"Wir werden nicht mehr zusammen kommen."
Kapitel 8 – „Wir werden nicht mehr zusammenkommen.“
Kurz darauf saß ich im Flieger nach Hokkaido. (Erst nach Hause, dann wieder nach Hokkaido, man hat
die Kohle…) In meinem Gepäck befanden sich eine Halskette, zwei Ringe und ein Schleier. Ich wusste
noch nicht einmal, was ich damit sollte! Ich liebte Makoto, ja natürlich, aber er war ein verheirateter
Mann! Als ich bei Sakura ankam, zitterte ich vor Angst!
Sakura öffnete mir die Tür und umarmte mich stürmisch. „Es freut mich, dass du hier bist, Ito-chan!“,
jubelte sie.
„Eigentlich gibt es nur einen Grund sich zu freuen, denn ich bin hier, aber ich habe ein unerfreuliches
Anliegen“, fing ich an.
„Lass mich raten: Mein Brief und das Packet.“
Ein Lächeln umspielte Sakuras Lippen und sie lotste mich ins Wohnzimmer. „Also, leg los“, forderte sie
mich auf. „Was haben der Schleier, die Ringe und die Halskette zu bedeuten?“, platzte ich sofort heraus.
„Um die Antwort auf diese Frage zu finden hättest du nicht kommen müssen. Akane hätte dir diese
Frage auch beantworten können.“
„Na ja, es geht viel eher darum, dass ich es erahne und es nicht gutheiße.“
„Also gut. Dieser Schleier ist von meiner Mutter und von mir getragen worden und die Halskette ist ein
Erbstück meiner Großmutter. Die Ringe hat Makoto mir gegeben, weil er glaubte, dass du mit ihm
durchbrennen würdest und er wollte, dass ihr hier heiratet, damit wenigstens jemand aus der Familie
dabei ist“, gab Sakura mir zur Antwort.
„Verdammt, was soll der Mist? Ich habe Makoto für seinen Traum von der Schauspielerei verlassen und
ich werde nicht mit ihm zusammenkommen!“, schrie ich auf.
Sakura umarmte mich und flüsterte: „Makoto liebt dich so sehr und du wehrst dich gegen ein Gefühl,
dass euch beide seit eurer ersten Begegnung verbindet.“
„Hör auf! Die Sache zwischen uns ist aus. Ich liebe ihn, wie keinen anderen, aber ich habe damit
abgeschlossen, Sakura. Wir werden nicht mehr zusammenkommen, egal was ihr auch versucht. Euer
Vater wird mich nie akzeptieren!“ Wieso war ich nur so verzweifelt?
„Ito, während euren Dreharbeiten ist Takayo ins künstliche Koma versetzt worden und wenn es noch
schlechter läuft, dann wird sie innerhalb der nächsten vier Wochen sterben. Makoto und sie waren nie
richtig verheiratet! Sie ist immer nur krank gewesen und sogar auf der Hochzeit umgekippt, deshalb
gab es keine Hochzeitsnacht“, flüsterte Sakura. (Mensch hör auf sonst knickt Ito noch ein…)
„Ich habe schon zu Makoto gesagt, dass unser nächstes gemeinsames Projekt darüber entscheidet, ob
wir je wieder zusammenkommen. Wenn er noch verheiratet ist, dann hat das Schicksal gegen uns
entschieden. Ich will keine Geliebte oder nur eine Langzeitaffäre sein. Versteht denn niemand, dass ich
die ganze Zeit nichts anderes wollte als mit Makoto zusammen zu sein? Er hatte doch die Chance mich
zurückzuholen. Wenn er nur gewollt hätte, hätte er mich gegen die Schauspielerei eintauschen können.“
(Mann ist die stur. Hab ich zwar schon mal gesagt, muss es aber noch mal tun…)
„Er wollte beides, aber du wolltest ihn ohne Kompromisse. Er wollte mit dir durchbrennen, aber du hast
abgelehnt.“
„Ich konnte nicht mir Makoto durchbrennen. Ich musste meiner Großmutter versprechen, es niemals zu
tun. Ich hätte es ohne die Existenz dieses Versprechens sofort getan, aber so konnte ich es nicht,
Sakura.“
„Ich weiß, aber Ito, eines musst du mir versprechen: eines schönen Tages wirst du meine Schwägerin,
Makotos Frau“, flüsterte sie in mein Ohr.
Tränen stiegen in meine Augen und ich umarmte Sakura. „Dein Bruder muss dir wirklich viel bedeuten.
Ich freue mich deine Schwägerin zu werden, aber du kennst die Bedingungen…“ Ich freute mich in
diesem Moment wirklich auf ein glückliches Leben. Ich lächelte während ich diese Worte sprach, doch
ich wusste immer noch nicht, was die Zukunft die Zukunft für mich bereithielt.
Es war so wunderbar, als ich wieder nach Hause kam. Die Zeit mit Sakura, ihrem Ehemann und zu guter
letzt mit Satoshi hatte ich sehr genossen. Ich hatte viele lange Gespräche mit Sakura geführt und viel
über meine Beziehung zu Makoto nachgedacht. Ich wusste genau, was ich wollte. Mittlerweile war mir
einiges klar geworden und ich hätte nie gedacht, dass ich meine Zukunft irgendwann einmal so klar vor
mir liegen sehen würde, wie heute. (Was sie sich da wohl erträumt hat? Immer noch die Zukunft ohne
Mako?)
Noch ahnte ich nicht, dass ein anderes Schicksal für mich bestimmt war, als dass, das ich für mich
vorgesehen hatte.