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Blut, Tod und rote Ampeln

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Blut, Tod und rote Ampeln
 

Blut. Überall. Er hat meinen Freund erschossen. Er war eifersüchtig. Warum? Ich hatte keine Ahnung. Er war mein Bruder und dürfte eigentlich keinen Grund haben eifersüchtig zu sein. Ich schrie und rannte nach draußen, in die Dunkelheit, weg von diesem Mörder namens Yusuke...
 

Es war ein schöner Tag. Zu schön, fand ich. Es konnte nicht so bleiben.

Ein Jahr war vergangen. Jener Tag war vergessen. Ich lebte jetzt bei meinem Kumpel in Livington. Ein schöner Ort. Übrigens, ich bin Aoi, das ist japanisch. Ich bin siebzehn und gehe auf die Highschool. Ich habe niemals jemandem von jenem Tag erzählt. Es war zu unglaublich, zu lange her, zu schmerzhaft.

„Komm schon, beeile dich mal, Aoi! Wir sind spät dran!“, rief Kurama, mein Mitbewohner, von unten. „Einen Moment! Ich putz gerade Zähne!“, antwortete ich. Einige Minuten später waren wir auf dem Weg zur Schule, etwas müde, etwas genervt.

Eine rote Ampel und der mörderische Tag begann. Kurama hatte die Straße bereits überquert, als die Ampel auf rot umsprang. Ich entschied mich zu warten, anstatt die Straße auch noch zu überqueren. „Ist okay, geh schon mal weiter! Wir sind schon spät genug dran! Warte nicht auf mich!“, rief ich über die Straße. Erst hielt Kurama an, aber kurz darauf nickte er und drehte sich um zum Gehen. Ein großer Fehler.

Die Fußgängerampel wurde erneut grün. Ich begann, die Straße zu überqueren. Plötzlich kam ein Auto um eine Ecke gerast und schien mich überfahren zu wollen. Ich hatte so etwas wie einen Schock. Stand mitten auf der Straße und schloss die Augen auf den Tod wartend. Nichts passierte.

„Was ist los?“ „Steh auf!“ „Weg da!“ Lärm. Schrecklich laut. Ich öffnete meine Augen wieder und weitete sie im selben Augenblick. Ich saß in einem Kreis von Autos auf derselben Straße wie zuvor. Das Auto, das ich gesehen hatte und das mich töten wollte war nicht da. Es ist nie da gewesen. Ein Traum?

Einige Minuten später war ich wieder auf dem Weg zur Schule. Als ich ankam, war der Hof nicht besonders voll. Nein. Schlimmer. Er war leer! Ich sah mich um. Niemand war da. Wirklich. Ich beschloss, das Gebäude zu betreten. In dem Moment, in dem ich die Tür öffnete,, schrie ich so laut ich konnte. Der dämlichste Junge aus meiner Klasse stand hinter der Tür und rammte mir ein Spielzeugmesser in die Brust. Nicht wirklich rein, aber es sah so aus als ob. Es tat auch nicht weh. „WIE BESCHEUERT BIST DU EIGENTLICH?! Ich kann es nicht glauben! Das ist wirklich nicht mehr lustig!“, schrie ich ihn an. Der Junge, er heißt übrigens Hiei, grinste mich nur blöd an. In diesem Moment schien mir nichts effektiver als ihm in die Eier zu treten. Er jaulte auf: „Fuck you, kleines Miststück!“ Ein weiterer Grund diesen Tag zu hassen. Es sollte noch nicht aufhören.

Auf dem Weg nach Hause kam ich an einem kleinen Laden vorbei. Neben der Tür saß ein großer Hund. Eine Dogge, glaube ich. Er sah nicht sehr freundlich aus. Wirklich nicht freundlich. Im selben Moment bemerkte ich etwas verhängnisvolles: Er war nicht angeleint. Schnell gehend, aber dennoch nicht laufend, sah ich zu, dass ich wegkam, schaute nicht zurück. Ein schrecklicher Fehler. Auf diese Weise konnte ich nicht sehen, dass der Hund mich verfolgte, laufend. Ein Sprung auf meinen Rücken und ich fiel nach vorne, lag auf dem Boden, während der Hund mir in mein rechtes Bein biss. „HILFE!“, schrie ich.

Schwarz, überall. Hilfe...
 

Nicht schon wieder! Ich öffnete meine Augen und fand mich wieder...in einer Hecke! Ein Dorn steckte in meinem Bein. Ein Dorn...kein Hund...niemals. Ein weiterer Traum. Ich bekam langsam wirklich Angst vor mir selbst. >Etwas will mich kriegen, will mich töten.< War es meine Vergangenheit? Ich dachte nach. Unglaublich! Genau ein Jahr war vergangen seit dem Mord. Ich spürte einen kalten Windzug und schauderte.

Wieder zuhause bevorzugte ich zunächst etwas zu essen. Also begann ich Reis zu kochen und Fisch zu braten. Als ich einen Hängeschrank öffnete, fiel plötzlich der Becher mit den Messern runter und die Messer blieben im Boden stecken, hatten knapp meinen Fuß verfehlt. Jemand, nein, alles wollte mich verletzen, vielleicht sogar töten. Was hatte ich getan?

Nicht ich habe meinen Freund umgebracht!

Ich hatte genug. Ich wollte nur noch weg von hier. Ich rannte aus dem Haus und die Straße runter, quer durch die ganze Stadt. Mittlerweile fühlte ich mich, als ob jeder mich jagte. Ich drehte mich um und war nicht sonderlich überrascht von dem, was ich sah. Alle Kinder der Stadt zwischen acht und zwölf Jahren schienen mich mit kleinen Spielzeugpistolen und Spielzeugschwertern zu verfolgen. Ich rannt schneller. Wie konnte ich sie abschütteln? Ich dachte nach. Sie mussten eine weitere Illusion sein. Zwei Straßenblocks weiter sah ich das Ortsschild. Ein paar Schritte und ich war an ihm vorbeigerannt. Ich war nun außerhalb des Ortes und drehte mich erneut um. Ich blieb stehen. Keine Kinder. Unmöglich! Sie waren verschwunden. Die Straße war leer. Es war unmöglich sie nicht weglaufen gesehen zu haben.

Ich war völlig außer Atem und holte tief Luft. Dann sank ich ans Ortsschild gelehnt zu Boden. Ich erschrak, als ich eine Stimme von der anderen Straßenseite meinen Namen rufen hörte: „Aoi! Aoi!“ Ich sah auf in die Richtung, aus der die Stimme kam. Oh bitte! NEIN!

Ich sah Yusuke. Wirklich. Aber das war doch nicht möglich! Wie konnte er wissen, wo ich wohnte? Er konnte es nicht wissen. War es schon wieder nur Einbildung? Nach diesem Tag wäre es nicht weiter verwunderlich. Er lehnte sich ebenfalls ans Ortsschild, auf der anderen Seite der Straße. Ich blinzelte. Die Sonne blendete mich.

Plötzlich überquerte er langsam die Straße auf meine Seite. Ich stand auf, genauso langsam wie er ging. Einige Sekunden später stand er mir gegenüber und grinste. „Kleine Schwester. Jetzt ist schon ein Jahr vergangen und ich konnte dich nicht finden. Ich hab dich die ganze Zeit gesucht. Es war wirklich nicht einfach, aber das war es wert. Wirklich schlau von dir, bei Kurama einzuziehen, so weit weg von zuhause. Ich wäre fast nicht drauf gekommen...

Nun ja, du bist die einzige, die von dem Mord weiß. Ich werde dir noch etwas darüber erzählen...“, erzählte er leicht spottend. Ich hasste es. Ich fühlte mich schrecklich. Richtig schrecklich. Ich wusste nicht, ob er eine Einbildung war oder nicht, und wenn er keine war, wäre ich in großen Schwierigkeiten, weil er mir bestimmt nicht glauben würde, dass ich nach diesem Treffen nicht zur Polizei gehen würde, selbst wenn ich es bis jetzt auch nicht getan hatte. Ich schwieg. „...Vor einem Jahr musste dein Freund sterben, weil er Zeuge eines weiteren Mordes war, für den ich verantwortlich war. Ich hatte Adina ermordet. Ganz genau, meine Freundin. Sie musste sterben, weil sie mich mit einem anderen Typen betrogen hatte. Leider hat dein Freund den Mord beobachtet, also hatte ich gleich zwei Gründe ihn zu töten. Erstens, er konnte nicht zur Polizei gehen und zweitens...du würdest endlich mal verstehen können, wie man sich fühlt, wenn man seine große Liebe verliert...Du hattest diesen Schmerz noch nie gespürt...Aber jetzt fühle ich mich viel besser zu wissen, dass es keine weiteren zeugen für meine Morde gibt...außer dich.“ „Du bist doch verrückt“, flüsterte ich. „Vielleicht bin ich das!“, schrie er mich an. „Aber du wirst dafür sterben müssen“, fügte er leise hinzu. Dann zog er plötzlich ein echtes Messer aus seiner Tasche und rammte es in meine Brust.

War es ein Traum?



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