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Luna Lovegood und der Halbdementor

1. Die Geister (die ich rief)
von

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Gabriel Obscuritas

Zur gleichen Zeit des Balles, in einer kleinen Wohnung in London:

Ein Junge, 11 Jahre alt, wälzte sich schlaflos in seinem Bett hin und her. Schweiß rann über sein Gesicht und tropfte auf sein Kissen.

Ein leises Stöhnen entwich seinen Lippen.

Vor einigen Monaten sah seine Zukunft noch ganz anders aus. Er hatte eine Einladung nach Hogwarts bekommen.

Aber dies lag nun in weiter Ferne. „Ich bin ehrlich gesagt überfragt.“, hallte die Stimme des Heilers in seinen Ohren. Seine Mutter schluchzte. „Was ist mit meinem Kleinen?“ Ihre Hände zitterten. Der Heiler sah sie ratlos an. „Können sie den gar nichts für ihn tun?“ Die Frau mittleren Alters wurde langsam laut. „Ich werde ihm erstmal einen Schlaftrunk geben.“, sagte der jüngere Mann und holte eine kleine Glasflasche raus und entkorkte sie.

Der Junge konnte seinen Kopf nicht ruhig halten und so musste die Mutter ihn festhalten, während der Heiler den Schlaftrunk einflößte.

Die Glieder des Jungen erschlafften und sein Atem ging wieder ruhiger. Die Mutter streichelte über die schwarzen Haare ihres Sohnes, die scheinbar dünner geworden waren.

„Ich fürchte, mehr kann ich erstmal nicht machen...“ Der Mann sah verlegen auf seine Fußspitzen.. „Ich werde Morgen noch mal vorbeikommen und nach dem Rechten sehen Mrs. Obscuritas.“ Der Heiler nahm seinen Koffer und schien es eilig zu haben raus zu kommen.

Die Frau stand noch eine ganze Zeit am Bett ihres Sohnes. „Was hast du bloß.“, flüsterte sie leise. „Mein lieber Gabriel“
 

Lange musste der kleine Gabriel kämpfen. Denn die Krankheit fesselte ihn fast ein Jahr an sein Bett.

Aber dies war wohl dem Schicksal nicht schlimm genug. Sein Körper veränderte sich.

Egal was die Heiler auch versuchten. Seine Haare wurden dünner, seine Finger wurden länger und auch dünner. Seine Nägel wuchsen krallenartig, wenn man sie nicht täglich schnitt.

Seine Mutter kümmerte sich immer um ihn.
 

Aber von seinen Veränderungen abgesehen, ging es ihm langsam doch immer besser. Er konnte bald schon aufstehen und ging gern wieder im Wald spazieren. Wenn auch vorzugsweise in der Dämmerung.

Eines Tages wollte er seiner Mutter einen Strauß Blumen aus dem Wald mitbringen.

Doch er hätte sich lieber etwas beeilt. Als er ankam waren die Blumen allesamt verwelkt.

„Das macht doch nichts.“, hatte seine Mutter traurig lächelnd gesagt.

Ja, sie lächelte immer traurig in letzter Zeit. Seine Krankheit und auch seine Veränderungen schienen ihr sehr aufs Gemüt zu schlagen. Seinem Vater schien es etwas besser zu gehen. Er lachte noch ab und an. Aber er war oft bei der Arbeit. Also kam Gabriel nicht dazu mit ihm etwas zu unternehmen.

So verging das Jahr und Gabriel fühlte sich, als der Sommer sich erneut ankündigte, so stark wie noch nie in seinem Leben. Und endlich konnte er nach Hogwarts gehen.

Es war ein neuer Brief gekommen, der ihm einen Platz auf der Zaubererschule anbot.
 

Endlich war der Tag gekommen, wo er mit seiner Familie in die Winkelgasse gehen würde, um seine Sachen zu kaufen.

„Wo ist dein roter Umhang, den ich extra für dich rausgelegt habe?“, fragte seine Mutter, als er runterkam.

Gabriel blickte an sich hinunter. Er trug einen schwarzen Umhang, der an einigen Enden leicht ausgefranst war.

Sein Vater schüttelte nachdenklich den Kopf. „Du siehst wie eine lebende Leiche aus.“ Seine Stimme klang besorgt.

Leider hatte er damit nicht so ganz Unrecht, musste Gabriel erkennen, als er sich vor den großen Wandspiegel stellte. Sein Haar war sehr dünn geworden und seine Hautfarbe war blass wie ein Betttuch. Egal, wie lang er auch Sonne tankte. Seine Haut wollte einfach nicht braun werden. Seine Augen waren seltsam silbrig geworden. „Selbst mein Vater hält mich für einen Freak!“ Ärgerlich wandte er sich vom Spiegel ab und begab sich schweigend an den Tisch. Sein Vater sah ihn besorgt an. „Ich will doch nur nicht, dass du es in Hogwarts schwer hast.“, sagte er leise. „Aber wenn du da so ankommst, bist du schnell der Außenseiter. Das will ich einfach nicht.“ Gabriel nickte. „Versteh ich ja. Aber in anderen Farben fühl ich mich einfach nicht mehr wohl.“ Mr. Obscuritas seufzte. „Nun gut, ich kann und will dich nicht zwingen.“, sagte er mit etwas milderer Stimme und nahm einen großen Schluck Kaffee.

Endlich! Nach dem Frühstück machte sich die ganze Familie auf den Weg in die Winkelgasse, um die Einkäufe für Hogwarts zu erledigen.
 

Etwas Später:

Die Winkelgasse war eigentlich immer ein Ort gewesen, an dem sich Gabriel gern aufgehalten hatte. Aber seit er so lange krank war, hatte sich dies geändert. Die Menschenmasse machte ihn nervös und unbehaglich. Wichen ihm die Leute nicht ständig aus?

„Oh Entschuldigung!“, hörte er plötzlich eine verträumt klingende Stimme. Ein blondhaariges Mädchen wäre ihm fast in die Arme gelaufen. Sie hatte große Glubschaugen und ihr Umhang war mit einigen Bändern geschmückt. Sie wirkte sehr traurig. „Nicht so schlimm.“, sagte Gabriel und versuchte zu lächeln. Was ihm aber gründlich misslang.
 

Luna sah sich den etwas seltsam aussehenden Jungen an. Er wirkte nicht unsympathisch. Aber eine seltsame Kälte ging von ihm aus. Ihr Vater war bereits schon ein paar Schritte weiter und Luna ließ den Jungen stehen und lief hinterher.
 

„Ich glaube, dass waren jetzt alle Bücher gewesen, die du brauchst...“, sagte ihr Vater und studierte noch mal eingehend die Liste. Luna nickte nur und sagte nichts.

Mr. Lovegood führte sie zu einer kleinen Seitengasse. „So! Ich habe dir lange genug Zeit gegeben. Aber seit du aus Hogwarts zurück bist, benimmst du dich als findet jeden Tag eine Beerdigung statt. Was ist dort passiert?!“

„Ich...“ Luna zögerte, aber dann holte sie tief Luft und begann zu erzählen.
 

„Ich wurde oft schlimm gehänselt. Besonders ein gewisser Draco Malfoy aus dem Hause Slytherin hatte es auf mich abgesehen. Aber Vito hat mir geholfen und gab mir das Gefühl, dass ich was wert bin. Er lud mich sogar zum Halloweenfest ein, als seine Begleiterin.

Aber ich habe mich auch gut mit der Grauen Dame angefreundet. Als ich mich zum Fest fertig gemacht hatte zeigte sie mir, wie sich Vito hinter meinem Rücken über mich lustig machte.“ Lunas Stimme zitterte leicht. „Er... er hatte mich vor seinen Freunden imitiert und alle lachten darüber. Ich bin dann nicht zu diesem Fest gegangen, habe mich in mein Bett geworfen und die ganze Nacht geweint.

Am nächsten Tag kam Vito an und entschuldigte sich bei mir. Nach einer Woche seines Bettelns verzieh ich ihm. Er sagte, dass es der Gruppenzwang seiner Freunde gewesen sei. Bald war ich aber nicht mehr Ziel der Hänseleien von Hogwarts. Harry Potter wurde in Verdacht gezogen der Erbe Slytherins zu sein. Er war es aber nicht.“, sagte Luna schnell, als sie sah wie die Augen ihres Vaters erfreut aufblitzten.

„Vito fing dann irgendwann an mich wegen jeder Kleinigkeit anzupumpen.

Natürlich half ich ihm. Er war mein einziger menschlicher Freund gewesen.

Dann kamen seine Freunde und auch andere. Sie fragten immer ganz höflich und redeten sogar etwas mit mir. Aber ich bekam die Sachen nicht wieder zurück. Vito wurde sauer, als ich ihn einmal darum bat, mir wenigstens meine Federn wieder zu geben. Er meinte, dass ich eine Kameradensau sei.“ Luna schloss ihre Augen. Eine dicke Träne quoll unter ihren Augenliedern hervor. Ihr Vater ballte seine Faust, legte aber sie andere Hand beruhigend auf ihre Schulter.

„Ich wollte Vito nicht verlieren.“, schluchzte Luna weiter. „Also hab ich es hingenommen. Auch das er wieder über mich äffte. Er meinte, dass seine Freunde ihn sonst auslachen würden, sollte er es nicht tun.

Aber ich konnte irgendwann nicht mehr und stellte ihn daraufhin vor eine Entscheidung. Ich oder seine Kumpels. Er lachte mich aus und meinte, dass er liebend gern auf einen solchen verrückten Freak wie mich verzichten könne und ging.

Ich... ich habe meine Sachen nur zurückbekommen, weil Anastasia mit allen geredet hatte und diese endlich einwilligten sie mir zurückzugeben. Sonst hätte ich meine Sachen wohl nie...“ Luna konnte nicht mehr weiterreden. Ein gewaltiger Heulkrampf schüttelte sie durch.
 

"Aber warum hast du mir das nicht gleich gesagt?", fragte sie ihr Vater, als sich Luna wieder beruhigt hatte.

Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht... mir war es so schrecklich peinlich..."

Mr. Lovegood seufzte.

"Was hältst du davon, wenn wir die restlichen Ferien noch etwas wegfahren?"

Luna blickte ihren Vater leicht skeptisch an. "Ich dachte an den antiken Irrgarten, wo König Minos den Minotaurus hatte“.

Luna überlegte. Sicherlich es würde ihr Ablenkung bringen. "Warum nicht?", gab sie ihrem Vater als Antwort und dieser strahlte.
 

Es wurden noch herrliche letzte Tage.

Luna spürte, wie ihre seelischen Wunden wieder verheilten.

Nur ab und zu störten die Panerben, die mit ihren Flöten um Luna herumtänzelten,

dennoch tat die Musik ihr sehr gut.
 

Nach den Ferien stieg sie deutlich glücklicher in den Hogwartsexpress ein und setzte sich in ein Abteil.

"Ah...", hörte sie eine Stimme hinter ihr. Sie wirbelte herum.

Es war der unheimliche Junge, den sie in der Winkelgasse getroffen hatte. Er grinste leicht verlegen. "Du bist also auch in Hogwarts?"

Luna fröstelte. War es hier etwas kälter als im restlichen Zug?

Das konnte doch nicht sein. "Vermutlich nur Einbildung.", sagte sie zu sich selbst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dunkelseele
2008-08-16T13:22:11+00:00 16.08.2008 15:22
ha, endlich hat nuna uch gabriel seinen ersten Auftritt gehabt.^^ Unserer Eigenkreation. Ich finde die Idee mit dem H.... na ich wills jetzt mal nicht hier ausplaudern echt genial.^^Es erinnert mich an gewisse Sachen, die wir beide kennen, die jetzt aber auch nicht hier reingehören. Man ist das ein komischer Kommi. Ich hoffe du verstehst, was ich meine. ich stelle mir gerade richtig vor, wie ich Luna wäre und Gabriel vor mir steht, was der Junge wohl abstrahlt etc. Das Luna ihn irgentwie unheimlich findet kann ich verstehen.^^
Ein super Kapitel.:)
Warum der Heiler wohl den ort so schnell verlassen hat..hmm komisch.xD +ahnungslos bin.^^+:P


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