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Hear my Song

Was passiert, wenn du deine Stimme verlierst
von

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Hear my Song

Janina Krüger, 18 Jahre
 

„Du bist ein Nichtsnutz, ein Versager! Ich brauche dich nicht mehr! Auf ewig verfluche ich dich!“
 

Mara wachte schweißgebadet auf. Schon wieder dieser Traum. Jede Nacht. Warum hatte sie diesen Traum? Bevor sie weiter nachdenken konnte, kam ihre Mutter ins Zimmer. „Nur weil Sonntag ist, brauchst du nicht bis in die Puppen schlafen! Raus mit dir!“ Mara murrte. Jeden Tag dasselbe. Ihre Mutter war eine Frühaufsteherin und schmiss Mara jeden Morgen um Punkt 8:00 Uhr aus den Federn. „Nun mach endlich, sonst gibt es kein Frühstück.“ Ihre Mutter ging. Mara saß auf ihren Bett und streckte sich noch mal. Widerwillig stieg sie dann in ihre Pantoffel und ging ins Bad.
 

Rave ließ sich fallen. „Was willst du hier, du Dämon? Hast du nicht schon genug Ärger gemacht?!“ Der Bauer trat nach Rave. Er rollte zu Seite und hielt sich den Arm. Er biss die Zähne zusammen. Man hatte ihm gegen sein verletzten Arm getreten. Er schaute den Bauern wütend an. „Na, tut’s weh? Das hast du dir auch verdient!” Der Bauer lachte hysterisch und wollte wieder nach Rave treten, aber Rave war auf einmal nicht mehr da. Er hatte die Zeit verlassen.
 

Mara lief durch den Park. Es war heute ein schönes Wetter. Die Vögel zwitscherten und Bienen summten. Es war eindeutig Sommer. Ausnahmsweise verzieh sie mal ihre Mutter, dass sie Mara so früh geweckt hatte. Mara atmete tief ein und seufzte. Aber irgendwie langweilig war es auch. Ihre Freunde waren alle in Urlaub, nur sie war die Einzige, die zu Hause geblieben ist. Ihr goldbraunes Haar wehte in ihr Gesicht. Na toll, dachte sie, hätte ich doch nur ein Zopf gemacht.

Auf einmal strahlte der Himmel auf. Mara hielt sich die Arme vor dem Gesicht. Was passiert hier?, dachte sie. Das Blenden nahm langsam ab. Mara guckte etwas verdattert. Was war das? Das war ihr nicht ganz geheuer. Sie drehte sich um und erschrak.

Vor ihr saß auf einmal ein Junge, der sie erst mal groß anguckte. Mara schaute ihn auch verdutzt an. „H-hallo...“ Der Junge nickte nur und versuchte aufzustehen, was aber nicht so klappte. Mara half ihm hoch. Der Junge lächelte sie an und rieb sich über den Arm. „Hast du dich verletzt?“ Der Junge nickte. Mara schätzte ihn so auf ihr Alter, sein schneeweißes Haar fiel ihr aber besonders auf. Sie schaute sich den Arm an. Der Arm sah schrecklich aus. „Um Gottes Willen! Was ist den mit dem Arm passiert?“ Der Junge schaute traurig. „Hat man dich misshandelt?“ Er nickte beklommen. „Ich nehm dich mit nach Hause und versuche dich zu verarzten.“
 

Den ganzen Weg hatten sie kein Wort gesprochen. Als sie zu Hause ankamen, holte Mara gleich den Verbandskasten und verarztete ihn dann. „Wie heißt du?“ Der junge machte den Mund auf und zu und schaute dann traurig. „Kannst du nicht sprechen?“ Der Junge nickte traurig. „Was machen denn jetzt nun...“ Mara war am grübeln. Dann kam ihr eine Idee. Sie stand auf und holte Zettel und Stift. „Kannst du schreiben?“ Der Junge nickte und schrieb dann seinen Namen auf. Rave stand da. „Du heißt also Rave, ja?“ Rave nickte heftig. „Meine Name ist Mara, freut mich.“ Ich mich auch und danke für deine Hilfe, schrieb er auf den Zettel. Mara lächelte. Rave wurde ein bisschen rot im Gesicht. Das ich kein Mensch bin, macht dir doch hoffentlich nichts aus. Mara schaute nur, aber dann schüttelte sie den Kopf. „Das macht mir nichts. Ich hab schon an deinen Haaren und Augen gesehen, dass du nicht von hier stammst.“ Aber warum kannst du nicht reden? Hat man dir die Stimme genommen? Denn ich denke, dass du damals reden konntest.“ Rave schaute sie erstaunt an. Du hast recht. Meine Mutter war ein Dämon, während mein Vater ein richtiger Mensch war. Mein Vater sang sehr gerne und mir wurde diese Leidenschaft auch in die Wiege gelegt. Aber meine Mutter hasste den Gesang. Sie hatte es lange geduldet, aber an dem Tag, rastete sie völlig aus.
 

Die Dämonin saß auf ihren kleinen Thron und sah zu, wie Rave mit den Krähen Deimos und Leifar spielte. Sie lächelte. Raves Vater kam rein. Die Laune der Mutter verschlechterte sich rapide. „Was willst du noch hier?!“ „Schrei nicht so. Ich weiß, dass es ein großer Fehler war, mich in dich zu verlieben...“ „Ich hab dich nie geliebt, vor allem wegen deinem schrecklichen Gesang. Er dröhnt mir in den Ohren. Dein Sohn fängt auch schon damit an.“ „Aber lass ihn doch singen, wenn es ihm Spaß macht...“ Die Dämonin sprang auf. „Du verstehst gar nichts! Es ist für mich eine Qual!“ „Aber...“ „Nichts aber!Kapierst du es nicht?! Du bist ein Nichtsnutz, ein Versager! Ich brauche dich nicht mehr! Auf ewig verfluche ich dich!“ Der boden erzitterte. Die Dämonin rief eine Beschwörungsformel. Es gab ein großen Knall und danach war es still. Sie hatte Rave und seinem Vater die Stimme genommen.
 

Mara schluckte. Rave sah sie erwartungsvoll an. „I- ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll... Das verschnürt mir richtig die Kehle...“ Rave schaute traurig. Mara stand auf und ging zum Fenster. „Das muss doch gemein sein, wenn man nicht mehr singen darf, oder?“ Sie drehte sich fröhlich um. „Aber ich will deine Stimme hören. Ich will, dass du wieder singen kannst. Mach dir keine Sorgen, ich werde dir ganz bestimmt helfen. Du wirst wieder singen können!“ Sie ging zu Rave und zog ihn hoch. „Aber dazu brauchst du erst mal neue Klamotten. Mit einem dreckigen Hemd lass ich dich bestimmt nicht gehen.“ Rave schaute sie nur fragend an. Sie will ihm helfen? Mara holte aus ihrem Schrank ein T-Shirt raus und drückte es Rave in die Hand. Rave schaute sie nur an. Ihm stiegen die Tränen in den Augen. Mara bemerkte es nicht. Er nahm das T-Shirt und zog sich dann um. „Alles in Ordnung mit dir?“ Rave nickte, aber dann flossen sein Tränen seinen Wangen runter. Er umarmte Mara und drückte sie fest an sich. Mara wusste nicht, was sie tun sollte, aber eins wusste sie. Sie wollte ihn auf alle Fälle trösten. Er hatte anscheinend schon so viel erlebt und gelitten, dass ihm die Freundlichkeit sicherlich sehr gefehlt hatte. Rave ließ sie vorsichtig los und verbeugte sich entschuldigend. Mara lachte. „Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Das du viel durchgemacht hattest habe ich dir sofort angesehen. Ich werde dich ganz bestimmt nicht quälen...“ Rave fing wieder an zu weinen. Warum ist sie so nett zu mir?, dachte er. Rave setzte sich wieder aufs Bett. Mara setzte sich neben ihm. „Die nächsten Tage werden Sprachübungen gemacht.“ Sie grinste. Rave guckte sie etwas bedröpelt an. Er stand schnell auf und holte sich Zettel und Stift, kritzelte schnell was auf den Zettel und gab ihn dann Mara. Und du meinst, dass klappt? Mara nickte.
 

Die nächsten Tage waren Rave und Mara sehr beschäftigt. Rave machte richtig Fortschritte. Man hörte ihn zwar kaum, aber es klappte so langsam. Scheinbar wurde ihm nicht die ganze Stimme genommen. Mara freute sich. Aber bald merkte sie, dass was mit ihr nicht stimmte. Je mehr sie mit Rave zusammen war, umso mehr bekam sie Herzklopfen. Was hatte er nur mit ihr gemacht? Sie wusste es einfach nicht.
 

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er Mara, so laut er nur konnte. Mara schrak auf. Sie war total in Gedanken versunken, dass nicht bemerkt hatte, dass sich Rave neben ihr gesetzt hatte. „M- mir geht’s gut, keine Panik!“, stotterte sie vor sich hin. Rave schaute etwas misstrauisch, aber dann lächelte er. „Gut. Ich hab mir schon Sorgen gemacht, weil du in der letzten Zeit so ruhig warst und du mich nicht anschauen konntest.“ Mara wurde knallrot im Gesicht. Rave schaute verdutzt, aber dann machte er sich Sorgen und fühlte Maras Stirn. „Du hast Fieber.“ Mara wurde nur noch roter im Gesicht. „Du solltest dich besser hinlegen, sonst wird dein Fieber noch schlimmer.“ Mara schaute ihn nur an. „Ich bin nicht krank.“ „Und warum glüht seine Stirn-“ Rave musste plötzlich heftig husten. Mara schaute ihn erschrocken an. Rave hustete so heftig, dass er Blut spucken musste. Mara suchte schnell ein Tuch und gab es Rave, damit er da rein reinhusten konnte. Rave konnte nicht mehr. Sein Husten wurde immer schlimmer. Mara war geschockt, aber dann fing sie sich wieder. Sie umarmte Rave. „D- das wollte ich nicht! Ich wusste nicht, dass so was passieren kann! Es tut mir so leid!“ Mara weinte. Raves Husten wurde etwas besser. Es tut ihm leid, dachte er, Ich mach ihr nur Kummer.... Mara umarmte ihn noch fester. Rave erschrak. Sein Herz pochte wie verrückt. Aber nicht, weil ihn der Husten so wehtat, sondern.... Rave wurde etwas aus dem Gedanken gerissen, denn er merkte, wie Mara mit ihm litt. Er umarmte Mara. Sein Husten war so gut wie weg. Mara wollte ihn wieder loslassen, aber das ließ Rave diesmal nicht zu. Er fühlte sich so geborgen bei ihr, dass er sie am liebsten gar nicht mehr loslassen wollte. Mara fühlte sich auch gleich wohler.
 

Seit dem hatten die beiden die Sprachübungen abgebrochen. Mara hatte zu sehr Angst gehabt, dass Rave wieder so einen Hustenanfall bekäme. Rave saß mal wieder auf dem Bett und schrieb irgendetwas auf den Zettel. Mara saß am Schreibtisch und machte einige Übungsaufgaben. Es war ziemlich still. Kein Wort wurde gesagt. Rave war fertig mit aufschreiben. Er sah sich den Zettel noch mal an und wurde rot im Gesicht. Er stand auf und legte den Zettel neben Mara auf den Tisch und drehte sich schnell um. Mara bemerkte den Zettel und las sich ihn durch. Sie lächelte. „Können wir machen. Ich brauche sowieso eine Pause.“ Rave strahlte. Kurze Zeit später liefen die Beiden auch schon durch den Park. Rave wollte unbedingt mit Mara spazieren gehen. Sie setzen sich auf eine Bank vor dem kleinen See. „Ich liebe diesen See. Er strahlt so eine Ruhe aus....“ Rave schaute sich ein wenig um. Mara hatte recht. Ruhig war es hier schon und schön aber auch. Mara sah Rave an und wurde wieder rot im Gesicht. „I- ich hoffe, es gefällt dir hier auch.“ Rave nickte lächelnd. So etwas schönes hatte er noch nie gesehen. In den anderen Welten war es nicht so schön. Alles nur düster und von Dunkelheit umgeben. Aber dies hier ist das genaue Gegenteil. Das hier war das reinste Paradies. Aber eins fand er immer noch am allerschönsten. Das er mit Mara zusammensein durfte. Raves Herz pochte. Hatte er sich in Mara verliebt? Aber er durfte sich doch gar nicht verlieben. Er war doch ein Dämon und Dämonen durften doch gar nicht lieben, oder? Mara merkte, dass Rave in Gedanken versunken war. Sie schaute wieder aufs Wasser. Irgendwie war es angenehm, Rave an ihrer Seite zu haben. Rave stand auf. „Was hast du?“ Rave schaute sie nur an und lächelte. „Ich liebe dich.“ Mara schaute ihn nur an, stand aber dann auch auf. „Du sollst doch nicht sprechen, sonst kriegst du noch wieder ein Hustenanfall. Und außerdem habe ich dich grade nicht...“ Mara stutzte. Rave hatte seinen Zeigefinger auf ihren Mund gelegt. Rave lächelte. Er umarmte sie. „Ich liebe dich...“, flüsterte er ihr ins Ohr. Jetzt hatte sie verstanden. Sie schaute ihn ungläubig an, aber er lächelte nur. „Seit du bei mir bist, geht es mir richtig gut. Ich wurde nicht von dir verstoßen, von dir geschlagen oder von dir getreten. Es war das allererste Mal, dass sich ein Mensch so um mich gekümmert hatte. Ich fühle mich einfach bei dir wohl. Hier bin ich Ich selbst. Ich war noch nie so glücklich so wie jetzt. In der Zeit habe ich mich in dich verliebt. Denn du bist so ein warmherziger und liebenswerter Mensch, dass ich...“ Auf einmal musste er kräftig husten. Mara erschrak. Nicht schon wieder. Rave spuckte Blut. Er sackte zusammen. Mara hockte sich zu ihm hin und umarmte ihn. „Ich liebe dich doch auch!! Du bist auch ein toller Mensch! Für mich warst du noch nie ein Dämon!“ Plötzlich strahlte Rave auf. Raves Husten verschwand völlig. Er sah Mara an und lächelte glücklich. „Meine Schmerzen sind verschwunden, dank dir...“ Mara schaute ihn nur verdattert an. Das Licht erlosch. „Ich bin dir sehr dankbar dafür...Hmm?“ Mara heulte schon vor Glück. „D. du ha- hast deine Stimme wieder...“ Mara umarmte ihn stürmisch. „Echt?“ „Ja. Und außerdem hast du anstatt deiner gelben Augen jetzt braune. Nur deine Haare sind so geblieben...“ Rave stutzte. „Bin.. ich jetzt etwa ein Mensch geworden?“ Mara nickte fröhlich. Rave konnte es immer noch nicht fassen. Aber dann lachte er. „Das war mein sehnlichster Wunsch, ein Mensch zu werden. Und zwar nur für dich...“ Er küsste Mara. Auf einmal wuchsen den Beiden riesige Flügel aus ihren Rücken. Flügel wie die von Engeln. Den Beiden störte es nicht. Die Flügel verschwanden. Mara lächelte. „Singst du mir jetzt auch was vor?“ Rave grinste. Natürlich sing ich dir was vor...“
 

Alles was ich sehe, bist nur du allein....

Du bist der Schatz, den ich suche und finden will

Nur du allein, bist alles für mich...

So wie ich die Blumen, das Meer liebe

So sehr liebe ich dich
 

Nichts auf der Welt kann es mit dir aufnehmen

Nichts auf der Welt kann dir was anhaben

Du bist zu stark für diese Welt

Deshalb kann sie dich nicht halten

So sehr liebt sie dich
 

Du meinst, ich sei stark

Doch ich bin nicht so stark, wie alle denken

Mein Herz ist auch zerbrechlich

Doch du schützt mein Herz vor dem Zerfall

So sehr liebst du mich?
 

Warum sind wir so zerbrechlich

Warum zergehen wir bei jedem gebrochenen Herz

Wieso muss man erst leiden

Um danach wieder lieben zu können

Alles auf der Welt zerfällt

Nur du als mein Engel schützt mich vor dem Untergang

Und deswegen sag ich dir....
 

Danke.....
 

- Ende -



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