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Cross the Line

Vom Boy zum Girl
von

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Intrigen

Nachdem er den Abend bei Herrn Shikaidou "überlebt" hatte, lag er rücklings und mit ausgestreckten Armen und Beinen auf seinem Bett und starrte die Decke an. Vor seinem inneren Auge spielten sich immer wieder die abendlichen Ereignisse ab, wie sich zufällig ihre Hände berührt hatten und dass diese kurze Berührung durch seinen Körper geschossen war, wie ein brennender Pfeil. Er freute sich schon wieder auf die nächste Stunde Nachhilfeunterricht, die er auch bald haben würde: Nämlich am Freitag. Er hatte an diesem Tag nicht viele Stunden, aber trotzdem hatte Herr Shikaidou vorgeschlagen, dass sie sich wieder 19 Uhr treffen könnten - wieder bei ihm in der Wohnung. Chiaki störte das natürlich nicht sonderlich, schließlich genoss er es in vollen Zügen, wenn er bei seinem heiß angebeteten Rotschopf so nah wie möglich sein konnte, da konnte nichts und niemand etwas daran ändern...
 


 

"Nun erzähl schon, wie war deine Nachhilfe?"
 

Der eigentlich ruhige und wenig gesprächige Chiaki wurde soeben mit einer Horde Mädchen konfrontiert, die nichts lieber taten, als zu schwatzen und zu reden und der Blonde musste sich erst daran gewöhnen, dass er - zumindest äußerlich - nun auch zu diesser "Spezies" gehörte, die ganz gern mal Kaffeeklatsch machte und sich von Politik bis hin zu in den intimsten Sachen über alles unterhielten.
 

"Ja genau, ich hoffe, er hat dir nichts getan?"
 

"G-getan...? Also, er kam mir recht nahe und... er hat meine Hand berührt, aber sonst ist nichts passiert."
 

Chiaki kam sich reichlich beschränkt vor, so zu reden, aber erstens fiel er so nicht auf, dass er in Wirklichkeit ein Junge war und zweitens wünschte er sich momentan liebend gern so ein Gespräch, damit er nicht allein mit seinen verworrenen Gedanken war. Da waren diese netten Mädels genau die Gesprächspartner, die er haben wollte, auch wenn er sich immer dummer vorkam, als er diese Gedanken in seinem Kopf formulierte. Was war er denn für ein Junge, der freiwillig über seine Gefühle sprach?! Ja, genau so einer, der außerdem noch Mädchenkleider trug und liebend gern seinen Geschichtslehrer küssen wollte. Chiaki seufzte. Es war wohl hoffnungslos um seine Männlichkeit geschehen...
 

"Ich kann's nur nochmal sagen: Pass auf dich auf!", meinte Rikumi und sah den Blonden ernst an.
 

"Ich auch. Der Typ ist echt das letzte."
 

"Was denkst du, warum wir Mädchen uns alle in die hinteren Bänke in Geschichte setzen? Okey, es war vielleicht auch nicht sehr kameradschaftlich von uns, dich nicht gleich von Anfang an zu uns zu holen, aber wir wussten ja nicht, dass er dich gleich so anmacht. Setz dich lieber mit zu uns hinter."
 

"Wirklich, Shikaidou ist ein Arschloch, auch wenn das gut hinter einer hübschen Fassade versteckt ist."
 

"Erspar dir die Probleme und nimm Abstand von ihm."
 

Chiaki sah die Mädchen teils erstaunt, teils nachdenklich an. Sollte er ihnen glauben? Oder waren sie selber alle so verschossen in ihn, dass sie ihn von Hijiri Shikaidou fernhalten wollten, um nicht noch eine Konkurrentin zu haben? Aber... würden sie dann nicht unfreundlicher zu ihm sein und ihn nicht so mitfühlend anschauen, wie sie es gerade taten?
 

"Okey, Chiaki. Versprichst du mir was?"
 

"Was denn?"
 

"Ich erzähl dir jetzt was, was die anderen hier schon wissen. Ich möchte dich bitten, dass es keiner von dir erfährt und du es dir zu Herzen nimmst. Ich sag's dir wirklich nur, weil ich ehrlich gesagt Angst um dich habe. So eine Süße wie dich will er bestimmt gern auch mal..."
 

Der Blonde bekam wieder große Augen, weil er sich denken konnte, worum es ging. Aber so wirklich wusste er nicht, worauf Maya hinaus wollte. Diese sah sich jetzt um, ob auch niemand von den Jungs oder andere Leute, die nicht in die Mädchengruppe gehörten, sie belauschten und begann mit ihrer Erzählung:
 

"Als ich vor einem Jahr genau wie du neu in die Klasse kam, hatte ich mich gleich von Anfang an in Shikaidou verschossen. Ich wollte ihm unbedingt nahe und sogar mit ihm zusammen sein, auch wenn es total absurd war, das zu denken - immerhin ist er mein Lehrer und so eine Beziehung würde niemals klappen."
 

Chiaki kam sich furchtbar ertappt vor und über seine rosaroten Gedanken breitete sich ein dunkler Schleier aus.
 

"Jedenfalls bekam ich dann auch bald von ihm Nachhilfeunterricht und gleich beim ersten Mal wollte er mich anfassen und küssen. Ich war so verliebt, dass ich ihn hab machen lassen. Ich dachte, er meint es ernst mit mir, obwohl ich mir vorher immer schon gedacht und es auch gewusst habe, dass so etwas nicht geht. Ein Lehrer und seine Schülerin? Schönes Märchen, aber so etwas würde niemals etwas werden. Trotzdem hab ich ihn machen lassen und auch bei drei weiteren Nachhilfestunden hab ich mich befummeln lassen. Tja, in der Schule hat er mich nie mehr beachtet und hat mir schlechtere Noten gegeben, als vor der Nachhilfe. Als ich ihn in einer weiteren Stunde gefragt habe, was das soll, sah er mich kalt an, glitt mit einer Hand unter meine Bluse und meinte: 'Wenn du gute Noten haben willst, musst du schon etwas netter zu mir sein.' Seitdem sitze ich hinten bei den anderen Mädels und wir bekommen /alle/ miese Noten in Geschichte. Seit einem halben Jahr plädieren wir nun schon für einen neuen Lehrer, aber die anderen Pädagogen sehen keinen Sinn darin und meinen nur, unsere Zensuren würden dann auch nicht besser werden. Wir wollen nicht darüber reden, weil in dieser intoleranten Schule eh niemand auf uns hört."
 

"Und deswegen wollen wir diesem Arsch selber eins auswischen", ergriff Rikumi wieder das Wort und lächelte - genauso wie die anderen, die zugehört hatten - ob Chiakis total entsetztem Gesicht, der nicht mehr wusste, was er überhaupt denken sollte. Sein Schwarm sollte so ein gemeines Arschloch sein, der den Mädchen schlechte Noten gab, wenn sie nicht mit ihm schliefen?! Verdammt, warum hatte er dann überhaupt die ganze Prozedur mit dem Mädchen-sein auf sich genommen, wenn er doch eh nicht das bekam, was er wollte?! Sex war nicht sein einziges Ziel - in ihm hatte sich die Illusion festgesetzt, den ganzen Menschen zu bekommen und ewig zu halten, nicht nur für ein kleines Schäferstündchen. Das reichte ihm ganz und gar nicht! Und nun... hatte er schon seine erste Nachhilfestunde ins Unglück bekommen. Heute hatten sie wieder Geschichte und er würde fürchterliche Probleme bekommen, weil er ja Hijiri nicht einmal geküsst hatte! Er hatte gerade ein ziemlich übles Problem an der Backe kleben.
 

"Und... Chiaki, auch wenn du uns vielleicht dafür hassen wirst oder denkst, dass wir dir schlechtes wollen..."
 

"...du wärst genau die richtige, um uns zu helfen, diesem Wixer ein für alle mal einen Denkzettel zu verpassen, damit er mal richtig auf die Schnauze fliegt. Wir haben uns nämlich vorgenommen, ihn mit seiner eigenen Masche fertig zu machen. Wir haben nur noch ein Mädchen gebraucht, was für ihn sozusagen das 'Lockmittel' spielt."
 

Als Rikumi das geschockte Gesicht des Blonden sah, beteuerte sie:
 

"Bitte, Chiaki! Das ist nicht böse gemeint! Wenn du es nicht willst, brauchst du es nicht machen, aber hör dir erstmal an, was wir für einen Plan haben... bitte!"
 

"Ich weiß nicht. Warum ich?!"
 

"Wir brauchen jemanden, die gerade neu in die Klasse gekommen ist und an der er Interesse hat, damit er starr und mit Scheuklappen sein Ziel - nämlich dich - verfolgt und nicht bemerkt, wie wir im Hintergrund unsere Falle für ihn zuziehen. Während er nämlich immer mehr deinem Charme und deiner Süße verfällt, zeichnen wir jede eurer Nachhilfestunden auf und haben dann Beweismaterial, mit dem wir ihn erst erpressen können, damit wir wieder unsere eigentlich guten Noten bekommen und dann geben wir dem Direktor die Videobänder und wir haben ihn ein für allemal los."
 

"Und, was sagst du dazu?", fragte eines der Mädchen zaghaft und sie sah - gemeinsam mit den anderen Mädchen den Blonden an, der blinzelte und diesen ausgetüftelten Plan erstmal verdauen musste. Die Mädels hatten diese Idee wohl schon etwas länger, denn sie wussten anscheinend genau, was Chiaki und sie selbst machen mussten, damit alles klappte und sie das verhasste Objekt Hijiri Shikaidou beseitigen konnten. Der Blonde war überrumpelt und auch erschüttert von so viel Elan, einen Menschen in eine Falle tappen zu lassen, den er eigentlich nie für so böse eingeschätzt hatte, dass er so etwas verdient hätte. Doch langsam wurden die rosaroten Schleier ganz von seinen Augen genommen und er hatte freie Sicht auf einen Typen, der es nicht anders verdient hatte. Wenn er wirklich mit solchen Mitteln seine Schülerinnen schlecht machte, musste man ihn stoppen. Und Chiaki war langsam dazu entschlossen, mitzuhelfen.
 

"Ich muss erstmal darüber nachdenken, auch wenn ich... euch glaube und euch helfen möchte. Aber ich weiß einfach nicht, ob ich das hinbekomme, ihn anzulocken."
 

Ja, verdammt, er war ein Junge! Und schon wenn er sein Oberteil ausziehen musste, konnte man... nichts sehen! Und das war ja gerade das Problem! Er hatte keine großen Brüste, wie sie Mädchen in der Regel hatten! Und auch außerhalb der Regel gab es keine, die eine flache Männerbrust hatten. Und wenn, dann hatten sie wie er etwas zwischen den Beinen baumeln und trugen nur zum Spaß Mädchenkleider, um vielleicht ihren rothaarigen Lehrer rumzukriegen, obwohl es der total falsche Weg gewesen war. Warum hatte Chiaki nicht einfach diesen hammergeilen Lehrer als Junge ansprechen können, dann hätte er jetzt nicht solche Probleme am Stecken kleben und würde sich just in dieser Minute vielleicht mit Hijiri vergnügen. Und die Mädels würde es nicht interessieren, weil sie davon keinen Wind bekommen würden. Oder... würde der Womanizer Mister Shikaidou etwa selber zugeben, dass er gern mal mit Jungs seinen Spaß hatte?! Na, da würde dann die Gerüchteküche nicht nur brodeln, sondern der Rothaarige hatte auch schneller seinen Job los, als es ihm lieb wäre, denn er würde immerhin mit seinem Schüler ein Verhältnis haben - nicht gut für sein Image. Also würde ihr Techtelmechtel unter ihnen bleiben und beide hätten ihre Freude.
 

Aber die Realität sah momentan ganz anders aus und Chiaki hätte sich erschlagen können, dass er so dumm und nicht einfach ein Junge geblieben war. Mädchen sein war scheiße, um es mal auf den Punkt zu bringen.
 

"Ich werd euch nach Geschichte sagen, ob ich mitmache, okey?"
 

"Ja, aber pass wirklich auf, dass er dir nicht zu nahe kommt. Du kannst dich gern zu uns hinter setzen, wir haben noch einen Platz frei in unserer Reihe."
 

"Ich weiß, danke. Aber ich werd mal sehn, ob er mich noch beachtet oder nicht. Falls er mir heute schon eine schlechte Note reindrückt, weiß ich ja, dass es keinen Sinn mehr hat, Lockvogel zu spielen."
 

"Stimmt, gut. - Oh, die Stunde fängt an!"
 

Die Mädchen und Chiaki setzten sich auf ihre Plätze - der Blonde wieder in die zweite Reihe in der Mitte, als es klingelte und ein paar Sekunden später erschien der rothaarige Lehrer auch schon pünktlich im Zimmer, um mit dem Unterricht zu beginnen. Chiaki war aufgeregt, denn er wollte wissen, ob die Mädchen ihm die Wahrheit erzählt hatten und ob der Rothaarige ihn jetzt nicht mehr beachtete. Oder ob er ihn ganz normal behandelte und er den Mädchen helfen konnte. Irgendwie kam ihm der Lehrer heute nur halb so attraktiv vor, wie noch gestern oder vor ein paar Tagen, wo er ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Ob es wohl an den Berichten der Mädchen lag, die ihn ganz schön mitgenommen hatten? Er wusste nicht mehr, was er von dem Menschen denken sollte, dem er eigentlich hoffnungslos verfallen war. War er wirklich ein Arschloch oder gab es doch noch eine Chance, dass sein Herz nicht gebrochen wurde? Warum hatte er diesem Lehrer überhaupt über den Weg laufen müssen, wenn er ihm im allgemeinen nur Unglück brachte?! Das Herzflattern und die Schmetterlinge im Bauch waren zwar ganz schön und sein ganzer Körper war total im Ungleichgewicht, aber er wusste nicht, wie lang er das aushalten konnte und außerdem wurde seine Liebe höchstwahrscheinlich nicht erwidert. Leider. Stattdessen wurde er wahrscheinlich von diesem toll aussehenden Mann ausgenutzt und gedemütigt, wenn die Prophezeiung der Mädels richtig gewesen war. Oh, du schönes Leben.
 

"Chiaki, träum nicht."
 

"W-was? Oh, Entschuldigung."
 

Der Blonde hatte gar nicht bemerkt, dass er immer mehr abgedriftet war und in ganz anderen Gefilden sich befand, als die, von denen Herr Shikaidou gerade berichtete.
 

"Ich hoffe, du bist morgen wieder fit für den Nachhilfeunterricht?"
 

Chiaki glaubte sich versehen zu haben, aber der Lehrer hatte ihm wirklich gerade zugezwinkert! Sein Herz schlug höher, obwohl er diesen Menschen in Gedanken schon völlig abgeschrieben hatte. Aber sein Herz hatte seine eigene Entscheidung getroffen und hatte wohl nicht so schnell vor, von dem Rothaarigen abzulassen, nur weil ein paar Weiber nicht gut von ihm behandelt wurden. Sein Verstand pochte unaufhörlich auf sein Recht, auch mal beachtet zu werden, aber Chiaki konnte nicht anders, als zu lächeln und zu säuseln:
 

"Natürlich, Herr Shikaidou..."
 

Dieser sah ihn erst erstaunt, dann mit einem kleinen Grinsen an und fuhr dann mit seinem Unterrichtsthema fort. Einige Sekunden später trat bei Chiaki wieder die allseits bekannte Röte in seinem Gesicht auf, weil ihm erst jetzt der Tonfall bewusst geworden war, in dem er gerade mit dem Lehrer gesprochen hatte - und der war erotischer gewesen, als er es eigentlich wollte. Aber sein total verwirrter Körper, zu dem nun auch die Stimmbänder und der Mund gehörten, hatten einfach eigenständig gehandelt und seinen Worten so einen doppeldeutigen Touch gegeben. Obwohl... doppeldeutig?! Wohl eher eindeutig.
 

Chiaki ließ seinen Kopf gesenkt und nahm sich vor, gleich in der nächsten Pause im Boden zu versinken, damit ihn ja niemand mehr sah. Doch die Gelegenheit bekam er nicht, denn sofort nach dem Pausenklingeln hatten sich alle Mädels von vorhin um ihn herum versammelt und schleiften ihn nach draußen, auf den Schulhof unter einen großen Baum, um dort mit ihm reden zu können.
 

"Chiaki!", ertönte es aufgeregt von allen Seiten und die Mädchen strahlten ihn um die Wette an.
 

"Mensch, Shikaidou will dich immernoch!"
 

Einerseits wurde dem Blonden warm ums Herz bei diesen Worten, doch im nächsten Moment wurde das schöne Gefühl von einer eisigen Kälte weggeweht, denn ihm wurde bewusst, dass er sich nun auf die Seite der Mädchen und somit gegen den Lehrer stellen musste, den er eigentlich immernoch liebte und ihm verfallen war. Es würde schwer werden, ihm gemeine Dinge anzutun und den Plan der Mädchen mitzumachen, um ihn in eine Falle tappen zu lassen. Er mochte ihn einfach zu sehr und auch wenn er schlechtes über ihn erfahren hatte, war die rosarote Brille wieder auf seine Nase gewandert und er wollte nichts lieber, als in den Armen des Älteren zu liegen und ihn zu küssen. Dass er jetzt zwar das vielleicht tun konnte, aber ganz andere Absichten dabei haben /musste/, machte ihn furchtbar traurig. Er könnte zwar auch einfach sagen, dass er nicht mitmachen wollte, bei der Verwirklichung des Planes, aber irgendwie konnte Chiaki die Mädchen nicht enttäuschen. Sie kümmerten sich alle so um ihn, obwohl sie doch selber so viele Probleme hatten und deswegen wollte er ihnen auch helfen, damit sie sich an dem Lehrer rächen konnten. Vielleicht fand er auch heraus, warum Herr Shikaidou das tat, was er tat, also so gemein zu sein zu Leuten, die ihm nichts getan hatten. Zwar war es eher unwahrscheinlich, dass der Rothaarige solche Sachen gerade seinem neuen Opfer erzählen würde, aber die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt. Außerdem hatte er sich die Suppe selbst eingebrockt, jetzt musste er sie auch gehorsam auslöffeln. Wenn er zu feige war, seinen Lehrer als Junge anzusprechen, musste er ihm als Mädchen eben eins auswischen.
 

"Ich weiß. Habt ihr ne Videokamera?"
 

"Natürlich!"
 

Die Mädels fielen ihm um den Hals und die Freude war in ihren Gesichtern nicht wirklich schwer abzulesen. Wahrscheinlich war ihre Vorfreude auf ihre bevorstehenden Taten gar nicht mehr zu bändigen, nachdem sie so lange nicht zum Vorschein treten durfte.
 

"Wir sind dir einen großen Gefallen schuldig. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie lange wir schon auf unsere Chance gewartet haben!"
 

Naja, in etwa konnte er es sich schon vorstellen, doch seine Gedanken waren schon wieder ganz woanders. Wenn ihn die Mädchen mit Shikaidou filmen würden und dieser wirklich handgreiflich wurde, dann würde sofort auffallen, dass er nur ein verkleideter Junge war. Nicht nur seinem Lehrer würde das auffallen, sondern auch jedem, der dieses Videoband ansah! Auf was ließ er sich da nur ein?! Das konnte doch gar nicht gut gehen...!
 

Obwohl... in Chiakis Kopf braute sich eine Idee zusammen, die sein letzter Ausweg aus dem Grab war, welches er sich selber gerade geschaufelt hatte: Wenn er dafür sorgte, dass die Kameras, die die Mädchen - oder er selbst - installieren würden, nicht funktionstüchtig waren oder durch ein Hindernis oder falsche Platzierung nichts aufnehmen konnten, dann war er aus dem Schneider. Denn er würde nicht verdächtigt werden, wenn er nur kräftig gegen Herrn Shikaidou hetzte, wenn er sich mit den Mädels unterhielt. Er hinterging sie zwar somit, aber erstens musste er sein Mädchengesicht waren und zweitens... wollte er Hijiri nicht aufgeben und sich doch irgendwie noch an ihn ranschmeißen. Auch wenn er nicht wusste, wie das auf Dauer funktionieren sollte. Spätestens bei Körperkontakt, der über das Berühren der Hände ging, wurde es brenzlig.
 

"Und wie wollt ihr bitteschön die Kameras in Herrn Shikaidous Wohnung schmuggeln? Oder soll ich immer eine versteckte Kamera mitnehmen, die ich unter meinem Rock verstecke?!"
 

Chiaki zeigte ernsthaftes Interesse, denn wenn er seinen Plan erfolgreich verwirklichen wollte, musste er auch bestens über den Plan der Mädchen informiert sein.
 

"Naja, irgendwann müssen wir dann wohl mal in seine Wohnung... einbrechen. Oder wir geben dir eine mit und wenn er mal auf Toilette ist, musst du sie geschickt irgendwo verstecken. Eine Kamera direkt am Körper wäre wohl nicht so praktisch, höchstens ein Diktiergerät, das würde als Beweis auch gehen."
 

"Wenn er dir irgendwelche Liebesschwüre zuflüstert oder dich obszön anmacht haben wir das dann auch auf Band."
 

Chiaki wurde heiß bei dem Gedanken, dass ihm Hijiri versaute Dinge ins Ohr flüstern könnte und ihn dabei wild befummelte. Wenn... da nicht das "kleine" Problem mit seinem falschen Körper war, der dann ganz natürlich wie der eines Jungen reagieren würde, wenn man ihm einheizte. Auch jetzt musste er aufpassen, dass seine Phantasie nicht allzu stark sich Dinge ausmalte, die er besser im Schlafzimmer sich vor Augen führte.
 

"Klar."
 

Mehr gab er nicht als Antwort und sah die Mädels mit festem Blick an. Er war entschlossen. Entschlossen dazu, den Plan der Mädchen zwar mitzumachen, aber nur, um ihn zu sabotieren. Er würde Hijiri auf seine Art ausspionieren und ihn beschützen, wenn er bemerkte, das er doch ein guter Kerl war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  saspi
2006-12-03T21:15:16+00:00 03.12.2006 22:15
Hey!!!
Klasse kappi!!!
Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon gespannt wie 's weiter gehen soll!!!
wann wird Shikaidou rausfinden das chiaki in wirklichkeit ein junge ist??
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye


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