irgendwie.

Wie machte der Junge das nur immer wieder?

Ein Blick, ein scheinbar dahingeworfener Kommentar, der aber voll ins Schwarze traf und schon hatte Tezuka Mühe, seine Selbstbeherrschung zu wahren.

Und genau das schien seit neuestem Fujis Lieblingsbeschäftigung geworden zu sein:

Seinen Kapitän aus der Fassung zu bringen.

Und das versuchte er auf so unglaublich subtile Art, dass Tezuka nicht einmal Grund hatte, ihn dafür im Training Runden laufen zu lassen.

Das war besonders frustrierend.

Er war diesen… nonverbalen… widerwärtig gut gelaunten Attacken vollkommen hilflos ausgeliefert!

„Du siehst aus, als würdest du dich über irgendetwas aufregen…“, Fujis freundliche Stimme klang ein wenig zu neugierig für Tezukas Geschmack. Wusste der wirklich nicht, was los war?

Irgendwie bezweifelte er das, hoffte es trotz allem aber doch.

Fuji war nun wirklich die letzte Person, von der er durchschaut werden wollte.

„Kannst du nicht Eiji nerven? Hinterher zieht er noch bei den Affen ein.“ In dem Moment, wo Tezuka es aussprach wusste er, dass er direkt in Fujis kleine, gemeine Falle getappt war. Genau das hatte der Kleinere gewollt!

Dass er, Tezuka, der immer ernst und beherrschte Kapitän von Seigaku, einen Teil seiner Beherrschung fallen ließ.

Das mochte jetzt zwar etwas paranoid klingen, war aber bei Fuji durchaus denkbar!

Schon sah er sich von blauen Augen fixiert. Dass diese Augen ein gutes Stück unter den seinen waren, tat der Intensität des Blickes keinen Abbruch.

Nicht umsonst wichen die Erstklässler ein paar Schritte zurück, wenn Fuji sich einmal dazu herabließ einmal ernsthaft zu spielen. Zum ersten Mal verstand Tezuka warum. Fujis ausdrucksstarken Augen konnten echt gruselig sein. „War das gerade so etwas wie ein Wutausbruch? Oder sollte es ein Scherz sein?“

Tezuka zog es vor zu schweigen und wandte sich ab. Sonst würde er sich endgültig vergessen und die Löwen, die hier auch irgendwo existieren mussten, bekämen Frischfleisch zu fressen. Aber ob die Biester es auch zu schätzen wussten, mit was für einem Talent er sie zu füttern gedachte?

Vermutlich nicht.

„Bist du sauer?“ Fuji ließ natürlich nicht locker. Aber in der leisen, sonst so ruhigen Stimme lag etwas, was man mit viel Fantasie als Sorge interpretieren konnte. Wieso sollte Fuji sich Sorgen machen?

„Sorry…“ Und jetzt entschuldigte er sich auch noch!

Tezukas Weltbild begann langsam aber sicher zu bröckeln.

Abrupt blieb er stehen.

„Fuji… was sollen diese Spielchen.“

Jetzt hatte er es doch getan. Er hatte Fuji schon länger fragen wollen, was in letzter Zeit mit ihm los war, hatte es dann aber doch nie getan.

Was ging ihn die Gemütslage anderer an?

Was ging ihn Fujis Gemütslage an?

Solange er gut spielte, gar nichts.

Sie waren ja nicht einmal Freunde!

Nicht im eigentlichen Sinne.

Er hatte nichts gegen Fuji, im Gegenteil. Aber… er wusste es einfach nicht.

Er spürte, dass er es wissen müsste, warum sie auf keinen gemeinsamen Nenner kamen, aber immer wenn er es hatte, flutschte es wie ein Fisch durch seine Finger und verschwand in den schwarzen, bodenlosen Tiefen seines Unterbewusstseins.

Aber dieser Fisch kam wieder näher, er spürte es. Und diesmal würde er ihn nicht wieder entkommen lassen.

Ebensowenig wie er Fuji jetzt so einfach davonkommen lassen würde, bevor er eine Erklärung bekommen hatte, die ihm zusagte.

Er machte sich keine Illusionen.

So wie er Fuji kannte, würde er sich entweder rausreden, oder dumm stellen.

„Was für Spielchen?“ Wobei er zugeben musste, dass Option Nr. 2 seine Laune um weitere Punkte nach unten verlagerte. Konnte der denn nie etwas ernst nehmen? „Du weißt genau, wovon ich rede. Dein Verhalten in letzter Zeit! Ich bin ja nun wirklich einiges von dir gewohnt aber…“

„Aber?“

Fuji sah sich verstohlen um, Tezuka folgte seinem Blick. Im Laufe ihres Gesprächs waren sie immer weiter zurückgefallen und sahen nun gerade die letzten Nachzügler – die vorletzten, die letzten waren ja inzwischen er und Fuji – um eine Ecke biegen. Das störte ihn aber herzlich wenig. Schnurstracks ging er auf eine leere Bank am Affengehege zu und setzte sich, wobei er sich mit einem scharfen Blick davon überzeigte, dass Fuji ihm folgte. Dann verscheuchte er mit demselben Blick ein paar Grundschüler, die die Kapriolen von Eijis pelzigen Verwandten lautstark bewunderten, und wartete.

Irgendwann würde Fuji schon mit der Sprache herausrücken.

Aber das Einzige, was erstmal kam war ein „Wir verlieren die anderen.“

„Tun wird das?“, fragte er in einem Tonfall, der sogar jemanden der ihn nicht kannte verriet, wie unglaublich egal ihm das war.

Fuji seufzte und stützte die Ellenbogen auf die Knie.

„Das hier interessiert dich nicht besonders, was?“ Dabei machte er eine kurze Handbewegung, die den kompletten Zoo einschließen sollte.

„Nicht wirklich.“

„Du wärst lieber beim Training.“

„Hn.“

„Ich auch…“

Tezuka sah weiterhin stur geradeaus, ohne zu wahrzunehmen, was sich dort befand.

„Meinst du, wir schaffen beide die Aufnahmeprüfungen?“

„Hm?“ Verwirrt zog Tezuka die Augenbrauen zusammen und sah zu Fuji hinab.

Der hatte den Kopf gesenkt, die rötlichbraunen Haare verdeckten sein Gesicht nur teilweise.

„Ich zweifle nicht daran“, entgegnete er, großzügig übersehend, dass er sich vor gar nicht so langer Zeit dieselbe Frage gestellt hatte, „Und das solltest du auch nicht.“

„Ich weiß. Ich frage mich trotzdem… Tezuka… das klingt jetzt vielleicht komisch für dich, aber… ich würde ungerne in einem anderen Team als du spielen.“

Tezuka schwieg lange. Es war nicht so, als ob ihn diese Worte überraschten.

Nein, Fuji hatte genau das ausgesprochen, was er selber die ganze Zeit fühlte, ohne es wahrhaben zu wollen.

Natürlich, Fuji war sein persönlicher Sargnagel, aber…

Aber… sollte er irgendwann einmal einen Tennisplatz betreten, und nicht von diesem unglaublich nichtssagenden, engelsgleichen Lächeln empfangen werden, das in dem Chaos, das Eiji meistens mit Hilfe von Momoshiro und Kawamura, dem irgendein Verrückter einen Tennisschläger in die Hand gegeben hatte, fast unterging, würde etwas fehlen.

Irgendwie war er immer da.

Und trieb ihn immer wieder fast in den Wahnsinn.

Tennis ohne Fuji würde zweifellos sehr, sehr ruhig sein.

Und… sehr, sehr langweilig.

Leise, ganz leise sagte er: „Fuji… wir werden nicht in verschiedenen Teams spielen.“

„Was macht dich da so sicher.“

„Ich weiß es einfach.“ Es musste einfach so sein.

Es musste.

Egal, was die Zukunft auch bringen mochte, Fuji gehörte zu den Personen, die er mitnehmen wollte.

Warum, würde er schon noch früh genug herausfinden.

„Du hast recht…“, kam es von rechts unten. Tezuka sah hinab.

Fuji lächelte zu ihm hinauf.

Es war wieder dieses strahlende Lächeln, das bisher nur Millisekunden Bestand gehabt hatte. Jetzt schien es gar nicht mehr weichen zu wollen.

Unwillkürlich musste Tezuka auch lächeln.

„Hab ich euch!“

Für unglaublich erniedrigende drei Sekunden kämpfte Tezuka mit dem Gleichgewicht, als ein rothaariges Etwas urplötzlich vor ihnen auftauchte und ihnen einen Vortrag über unerlaubtes Entfernen von der Gruppe hielt.

Irgendwie gelang es ihm, seine Würde nicht komplett zu verlieren und sah zu Fuji hinüber.

Der saß vollkommen überfahren im Gebüsch hinter der Bank und fluchte vollkommen untypisch über die fehlenden Rückenlehnen der Banken in diesem Zoo.

Gut, der würde erstmal klarkommen.

Irgendwie.

Jetzt aber musste Tezuka erstmal sehen, wie er Eiji zum Schweigen brachte. Es war ja schon peinlich genug, dass man ihn in so einem privaten Moment erwischt hatte, aber dass er sich eine Moralpredigt von Eiji – gerade von Eiji! – anhören musste, schlug dem Fass den Boden aus.

Leider fehlten ihm vollkommen die Argumente!

Denn… so ungerne er es auch zugab, Eiji hatte vollkommen Recht!

Okay, sie hatten sich nicht aktiv von der Gruppe entfernt, sondern waren einfach hier geblieben, aber es kam auf dasselbe heraus.

Regeln waren Regeln.

Wieder sah er zu Fuji, der sich gerade mühsam wieder hocharbeitete, dann aber wieder den Gesetzen der Schwerkraft erlag und erneut im Gebüsch landete. Oishi, der etwas ratlos hinter Eiji stand, machte einen unsicheren Schritt auf Fuji zu, vermuutlich um ihm zu helfen, konnte sich dann aber doch nicht dazu überwinden, seinen Partner ganz ohne Rückendeckung zu lassen.

Tezuka kümmerte es nicht besonders. Eijis Standpauke, die bei näherem Hinhören nicht wirklich ernst zu nehmen war, stellte er mit einem Blick, der nichts Gutes für das morgige Training verhieß ab, und stand auf.

Blitzschnell war Eiji hinter Oishi verschwunden, der sich wohl doch nicht ganz entscheiden konnte, auf wessen Seite er jetzt stehen sollte.

Nach einem herzzerreißenden „Oishiiiii!“ entschied er sich für das hilflosere Opfer und sagte: „Die Lehrerin hat uns geschickt, die anderen wollen ins Delphinarium. Wenn ihr keine Lust habt, treffen wir uns in einer Dreiviertelstunde bei den Elefanten.“

„Dann ist Fütterung und die Gäste dürfen ihnen auch etwas geben!“, war Eijis vollkommen überflüssiger Kommentar. Tezuka musste ihn nur noch einmal ansehen, dann verschwand er wieder hinter Oishis Rücken.

Hatte er gerade Fuji als seinen persönlichen Sargnagel bezeichnet? Korrektur: Es war Eiji.

Sein Vize bemerkte die akute Lebensgefahr in der sich sein Doppelpartner gerade befand und verabschiedete sich hastig.

Tezuka atmete einmal tief durch und besann sich auf Fuji, der immer noch im Gebüsch hing.

Vielleicht sollte er ihm doch mal helfen…

„Fuji…“

„Ah… ein wenig Hilfe wäre nicht schlecht…“ Fuji lächelte hilflos und streckte ihm die Hand entgegen. Tezuka ergriff sie und zog den zierlichen Jungen vorsichtiger als beabsichtigt in die Höhe.

Er war wirklich leicht… naja, bei dem schmalen Körperbau war das auch kein Wunder.

Nur wenige Zentimeter trennten ihre Körper, dessen war Tezuka sich unangenehm bewusst.

Unangenehm?

Nein… er konnte nicht wirklich sagen, dass diese Nähe unangenehm war.

Sie war fast erschreckend angenehm.

Fujis Linke legte sich leicht wie eine Feder auf Tezukas Schulter und dirigierte ihn ein wenig nach unten, bis sich ihre Gesichter auf einer Höhe befanden. Seine Rechte lag immer noch in Tezukas Hand. Überdeutlich war er sich der Wärme bewusst, die von ihr ausging. Die Haut war ein wenig rau, vermutlich vom Tennisspielen.

Dann näherte sich Fujis Mund seinem Ohr. „Danke…“

Tezuka schwieg. Was sollte er darauf sagen? Was um alles in der Welt wollte Fuji jetzt hören, oder eher: Was hatte Fuji vor?

„Vertraust du mir?“

Diese Frage kam so überraschend, dass Tezuka vollkommen perplex zurückweichen wollte, aber Fujis linke Hand zeigte nun eine Kraft, die man ihm gar nicht zugetraut hätte und hielt ihn fest.

„Eine ehrliche Antwort. Ja oder nein.“

Tezuka schluckte.

War das wieder eines von Fujis Spielchen?

Nein. Er hatte vollkommen ernst geklungen.

Dann wollte er auch ernst antworten.

„Ja.“

„Das ist gut…“

Schon streifen weiche Lippen die seinen.

Ganz kurz nur, dann war er wieder frei und Fuji trippelte fröhlich grinsend davon.

Tezukas Augenbraue begann zu zucken.

Fuji…

Ohne es zu wollen, hob er seine linke Hand an die Lippen.

Fuji verschwand gerade außer Sichtweite.

Das war auch wirklich besser für ihn.
 

Irgendwann war auch der schlimmte und sinnlosteste Tag vorbei und die große Gruppe sammelte sich auf dem Parkplatz die Schüler stiegen geordnet in den Bus.

Tezuka konnte nicht sagen, ob er sich den restlichen Tag von Fuji ferngehalten, oder Fuji sich vom ihm, aber er hatte Fuji in den letzten drei Stunden nur von weitem gesehen.

Zum Glück.

Während er in der restlichen Zeit mit Inui die künftigen Trainingspläne besprochen hatte, hatte er seine Selbstbeherrschung wiedergewonnen.

Nach außen hin.

In seinem Kopf rasten die Gedanken nur so dahin und ignorierten fröhlich sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Warum hatte Fuji das getan?

Hatte er es ernst gemeint, oder nicht?

Einerseits war Fuji einfach… Fuji. Der nahm nichts ernst und liebte nichts mehr als eine gute Herausforderung.

Andererseits war er wirklich merkwürdig gewesen. Ungewöhnlich ernst und… ja… offen.

Plötzlich wusste Tezuka, was bisher eine unsichtbare Barriere zwischen ihm und Fuji erschaffen hatte.

In gewisser Weise waren sie sich zu ähnlich: sie ließen beide niemanden sehen, was sie wirklich dachten oder fühlten.

Die Ausnahmen in Fujis Fall waren die wenigen Momente wo er eine Mordswut auf jemanden hatte, das Spiel gegen Mizuki vor über einem halben Jahr war eines der einigen Beispiele.

Aber ansonsten…

Wenn Fuji etwas sagte, hatte es nicht eine, sondern hundert Bedeutungen.

Und wenn er etwas tat… das war schon schwieriger, schließlich gefiel der Tensai sich in der Rolle des stillen Beobachters.

Des stillen, scharfsinnigen Beobachters, um genau zu sein.

Nicht umsonst stand er bei Tennismatches gerne neben Inui und diskutierte über die einzelnen Schläge.

Aber das half Tezuka jetzt recht wenig in Bezug auf den Kuss vom frühen Nachmittag.

„So abwesend kennt man Tezuka gar nicht.“

„Die Wahrscheinlichkeit, dass Tezuka sich so in Gedanken verlieren würde, betrug 0,001%, interessant…“

„Hoi, Fuji, was hast du mit ihm angestellt?“

„Hm?“ Dieses Geräusch kam von dem Platz neben Tezuka…

So ruhig wie er konnte sah er zur Seite.

Und seufzte lautlos.

Schon wieder Fuji…

Vor ihm hatte Eiji sich auf die Rückenlehne seines Sitzes gestützt und musterte ihn mit großem Interesse.

Die beiden Sitze hinter Tezuka und Fuji waren von Kawamura und Inui besetzt, wobei Inui gerade nicht zu sehen war, man hörte nur das Kratzen seines Stiftes.

„Eiji, du solltest dich vernünftig hinsetzen, wir fahren gleich los“, rettete Oishi erneut seinen Partner.

Schmollend drehte Eiji sich wieder um und jetzt sah Tezuka nur noch den oberen Teil des wilden Haarschopfes.

„Fuji…“, wagte Tezuka einen Vorstoß – wohlweislich so leise, dass ganz sicher keiner mithören konnte.

Ein fragender Blick von schräg unten traf ihn. Die Unschuldsmiene beherrschte Fuji wirklich gut. Aber er begriff auch sehr schnell, dass Tezuka jetzt nicht locker lassen würde. „Meinst du… die Sache von heute Nachmittag?“, fragte er ebenso leise.

Tezuka nickte. „Was sollen diese Spielchen?“

„Ich wollte etwas ausprobieren...„

„Und was?“ ~Ob du die Aktion überlebst? Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher…~

„Wie es sich anfühlt.“

Kurz, ganz kurz verschlug es Tezuka die Sprache. Im Geiste setzte er Fuji wieder auf Platz eins der Hitliste der größten Nervensägen und wandte sich ab, Richtung Fenster.

Irgendwie… war es nicht das gewesen, was er hatte hören wollen.

Was er gerne gehört hätte, wusste er allerdings selber nicht.

Nun… vielleicht wusste er es doch.

Eine Stunde später waren sie an der Schule angekommen und die Schüler verließen träge und gähnend den Bus.

Schon von weitem sah Tezuka den roten Wagen von Fujis Schwester, die ihn mal wieder abholte.

Bevor er sich in die andere Richtung verabschieden konnte, strich Fujis Hand wie zufällig ganz leicht über seinen Arm.

„Tezuka… in einem Punkt hast du dich geirrt.“

„Der wäre?“

„Das war keines meiner Spielchen.“
 

~*~~*~Ende~*~~*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Flecki49
2010-09-06T10:52:24+00:00 06.09.2010 12:52
Süß^^ vor allem Eijis Kommentar: "Was hast du mit ihm angestellt, Fuji?" xD
Knuffelig ^^
Lg, Flecki^^
Von: Exile
2008-06-10T08:19:33+00:00 10.06.2008 10:19
Ich hab mir das jetzt nochmal durchgelesen und...

wieder bin ich einfach nur sprachlos >.<
Du weißt ja, wie hoch ich deine Schreibkünste schätze und dieser Tezuka ist einfach... inspirierend.

Ich bin so neidisch ... auf Fuji...
Der kann sich immer sowas leisten, ohne geköpft zu werden.

Jetzt bin ich wieder richtig in Schreiblaune XD

Also nochmals: Gut gemacht!
*Tezuka anlieb und Luinafähnchen schwenk*
Von:  Juventina
2007-01-26T19:40:50+00:00 26.01.2007 20:40
Hallo ^^

Eine Tezuka x Fuji-FF... toll *.* Das allein macht mich schon glücklich ^__^ Die Idee an sich ist schon super xD Ein Zoobesuch mit Seigaku, da kann wirklich alles passieren. Mit diesem Team und einem hyperaktivem Eiji... xD

Schon der Anfang ist toll... so typisch Tezuka. Auch wenn mir eines aufgefallen ist - würde Tezuka statt "egaler" nicht "gleichgültiger" sagen bzw denken? oO Klänge in diesem Zusammenhang einfach schöner ^^
Jedenfalls ist Tezukas Sicht passend und absolut in Character, die anderen Charakteren ebenso ^.~ (Wie du Fuji und sein Lächeln beschrieben hast... toll!)

Und dann ihr Verhältnis... ich könnte gerade anfangen, zu schwärmen *__* ("Es kribbelte... irgendwie." Das ist so schön... *.*) Und dieses Gespräch und der Kuss... ich bin begeistert ^_^ Super beschrieben, Kompliment ^^ (Und ein klitzekleines bisschen Golden Pair... *freu*)

Du hast einen schönen Schreibstil, hast dich gut in Tezuka hieinversetzt... und das Ende ist auch toll ^-^ Insgesamt also eine süße, lustige und auch eine nachdenkliche Story, super ^^

Dann werde ich mal auch bei den anderen vorbeischauen ^.~
Liebe Grüße, Nadia
Von: abgemeldet
2006-06-02T21:06:56+00:00 02.06.2006 23:06
Das ist ne echt tolle Story ^^ Süß, aber auch spannend... und es ist fast zu realistisch, dass Fuji Tezuka mit seinen "Spielchen" in den Wahnsinn treibt... das kann ich mir echt gut vorstellen ^^ (Tolles Pairing, übrigens... *hrhr*) Dein Schreibstil gefällt mir auch gut; vor allem übersichtlich gestaltet und schön formuliert. Ich kann nur sagen: Steckt Eiji zu den Affen! xD""
*winkis*
~A-chan
Von:  -Pusteblume-
2006-06-01T17:17:59+00:00 01.06.2006 19:17
Das ist toll ^^ Die Idee mit einem Zoo hab ich schonmal irgendwo gelesen, daher dachte ich zuerst, es wäre die Selbe. Hat sich dann aber doch nicht als diese herausgestellt, worüber ich auch im Grunde genommen ein bisschen froh bin XD Fand ich ganz toll, wenig Handlung aber viele Andeutungen und der Schluss war auch toll. Tezukas persönliche Nervensäge Nummer 1: Fuji XD Sehr niedlich... dann mal weiter so!
Gruß irOny
Von:  SabakunoYoru
2006-05-31T19:11:35+00:00 31.05.2006 21:11
Also, da ich eh ein riesiger Fan dieses Pairings bin, ist es nicht besonders verwunderlich, dass die Story mir absolut gefällt. ^^ Wirklich klasse!
Weiter so! ^.~
Von:  Maya
2006-05-31T18:45:09+00:00 31.05.2006 20:45
^^
Ich find die Story süß - kann man sich auch richtig vorstellen^.~
Hast du gut gemacht^-^ *gratulier*
Freu mich auf die nächsten Storys ^^
Kannst du mir vielleicht per ENS Bescheid sagen, wenn es weitergeht?
Maya
Von: abgemeldet
2006-05-31T12:07:46+00:00 31.05.2006 14:07
Ich mag die Story xD
Ich hab sie schon in deinem Weblog gelesen und mich schlapp gelacht. Sehr fein wirklich
*grins*
Freu mich schon auf die weiteren Storys ^^


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