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Die verschwundenen Detektive

von

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Date zu Viert oder der zweite Versuch

Kapitel 6 – Date zu Viert oder der zweite Versuch
 

Als auf dem Revier alles erledigt war und alle ihre Aussagen gemacht hatten, kehrte Ruhe ein. Man hatte inzwischen erfahren, dass all die anderen Detektive, die ebenfalls gekidnappt worden waren, sich selbst befreien konnten. Wer die Täter genau waren, kam nie ans Licht. Man blieb bei der Vermutung, dass es sich um Piraten oder Schmuggler gehandelt haben musste, die hinter Lösegeld her gewesen waren, allerdings hatten sie sich bei den vielen Entführten etwas übernommen und waren zudem noch planlos vorgegangen.

Alle waren erschöpft, aber doch nicht müde genug, um einfach nach Hause zu gehen. Shinichi, dessen Instinkt ihm sagte, dass die Zeit mit Ran nicht unbefristet war, schlug Ran vor auszugehen. Kogoru protestierte sofort, doch Eri sah ihn böse an. „Sie weiß sich im Gegensatz zu dir sich zu benehmen, also darf sie auch ausgehen!“, sagte Eri. Dann lächelte sie Ran zu. „Schließlich bin ich deine Mutter, ich weiß, was gut für dich ist.“ Zu Shinichi gewandt sagte sie: „Pass gut auf sie auf, so wie du es sonst auch immer tust, junger Mann.“ Und sie zwinkerte ihm schelmisch zu, bevor den schwankenden Kogoru packte, um ihn nach Hause zu bringen.

Während Shinichi noch überlegte, was das Zwinkern von Frau Kisaki zu bedeuten hatte, mischte sich Heiji ein. „Wie wäre es, wenn wir in die Disco gehen? Ich bin sicher, von Euch will in nächster Zeit auch keiner mehr an den Strand.“

Ran und Shinichi schüttelten den Kopf. „Von Meerwasser haben wir genug für erste, das stimmt.“, sagte Ran.

Kazuha fand Heijis Idee gut, aber immer wenn sie ihn ansah, wiederholte sich vor ihrem inneren Auge eine ganz bestimmte Szene. Sie schaute immer schnell weg, wenn er sie anschaute.

Herr Shiratori, der am PC gerade einen Bericht schrieb, horchte auf und was er hörte, ließ ihn das Blut in den Adern gefrieren. Und was er sah auch.

Wataru Takagi, sein schlimmster Konkurrent, beugte sich zu Frau Miwako Satou und sagte mit allem Mut, den er aufbringen konnte: „Wollen wir heute Abend nicht auch ausgehen, Frau Satou? Dann könnten wir testen, ob Champagner aus der Flasche genauso schmeckt, wie aus einem Glas.“

Frau Satou lachte ihn an und sagte: „Ob es einen Unterschied macht, wenn wir ihn bei Kerzenschein trinken, als in einem Lagerschuppen?“

„Das sollten wir ausprobieren, meinen Sie nicht auch?“, gab Takagi zurück. Wäre er nicht noch etwas angetrunken gewesen, hätte er sich wahrscheinlich niemals getraut, solche Worte an sie zu richten.

Frau Satou hob einen Zeigefinger. „Unter einer Bedingung!“

„Frau Satou! Alles was Sie wollen!“, gab Takagi zurück.

„Wataru, nenn mich endlich Miwako und hör auf mich zu siezen!“ Und sie nahm seine Hand und zog in aus dem Polizeirevier auf die Straße, um ein Taxi zu rufen. Shiratori schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Unglaublich! Und ich muss Berichte schreiben! Die Welt ist einfach ungerecht!“

Miwako wandte sich an ihren Kollegen, während sie auf ein Taxi warteten. „Zuerst möchte ich kurz nach Hause, um mich etwas frisch zu machen. Okay?“

Wataru beeilte sich zu antworten. „Ich sagte doch, Frau Sat... – Miwako – alles was du willst!“ Die beiden hatten einen schönen Abend.
 

Shinichi, Ran, Heiji und Kazuha gingen tatsächlich in die Disco. Natürlich erst, nachdem sie zu Hause gewesen waren, um sich frisch zu machen. Sie waren zwar müde, aber trotzdem unternehmungslustig. Kazuha fand das Päckchen von Heiji auf dem Tisch. Ohne lange zu überlegen, packte sie es aus. Ran beugte sich gespannt über ihre Schulter. „Was ist es denn?“, fragte Ran und platzte fast vor Neugier. Unter dem Papier kam ein kleines Schmuckkästchen zum Vorschein. Heiji gesellte sich zu den beiden. Er wippte nervös mit den Fußzehen auf und ab, während Kazuha die Schatulle öffnete. In dem Kästchen lag ein silberner Ring. Kazuha nahm ihn mit roten Wangen in die Hand und drehte ihn. ‚Heiji’ stand auf der Innenseite. Sie wagte es nicht, zu Heiji aufzublicken. Der drängte sie. „Los zieh ihn an, ich will wissen, ob er passt!“

Ran blickte Heiji an. „Was ist das? Etwa ein Verlobungsring?“

Kazuha hatte inzwischen noch immer nichts gesagt. Zögernd zog sie den Ring auf den Finger.

Heiji lachte etwas verlegen. „Ach was! Das ist ein Freundschaftsring! Ich hab auch einen, der sieht genauso aus. Schau!“ Und begeistert hielt er seine Hand hoch.

Shinichi kam dazu und trat Heiji unauffällig auf den Fuß. Nur Heiji konnte ihn hören, als er flüsterte: „Freundschaftsring? So ein Blödsinn! Wo ihr euch doch geküsst habt!“ Heiji erbleichte, fasste sich aber schnell wieder.
 

Ran, die zusammen mit Kazuha den Ring bewundert hatte, fragte: „Hast du was gesagt, Shinichi?“

Doch Shinichi schüttelte den Kopf.

Kazuha wagte es endlich, zu Heiji aufzublicken. „Danke.“, sagte sie leise. Heiji bedauerte kurz, dass sie nicht alleine waren, sonst hätte er sie in den Arm genommen. Stattdessen sagte er. „Gern geschehen.“

Nachdem die beiden Mädchen sich umgezogen und frisch gestylt hatten, ging es in die Disco. Dort trafen sie auf Sonoko und ihren Freund Makoto, der für einen Tag nach Tokio gekommen war, um seine Freundin zu besuchen. Die Musik fanden alle toll, es war eine abwechslungsreiche Mischung. Shinichi erfreute sie alle beim Karaoke mit seinem schiefen Gesang. Sonoko sagte zu Ran: „Er singt genauso schlecht wie Conan.“ Ran lachte und sagte: „Ja, du hast Recht. Sie könnten fast Geschwister sein. Sie sehen sich auch sehr ähnlich.“ Und sie sah zu Shinichi, der seinen schiefen Song beendete und jede Menge Applaus und Gelächter erntete. Dann spielte der DJ einen Schmusesong und Makoto forderte Sonoko zum Tanzen auf. Ran lächelte, als Sonoko dahinschmolz wie das Wachs einer Kerze, als Makoto die Arme um sie legte. Neidisch beobachtete Ran die Beiden. Dabei war Makoto genauso selten da wie Shinichi. Schnell suchte sie nach Shinichi, sie hatte Angst, dass er wieder verschwand, bevor der Abend zu Ende war. Doch er war noch da, verträumt schaute er zu ihr herüber. Sie schaute verlegen weg und suchte nach Heiji und Kazuha. Als sie sie schließlich in der Menge entdeckte, traute sie ihren Augen nicht. Heiji hielt Kazuha im Arm, sie tanzten - und er küsste sie! Gleich darauf klatschte sie ihm eine. Heiji schimpfte, sicher wollte er von ihr wissen, was das jetzt sollte. Kazuha schimpfte noch ein bisschen, aber sie ließ sich wieder von ihm in den Arm nehmen.

Ran schüttelte den Kopf. Sie wurde langsam müde. Plötzlich stand Shinichi hinter ihr. Sicher hatte er auch Heiji und Kazuha beobachtet, zugeben würde er das aber wahrscheinlich nicht. Ran erschrak. ‚Wenn er sie jetzt küssen würde! Vor all diesen Leuten!’ Shinichi grinste sie an. „Wollen wir auch tanzen?“, fragte er. Er wartete ihre Antwort nicht ab und zog sie mit sich. Während des Tanzes begann er leise zu sprechen. Sie waren etwas abseits von den Lautsprechern, darum konnte Ran ihn geradeso verstehen. „Ran… es tut mir Leid, dass ich dich so lange alleine gelassen habe… aber …“ Er zögerte. Dann fuhr er fort: „Ich bin noch nicht lange hier…ich weiß …aber ich muss leider morgen wieder abreisen.“

„Morgen schon?“, fragte Ran und ein Schatten legte sich über ihre Züge.

Shinichi nickte traurig. „Es tut mir Leid. Aber diesmal werde ich mich ordentlich von dir verabschieden. Ich verspreche dir, selbst, obwohl ich wieder weg muss, dieses Mal musst du nicht solange warten, bis ich wieder komme.“

Ran zweifelte. „Sind das nicht leere Versprechen? Sagst du das nicht immer?“ Sie sah ihn an, Wut und Traurigkeit in ihrem Blick. Überrascht bemerkte sie, dass auch Shinichi seine Traurigkeit nicht verbarg. „Ran…, ich kann es dir jetzt nicht erklären… vielleicht irgendwann … ich weiß es ist schwer…“
 

Ran nahm seine Hand. „Lass uns nach draußen gehen.“, sagte sie leise. Der Mond war aufgegangen und einige Sterne leuchteten am dunklen Himmel.

Sie standen nah zusammen und atmeten die kühle Luft ein. Ran sah Shinichi an und nahm wieder seine Hand. Als sie leise zu sprechen begann, blickte sie erst zu Boden, dann zu den Sternen. „Ich warte auf dich, Shinichi Kudou. Sei dir dessen versichert.“

Shinichi nahm sie nur wortlos und dankbar in den Arm. Irgendwann sagte er: „Ich komme so bald wieder, wie ich kann. Ich verspreche es.“
 


 

Sie standen noch eine ganze Weile so da und irgendwann schlief Ran erschöpft in seinen Armen ein. Er wollte sie gerade hochheben und Heiji anrufen, um ihm zu sagen, dass er ein Taxi rief, da kam Heiji zusammen mit Kazuha aus der Disco. Sie lehnte an seiner Schulter, genauso müde wie Ran. Shinichi rief ein Taxi, da spürte er zum ersten Mal die stechenden Schmerzen, die einsetzten, wenn er sich wieder zurückverwandelte. Heiji bemerkte seinen verzerrten Gesichtsausdruck und warf ihm einen warnenden Blick zu. Shinichi winkte ab. Es hatte gerade erst begonnen. Ihm blieb noch etwas Zeit. Sie fuhren mit dem Taxi zuerst zu Ran. Er trug sie nach oben und legte sie in ihr Bett. Eri, die ihn gehört hatte, wartete heimlich und stumm vor Rans Zimmertür. Sie lächelte, als sie sah, wie Shinichi Ran auf die Stirn küsste.

„Gute Nacht und auf Wiedersehen. Wenn du dein Versprechen hältst, dann halte ich meines.“, flüsterte er kaum hörbar. Als er Eri an der Tür traf, erschrak er. Sie winkte ab. „Schon in Ordnung!“, sagte sie und lächelte. „Danke, dass du sie heimgebracht hast.“

Shinichi fragte: „Sie haben sich doch keine Sorgen gemacht, Frau Kisaki?“

Eri schüttelte den Kopf. Dann nickte sie in Richtung Couch, wo Kogoru lag und schlief. „Dieser Kerl schnarcht so laut, dass man schlecht schlafen kann!“

Shinichi lachte leise, dann machte er sich auf zur Tür. „Verzeihen Sie, aber das Taxi wartet. Gute Nacht!“

Eri nickte. „Bis bald.“, erwiderte sie mit einem seltsamen Gesichtsausdruck. Shinichi hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken, er spürte, dass ihm nicht viel Zeit blieb. Heiji und Kazuha kamen mit zu Shinichis Haus. Heiji trug Kazuha in die Villa, sie schlief tief und fest. Nachdem er sie auf eine Schlafmatte gebettet hatte, machte er sich seinen eigenen Schlafplatz zu Recht. „Hey Kudou! Was soll ich den anderen sagen, wenn du morgen früh nicht mehr da bist?“

„Das Übliche.“, brummte Shinichi und ließ sich auf sein Bett fallen. „Weck mich nur rechtzeitig, bevor Kazuha sich wundert, warum Conan in Shinichis Bett liegt. Ach, und du könntest allen erzählen, wie du Kazuha geküsst hast, als das Wasser Euch bis zum Hals stand!“, neckte er ihn noch.

Heiji brummte. „Du Mistkerl, woher weißt du das eigentlich?“

Shinichi kicherte und dann biss er die Zähne aufeinander. „Du hast es doch wohl nicht vergessen: Ich bin Detektiv! Auf ein Neues, mein Freund.“, sagte er noch und dann war er dankbar, dass er die Schmerzen nicht mehr spürte, weil er das Bewusstsein verlor.
 

Nicht Heiji weckte ihn am frühen Morgen, sondern seine Mutter, Frau Yukiko Kudou. Er blinzelte. Dann sah er an sich herunter. ‚Verdammt! Ich hatte gehofft, diesmal wäre es für immer!’ Die Klamotten, die er am Vorabend angehabt hatte, waren nun viel zu groß. Er war wieder in Conans Körper. Auf den Matten neben ihm schliefen Heiji und Kazuha noch immer tief und fest.

„Komm, zieh dir was an, was dir richtig passt!“, sagte Yukiko. „Ran wartet auf dich! Ich habe bei ihr angerufen und gesagt, dass ich den kleinen Conan heute wieder zurückbringe.“

„Wie spät ist es?“, fragte er gähnend und streckte sich.

„Schon fast Mittag!“, gab Yukiko zurück.

„Wo ist denn Vater?“, fragte er, während er verschlafen zum Bad taumelte.

Yukiko winkte ab. „Der ist bei Professor Agasa, gleich neben an. Aber wir werden wohl morgen oder übermorgen wieder in die Staaten fliegen. Du und Ran, ihr könnt uns ja mal besuchen. Ihr habt doch noch Schulferien, oder?“

„Ja, etwas mehr als zwei Wochen.“, gab Shinichi zurück und schloss die Badezimmertür hinter sich. ‚Alles wieder beim Alten!’, dachte er frustriert, als er einen Hocker holen musste, um ans Waschbecken zu kommen.
 

Inzwischen in einem anderen Haushalt in Tokio... Ayumi griff zum Telefon. Sie rief Mitsuhiko an: „Hallo! Ja, stell dir vor: Conan hat mir einen Brief geschrieben, dass er mit seinen Eltern nur einen kurzen Urlaub gemacht hat. Er kommt heute oder morgen sogar schon wieder.“, erzählte sie.

„Okay.“, brummte Mitsuhiko. „Ich rufe Genta und Ai an und sag ihnen Bescheid. Vielleicht können wir dann in den Ferien noch etwas zusammen unternehmen. ‚Zu dumm, dass sich Ayumi immer nur um diesen Conan sorgt.’, dachte er verärgert, als er sich von Ayumi verabschiedete und auflegte.
 

Als Heiji und Kazuha erwachten, war Shinichi verschwunden, er hatte ihnen aber eine kurze Notiz hinterlassen.
 

Musste leider weg. Ein wichtiger Fall. Grüßt Ran von mir. Bevor ihr wieder nach Hause fahrt, könnt ihr sie und Conan ja mal besuchen.
 

Gruß Shinichi
 

Heiji und Kazuha packten ihre Sachen zusammen und räumten die Schlafplätze auf. Dann machten sie sich auf den Weg zu Ran nach Hause.
 

Es klingelte an der Tür der Detektei Mouri. Ran öffnete die Tür.

„Ach, Guten Tag, Frau Edogawa! Hallo Conan! Schön euch zu sehen!“, sagte sie und lächelte tatsächlich. „Kommen Sie doch noch auf einen Tee herein… Conan, ich muss dir ja so viel erzählen… Stell dir vor: Shinichi war hier… und was wir alles erlebt haben… Das glaubst du nicht…“ Sie umarmte ihn zur Begrüßung. „Ich bin froh, dass du wieder da bist.“, sagte sie leise zu ihm. Sie setzten sich an den Couchtisch und Ran berichtete ausführlich von ihren Erlebnissen der letzten Tage. Kurze Zeit später kamen Kazuha und Heiji zu Besuch. Keiner außer Frau Edogawa alias Frau Kudou bemerkte wie Heiji Conan zuzwinkerte …
 

ENDE
 

© by Madeleine Fuß 2005 /2006



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-10-05T18:29:35+00:00 05.10.2007 20:29
Super! Kenne dich ja schon von dconan.de und muss sagen, dass deine Geschichten grandios sind!!!
Von: abgemeldet
2006-08-16T00:06:34+00:00 16.08.2006 02:06
gleiche frage, nur an anderer stelle... warum bisher nur ein kommi? die geschichte is doch echt schön! also ich muss sagen, das ist die beste conan-geschichte ohne mein lieblingspairing, die ich bisher gelesen hab.... auch wenn man am ende noch weiterschreiben könnte^^


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