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SCHULDIG II

von

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So, hier ist der zweite Teil der Fanfic!! Vielen lieben Dank für die lieben Reviews!!!!*verbeug**freu* Ich hoffe er gefällt euch!!!!!!^-^

~Houjun
 

SCHULDIG II
 

Der nächste Morgen, war wie das aufwachen aus einem Traum. Im ersten Moment war ich mir nicht ganz sicher, ob wirklich alles so gewesen war, wie ich es in Erinnerung behalten hatte. Ich bewegte mich leicht und öffnete vorsichtig die Augen. Angst machte sich in mir breit, Angst, dass wirklich alles nur ein Traum gewesen sein könnte und ich allein in den Weiten meines Bettes und meiner Gedanken liegen würde. Doch als ich die Augen öffnete, blickte ich direkt in ein Gesicht, dass von kurzen, schwarzen Haaren eingerahmt wurde und mich warm anlächelte. "Guten Morgen, Bishonen!", sagte er sanft und gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn. "Guten Morgen, mein großer, starker Geliebter", erwiderte ich mit einem Lächeln auf den Lippen. Es war wahr, es war alles wahr gewesen! Ich hätte Luftsprünge vor Freude machen können! Aber dazu tat mir mein Körper noch zu sehr weh. Auch wenn ich es Crawford gegenüber nicht zugeben würde. Ich war verletzt -durch ihn- und ich hatte schon noch

Schmerzen. Wenn auch nicht mehr so starke, wie am Anfang. Aber das Wichtigste war, ich war glücklich! Furchtbar glücklich bei Brad zu sein! Ihn zu lieben...
 

Gerade wollte ich mich an ihn kuscheln, als er sich plötzlich erhob und seine Beine aus dem Bett schwang. "Braaaaad", maulte ich, "warum stehst du auf?" "Arbeit, Schuldig. Takatori ruft..." Beleidigt schaute ich zur Seite. "So, ist dir also dieser Saftsack Takatori lieber als ich, ja?" Ich drehte mich wieder zu ihm um und beobachtete genüßlich und neugierig, wie er sich begann einzukleiden. "Nein, Schuldig -Schu!- natürlich bist du mir lieber und wichtiger als er. Aber wir brauchen ihn nun mal um ans Geld zu kommen, dass wir ja schließlich auch nicht geschenkt bekommen. Außerdem weißt du, was beim letzten Mal passiert ist, als du ihn verärgert hast. Bei allem was mir lieb ist, ich bin nicht scharf darauf Kontakt mit seinem Golfschläger zu machen..." Ich achtete nur ganz nebenbei darauf was er sagte. Ich war viel zu fasziniert davon ihn zuzusehen. Wie die warmen Sonnenstrahlen, die durch das Fenster glitten, seine Haut seicht berührten und seine Konturen weich hervorbrachten.

Sein Körper, sein nackter Körper... Als ich ihm nicht mehr antwortete drehte Crawford sich schließlich zu mir um. Dann bemerkte er meinen Blick -und wurde wieder rot. Es war wirklich sehr niedlich ihm dabei zuzusehen. Schnell streifte er sich eine von seinen tausend Blusen über und begann sie zuzuknöpfen. Wobei er allerdings so ungeschickt -oder nervös?- war, dass er es nicht auf die Reihe brachte sie richtig zu knöpfen. Lächelnd schaute ich ihm eine Weile lang zu, wie er vergeblich versuchte sein Hemd zu schließen. Dann stand ich langsam auf und eilte mit schnellen, bemessenen Schritten auf ihn zu und nahm ihm die Knöpfe aus der Hand und begann meinerseits seine Bluse zu schließen -wobei ich mit meinen Fingern immer seine Brust berührte. Ich grinste breit, als ich die leichten Erschütterungen spürte, die durch Brads Körper gingen, jedes mal, wenn ich ihn seicht berührte. Als ich schließlich fertig war, wirkte Brad sogar etwas enttäuscht. Dann griff er nach seiner Hose,

Socken, Weste und Jacke und lief noch schnell ins Badezimmer. Kurze Zeit später kam er frisch frisiert und gewaschen wieder raus. Ich nahm mir vor, ihn bei nächster Gelegenheit zu fragen, wie er es schaffte, sich in so kurzer Zeit herzurichten. Ich brauchte dafür mindestens eine Stunde! Meistens mehr...
 

Als Brad schon im Inbegriff war, die Tür aus seinem Zimmer zu öffnen, ging ich noch rasch mit schnellen Schritten zu ihm hin und umarmte ihn. Dann gab ich ihn noch einen Kuss, den ich abrupt beendete. Brad sah mich an wie ein kleiner Hund!^^ "Damit du mich auch nicht vergisst, mein Schatz..." ,säuselte ich. Dann schob ich ihn hinaus auf den Flur und schloss die Tür, ohne ihm die Möglichkeit zu geben, noch etwas zu erwidern.
 

Ich streckte mich und ging zu den Fenstern, die Gardinen zur Seite zu schieben. Dann blickte ich mich aufmerksam um.
 

Es war lange her, dass ich den Raum hier richtig betreten hatte. Crawfords Zimmer. Aber es hatte sich nicht vieles verändert. Kleinigkeiten. Auf den Nachttisch stand ein neues Telefon, die Akten in seinem Regal hatten sich um Einiges vermehrt und sein Computer hatte wohl viele neue Extras bekommen, aber sonst... Das erinnerte mich an früher. Da war ich oft hier gewesen. Besonders die erste Zeit, als ich bei Schwarz noch neu war... Ich hatte oft Angst und konnte -und wollte!- die Einsamkeit nicht ertragen. Dann bin ich immer hier ins Zimmer gelaufen. Brad hatte mich in seinem Bett schlafen gelassen, da war er noch ein Teenager. Natürlich hatte er sich nicht dazu gelegt. Das wäre ihm zu peinlich gewesen. Nein, aber er hat sich mit einer Decke auf einen Stuhl gesetzt und über meinen Schlaf gewacht. Er war so freundlich... Aber mit der Zeit wurde ich älter und geriet in die Pubertät. Und eines Nachts, da war seine Zimmertür abgeschlossen. Da ist mir klar geworden, dass die Zeit

gekommen war. Das ich nicht wieder dort schlafen würde... Unwillkürlich musste ich bei diesem Gedanken grinsen. So schnell konnte sich das ändern. Wer hätte auch damals schon daran gedacht, dass es so enden würde?!
 

Helle Sonnenstrahlen vielen durch das Fenster. Es schien ein schöner Tag zu werden. Schnell zog ich mich an und ging dann zu den anderen. Frühstücken! Hoffentlich würde Brad bald wiederkommen...
 

~*~
 

Unruhig lief ich durch die Wohnung. Ich hatte den ganzen Vormittag damit zugebracht Fernzusehen. Nicht, dass es mich sonderlich interessiert hätte... Gut, Mahou Tsukai Tai! war wirklich lustig gewesen. Aber mir war gerade einfach nicht danach... Ich hatte mich außerdem noch geirrt. Es wurde kein schöner Tag. Missmutig schaute ich nach draußen, wo die Regentropfen nur so vom Himmel prasselten. es wollte und wollte einfach nicht aufhören. Es war ganz grau und dunkel draußen. Wahrscheinlich würde es nachher noch gewittern... Und von Brad war noch nichts zu sehn. Natürlich nicht. Takatori brauchte immer seine Zeit.... Aber verdammt noch mal, ich wollte dass er wieder zurück war! Aus irgendeinem unbestimmten Grund, hatte ich ein seltsames Gefühl, dass noch sehr bald etwas passieren würde...
 

Das Telefon klingelte. Voller Erwartung Brad am anderen Ende der Leitung zu hören eilte ich ins Wohnzimmer! Aber Nagi war mir zuvor gekommen... "Ja? Ah... Gut. Verstanden. Wie lange? Mmh... Wo? OK, wird erledigt.... Ja." Nagi legte auf. Dann drehte er sich um. Als er mich sah zuckte er leicht zusammen. er hatte mich nicht erwartet. "Nagi! Wer war dran? War es Cra-" "Nein, Crawford war es nicht. Es war einer von "Ihnen". Wir haben eine neue Mission. Heute um 16.00 Uhr. Wir sollen Takatori eskortieren und danach-" Wütend schnitt ich ihm das Wort ab. "Was ist mit Crawford? Kommt er nicht mit?" Etwas beleidigt, dass ich ihn so abrupt unterbrochen hatte antwortete mir Nagi: "Crawford ist auf Einzelmission in Monachil und wir-" "Was?! Spanien?! Crawford ist nach Spanien?! Nein!!!" Mit zwei schnellen Schritten war ich an der Tür. "Ich muss ihn aufhalten! Er kann noch nicht weg sein. Nagi! Regelt die Sache mit Takatori alleine! Ich muss Brad aufhalten!" Und damit rannte ich auch

schon nach draußen, in den strömenden Regen hinein. Von weitem hörte ich noch, wie Nagi mir verzweifelt nachrief. "Das kannst du nicht tun! Schuldig bleib hier! Schuldig!!" Aber ich achtete nicht auf ihn. Ich rannte und rannte, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Das durfte doch nicht sein. Das konnte unmöglich war sein! Warum Brad? warum meinen Brad!!!!!!!
 

In der ferne rollte der Donner und ein erste Blitz spaltete den Himmel. Der Regen wurde stärker....
 

~*~
 

Ich war gerannt wie ein Irrer und hatte die Strecke von unserm Haus bis zum Flughafen in weniger als einer Dreiviertelstunde zurückgelegt und stürmte nun ins Gebäude. Regendurchnässt hinterließ eine Spur aus kleinen unregelmäßigen Pfützen hinter mir. Die Leute guckten mich missbilligend und schockiert an, aber ich schenkte ihnen keine Beachtung. Mit einem schnellen Blick erfasste ich die Anzeigetafel des Flughafengebäudes und fand auch gleich den passenden Flieger. Perfekt! Sie waren noch nicht geflogen!! Es gab' also noch Hoffnung! So schnell ich konnte rannte ich durch die lange Halle bis hin zur Durchgangssperre. Dort wartete die Polizei. Scheiße! Ich überlegte erst gar nicht, wie ich an den Polizisten würde vorbeikommen, sondern rannte einfach durch sie durch und weiter. Hinter mir wurden scharfe Worte gerufen, dann ertönte ein kurzes schrilles Pfeifen und dann hatte ich die Polizisten an meinen Versen. Auch das kümmerte mich wenig. das einzige was jetzt noch zählte war

Brad zu finden, alles andere war egal. Es wurde ein Wettlauf mit der Zeit. Ich hörte die Durchsage, dass der Flieger nach Spanien in wenigen Minuten starten würde und sich die letzten Passagiere jetzt an Bord begeben sollten. "Braaaaaad!!!" Ich fand den Schalter und die Absperrung und dahinter... dahinter stand Brad, kurz davor seine Schritte in den Flieger hinein zu bewegen! "Braaaad!! BRAD!! Warte!! BRAD!!!!" Langsam drehte er sich um und sah mich mit traurigen Augen an. ER sagte Etwas. Er war zu weit weg, als das ich ihn verstehen könnte, aber ich konnte deutlich erkennen, dass seine Lippen das Wort "Schu" formten. "Brad! Lass mich nicht allein! Bleib hier! Lass mich nicht zurück!!!" Ich wollte durch die Absperrung brechen, als mich starke Arme von hinten ergriffen und zurückzerrten. "Brad! BRAD!!! Warum tust du nichts!! Warum lässt du mich hier alleine zurück, Brad! Warum!!!!" Brad Crawford schenkte mir noch einen letzten traurigen Blick. Dann wandte er sich um und

folgte seinen Begleitern in die Maschine... Ungläubig starrte ich ihm nach. "BRAAAAAAD!!!!!!!" Tränen liefen über mein Gesicht. Heiße Tränen, die sich mit dem Regen auf meinen Gesicht vermischten. Ich merkte sie nicht einmal. Genauso wenig, wie ich den Polizeibeamten beachtete, der mich brutal schüttelte und schließlich in Handschellen legte. "Jetzt komm mal schön mit, Freundchen!"
 

Kaum registrierte ich, wie man mich in ein Auto zerrte und losfuhr. Weg in Richtung Polizeirevier. Es war alles egal.... Brad war weg. Hatte mir nicht geholfen. Hatte mich zurückgelassen. In meinen wirren Gedanken flog nur eine einzige Frage herum. Warum? Warum hatte er mich verlassen....
 

~*~
 

Als ich wieder richtig zu mir fand und meine Gedanken einigermaßen ordnen konnte, fand ich mich in einer Zelle wieder. Eine Zelle... Das war lange her, dass ich das letzte Mal in einer Zelle gewesen war. Das war noch in der Zeit vor Schwarz gewesen... In der Zeit bevor ich Brad gekannt habe.... Brad....
 

Ich verdrängte den Gedanken an Brad. Das würde mir jetzt nicht weiterhelfen um ihn zu trauern. Ich musste jetzt einfach nur so schnell wie möglich hier herauskommen, bevor das noch Ärger geben würde. Aber dazu war es wahrscheinlich sowieso schon längst zu spät. Takatori war bestimmt schon längst informiert.... Scheiße! Aber daran konnte ich jetzt auch nichts mehr ändern. Sollte Takatori doch sauer sein!! Sollte er doch seinen Ärger wieder aus mir herausprügeln! Wäre mir doch nur Recht! dann wäre diese ganze verdammte Situation zumindest vorbei!
 

Nein, ich steigerte mich wieder zu sehr in die Sache hinein. So würde ich hier auch nicht schneller rauskommen. Und es würde schließlich auch nicht besser werden, wenn ich ein paar gratis Aufenthalte im Krankenhaus verbringen durfte. Crawford würde es auch nicht gefallen... Crawford, Brad.... Hm, zurückfliegen würde er jetzt wohl nicht. Außerdem, es war ja schließlich auch nicht seine Schuld. Ein Auftrag. Ihm ist seine Arbeit doch so wichtig, verdammt. Aber mich einfach so zurückzulassen?! Das Beste wäre...wenn ich einfach hinterherfliegen würde. Brad würde das verstehen. Takatori und Eszett nicht, aber das war ja schließlich egal! Brad würde sich dann sicher eine Ausrede für mich einfallen lassen!
 

Aber um ihm zu folgen musste ich erst einmal hier heraus. Das dürfte auch nicht so schwer sein...
 

"Hey! Heeeeey ho!!!!!!!! Ist jemand dahaaaaa?!" Von Weitem näherten sich langsam schwere Schritte meiner Zelle. Ein Schlüssel klimperte, dann erschien jemand vor mir. Wohl ein Polizist. "Na? Bist du endlich wieder richtig im Kopf? Wurde ja auch Zeit. Los, mitkommen!" ,forderte er mich auf. Ich wollte schon ansetzten zu protestieren, irgendein Kommentar einzuwerfen, aber ich entschied mich dann, dass das sowieso sinnlos wäre und meine Lage höchstens noch verschlimmern würde... Also folgte ich ihm einfach!
 

Ich hatte nicht gedacht, dass es so einfach sein würde, von der Polizei wegzukommen. Sie hatten mich lediglich ausgefragt, warum ich so gerannt wäre und eben meine Daten gespeichert -die ich natürlich wieder gelöscht hatte, bevor ich gegangen bin... Und da ich ja schließlich keine Waffen oder ähnliches dabei hatte, hatte die Polizei auch keinen Grund mich länger festzuhalten. Ich sah ihnen zwar an, dass es ihnen ganz und gar nicht gefiel, dass ich so mir nichts dir nichts wieder rauskonte, aber was sollten sie schon tun?!
 

Meine Freude über den kleinen Sieg hielt aber nur sehr kurz an. Dann stellte sich mir wieder der Ernst des Lebens. Ich hatte bei der Polizei und am Flughafen mehr Zeit vertrödelt, als mir selbst bewusst gewesen war und es war inzwischen schon Nacht geworden. wahrscheinlich um 23.00 Uhr herum oder so. Ich würde sicher noch Ärger bekommen, für den versäumten Arbeitstag.... Wenn ich Glück hatte aber nicht mehr heute.
 

Ich war müde als ich vor mir endlich die Lichter von unserem Haus erblickte. Ich war wieder zu Fuß gelaufen. Meine Kräfte waren erschöpft. Kein Wunder, ich war den ganzen Tag gelaufen, gerannt...
 

Ich ging die letzten Schritte hoch und ging ins Haus. Leise schloss ich die Tür. Nagi war sicher noch wach. Am PC, im Internet, wie immer... Er würde nicht nachfragen. Wahrscheinlich war er neugierig, aber das war egal. Es war schon immer so gewesen. Keiner von uns fragte den anderen nach Problemen. Manchmal vermisste ich das. Mich bei anderen aussprechen zu können, einen Rat zu bekommen... Die Welt war ungerecht! Aber das war sie schon immer gewesen. Für mich würde es nie eine gerechte Welt geben. Deshalb war ich in Schwarz. Über die Welt zu richten, die mir mißfiel, mir Kummer bereitete und mich leiden lies. Das war Schwarz! Irgendwann einmal, da würde ich auch Glück haben, irgendwann einmal...
 

Leise ging ich die Treppe nach oben. Als ich zu meinen Zimmer ging, schaute ich vorher noch einmal kurz bei Crawford vorbei. Es sah alles noch genauso aus, wie ich es verlassen hatte. Das Bett war frisch bezogen, ich hatte mir Mühe gegeben. Brad war nicht mehr zu Hause gewesen...
 

Ich schloss die Tür wieder und ging die wenigen Schritte zu meinem Zimmer weiter. Wieder eine Nacht alleine... Als ob alles ein Traum gewesen war.
 

Anders als sonst ging ich diesmal sofort ins Bett. Es gab nichts mehr, was auch noch hätte tun können. Das Beste war das Ganze jetzt einfach zu überschlafen. Morgen würde alles ganz anders aussehen. Ganz sicher...
 

Ich würde ihm hinterher fliegen. Das nächste Flugzeug nach Spanien nehmen. Nagi würde das schon verstehen. Er war zwar jung, aber erfahren. Sicher würde er eine Zeitlang auch ohne mich und Brad auskommen. Er würde schon mit Farf zurecht kommen, ja... Das musste sein....
 

Ich wälzte mich von einer Seite auf die andere und wieder zurück. Es half einfach nichts. Ich konnte nicht schlafen. Nicht in diesem Zimmer, nicht unter dieser Decke... nicht alleine...
 

Ohne ein weiteres Wort stand ich wieder auf und durchquerte den Flur, bis ich vor Brads Zimmer ankam. Ich zögerte noch kurz, dann öffnete ich die Tür und ging hinein. Ich legte mich ins Bett und schloss die Augen. Es roch nach Brad... Ich glitt in einen unruhigen Schlaf. Ich merkte nicht, wie einzelne Tränen mein Gesicht bedeckten.....
 

~*~
 

Ich wachte am nächsten Morgen nicht wie gewöhnlich von der Berührung der Sonnenstrahlen auf meiner Haut auf, auch nicht vom Wecker. Nein, ich hatte das Gefühl angestarrt zu werden. Ich hasste dieses Gefühl. Abgrundtief! Mit einem Schlag öffnete ich meine Augen -und erblickte Nagi! Der Junge sah' mich mit einer Mischung aus Trauer und Verständnis an, die ich bei ihm nie erwartet hätte. "Nagi...Ich..." "Was wirst du jetzt tun, Schuldig? Wirst du ihm hinterher fahren? Obwohl du weist, dass es dir nicht erlaubt ist... Willst du das wirklich in Kauf nehmen? Das ist doch nicht dein Ernst..." Betreten schaute ich zu Boden. Selbst er hatte es mitbekommen. Das Brad Crawford für mich mehr war als vielleicht ein Freund. "Ja...Ich werde die nächstbeste Maschine nehmen und ihm hinterherfliegen. Egal was passiert. Egal welche Konsequenzen das vielleicht für mich haben wird. Das ist es mir wert!" "Dann bist du also fest entschlossen...." Nagi schüttelte den Kopf. Dann griff er in seine

Tasche und förderte ein Ticket heraus. "Ich habe mir schon sowas gedacht und für dich vorreservieren lassen. Das wird dir einen Vorsprung geben. Ich kann Eszett und Reiji wohl noch ein bißchen an der Nase herumführen. Aber das wird nicht lange reichen. Nutze deine Zeit und mache was draus. Ich weiß von nichts. ich habe mit der Sache nichts zu tun, vergiss das nicht! Ich kann dich nur nicht so niedergeschlagen sehen..." "Nagi...!" "Und jetzt geh! Flieg' Crawford hinterher! Ich wünsche dir viel Glück!" Und damit verließ er das Zimmer. Ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen, ohne auf eine Antwort zu warten, eine Reaktion. Aber das brauchte er auch nicht. Er wusste, wie dankbar ich ihm war. Und das reichte. Eines Tages würde ich es sicher wieder gut machen....
 

~*~
 

Die Maschine schaukelte. Wir wurden schneller. Ich mochte Flugzeuge nicht! Und noch weniger mochte ich es selbst in einem Flieger zu sitzen, vor allem, wenn er gerade startete! Der Start war das Allerschlimmste überhaupt! Ungeduldig wartete ich darauf, dass sich der Raum in die Diagonale drehte und ich schwer in den Sitz gedrückt wurde. Dann ging es los. Die Maschine rollte und rollte, immer schneller! der Druck nahm stark zu und meine Ohren klingelten und mir wurde furchtbar schlecht. Ich tat das, was ich immer in diesem Moment machte -und weswegen sich Crawford immer geschämt hatte, wenn er mit mir im Flugzeug saß-, ich riss die Hände an meine Ohren um den immer größerer werdenden Druck zu lösen und schrie aus Leibeskräften! Ich schrie so lange, bis wir endlich in der waagerechten und etwas ruhiger flogen. Dann nahm ich die Hände von den Ohren und blickte einmal mißtrauisch in die Runde. Mein Sitznachbar hatte sich soweit von mir entfernt, wie es nur ging und las nervös in

seiner Zeitung. Auch andere Leute in meiner Umgebung hatten sich von mir abgewannt und linsten nervös zu mir hin. Aus anderen Richtungen spürte ich auch amüsierte Blicke in meinem Rücken. Und das ein oder andere Geflüster war zu hören. Ich las in ihren Gedanken... Sollten sie mich doch verspotten! Pah!! Ich sendete allen das Bedürfnis laut loszuschreien. Grinsend setzte ich mich zurück, als im Flugzeug ein Chor von Schreien aus den Kehlen der restlichen Passagiere kam... ^-^;
 

Das Essen war nicht schlecht. Spinatlasagne! Mal was anderes, als das übliche japanische Essen. Nicht, dass ich etwas gegen Sushi, Okonomiyaki oder Tamago hätte. Ich hatte zwar am Anfang Probleme damit gehabt, weil ich ja an das deutsche Essen -sprich Bockwurst, Kartoffelsuppe und Eintopf- gewöhnt war. Ich mochte das japanische Essen, aber ich bevorzugte doch das Europäische. Jedem das seine! Brad aß schließlich auch oft genug einmal einen Hamburger!
 

Im Großen und Ganzen verlief der Flug ganz gut. Die erste Zeit hatte ich damit verbracht, die Stewardessen an Bord auf meine übliche Art anzubaggern und es war nicht zu übersehen, dass einige von ihnen öfters neben mir langliefen oder mir Blicke zuwarfen, als gewöhnlich!
 

Danach spionierte ich etwas in den Gedanken anderer Leute herum. Da waren vielleicht perverse Schweine dabei!! Konnte man sich doch noch gut was von merken, für später... Ein paar Diebe waren auch an Bord. Aber ansonsten waren die Gedanken meist langweilig... Irgendwelche Finanzen, Politik, Geld und zerbrochene oder neu gewonnene Lieben... Pah! Nicht mein Geschmack!
 

Später bin ich dann eingeschlafen und habe die meiste Zeit des Fluges auch mit nichts anderem verbracht. Zum Schluss hin war mir dann langweilig und ich begann in einigen Zeitschriften zu blättern, die zum Lesen angeboten wurden. >>Rebajas!! 50% Nueva Tienda en San Sebastian de los Reyes!! En 5 de Marzo! Rebajas!!<< Spanisch... Da verstand ich doch kein Wort von!!
 

Und so verbrachte ich den Rest des Fluges, bis schließlich durch den Lautsprecher angekündigt wurde, dass wir bald zur Landung ansetzten würden.
 

Endlich! Bald würde ich Crawford wiedersehen....
 

Aber irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl. Böse Vorahnungen hatten seit einiger Zeit von mir Besitz ergriffen. Ich hoffte nur, dass mich täuschte...
 

Brad!!
 

~*~
 

Der Flieger setzte nun zur Landung an. Ich war so nervös, dass ich dieses Mal sogar auf das Schreien verzichtete und meine Emotionen einfach an einen der anderen Passagiere weiterleitete. Der vordere Teil senkte sich und ich spürte ein heftiges Ruckeln und Schütteln, das sich ausbreitete und die ganze Maschine zum Vibrieren brachte. Wir waren gelandet! Ich atmete erleichtert auf.
 

Das erste was ich sah, als ich das Flugzeug verließ war die grelle Sonne, die sich in den Fenstergläsern des Flughafengebäudes spiegelte. Es war entsetzlich heiß! Ich hatte nicht damit gerechnet. Ich war um die halbe Welt gereist und hatte gerade Mal ein Minimum an Gepäck dabei, worin sich meist nur Hosen, Pullover und Blazer befanden. Auf so ein Wetter war ich nicht vorbereitet. Augenzwinkernd setzte ich meine Sonnenbrille, die ich sonst eigentlich immer über dem Bandana trug auf. Es sah vielleicht nicht gerade schick aus, wenn man orange Haare hatte und dazu noch eine rote Sonnenbrille trug, aber das war mir jetzt auch egal. Hier kannte mich doch eh keiner!!
 

Mit lässig in den Taschen verborgenen Händen folgte ich den anderen Passagieren in Richtung Flughafengebäude. Ich musste einen endlos langen Flur entlang gehen, bis ich schließlich in die Halle selbst kam. Dort angekommen musste ich auch erst einmal eine halbe Ewigkeit warten, ehe mein Gepäck schließlich erschien. Ätzend wie langsam das hier ging!!
 

~*~
 

Schließlich hatte ich doch alles. Mit einiger Verzögerung -und starke Kopfschmerzen für einige der Mitarbeiter hier- hatte ich letztendlich doch mein Gepäck bekommen und stand jetzt in der großen Empfangshalle des spanischen Flughafengebäudes von Barcelona.
 

Hinter mir drängten sich immer mehr Leute vor. Familien, einzelne Personen und auch Pärchen. Viele von ihnen wurden schon erwartet. Ich sah vor mir die große Masse wartender Leute, die zum Teil mit großen Plakaten dastanden und warteten, dass ihre Kunden oder auch Freunde sie erkannten. Ich wünschte nur, Brad wäre hier, um mich abzuholen. Das würde alles so viel einfacher für mich machen. So stand ich also einer großen Aufgabe bevor: Crawford zu suchen, der seinen geheimen Standort hier irgendwo, inmitten von Spanien hatte. Das würde wohl noch einige Probleme aufwerfen, wo ich doch noch nicht einmal die Sprache beherrschte...
 

Ich ging in Richtung Busbahnhof, als ich bemerkte, dass ich beobachtet wurde. Mein Killerinstinkt verriet mir in welche Richtung ich suchen musste. Ich schaute nach Rechts -und fand sofort wonach ich gesucht hatte. In einiger Entfernung von mir standen drei Männer. Zwei in schwarzen Anzügen und Sonnenbrillen, aber meine eigentliche Aufmerksamkeit viel sofort auf den Dritten im Bunde. Die anderen beiden schienen wohl sowas wie seine Bodyguards zu sein. Aus meiner Entfernung hin konnte ich alles erkennen. Den Cremefarbenen Anzug, die helle Bluse darunter, die dunkle Krawatte. Die Brille, die perfekt im Gesicht saß, die rabenschwarzen Haare, die penetrant genau und scharf sein Gesicht umrahmten, seine eisblauen Augen- BRAD!
 

Es war tatsächlich Brad, der da vorne stand und mich anstarrte! Voller Überraschung und Freude ließ ich meine Tasche und den Rucksack fallen und rannte auf ihn zu. Leute riefen mir Worte zu, als ich sie anrempelte -wahrscheinlich Beschimpfungen- aber das war mir egal. In meinem Blickfeld gab es nur noch Brad. Ich hatte ihn jetzt fast erreicht und breitete meine Arme aus um ihm um den Hals zu fallen. "Verschwinde." Und damit holte Crawford aus und versetzte mir eine schallende Ohrfeige, die mich zu Boden fallen ließ.
 

Als ich zu ihm hochsah, sah ich nur seine eisblauen Augen, die kalt auf mich herabsahen...
 

~*~
 

Fünf Tage. Es war jetzt fünf Tage her, dass Brad mich verlassen hatte. Verlassen...ja, anders konnte ich es mir nicht erklären. Den Grund kann ich nicht einmal erahnen. Hatte er jemand anderes gefunden, der ihm vielleicht mehr bedeutete? Mein Kopf war jetzt immerhin wieder so klar, dass ich über diese Fragen, die möglichen Gründe, warum Crawford mich verlassen hatte nachdenken konnte. Die anderen Tage waren schlimmer. Der Schmerz. Ich war blind vor Schmerz und Trauer. Hatte mir ein Hotelzimmer genommen und abgeschlossen. Geschrien. Meinen Kopf gegen die Wand geschlagen. Und geweint. Es war das erste Mal, dass ich dem Begriff eines gebrochenen Herzens Ausdruck oder Bedeutung geben konnte. Ich war selbst bereit mich umzubringen... Aber ich habe es doch nicht fertig gebracht. Ob Brad wohl wollte, dass ich so leide? Dass ich diese unendlichen Qualen durchstehen musste? Letztendlich war er also doch nur ein kaltherzige, verlogener Bastard! Ich wollte es nicht, wollte es nicht

glauben. Und doch musste ich mich damit abfinden...
 

Gestern schon hatte ich mir ein Ticket für den Rückflug gekauft. Es hatte keinen Sinn mit Brad sprechen zu wollen. Ja, ich hatte angerufen, aber immer nur einen seiner Assistenten oder was auch immer sie darstellen sollten, an der Leitung gehabt. "Mr. Crawford ist gerade sehr beschäftigt, aber wir werden ihm ausrichten sobald wie möglich zurückzurufen. Danke für ihr Verständnis." Natürlich hatte er nicht versucht mich zu erreichen...
 

Schließlich hatte ich einen Entschluss gefasst. Zurück zu fahren und weiter zu leben, wie bisher. Aber um das zu schaffen, blieb mir nichts anderes übrig, als Brad zu vergessen. Ab heute würde ich lernen ihn zu hassen.
 

~*~
 

Der Flug war unerwartet schnell verlaufen. Auf dem Flughafen hatte ich mich nicht mehr umgewandt. Vielleicht war Brad da gewesen, es war mir egal. Sollte er sich doch über mich lustig machen. Das war mir jetzt egal. Im Flieger hatte ich die meiste Zeit lang nur aus dem Fenster geschaut. Dunkel und grau starrte der Himmel zu mir zurück. Nur um etwas zu essen, hatte ich kurz aufgesehen und mich gezwungen etwas zu essen. Es viel mir nicht leicht.
 

Als wir endlich wieder in Japan waren, atmete ich erleichtert aus und machte mich auf den Rückweg. Zurück nach Hause. Auch wenn ich wusste, dass nichts mehr so sein würde wie vorher.
 

Man hatte mich wohl schon bemerkt. Als ich zwei Meter von der Eingangstür entfernt war, flog die Tür mit einem Mal auf und Nagi stürmte heraus.
 

Etwas erschrocken und besorgt sah er mich an und nahm mir gleich darauf das Gepäck ab, was er mit Hilfe seiner Kräfte ins Haus beförderte. Dann wandte er sich wieder zu mir. "Schuldig! Was ist los? Du bist schon zurück? War Crawford nicht da?" Etwas in mir verkrampfte sich, aber ich versuchte normal zu wirken. Ich setzte das beste Grinsen auf wozu ich gerade noch imstande war. "Crawford? Crawford ist mir egal. Er war in Spanien und ich hab' ihn auch gesehen. Soll er doch den anderen Leuten da den Arsch ablecken. Crawford gibt es nicht mehr für mich!" Dann ging ich mit bestimmten Schritten an dem ungläubig, entsetzten Nagi vorbei und verschwand im Haus. Ich wusste, dass Nagi keinen Schwierigkeiten hatte mein Schloss zu knacken, genauso wie Farfie. Aber keinen von ihnen würde mich jetzt stören, auch das wusste ich. Vielleicht ahnten sie, was in etwa vorgefallen war, wahrscheinlich würden sie der Sache auch spätestens morgen nachhacken, aber das sollte mich nicht stören.
 

Ich ging zum Fenster und zündete eine Zigarette an. Und je mehr die Zigarette erlosch, desto mehr verschwand Crawford auch aus meinem Herzen.
 

"Bye, bye, Braddie..."
 

~*~
 

Zwei Wochen waren jetzt vorbei. Zwei Wochen, seit ich aus Spanien wiedergekehrt war. Inzwischen hatte ich mich schon wieder richtig eingelebt und mein Leben lief -nach der Trennung von Crawford- wieder einigermaßen normal. Ich hatte in der Zeit nur wenig geschlafen. Auch wenn es im Grunde nur eine richtige Nacht war die ich mit ihm verbracht hatte, so kam mir mein Bett oft doch furchtbar groß und leer vor. Etwas fehlte. Aber ich war in dieser Beziehung einfach zu stolz um mir einzugestehen, dass ich ihn vermisste, Brad vermisste...
 

Ich hatte noch nicht wieder mit jemandem geschlafen. Noch nicht einmal ein Quicky! Das war eine Sache, die mir wirklich sehr schwer viel zu überwinden. Am Anfang hatte sich Nagi Sorgen gemacht und sogar Farfie hatte Sorge gezeigt, was ich bei ihm eigentlich immer für unmöglich gehalten hatte. Der Kerl überraschte mich jedes Mal von neuem!
 

Ich hatte ihnen beteuert, dass es mir gut ginge, dass es mit Brad Schluss sei, dass er mir egal wäre. Worte, die vielmehr an mich selbst gerichtet waren, als alles andere. Vielleicht als eine Art Bestätigung?
 

Crawford hatte während der Zeit sogar einmal angerufen. Er hatte mit Nagi gesprochen, gefragt wie es ihm geht. Nicht ein Wort über mich... Er hat es nicht einmal nötig gehabt meinen Namen zu erwähnen, geschweige denn mit mir zu sprechen. Noch ein Beweis dafür, dass es zwischen uns aus war!
 

Draußen war es grau. Bald würde es gewittern. Ich spürte die Spannung, die in der Luft lag und das Unwetter ankündigte... Farfie und Nagi waren noch unterwegs. Einkaufen. Vielleicht schafften sie es ja noch wiederzukommen, bevor das Gewitter beginnen würde... Unruhig ging ich durch mein Zimmer. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie war ich heute nervös. Mit fliegenden Fingern griff ich in meine Tasche und förderte eine Zigarette heraus. Die letzte in der Schachtel... Heute hatte ich sie benötigt. Gierig sog ich an der Droge. Ich sollte los und mir eine neue Schachtel holen, bevor mich das Gewitter einholte. So wie ich mich fühlte, würde ich mindestens noch eine Packung benötigen. Noch einmal schritt ich durch den Raum und holte meinen Blazer. Unten schlug eine Tür ins Schloss. Gut, Nagi und Farf waren zurück! Vielleicht hatten sie ja Schokolade mitgebracht ^.^
 

Mit der qualmenden Zigarette im rechten Mundwinkel schlenderte ich die Treppe nach unten -und erblickte Brad! aus ungläubig aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Jetzt würde also der schwierigste Teil kommen. Ich würde Brad gegenüberstehen müssen und ihn hassen. Bloß keine Schwäche zeigen!
 

Er hatte mich noch nicht gesehen, mich noch nicht bemerkt. Natürlich, ich war ihm ja egal. Aber ich stand auch immer noch genauso da wie vorher. Unfähig mich zu bewegen. Eine Schockreaktion? Ich weiß es nicht. Bein Körper begann zu zittern und die Zigarette viel mir aus dem Mund. Brad drehte sich zu mir um, er lächelte. Im gleichen Moment ließ die Starre von meinem Körper ab.
 

Ruhig und bestimmt ging ich die Treppe hinunter, ohne Crawford dabei aus den Augen zu lassen. Oh, es viel mir so unendlich schwer! Wie lieb er mich anlächelte. Wusste er, was er mir da antat?!
 

Ich ging weiter auf ihn zu -oder vielmehr auf die Tür, die hinter ihm lag. Er drehte sich jetzt ganz zu mir. "Schuldig! Schön, dass du da bist! Oh, ich hab' dich ja so vermisst! Schu, ich ha-" PANG! Das Geräusch mit dem meine Hand auf Brads Wange aufgeschlagen war hallte hohl im Raum wider.
 

Mit weit aufgerissenen Augen starrte er mich an.
 

"Okarinasai, Mista Crawford. Und auf Wiedersehen!" Und damit ging ich an ihm vorbei und verließ das Haus.
 

Der erste Blitz zuckte über den dunklen Himmel und der Donner rollte. Die ersten Regentropfen vielen in mein Gesicht. Nach und nach wurden es immer mehr, bis es schließlich wie aus Eimern schüttete. Niemand sah die Tränen, die leise und unaufhörlich mein Gesicht bedeckten...
 

~*~
 

Auch nach zwei Stunden hatte das Unwetter mehr zu als abgenommen. Egal. Nach Hause wollte ich jetzt noch nicht. Wütend warf ich die Zigaretten weg, die vom Regen völlig aufgeweicht waren. Ich brauchte jetzt etwas zum Abreagieren. Vielleicht doch in die Disko? ...*hatschi* Aber irgendwie auch zu kalt. Naja, vielleicht doch besser erst nach Hause gehen. Wer weiß, was passiert... Auch wenn ich dann Gefahr laufe Brad zu begegnen -was ich mir in meinem tiefsten Inneren doch eigentlich wünschte...
 

VERFLUCHT!!
 

Bis zu unserem Haus war es nicht mehr weit. Licht brannte. Ich zögerte erst, holte dann aber schnell meine Schlüssel hervor und betrat das Haus.
 

Schnell rannte ich nach oben. Ich wollte es vermeiden IHN zu sehen. Scheiße! Jetzt hab' ich zwei Wochen lang versucht diesen Mistkerl zu hassen, ihn zu vergessen und denke trotzdem immer nur an ihn!
 

Mit schnellen Schritten rannte ich in mein Zimmer, schloss ab und ging geradewegs unter die Dusche.
 

Ich hatte mich gut angezogen. Eine enge Lederhose und ein knappes, rotes Shirt, dass meinen Bauch nur so gerade bedeckte. Mein Bandana hatte ich diesmal auch nicht umgebunden und meine Haarstränen vielen mir wirr ins Gesicht. Ich wusste, dass ich gut aussah. Ich wusste auch, dass ich Brad so gefallen würde. Missmutig schaute ich in den Spiegel. Warum tat ich das dann? Eine innere Stimme in mir, sagte, ich solle mich mit Crawford versöhnen. Das wäre das beste. Ja, vielleicht wäre es wirklich besser... Aber dann würde ich ja doch Schwäche zeigen! Brad sollte sich gefälligst entschuldigen!
 

Ich beschloss ihm noch eine Chance zu geben. Trotz all meiner Vorsätze und Versuche ihn zu vergessen. Denn das konnte ich nicht und das wusste ich genau... Vielleicht würde es mir ja möglich sein ihm zu vergeben. Dass doch wieder alles so werden würde wie bevor er nach Spanien abgereist war! Hoffnung machte sich in mir breit.
 

Langsam ging ich die Treppe hinunter und in die Küche. Gut, da war er nicht. Aus dem Wohnzimmer neben an, hörte ich Geräusche. Crawford! Ich überlegte...
 

Neugierig wie ich nun mal war stellte ich mich vor die Tür und lauschte. Entweder führte er Selbstgespräche oder telefonierte! Ich entschied mich für Letzteres...
 

An einer Tür zu lauschen war für gewöhnlich ja nicht gerade meine Art und Weise. Dazu hatte mir Gott -gomen Farfie...- schließlich die Gabe gegeben, die Gedanken anderer lesen zu können. Aber bei Brad nütze mir das ja nicht viel. Allein schon wenn ich es jetzt versuchen würde, würde er es bemerken. Und das wollte ich vorerst noch vermeiden. Also lauschte ich einfach...
 

"...nicht so gemeint. Meine Güte, es ist doch nichts passiert! Ich wollte es dir ja noch sagen. Was? Oh bitte! Nur weil du nicht wusstest wo ich war? Und wenn ich es dir doch sage, ich konnte mich von da aus nicht bei dir melden! Was? Ach Süße, ich hab' doch nicht geschrien. Versteh' mich doch! Natürlich hab' ich dich lieb! Aber ich kann es nunmal nicht ändern, wenn ich arbeiten muss... OK? Aber eins noch. Ich hatte dich doch darum gebeten, nicht hier anzurufen. Lass das bitte. Ich möchte nicht, dass die anderen es mitbekommen. Das kannst du doch verstehen, Kleines, nicht? Ja, ja, und dann muss ich noch -"
 

Ich hörte nicht weiter zu. Er hatte seine Chance verspielt. Also hatte er sogar schon während unserer Affäre jemand anderen gehabt. Sonst wüsste sie nicht, dass er weg war. Und dann noch eine Frau! Kuso! SCHEIßE!!
 

Wie konnte er mich nur so hintergehen! Wütend trat ich in die Glastür, die daraufhin in tausenden von Splittern zerbrach. Überrascht und erschrocken guckte Crawford mich an und verstummte mitten im Satz. "Schul...dig...." "Du blöder, verklemmter Workaholic!! Du widerst mich ja so an!! Ich hasse dich! Oh, ja und wie ich dich hasse, du verklemmter alter Saftsack! Fahr doch mit deiner blöden, kleinen Freundin sonst noch wohin! Du kannst mich mal, aber gewaltig!!!"
 

Und damit rannte ich wieder raus, hinaus in den Regen...
 

~*~
 

Ich war geradewegs in Richtung Disko gerannt und tummelte mich jetzt auf der Tanzfläche. Ich tanzte und tanzte und trotzdem verschwand das Gefühl der Verzweiflung nicht. Keuchend setzte ich mich an die Theke und bestellte mir einen Wodka.
 

Nach dem 8. Glas Puschkin hatte ich aufgegeben zu zählen. Aber ich musste schon ziemlich viel getrunken haben. Es viel mir schwer aufrecht sitzen zu bleiben. Aber die Wirkung des Alkohols ließ mich auch vergessen...
 

Irgendwer forderte mich auf zu tanzen und ich ließ mich von der Menge einfach mitreißen. Hinfallen konnte ich nicht. Von allen Seiten her wurde ich von Fremden, tanzenden Körpern gehalten. Noch am Rande meines Bewusstseins registriere ich, wie jemand seine Arme um meinen Körper wand und mich noch näher an sich heran zog, als ich ohnehin schon war.
 

Erotisch. Ja, wir haben erotisch getanzt und ich viel schnell in seinen Rhythmus ein. An seiner harten Erektion, die seine Hose spannte, konnte ich wenigstens feststellen, dass es sich um einen Kerl handelte. Dann hatte ich auch schon keine Zeit mehr über irgendetwas nachzudenken, denn Mister Unbekannt begann mich mit einem Regen von heißen Küssen zu bedecken.
 

Irgendwann war der Punkt erreicht, wo er mir mein verschwitztes Hemd vom Leib riss und damit nahm das Unglück seinen Lauf...
 

tbc
 

Bis zum nächsten Teil!!!^-^ *wink**wink**knuffel*



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2002-08-12T13:59:41+00:00 12.08.2002 15:59
Schei schei schei ^^ .... schreib bitte bitte ganz ganz schnell schnell weiter weiter ... okay jetzt wieder normal ... super geil echt .. ich liebe es, wenn sich die leute eigentlich lieben aber zu stolz sind um auf den anderen zu zu gehen und dann lieber leiden !!
Auch finde ich es cool, dass schu nicht klein bei gegeben hat, als brad wieder normal zu ihm war! ^^
freu mich riesig auf den nächsten teil!!!
baibai meril
Von:  Cleo-San
2002-08-11T16:24:19+00:00 11.08.2002 18:24
O.o hui... und schon den ersten Ehekrach... XD Und die letzten Worte dieses Teils klingen ja auch nicht gerade sehr aufheiternd.. Unglück... hm, bin ja mal gespannt ^^ Weiter bitte XD
Cleo ^.^
Von:  Moku
2002-08-11T14:58:39+00:00 11.08.2002 16:58
Warte schon lange auf Kapitel *nach denk* fünf. (Glaube ich). Also poste schnell die anderen beiden Teile.

Find die Story natürlich super. ^^
Hoffe du schreibst noch viele andere Storys.

Moku
Von:  rapante
2002-08-11T12:26:30+00:00 11.08.2002 14:26
Ah du mein Gott!
Schreib bloß schnell weiter, ok?
Bitte, das ist ja Mörderspannend!
Du musst den nächsten Teil so schnell wie es geht raufladen!!! Schu/Brad ist doch goil!
Was aber auch fezt ist
Farfa/Schu
Farfa/Brad
Das sind auch goile Pairings!
Naja, schreib schnell weiter oder lade schnell den nächsten Teil hoch

Bye RenRen
Von: abgemeldet
2002-08-11T12:22:14+00:00 11.08.2002 14:22
ladihooo mein schatz!!

wie ich sehe immer noch der große brad/schu fan huh? *shrug* ich bin davon inzwischen ab. brad passt nicht zu schu *grins* (jetzt mach ich mir feinde) ich wurde durch eine super geile schu/farf (na ja manchmal auch farf/schu das varierte ab und an) bekehrt. - thx an rai-jin

ich hab dich ja nun schon ewig und drei tage nicht mehr gesehen. wo steckst du? schon im ausland?
ja!

Aya-kun
Shi-Nee! ...und so


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