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Marauders Time

von

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Familienmoral

Kapitel 11: Familienmoral
 

Total gefrustet stürmte Sirius aus dem Gewächshaus. Diese Unterrichtsstunde hatte sich als Horrorstunde entwickelt. Wie konnte er auch wissen, dass es eine Klasse gab und nicht eine für jedes Haus einzeln?

Sirius hatte nicht darauf geachtet, was Professor Sprout über die Pflanze erzählt hatte. Ihm wurden immer wieder dunkle Drohungen zugeflüstert, als er neben James dieser Pflanze arbeitete, die sehr verdächtig rasselte.

Irgendwann konnte Sirius nicht mehr und ist einfach aus dem Gewächshaus gegangen. Er hatte es nicht nötig sich mit Leuten abzugeben, die ihn als Blutsverräter sahen. Sie hätten ihn nie akzeptiert, wenn er nach Slytherin gekommen wäre. Vielleicht war das auch ein Grund, warum Sirius nach Gryffindor geschickt wurde.

Ihm gefiel es bei James, Remus und Peter. Mit ihnen konnte er lachen und scherzen. Doch sobald er sich aus dem Kreis seiner Freunde bewegte, wurde er wieder als Außenseiter gesehen.

‚Sie akzeptieren dich nur, weil du ein Freund von James Potter bist...’, sagte eine kleine fiese Stimme in Sirius’ Kopf. Er hoffte, diese Stimme hatte nicht recht. Denn wenn sie ihn nur aus dem Grund akzeptierten, war er von James abhängig... und Abhängigkeit macht jede Freundschaft kaputt...

Vielleicht wäre er doch besser in Slytherin aufgehoben? Aber jetzt ist es zu spät... Und wenn er es James erzählen würde, dass er nach Slytherin will, würde James ihn als für verrückt erklären... Aber irgendwie wollte er auch bei Gryffindor bleiben.

Jetzt ist er schon in Gryffindor und er wollte es allen beweisen! Sie sollten ihn alle als eigenständige Person anerkennen... Sie sollten ihn Sirius Black sehen und nicht als Black Sirius, der im Schatten seiner Familie steht.

Vom Schloss aus kam ein Läuten und holte Sirius in die Realität zurück. Aus dem Gewächshaus lief James raus mit Sirius Sachen in der Hand. In seinem Gesicht spiegelte Vergnügen und Bewunderung.

„Wow! Wie du aus dem Unterricht gestürmt bist... Sprout hat gar nicht gewusst, was hinten und vorne war!“, lachte James und überreichte seinem Freund seine Sachen.

Nach einer Weile traten Remus und Peter zu James und Sirius.

Peters Augen spiegelten, wie bei James, Bewunderung aber auch Neid wider. Dieses Funkeln lies Sirius breit grinsen, das aber sofort starb, als er in Remus Gesicht sah und dessen Mine entzifferte.

„Das war unverantwortendlich!“, sagte Remus und verschränkte die Arme. „Du hast die Autorität von Professor Sprout untergraben!“

„Hat die eigentlich eine?“, fragte Sirius scherzend. Er wollte sich nicht bei Lehrern und anderen Schülern einschleimen, wie der Rest seiner Familie. Sirius wusste, was er konnte und was er wollte. Dafür sollten sie ihn alle beneiden, dass er immer seinen Willen bekommt!

„Du musst nachsitzen... und zwar die ganze Woche!“, sagte Remus und holte Sirius wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

„Ich muss was?“, fragte er entsetzt.

„Nachsitzen... eine Woche lang... und Gryffindor hat zehn Punkte verloren... Wegen deinem Dickschädel!“, fauchte Remus und ließ Sirius stehen.

Hilfesuchend wendete sich Sirius zu James, der wie ein getretener Hund dreinblickte und nur mit den Schultern zuckte.

„Na toll...“, seufzte Sirius und griff nach der Schultasche.

Doch gerade als James, Sirius und Peter Remus einholten, wurden sie von einer Gruppe von Slytherins überholt. Sie sahen Sirius mit großen Augen an und grinsten breit.

„Was wollt ihr?“, knurrte Sirius die Slytherins an.

„Ach Black. Du bist schon eine Schande für deine Familie...“, sagte ein Junge mit langen, blonden Haaren und schmalen Gesicht.

„Malfoy... Deine Familie hat die Schande personifiziert!“, mischte sich James ein.

„Ich wäre an deiner Stelle ganz klein, Potter!“, höhnte Lucius Malfoy und fuhr sich über den Kragen seines Umhangs.

„Das hab ich nicht nötig... denn ich wäre trotzdem noch größer als du...“, entgegnete James mit einem siegessicheren Lächeln.

„Sag mir eins, Potter! Du kommst aus einer sehr guten Familie. Warum lässt du dich mit Halbblüter und Waschlappen ein?“, fragte ein weiterer Junge mit blasser Haut und schwarzen fettigen Haaren.

„Weil wir seine Freunde sind!“, warf Peter ein, aber versteckte sich sofort hinter James, als ihn der Junge bemerkte. Lucius lachte auf.

„Wie amüsant!“, sagte er mit einem Lachen in der Stimme.

„Kümmert euch um euren eigenen Kram!“, sagte Remus und funkelte die Gruppe von Slytherins an. Dann wendete er sich von ihnen ab und forderte seine Freunde auf: „Lass uns gehen!“

Doch sie regten sich nicht. Es war, als ob sie mit den Slytherins ein Duell ausfechten würden. Aber nur mit den Blicken von ihnen.

„Wir gehen jetzt!“, sagte Remus bestimmt Der einzigste der Sirius und Remus folgte war Peter. James stand unverändert vor den Slytherins. Sirius ging einfach weiter, ohne auf James zu warten. Peter schien ihm zu folgen.

„James! Wir gehen jetzt!“, rief Remus und packte ihn an die Hand und führte James von der Gruppe weg.

„Oh! Seht an... Der kleine Lupin hat Angst, dass der große James Potter alleine bei uns bleibt!“, höhnte der schwarzhaarige Junge.

„Halt dein Maul, Snape!“, fauchte James. „Dich mach ich noch fertig!“

„Das will ich sehen!“, sagte Snape grinsend.

„Das kannst du sofort haben!“, rief James und versuchte sich auf seinen Kontrahenten zu stürzen, doch Remus hielt ihn davon ab.

„Jetzt krieg dich wieder ein!“, knurrte Remus und zog James weiter von den Slytherins weg.
 

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„Was ist eigentlich in dich gefahren? Einfach sich auf einen Mitschüler zu stürzen!“, fragte Remus James entsetzt.

Sie waren im Gryffindorraum und machten die aufgetragenen Hausaufgaben. Da ihnen mehrere Stunden Unterricht fehlte, fiel es ihnen nicht einfach. Sirius war bei Professor McGonagall, die ihm seine Strafarbeit auftrug, und konnte seinen Freunden mit seinem Vorwissen von Verwandlungen nicht helfen.

Peter war im Krankenflügel, weil sein Bein schon sämtliche Farben eines Regenbogens angenommen hatte.

So saßen James und Remus alleine an einem Tisch, der etwas abseits stand.

„Der wollte es nicht anders!“, sagte James abwesend und blätterte in seinem Buch für Verwandlungen nach der Lösung seiner Hausaufgabe „Warum sind Verwandlungen nützlich, aber auch gefährlich?“

„James! Du bist doch eigentlich vernünftig und übertreibst nicht. Das macht eher Sirius.“, versuchte Remus weiter auf James einzureden.

„Ja und? Heißt das etwa, dass ich wie ein kaltes Stück Brot daneben stehen soll, wenn Sirius beleidigt wird?“, zischte James.

„Wie ein kaltes Stück Brot?“, wiederholte Remus fragend. „Wieso ein kaltes Stück Brot?“

„Weil ich Hunger hab...“, lachte James und rieb sich den Bauch.

„Merlin!“, stöhnte Remus auf. „Du bist nicht einfach!“

„Daran musst du dich gewöhnen...“, sagte James und schrieb sein letztes Wort. „Fertig!“

Im selben Moment, in dem sich James aufgerichtet hatte, platzte Sirius rein. Seine Haare waren klitschnass und in seinem Gesicht waren noch einige Wassertropfen.

„Musstest du schwimmen?“, fragte James scherzend.

„Nein... Ich hatte mich nur geduscht... Diese Politur von Filch stinkt ja total erbärmlich!“, stöhnte Sirius und setzte sich neben James.

„Riecht mal irgendwie...“, lachte James.

„Ich hab keine Lust mehr... Ich will keine Hausaufgaben machen... Da muss man zu viel denken!“, jammerte Sirius.

James schob Sirius seine Schultasche zu und sagte: „Dann schreib doch ab... Ich leg mich schon mal hin... Ich bin müde... Bis morgen!“

James stand auf und ging zum Jungenschlafsaal, winkte ein letztes Mal und verschwand darin.

Remus wandte sich zu Sirius und warf ihm ein vorwurfsvollen Blick zu.

„Ja! Ich werde die Hausaufgabe abschreiben. Und nichts was du sagst, kann mich davon abhalten...“, sagte Sirius im voraus.

„Das will ich dir auch gar nicht verübeln...“, lächelte Remus müde. „Ich will mit dir über James reden!“

„Was ist mit ihm?“, fragte Sirius sofort.

„Ich will wissen, warum er wegen dir total ausflippt und auf jeden losgehen könnte, der dich auch nur falsch ansieht...“, sagte Remus langsam.

Sirius merkte, dass sich Remus die Worte sorgsam zurechtgelegt hatte. Ihm war das noch nie so aufgefallen, dass James wegen ihm so aufregte.

„James hält eben sehr viel von einer Freundschaft und wenn man einen Freund von ihm beleidigt, beleidigt derjenige James auch. Und wir wissen ja, wie stolz James sein kann.“, lächelte Sirius und wendete sich zu seinen Hausaufgaben.

„Das kann ich ja verstehen... Aber so sehr?“, harkte Remus nach.

„James war schon immer so... Für ihn gibt es wahrscheinlich nur Freunde und Feinde.“, lachte Sirius. „Irgendwie ist das eine gute Ansichtsache... sollte ich mir auch mal angewöhnen...“

„Nein!“, rief Remus erschreckt auf. „Bitte nicht! Denn diese Ansichtsache ist nicht so gut, wie du denkst. Das ist irgendwie doch nur falscher Stolz!“

„Falsch! Das ist nicht falscher Stolz... James wurde so erzogen... Das ist so die Familienmoral der Potters. Freunde werden um jeden Preis verteidigt.“, stellte Sirius klar.

„Hat deine Familie auch so eine ‚Moral’?“, fragte Remus leise.

Sirius sah Remus genau an und merkte, dass Remus sich bewusst war, dass er über Sirius’ wunden Punkt redete.

„Die Familienmoral meiner Familie lautet: Wenn man von einem Reinblut etwas verlangt, reagiert es mit all seiner Schnelligkeit, Kraft und all seinem Willen. Will man etwas vom Schlammblut, keilt er bloß aus.“, sagte Sirius leise.

Remus war schockiert, dass man solche Ansichten haben konnte und seine Kinder damit aufziehen konnte. Er wagte nicht, etwas zu sagen. Auch Sirius schien nicht weiter darüber reden zu wollen und widmete seine Aufmerksamkeit seiner Hausaufgaben.

Nach einer Weile verabschiedete sich Remus und folgte James in Schlafsaal. James schien schon zu schlafen, denn die Vorhänge zugezogen und vom Bett kamen ruhige, regelmäßige Atemzüge.

Rasch zog sich Remus um und kletterte in sein Bett. Doch er konnte nicht schlafen. Die Ansicht von Sirius’ Familie hatte ihn zu sehr mitgenommen. Kein Wunder warum James und Sirius so unterschiedlich waren. Jedoch waren sie auch auf einer Weise fast gleich.

Remus hörte nach einer Weile, wie Sirius in den Schlafsaal ging und sich seufzend auf sein Bett setzte.

„Und? Hat dich Remus ausgequetscht?“, flüsterte James, der seine Vorhänge zurückzog. Remus spürte einen Stich in sich. James vertraute ihm nicht. Er würde ihn bestimmt nie so verteidigen, wie er Sirius verteidigt.

„Nein... Er hat sich nur Sorgen gemacht, warum du so bist wie du bist...“, lachte Sirius leise.

James schnaubte belustigt durch die Nase. „Mh... Ich glaube, er hat noch nie irgendwas von Freundschaft erfahren...“, meinte er dann nach einer Weile.

„Darum sollten wir ihm vertrauen und Freunde für ihn sein... Er wird’s irgendwann schon lernen...“, murmelte Sirius verschlafen.

„Gute Nacht...“, gähnte James und lehnte sich zurück.

„Gute Nacht, James!“, brummte Sirius.

„Gute Nacht!“, sagte Remus unbedacht und schlief ein, während James sich senkrecht in sein Bett setzte. Plötzlich fühlte sich James schlecht und nahm sich vor, am nächsten Morgen sich bei Remus zu entschuldigen. Denn Misstrauen hatte Remus nicht verdient.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-08-26T10:35:07+00:00 26.08.2006 12:35
GENIAL!!!!^^
Mal wieder total abgefahren das Kapi...das Remus zu erkennen gegeben hat, dass er gehört hat, worüber Siri und James geredet haben, ist genial...guter Schachzug!! *grins*
Wieder toll geschrieben....echt!!
Schreib ganz schnell weiter!!
lg
Yonen-Buzz


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