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Miss Keep-Your-Distance

Auftrags-Killer
von

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Episode 1: Entkommen

Entkommen
 

Es war schon lange nach Mitternacht und ganz Chicago schien zu schlafen. Doch der Eindruck täuschte, denn hier und dort brannten doch noch einige Lichter in den Fenstern und bewiesen das Leben hinter diesen.

Anders sah es jedoch im alten Industriegelände der Stadt aus. An diesem Ort wurden die maroden Fabriken und Lagerhallen nachts von der Dunkelheit regelrecht verschlungen. Funktionierende Straßenlampen waren hier die Ausnahme und das Innere der Hallen hatte schon ewig kein Licht mehr gesehen.

In dieser Nacht schien es aber eine Ausnahme zu geben, denn in einem der Gebäude huschten hastig suchende Lichter durch die Fenster und über die Wände.

Eine Frau mit langen pechschwarzen Haaren drückte sich gegen die Wand und lauschte angestrengt. Sie hörte die Schritte ihrer Verfolger und vermutete, dass es zwei waren. Sie selbst verschmolz komplett mit der Dunkelheit um sich herum und beobachtete die umher schwenkenden Lichtkegel der Taschenlampen. Diese waren noch am anderen Ende der Fabrik und leuchteten die alten verrosteten Maschinen aus. Die Frau atmete schnell und stoßweise, ihre Brust hob und senkte sich. Sie schloss die Augen und ließ den Kopf gegen die Wand sinken. Jemand musste diesen Typen einen Tipp gegeben haben! Anders konnte sie sich die Situation nicht erklären.

Entschlossen schlug sie ihre grünen Augen, die durch die Finsternis unter dem schräg geschnittenen Pony hervor blitzten, auf und zog langsam ihre Pistole. Dann hörte sie einen der zwei Männer reden: „Sie muss hier doch irgendwo sein!“

Er war jetzt nicht mehr weit von der Wand entfernt hinter der sie stand.

„Chef! Sehen Sie sich das an!“, der andere Mann hörte sich geschockt an, „Ist er...?“, fragte derselbe und verstummte.

„Ja“, war die nüchterne Antwort des anderen.

Ja, dachte die Frau. Sie hatte ihre Arbeit, wie immer, zuverlässig und schnell erledigt. Sie holte tief Luft.

„Er ist tot...“, bestätigte die tiefere der beiden Stimmen.

Die Gewissheit versetzte ihr einen kurzen Stich und sie zuckte, wie so oft, ein wenig zusammen.

„Das wird sie büßen“, flüsterte die etwas hellere Stimme verbittert. Dann hörte die Frau wieder Schritte die durch den großen Raum hallten. Sie presste ihre Lippen entschieden aufeinander, jetzt ging es darum ihre eigene Haut zu retten! Langsam tastete sie sich an der Wand entlang und machte einen Schritt seitwärts. Ein sehr leises – aber dennoch verräterisches – Geräusch hallte durch den Raum. Erschrocken zog sie die Luft durch die Zähne. Die Sohlen ihrer neuen Stiefeletten hatten anscheinend kleine Absätze, die ihr heute morgen beim Kauf gar nicht aufgefallen waren!

Die Schritte ihrer Verfolger wurden wie befürchtet schneller und kamen in ihre Richtung.

Mist!, schoss es ihr durch den Kopf. Sie steckte ihre Pistole weg und bückte sich, um so schnell wie möglich aus ihren Schuhen zu schlüpfen und diese in die Hand zu nehmen. Sie legte die andere Hand zur Orientierung vor sich auf die Wand und rannte auf Zehenspitzen blind an ihr entlang. Hinein in die Dunkelheit. Sie registrierte erst einen, dann zwei Lichtkegel an der gegenüberliegenden Wand hinter sich hin und her schwenken. Aus den Augenwinkeln sah sie wie einer der beiden über eine Leiter schwenkte, die in der Wand befestigt war und so weit nach oben ging, dass sie, auch wenn sie ihren Kopf für einen kurzen Blick nach oben drehte, das Ende nicht erkennen konnte. Ruckartig stoppte sie und duckte sich, sie konnte die Taschenlampen jetzt sehen und die beiden Männer, die sie hielten waren dunkle Schatten, die sich zögernd bewegten.

Sie befand sich zwar weiter hinten in der kargen Fabrikhalle, aber wenn die Lichtkegel in ihre Richtung geworfen wurden, kamen diese immer noch abgeschwächt an. Langsam schlich sie sich seitwärts durch die Halle, immer mit dem Blick auf die Lichtkegel, die sie teilweise nur knapp verfehlten, geheftet. Doch dann passierte das Unvermeidliche doch und das Licht fiel auf sie.

Ihre Pupillen verkleinerten sich, als sie von dem Licht geblendet wurde. Sie musste ihre Augen zusammen kneifen und schützte diese reflexartig mit ihrem Arm gegen das Licht.

„Ich hab sie!“, rief einer der Schatten. Die Frau erwachte aus ihrer Erstarrung und stürzte auf die Leiter zu. Sie nahm ihre Schuhe am Saum in den Mund und griff nach den Metallsprossen.

„Sie will über die Leiter abhauen!“, rief die tiefere Stimme und dann hörte die junge Frau hastige Schritte. Der Lichtkegel, der sie verfolgte, schwenkte hin und her. Die verrostete Leiter quietschte und schwankte unter ihrem Gewicht. Der Putz bröckelte von oben in ihr Gesicht und brannte in den Augen.

„Sie entkommt uns!“

„Nein, tut sie nicht! Halt du die Lampen!“, meinte die dunklere Stimme bestimmt und die Frau wusste was passieren würde. Schon hörte sie den scharfen Schall eines Schusses, hielt inne und kniff die Augen zusammen, als der Schuss knapp über ihr in die Wand einschlug. Dann hastete sie weiter die Wand hoch und der Schütze fluchte. Doch er gab nicht auf und schoss ein zweites Mal. Sie kletterte einfach weiter und der Schuss prallte mit einem klirrenden Geräusch an einer Sprosse, auf der Höhe ihres Knies, ab. Panisch guckte sie nach oben, das Ende der Leiter war in Sicht. Sie zählte in Gedanken bis drei und stieß sich mit dem linken Bein ab und einen Augenschlag später ging der nächste Schuss los. Sie prallte mit dem Rücken rechts an die Wand neben der Leiter und die Kugel verfehlte sie. Schnell schwang sie sich wieder zurück und kletterte weiter. Endlich hatte sie das Ende der Leiter erreicht.

Glas! Eine Scheibe. Die Sprossen führten zu einer Fensterscheibe! Sie saß in der Falle.

Sie glaubte schon den nächsten Schuss unter sich zu hören, doch sie vernahm nur das hohle Klicken der Pistole und einen Fluch. Das Magazin war leer!

Da sie aber nicht vorhatte abzuwarten bis das Magazin gewechselt war, griff sie ohne zu zögern nach ihren Stiefeln, die immer noch zwischen ihren Zähnen baumelten. Mit voller Wucht schlug sie die Glasscheibe damit ein und vergrub gleichzeitig ihr Gesicht unter dem anderen Arm wobei sie beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.

Das Glas splitterte und bohrte sich in ihren schützenden Arm. Doch sie bemerkte es gar nicht und hechtete mit einem Sprung durch die Scheibe, dabei schnitt sie sich an dem spitzen Glas. Hinter sich hörte sie noch zwei Schüsse durch das Gebäude hallen, doch diese erreichten sie nicht mehr, denn sie war schon auf dem flachen Dach des großen Betonblocks angekommen.
 

„Das war knapp“, keuchte sie mit rauchiger Stimme und Atmete tief ein und aus. Sie bückte sich und zog ihre schwarzen Stiefeletten wieder an. Dann richtete sie sich auf, ihre Augen waren immer noch vor Aufregung geweitet und sie fuhr sich nervös durch die schwarzen Haare.

Wie oft hatte sie solche Situationen schon überlebt? Und wie oft würde sie ähnliches noch überleben müssen? Sie schaute nach oben und beobachtete den Mond, er kam gerade zwischen den Wolken hervor und schien ungewöhnlich hell. Sie liebte den Mond und die Sterne. Wenn sie diese betrachtete wusste sie, dass es Orte gab die niemals entdeckt werden würden oder deren Geheimnisse für immer unerreichbar waren und das gab ihr wiederum das Gefühl von Sicherheit.

Plötzlich hörte sie das rostige Quietschen der Leiter, zeitgleich zog sie ihre Pistole und wirbelte herum. Langsam und vorsichtig schlich sie an die kaputte Glasscheibe heran.

„Ihr solltet meine Nerven nicht überstrapazieren“, flüsterte sie mit zusammen gepressten Zähnen und ihre Haare wurden wegen einer Böe kurz durch die Luft gewirbelt. Sie wartete ruhig bis eine Hand aus dem schwarzen Loch kam und sagte dann: „An deiner Stelle würde ich wieder umdrehen, wenn du weiterhin leben willst.“

Nichts rührte sich. Die Hand verweilte auf der letzten Sprosse, doch sie konnte den Rest des Mannes nicht sehen. Trysha lud ungeduldig ihre Pistole.

„Sofort!“, zischte sie bedrohlich.

„Du machst deinen Job zwar gut, aber leider wirklich zu unsauber, da muss ich dem Boss Recht geben“, sagte eine ihr bekannte Stimme.

„Lefti!“, rief sie und verdrehte die Augen, „Musst du mich so erschrecken?“ Sie steckte ihre Waffe weg und schaute ihn vorwurfsvoll an.

Lefti, ihr neuer Partner oder Komplize, wie man es auch nennen mochte, stieg durch die Öffnung in der Glasscheibe, die er vorher vergrößern musste. Er hatte blondes, kurzes Haar und war ein ganzes Stück größer als sie. Er baute sich vor ihr auf.

„Soll ich mich jetzt vielleicht entschuldigen?“, fragte er, wobei er sie musterte. „Wenn ich nicht gewesen wäre, würden die beiden da unten immer noch leben und dir womöglich wirklich hinterher klettern! Was hättest du dann unternommen, Trysha? Wärst du vielleicht vom Dach gesprungen?“, fragte er provozierend, wobei er seinen Körper zu seiner vollen Größe aufrichtete. Dieser steckte in einer verwaschenen Jeans und einem offenen, grauen Hemd, unter dem er ein schwarzes T-shirt trug. Die kleine silberne Erkennungsmarke, die um seinen Hals hing, kam noch aus der Zeit, als er in der US-Army gedient hatte. Lefti war muskulös, aber trotzdem schlank und unverschämt gut aussehend.

„Mir wäre schon etwas eingefallen“, wich sie seiner Frage aus.

„Klar“, quittierte er und fixierte sie mit seinen stechend grünen Augen. Trysha hasste es wenn sie eine Diskussion verlor also erwiderte sie bissig: „Tu nicht so als wärst du hier der einzige, der was von seinem Job versteht. Denn falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Ich bin ebenfalls ein Profi!“

„Ach ja? Und warum sagst du mir dann, dass es hier erst um zwei Uhr rund geht, obwohl für dich die Party schon eine halbe Stunde eher beginnt?“

„Damit du mir nicht im Weg herum stehst!“

„Aha! Also war das letztes mal auch nicht aus Versehen gewesen?“, er grinste als er ihre Taktik durchschaute, „Von wegen in der Uhrzeit geirrt!“

„Blitzmerker!“, murmelte Trysha. Lefti wurde sofort wieder grimmig und versicherte: „Ab jetzt ist Schluss damit! Ich werde dir nicht mehr den ganzen Spaß überlassen!“

Sie machte einen Schritt auf ihn zu und funkelte ihn wütend an, während sie mit dem behandschuhten Finger auf ihn zeigte: „Du glaubst also du würdest mir der Spaß überlassen? Träum weiter!“

Mit diesen Worten drehte sie sich um und wollte durch das Glasfenster hinunter auf die Leiter steigen.

„Kannst ruhig zugeben, dass ich dir heute den Arsch gerettet habe!“, rief er ihr hinterher, doch sie antwortete nicht mehr und verließ das Dach.

Lefti zog seine Augenbrauen nachdenklich zusammen. Der Boss hatte vor einigen Wochen festgelegt, dass Trysha und er ab jetzt ein Team waren und ihre Aufträge zusammen bestritten. Doch von Teamarbeit konnte bis jetzt nicht die Rede sein, weil sie die beiden bisherigen Aufträge quasi im Alleingang erledigt hatte. Das letzte mal hatte sie die Unschuldige gespielt und behauptet sie hätte ihm wohl aus Versehen die falsche Uhrzeit weitergegeben.

...Aber unser nächster Auftrag ist in drei Wochen um genau zwei Uhr nachts! Wir treffen uns dann bei der alten Fabrikhalle 23, Block B

Er glaubte sich sogar an ein entschuldigendes Zwinkern ihrerseits zu erinnern! Unglaublich. Wieso log sie ihn an? Glaubte sie etwa, dass sie besser war als er und deswegen alles alleine erledigen konnte? Was selbstverständlich der größte Quatsch der Welt war, er hatte schon unzählige solcher Aufträge erledigt und das seit seinem siebzehnten Lebensjahr. Er vermutete, dass sie ungefähr im gleichen Alter angefangen haben musste, sonst wäre sie nicht so abgebrüht und qualifiziert in dem Job. Aber da sie ein paar Jahre jünger war als er, war er schon länger im Geschäft und somit eben erfahrener! Wenn auch nicht viel. Und er wusste, dass sie sich dessen bewusst war, aber anscheinend hatte sie noch mehr Probleme damit ihr Team zu akzeptieren als er selbst.

Ab jetzt würde er wohl jede Ort und Zeitangabe selbst überprüfen müssen... von wegen Partner! Lefti seufzte und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. Dann machte er sich auch auf den Weg die Leiter runter.

Als er unten angekommen war, sprang er von der letzten Sprosse über die Blutlache, in der die beiden Polizisten lagen und ging zu Trysha, die auf ihn gewartet hatte. Sie starrte auf die toten Männer und schien für einen kurzen Moment abwesend, doch dann kehrte in ihr Gesicht die ihm bekannte Entschlossenheit zurück.

„Beeil dich! Wir müssen verschwinden“, meinte er und beide verließen den Ort, der in den nächsten Tagen wahrscheinlich gesperrt werden würde, weil die Polizei Nachforschungen anstellte.

Doch sie würden nichts finden...



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Ly-
2012-03-30T01:12:17+00:00 30.03.2012 03:12
Endlich endlich habe ich es mal geschafft, anzufangen zu lesen und zu kommentieren. Das Zweite wird wohl heute auch noch kommen.

Also. Erst einmal musste ich lassen, als ich den Handlungsort gelesen habe. (wie du weiß, lebe ich seit einem Jahr in Chicago). Dementsprechend war ich doch ziemlich gespannt. Durch deine ausführliche Schreibweise, hatte ich eine wunderbare Vorstellung von der Geschichte und durch die Ortsbekanntheit auch eine geeignete Szenerie im Kopf. Dein Streibstil gefällt mir sehr, Rechtschreibfehler waren - ohne explizites Suchen - nicht zu finden.
Allerdings bin ich bei dem ein oder anderen Satz durch unnötige Wiederholungen gestolpert.

Beispiel: Funktionierende Straßenlampen waren hier die Ausnahme und das Innere der Hallen hatte schon ewig kein Licht mehr gesehen.
ich hätte hier das 'hier' einfach weggelassen. Aber da ist wohl jeder anders :) (muss mich bekennen, hab die vorherigen Kommentare nicht gelesen, weil ich wirklich nur meine Meinung rüber bringen will)

Die Geschichte hat einen wunderbaren Spannungsbogen. Ich war etwas überrascht als der Komplize dazu kam und er die letzten beiden Schüsse abgefeuert hat. Das ist dir wirklich sehr gelungen. Auch die Kapitellänge ist angenehm. Absätze sind super gewählt. Ich bin das ein oder andere Mal in der Zeile verrutscht, hab aber schnell wieder rein gefunden.

Ich find es ehrlich gelungen und werde gleich wohl das zweite Kapitel lesen.

Liebe Grüße,
-Ly-

✖✐✖ Re-Kommi
Von:  Ray-rey
2012-03-24T14:56:24+00:00 24.03.2012 15:56
Hallo,

So, dann versuch ich mich mal an konstruktiver Kritik ;)

Miss Keep- Your-Distance ist ein toller name für eine FF und passt auch noch gut zur beschreibung. Hat man bei FFs eher selten. Normalerweise versteht man Titel nicht so wirklich.

Das du den Schnuppertext noch mal erwähnst ist übrigens nicht nötig ;)
Stört höchstens nur.

Zu den Charakterbeschreibungen: Diese sind nett aufbereitet, was ich besonderst toll finde ist, dass sie selbstgemalt sind und nicht aus dem Internet geklaut! Daran sollte ich mir ein Beispiel nehmen ^////^.

So, jetzt zum ersten Kap.
Juhu keine zwanzig Seiten aufeinmal! Die Kapitellängen erschlagen einen nicht, was schon mal sehr gut ist.
Ansonsten haben meine Vorgänger im ersten Kap. gute arbeit geleisetet. Rechtschreibfehler konnte ich keinen finden (wobei ich da selbst kein Held bin) und ansonsten gibt es auch nichts zu meckern. Die Story an sich ist jetzt nicht meins, deshalb kann ich jetzt vom Aufbau her nicht viel sagen, aber was deine Formulierungen an geht ist alles toll soweit ;) Man kann sich richtig vorstellen was passiert und wie es passiert. Sowas mag ich!
Das einzige was vielleicht stören könnte, ist dass du viele Stimmen erwähnt hast (tiefe Stimme, helle Stimme etc.). Das wiederholt sich sehr oft.

Also, mir gefällt es aufjedenfall wie du schreibst, ob ich weiterlese weiß ich jetzt noch nicht. Ich werde mir mal deine anderen FFs ansehen. Vielleicht kann ich ja da dann etwas konstruktiver sein xD

LG Ray
✖✐✖
Von:  Luthien-Tasartir
2011-11-18T18:57:36+00:00 18.11.2011 19:57
Gut, erst einmal: Entschuldigung, dass ich dich so lange habe warten lassen. Ich habe zwar bereits 3x mit dem Kommentieren angefangen, allerdings wurde ich immer wieder unterbrochen, weswegen ich jedes Mal, wenn ich daran dachte, von Neuem anfangen musste, was etwas... nun, demotivierend war.

Zunächst zum Titel: Er ist sehr aufschlussreich und man erkennt bereits im ersten Kapitel den Bezug zu diesem. Was mir nicht so gut gefallen hat, war der Untertitel, der in mir die Assoziation Hentai hervorgerufen hat, was mich zugegebenermaßen zunächst etwas abschreckte.

Zum Kapitel selbst: Mir gefällt dein Schreibstil sehr gut, er ist einfach, gut verständlich und bildhaft beschreibend, sodass man sich schnell in die gegenwärtige Situation einfühlen kann. Auch wenn ich bei der Leiter zuerst etwas verwirrt war, als ihr Partner Lefti hochkam. Ich dachte zunächst, dass man von der Leiter auf eine kleine Plattform und von dort dann durch das Fenster auf ein Dach kam. Deswegen verwirrte es mich, dass seine Hand auf diese Art und Weise auftauchte. Später hat es sich jedoch für mich geklärt.
Weiter mochte ich die Gedankengänge, wobei ich bei den Polizisten aufgrund ihrer Ausdrucksweise zuerst dachte, es seien Mitglieder einer verfeindeten Gruppe, die sich nun für das Töten eines Kameraden rächen wollten. Zumindest hatten sie reichlich wenig Skrupel für Gesetzeshüter.

Ansonsten sind mir noch ein paar kleine Fehler im formalen Bereich aufgefallen. Ich habe jetzt nicht alle erwähnt, da ich es nicht überladen wollte, jedoch findest du im Folgenden ein paar:

„Doch der Eindruck täuschte, denn hier und dort brannten doch noch einige Lichter in den Fenstern und bewiesen das Leben hinter diesen.“
„Doch dann passierte das Unvermeidliche doch und das Licht fiel auf sie.“

Mir scheint, dir gefällt das doppelte „doch“ recht gut. ;)

„Eine Frau mit langen pechschwarzen Haaren drückte sich gegen die Wand und lauschte angestrengt.“

Hier hätte ich ein Komma zwischen „langen“ und „pechschwarzen“ gesetzt.

„Die Sohlen ihrer neuen Stiefeletten hatten anscheinend kleine Absätze, die ihr heute morgen beim Kauf gar nicht aufgefallen waren!“

Hm, müsste sie das beim Laufen nicht schon längst bemerkt haben? Ich meine, wenn man Absätze an hat und sie einen gesamten Tag trägt, sollte man durchaus bemerken, dass sie beim Auftreten klacken.

„„Nein, tut sie nicht! Halt du die Lampen!“, meinte die dunklere Stimme bestimmt und die Frau wusste was passieren würde.“

Komma nach „wusste“.

„„Das war knapp“, keuchte sie mit rauchiger Stimme und Atmete tief ein und aus.“

„Atmete“ wird als Verb kleingeschrieben.

„Wenn sie diese betrachtete wusste sie, dass es Orte gab die niemals entdeckt werden würden oder deren Geheimnisse für immer unerreichbar waren und das gab ihr wiederum das Gefühl von Sicherheit.“

→ Wenn sie diese betrachtete, wusste sie, dass es Orte gab, die niemals entdeckt werden würden oder deren Geheimnisse für immer unerreichbar waren, [Relativsatz] und das gab ihr wiederum das Gefühl von Sicherheit.

„flüsterte sie mit zusammen gepressten Zähnen“

zusammenpressen wird zusammengeschrieben. Ich habe mir gemerkt, dass jede Verbkombination mit „zusammen“ auch zusammengeschrieben wird. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob es in allen Fällen stimmt. Zumindest in sehr vielen.

Was gibt es sonst noch zu sagen?
Alles in allem gefiel mir dein Einstieg gut. Er war spannend, stellte die Hauptcharaktere (vielleicht sogar etwas zu) gut vor und machte Lust auf mehr. Eben so, wie eine gute Einleitung sein sollte. Wenn du so weitermachst, dürfte sich daraus eine vielversprechende und empfehlenswerte Geschichte entwickeln.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Kritik weiterhelfen.

LG
Luthien-Tasartir
✖✐✖
Von:  Wolkenfee
2011-10-21T18:44:34+00:00 21.10.2011 20:44
Hallo!
Erstmal muss ich sagen, dass mir der Titel gefällt! Auch die Idee der Geschichte finde ich gut, weshalb ich letztendlich angefangen habe, zu lesen, obwohl das hier eigentlich gar nicht die Art Geschichte ist, die ich sonst lese.
Aber ich wurde nicht entäuscht, schon der Einstieg gefällt mir. Du schilderst die Situation sehr gut.
Auch ein großes Kompliment für die Action-Szene, ich konnte mir das alles wirklich sehr gut vorstellen.

Trysha scheint ein sehr interessanter Charakter zu sein, man merkt ansatzweise, dass ihr ihr Job nicht wirklich gefällt. Natürlich hab ich das auch in den Steckbriefen gelesen, aber auch im Text ist es zu erahnen, das ist gut.
Ich muss ja sagen, dass ich finde, dass Lefti ein seltsamer Name ist, aber das ist vermutlich persönlicher Geschmack.

Insgesamt hat mir das erste Kapitel gut gefallen und wenn mich mein Uni-Stress nicht mehr so sehr mitnimmt, werde ich auch weiterlesen.
Bis dahin,
Liebe Grüße,
Fee
Re-✖✐✖
Von:  Phoenix_
2011-10-20T19:25:37+00:00 20.10.2011 21:25
Guten Abend :)

Ob mans glaubt oder nicht, aber ich habe Zeit gefunden und schreibe gerade den Großteil der Re-kommis ;) Interessiert dich wahrscheinlich nicht wirklich (was ich verstehen kann xD), weswegen ich auch gleich zu meinem Kommentar für das erste Kapitel komme:

Zu aller erst (ich imitiere meinen Deutschlehrer nach, Pardon): "geschockt ist umgangssprachlich und sollte nur in wörtlicher Rede, wenn überhaupt verwendet werden. Besser ist "schockiert"." Stimme ich zu und seit dem er mir das knapp 10 Mal gesagt hat, schreibe ich immer "schockiert" xD.

Jetzt aber zum Allgemeinen:

Ich finde dieses Thema überaus interessant *.* Trysha scheint einerseits knallhart in ihrem Job zu sein und anderer Seits auch ein "Mensch", was ich von Lefti nicht behaupten kann xD Aber genau das finde ich auch so amüsant und auch passend. Trysha scheint ein schlechtes Gewissen bezüglich der Tatsache zu haben, dass sie Menschen umbringt, er aber will nur seinen Spaß dabei haben. Die Konstellation finde ich überaus spannend und wunderbar ausbau fähig, weswegen ich schon sehr gespannt darauf bin, was du daraus machst.

Dein Schreibstil ist irgendwie so locker flockig, was ich wirklich mag, obwohl der Auftragsmord keine solch einfache Sache ist, jedoch konnte ich alles nachvollziehen, was da passiert ist und fand es amüsant, dass sie die Absätze an ihren Schuhen nicht bemerkt hat xD Da Bells_Poetry in ihrem Kommentar irgendetwas über High-Heels geschrieben hat, scheinst du den Text schon einmal überarbeitet zu haben, was ich gut finde, denn ich war total verwirrt, als ich ihren Kommentar gelesen habe und dann da auf einmal i-was mit High-Heels stand und in dem Kapitel war nichts davon O.o (Das aber nur am Rande)

Grundsätzlich finde ich es ein gewagtes und reizendes Thema, weswegen ich auf alle Fälle weiterlesen werde! Von Grammatik her und so habe ich nichts zu meckern, weil ich es flüssig durchlesen konnte ^-^

Liebste Grüße
Wind_Prinzessin

(✖✐✖ Re-Kommentar Nummer 1. Nummer 2 kommt, sobald ich wieder Zeit habe :) Du wirst mich nicht mehr so schnell los xD)
Von:  Bells_Poetry
2009-03-02T21:58:59+00:00 02.03.2009 22:58
Guten Abend,

zuerst einmal ein großes Lob, dass du dich einem solch ernsten Berufsfeld gewidmet hast und dich bemühst, es möglichst realistisch darzustellen, auch wenn sich Fiktion eben nicht vermeiden lässt. Gut finde ich auch deine Bemühungen, die wörtliche Rede nicht mit dem obligatorischen "sagte" zu beschließen, sondern möglichst vielfältige Ausdrücke und Umschreibungen zu gebrauchen. Sowieso gefallen mir die ausführlichen Beschreibungen, die dem Leser eine detaillierte Vorstellung vermittelt. Zwar nicht von den Räumlichkeiten, aber von den einzelnen Handlungen, die jeweils unternommen werden. Da merkt man, worauf du besonderen Wert legst.

Ein paar Kritikpunkte habe ich dennoch anzumerken:

Gleich auf ihr schlechtes Gewissen und ihren Unwillen gegenüber ihrer Arbeit einzugehen, halte ich für eine unkluge Idee. Zunächst einmal verrätst du auf diese Weise bereits im ersten Kapitel zuviel über ihren Charakter und nuimmst daher die weitere Entwicklung der Geschichte vorweg. Zum anderen zerstörst du mit diesem Persönlichkeitseinblick die angespannte Atmosphäre, die du im vorigen Abschnitt kreiert hast. Indem du zuviel auf die Figur und zu wenig auf die Handlung eingehst, nimmst du der Szene die Spannung und es gelingt dir nur sehr schwer, ich möchte fast sagen gar nicht, sie wieder aufzubauen. Ihre Ansichten über ihren Beruf hättest du im folgenden Gespräch mit ihrem Partner andeuten können, doch vielleicht wäre es besser gewesen, erst in einem späteren Kapitel explizit darauf einzugehen.

Trysha versucht den Polizisten zu entkommen, indem sie über die Leiter auf das Dach des Gebäudes flüchtet. Einer der Ordnungshüter schißet jedoch auf sie, mehrmals - und verfehlt sie trotz Lichtkegel und mehreen Anläufen. Gut, das mag jeder Leser beurteilen wie er möchte, es spricht jedoch nicht für die Fähigketen des Polizisten, die er in seinem Beruf eigentlich haben müsste.
Aber ich schweife ab, eigentlich wollte ich auf etwas anderes hinaus: Trysha schlägt das Glas ein, die Splitter fallen herunter und sie "schützte gleichzeitig mit dem anderen Arm ihre Augen und das Gesicht[...]". Da sie nur zwei Arme zur Verfügung hat und der eine den Schuh festhält, mit dem sie die Scheibe eingeschlagen hat, ist die Formulierung etwas unglücklich, denn wenn sie den anderen Arm nutzt, um sich zu schützen, müsste sie die Sprosse loslassen und würde nicht nur das Gleichgewicht verlieren, sondern herunterstürzen. Eher drückt sie also ihr Gesicht in ihren Arm, mit dem sie sich an die Sprosse klammert. Dadurch lassen sich Missverständnisse vermeiden.

"Das Glas splitterte und bohrte sich unter anderem in ihren Schutzarm." Unter anderem? Wohin denn noch? Auch diese Formulierung könnte durch eine andere ersetzt werden, die weniger missverständlich ist. oder du lässt es einfach dabei: "Das Glas splitterte und bohrte sich in ihren Schutzarm."
Wobei "Schutzarm" auch ein eher ungewöhnlicher Ausdruck ist. In den schützenden Arm klingt besser.

Mit High-Heels lässt sich ungünstig laufen, für eine Auftragsmörderin sind sie ein wohl wenig geeignetes Schuhwerk, es sei denn, sie waren unbedingt notwendig, um das zu ermordende Opfer - bestenfalls ein Mann, in die Lagerhalle zu locken. Wenn dem so ist, so sollte das an einer Stelle erwähnt werden, denn Tryshas Flucht mit den High Heels wirkt aufgrund ihrer Profession unglaubwürdig, vor allem aber unfreiwillig komisch. Dass sie ihre "schwarzen Gucci High-Heel-Sandaletten" wieder anieht, sobald sie auf dem Dach angekommen ist, verleiht deer Aussage eine Ironie, die du sicherlich nicht beabsichtigt hattest. Oder? Die Marke kann an dieser Stelle ausgelassen werden, sie nimmt nämlich Bezug auf die tpisch weibliche Eitelkeit und verleiht der Szene die unfreiwillige Komik. Die Spannung ist dadurch natürlich hin.

Zuletzt noch ein paar stilistische Sachen, die mir aufgefallen sind:

"Etwas längere Haare" gibt es nicht, sie können genauer beschrieben werden: Kinnlänge, Schulterlang etc.

Trysha "stützt" sich bei ihrer Flucht an der Wand ab, sie legt nicht "die andere Hand vor sich auf die Wand"; das klingt merkwürdig und führt den leser zu der Frage, was du damit ausdrücken willst. (Nicht, dass er es sich nicht vorstellen kann, nur passt dieser Ausdruck eben nicht, er führt eher zu Verwirrung.)

Dein Text ist von Relativierungen durchzogen: "eher", "ziemlich", "möglichst" etc. Das verleiht ihm eine gewisse Zögerlichkeit, beinahe so, als würdest du dich nicht trauen, dich festzulegen (s. auch Bsp. mit Tryshas Haarlänge).
Der Leser möchte gerne verlässliche Angaben zu den Figuren haben, das Unentschlossene im Text verhindert das jedoch.

"Team" könnte treffender durch "Partner" ersetzt werden. Vielleicht geht es nur mir so, aber ich assoziiere mit "Team" unwillkürlich mehr als zwei Personen.


So weit, so gut. Hoffentlich erscheint meine Kritik nicht zu spitzfinderisch, doch ich denke, deine Mühen verdienen eine ehrliche Meinung.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Weiterschreiben deiner Geschichte, der Anfang ist schon einmal vielversprechend! Sobald es sich ergibt, werde ich weiterlesen.

Liebe Grüße,
Moon :)
KFF
Von:  NamiHeartphilia
2009-02-24T21:01:31+00:00 24.02.2009 22:01
Hey echt spannend geschrieben.
Finds toll, dass du das so detailliert beschreibst, wie sie die Schuhe mit den Zähnen festhalten muss und die Kugeln abprallen. Schön, dass man auch erfährt, dass es ihr keinen Spaß macht und sie daran denkt, dass das Opfer vllt auch Familie hatte. Darüber machen sich Auftragskiller nicht oft Gedanken ^^
Negatives ist mir eigentlich nix aufgefallen ^^

Lg
Nami

KFF
Von:  minali18
2008-04-20T13:41:04+00:00 20.04.2008 15:41
Total spannend geschrieben ^^ Ich werde ganz sicher weiter lesen ^^
Von: abgemeldet
2006-12-11T10:32:16+00:00 11.12.2006 11:32
So^^
Wie gesagt. Ich werf mal nen Blick rein und das erste Kap ist schon mehr als überzeugend^^
Ich finde die Spannung toll, die du hier erzeugst, mit dem Licht der taschenlampen und so. Wow~ ich hab richtig mitgefiebert. *lachz*

Auch vom Schreibstil sehr ausgereift und gut lesbar^^ Du hast ne gute Schiene zwischen Aufzählung und Überfüllung gefunden^^ Nicht zuviel und nicht zu wenig. Richtig gut eben^^
Ich würde dir eigentlich nur empfehlen, dass du bei den Stellen, wo du nen neuen Absatz anfängst vielleicht auch nen neunen Abschnitt anfangen kannst. So wird es für Leser am PC übersichtlicher. So ist es immer ein wenig schwer^^

Aber wie auch immer~
ich find den Anfang schon mal sehr interessant und geh gleich mal zum zweiten Kap kucken^^

gruß jenki
Von: abgemeldet
2006-11-03T12:01:18+00:00 03.11.2006 13:01
wow sehr interessant deine FF
hoffe du schreibst bald weiter ^^


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