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Schicksal, oder doch nur Zufall?

Sess x?? Schaut doch mal rein! Ich würde mich freuen!!! ^o^
von

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Ein seltsames Mädchen

Die Nacht brach über die Stadt herein und mit jeder Minute verdunkelte sich der Himmel mehr und mehr. Am wolkenbehangenen Himmel konnte man weder Sterne, noch den Mond erkennen, aber trotzdem schien ein heller Lichtschein durchs Fenster. Draußen brannten bereits die Straßenlaternen und ab und an konnte man in der Ferne die Scheinwerfer von Autos sehen.

Wenn man aus dem Fenster blickte, sah man jedoch nur die Hausfront des gegenüber liegenden Hauses, da wir uns hier im 5. Stock eines Gebäudes befinden, um genau zu sein, eines Krankenhauses.

Das noch recht junge Mädchen, vielleicht an die 18, saß auf ihrem Bett und starrte gedankenversunken zum Fenster. Auf ihrem Schoß stand ein Laptop, mit dem sie sich noch bis eben beschäftigt hatte. Kopfhörer waren an diesem angesteckt und einer der Ohrhörer steckte in ihrem linken Ohr, der andere hing in der Luft und baumelte leicht hin und her.

Auf dem Nachttisch neben dem Bett brannte eine kleine Lampe, daneben lag etwas Schokolade und auch ein Foto stand unweit davon.

Das Mädchen wendete ihren Blick langsam wieder vom Fenster ab und sah kurz auf dieses Foto. Sie lächelte kurz traurig und fing dann wieder an etwas in den Laptop einzutippen.

Flink huschten ihre Finger über die Tastatur und schnell entstanden Worte, Sätze, ja ganze Texte. Sie schien jedoch nicht allzu lange zu brauchen, bis sie schließlich ein ‚Ende’ unter den letzten Absatz schrieb und sich dann kurz zufrieden zurücklehnte.

Schnell überflog sie das eben Geschriebene noch einmal und speicherte dann noch schnell.

Jetzt würde sie es nur noch online stellen müssen und dann hätte sie sich auch diesen letzten Wunsch erfüllt. Nur noch diese Geschichte abschließen und dann ist sie frei von allem was sie hier hält.

Schnell war auch diese letzte Aktion erledigt und mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen schaltete sie den Laptop aus, zog sich den Ohrstecker ab und stand auf.

Ihre Beine zitterten bei jedem Schritt und sie konnte nur langsam den Raum passieren. Am großen Wandschrank angelangt, öffnete sie diesen und nahm eine bereits vorgepackte Tasche heraus. Sie stellte diese auf den Boden und zog eine weitere, leere Tasche hervor, die für den Laptop gedacht war. Auch diese legte sie vorerst nur neben sich.

Stattdessen nahm sie nun ein paar restliche Sachen aus dem Schrank, die noch nicht in der Tasche verstaut wurden und zog diese an. Hier im Krankenhaus musste sie den ganzen Tag bequeme Kleidung, oder besser noch Schlafsachen tragen. So zog sie nun ihren Pyjama aus und kleidete sich stattdessen mit einem bequem langen dunkelbraunen Faltenrock und einer eleganten mehrschichtigen rosa-weißen Bluse ein. Die Ärmel der Bluse gingen nur bis in Höhe des Ellebogens und so zog sie gleich darauf noch eine dunkle Jacke über.

Dann schloss sie den Schrank wieder und begab sich mit beiden Taschen zurück zu ihrem Bett. Schnell war dort auch der Laptop gut verstaut und das Foto vom Nachttisch legte sie mit in diese Tasche.

Die ganze Zeit war das Mädchen die Ruhe selbst und verfiel nicht einmal im geringsten in Hektik. Doch jetzt schulterte sie beide Taschen, schluckte noch einmal merklich und begab sich dann zur Tür. Lautlos öffnete sie diese und lugte vorsichtig in den Gang. Man konnte ihr die Anspannung dabei an jeder Bewegung ablesen.

Der Flur war leer und zu hören war auch nichts. Geräuschlos verließ das Mädchen den Raum und ging nun leise den Gang entlang. Die Gefahr entdeckt zu werden war um diese Zeit am geringsten, aber dennoch bestand sie.

So leise wie möglich begab sie sich in Richtung Treppenhaus und erreichte dieses auch tatsächlich ohne jemandem zu begegnen. Sie zog sich die Kapuze ihrer Jacke über den Kopf und verdeckte damit ihr Gesicht größtenteils. Mit ihren dunkelbraunen Haaren und genauso gefärbten Augen fiel sie nicht sonderlich auf, wenn man davon absah, dass die Haare über hüftlang waren. Das Mädchen hatte sie jedoch vorsorglich zusammengebunden und hochgesteckt, wodurch auch diese unter ihrer Jacke verschwanden.

Sie ging langsam die Treppen hinunter, als plötzlich ihre Beine versagten. Ohne jegliche Vorwarnung klappten diese einfach zusammen und ließen das Mädchen nach vorne fallen. Jedoch war sie diese Schwächeanfälle gewohnt und konnte sich am Geländer festhalten.

Sie hing jetzt einige Minuten dort Mitten auf der Treppe, mit beiden Armen am Treppengeländer festgeklammert und konnte nur darauf warten, dass sie sich wieder bewegen konnte.

Ihre Entschlossenheit brachte all das jedoch nicht ins Schwanken. Sie hatte sich ein festes Ziel gesetzt, und zwar aus diesem Käfig zu entkommen und die letzten Tage, Wochen oder Monate ihres Lebens zu genießen. Frei von allen Sorgen, ohne ständig an ihre Krankheit erinnert zu werden und vor allem ohne den ganzen Tag nur diese mitleidigen Blicke ertragen zu müssen. Auch wenn es vielleicht gut gemeint ist, Mitleid für sie zu empfinden, so machte das ihr Leben doch eher schwerer, als erfreulicher. Die Realität und somit diese Krankheit wenigstens für eine Weile zu vergessen war viel angenehmer, als ständig damit konfrontiert zu werden.

Nach den Aussagen der Ärzte müsste sie eh schon seit 4 Monaten tot sein, Hoffnung auf Heilung hatte nie bestanden, also warum sollte sie ihr letztes bisschen Leben HIER vergammeln?

Es gibt keinen Grund, dessen war sie sich sicher. Die Medikamente hatten ihrem Körper eher geschadet als geholfen, weshalb sie nach einer Weile einfach aufgehört hatte sie zu nehmen, natürlich ohne, dass jemand davon weiß. Die junge Frau vermutete, dass sie nur noch so ‚fit’ war, weil sie gegen die Anweisung der Ärzte sich immer viel bewegt hatte und noch dazu einen starken Lebenswillen besaß.

Während sie so in Gedanken darüber war, so schnell wie möglich zu verschwinden, spürte sie auf einmal ihre Beine wieder. Leicht schwankend richtete sie sich wieder auf und setzte ihren Weg langsam fort. Sie hatte jedoch keinesfalls eine kränkliche oder schwächliche Haltung. Es wirkte eher elegant und erhaben, als ob sie absichtlich so langsam ginge, was jedoch keinesfalls den Tatsachen entsprach. Am liebsten würde sie wegrennen, aber das ging nun einmal nicht.

Schritt für Schritt näherte sie sich dem Erdgeschoss. Es bestand nur noch die Frage, wie sie herauskommen sollte, ohne bemerkt zu werden. Dass es vielleicht schon etwas zu spät dafür war, konnte sie bis jetzt jedoch nicht ahnen. Das Mädchen hatte vergessen einzuberechnen, dass überall in diesem Gebäude Überwachungskameras waren und so inzwischen auch sie gerade durch das Bild einer dieser lief.

Natürlich blieb sie dadurch nicht unbemerkt und neugierig verfolgte eine Krankenschwester das Mädchen am Monitor. Um diese Zeit waren die meisten Besucher schon gegangen, aber mit unter blieben manche länger. Nur dieses Mädchen machte auf sie nicht den Eindruck eines Besuchers, wegen der Taschen die sie bei sich hatte.

Um jedoch ihren Posten, den sie im Moment alleine schob, nicht verlassen zu müssen, entschied sie sich hier darauf zu warten, dass dieses eigenartige Mädchen an der Rezeption vorbei käme.

Nur ca. 5 Minuten später trat die junge Frau tatsächlich aus dem Treppenhaus heraus und ging langsam und nach Außen hin ziemlich gelassen auf den Ausgang zu. Sie hatte sich das genau überlegt. Sie wollte zu einer Zeit gehen, wenn wenig los war, aber es trotzdem nicht unnormal war, dass noch die letzten Besucher gingen. Sie wollte einfach so tun, als sei sie einer von diesen. So könnte sie ohne Aufsehen zu erregen nach draußen gelangen und erst in ein paar Stunden, wenn vielleicht mal jemand routinemäßig nach ihr sehen sollte, würde ihr Verschwinden auffallen.

Die Frau an der Rezeption sah ihr direkt entgegen und betrachtete das Mädchen ganz genau. Durch die Kapuze war nicht viel zu sehen, also sprach sie die Unbekannte einfach an: „’n Abend. Wer war denn hier noch zu Besuch zu so später Stunde? Ist immerhin schon nach 21 Uhr.“

„Ich hab nur meinen Freund besucht. Nichts weiter...“, antwortete das Mädchen mit ruhiger und selbstbewusster Stimme. Jedoch schien sich die Frau an der Rezeption damit noch nicht abzufinden. Als sie gerade an der Rezeption vorbeiging wurde sie erneut angesprochen: „Und warum so viel Gepäck?“

„Er wird morgen entlassen. Ich nehme einfach schon etwas mit heim, um morgen weniger zu tragen zu haben.“, kam es genauso ruhig wie zuvor als Antwort. Sie hatte sich diese Ausrede schon eher überlegt und so konnte man auch keine Spontanität von ihr ausgehen sehen. Langsam ging sie weiter, ohne sich zu der Rezeption umzudrehen und kam mit jedem Schritt dem heiß ersehnten Ausgang näher.

Erneut erklang hinter ihr eine Stimme: „Das ist gut mitgedacht. Oft machen das die Leute nicht und dann müssen selbst die Ex-Patienten noch irgendwas mittragen. Also noch einen schönen Abend.“

„Danke, ihnen auch.“

°°Ja, den schönen Abend wird ich jetzt haben!!! Endlich raus hier!°°

Sie trat durch die Tür und befand sich nun draußen, endlich draußen!! Ohne auch nur für eine Sekunde stehen zu bleiben ging sie weiter. Innerlich war sie froh, nicht noch einmal zusammen gebrochen zu sein, besonders nicht in dem Sichtfeld der Rezeption. Nur spielte das alles jetzt keine Rolle mehr. Sie war frei und konnte jetzt endlich wieder das tun und lassen, was sie wollte!
 

Langsam ging sie eine Straße entlang. Bis jetzt kannte sie ihr Ziel noch nicht. Nachdem sie ein halbes Jahr im Krankenhaus war, gab es ihre Wohnung nicht mehr und ihr ganzer Besitz war bei Bekannten untergebracht, denn Verwandte hatte sie keine mehr, oder zumindest fast. Nur noch ihr kleiner 5-jähriger Cousin der ebenfalls bei diesen Bekannten wohnte, seit diesem halben Jahr. Jedoch, so sehr sie ihn auch vermisste, konnte sie nicht zu ihm gehen, denn man würde sie sicherlich wieder zurück ins Krankenhaus schicken.

So streifte sie weiter etwas ziellos durch die Straßen und gelangte in einen etwas abgelegeneren Stadtteil. An einem Hang neben ihr standen einige Baume und im Halbdunkel war zu erkennen, dass sich oben wohl ein Tempel befand.

Die junge Frau gelangte an die Treppe, die hoch zu der Tempelanlage führte und blieb kurz stehen und sah hinauf. Nach kurzem Überlegen entschied sie sich die doch etwas schwierige Herausforderung ‚Treppe’ in kauf zu nehmen für ein kleines Gebet.

Die Treppen des Krankenhauses hinab zu steigen war schwer, aber diese hier hinauf zu steigen war noch viel, viel schwerer! Fast eine halbe Stunde dauerte es, bis sie endlich oben war, wobei sie sich schon wenige Schritte später wieder unfreiwillig setzten musste. Den ganzen Weg durch die Stadt und die Treppe hinauf hatte ihr Körper trotz zunehmender Müdigkeit nicht nachgegeben, aber jetzt sagte er wie so oft einfach ‚Stopp!’

Unfreiwillig musste sie wieder pausieren, wobei es ihr hier schon lieber war, als im Krankenhaus. Es war inzwischen schon nach Mitternacht, also wer sollte da außer ihr noch an einem Tempel unterwegs sein?!

Plötzlich jedoch vernahm sie eine Stimme vor sich und schreckte automatisch zusammen.

„Hey, warum sitzt du hier rum? Geht’s dir nicht gut?“, erklang eine unbekannte Stimme, die jedoch nur halbherzig an einer Antwort interessiert klang.

Als sie nun aufschaute sah sie einen eigenartigen Jungen vor sich stehen, der sie mit verschränkten Armen musterte. Dieser Junge trug einen roten Kimono und hatte langes weiß-silbernes Haar. Und selbst in dieser recht dunklen Umgebung fielen ihr sofort seine gold-gelben Augen auf. Was ihr jetzt jedoch noch mehr ins Auge fiel, waren diese eigenartigen Öhrchen. Sind das etwa Hundeohren?!!

Da sie zu ihm aufschauen musste, rutschte ihr die Kapuze vom Kopf, was sie jedoch sofort wieder behob und mit gesenktem Blick antwortete: „Mir geht’s gut. Was ich hier tue, geht dich nichts an.“

Kühl und abweisend kam diese Antwort, was ihrem gegenüber eindeutig sagen sollte: ‚Lass mich zufrieden und geh einfach weiter!’

Dieser musterte das Mädchen jetzt nur und sagte kaum hörbar: „Hab ich dich nicht vorhin in dieser Flimmerkiste gesehen. Dein Gesicht kommt mir so bekannt vor?!“

Etwas geschockt über diese Aussage zuckte sie nun innerlich zusammen, ließ sich äußerlich jedoch nichts anmerken. Gerade, als sie ihm widersprechen wollte, kam auf einmal ein Mädchen mit schwarzen, etwas über schulterlangem Haar auf die Zwei zugestürmt und machte ein besorgtes Gesicht.

Noch immer schnell atmend blieb sie direkt neben dem komischen Jungen stehen und sagte mit leicht entsetzter Stimme: „Inu Yasha, was tust du da? Warum fällst du wildfremde Leute an? So was machst du doch sonst nie?!“

„Pah! Wer behauptet denn ich hätte ihr was getan, hä? Ich bin nur gerade zufällig vorbei gekommen und hab sie hier sitzen sehen.“, entgegnete der Junge nun leicht gereizt.

Etwas verduzt sah sie nun zu der am Boden Kauernden hinab und fragte schlicht: „Stimmt das?“

Daraufhin erwiderte Inu Yasha jedoch sofort: „Hey, Kagome, vertraust du mir etwa nicht? Warum sollte ich denn lügen?!!“

Kagome reagierte jedoch nicht auf die Aussage, sondern sah nur zu dem anderen Mädchen hinab. Diese nickte nun schließlich einmal. Sie wäre zu gern endlich wieder aufgestanden und endlich gegangen. Was machen denn nur diese eigenartigen Leute alle um diese Zeit hier?!

Kagome wendete sich nun doch wieder Inu Yasha zu, welcher langsam ziemlich wütend aussah und sagte beschwichtigend: „Natürlich vertraue ich dir, aber sie sieht nun einmal nicht so aus, als ob sie sich freiwillig hingesetzt hätte, verstehst du? Ich wollte nur sicher gehen. Das ist alles!“

Leicht zweifelnde Blicke trafen sie nun, und das nicht nur von Inu Yasha. Dieser jedoch meinte darauf nur: „Das hab ich auch gesehen, deshalb wollte ich ihr ja eigentlich helfen, aber sie hat es abgelehnt. Zudem sieht sie diesem Mädchen ähnlich, was sie vorhin immer in diesem Flimmerkasten gezeigt haben.“

„Hä, welches Mädchen denn?!“

„Na du weißt schon! Die, die irgendwie so krank sein soll und abgehauen ist!“

Entsetzt sah Kagome nun erneut zu dem Mädchen hinab und kniete sich auch ohne zu zögern gleich neben diese, hob ihre Kapuze hoch und sah ihr direkt ins Gesicht. Das Mädchen drehte sich natürlich sofort weg und versuchte Kagome auszuweichen, was jedoch nicht gelang, da sie immer noch nicht wieder aufstehen konnte. So griff sie nach Kagomes Händen, die ihre Kapuze hochhielten und drückte diese beiseite.

Das schwarzhaarige Mädchen wiedersetzte sich dem auch nicht sondern meinte nur: „Du hast recht, Inu Yasha. Dann...dann bist du Izaki, richtig? Izaki Yamada?!“

Es dauerte eine ganze Weile bis die Angesprochene schließlich antwortete: „Ja, so heiße ich. Aber ich bitte euch trotzdem, dass ihr euch nicht in meine Angelegenheiten einmischt. Das ist ganz allein meine Sache.“

Eine kühle, trockene und total ernst gemeinte Antwort. Nur komischer Weise schien Inu Yasha diese Art der Antwort wenig zu interessieren.

„Pah, als ob wir das vorgehabt hätten!“

„Inu Yasha!“ , entgegnete Kagome ihm gleich entrüstet und wandte sich fast im selben Zug wieder Izaki zu: „Nimm Inu Yasha bitte nicht zu ernst. Das ist halt so seine Art...Aber, warum willst du dir nicht helfen lassen? Ach komm schon, wir helfen dir jetzt erst einmal auf und gehen dann nach drinnen ins Warme. Hier draußen erfrierst du noch.“

Gesagt getan, schon zog Kagome das andere Mädchen wieder hoch und mehr missmutig als hilfsbereit wurde sie von Inu Yasha unterstützt.

Langsam schleiften die Zwei sie nun in Richtung Haus, da sie ihre Beine immer noch nicht wieder spürte, wobei die Bewegung dabei half, doch wieder etwas Gefühl zu bekommen. Sicherlich könnte sie schon bald wieder selbst laufen, würde darauf aber noch warten, bis sie sich noch etwas mehr erholt hätte.

Izaki war schon ziemlich verwundert gewesen, als dieses Mädchen ihr lediglich Hilfe angeboten hatte und nicht ins Gewissen redete, von wegen ‚Geh zurück!’ oder dergleichen. Aber sie war sich sicher, dass dies wohl noch folgen würde. Ihr ganzes Leben lang musste sie immer wieder lernen, dass man Niemandem trauen kann, besonders nicht Fremden. Auch wenn diese Leute ziemlich vertrauenswürdig auf sie wirkten, so war zumindest dieser Junge doch eigenartig genug um misstrauisch zu sein.

Im Haus angekommen wurde Izaki in der Wohnstube abgesetzt und Kagome kauerte sich gleich neben sie, wohingegen Inu Yasha sich gegenüber an die Wand lehnte und beide mit seinen üblichen bösen Blicken beobachtete.

Kagome redete auch nicht lange um den heißen Brei herum, sondern schaltete nun einfach den Fernseher ein. Gleich auf dem ersten Kanal lief das gesuchte Sonderprogramm.

Eine leicht besorgt wirkende Reporterin stand vor dem Krankenhaus und erzählte wohl schon zum wiederholten Male, wie zuvor eine Patientin getürmt war, ein Foto dieses Mädchens wurde eingeblendet und danach wurden auch die Aufnahmen der Überwachungskamera gezeigt. Zudem betonte die Reporterin immer wieder, wie kritisch der Zustand der Kranken doch sei, und dass sie dringend wieder ins Krankenhaus zurück müsse und all solche Sachen.

Izaki war das eigentlich ziemlich egal. Man konnte nicht abstreiten, dass sie krank war, aber als kritisch würde sie ihren Zustand nicht bezeichnen. Zudem wunderte sie sich, wie die Nachricht über ihr Verschwinden so schnell verbreitet werden konnte. Sie war doch erst an die 3 Stunden weg und schon wusste die ganze Stadt von ihr? Da konnte sie ja von Glück reden hier zu sein und nicht irgendwo durch die Innenstadt zu streifen!

Kagome schaltete den Fernseher wieder ab, da sich nun nur alles zu wiederholen schien und sah nun fragend zu Izaki.

„Das geht uns nichts an? Das ganze Land wurde regelrecht aufgefordert dich auszuliefern und es geht uns nichts an?!“, fragte sie mit eindeutig sarkastischem Unterton.

„Ich bitte dich! Ich will nicht zurück!“, entgegnete Izaki sofort, wobei sie inzwischen nicht mehr so abweisend klang, sondern langsam eher traurig wirkte, „Das ist nicht fair! 3 Stunden darf ich frei sein und schon soll ich wieder zurück? Ich bin doch nicht zum Spaß abgehauen!“

„Wo wir grad beim Thema sind, wieso bist du überhaupt einfach so abgehauen? Willst du etwa nicht wieder gesund werden?!“, fragte Kagome nun leicht zweifelnd.

Inzwischen schien Izaki wirklich Vertrauen in das Mädchen gefasst zu haben. Es war doch immer das Gleiche! Egal wie oft sie sich sagt: ‚Vertraue Niemandem, erst recht nicht Fremden!’, sie hielt sich ja doch nicht daran und immer wieder musste sie dadurch schlechte Erfahrungen machen. Jedoch antwortete das Mädchen trotzdem sofort auf die Frage und klang dabei fast schon etwas frustriert: „Natürlich will ich leben!! Genau deshalb bin ich doch gegangen.

Vor einem halben Jahr wurde ich ins Krankenhaus geholt und die Arzte haben mir damals gesagt ich hätte höchstens noch 2 Monate zu leben. Sehe ich vielleicht tot aus?

Die Medikamente hab ich eigentlich nie wirklich genommen, weil sie mir mehr zugesetzt haben als geholfen und durch viel Bewegung, gegen den Befehl dieser Ärzte, geht es mir immer noch ganz gut. Man kann meinen Zustand mit Sicherheit nicht als kritisch bezeichnen. Noch lebe ich und diese Zeit will ich nun mal auch noch genießen, was ist denn so schlimm daran?!“

Es dauerte eine Weile, bis sie schließlich eine Antwort erhielt, die zur Verwunderung der zwei Mädchen von Inu Yasha kam: „Garn nichts. Es ist durchaus verständlich, wie du gehandelt hast.“

Und gleich darauf stimmte Kagome dem Hanyou entschlossen zu: „Inu Yasha hat vollkommen recht! Hier wird dich sicherlich keiner zum Zurückgehen zwingen, versprochen.“

Izaki war noch etwas verwundert, sagte dann aber mit einem beruhigtem Lächeln auf den Lippen: „Vielen Dank!“

Die Kapuze strich sie sich nun entgültig vom Kopf und zog auch die Jacke gleich aus, da es hier drinnen doch angenehm warm war, im Vergleich zu draußen. Sie legte die Jacke neben sich ab und löste dann ihren Haarknoten, wodurch die langen Haare hinab vielen und die untersten Spitzen sich am Boden leicht wellten. Ein erleichterter Seufzer entwisch dem Mädchen noch, dann drehte sie sich sogleich Inu Yasha zu und fragte diesen nun doch mit sichtlicher Neugier: „Eine Frage hätte ich da aber schon noch. Wieso hast du solche Ohren Inu Yasha? Und auch sonst siehst du so komisch aus...“

Ein Lächeln zeigte sich nun auf Kagomes Gesicht, wohingegen Inu Yasha wenig begeistert wirkte und sich nur mussmutig abwendete.

Kagome meinte dagegen nur freundlich. „Wenn du mir versprichst darüber stillschweigen zu bewahren, kann ich es dir erklären.“

Izaki nickte dem Mädchen nur zu und meinte schlicht: „Ihr verratet mich nicht und ich verrate euch nicht, das geht so schon in Ordnung, würd’ ich sagen.“

Kagome begann nun zu erzählen. Sie erklärte, wie sie selbst damals ins Mittelalter gelangte, Inu Yasha kennen lernte, was es mit seinen Hundeohren auf sich hatte, die Sache mit dem Shikon no tama und all die anderen Sachen, nach denen Izaki fragte. Besonders die Tatsache, dass es im Mittelalter Dämonen gab, schien sie zu interessieren.

Die Nacht neigte sich nun langsam ihrem Ende und als Kagome das bemerkte, schreckte sie schlagartig hoch und schrie sich selbst an: „Oh nein, ich wollte doch für die Matheklausur lernen!! Wie soll ich denn jetzt bestehen?!!“

Total verzweifelt sah sie zur Decke und schien schon die nicht bestandene Arbeit vor sich zu sehen. Plötzlich vernahm das schwarzhaarige Mädchen jedoch eine Aussage, die sie sofort wieder hinabblicken ließ.

„Dann lerne doch wenigstens jetzt noch. Ein bisschen Zeit hast du doch noch, also nutze wenigstens diese.“

Entschlossen und überzeugt sah Izaki zu ihr auf und Kagome musste sich eingestehen, dass das Mädchen recht hatte. Entschlossen ballte sie nun die Faust und ging hoch in ihr Zimmer. Zuvor brachte sie Izaki jedoch noch aufs Gästezimmer, da das Mädchen inzwischen schon total übermüdet war, aber immerhin wieder selbständig laufen konnte. Ihre Jacke hatte sie wieder mitgenommen und legte diese jetzt zusammen mit den Taschen einfach auf den Fußboden. Dann legte sie sich aufs Bett und deckte sich zu.

Kagome hatte ihr angeboten hier zu bleiben so lange sie wollte, jedoch würde das sicher nicht wirklich lange sein. Die junge Frau hatte inzwischen schon längst eine Entscheidung getroffen, wo sie nun hingehen wollte und sicherlich konnte sie niemand davon abhalten!
 

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So, das war Kapitel 1!!!! Na, wie hat es euch gefallen?!

Schreibt mir bitte ein Kommi, ja? Ich würd’ mich riesig freuen! ^o^
 

Wir sehen uns (hoffentlich) in Kapitel 2 wieder, und dann kommt auch wie versprochen Sess vor! ; )
 

Euer Saralein



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Somi
2006-10-29T20:06:28+00:00 29.10.2006 21:06
dein ff is echt klasse
hoffe du schreibst schnell weiter
und ich hoffe das sie doch nicht so schnell sterben wird
schreib mir doch bitte,wenns weiter geht *sich schon mal verbeug*
mach weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi
Von:  Icy-Chan
2006-08-29T11:29:12+00:00 29.08.2006 13:29
ARGH!!!
was machst du denn mit dem armen???
*killt dich*
*umbesinnt*
ich lass es lieber *seufz*
sonst krieg ich ja nit mit, ob sesshomaru wieda gesund wird^-^
naja, freu mich aufs nächste chap
hdl
Mana
Von:  SUCy
2006-08-26T18:49:33+00:00 26.08.2006 20:49
aloso bis jetzt gefällts mir recht gut ^^
nich nur das ich mit diesem mädchen einuge gemeinsamkeiten habe XD
is echt gut ^^
tja ich an ihrer stelle würde auch ins mittelalter gehen XD
so nu werdsch ma weiterlesen gehen *zum nächsten kap schlendert*
Von:  Icy-Chan
2006-08-18T15:55:10+00:00 18.08.2006 17:55
Klasse!
ehrlich einfach nur geil!
Mach schnell weiter, ich will doch wissen, was Izaki so seltsam findet T~T
du bist ja soooooo fies!!
*grummel*
sagste mir bescheid wenns weitergeht?? =3
dank dir
*knuffZz*
Mana
Von:  Chinmay
2006-07-25T19:35:07+00:00 25.07.2006 21:35
hi du,
mir gefällt deine ff wirklich gut, mach weiter so, ich finde du hast einen guten schreibstil das man die Gefühle der Charas richtig gut nachempfinden kann, ich bin auch schon total gespannt wie es mit Izaki bei Fluffy weitergeht, vielleicht hilft er ihr sogar mit Tensaiga und hilft ihr somit ihre Krankheit zu besiegen und den Tod zu überwinden? na ja wer weiss^^ ich freu mich schon riesig aufs nächste kappi, ich hab deine ff auch schon in meine Favo-Liste getan *g* ^--^
Ich finde auch gut das mal ein ernsteres Thema in einer ff behandelt wird, viele Menschen teilen das Schicksal von Izaki, ich glaub wenn ich an ihrer Stelle wäre, wär ich auch aus dem Krankenhaus getürmt^^
Ich frage mich auch was aus Izakis Cousin wird?? na ja wir werden sehen, gelle
schickst du mir bitte ne ens wenns weitergeht? büdde

bis dann
deine Chinmay
Von: abgemeldet
2006-07-17T09:22:34+00:00 17.07.2006 11:22
für den anfang echt klasse^^
ich kann mich nur _chaya_ und black_wolf anschließen^^
die story is echt gut,dein schreibstil gefällt mir auch supa
und man versteht alles so gut^^
ich konnte mich auch in die rolle von izaki versetzen^^

mach weiter so!!!! ;)

schickst du mir bitte ne ens,wenn´s weiter geht??
*lieb guck*
*ff zu favo-liste tu*

lG,
laura^^
Von:  dilba
2006-07-16T10:25:44+00:00 16.07.2006 12:25
das war wirklich ein toller kapi!
mach schnell weiter ja?
und kannst du mir bitte eine ens schreiben wenn die nächste kapital on ist?biteeeeee!
ok! bye!
dilba!
Von:  Majolin
2006-07-08T14:49:03+00:00 08.07.2006 16:49
Hey,
das erste Kapitel dieser FF ist wirklich schön, wie die anderen schon gesagt haben hast du einen wirklich guten Schreibstil der einen die Person verstehen lässt. Ich finde es klasse das dein erstes Kapitel so lang ist ich hoffe die anderen werden es auch. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel, mit sess wie du ja versprochen hast.
Bin gespannt wie es weitergeht
byebye
Majolin

PS; Könntest du mir vielleicht eine ENS schicken wenn es weitergeht? Wäre echt super.
Von:  black_wolf
2006-07-08T12:06:17+00:00 08.07.2006 14:06
die ff hört sich doch schonma sehr vielversprechend an xD ich kann mich _chaya_s kommi nur anschließen, du hast wirklich einen sehr schönen schreibstil, gefällt mir ^^ un auch, dass du so wenig rechtschreibfehler drinnen hast (fast gar keine ^^) find ich klasse, solche ff gibts wirklich nur noch selten xD na ja...freu mich schon aufs nächste chap, kannst du mir bitte ne ens schreiben, wenns soweit is? danke sehr ;)))
gruß
black_wolf
Von: abgemeldet
2006-07-08T11:43:00+00:00 08.07.2006 13:43
Na nu? *sich umguck*
Noch keine Kommis? Da binsch ja die erste...., cool!
traurig und realitätsnah, einfach nur schön! Als ich es gelesen hab, konnte ich mich richtig in das Mädchen hinein versetzten. Dein Schreibstil ist einfach nur klasse, man kann fließend lesen und alles steht schön im zusammenhang, man versteht den weg des Mädchens und auch wie sie fühlt bzw. was sie denkt. *ich wünschte ich könnte so schreiben*
Du kommst auch nicht von der Handlung ab alles was sie tut macht Sinn, klasse. Zu bemängeln gibt es garnichts und den Weg in meine Favos hast du schonmal!

Ich freu mich schon aufs nächste Kappi und ich hoffe du sagst mir bescheid.

Bye
_Chaya_


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