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Fighter

Fortsetzung zu Maybe
von

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Aufgrund einer Bitte (...Nötigung...) von jemanden von Fanfiktion.de wo diese Geschichte auch on ist, haben das Oni und ich uns dazu berufen gefühlt eine Fortsetzung zu schreiben, wobei ich nicht sonderlich zimperlich mit Oni umgegangen bin *Peitsche hinterm Rücken versteck*

Ja, BGM dieses mal der X TV OST 2...das letzte Lied auf der CD wird von Suzumura Kenichi gesungen...ich bin mal wieder süchtig XD...ansonsten wie immer L'arc en Ciel um das Oni bei Stange zu halten...

ja, das wars soweit...viel Spaß mit dem 2. und letzten Teil von Daniel und Ken
 


 


 

Daniel gähnte leise, legte sein Buch über Schweden beiseite und streckte sich einmal, bevor sein Blick auf die Uhr fiel, die ihm ankündigte sich endlich in Richtung Bett zu begeben und sich schlafen zu legen.

Morgen war wieder ein Arbeitstag und noch dazu ein verdammt langer, weil eine neue Lieferung kommen würde.

Er stand auf, machte seine Leselampe aus und tapste durch den dunklen Flur Richtung Badezimmer.

Als er dieses gerade erreichte, klingelte es an seiner Haustür.

Er erstarrte.

Wer klingelte denn jetzt noch bei ihm, um diese Uhrzeit schliefen doch die meisten schon längst.

Zögernd begab er sich zur Haustür, machte das Flurlicht an und blickte durch den Spion.

Vor ihm auf der anderen Seite der Tür stand Ken.

Überrascht machte er die Tür auf und wollte gerade seinen Bruder fragen, was er hier wollte, als er den riesigen Koffer an dessen Seite sah.

„Papa hat mich rausgeworfen“, wurde der Blonde begrüßt.

„Lass mich hier bei dir pennen.“

Ein wenig überrumpelt ließ Daniel seinen Bruder rein, der Rothaarige stellte seinen Koffer in das kleine dritte Zimmer, kam dann zu dem anderen zurück, der immer noch im Flur stand und einfach nur überrumpelt in die Welt blickte.

„Wir sollten vielleicht im Wohnzimmer weiterreden,“ schlug Ken vor und zog seinen Bruder ins Wohnzimmer wo er ihn auf die Couch drückte und sich dann neben ihn setzte.

„Wieso wurdest du rausgeworfen?“ fragte Daniel ruhig.

„Ja also, Dad und ich hatten einen kleinen Streit und na ja wir sind beide ziemlich ausfallend geworden, da hat er mich einfach vor die Tür gesetzt und na ja...ich wusste sonst nicht wo ich bleiben sollte.“

Daniel massierte sich die Schläfen, stöhnte leise.

„Okay, bleib einige Zeit hier, aber entweder du klärst das mit Vater oder du suchst dir was eigenes.“

„Okay.“, machte Ken nach, konnte sich dann nicht mehr halten und schloss die Arme um seinen Bruder.

Seid der Sache von vor gut einem Monat, wo er dem anderen sozusagen gestanden hatte, dass er ihn lieben würde, hatten sie um ehrlich zu sein nicht mehr als zu viel Kontakt gehabt.

Alleine schon, weil Daniel eben viel arbeiten musste und dann meist keine Lust mehr auf seinen Bruder gehabt hatte.

Aber jetzt konnte er ihm nicht mehr ausweichen, jedenfalls hatte Ken sich das so gedacht, doch genau in dem Moment drückte Daniel ihn zwar nicht grob aber bestimmend von sich.

„Ich muss im Gegensatz zu dir morgen früh raus, also bitte keine Knuddelatacken. Sieh von mir aus noch leise fern oder so, aber geh auch bald schlafen. Gute Nacht.“

Damit stand der Ältere auf und schlurfte nun wirklich zum Bad, wo er sich kurz wusch und dann in das gegenüberliegende Schlafzimmer ging.

Schon auf dem kurzen Weg konnte er den Fernseher hören, schüttelte dazu aber nur leicht den Kopf und ließ sich in die weichen Kissen fallen.

Einfach nur schlafen.
 

Der Wecker klingelte um sechs Uhr morgens.

Müde griff Daniel danach und stellte den Lärm mittels einem gezielten Schlag aus, drehte sich dann wieder um und wollte noch etwas dösen, doch irgendwas stimmte einfach nicht.

Er zwang sich dazu doch mal die Augen zu öffnen und erblickte als erstes das friedlich schlafende Gesicht seines Bruders direkt vor seinem.

Sofort war er wach und aufrecht sitzend, starrte auf den anderen hinab, der sich jetzt schmatzend umwand und weiter in die Decke kuschelte.

Nun gut, er hatte ihm erlaubt hier zu bleiben, aber das schloss nicht ein, dass er in seinem Bett schlafen durfte.

Gerade wollte Daniel ein Machtwort sprechen als sich der Kleinere wieder in seine Richtung umwand und sich an ihn kuschelte, sofort verlor der Ältere alle Worte aus dem Kopf die er eben losschmettern wollte und musste sogar leicht lächeln.

Irgendwie erinnerte ihn das an früher.

Als sie noch jünger waren war Ken oft in sein Bett gekommen und hatte sich so wie jetzt an ihn gekuschelt und alleine um diese Erinnerung nicht zu beschmutzen stand Daniel jetzt so leise wie möglich auf, ohne den anderen zu wecken, deckte diesen sogar wieder ordentlich zu und verschwand dann aus dem Schlafzimmer, schloss die Tür hinter sich und atmete erst einmal durch.

Was war nur los mit ihm?

Kopfschüttelnd ging er duschen, zog sich an und vermied es einen längeren Blick in sein Wohnzimmer zu werfen, wo Ken anscheinend noch die halbe Nacht gestern gehaust hatte.

Er würde aufräumen, sobald er Mittagspause hatte.

In der Küche deckte er schnell den Frühstückstisch, aß eine Kleinigkeit und um Punkt Sieben stand er im Laden.

Zehn Minuten später war der Lieferant da, brachte ihm seine bestellte Ware und ließ ihn dann alleine.

Daniel brachte die Blumen ins Lager, nahm ältere aus ihrem Wasser, und stellte sie ins Hinterzimmer, wo er einige trocknen ließ und andere erneut in einen Bottich mit Wasser stellte.

Nachher würde er diese mit nach oben in seine Wohnung nehmen, denn noch würden sie ein zwei Tage blühen und es wäre eine Verschwendung sie nicht mehr zu behalten und einfach jetzt schon wegzuwerfen.

Punkt neun Uhr war er mit allem fertig, machte den Laden auf und fing an Blumenkübel und andere Auslagen nach draußen zu transportieren.

Als er auch das geschafft hatte, setzte er sich in den Laden und band einige Sträuße für Kunden, die diese im Laufe des Tages abholen wollten.

Darunter war auch ein Brautgesteck, welches aus roten Rosen bestehen sollte.

Leise seufzend machte er sich an die Arbeit, strich ab und an über die Blütenblätter.

Wieso nur hatte er das ganz unbestimmte Gefühl, dass er niemals für seine Liebe so eine Strauß binden würde.

Schnell schüttelte er den Kopf.

Genug jetzt.

Natürlich würde er irgendwann für die Frau die er lieben würde, einen Hochzeitstrauß binden.

Er beendete seine Arbeit an dem Strauß, stellte ihn in eine Ecke ins Wasser und bediente dann einen Kunden, der gerade sein Geschäft betreten hatte und nach einem Strauß für seine Mutter suchte, die Geburtstag hatte.

Um Zwölf Uhr machte er dann Mittagspause, brachte alle Auslagen zurück in den Laden und schloss diesen dann ab.

Kurz darauf stand er in seinem Wohnzimmer und fing an das Chaos aufzuräumen.

Sein Bruder lag immer noch im Bett und pennte selig.

Was dieser wohl wieder die halbe Nacht getan hatte?

Nachdem Daniel fast über die Play Station gestolpert war, wusste er es.

Leise fluchend räumte er das Gerät zur Seite, holte dann den Staubsauger und saugte die ganzen Chipkrümel weg.

Vom Staubsaugerlärm wurde zwei Zimmer weiter langsam Ken wach.

Gähnend setzte sich der Rothaarige auf, strich sich die Wiederspänstiegen Strähnen aus den Augen und rollte sich nach weiteren fünf Minuten dann doch aus dem Bett.

Er folgte einfach dem Lärm und fand seinen Bruder noch immer im Wohnzimmer, dort gerade den Kabelwust in eine Ecke schiebend.

Ohne lange darüber nachzudenken ging Ken einfach auf diesen zu, legte von hinten die Arme um Daniel und drückte ihm einen Kuss in den blonden Nacken.

„...morgen...“ nuschelte er gegen die weiche Haut, hatte die Augen schon wieder geschlossen und begann wieder wegzudriften, was durch einen kräftigen Schlag in die Rippen allerdings jäh unterbrochen wurde.

Hustend wich Ken ein Stückchen zurück, krümmte sich ein wenig und wurde dabei hochrot und mit weit aufgerissenen Augen von Daniel angestarrt, der sich mit der Linken den Nacken hielt.

Was um alles in der Welt war denn bitte seinem Bruder eingefallen ihn so zu begrüßen?

Na ja, immerhin hatte er ihm keinen Kuss auf den Mund gegeben, aber auf den Nacken war fast genau so schlimm, vor allem wo er am Rücken eh so empfindlich war.

„Sag mal, hast du sie noch alle? Erst mal erschreckst du mich hier voll mit deiner Umarmung und dann knutscht du mich auch noch ab? Was sind wir denn bitte??“ japste Daniel heiser, kam dann aber doch auf den anderen zu, dem die Seite doch mehr als nur ein wenig weh tat.

Eines musste man seinem Bruder ja lassen, dachte sich Ken, wenn er zuschlug dann auch mit Wums dahinter.

Mittlerweile hatte er sich auf das Sofa fallen lassen, hielt sich noch immer die unterste Rippe und sah nun doch leicht böse zu dem anderen auf, der sich vor ihn gekniet hatte und eigentlich nur entschuldigend drein schaute.

„Es tut mir Leid...“ begann Daniel, strich dabei seinem kleinen Bruder durch die wüsten Haare.

„...wie kann ich es wieder gut machen?“

Warum war es eigentlich immer er, der sich entschuldigen musste?

Wahrscheinlich war das einfach die Pflicht des Älteren...

Prompt hellte sich Ken’s Gesicht auf und ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.

„Für den blauen Fleck und die angebrochene Rippe will ich nen Kuss.“

Daniel zog eine Augenbraue nach oben.

„Du hast gerade wegen diesem Kuss eine rein bekommen und dann willst du auch noch einen als Entschädigung haben?“

Ken grinste breiter.

„Ja...“

Der Blonde schien mit sich zu ringen, lächelte dann auf einmal, beugte sich vor und hauchte seinem Bruder einen Kuss auf die Stirn.

„Entschuldigung“, sagte er leise, stand dann auf.

„So, ich mache mir jetzt was zu Essen, Frühstück steht für dich noch auf dem Tisch.“

Damit ließ er seinen perplex guckenden Bruder auf der Couch sitzen und ging in die Küche.

„Ich wollte einen richtigen Kuss haben“, fing Ken an zu mosern, hörte Daniel lachen.

„Davon hast du aber nichts gesagt.“

Der Rothaarige folgte seinem Bruder, der mittlerweile am Herd stand und sich ein Fertiggericht aufwärmte und nebenbei vor sich hinpfiff.

Heute Abend würde er wohl richtig kochen, vielleicht Spaghetti oder so.

Apropos Spaghetti.

„Ken, musst du heute Abend eigentlich arbeiten. Wegen Essen.“

Ken hatte sich an den Tisch gesetzt und kaute immer noch ein wenig beleidigt auf seinem Brötchen herum.

„Hab den Job hingeworfen“, meinte er nur gelassen.

Ruckartig drehte sich Daniel herum, sah seinen Bruder erst überrascht, dann ernst an.

„Du weißt was das heißt, oder?“

Er schob sich seine Brille ein Stückchen hoch, wandte sich dann wieder seinem Fertiggericht zu.

„Du wirst dir einen Neuen suchen, denn ich werde dich hier nicht alleine aushalten und alles bezahlen.“

„Aber Daniel...“, fing Ken an, wurde aber unterbrochen.

„Kein aber Daniel. Such dir einen Job, wenn du hier noch ein wenig wohnen bleiben willst.“

„Ich darf bleiben?“

Klang da Kens Stimme nicht zu hoffnungsvoll?

Daniel seufzte.

Er konnte seinen Bruder nicht auf die Straße setzen.

„Nur, wenn du einen Job hast und wenn du dich aus meinem Schlafzimmer fernhältst. Ansonsten fliegst du schneller wieder, als du dein „Daniel“ sagen kannst.“

Schweigend nickte Ken, zog eine Schnute.

Seit wann war sein Bruder nur so gemein?

Erst schlug er ihn ohne Grund, dann bekam er nicht einmal einen richtigen Kuss und dann das...

„Ich werde mich nachher mal umhören, es reicht ja erst mal ne Halbtagsbeschäftigung...soll ich nachher eigentlich einkaufen gehen? Dann musst du das nicht noch nach der Arbeit machen.“

Erneut wand sich Daniel um, diesmal mit einem fragenden, fast skeptischen Blick.

Sein kleiner Bruder ging freiwillig einkaufen?

Was war denn bitte nun falsch?

„...wenn du magst...aber schau erst mal die Stellenanzeigen durch bitte, das ist wichtiger.“

Ken nickte, schnappte sich die Zeitung und stieß schon auf der ersten Seite auf etwas Interessantes: Aushilfskellner gesucht, Übernahme möglich!

Das hörte sich doch gar nicht schlecht an.

Schnell riss Ken die Anzeige aus der Zeitung aus, nahm diese dann mit in’s Wohnzimmer wo er sich schnell anzog und das Stück Papier dann in seine Hosentasche steckte.

Danach kam er zurück in die Küche, räumte schnell sein Geschirr weg, schlug dann Daniel noch mal kräftig auf den Hintern und verschwand dann ganz schnell, von Morddrohungen seitens seines Bruders verfolgt aus der Wohnung.

Via Straßenbahn war Ken circa zehn Minuten später an dem Bar/Café das in der Anzeige beschrieben war, von außen sah es ja ganz nett aus, mehrere kleine Tische standen davor mit roten Schirmen, allerdings war so gut wie keine besetzt.

Zielstrebig steuerte der Rothaarige den Eingang an, war kurz danach auch schon vor dem Tresen und lächelte den Kellner, der dahinter stand, freundlich an.

„Ich hab die Anzeige von euch in der Zeitung gelesen und wollte mich nun hier melden oder ist der Platz schon weg?“

Er wusste, wenn er nur genug Charme spielen lassen würde würde er die Stelle schon bekommen, schließlich fanden viele seine asiatische Ader mehr als anziehend.

„Ähm...“ begann der junge Kellner, der laut Namensschild wohl auf den Namen Alec hörte, etwas verlegen.

„Du weißt aber schon, dass das eine Szene-Bar ist?“

„Welche Szene denn?“

Ken legte den Kopf schräg, musterte seinen Gegenüber.

„Hauptsächlich sind hier Homosexuelle, also wenn du damit ein Problem hast, bist du hier ganz falsch.“

„Mir egal, bin selber bi und in einer festen Beziehung, also wird da schon nichts passieren.“

Alec schien zu überlegen, nickte dann.

„Von mir aus, zwar bin ich nicht der Chef hier, aber ich habe so etwas wie den Platz gleich darunter inne. Der Chef ist eh fast nie da, deswegen ist eigentlich alles hier auch mein Job und ich freue mich über jede Hilfe, die ich bekomme. Du kannst morgen hier anfangen und zwei Tage hier mal aushelfen und je nachdem wie du dich anstellst hast du den Job, einverstanden?“

Ken nickte begeistert, dann wurde der Papierkram erledigt und Ken war wieder auf dem Weg nach Hause.

Dort fand er auf dem Wohnzimmertisch Geld und eine Einkaufsliste vor, auf der alles haarklein stand, was er mitzubringen hatte und wovon er die Pfoten lassen sollte.

Seufzend packte Ken das Geld ein und machte sich auf den Weg in den Supermarkt.

Was hatte sein Bruder bloß gegen Kondome und so?

Na ja, vielleicht hatte der andere ja noch welche zu Hause und brauchte deswegen keine mehr.

Ken prustete los.

Nein, sicherlich hatte sein Bruder nichts zu Hause.

Nachdem er schließlich alles gefunden hatte, was sein Bruder so benötigte und er selbst gut gebrauchen konnte, bezahlte er und trug dann alles zurück.

In der Wohnung fand jeder Einkaufsartikel schließlich auch einen Platz, ob der ihm nun vorher bestimmt war oder nicht, und ein wenig erschöpft ließ sich der Rothaarige auf die Couch fallen.

Kurz darauf war er dann auch schon am Play Station spielen und knallte irgendwelche Zombies ab.

Zum rauchen müsste er nachher auf den Balkon, Daniel hatte es nicht gerne wenn er in der Wohnung rauchte.

Nach fast zwei weiteren Stunden hörte er den Schlüssel im Schlüsselloch, also kam sein Bruder nach hause und es würde bald essen geben.

Sofort sprang Ken auf, wartete auf den anderem im Flur und strahlte diesen an.

„Ich hab morgen und übermorgen erst mal Probe bei meinem neuen Job und kann dann vielleicht richtig anfangen. Ist das okay?“

Daniel nickte nur leicht, man musste seinen Bruder einfach ein wenig treten, dann tat er schon etwas.

In der Küche fand er schon alle Utensilien für Spagetti mit Käse-Sahne-Sauce vor, sogar der Topf mit Wasser, Öl und Salz darin.

Kurz sah er skeptisch zu seinem kleinen Bruder, der bereits am gedeckten Tisch saß und ihn mit großen Augen ansah.

Ah, Ken hatte Hunger!

Nun gut, wenn sich der andere schon so viel Mühe gemacht hatte konnte er ja schnell kochen.

Gesagt, getan, nach 20 Minuten stand das Essen auf dem Tisch und sie beide nahmen sich schweigend etwas.

„Wo...fängst du denn an?“ fragte der Ältere dann an als er seinen Teller geleert hatte und sich Ken gerade nachnahm.

„Ich helfe erst mal in einem Bar/Café aus und wenn ich mich gut mache werde ich da vielleicht sogar übernommen. Es ist auch nicht weit weg, mit der Straßenbahn knapp zehn Minuten von hier.“

Kaum hatte er den Satz beendet stopfte er sich auch schon die nächste Ladung Nudeln mit Sauce in den Mund, Daniel konnte nur kopfschüttelnd zusehen und lächeln.

„Hauptsache es gefällt dir.“

Er stand auf, fing schon mal an den Tisch ein wenig abzuräumen und heiß Wasser zum abwaschen ins Spülbecken einlaufen zu lassen.

Nebenbei setzte er sich noch einen Kaffee auf.

Ken trank keinen, weswegen er für seinen Bruder Wasser heiß machte, damit dieser nachher noch einen Tee trinken konnte.

Hinter ihm aß Ken seine mittlerweile dritte Portion und es wäre sicherlich auch noch eine mehr geworden, hätte der Blonde ihm nicht die Nudeln und die Soße weggenommen und in den Kühlschrank gestellt.

„Für morgen“, meinte er nur auf den leidenden Blick des Jüngeren.

„Schließlich koche ich nicht jeden Abend für dich. Du kannst es dir aufwärmen, wenn du willst...’’

Kurz schwieg Daniel, schüttelte dann schnell den Kopf.

„Ich wärme es lieber auf, du schaffst es sogar noch meine Mikrowelle zu versauen.“

Er nahm Ken den Teller weg, fing dann an abzuwaschen.

Der Rothaarige zog kurz einen Schmollmund, stand dann auf und stellte sich hinter seinen Bruder.

Er ließ die Hände um den Älteren wandern, wo sie dann auf dem Bauch ruhten, den Kopf legte er auf die Schulter des anderen und schloss die Augen.

Daniel versteifte sich ein wenig, tat dann aber so, als würde er nichts bemerken und wusch weiter in Ruhe ab.

Nur seine Finger zitterten ein wenig, ansonsten bemerkte man an ihm keine äußerlichen Änderungen.

Ken nahm dies als Zustimmung, küsste leicht den Hals des anderen, der nun wirklich zusammen zuckte.

„Ken...“

Daniels Stimme war leise, fast schon ein wenig kläglich.

Angesprochener hörte nicht zu, ließ die Hände unter das Shirt des Blonden wandern.

„Ken, bitte...“

Was hatte er nur wieder falsch gemacht?

Daniel fühlte sich so verdammt hilflos.

Er konnte seinen Bruder doch nicht schon wieder von sich stoßen.

Gerade als Daniel wieder das Wort erheben wollte ließ der andere allerdings von ihm ab, wand sich ohne ein Wort und verließ die Küche.

Man konnte hören, dass etwas im Flur raschelte, anscheinend zog sich Ken seine Schuhe an.

„Ich geh ein bisschen spazieren und dabei eine Rauchen“, kam es nur, dann fiel die Tür in’s Schloss und es herrschte Stille, Daniel war wieder alleine.

Seufzend ließ er die Hände sinken, was sollte er denn noch machen?

Er war nun einmal nicht wie Ken, konnte nicht einfach darüber hinwegsehen, dass sie beide Männer und dann auch noch Brüder waren.

Halbbrüder würde der Rothaarige jetzt wieder einwerfen, aber selbst dann floss ja noch mindestens zur Hälfte das gleiche Blut durch ihre Adern.

So was konnte man doch nicht einfach ignorieren oder?

Daniel wusste einfach nicht weiter, einerseits konnte er einfach nicht Ja dazu sagen, anderseits wollte er seinen kleinen Bruder auch nicht ständig durch sein Art verletzen.

Was sollte er nur machen?
 

Daniel sah auf die Uhr, es war vier Uhr morgens.

Normalerweise würde er schon lange schlafen, eigentlich schon in zwei Stunden wieder aufstehen, aber nicht heute.

Er schüttete sich den sicher schon 30 Kaffee ein, starrte wieder auf die Uhr.

Der Grund warum er immer noch wach war, war Ken.

Nachdem er angeblich zu Rauchen rausgegangen war, war er noch nicht wieder zurückgekommen.

Erreichen konnte Daniel ihn auch nicht, denn wahrscheinlich wohl wissend hatte der Rotschopf sein Handy in der Wohnung gelassen.

Gott, dem Kleinen konnte sonst was passiert sein!

Die schlimmsten Dinge spuckten dem Blonden im Kopf herum, er sah Ken schon zusammengeschlagen in irgendeiner Seitenstrasse liegen, beraubt und Schlimmeres, viel Schlimmeres!

Und er saß hier und konnte nichts machen und das war das Allerschlimmste, diese Machtlosigkeit.

Dann plötzlich ein Geräusch, Schritte, ein Klimpern eines Schlüsselbundes.

Schlagartig sprang Daniel auf, stieß dabei den Stuhl um dun rannte zur Tür, riss diese geradezu auf und sah endlich das Gesicht seines Bruders vor ihm, der ihn mehr als verwundert ansah.

„Du bist noch wach...“ kam es leise von diesem.

Schnell untersuchte der Ältere den anderen, er schien nicht verletzt zu sein, zum Glück.

Das Einzige was auffiel, war der stechende Geruch von Aftershave, dass definitiv nicht Ken gehörte und die Tatsache, dass sowohl Ken’s Hemd als auch dessen Hose nicht ordentlich zugeknöpft waren, dann war da noch dieser Fleck am Hals...

Als Ken den Mund aufmachen wollte und sich wohl zu rechtfertigen schnellte Daniel’s Hand vor und verpasste dem anderen eine deftige Ohrfeige.

„Habe ich dir nicht schon hundert mal gesagt, du sollst Bescheid geben, wenn du länger weg bleibst. Ich mache mir nur unnötig Sorgen. Das nächste Mal rufst du gefälligst an. Da dir aber nichts passiert ist gehe ich schlafen. Gute Nacht.“

Damit drehte sich Daniel um und verschwand in seinem Zimmer, wobei die Tür sehr viel lauter als sonst ins Schloss fiel.

Ken konnte das herum drehen eines Schlüssels hören, dann war Stille.

Daniel atmete heftig ein und aus.

Er riss sich fast schon die Kleider vom Leib, warf sich dann einfach auf sein Bett uns vergrub sein Gesicht in einem der zahlreichen Kissen.

Was auch immer Ken noch sagen wollte, es war ihm egal.

Der andere sagte, er würde ihn lieben und dann nach gerade mal einem Monat nach seinem Geständnis kam das.

Unwillkürlich musste Daniel ein Würgen unterdrücken, er schlug die Hand vor dem Mund und versuchte ruhig zu atmen.

Er fühlte sich so hintergangen.

Und es fühlte sich schrecklich an.

Er zog die Decke über sich, kuschelte sich tief hinein.

Was hatte Ken dazu bewogen einfach anscheinend mit wem anders zu schlafen?

Nur weil er, Daniel, nicht wollte, nicht konnte?

Es stimmte schon, er konnte nicht einfach vergessen wer sie waren, dabei spielte das Geschlecht nur eine untergeordnete Rolle.

Kurz zuckte seine Hand unter seiner Decke hervor, stellte den Wecker, bevor sie wieder an seinem Körper verschwand.

Er wusste nicht mehr, wann er einschlief.
 

Als Daniel den Wecker hörte, zuckte er zusammen.

Er fühlte sich einfach nur krank.

Mühselig stand er auf, verließ auf zitternden Bein sein Zimmer.

Ken sah er nicht, war auch ganz gut so.

Nachdem er sich im Spiegel betrachtet hatte und seinen restlichen Mageninhalt im Klo heruntergespült hatte, nachdem dieser falsch herum herausgekommen war, entschied er sich im Bett zu bleiben.

Er zog sich einen Morgenmantel über, ging runter zum Laden und heftete ein Schild mit der Aufschrift ‚Wegen Krankheit geschlossen’ an die Tür, bevor er wieder sich in sein Bett begab um noch ein wenig zu schlafen.

Im Gegensatz zum frühen Morgen hatte er dieses mal die Tür offen gelassen und nicht wieder abgeschlossen.

Als er endlich wieder schlief, stand Ken auf, er hatte die ganze restliche Nacht auf der Wohnzimmercouch verbracht, nicht eine Minute geschlafen.

Der Aschenbecher vor ihm war voller Zigarettenstummel, ihm war egal was sein Bruder dazu sagte, der würde ihn sowieso nicht mehr mögen.

Ab und an strich er sich über die Wange auf die Daniel ihn geschlagen hatte.

Sie pochte immer noch dumpf.

Der Schlag war aber auch heftig gewesen.

Zögernd ging er zur Schlafzimmertür, stockte kurz, legte dann aber die Hand an die Klinke und drückte diese vorsichtig hinab.

So leise wie möglich öffnete er die Tür, spähte hinein und konnte am regelmässigen Heben und Senken der Decke sehen, dass sein Bruder wieder schlief.

Nach kurzem Abwegen betrat Ken dann das Schlafzimmer, blieb neben dem Bett seines Bruders stehen und ging in die Hocke, strich dem anderen ein paar Haare aus dem schlafenden Gesicht.

„...nur wegen mir gehst dir schlecht...nur wegen mir machst du dir vorwürfe...wäre es da nicht besser, wenn ich weg wäre?...“ fraget Ken so leise, dass es der andere eigentlich gar nicht hören konnte.

„...das mit gestern...versteh mich doch. Ich sehne mich nach dir,. Möchte dich anfassen, dich halten, dich küssen...aber jedes Mal wenn ich dir Nahe komme blockst du ab, stößt mich weg...und das kann auch ich nicht immer ertragen...da musste ich einfach...musste mir einfach woanders etwas Zuneigung holen. Sicher, dass ist nicht der richtige Weg und sicher warst du verletzt...aber ich bin auch kein Heiliger, habe kein Keuschheitsgelübde abgelegt...versteh doch, was du von mir verlangst...ich bin doch auch nur ein Mann...“

Ken machte eine Pause, legte seinen Kopf auf das Laken vor sich, seufzte einmal, sah dann wieder auf in das Gesicht des Älteren.

„ Ich liebe dich wirklich, aber so kann es doch nicht für immer weitergehen. Du fühlst dich von mir bedrängt und ich werde nie bekommen was ich mir wünsche...es tut mir Leid.“

Damit beugte er sich leicht vor, drückte dem anderen sanft die Lippen auf ehe er sich erhob und dann das Zimmer verließ, die Tür hinter sich schloss.

Danach machte er schnell Ordnung, zog sich dann um und schulterte seine Tasche.

Er würde seinem über alles geliebten Bruder nicht weiter zur Last fallen.

Irgendwer würde ihn schon aufnehmen, dass musste einfach klappen.

Nachdem er einen Zettel geschrieben hatte nahm er den Schlüssel zu dieser Wohnung von seinem Schlüsselbund, legte ihn zu dem Brief auf den Küchentisch und schloss kurz darauf die Wohnungstür hinter sich.

Kurz danach stand er bei seiner neuen Arbeitstelle auf der Matte, lächelte Alec freudig an, alles gespielt, denn innerlich hätte er heulen können.

„Also, womit soll ich anfangen?“ meinte Ken während er seine Tasche einfach in die Garderobe stellte und sich eine Schürze umband.

Vielleicht könnte er ja bei dem hübschen Schwarzhaarigen für eine Weile bleiben, er würde ihn nachher nach der Arbeit einfach mal fragen, natürlich würde er sich dafür auch revanchieren, egal auf welche Art.
 

Daniel erwachte erst gegen Mittag wieder, als Ken schon lange weg war.

Verschlafen setzte er sich auf, strich sich über die Lippen.

Ihm war, als hätte jemand sie berührt, und jemand hatte mit ihm geredet.

Nur worüber?

Vorsichtig stand er auf, streifte sich seinen Morgenmantel über und betrat dann sein Wohnzimmer.

Es roch nach kalten Rauch, Ken hatte also hier drin geraucht.

Seufzend machte er die Fenster auf, ging dann in die Küche um sich einen Kaffee zu machen.

Die ganze Zeit war es so ungewöhnlich still hier in seiner Wohnung.

Wahrscheinlich schlief Ken noch.

Sein Blick streifte den Küchentisch und den Zettel mit dem Schlüssel der sich darauf befand.

Mit einem Satz war der Blonde am Tisch hatte das Papier an sich gerissen und überflog die Zeilen.

Als er fertig war, zerknüllte er den Zettel, warf ihn einfach weg und schlug mit der Faust auf den Tisch.

,,Dieser Idiot’’, brüllte er fast schon, atmete heftig ein und aus.

Sie mussten reden, auf der Stelle.

Es war sowieso schon längst überfällig gewesen.

Diese ganze Situation war dabei aus dem Ruder zu laufen, wenn sie das nicht sogar schon war.

Er lief ins Wohnzimmer, wählte die Nummer seines Vaters.

Keiner nahm ab.

Daniel griff nach seinem Adressenbuch, blätterte darin herum, bis er schließlich auf die Seiten mit den Nummern von Kens Freunden traf, die er vor einiger Zeit mal von seinem Bruder bekommen hatte.

Eine nach der anderen wählte er, doch entweder nahm niemand ab oder man hatte Ken nicht gesehen.

Wo war sein Bruder jetzt nur hin?

Nachdenken Daniel nachdenken, sagte er zu sich.

Er ließ sich auf seine Couch sinken, strich sich einige Haarsträhnen aus den Augen, überlegte.

Dann fiel es ihm ein.

Sollte Ken nicht heute anfangen zu arbeiten?

Doch wo?

Er wusste fast nichts, nur das seine Arbeitsstätte rund 10 Minuten mit der Straßenbahn entfernt lag.

Und da hier nur eine Linie fuhr und der Rothaarige nichts von umsteigen oder so erwähnt hatte, konnte es doch nicht so schwer sein, das Cafe oder so zu finden.

Daniel sprang wieder auf, zog sich an und verließ seine Wohnung.

Als er in der Straßenbahn saß und schließlich nach gut acht Minuten einfach an einer Station ausstieg um auf gut Glück anzufangen zu suchen, fragte er sich zum ersten Mal was er überhaupt sagen sollte.

Ja, was eigentlich?

Das er, Ken, zurückkommen sollte?

Und wieso sollte er das tun?

Weil sie Brüder waren?

Sicherlich nicht, das würde nicht ziehen.

Weil er versuchen würde sich einfach mal fallen zu lassen?

Nein, das konnte er nicht und Ken wusste das...aber was wäre wenn...

Daniel schüttelte schnell den Kopf, erst einmal musste er seinen Bruder finden und dann konnte er noch immer darüber nachdenken was er sagen wollte.

Ziellos begann er sämtliche Cafes abzusuchen, doch nirgendwo fand er den anderen, bis nur noch eines übrig war, wo Daniel allerdings nie hinein gehen würde.

Er wusste von einem bekannten, dass das ‚Lost Heaven’ die inoffizielle Gay-Bar in dieser Stadt war, nie im Leben würde er einen Fuss dort hinein setzten.

Doch was sah er genau in dem Moment?

Ein roter Haarschopf lief hinter der Scheibe vorbei, blieb bei einigen Leuten stehen und nahm wohl eine Bestellung auf, lächelte dabei wie immer, total unschuldig, wie es eben nur kleine Kinder tun.

Ken war da drinnen und er musste mit ihm reden, das wusste Daniel, trotzdem bewegten sich seine Beine keinen Zentimeter.

„...ich geh da nicht rein...“ sagte er zu sich selbst, begann leicht den Kopf zu schütteln.

Just in dem Augenblick öffnete sich die Tür und zwei Männer kamen heraus, Daniel tat sofort so als würde er etwas suchen und blätterte in einem Reiseführer, den er vorhin mitgenommen hatte um alle Cafes zu finden.

„Die neue Aushilfskraft ist ja echt süß oder?“

„Vor allem die asiatischen Züge gefallen mir, aber leider ist er ja vergeben...“

„Er sagt, er sei vergeben. Aber vielleicht will er es einem ja auch nur schwer machen. Du weißt schon: Ich will erobert werden!“

Die beiden Männer lachten und Daniel wurde schlecht bei dem Gedanken daran, dass die seinen Bruder anfassen würden.

Wenn sie es nur versuchen würden, würde er ihnen schon die Finger brechen!

Moment...

Warum wurde er eigentlich so aggressiv?

Das war doch sonst gar nicht seien Art...

Natürlich, er wollte Ken einfach vor solchen Kerlen beschützen, er wollte doch nicht, dass solche Schmierlappen ihn bekamen.

Wenn Ken schon einen Freund haben sollte, dann wenigstens einen vernünftigen, jemand ruhiges, der den anderen immer mal wieder auf den Boden bekam, sich aber gleichzeitig auch um ihn kümmerte, weil er ja alleine aufgeschmissen wäre, jemanden, der...

„...der genau so ist wie ich...?“

Die Aussage machte Daniel dann doch plötzlich Angst.

Hielt er sich selber etwas für die beste Wahl für Ken??

Nein, das musste ein Versehen sein.

Seine Gedanken spielten verrückt, weil er leicht kränkelte.

Aber jetzt wo er den Gedanken einmal gedacht hatte, setzte sich dieser fest und ließ sich nicht mehr verdrängen.

Immer noch leicht verunsichert, wobei das leicht stark untertrieben war, setzte er einen Fuss vor den anderen, bis er an der Tür des Ladens angelangt war.

Sollte er wirklich hinein gehen?

Er würde wohl über seinen Schatten springen müssen, wenn er mit Ken reden wollte.

Also hieß es Mut zur Lücke und mit dem Wissen, dass er immer noch weglaufen konnte, betrat er die Bar.

Drinnen sah er sich erst einmal genau um.

Wenn er nicht genau wüsste, was für ein Ort das hier war, wäre er nie drauf gekommen.

Alles wirkte fast schon ein wenig bieder.

Er sah sich um und entdeckte Ken, der ihn auch so ziemlich im gleichen Augenblick sah, denn ansonsten hätte er sich nicht erklären können, wie seinem Bruder das Tablett mit den Kaffeetassen aus der Hand fallen hätte können.

Er lächelte ein wenig verunglückt.

„Hi“, sagte er, fühlte sich dabei mehr als nur dumm.

Kenn starrte ihn immer noch sprachlos an, war dann mit ein paar schnellen Schritten bei ihm und musterte ihn aus ungläubigen Augen.

„Was...was machst du denn hier?“ fragte er stammelnd, Daniel wurde ein wenig rot, machte dann aber eine ärgerliche Handbewegung.

„Dich suchen natürlich“, fuhr er seinen kleinen Bruder an, was ihm sofort wieder Leid tat.

„Es tut mir Leid, ich bin ein wenig nervös. Ich war noch nie in so einem Laden und ich bin immer noch so verwirrt, als ich den Zettel gelesen hatte und so,...ich...also...“

Er wischte sich die Haare aus den Augen, nahm die Brille ab und spielte mit ihr.

„Können wir woanders in Ruhe reden? Bitte.“

Ken konnte es nicht fassen, dass sein Bruder ihm hierher gefolgt war.

Schnell sah er sich um, packte den anderen dann bei der Hand und zog ihn hinter der Theke in die Umkleide, gefolgt von Johlen der Kunden und fragenden Blicken von Alec.

Nachdem Ken die Tür hinter sich geschlossen hatte atmete er erstein mal durch, ah dann zu Daniel, der sich auf einen der Stühle gesetzt hatte.

„Jetzt bitte noch mal langsam...warum bist du hergekommen? Ich dachte, der Brief, den ich dir geschrieben hatte, hätte alles geklärt...was dich und mich betrifft...“

Sicher freute sich der Rothaarige den anderen zu sehen, aber wie sollte er ihn oder die Gefühle für ihn denn so vergessen?

„...um ehrlich zu sein...bin ich einfach losgelaufen...“ begann Daniel, spielte dabei noch immer mit seiner Brille, sah auch nicht zu seinem Bruder auf.

„ Ich dachte mir einfach: Wir können doch nicht so auseinander gehen, so einfach...ohne Worte...na ja...“

Um ehrlich zu sein wusste der Blonde wirklich nicht warum er Ken gefolgt war, er hatte mit ihm reden wollen, ihn anschreien, ihm Vorwürfe machen, aber jetzt war das alles plötzlich weg und sein Kopf war total leer.

Ken seufzte, kniete sich vor den anderen und sah ihn an.

„Du weißt aber, dass wenn wir nicht auseinander gehen ich irgendwann etwas von dir haben will, etwas, was du vielleicht nicht willig bist mir zu geben.“

Natürlich wusste Daniel auf was sein Bruder ansprach, aber was sollte er denn erwidern?

Das es ihm egal war, solange der andere nur zurück kam und ihn nicht alleine ließ?

Konnte er ihm das wirklich so sagen?

„Draußen haben zwei...Kerle behauptet, du hättest gesagt, dass du in einer Beziehung bist...das bist du doch gar nicht...“

„...vielleicht, aber mein Herz gehört eben nur einer Person und so gesehen bin ich dann doch nicht zu haben oder? Und jetzt frag bitte nicht wem...das weißt du.“

Ja, Daniel wusste es, wohl besser als jeder andere Mensch auf dieser Welt, den er war es ja den der andere so liebte.

Wieder entstand dieser Zwist in dem Älteren, er wollte Ken nicht verlieren, aber seine Würde als Mann ebenso wenig.

Doch würde er das denn überhaupt.

„...wenn...wenn du zurückkommst werde ich darüber nachdenken...aber nur wenn du wirklich zurückkommst...und aufhörst wenn ich es sage.“ gab Daniel leise von sich, hatte kurz darauf seinen Bruder um seinen Hals.

Ken hatte sich an den anderen geworfen.

Mehr wollte er doch gar nicht, eine Chance, mehr nicht!

„Ich mach alles was du willst...“ waren die letzten Worte die Ken’s Mund verließen ehe er die Lippen auf die des anderen drückte.
 

Das ganze war nun sicherlich drei Jahre her.

Ganz langsam hatte Ken sich zum Herzen Daniel’s vorgearbeitet und schließlich den Schlüssel gefunden, um dieses zu öffnen.

Seitdem war viel passiert, Ken war fest zu Daniel gezogen, natürlich nach außen hin als brüderliche WG, der Blonde hatte den Blumenladen komplett übernommen und sein kleiner Bruder war nun Besitzer seines eigenen Steh-Cafés nur zwei Blöcke weiter.

Nun saßen sie zusammen auf dem mit Pflanzen fast überfüllten Balkon, beide ein Glas Wein in der Hand, Ken zwischen den Beinen seines Bruders und sahen sich den Sonnenuntergang an.

Sie beide schwiegen, genossen die Nähe des jeweils anderen, bis Ken die Stimme erhob.

„...was hältst du eigentlich davon, wenn wir uns ein Haustier zulegen? Einen Hund, so einen richtig Großen...“

Unweigerlich musste Daniel den Kopf schütteln und seufzen, sein Bruder war spontan wie immer, aber genau das hatte er in den letzten Jahren lieben gelernt an ihm.

Es würde eh wieder so ablaufen, dass er alle Drecksarbeit machen würde, aber solange der Rotschopf glücklich war?

„Bleib hartnäckig, so wie immer...dann...mal sehen...mein kleiner Kämpfer.“
 

ENDE...und das für immer, die beiden sind fertig und glücklich...denke ich zumindest...

Kommis wie immer erwünscht^^



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