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Minoru

Seltsame Krankheit
von

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Schwarzer Rauch und ein Funken Hoffnung

Chiyoko, die gerade in der Küche saß, um sich für diesen Abend einen letzten Becher Tee zu gönnen, sah Yumi verwirrt an, als diese außer Atem von ihrem Sprint aus ihrem Zimmer in der Küche ankam. „Was ist denn in dich gefahren? Warum rennst du so?“, wollte die alte Dame wissen. Ihre Falten vertieften sich noch mehr, als sie die Stirn runzelte. „Gift!“, keuchte Yumi. Chiyoko sah sie nun noch verwirrter an und daraufhin sprudelte es nur so aus Yumi heraus, als sie ihrer Großmutter alles berichtete. Dabei ließ sie kein Detail aus, weder die merkwürdige Atmosphäre, noch die misstrauischen Blicke einiger Wachen und Diener und vor allem nicht den seltsamen Geruch. Sie erzählte natürlich auch von dem Diener, der auf sie einen höchst zwielichten Eindruck gemacht hatte, und von dem eigenartigen Gespräch mit Itachi. Schließlich breitete Yumi die Schriftrolle auf de Tisch aus und informierte Chiyoko über das, was sie soeben herausgefunden hatte.
 

Stille. Niemand sagte etwas und Yumi wartete gebannt darauf, das Chiyoko irgendeine Reaktion auf das zeigte, was sie gerade erfahren hatte. Doch die alte Frau schwieg, schlürfte gelegentlich an ihrem Tee und starrte auf irgendeinen unsichtbaren Punkt hinter Yumi. Offensichtlich dache sie angestrengt nach, denn ihre Stirn war noch immer in tiefe Falten gelegt. Endlich, nachdem Yumi etliche Momente gewartet hatte, entspannte sich Chiyokos Stirn. Chiyoko sah Yumi nun mit einem undefinierbaren Blick an – vielleicht lag Sorge darin, vielleicht aber auch Ratlosigkeit. „Und was gedenkst du nun zu unternehmen?“, wollte Chiyoko wissen. Yumi stöhnte auf. „Ich hatte gehofft, du könntest mir das sagen!“ Chiyokos Blick wanderte wieder zu dem Punkt in der Leere und fast befürchtete Yumi, ihre Großmutter würde wieder in Gedanken versinken. Doch zu ihrer Erleichterung ergriff Chiyoko wieder das Wort: „Nun…Ich denke, ich muss nicht erwähnen, welch schwierige Situation das ist. Einerseits ist diese Information überaus wichtig, andererseits aber wohlmöglich auch todbringend.“ „Was meinst du mit todbringend?“, fragte Yumi und zupfte nervös am Ärmel ihres Kimonos. Ihre Großmutter seufzte und fuhr fort: „Du hast doch gelesen, dass diese Blume weit weg von hier wächst. Sie ist nicht durch Zufall hierher gekommen! Du hast doch selbst gesagt, dass Itachi-sama seinen Bruder wahrscheinlich vergiften will, um seinen Platz einzunehmen. Und ich muss sagen, nach dem, was du mir erzählt hast und nach dem, was ich selber erlebt habe, als ich dort war, liegt diese Vermutung gar nicht so fern. Aber wenn es stimmt, dass Itachi selbst der Missetäter ist und noch dazu die Bediensteten Sasuke-samas in diesen finsteren Plan involviert sind, dann wird es kaum eine Möglichkeit geben, Sasuke-sama zu retten. Denn von denen wird garantiert keiner zulassen, dass wir mit diesem Wissen eingreifen und Itachi-samas Pläne durchkreuzen. Ich bin mir sogar sicher, dass sie, sollten sie herausfinden, dass wir über dieses Wissen verfügen, uns mit allen Mitteln zum Schweigen bringen würden…“ „Dann müssen wir einen anderen Weg finden!“, warf Yumi ein. „Das sagst du so leicht! Was willst du denn tun, wenn du nicht mal mehr zu Sasuke-sama gehen darfst? Du hast mir doch selbst erzählt, dass unsere Hilfe dort nicht länger erwünscht ist! Wahrscheinlich fürchtet Itachi-sama, dass sein Bruder durch uns doch noch genesen könnte und lässt stattdessen lieber einen amateurhaften Heiler rufen, der seinen Zielen nicht im Weg steht. Aber sogar wenn du es auf dem Marktplatz herausschreien würdest, würde dir wohl kaum jemand Gehör schenken. Und selbst dann – wer sollte denn etwas dagegen unternehmen können, wenn Itachi an den Fäden zieht?“, Chiyoko klang jetzt sogar ein wenig verzweifelt. Yumi sah enttäuscht zu Boden. Doch plötzlich riss sie den Kopf wieder ruckartig hoch und sah ihre Großmutter verwirrt an. „Du kennst das Heilmittel!“, behauptete sie und musterte Chiyoko mit eindringlichem Blick. Chiyoko hob eine Augenbraue. „Unsinn, wie kommst du denn auf die Idee?“, entgegnete sie und wich Yumis Blick aus. „Du hast bis jetzt nur davon gesprochen, dass Itachi uns wahrscheinlich mit allen Mitteln aufhalten würde, wenn wir versuchen würden, seinen Bruder zu heilen! Das bedeutet, du glaubst, dass es für Sasuke noch Hoffnung gibt! Und du hast nicht ein Mal erwähnt, dass es ja ohnehin kein Heilmittel gibt! Gib es zu, Obaasan, du kennst das Heilmittel!“, meinte Yumi und verhärtete den Blick. Chiyoko seufzte. „Du bist genau wie deine Mutter! Vor ihr konnte ich auch nichts verbergen.“, murmelte Chiyoko resignierend. Mittlerweile wurde Yumi nicht mehr traurig, wenn jemand von ihren Eltern sprach. Im Gegenteil, sie freute sich immer, wenn jemand behauptete, sie sei ihrer Mutter oder ihrem Vater ähnlich. In diesem Fall war es sogar sehr vorteilhaft, einige Eigenschaften ihrer Mutter geerbt zu haben.
 

Empört stemmte Yumi die Hände in die Hüfte. „Du wolltest mir das verheimlichen?!“, meckerte sie. Chiyoko wickelte eine ihrer langen, grauen Strähnen um den Zeigefinger. „Versteh doch…Ich wollte dich schützen. Schließlich ist es schon unwahrscheinlich genug, dass wir Sasuke-sama überhaupt helfen könnten, wenn wir das Heilmittel hätten. Doch dieses Heilmittel zu beschaffen, ist mindestens genauso riskant, wie der Versuch, sich Itachi-sama in den Weg zu stellen…Es besteht aus vielen, einzelnen Zutaten, die allesamt nicht leicht zu finden sind. Es ist gefährlich…Und ich kenne dich doch, Yumi! Sobald ich dir die benötigten Zutaten sage, bist du nicht mehr von der Idee abzubringen, sie zu beschaffen! Ich bin ja schließlich auch nicht mehr die Jüngste, ich könnte mich nicht mehr auf so eine Reise begeben.“, jetzt wurde Chiyoko von Yumi unterbrochen: „Aber Obaasan! Ich kann gehen! Wer sonst sollte das tun? Wer sonst hätte das Wissen über Kräuter und Heilmittel, dass man dafür benötigt?“ – „Genau das ist es ja! Außer dir gibt es niemandem, dem ich so etwas zutrauen würde…Und dennoch weiß ich, dass es verantwortungslos wäre, dir diese Aufgabe aufzubürden. Hinzu kommt, dass man nicht nur Kräuter oder Wurzeln für dieses Heilmittel braucht…“ Yumis Blick huschte noch ein Mal über die Schriftrolle, wo keinerlei Notizen über ein Heilmittel vorhanden waren. „Sondern?“, fragte Yumi schließlich. Chiyoko seufzte erneut und erhob sich. Langsam ging sie um den Tisch herum und nahm ihre Enkelin in die Arme. „Kind, du weißt nicht, auf was du dich da einlassen willst! Ich weiß, dass du dich nicht mehr davon abbringen lassen willst, wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast. Aber du musst von dieser Idee ablassen! Selbst wenn du lebend zurückkehren würdest, wäre es vielleicht zu spät oder Itachi-sama würde dich aufhalten. Du bist doch erst sechzehn und noch ein halbes Kind! Warum willst du Sasuke-sama denn unbedingt helfen?“, wollte Chiyoko wissen. „Obaasan“, sagte Yumi liebevoll, „würdest du nicht dasselbe tun, an meiner Stelle? Würdest du das Dorf nicht mit allen Mitteln vor Itachi und seinen Machenschaften schützen wollen? Und du weißt ebenso gut wie ich, dass es nie wieder wie früher sein würde, wenn Itachi die Herrschaft über uns übernehmen würde! Er hat bereits den ersten Stein geworfen, indem er den Wilderern erlaubt hat, Jagd auf die Füchse zu machen und indem er dadurch gegen den Friedenspakt mit den Fuchsdämonen verstoßen hat!“ In diesem Moment, als ob dies Yumis Worten Nachdruck verleihen sollte, erklangen mehrere Schreie von draußen. Erschrocken sahen sich Yumi und Chiyoko an und stürmten hinaus.
 

Draußen kamen ihren sofort Minoru und Kazuya entgegen. „Ist euch etwas passiert?“, wollte Kazuya wissen und sah Yumi und Chiyoko besorgt an. Yumi schüttelte den Kopf. „Nein, aber was ist denn überhaupt los?“ Doch die Frage erübrigte sich, denn in dem Moment registrierte Yumi auch die schwarze Rauchsäule, die vom Marktplatz aufstieg. Menschen liefen panisch herum und versuchten, die Flammen zu löschen. „Ich glaube, die Vorratskammer brennt…Ihr bleibt hier, ich werde mal sehen, ob ich helfen kann!“, sagte Kazuya und rannte davon. „Man, Kazuya hat sich ganz schön Sorgen um dich…äh…euch gemacht!“, bemerkte Minoru an Yumi gewand. Yumi ignorierte ihn, denn sie versuchte, aus dem aufgeregten Stimmengewirr der anderen Leute etwas herauszuhören. „Ich sag es euch, es waren die Füchse! Diese verdammten Dämonen, halten sich nicht an den Pakt!“, meinte eine Frau vor dem Nachbarhaus zu zwei anderen. Scheinbar hatte auch Chiyoko es gehört, denn sie wechselte einige vielsagende Blicke mit Yumi. „Kommt ihr allein zurecht? Ich gehe auch helfen!“, unterbrach Minoru ihre stille Kommunikation. Chiyoko nickte und Minoru folgte seinem Bruder. Als er weg war seufzte Chiyoko ein weiteres Mal. „Wenn es wirklich die Fuchsdämonen waren, sieht es sehr schlecht für uns alle aus…Der Krieg könnte erneut entfachen…“, murmelte sie besorgt. „Bedeutet das, dass du mich gehen lässt? Was muss ich tun, um das zu verhindern?“, wollte Yumi wissen. „Wie es aussieht, haben wir ja keine andere Wahl...“, erwiderte Chiyoko mit ernster, aber auch trauriger Stimme.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-04-17T13:51:25+00:00 17.04.2007 15:51
Das ist spannend!
Und total gut geschrieben.
Hoffe du findest bald Zeit um weiter zu schreiben, wüsste zu gerne wies weiter geht. Ich glaub auch das sie die oder zumindest einen Jungen mitnimmt. Und ich glaube sie werden das Schwert mitnehmen das an der Wand hängt. ÄHM aber was schreib ich hier schließlich schreibst du diese tolle Geschichte und nicht ich.
Von:  japaneseangel
2007-04-16T20:20:28+00:00 16.04.2007 22:20
*wild im zimmer umher lauf*
mein gott...das ist ja so schrecklich spannend!!!
yumi nimmt doch bestimmt die jungs mit, oder?ich mein, wenns wirklich so gefärhlich wird, wie ihre oma gesagt hat...
aber auf jeden fall war das mal wieder ein klasse kapitel!!
freu mich schon aufs nächste!^^
*wink*
Von: abgemeldet
2007-04-16T20:01:49+00:00 16.04.2007 22:01
*zu Light blick*
Das soll nicht gut sein?!
Du hast doch echt was falsches gegessen!
Ne im Ernst, ich finds gut wirklich.
Und das schreib ich nicht nur, weil wir Freunde sind.

Ich hab geahnt das Yumi raus kriegt was benötigt wird^^

lg
Mei


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