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Gott und Krieg

Geschichte eines Freigeistes
von

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Tagebuch - Part two

Liebes Tagebuch,
 

heute kam Vater zu besuch zu uns. Er ist nicht oft zu hause, Mutter sagt er arbeitet weit weg, so das er nicht immer zu Hause sein kann. Aber mehr Geld haben wir trotzdem nicht. Viel Arbeit für wenig Geld, sagt Mutter immer ganz traurig.

Vater liebt mich über alles, manchmal denke ich er liebt mich mehr als Mutter und meine Schwestern. Jedes Mal wenn Vater da ist verspricht er mir, das ich bald auf eine andere Schule gehen werde. Aber erst wenn ich 16 bin hat er gesagt.
 

Wenn er nicht da ist, bin ich nun mal der Mann im Haus, weil ich sein einziger Sohn bin. Warum Männer höher geachtet werden als Frauen, verstehe ich sowieso nicht ganz. Mutter rollt immer mit den Augen wenn ich solche Fragen stelle. Sie antwortet stets gleich. Alles scheint im Koran zu stehen. Vielleicht hat sie Recht, aber die alte Schriftrolle die bei uns auf einem Altar liegt kann doch nicht über ein Leben bestimmen. Aber anscheinend kann sie es doch. Ich finde es trotzdem nicht gerecht.

Nicht das ich den Koran nicht mag, ich bin damit erzogen worden. Mutter erzählt viele schöne Geschichten daraus, die gefallen mir immer sehr. Nur manche Dinge finde ich eben ungerecht.

Doch wenn Vater da ist, ist es nicht immer schön. Heute hat er meine jüngste Schwester Laily mit einem Stock geschlagen, weil sie sein Essen nicht richtig gewürzt hat.

Er ging mit ihr raus. Wir hörten sie nur schreien und wimmern, bis Vater zurückkam.

Er winkte Samia heran und bat sie das Essen noch einmal zu würzen.

Samia machte es richtig, doch Vater lächelte sie noch nicht mal an.

Manchmal mag ich ihn nicht, obwohl er mein Vater ist.

Erst zum Abendgebet kam Laily wieder in unser Haus. Ihr Gewand war dreckiger als sonst und ihre Augen rot vom Weinen. Als sie sich hinknien wollte , konnte sie sich nicht auf ihre Füße setzen. Doch Vater schaute sie böse an und sie gehorchte. Es tat ihr weh, man konnte es sehen. Spät am Abend als Vater schon schlief, wusch Mutter Lailys Po. Traurig schaute ich von meinem Versteck aus zu, wie Laily in Mutters Armen weinte. Mutter tauchte das dunkelrote Tuch immer wieder ins Wasser. Vater hatte sie so doll geschlagen, das sie blutete.

Entsetzt bin ich zurück auf mein Bett geschlichen und habe geweint. So was hatte Vater bisher noch nie gemacht, geschlagen ja, mich auch. Aber niemals so doll das Blut kam. Wegen ein paar Gewürzen die eigene Tochter blutig zu prügeln.

Manchmal hasse ich ihn, obwohl er mein Vater ist.

Meine Tränen sind getrocknet und mir geht es schlecht. Ich glaube ich brauche schlaf.

Gute Nacht Laily, ich bete für dich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Saiki
2006-10-07T14:34:33+00:00 07.10.2006 16:34
Hallo ^^
Eine wirklich Interessante Geschichte.
Ich verstehe zwar nicht, was einem diese Tagebucheinträge sagen sollen, aber ich finde, dass du diese wirklich gut schreibst ^^
Njo... gehts noch weiter oder wars das? Wenn es das war, dann würde ich mich freuen, wenn du mir erklärst was du mit dieser Geschichte bezwecken wolltest, wenn es das nicht war, dann kannst du mir ja bescheidsagen sobald du ein neues Kapitel hochgeladen hast ^^ vielleicht verstehe ich durch weitere Kapitel die Story mehr.

Liebe Grüße
Sandra/Saiki ^^


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