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In der Hölle brennender Engel

Bewunderung
von

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Gründe

In der Hölle brennender Engel
 


 

Shogo konnte nicht leugnen, dass er Shuya bewunderte, wirklich aus tiefster Seele bewunderte.

Er hatte vor der Schule auf Noriko gewartet um sie zu beschützen, mit der schlichten Begründung, dass sein Freund, für den er jetzt sowieso nichts mehr tun konnte außer beten, in sie verliebt gewesen war.

Das Mädchen hatte ja keine Ahnung wie gut sie es mit ihm hatte. Die Wilde Sieben wachte über sie wie ein gottgesandter Schutzengel, war bereit sich das Leben aus der Birne pusten zu lassen, solange es sie nur retten könnte. Nicht nur das, Shuya sorgte sich um sie, sich völlig bewusst, dass sie ein einzig großer (mächtig großer!) Risikofaktor war. Die reinste Gefahrenzielscheibe schlechthin. Nicht nur, dass sie ganz und gar unsportlich war, sie war noch dazu verletzt und das am Bein, in einem mörderischen Spiel wie diesem, in dem Geschicklichkeit und Geschwindigkeit unerlässlich und entscheidend waren. Hinzu kam, dass Noriko höchstwahrscheinlich moralisch nicht mal in der Lage war ein Tier umzubringen (Shogo würde sich nicht wundern wenn sie Vegetarierin wäre). Und kränklich schien sie auch noch zu sein.

Warum sollte jemand wie Shuya, der gar nicht mal so schlechte Überlebenschancen hatte, sich um so jemanden kümmern? Aus Schuldgefühlen gegenüber Nobu? Sah er es als seine Pflicht an? Aus Leichtsinn oder gar schon Wahnsinn? Oder einfach nur aus reinem Instinkt ohne vorher über die Folgen nachgedacht zu haben?

Doch Shogo wusste es besser. Er tat es, weil er einfach ein gutes Herz hatte. Und dafür bewunderte er ihn. Nicht für seinen Mut (den man in einer solchen Situation leicht mit Wagemut verwechseln konnte), nicht für seine Treue gegenüber seinem verstorbenem Freund und auch nicht für seine Hingabe zum Rock, sondern für seine scheinbar grenzenlose Gutmütigkeit. Das war es wohl, was die Christen unter Nächstenliebe verstanden.

Er konnte das Gute in den Menschen sehen, Shogo hatte er gleich gemerkt. Nachdem er ihn vor dem Amok laufenden Klassensprecher gerettet hatte, war er nicht verängstigt geflüchtet, sondern war ihm anscheinend unendlich dankbar gewesen und hatte ihn mit sich und Noriko kommen lassen, ohne sich allzu sehr misstrauisch zu zeigen.

Er sah in Shogo augenblicklich Hoffnung als dieser ihnen von seinem Plan erzählte.

Und das Wichtigste war: Er vertraute ihm. Vertrauen. Etwas, das Shogo in diesem von Misstrauen, Verrätern und Spitzeln überfülltem Land für schon längst verloren gehalten hatte.

Und deswegen musste er Shuya um jeden Preis helfen dieses verrückte sinnlose Gemetzel zu überleben und ihn aus diesem verrotteten Staat bringen. Er konnte einen Engel doch nicht in der Hölle verbrennen lassen.
 


 

Ich widme diese Story meiner Schulkollegin Carina Wolf,die mir mich auf das Buch gebracht hat,es mir freundlicher Weise borgte und mir bis zu Ende nicht verraten wollte wer überlebte.Danke Carina.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Xalphania
2008-01-05T17:50:56+00:00 05.01.2008 18:50
*daumen hochhalt*
cool xD
interessante sichtweise^^


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