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It´s time to say goodbye

One-Shot (Robin x Smoker)
von

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It´s time to say goodbye

Ungeachtet dessen, dass die Straße einem halbausgetrocknetem Bach gleicht oder dass der prasselnde Regen kalt an mir herabläuft und durch meine Kleider dringt, folge ich ohne Zögern dem Lauf des Weges. Feuchte Strähnen hängen mir ins Gesicht, mit denen der schneidende Wind spielt, und perlenartige Tropfen rinnen tränengleich an meiner bleichen Haut herab. Blitze zucken wie stürmische Wellen über den Himmel und tauchen die sturmgepeitschte Nacht und die dunklen Schatten in ein geheimnisvolles graubläuliches Licht, während der Donner mit seinem bedrohlichen Grollen die Erde zum Erzittern bringt. Bereits seit einer Stunde tobt sich der Sturm über der kleinen Stadt aus, die trotz der späten Stunde wie ausgestorben wirkt. Niemand läuft eiligst über die schlammbedeckte Straße nach Hause und auch kein warmes Licht erhellt das Innere hinter den Fenstern. Bis auf ein schwach zu hörendes Klappern eines Fensterladens oder einer Tür, werden alle jedweden Geräusche von der Naturgewalt verschluckt.

Dank des scharfen Brausen des Windes und dem bösartigen Tosen des Donners konnte ich die Flying Lamb unbemerkt verlassen. Ich habe mich einfach davongeschlichen … still und heimlich … so, wie es meiner Persönlichkeit entspricht. Keiner meiner Mitstreiter soll erfahren, wo ich hingehe … wer mich in dieses Unwetter hinauslockt. Es würde zu Fragen führen. Fragen, deren Antworten zu schmerzhaft wären. Fragen, die die Wunden in meinem Herzen nur noch mehr aufreißen würden. Fragen, deren Wahrheit ich mich heute Nacht stellen muss. Die Wahrheit darüber, dass es vorbei ist!

Im sekundenlangen Aufleuchten eines weiteren Blitzes sehe ich vor mir eine dunkle Gestalt, die lässig an einer Hauswand lehnt. Ich brauche das Gesicht nicht zu sehen, um zu wissen, dass ER es ist. Ich kenne seine Gestalt … seinen Körper. Die muskulösen Arme, die mich bei jeder unserer heimlich vonstatten gegangenen Treffen immer in eine zärtliche Umarmung gezogen haben. Die breite Brust, hinter der ein starkes und entschlossenes Herz schlägt. Die kräftigen Beine, die schon mehr als einmal mein Gewicht getragen haben. Doch dies alles werde ich nie mehr erleben … nie mehr fühlen. Sie werden nichts weiter als Erinnerungen bleiben. Erinnerungen, die, so schmerzhaft sie in Zukunft auch sein werden durch die Gewissheit, dass es nie wieder passieren wird, mich in den kommenden kalten Nächten wärmen werden.

Zehn Schritte entfernen mich noch von ihm. Zehn Schritte, die eine Beziehung zwischen uns unmöglich machen. Zehn Schritte, die ich nicht zu überwinden wage, verliere ich sonst den Mut … den Willen … dem ganzen ein Ende zu machen.

Ich lächle nicht, als er nach einer endlos scheinenden Zeit aufblickt. Das habe ich nie getan … ihn mit einem Lächeln begrüßt, in dem sich meine Gefühle für ihn gezeigt hätten. Er kommt auch nicht zu mir, wie er es in der Vergangenheit auch nie getan hat. Stattdessen stehen wir uns wie zwei Kontrahenten gegenüber … was wir auch sind! In der wirklichen Welt … in der Welt, in der uns beiden nichts verbindet … sind wir Gegner!

Es hätte nie soweit kommen dürfen! Von Anfang an war uns beiden bewusst, dass wir die Hindernisse zwischen uns nicht überwinden können. Hindernisse, die sich das Leben nennen. Das Leben, das uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind!

Vielleicht, wenn die Regierung ihn vor Jahren auf mich angesetzt hätte, hätten wir beide eine Chance gehabt. Aber das haben sie nie getan! Sie fürchten seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, der ihn schon so manches Mal eine Befehlsverweigerung eingehandelt hat. Sie fürchten ihn zu Recht, hat meine Vergangenheit … der wahre Grund, warum ich bereits als Kind gesucht wurde … Misstrauen in seinem Herzen geweckt. Und genau dieser Gerechtigkeitssinn ist es, der zwischen uns steht. Er kann es nicht ignorieren … kann nicht darüber hinwegsehen, dass ich Unrecht begangen habe … dass ich mehr als einmal gemordet habe. Ich verlange es auch nicht von ihm … will es auch gar nicht! Denn eines Tages werden wir uns gegenüberstehen … in der brutalen Wirklichkeit. Und wir werden Feinde sein! Er wird dann für seine Soldaten einstehen, während ich dasselbe für meine Freunde tun werde. Wir beide werden keine andere Wahl haben, als uns gegenseitig zu bekämpfen!

„Das Hauptquartier weiß, dass ihr hier seid.“

Meine Sinne vibrieren beim Klang der rauchigbrummigen Stimme, weckt sie in mir Erinnerungen an die kurzen Momente, in der sie mir zärtliche Worte ins Ohr geflüstert hat. Mein Entschluss unsere Beziehung zu beenden, kommt dabei gefährlich ins Wanken, will ich diesen starken und doch einfühlsamen Mann nicht verlieren. Und mit einem Mal habe ich das Gefühl nicht mehr genügend Luft zu bekommen, obwohl meine Atmung schneller als gewöhnlich ist, während sich mein Herz voller Qual zusammenzieht. Ohne Unterlass blicke ich ihn durch den dichten Regenschleier vor meinen Augen an, ohne ihm dabei etwas von meinem inneren Aufruhr zu zeigen. Ich muss stark sein … darf mich nicht von meinen Gefühlen leiten lassen!

„Wann erfolgt der Angriff?“

„Im Morgengrauen.“

„Dann wird die Flying Lamb beobachtet?“

„Jetzt nicht mehr.“

Damit er nicht das Bedauern und die Schuld in meinen Augen sehen kann, die blitzartig in mir aufsteigen, senke ich hastig den Kopf. Und doch bestärken mich seine Worte in meinem Entschluss, führen sie mir wieder vor Augen, weshalb wir nie zusammen sein dürfen. Denn so oft schon hat er mich über das Vorhaben der Marine informiert, in denen es um die Verhaftung von Monkey D. Ruffy und seiner Crew ging. Und jedes Mal hat er dabei das Risiko auf sich genommen, erwischt zu werden. So auch wie jetzt, in dem er seinen Posten verlassen hat, um mich zu treffen und von dem bevorstehenden Angriff zu erzählen.

Eine Hand, die um so vieles größer und kräftiger ist als meine, taucht vor mir auf und hebt mit sanftem Druck mein Gesicht empor. In seinen dunklen Augen, die mich immer an einen stolzen Adler denken lassen, sehe ich, dass er genau weiß, welche Richtung meine Gedanken genommen haben, und dass er ebenso fühlt wie ich. So kann es nicht weitergehen … diese innere Zerrissenheit von Pflicht und Ehrgefühl.

„Es ist vorbei!“

„Du bist mutiger als ich.“

„Einer von uns beiden musste diesen Schritt machen.“

„Ich weiß! Aber ich wünschte, wir hätten noch …“

„Nein, sprich es nicht aus!“

Bedauernd schüttle ich den Kopf, während ich schnell einen Finger auf seine leicht rauen Lippen lege, um ihm am Weitersprechen zu hindern.

„Für uns gibt es keine gemeinsame Zeit mehr. Deine Vorgesetzten werden irgendwann Verdacht schöpfen, wenn wir euch weiterhin immer einen Schritt voraus sind. Und der Verdacht wird auf dich fallen.“

Tiefe Resignation zeigt sich in seinem Blick … tiefer und schmerzlicher, als jemals zuvor, bedeuten meine Worte den endgültigen Abschied. In Zukunft werden es keine heimlichen Treffen mehr zwischen uns geben. Keine Gespräche, in denen wir unser Inneres öffnen. Keine vertraulichen Berührungen, die soviel mehr sagen als Worte. Keine Welt, in der wir zwei ganz normale Menschen ohne Vergangenheit sind.

Ganz langsam nähern sich unsere Gesichter, bis sich unsere Lippen schließlich zu einem sanften Kuss vereinen, als wenn wir alle Zeit der Welt hätten. Für einen Moment vergesse ich alles um mich herum, als ich den leicht salzigen Regen und den herben, rauen Geschmack seiner Zigarren auf der Zunge liegen habe. Nur noch der Mann, der zärtlich seine Arme um mich schlingt und mich seine geborgene Wärme spüren lässt, zählt für mich, während ich ein letztes Mal über die Konturen seines rauen Gesichtes fahre.

Ohne ihn noch einmal anzublicken, löse ich mich langsam aus dem Kuss und seiner Umarmung und wende mich von ihm ab, während mein Herz in tausend Scherben zerfällt. Kein Wort des Zurückhaltens oder des Abschieds kommt über seine Lippen, genauso wenig, wie auch bei mir. Es ist besser so! Keiner von uns darf die unsichtbare Grenze zwischen uns übertreten. Die Folge davon wäre unser beider Zerstörung.

Langsam und mit stolzerhobenem Haupt folge ich dem Weg der Straße zurück, ohne mich noch einmal umzuwenden … ohne einen letzten Blick auf ihn zu werfen. Es wäre sinnlos, denn, obwohl ich nichts weiter als den Wind und den Regen höre, weiß ich, dass er nicht mehr da ist. Dass er in sein Leben zurückkehrt, wie auch ich das tue. Ein Leben, in dem wir nicht auf derselben Seite stehen … nicht einfach nur Mann und Frau sein können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2006-11-22T20:08:08+00:00 22.11.2006 21:08
Sehr schön^^b irgendwie traurig aber ich fands toll.Das Pairing findet man ja nicht so oft.Hast dich auf jedenfall gut in Robin hineinversetzt!Weiter so!
lg,Satyrnia
Von: abgemeldet
2006-11-13T17:38:56+00:00 13.11.2006 18:38
ich fand das sehr schön!!
du hast es wirklich gut geschrieben,die situation ist toll dargestellt.und das pairing find ich auch klasse!!wenn du mal lust hast,da ne ff drüber zu schreiben,ich wär auf jeden fall einer deiner leser...^^

vlg, Shiloa
Von:  Alphares
2006-10-19T18:11:49+00:00 19.10.2006 20:11
Bwah na endlich hab ich au mal die Zeit da durchzustöbern..
Sehr sweet muss ich schon sagen. Ich bervorzuge selten die Ich-perspektive aber hier passts wie Faust aufs Auge...
Genial beschrieben ohne OOC zu werden.
Gratulation!
Von: abgemeldet
2006-10-16T21:54:20+00:00 16.10.2006 23:54
Wie traurig!!!*schnief*
Trotzdem sehr gut geschrieben,einfach fantastisch!
Bye
Von: abgemeldet
2006-10-14T10:42:51+00:00 14.10.2006 12:42
*ggg* da haben ich und Kaigun-sencho wohl ein neues TRend-coupling losgetreten was? Ok gut, das ist eh schon lange her... aber was soll ich sagen, mir gefällt diese FF sehr gut und du bringst auch gekonnt das hervor, was beide auszeichnet :) bin gespannt wie Kaigun-Sencho diese FF gefällt *ihm mal nen link zukommen lässt*

greetz
eine mitbegründerin des Smoker x Robin-Couples :P
Von: abgemeldet
2006-09-02T15:24:31+00:00 02.09.2006 17:24
*sich von deine FF umgehaut fühl*..Wau..einfach nur Klasse !!...Besonders gute gelungene Darstellung der Umgebung und ein super Schreibstiel...Daumen hoch und viel Erfolg für weitere FF, die genau so gut sind...^.^
Von: abgemeldet
2006-08-30T08:36:22+00:00 30.08.2006 10:36
Wirklich super geworden, du hast echt ein Talent dich in Robin hinein zu versetzen. Hoffentlich schreibst du noch ein paar One-Shots, würde mich freuen^^
Von:  Streetmusician
2006-08-29T19:21:16+00:00 29.08.2006 21:21
ähm ich weiß auch net genau wer das sein soll. Smoker vielleicht wegen dem Zigarrengeschmack? Schick mir bitte ne Ens mit der Antwortet danke.
Von: abgemeldet
2006-08-28T22:09:09+00:00 29.08.2006 00:09
Wie Sydney schon sagte, ich finde du kannst die Stimmung und Atmosphäre um die beiden herum gut beschreiben, dein Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen.
Die Idee für das eher ungewöhnliche Pairing finde ich toll, mal was völlig anderes.
Auch hast du dich gut in Robin reinversetzt... ich hab also nichts zu meckern^^ Mach weiter so!
Von: abgemeldet
2006-08-28T19:22:35+00:00 28.08.2006 21:22
Wer ist der Mann???? Smoker?? Crocodile?? Aber echt!! Tolle Geschichte! Die meisten solchen GEschichten finde ich schnulzig...aber deine ist supiiii!!


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