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Promise

Weil ich es dir versprochen habe...
von

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Träume aus vergangenen Tagen

Müde hatte der Brünette die Augen geschlossen, genoss die letzten, warmen Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht. Ein kühler Wind, der die anstehende Nacht ankündigen sollte blies ihm entgegen und es schien fast so als wäre alles in Ordnung in seinem Leben. Doch als seine Gedanken abdrifteten und er das Gesicht eines kleinen, blonden Jungen vor seinem inneren Auge sah wurde dem Jungen das Herz schwer. Und gerade als er dachte, er müsse los schreien riss ihn eine bekannte und zugleich fremde Stimme aus den Gedanken: „Dort kommen sie...“

Mühsam öffnete der Brünette seine saphirblauen Augen, liess den Blick über den heißen Boden schweifen ehe sein Blick an einem gigantischen Menschenauflauf heften blieb, der sich ihm unaufhaltsam näherte.

„Der Pharao scheint viel mehr Soldaten und Anhänger zu haben als wir dachten... scheint als hätte da jemand Mist gebaut...“, ertönte erneut die fremde Stimme und als der Brünette den Kopf leicht zur Seite drehte sah er, dass ein schwarzhaariger Junge, nicht älter als er selbst sprach. Kurz darauf ertönte auch schon die zischende, falsche Stimme eines alten Mannes: „Zügle deine Zunge, Ungläubiger!! Wie hätte Seth auch ahnen können, dass der Pharao auch nach Soldaten rufen liess, welche sich an den Landesgrenzen aufhielten?!“

Seth verdrehte nur demonstrativ die Augen und starrte weiterhin auf die Menschenmengen die immer näher kamen. Den Streit der zwei Sethpriester ignorierte er dezent, dennoch weiteten sich seine Pupillen erschrocken als er einen schwarzen, rotäugigen Drachen zwischen den Göttermonster des Pharaos erkannte.

//Das kann doch nicht... Jono!!! Also stellst auch du dich gegen mich...//

Langsam aber sicher wurde der Blick des ehemaligen Hohepriester von Sekunde zu Sekunde kälter, bis er schließlich vollkommen gefühllos war. Auch Akunadin und Neschi hatten ihren Streit gestoppt und warteten, dass ihr Führer das Wort erhob. Und gerade, als der Pharao und seine Gefolgschaft bei ihnen ankam stieß der weiße Drache, das KA des Brünetten, einen lauten, ohrenbetäubenden Schrei aus. Als Seth den Blick über Atemu und seine Freunde schweifen liess erkannte er, dass Jono sich erneut in ein großes Tuch gehüllt hatte. Allein der schwarze Rotaugendrache über ihm verriet, dass die vermummte Gestalt sein Sklave und Geliebter war.

Als Atemu den Mund öffnete und sprach lief Seth ein dunkler Schauer durch den Körper und die Wut in seinem Inneren wurde nur noch verstärkt: „Seth!! Lass es sein!! Komm zurück in den Palast und wir vergessen das alles, ja?!“

Ein lautes, amüsiertes Lachen drang aus der Kehle des Brünetten und all seine Anhänger stimmten ebenso mit ein. Doch kaum, dass Seth verstummte verstummten auch die Anderen. Ganz klar, er fand es witzig, was Atemu gesagt hatte. Und aus diesem Lachen hatte jeder die Ironie herausgehört.

Wütend und mit vor Wut bebender Stimme fauchte er: „Was denkst du von mir?! Dass ich einfach so zurück gekrochen komme?! Zu DIR?! Wo du mich so sehr gequält hast?!“

Einen Augenblick sah es so aus als hätte der ehemalige Hohepriester mit seinen Worten gewonnen, doch plötzlich ertönte eine Stimme, die dem Brünetten den Magen zusammen zog und er musste befürchten sich zu übergeben: „Wenn du nicht zu Atemu zurück willst, dann bitte, Seth, komm zu mir!!“

Für die Anderen musste es so aussehen als wäre der Blick des Jungen vollkommen gleichgültig doch in Wirklichkeit war dieser leere, ausdruckslose Blick reiner Selbstschutz. Die Worte des Blonden trafen direkt in sein Herz und am liebsten wäre er sofort mit dem Kleinen abgehaut, doch sein Stolz und seine Bestimmung ließen es nicht zu. Seth wusste, dass er die Sethpriester an die Spitze der Macht bringen musste, sonst würde er auf ewig von Atemu gequält werden.

„Halt deinen Mund, Jono!! Ich will nichts von dir und deinen Gefühlen wissen!! Du spielst mir ja doch nur etwas vor!!“

Da die Sonne bereits unter ging hatte der Sklave sein Tuch, in welches er gehüllt war abgelegt, brauchte keine Angst mehr davor zu haben einen Hitzschlag zu bekommen. Und so konnte der Führer der Sethpriester auch den entsetzten und ungläubigen Gesichtsausdruck seines Geliebten sehen ehe dieser wütend rief: „Verdammt, Seth, ich liebe dich! Warum sagst du, dass ich dich belüge?!“

„Weil es so ist! Wenn du mich wirklich lieben würdest, dann hättest du dich den Sethpriestern angeschlossen, genauso wie ich!“, erklärte der Angeschrieene und musste sich stark zusammen reißen, dass ihm keine Tränen in die Augen schossen. Als Führer der Sethpriester konnte er es sich nicht leisten Schwäche zu zeigen. Doch es schien fast so als hätte Jono für alles eine Erklärung parat: „Bitte versteh mich doch! Du hast selbst gesagt, ich bin der Schützling des Horus! Ich KANN mich nicht gegen ihn stellen indem ich mich den Sethpriestern anschließe!“

„Dann wirst du genauso wie Atemu sterben“, zischte Seth leise, jedoch so, dass alle es hören konnten. Er sah wie Jonos Augen sich weiteten und gerade als er den Mund öffnen und etwas erwidern wollte rief Neschi plötzlich: „Es ist soweit!! Der dunkle Gott hat den Sonnengott besiegt!! Hier sind wir in unsrem Element!!“

Seth wusste, was das hieß. Die Sonne war vollends untergegangen und überall in Ägypten war Nacht, sodass die Macht des Rah stark geschwächt war. Und das schien auch der Pharao zu merken, denn sein Blick wanderte entsetzt an die Stelle im Horizont, wo sich vor kurzem noch die Sonne befunden hatte. Niemand sprach ein Wort, alle mussten die Ankündigung erst auf sich wirken lassen, was jedoch nicht sonderlich lange dauerte. Erneut ertönte die Stimme Neschis und er gab den Befehl zum Angriff, indem er ein lautes ‚Attacke’ von sich gab. Schlagartig stürzten sich Seths Leute und die Leute Atemus aufeinander, Menschen sowie Monster begannen unter ohrenbetäubenden Geschrei und Gebrüll, welches ihren letzten Kampf um das Sein und nicht Sein Ägyptens einläutete.

Alle schienen sich in diesen Kampf zu stürzen, ihre Gier nach Blut war einfach nur widerlich in Seths Augen. Umso erstaunter war er als er sah, dass Jono sich keinen Millimeter wegbewegt hatte. Auch wenn sein KA, ebenso wie Seths, sich aufgemacht hatte und sich an der Schlacht beteiligte, der Junge selbst hatte sich nicht bewegt. Unabwegig starrte er in die tiefblauen Saphire des Größeren und dieser erwiderte den Blick so lange, bis er vom Schlachtfeld her den Schrei der Göttermonster hörte und sich so wieder erinnerte was seine Aufgabe in diesem Spiel war.

Als wäre er ihm vollkommen gleichgültig wandte Seth sich von dem Blondschopf ab, stürzte sich mit seinem Pferd direkt ins Schlachtgetümmel auf der Suche nach dem Pharao. Was aus Jono wurde wusste er nicht, doch er war sich sicher, dass der Blonde noch eine große Rolle in diesem Kampf spielte.

Und damit hatte Seth mehr als nur Recht.
 

Lange Zeit hielt der Brünette sich aus der Schlacht raus, wollte sich seine gesamte Kraft für den Pharao aufsparen. Seine gefühllosen, blauen Augen suchten unnachlässig das Schlachtfeld ab, jedoch war nirgendwo eine Spur von Atemu. Niemand schien den ehemaligen Hohepriester zu bemerken und falls es doch jemand wagen sollte ihn anzugreifen schaltete sich sein weißer Drache mit eiskaltem Blick ein.

Der Junge sah nicht, wie die weißen Schuppen seines Drachen immer mehr an Glanz verloren und sich langsam immer Dunkler und Dunkler färbten. Seine Gedanken drehten sich allein um Atemu, den er unbedingt finden und töten wollte. Er achtete nicht auf das Blut und die Leichen, die rund um ihn waren, ignorierte gekonnt die lauten und qualvollen Schreie der sterbenden Menschen und Monster. Allein an einem Gedanken hielt er sich fest.

//Wo bist du nur, Atemu, wo bist du??//

Gerade als der ehemalige Hohepriester dachte, der Pharao hätte sich irgendwo außerhalb des Schlachtfelds versteckt entdeckte er einen schwarz-violetten Haarschopf. Wie es schien hatte der Junge gerade einen schweren Kampf mit einem der Sethpriester und achtete deshalb nicht auf seinen alten Freund, der sein Pferd genau in Richtung der Kämpfenden lenkte. Doch kurz bevor er dem Pharao gegenüber stand baute sich plötzlich ein Kriegermonster vor dem Brünetten auf und Seth erkannte es sofort.

Es war das KA eines Priesters vom Palast.

„Verräter! Wagt es nicht Euch dem Pharao zu nähern!“, ertönte die Stimme Karimu’s und dieser wurde auch mit einem verdutzten Blick aus zwei tiefblauen Saphiren bedacht. Doch der Junge hatte sich schnell wieder gefangen, entgegnete, als er sah, dass der Priester mit ihm kämpfen wollte: „Karimu, du stellst dich zwischen mich und mein Schicksal!! Wenn du nicht sofort verschwindest bist du des Todes geweiht!!“

„Ich habe keine Angst vor Euch, Seth!! Wenn es sein muss, dann werde ich heute sterben, aber Euch nehme ich mit!!“

Ein süffisantes Grinsen schlich sich auf Seths Gesicht und mit arroganter Stimme erklärte er: „Oh, du verstehst da wohl etwas falsch, mein alter Freund! Nicht ich werde mit dir Kämpfen sondern ein alter Bekannter!!“

Und bevor Karimu auch nur im Ansatz fragen konnte, was der Junge meinte tauchte plötzlich Akunadin hinter Seth auf. Dieser hatte nämlich mithilfe seiner Seele seinen weißen Drachen befehligt den alten Mann zu sich zu bestellen. Immerhin wollte der ehemalige Hohepriester sich nicht die Finger mit so einem minderbemittelten und unwichtigen Priester schmutzig machen.

„Akunadin!! Ihr auch?!“, riss der Priester mit der Millenniumswaage den Sethführer aus seinen Gedanken, welcher sofort hinzufügte: „Und auch Isis!“

Ohne auf die Reaktion Karimu’s zu warten lenkte Seth sein Pferd so, dass er an dem entsetzten Priester vorbeireiten konnte, machte sich erneut auf die Suche nach dem Pharao. Denn durch diesen kleinen Zwischenstopp hatte er den Jungen leider aus den Augen verloren. Fest gab er seinem Reittier die Sporen, woraufhin der Hengst mit lautem Hufgetrappel durch das Schlachtfeld eilte. Überrascht sah der ehemalige Hohepriester auf als er Mahado in einiger Entfernung kämpfen sah, blieb jedoch nicht stehen sondern raste wie ein Blitz an ihm vorbei, sein weißer Drache immer in seiner Nähe.

Nach einigen, für den Jungen schier endlosen Minuten hatte er den Pharao aufs Neue entdeckt, beschleunigte mit seinem Pferd sogar noch mal. Ein breites Grinsen lag auf den Lippen des Brünetten, er war wild darauf das blaue Blut des Pharaos zu sehen, war das doch der eigentliche Wunsch des dunklen Gottes.

Der Tod des Sohns des Rah.

Immer wieder versuchten die Soldaten den ehemaligen Hohepriester aufzuhalten, dieser jedoch brachte sie mit einem einzigen Schwerthieb zur Strecke. Unentwegt raste er weiter auf sein Ziel zu, wagte es nicht sich auch nur länger als eine Sekunde mit einem seiner Gegner aufzuhalten. Warum sich auch mit kleinen Fischen zufrieden geben wenn er seinen wahren Schatz direkt vor Augen hatte?

„Atemu!!“, ertönte der Schrei des Brünetten als er sich dem Jungen näherte. Endlich, endlich hatte er den Pharao erreicht. Endlich konnte er Rache nehmen für all das, was Atemu ihm angetan hatte. Endlich war der Zeitpunkt gekommen, an dem der Pharao seine letzte Reise antrat.

Mit Genuss beobachtete er wie der Angesprochene den Sethpriester, mit welchem er bis vor kurzem noch gekämpft hatte mit einem kurzen Dolchstoss zu Fall brachte und sich dann umdrehte. Entsetzt weiteten sich die Augen des Pharaos als seine Lippen ein stummes ‚Seth’ formten und schon im nächsten Moment lenkte der Junge sein Pferd ab und ritt so schnell er konnte davon. Überrascht sah der Ältere der Beiden auf.

//Atemu flüchtet? Wieso das denn? Hat er etwa einen Plan?//

Die Gedanken des Jungen überschlugen sich doch er hielt nicht einen Moment inne. Es war sein einziges Ziel den Pharao zu töten und davon war er auch nicht wieder abzubringen.

Als er ihn eingeholt hatte brachte Seth den Pharao mit einem lauten ‚Wo willst du hin?!’ zum Anhalten. Erschrocken wandte Atemu sich um und beobachtete wie der Brünette vom Pferd stieg, tat es ihm nach einigen Sekunden Bedenkzeit gleich. Ihren Pferden gaben sie Beide einen festen Klaps auf den Hintern ehe die Tiere laut aufwieherten und davoneilten. Die beiden Jungs jedoch blieben weiterhin stehen, starrten sich bedrohlich an. Es schien als würde sich die Spannung zwischen ihnen immer weiter straffen als plötzlich ein lauter, ohrenbetäubender Donner ertönte und eine unglaubliche Energiewelle sich von dem Pharao und dem ehemaligen Hohepriester aus über das gesamte Schlachtfeld erstreckte und jeden, egal ab Mensch oder Monster bewusstlos zu Boden drückte.

Eine Zeit lang starrten die Beiden sich einfach nur an, auf ihre Umgebung achteten sie schon lange nicht mehr ehe Seth das Schweigen brach: „Hier endet es also! Dein Leben und meine Vergangenheit! Mit Beidem schließe ich hier und jetzt ab!“

Ein lautes, eisiges Lachen verließ die Kehle des Brünetten und der Dolch, den er ruhig und selbstbewusst aus seiner Halterung zog blitzte gefährlich im Schein des Mondes auf. Bedrohlich langsam machte Seth einen Schritt auf seinen alten Freund zu ehe dieser verzweifelt bat: „Seth! Bitte, lass es sein! Komm zurück in den Palast als mein Hohepriester und lass uns das alles vergessen!“

Doch was der junge Pharao nicht ahnte war, dass Seth schon lange nicht mehr er selbst war. Seit dem Moment, indem ihm das Mal des Seth auf die Schulter gebrannt wurde floss die Dunkelheit durch seinen Körper und Nichts und Niemand vermochte diese Dunkelheit, die sich vom Leid und Schmerz des Jungen nährte zu vertreiben. Nur das Licht, dieses eine, bestimmte Licht, welches im Körper eines einzigen Menschens auf der Welt lebte, vermochte es die Dunkelheit zu zügeln. Und genau das war der Grund, wieso Seth Jono nicht mehr zu nahe kommen wollte. Der Schmerz und dieses Feuer, welches der Blondschopf in dem Brünetten auslöste war das Einzige, was den Einfluss des dunklen Gottes schwächen konnte. Doch über diese, seine Schwäche wusste außer Seth und seinem Schutzgott niemand bescheit.

Das laute und überhebliche Lachen des ehemaligen Priesters dröhnte in seinen eigenen Ohren wie das Gebrüll eines Drachen, verstummte jedoch schlagartig ehe er bedrohlich zischte: „Jetzt wirst du bezahlen! Für alles! Für all die Schmerzen, die du mir zugefügt hast! Für all die Qualen, die ich durch dich erleiden musste! Und für die Narben, die ich deinetwegen auf meinem Rücken trage!“

Der Größere der Beiden konnte förmlich beobachten wie sich die Pupillen Atemus weiterten ehe dieser vollkommen entsetzt fragte: „Aber... wie kommst du darauf, dass das meine Schuld ist?! Habe ich dich jemals geschlagen, jemals die Hand gegen dich erhoben oder dich für etwas Bestraft?!“

„Das nicht! Aber wenn es dich nicht geben würde, dann hätte dein Vater, der ach so große Pharao Akunumkanon mich nicht gezüchtigt! Er hat mich getrimmt, weil er dachte, ich wollte dich verführen! Nur, weil du immer in meiner Nähe warst! Deinetwegen musste ich leiden! Wenn du nicht gewesen wärst, dann hätte ich ein viel besseres Leben gehabt!“

„Seth!! Du redest Unsinn!! Nicht mein Vater hat dich geschlagen und gezüchtigt, sondern deiner!!“

„Halt den Rand, ‚Pharao’!!! Auch wenn ich noch klein war, so weiß ich, dass Taho mich NIEMALS geschlagen hätte!!“

„Ich reden nicht von Taho!! Er war ein guter Vater, dass weiß selbst ich!! Nein Seth, ich spreche von deinem leiblichen Vater!! AKUNADIN!!!“

Die Worte des Pharaos hallten in Seths Kopf wieder. Akunadin sollte sein Vater sein? Er sollte ihn gezüchtigt und getrimmt haben, ihm zu einem eisigen Hohepriester erzogen haben? Aber das konnte nicht sein. Akunadin war immer so eine Art Vorbild für Seth gewesen, seine ganze Art, sein starker Wille. Genau so wollte der Brünette auch immer werden und als der alte Priester sich einverstanden erklärte den Jungen auszubilden wurde Seth das Herz leicht. Und ausgerechnet dieser weise, alte Mann sollte sein Vater sein? Sollte ihn geschlagen und unterworfen haben? Nein... das konnte Seth nicht glauben, auch wenn er es noch so sehr wollte. Und als der ehemalige Hohepriester den Mund öffnete und Atemu seine Meinung entgegen schrie bemerkte weder er, noch der Pharao, dass die Dunkelheit im Herzen des Älteren erneut ein großes Stück wuchs: „NEIN!! DU LÜGST!! AKUNADIN UND ICH SIND NICHT MITEINANDER VERWANDT!!!“

„DOCH, SEID IHR!! Seth, verdammt, sieh es doch endlich ein!! AKUNADIN IST DEIN VATER!!! ER WAR ES, DER AKEM VERGEWALTIGT UND GETÖTET HAT!!! SEINETWEGEN MUSSTEST DU LEIDEN!!!“

Eine unheimliche Stille breitete sich zwischen den Beiden aus und keiner von ihnen wagte es auch nur sie zu durchbrechen. Atemu wollte nicht und Seth schaffte es einfach nicht. Seine Gedanken rasten und er konnte ihm, auch wenn er spürte, dass sein alter Freund die Wahrheit sprach, einfach nicht glauben. Viel zu stark war der Einfluss des dunkeln Gottes und erst nach einigen Minuten der Stille wagte der Pharao es den Älteren aus den Gedanken zu reißen: „Ich weiß alles über dich, Seth. Über die Vergewaltigung deiner Mutter, über den Tod von Akem und Taho, über deinen kleinen Bruder Mokeph, über eure Flucht, die Begegnung mit Kisara und so weiter. Wenn ich wollte, könnte ich dir deine ganze Lebensgeschichte noch mal erzählen, aber das lasse ich jetzt bleiben, da ich erstens keine alten Wunden aufreißen will und es zweitens sowieso nicht die richtige Zeit und der richtige Ort ist um über solche Themen zu sprechen. Ich hab nur eine bitte an dich, Seth... komm zurück!“

Der Angesprochene spürte, dass Atemu all seine Liebe und seine Freundschaft in diese Worte legte und trotzdem reagierte der Junge mit reiner Abweisung. Erneut legte sich eine unwirkliche Stille über die beiden Kontrahenten, die weiterhin inmitten von toten und bewusstlosen Menschen und Monstern. Und wieder war es Atemu, der nach einiger Bedenkzeit für den Brünetten das Schweigen brach: „Seth, ich bitte dich von ganzem Herzen, lass es gut sein!! Wir dürfen uns nicht bekriegen!! Wir sind doch... Cousins!!“

„Wir?! Cousins?! Ha! Das ich nicht lachen!! Mit dir Verwandt sein ist das Letzte, was ich will!!“, fand der Größere seine Stimme wieder, doch der Pharao hatte sogleich ein Gegenargument: „Du kannst dich aber nicht dagegen wehren, Seth! In unseren Adern fließt dasselbe Blut und daran kann kein Gott was ändern!! Kein Göttervater und auch kein Brudermörder, vergiss das nicht!!“

Wütend knurrte Seth den Jüngeren an, steckte seinen Dolch weg nur um kurz darauf sein Schwert zu ziehen. Und auch Atemu schien endlich zu sehen, dass er um einen Kampf nicht herum kam, denn nach kurzem Zögern zog auch er sein Schwert und umklammerte den Griff fest mit beiden Händen. Man sah dem Pharao an, dass er nicht kämpfen wollte und das machte es Seth um vieles leichter. Laut und mit durchdringender Stimme rief er: „Los, Atemu!! Stell dich mir!! Zur letzten Schlacht!!“

Und auch schon im nächsten Moment stürzte Seth auf den Jüngeren zu und ehe sie sich versahen kreuzten sich ihre Klingen und ein lautes, metallisches Klirren erfüllte die von Spannung geladene Luft.

Wie lange die Beiden miteinander kämpften konnte sie wohl beide nicht wirklich sagen, doch Seth bekam sehr wohl mit, das die Macht in ihm mit jedem Schlag größer wurde und er so immer mehr Oberhand in dem Kampf bekam. Und gerade als er zum alles entscheidenden Schlag ausholte kam ein starker Windstoss auf und blies dem Brünetten eine gehörige Ladung Sand ins Gesicht und in die Augen. Laut fluchend liess der ehemalige Hohepriester sein Schwert fallen und als er die Augen das nächste Mal öffnete hatte Atemu sein Schwert an die Kehle des Älteren gesetzt.

„Mögest du auf ewig verflucht sein, Sohn des Rah!!!“, zischte Seth und schon im nächsten Moment begann der Pharao erneut ihn anzubetteln zurück zu kommen: „Seth, ich bitte dich noch mal, komm zurück in den Palast und lass den bösen Gott mitsamt seiner Macht hinter dir! Du bist auch ohne ihn stark und mächtig!“

„Was weißt du schon wie es ist immer nur Zweiter zu sein! Weißt du, wie es ist, wenn man alles was man liebt eines Tages verliert?! Eltern, Geschwister, die wahre Liebe?! Nein, du weißt es nicht, du hast immer bekommen was du wolltest und wenn es mal nicht nach deinem Kopf ging hast du dir genommen was du wolltest! Also erzähle mir nichts von Stärke und Macht!!“, zischte der Brünette und ihm stieg eine Träne in die Augen, welche er aber schnell wieder wegwischte. Und da fiel ihm auf, dass Atemu kurz unaufmerksam war und genau das nutzte Seth aus um seinen Dolch aus dem Halter zu holen und mit einer geschickten Drehung das Schwert des Pharaos weg zu schlagen. Erschrocken wollte der Kleinere zurückweichen, stolperte jedoch über seine eigenen Beine und lag kurz darauf rücklings im Sand. Bedrohlich kam Seth näher, zischte ein leises ‚Sag ‚Lebe wohl’, PHARAO!!!’ als er auch schon auf Atemu einstechen wollte.

Doch plötzlich...

„SETH!!!“

Erschrocken hielt Seth inne und wandte sich, wie auch Atemu zu dem Jungen, welcher ihn eben gerufen hatte. Jono war schwer atmend und keuchend zu ihnen gelaufen nur um den Brünetten davon abzuhalten den Pharao zu töten. Zwar wollte Seth sofort los schreien und ihn zur Schnecke machen doch als er die Tränen sah, die seinem geliebten Blondschopf über die Wangen liefen verschlug es ihm die Sprache. Stumm beobachtete er wie sein Sklave neben ihn trat und seinen ganzen Mut zusammen nahm um mit dem ehemaligen Hohepriester zu sprechen: „Seth, bitte lass es sein!! Das alles hat doch keinen Sinn!!“

„Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein, du minderwertiger Sklave!!“

„Beleidige mich ruhig! Beschimpfe mich, schlag mich, mach mit mir was du willst... ich hab es verdient...“

Überrascht hob der Blauäugige eine Augenbraue an, hatte er doch nicht mit so einer Reaktion gerechnet. Eigentlich wollte er auf das Temperament des Jungen anspielen, ihn dazu bringen, dass er Seth anschrie und vielleicht auch schlug. Doch das Jono ihm gestattete alles mit ihm zu machen kam dem Brünetten doch ziemlich suspekt vor. Und so wartete er ab und lauschte den flehenden Worten des Blonden als dieser erneut sprach: „Sieh dich doch mal um, Seth! So viele Menschen und Monster sind hier, die ihr Leben gelassen haben! Von hier aus mag es zwar selbstverständlich aussehen, dass Soldaten und ihre KAs sterben, aber denk doch mal an ihre Familien! An ihre Frauen und Kinder! Was werden sie sagen, wenn ihre Väter und Ehemänner nicht wiederkommen!“

„Woher soll ich wissen, wie sich die Menschen fühlen?!“

„Wie hast du dich gefühlt, als deine Eltern starben... oder als Mokeph verschwand... und Kisara? Wie hast du dich gefühlt, als sie starb?!“

Da hatte Jono einen wunden Punkt in Seth getroffen. Seine Vergangenheit hatte dazu geführt, dass der junge Hohepriester übergelaufen war und somit war sie seine größte Schwäche. Die Erinnerung an die Vergangenheit schmerzte den Brünetten tief und er wollte es verhindern sich an sie zu erinnern, doch es gelang ihm nur schwer. Und als Jonos Stimme erneut erklang wurde dem Priester bei jedem Wort das Herz noch ein Stückchen schwerer: „Seth, ich verstehe deine Wut und deinen Zorn auf Atemu und den Rest der Welt. Du hast wirklich viel Leid ertragen müssen, mehr als so mancher normale Mensch aushält. Aber was ich nicht verstehe ist, wie du darauf kommst, dass Atemus Vater dich geschlagen hat!! Du kanntest ihn doch! Und du hast so gut über ihn gesprochen, ebenso wie Mahado, Priester Shada und Priester Karimu! Woher also dieser plötzliche Hass?!“

„Dummer Junge, rede nicht von Dingen, von denen du nichts verstehst!!“

„Du hast recht, Seth, ich verstehe es nicht! Ich verstehe nicht, wieso du und dein Cousin gegeneinander kämpfen, ich verstehe nicht, wie tief dein Hass verankert ist oder wie groß die Macht des dunklen Gottes ist. Und ich verstehe nicht, wieso wir beide, du und ich, hier auf dem blutüberströmten Schlachtfeld stehen und nicht im Palast in deinen Gemächern liegen und uns gegenseitig sagen, wie sehr wir uns Lieben! Aber was ich verstehe, Seth, dass ist, dass DU ALLE VERRÄTST, DIE AN DICH GLAUBEN!!!“

Seth beobachtete schweigend wie Jono erneut Tränen in die Augen traten und diesmal schien er sich nicht mal die Mühe zu machen sie zurückzuhalten. Die Worte und das Leid, welches der Sklave ins sich trug zeigte er auch nach Außen hin und schaffte es so in seinem Geliebten Zweifel, Reue und sogar etwas Angst zu wecken. Und doch, als Seth sprach klang seine Stimme kalt und gelangweilt: „Was willst du eigentlich, Jono??“

Der Brünette konnte förmlich beobachten wie der Angesprochene schluckte ehe er mit leiser, brüchiger Stimmer weiter sprach: „Sieh dir dein KA an, Seth! Sieh dir an, was du aus dem weißen Drachen gemacht hast...“

Und Seth tat wie ihm geheißen. Gehorsam wandte er den Kopf zur Seite und betrachtete seinen Weißen, der jedoch schon lange nicht mehr weiß war. Seine Schuppen schwankten inzwischen zwischen grau und schwarz und es schien fast so als würde der Drache Schmerzen haben. Doch das beachtete Seth nicht. Gelangweilt fragte er: „Ja, und? Was soll mit ihm sein??“

„Siehst du das wirklich nicht? Siehst du nicht, wie seine prächtigen, weißen Schuppen grau werden und er seine Reinheit verliert?“

„Natürlich sehe ich das. Und?“

„Bist du echt so schwer von Begriff?! Hast du schon vergessen, wessen KA der Drache ist?! SETH, VERDAMMT, DU TÖTEST DIE SEELE VON KISARA!!! DU BRINGST SIE UM!!!“

Entgeistert starrte Seth Jono an. Zwar wusste er tief in seinem Inneren, dass der Blonde Recht hatte und trotzdem wollte er es nicht glauben. Mit leiser, bedrohlicher Stimme zischte er: „Niemals! Niemals würde ich Kisara wehtun!“

„ABER DU TUST ES, SETH!! DU TUST IHR WEH!!! UND WEISST DU, WAS DAS SCHLIMMSTE IST?! ICH SPÜRE IHREN SCHMERZ!!! ICH SPÜRE IHN SO DEUTLICH, ALS WÄRE ER MEIN EIGENER!!!! Und... es tut so weh, Seth... es tut so unglaublich weh...“

Seth sah, wie Jono stark zu zittern begann und wollte ihn sofort tröstend in den Arm nehmen und doch rührte er sich keinen Millimeter. Die Macht des dunkeln Gottes in seinem Körper lähmte den Brünetten und sein eiskalter Blick aus den tiefblauen Saphiren schaffte es sogar seine wahren Gefühle für den Sklaven zu verstecken.

„Das Auge des Udjat hat mir erlaubt mit ihr zu sprechen!! Seth, ich habe sie gesehen!! Und sie hat mich gebeten dir auszurichten, dass sie dich immer noch liebt!! Sehr sogar!! Und du sollst dich vom dunklen Gott losreißen und wieder zu Atemu zurückkehren. Bitte, Seth... erfülle Kisaras Wunsch!!“

Jonos Stimme zitterte ebenso wie sein Körper, dass hörte Seth und nur um den Jungen einen Gefallen zu machen schloss er für einen Moment seine Augen und dachte über die Worte des Kleineren nach.

„Ich liebe dich auch, Seth... bitte, komm zu mir zurück...“, versuchte Jono es noch doch plötzlich riss der Priester seine Augen auf und rief mit bebender Stimme: „DU LÜGST!!! DU LÜGST GENAUSO WIE ATEMU MICH BELOGEN HAT!!! KISARA IST TOT!!! DU KANNST NICHT MIT IHR GESPROCHEN HABEN!!! UND DEINE LIEBE IST AUCH NICHTS WEITER ALS SCHEIN!!! DU SPIELST MIR DOCH NUR WAS VOR!!!“

„Das ist nicht wahr!!!“

„RUHE!!! Ich werde zu Ende bringen, weswegen ich hier bin!!“

Und ohne jegliche Vorwarnung raste Seth, den Dolch fest umklammert, auf Atemu zu, welcher etwas von den Beiden weggerutscht war und stach auf ihn ein.
 

Ein lauter Schrei...
 

Das Geräusch von menschlichem Fleisch, welches sich teilte...
 

Blutgeruch...
 

Entsetzt starrte der Brünette auf Jonos blonde Haare, welche ihm ins Gesicht hingen und so die schmerzverzerrte Grimasse des Jungen verdeckte. Erschrocken zog der Größere den Dolch zurück, welcher in der Brust seines Geliebten gesteckt hatte und liess ihn fallen, beobachtete wie der Kleinere zu schwanken begann und ohne jegliche Vorwarnung gen Boden sank. Schnell hatte Seth seine Arme um den Jungen geschlungen und sank selbst ebenfalls in den Sand, seinen Geliebten fest an sich gedrückt.

„Nein! Warum hast du das getan?!“

„Du... daHHHAAAAArfst Atemu... niHHIIcht... töten... bitte, Seth... ARGH!!!“

„Ssshhhssshhh, sei Ruhig! Du darfst jetzt nicht sprechen... oh Jono, du Dummkopf! Ich... das war es nicht, was ich wollte...“

„Bitte Seth... ma... hach dir kein... keinen Kopf... es war Schicksal... das einer... einer stirbt... und besser i... ich Strassenköter... mu... uss dran glauHAAAAAauben... als du... oder... Atemu...“

Die Stimme des Blonden wurde immer schwächer und schwächer und das merkte Seth auch. Er wusste, dass der Junge nicht mehr lange zu leben hatte und trotzdem musste der ehemalige Hohepriester schmunzeln, flüsterte leise: „Selbst im Angesicht des Todes reißt du noch Witze... Dummkopf...“

„Das... hast du schon... schon mal gesagt... gerade... eben...“, und auch auf Jonos Lippen schlich sich ein Schmunzeln. Eine Zeit lang sahen die Beiden sich einfach nur in die Augen, der Atem des Jüngeren wurde immer schwächer ehe er die Augen schloss und einmal besonders tief einatmete nur um mit letzter Kraft seine Hände an Seths Wangen zu legen und diesen leicht zu sich zu ziehen. Natürlich folgte der Brünette der Aufforderung, blickte erneut in die, von Schmerz vernebelten Augen des Sklaven. Dieser hielt, kurz bevor sich ihre Lippen trafen inne und hauchte, kaum verständlich: „Dieser Kuss... das wird... unser Letzter... ich... ich werde Seth... verbannen... der dunkle Gott wird dich... aahh... er wird dich... nie wieder quälen... mein Geliebter...“

„Nein... bitte Jono, ich will das nicht!! Lieber ertrage ich alle Qualen dieser Welt als ohne dich zu Leben!! Bitte, lass mich nicht allein!!“, flüsterte auch Seth und Tränen liefen ihm über die Wangen, tropften auf das Gesicht des Kleineren. Er wollte nicht ohne Jono sein, ein Leben ohne den kleinen Sonnenschein hatte für den Älteren keinen Sinn mehr. Sehnsüchtig legte er seinen Kopf an die Halsbeuge seines Geliebten, sog verlangend den Geruch und die Wärme des Jungen in sich auf. Leise und mit sanfter Stimme flüsterte Jono: „Es ist mein Schicksal... bitte Seth, sei nicht traurig... ich verspreche dir, eines Tages wirst du deine große Liebe... wieder sehen... Kisara hat es doch versprochen...“

Die Worte des Kleinen traf Seth tief im Herzen. Schnell sah er auf und meinte mit etwas lauterer Stimme: „Nein!! Nein, ich will nicht Kisara wieder sehen!! Ja, ich habe sie geliebt, sie war mir wichtiger als alles andere!! Aber dich Liebe ich noch viel mehr!! Jono, DU bist meine große Liebe!! Ich weiß es jetzt, ich hab es begriffen!!“

„Dann... lass mich dir... helfen... und Seth... verbannen...“, nuschelte Jono und schlang seine Arme um den Nacken des Größeren, zog ihn langsam zu sich herunter und Seth folgte der Aufforderung auch diesmal. Er konnte nicht verhindern, dass sein Körper bei jedem Zentimeter, den er sich Jono näherte stärker Zitterte und kurz bevor sich ihre Lippen trafen hauchte der Blonde ein leises ‚Ich liebe dich, Seth...’

„Ich liebe dich auch, Jono...“, entgegnete Seth ebenso leise und überwand die letzten Millimeter zwischen sich und seinem Geliebten ehe er ihn sanft und doch leidenschaftlich küsste. Und just in diesem Moment fühlte er zusätzlich zu seinen eigenen Gefühlen auch noch die von Jono.

Sein Verlangen, seine Sehnsucht, Liebe, Glück, Zuneigung, aber auch die Macht des Horus, welche, vom Auge des Udjat um Jonos Hals ausgehend, die Macht des dunklen Gottes aus dem Körper des Brünetten verbannte und ihn auf ewig von ihm befreite.

Nur beiläufig bekam der ehemalige Hohepriester mit wie rund um ihn das Leben wieder erwachte, doch darauf achtete er nicht. Viel zu sehr genoss er diesen einen, letzten Kuss von Jono, wünschte sich, dass er niemals enden würde. Doch auch dieser Kuss fand sein Ende und traurig sah Seth noch mal tief in die rehbraunen Augen des Kleineren, bekam nur noch dumpf mit wie Jono ein Letztes ‚Lebe wohl, mein geliebter Drache’ formte ehe er seine wunderschönen Augen für immer schloss.

Und als Seth spürte, wie der Atem des Kleineren endgültig versiegte stieß er einen lauten, ohrenbetäubenden Schrei aus, in den er seinen ganzen Schmerz und Kummer legte...

Und er war sich sicher, dass Jono ihn von dort, wo er jetzt war hören konnte und seine Nachricht verstand...
 

~~~Ich liebe dich, Jono... wir werden uns wieder sehen... das verspreche ich dir...~~~
 

Erschrocken riss der Brünette seine Augen auf, saß mit einem Mal aufrecht im Bett. Tränen liefen ihm über die Wangen und sein ganzer Körper zitterte während seine Kleidung wegen des eiskalten Schweißes an ihm klebte.

//W-Was war das?! Etwa... nur ein Traum?? A-Aber wieso... w-wieso war er dann so... real?!//

Ängstlich strich sich der Firmenchef einige, verschwitzte Strähnen aus dem Gesicht ehe er sich erhob und zum Bad taumelte. Nachdem er eine heiße Dusche genommen hatte dachte er eigentlich, dass es ihm besser ging, doch dem war nicht so. Irgendwie musste er dieses beklemmende und erdrückende Gefühl loswerden, doch Seto hatte keine Ahnung wie er das anstellen sollte. Am liebsten würde er ja einfach arbeiten gehen, aber vermutlich konnte er sich nicht konzentrieren...

//Da bleibt nur eins...//

Und mit einem kurzen Griff in seine Nachttischlade hatte er auch schon gefunden, was er gesucht hatte.

Ein Päckchen mit weißem Pulver...

Mit immer noch ziemlich wackeligen Knien setzte der Brünette sich auf sein Bett, begann nervös an dem Päckchen rumzufummeln. Er musste es aufbekommen. Es war seine einzige Chance... sonst würde er vermutlich zusammen brechen vor Angst und Sehnsucht.



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