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Travel to the USA

Ronnie's Zeit im amerikanischen Gefängnis
von

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Erster Tag überstanden

Es ist ja nicht so, dass es hier genauso schlimm wäre. Es ist okay, aber ich hatte mir eben mehr Hoffnungen gemacht“, meinte ich. „Na dann...verstehen muss ich deine Wahl aber nicht oder?“, fragte sie, den Kopf schief legend. „Nein, ich tue es ja selbst nicht mehr. Aber warum bist du nach Amerika gekommen, wenn ich fragen darf?“, wollte ich wissen. „Klar darfst du. Ich bin wegen meinem Mann hergekommen, der ja jetzt nicht mehr lebt. Ich würde gerne zurück“, sagte sie traurig in den Brunnen blickend.
 

„Du hast doch gesagt, dass du wahrscheinlich bald wieder draußen bist. Dann kannst du doch zurück“, versuchte ich sie aufzumuntern. „Das meinte ich nicht ernst... Wahrscheinlich komme ich hier nicht mehr lebend raus“, murmelte sie leise und ihr stiegen Tränen in die Augen. „Was?!“, fragte ich entsetzt, „Aber du bist doch unschuldig, oder?“ „Lass uns ein anderes Mal darüber reden, okay? Ich kenn dich nicht mal richtig“, traurig stand sie auf und ging zum Hauptgebäude, wo sie auf ihre Zelle zurückgebracht wurde. Ich blieb noch etwa eine halbe Stunde am Brunnen sitzen und schaute ins Wasser. Dabei dachte ich noch einmal über das Gespräch mit Jessalyn nach. Warum war sie sich so sicher, dass sie schuldig gesprochen werden würde? Da hörte ich plötzlich, wie einige Beamte in ihre Pfeifen bliesen. Ich beschloss zum Eingang zu gehen, da ich das Ende des Hofganges vermutete. Ich hatte richtig vermutet. Ich wurde wieder auf meine Zelle gebracht.
 

Ich setzte mich aufs Bett und war mit meinen Gedanken mal wieder bei der Frau von nebenan. Ob sie heute noch etwas essen würde? Da hörte ich einige Beamte den Gang entlang gehen. Sie unterhielten sich und schienen das Abendessen zu verteilen. Kurz darauf öffnete sich tatsächlich die Essensklappe und mir wurde eine Schüssel hindurchgeschoben. Ich ging zur Tür, lauschte jedoch einige Zeit in den Flur, anstatt gleich zu essen. Als sie zu der Frau nebenan kamen, hörte ich den einen Beamten zum anderen sagen: „Wenn diese Frau heute wieder nicht isst, werden wir sie irgendwie dazu bringen müssen.“ „Das weiß ich auch“, sagte darauf der andere, „Wenn sie heute nicht essen sollte, bringen wir sie in den Bunker, binden sie fest und stopfen ihr das Essen irgendwie rein.“ Sie sprachen mit Absicht nicht allzu leise, damit die Frau hören konnte, was sie erwarten würde, wenn sie wirklich nicht essen sollte. Sie schoben ihr das Essen rein. Ich erwartete schon den Aufprall des Essens an der Wand, überlegte dann jedoch kurz. Ob sie wirklich so blöd war und sich in den Bunker verschleppen lässt, um dort gefesselt den ganzen Tag rumzuliegen? Sie würde sowieso nichts dagegen tun können, ernährt zu werden, also sollte sie es doch lieber selbst tun.

Sie war so blöd.
 

>Klatsch< Das Geräusch von der Kollision Schüssel auf Wand.

Etwa eine halbe Stunde später, ich war gerade mit dem Essen fertig, kamen erneut zwei Beamte den Gang entlang und hielten vor der Zelle der Frau an. Ich hörte wie die Tür aufgeschlossen wurde und ein Beamter die Zelle betrat, um der Frau Handschellen anzulegen.

Es schien eine kleine körperliche Auseinandersetzung zu geben, in der die Frau allerdings unterlag. Fünf Minuten später konnte ich hören, wie sie an meiner Zelle vorbei geführt wurde. Immerhin würde ich jetzt besser schlafen können, dachte ich und legte mich auch kurz darauf hin. Es war still. Verdammt still. Das war ich nicht gewohnt. Selbst im Gefängnis in Australien gab es immer irgendwelche Geräusche, auch wenn nur mal eine Eule war, die ich aufgrund der dort fehlenden Fensterscheiben recht deutlich hören konnte.
 

Beim Frühstück am nächsten Tag schien irgendetwas zu fehlen. Ich musste nicht lange überlegen, um darauf zu kommen, dass es das Scheppern der Schüssel war.

Nach dem Mittagessen dachte ich an Jessalyn. Heute beim Hofgang würde ich sie wieder treffen. Ich überlegte, ob ich sie noch einmal auf das Thema von gestern ansprechen sollte. Ich entschied mich schließlich, es nicht zu tun. Somit überlegte ich, worüber ich mit ihr reden könnte und kam auf das Thema Australien. Ich hielt es für keine schlechte Idee mit ihr über Australien zu reden, weil wir beide eindeutig Gesprächsstoff hierzu haben würden.



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