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Let me be with you this night...

Gabrielit x Michaelitin
von

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~~*Hallende Stimmen*~~

~~*Hallende Stimmen*~~
 

Araziel war niemals ein anspruchsvoller Gabrielit gewesen.

Er schwieg fast immer und machte seinen Mund nur auf, wenn es wichtig war.

Meistens traf es die anderen auch oft unter die Gürtellinie.
 

Er war von muskulöser Gestalt, die er durch seine Kämpfe mit vielen Ketzern und Traumsaatkreaturen hinter sich hatte und war hoch gewachsen...

In Erdenjahren wäre er 17 Jahre alt, die Zeit für die Läuterung war nahe.

Es hätte ihm auch nichts ausgemacht, nein, überhaupt nichts, er wäre froh gewesen, wieder an Gottes Pforten Schreiten zu dürfen, um seinen Vater stolz zu erzählen, das er sein Erdenleben würdevoll und mit Bravur hinter sich gebracht hätte.

Sogar deswegen hatte er Nariel, der Raphaelitin der Schar, verboten, kleine Narben von ihm zu heilen, er wollte sie als Beweis seines Kampfeswillens tragen.
 

Ja, so dachte er vor Jahren, kurz nachdem er frisch „aus dem Himmel“ gefallen war.

Bis zu seiner letzten Engelsweihe, der Scriptura, wurde er auch weiterhin in diesem Glauben gelassen.

Aber die Kirche hatte ihn verraten.

Die ganzen Jahre über, hatte das, worauf er am meisten vertraut und aufgebaut hatte, ihn verraten.

Hätte er es nicht selber aus den bebenden Lippen einer sterben jungen Frau, seiner eigenen Schwester, in seinen Armen gehört, würde er es immer noch nicht ganz glauben wollen.

Er hatte von ihr und seiner Familie geträumt, Tag für Tag. Nächte für Nächte.

Die Familie, die es eigentlich für ihn nie hätte geben dürfen.

Die Familie, die er nächtlich sah, mit der er aber nichts anfangen konnte.

Dann waren sie, die Schar, auf einer Mission… Dabei wurde auf ihrem Rückweg ein Dorf von der Traumsaat überfallen, natürlich eilten die Engel zu Hilfe…

Und dort fand er sie dann vor… Sie nannte ihn Bruder und konnte es nicht glauben, dass er es war, er – ein Engel. Und dort kam Araziel sein gesamtes Leben, bevor ihn die Beutereiter geholt hatten, wie ein Flashback ins Gewissen zurück.

Die Schmerzen, die er im Unterbewusstsein gespürt haben musste, als ihm das Signum tattoowiert wurde, als sein Rücken aufgeschnitten wurde, damit man Flügelknospen implantieren konnte…

Alles strömte auf ihn ein, er konnte nicht kämpfen, nein, er hatte den Mut und den Willen zum kämpfen verloren.
 

Was gab es wofür er sich einsetzen sollte?
 

Die Kirche, die ihn Jahrelang betrogen hatte?

Die Menschen, die für ihn, in diesem Moment, einfach nur blind der Kirche folgten?

Den Ketzern, die sich der Kirche zwar widersetzten, aber dennoch oft, den Menschen selbst auch schadeten?

Die Traumsaat, die Zerstörung bringt?

Den Versuchten, die die Traumsaat in sich haben?
 

Natürlich waren es ketzerische Gedanken, aber die Kirche selbst hielt sich nicht an ihre eigene Regeln…

Damals wäre er fast durch die Klauen einer riesigen Traumsaatkreatur gestorben, er hatte sogar vor sich töten zu lassen, da er nicht wusste, was er noch auf dieser Welt hier sollte.

Aber dann war da dieser Engel.

Nein… auch kein „richtiger“ Engel, sie wurde genau so erschaffen wie er…

Aber dennoch für ihn… für Araziel war sie ein wahrer Engel.

Ibliel seine Michaelitin.

Die Scharführerin.

Sie hatte ihn gerettet.

Hatte sich der Traumsaat gestellt und sie vernichtet… und dabei selbst fast das Leben verloren.

Aber auch sie wusste die Wahrheit nicht.

Die bittere Wahrheit…

Sie war 16 und kurz vor ihrer letzten Engelsweihe…
 

Araziel konnte nicht den nötigen Mut aufbringen ihr die Wahrheit zu sagen.

Ja, es hört sich lächerlich an.

Ein Gabrielit der keinen Mut hatte.

Aber, er wusste einfach nicht, wie sie es auffassen würde.

Er würde sie aus einer kompletten „heilen“ Scheinwelt in die wahre Realität reißen.

Vielleicht würde es ihre Seele zerstören…

Wie die seine eigene.

Oder Ibliel würde ihn als Ketzer bezeichnen.
 

Araziel wusste nicht wohin.

Er fühlte sich verloren, hatte nichts wofür er kämpfen konnte.

Also nahm er sich vor, für die Schar da zu sein.

Dennoch zeigte er niemanden durch charakterliche Veränderungen, dass etwas mit ihm nicht stimmte, dass er die Wahrheit herausgefunden hatte.
 

Die Zeit verging wieder, langsam… manchmal auch schnell…

Er hatte immer noch mit sich zu kämpfen.

Er fing an, Begierden zu spüren, die er als Engel nicht haben dürfte.

Aber… er war kein richtiger Engel, oder...?

Ibliel wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen.

Er wollte sie anfassen, sie spüren, in seinen Armen halten…

Das, was seine Eltern auch immer miteinander gemacht hatten, wenn er sich richtig erinnern konnte.

Ja, er wollte sie lieben und es ihr zeigen.

Aber er durfte es nicht.

Es war verboten.
 

Natürlich war ihm das Verbot egal, aber… würde man es herausfinden... dann würden sicherlich beide sterben…

Und Ibliel fühlte sicherlich nicht das, was er fühlte.

Sie liebte alles….

Die Schar am meisten…

Menschen, Tiere, die Kirche…

Aber Araziel wollte, das sie NUR ihn liebte, jedoch…

Das würde niemals geschehen…
 

Es blieb ihm nichts anderes übrig, als die Zeit weiter verstreichen zu lassen…

Er musste mit ansehen wie sie anfing zu leiden.

Ihre Vergangenheit begann sie einzuholen.

Sie schrie in ihrer Meditation, daher meditierte sie niemals mehr mit der Schar zusammen.

Aber er war ihr immer gefolgt, in die Einzelcealla, wenn auch heimlich.

Sie weinte, hatte Schmerzen…

Krümmte sich, da sie mittlerweile nicht mehr meditierte sondern schlief - wie ein Mensch.
 

Irgendwann hielt er’s nicht mehr aus.

Er wollte mit ihr darüber reden.

Aber sie war am nächsten Tag weg.

Araziel suchte sie lange, bis er sie an einem Strand, mitten in der Nacht vorfand.

Ihre Engelsrobe hatte sich in der Gischt mit Wasser voll gesogen.

Sie war wieder am weinen und riss sich jede Feder einzeln heraus, alles war voller Blut.

Dann konnte er sich nicht mehr im Zaum halten, war zu ihr herangetreten und hatte ihre Hände festgehalten, damit sich nicht weitermachen konnte…

Der Schmerz sollte ihre Seele von den ketzerischen Gedanken reinigen, die sie hegte, hatte sie irgendwann einmal gesagt.

Genau dieselben Gedanken die Araziel hatte.

Sie hatte auch die Maskerade der Kirche durchschaut gehabt.

Aber sie wollte es immer noch nicht wahrhaben.

Daher hörte sich nicht auf, mit der Flügelschänderei.

Araziel erwischte sie immer wieder, und hielt ihre Hände fest.

Ihre sanften Hände, an denen so viel Blut klebte.

Er wurde wahnsinnig, weil er sie berühren wollte, aber nicht konnte.

Nicht in ihrem Zustand…
 

Heute war dasselbe passiert, aber Ibliels Körper hielt es nicht mehr aus.

Sie brach zusammen.

Vor lauter Schmerz, Zorn, Trauer und Wut…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ayra
2006-07-18T16:28:24+00:00 18.07.2006 18:28
Also^^
ich findes sie echt gutgeschreiben^^ ja *nickt*
und mein Engelname passt zu dem gbrieliten^^° na ja auch wen mein chara weiblich ist *drop*
aber ich hab ja gesagt das ich nichts dagegen habe das du ihn nimmst. Und noch was schreib bitte bitte noch eine kurzgeschichte zu engel^^ *super mega lob*


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