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Strawberries

[KaRe // One-Shot]
von

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One-Shot

Titel: Strawberries

Autorin: ShiraLinh

Teil: 1/1
 

Pairing: KaRe

Genre: Shounen-Ai, fluff, Drama (bisschen)

Disclaimer: Außer der Idee gehört mir nichts, weder die Charaktere, die Takao Aokis sind, noch das Gedicht, das von Edwin Morgan ist. Ich verdiene auch kein Geld damit usw.
 

Musiktipp zum Lesen: „To Be With You“ von Hoobastank – Da passt auch der Text meistens. ^^
 

Anmerkungen: Das Gedicht ist von Edwin Morgan und heißt ebenso wie die FF, nämlich „Strawberries“. Die Kilpatrick Hills finden sich auch tatsächlich in Schottland (und sind eigentlich der Grund, warum die Handlung überhaupt in Schottland stattfindet *lach*).
 

Vielen Dank an Marcellina fürs Drüberschauen *plüschz*
 

Und viel Spaß beim Lesen! ^.^
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Strawberries
 

There were never strawberries

Likes the ones

We had that sultry afternoon
 

Kai erinnerte sich nur zu gut an diesen Tag, an den Geschmack dieser Erdbeeren,

an Rei.
 

Es war ein unangenehm drückender Tag gewesen. Obwohl die Sonne heiß geschienen

hatte, war die Luft sehr feucht geblieben. So war klar gewesen, dass

gegen Abend zumindest ein Gewitter zu erwarten war.
 

Er wusste nicht mehr, was die anderen gemacht hatten an diesem Nachmittag,

wahrscheinlich waren sie irgendwo mit Johnny unterwegs gewesen. Seit einer Woche

waren sie schon in Schottland bei ihm zu Besuch gewesen, hatten all die blauen,

zwischen grasbedeckten Hügeln versteckten Seen gesehen, die so typisch für

Schottland waren. Unter Johnnys Führung waren sie durch die teils zerklüftete,

oft felsige Landschaft gewandert und hatten die Ruhe und Einsamkeit Schottlands

kennen gelernt.
 

Und diesen Tag, an den Kai sich wie keinen Zweiten erinnerte, hatte er mit Rei

verbracht. Das Anwesen, das Johnnys Familie gehörte, war wie ausgestorben

gewesen...abgesehen von ihnen beiden. Zusammen hatten sie in dem großen Fenster

im Erdgeschoss gesessen, das einer Tür ähnelte und durch welches man auf die

Veranda hinaustreten konnte.
 

Sitting on the Step

Of the open French window

Facing each other

Your knees held in mine
 

Sie hatten so nah aneinander gesessen, dass sie den Atem des anderen auf der

Haut hatten spüren können. Sie hatten die Anwesenheit des jeweils anderen

genossen, einfach glücklich, Zeit miteinander zu verbringen.
 

Zeit allein, ohne alle anderen.

Einmal und nie wieder, das hatten sie beide gewusst.
 

Kai hatte seine Hand ausgestreckt und die weiche Haut Reis unter seinen Finger

fühlen können. Aber der Schwarzhaarige war noch einmal aufgestanden und er hatte einen

winzigen Moment schon gedacht, es würde doch nicht so weit kommen, wie er es

erwartet hatte. Aber Rei war zurückgekehrt. In der einen Hand eine Schüssel

mit saftigen, roten Erdbeeren, in der anderen eine flache Schale gefüllt mit

Zucker, darunter zwei kleine Teller und Besteck. Dann hatte er sich wieder neben

ihm niedergelassen, genauso nah, wie zuvor. Kai hatte die Wärme, die der

Körper des anderen ausstrahlte, wahrnehmen können.
 

The blue plates in our laps

The strawberries glistening

In the hot sunlight

We dipped them in sugar
 

Rei hatte eine Erdbeere aus der Schüssel genommen, das oberste Ende genussvoll

abgebissen. Kais Blick hatte an dessen Mund geklebt, als der Chinese in die rote Frucht

gebissen und sich danach mit der Zunge über die Lippen gefahren war, um den

klebrigen Saft abzulecken. Dann hatte Rei die Erdbeere in die Zuckerschale

getunkt und sie ihm hingehalten, der nun ebenfalls abgebissen hatte.
 

Jedes Mal, wenn Kai danach Erdbeeren gegessen hatte, hatte er an diesen

Nachmittag gedacht. Und jedes Mal kam die Sehnsucht nach Rei hoch, doch damals

hatten sie beide gewusst, dass es bei diesem Nachmittag bleiben würde, dass er

alles sein würde, was sie jemals würden zusammen haben können.
 

Looking at each other

Not hurrying the feast

For one to come
 

Die ganze Zeit hatten sich ihre Blicke nicht voneinander gelöst. Im Fenster

sitzend hatten sie Erdbeeren gegessen und sich gegenseitig damit gefüttert.

Jede noch so kleine Berührung des jeweils anderen war genossen worden, auch

wenn jede einzelne davon fast auf der Haut gebrannt hatte, so sehr hatte es sie beide

nach mehr verlangt.
 

Doch sie hatten es langsam angehen lassen, langsam und anfangs mit Bedacht. Denn

sie hatten einmal Zeit gehabt.
 

Zeit allein, ohne alle anderen.

Einmal und nie wieder, das hatten sie beide gewusst.
 

Aber sie waren stürmischer geworden. Als Kai schließlich Reis Lippen zu einem

Kuss heran gezogen hatte, weil er es nicht mehr hatte aushalten können, waren

beide nicht mehr zu halten gewesen. Begierig hatten sie einander erforscht,

hatten sich mal sanft und zärtlich, dann wieder leidenschaftlich und fast grob

geküsst, wenn sie ihr Verlangen nicht mehr zu unterdrücken vermocht hatten.

Jeder Zentimeter Haut war berührt, untersucht, erforscht worden, ob mit

Fingern, dem Mund oder der Zunge.
 

The empty plates

Laid on the stone together

With the two forks crossed
 

Die Teller mit den Erdbeeren waren vergessen gewesen, auch wenn sie den

Geschmack der Erdbeeren in ihren Küssen wiedergefunden hatten. Ihre Körper

waren sich so nah gewesen, dass ständig Haut andere Haut berührt hatte.

Kai hatte die Holzdielen der Veranda unter seinen Knien unangenehm hart spüren können, aber es war ihm egal gewesen. Ein weiterer Kuss von Rei hatte alle Schmerzen aus seinem Kopf gebannt. Alles hatte sich so richtig angefühlt, so gut. Aber die Zeit für sie war begrenzt gewesen, auch wenn das in diesem Moment aus ihren Gedanken verschwunden gewesen war.
 

Zeit allein, ohne alle anderen.

Einmal und nie wieder, das hatten sie beide gewusst.
 

And I bent towards you

Sweet in that air

In my arms

Abandoned like a child
 

Kai hatte sich über Rei gebeugt. Überall hatte sich nun ihre inzwischen

gänzlich unbedeckte Haut berührt, hatte unzählige Schauer durch ihre Körper

gejagt und mit jeder Berührung war die Begierde und das Verlangen nach dem

anderen gestiegen.

Die Sonne hatte unvermindert auf sie nieder gebrannt, aber sie hatten es nicht

mehr gemerkt. Sie hatten sich gegenseitig in den Armen gehalten und Kai hatte

sich gleichzeitig so hilflos und doch so frei und unbekümmert gefühlt, so

stark und unverwundbar, weil Rei bei ihm gewesen war.
 

From your eager mouth

The taste of strawberries

In my memory

Lean back again
 

Let me love you
 

Kai hatte noch immer Erdbeeren schmecken können, wenn er die Lippen des

Schwarzhaarigen auf den seinen gespürt hatte und Reis Zunge seinen Mund erforscht hatte, begierig und zügellos. Und irgendwann hatten sie sich nicht mehr beherrschen können, den leidenschaftlichen Küssen und Berührungen war mehr gefolgt. Viel mehr.
 

Kai erinnerte sich nicht mehr an jedes Detail.

Er hatte sich fallen gelassen damals, vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben.

Alles war hinter einem dunstigen Schleier aus Leidenschaft, der Begierde, der

Erfüllung verschwunden, hatte ihm die klare Sicht auf seine Erinnerungen an

diesen Teil des Nachmittags genommen. Das Einzige, was er heute damit verband,

war dieses seltsame Gefühl von...Erdbeerigkeit. Süß, rot, geschmackvoll, aber

auch unglaublich schnell aufgegessen.
 

Es war das erste und auch einzige Mal gewesen, dass Kai mit Rei geschlafen

hatte. Er hatte Rei geliebt, liebte ihn immer noch. Aber der andere war nicht da, nicht bei ihm. Sie hatten immer gewusst, dass sie nur dieses einzige Mal zusammen haben würden.
 

Weil alle anderen nicht hätten akzeptieren können, was sie für einander

empfunden hatten und was zumindest Kai noch immer empfand.

Weil ‚so etwas’ totgeschwiegen wurde, weil es nicht ‚natürlich’ war.

Weil sie aus der Gesellschaft ausgestoßen worden wären und weil sie es nicht

geschafft hatten, das in Kauf zu nehmen; damals.
 

Und alles was blieb, war der Geschmack von Erdbeeren.
 

Let the sun beat

On our forgetfulness

One hour of all
 

Aber Kai hatte Angst, diesen Geschmack zu vergessen. Er wollte niemals

vergessen, wie diese Erdbeeren geschmeckt hatten, weil Erdbeeren mit diesem

Nachmittag zu einem Teil von ihnen beiden geworden waren und die Erinnerung

daran, so hoffte Kai, war etwas, was sie bis heute verband. Er wusste nicht, wo

Rei war, aber wo er auch sein mochte, so gab es doch die Sonne, die ihn und auch

Kai selbst an einen Sommertag zu erinnern vermochte; an diesen Sommertag mit

Erdbeeren in Zucker, die im Sonnenlicht geglitzert und so verheißungsvoll

ausgesehen hatten.
 

The heat intense

And summer lightning

On the Kilpatrick hills
 

Abends hatte es ein Gewitter gegeben, wie zu erwarten gewesen war. Es war noch

immer heiß gewesen, aber am dunkelnden Himmel über Schottland hatten Blitze

gezuckt.

Kai und Rei hatten auf der kurzen Treppe vor dem Anwesen gesessen, schweigend,

und hatten darauf gewartet, dass die anderen von ihrem Ausflug mit Johnny zurückkamen.

Unauffällig und jeder Zeit leicht zu lösen hatten ihre Finger sich zwischen

ihnen verhakt, der einzige Hinweis auf das, was an diesem Nachmittag zwischen

ihnen geschehen war. Die beiden Teller mit dem roten Saft der Erdbeeren hatten

noch auf den Holzdielen der Veranda gestanden, als hätte ihr Wegräumen

bedeutet, dass dieser Nachmittag endgültig zu Ende war - und nie wieder laut

erwähnt werden würde.
 

Let the storm wash the plates
 


 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Ich habe bewusst offen gelassen, wo Rei denn nun ist. Ob er in einem anderen Teil der Welt lebt als Kai, ob er überhaupt noch lebt – das ist euch überlassen. Ebenso wie die Frage, ob Kai und Rei sich doch noch einmal irgendwann in ihrem Leben wiedersehen werden.

Das könnt ihr für euch entscheiden. Wo Rei für mich ist, sage ich deshalb auch nicht XD
 

Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn ihr ein Review hinterlasst. ^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lady_Shanaee
2017-12-09T22:23:33+00:00 09.12.2017 23:23
Oh Mann, das ist das Schönste, was ich zu diesem Thema je gelesen habe... und ich mag eigentlich nicht wirklich solche Erinnerungs-Romanzen.
Aber Deine ist wunderschön und so hoffe ich... ja, ich hoffe, dass die beiden doch noch einmal... irgendwo... zusamennfinden. nicht nur für einen Tag... *fassungslos vor Rührung*
Antwort von:  X66
28.01.2018 21:26
Vielen lieben Dank für diesen Kommentar! <3
Es ist so lange her, dass ich diese Story geschrieben habe - ich war völlig überrascht, als ich auf einmal die Nachricht über den Fanfic-Kommentar erhalten habe, und hab mich total gefreut :)
Von:  Fye-chan
2009-02-24T18:38:50+00:00 24.02.2009 19:38
*schniff*
voll traurig... :(
aber auch voll schön....
Kai tut mir voll Leid... die Erinnerungen an diesen tollen Nachmittag können ja nur schmerzen... auch wenn sie schön sind...
*seufz*
ich wünschte sie könnten zusammensein...

Lg, Fye-chan
Von: abgemeldet
2007-12-04T14:47:10+00:00 04.12.2007 15:47
Wirklich schön!
Das schreit nach einer Fortsetzung*zwinker*
Sehr gut geschrieben!

Bye

Minerva
Von: abgemeldet
2007-05-25T16:54:26+00:00 25.05.2007 18:54
T___T Wie traurig!!
Und wieder in deinem genialen Stil geschrieben.
Die Atmosphäre hast du schön hingekriegt und ich finde es gut, dass man sich selbst vorstellen muss, was mit Rei ist.
Sonst kann ich nix mehr schreiben, es würde schon alles geschrieben ^^°
Von: abgemeldet
2007-05-06T21:53:37+00:00 06.05.2007 23:53
Wunderschöner und zugleich trauriger OS...
Ich könnte jetzt den Kommie von Lucernight kopieren und hier rein setzten...denn so ungefähr würde ich es auch schreiben...
Vllt...schreibst du ja n Os über Ray...wo immer er auch jetzt sein mag...oder wie er die Dinge sieht...

LG Ray
Von:  Erdnuckel
2007-03-17T22:46:07+00:00 17.03.2007 23:46
q.q ...schön...
Von:  Gessilein
2007-03-09T04:01:27+00:00 09.03.2007 05:01
*wein*
das war so schön traurig
*flenn*
bitte mach weiter so

mfg gessi
Von:  Neko-chan720
2007-03-03T10:02:33+00:00 03.03.2007 11:02
*schnief*
des ist echt schön geschrieben...
aber soooo traurig find ich...
*schnief*
Von:  Eiji
2006-10-03T14:32:10+00:00 03.10.2006 16:32
O.M.Y. Was für einen Fanfic... *staun*

Ich muss wirklich sagen, du hast mich echt gerührt. Die Geschichte war so... ergreifend O___o Ich hab jetzt noch Gänsehaut. Das war so unheimlich romantisch und doch so traurig. Passt irgendwie zum Wetter Oo~ *Regen anguck*

Das Gedicht ist wirklich schön, es hat was. Ich finde, du hast wirklich toll um das Gedicht herum geschrieben, es gut in die FF integriert.

Gut, dass ich aus purer Langeweile mal wieder ein paar FFs geklickt habe und durch Zufall hier gelandet bin, bei einem solchen Glückstreffer. ^___^

Ich würde mich freuen, weitere FFs von dir zu lesen, wenn die alle so sind... n.n Damit mein kleines Fanherz wieder Nahrung bekommt ^^

Liebe Grüße,
Kata
=^.^=
Von:  Kaylean
2006-07-10T21:05:41+00:00 10.07.2006 23:05
gibt es noch was anzügen, was lucernight nicht erwähnt hat?
iuch glaube nicht...

boah das war einfach wow o.o
diese ganze Atmosphäre~ oo
*zu favos hinzufüg*
du solltest dich vielleicht öfter ans SChreiben machen^^


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