Farin ging über eine einsame Wiese und erfreute sich an den Schmetterlingen, die um seinen Kopf huschten, als er einen niedlichen kleinen Kater sah, der unter einem Baum lag. Farin- der rüber gegangen war, um sich das Tier anzusehen- war entsetzt, als er entdeckte, dass der Kater verletzt wurde. Ein Ast hatte sein kleines Bein durchbohrt und der Kater wimmerte jämmerlich wegen des Schmerzes.
„Ganz ruhig, mein kleiner Freund!“, sagte der Blonde. „Lass dir von mir helfen!“
Und er nahm sein Mehrzweckwerkzeug heraus und zog den Ast so gut es eben ging heraus. Der Kater schrie und Farins Herz schmerzte ihm dabei sehr.
„Du hast Recht!“, flüsterte er. „Ich kümmere mich um dich! Ich rufe dich „Bela“ und du kannst bei mir für immer leben!“
Er nahm den Kater Bela in seine Arme, trug ihn nach Hause und machte ein Bett für ihn neben seinem eigenen. Für sieben Tage und sieben Nächte pflegte Farin „Bela“, säuberte sein Bein und gab ihm Katzenfutter. In der achten Nacht kletterte Bela ins Bett zu ihm. Er schlüpfte unter die Decke und kitzelte ihn dabei mit seinem Fell. Farin kicherte daraufhin und er kroch näher an Bela, strich über seinen Kopf und sang ihm was vor.
Sie setzten diese Lebensweise für eine Zeit lang fort. Täglich beeilte sich der Gitarrist nach Hause zu kommen, sodass er mit Bela spielen und kuscheln konnte. Es gab ihm außerdem ein schlechtes Gefühl, wann immer Bela sein Haus verließ. Eines Abends betrachtete Bela den lesenden Farin und sagte: „Wenn du mich küsst, werde ich ein Prinz.“
Farin schrie auf und warf vor Schreck das Buch weg, so überrascht war er. Wie konnte ein Kater sprechen? Er musste verrückt sein oder geträumt haben.
„Du träumst nicht“, sagte Bela, als könne er seinen Gedanken lesen. „Küss mich! Na, los!“
„Aber sag keinem, dass ich so geschrieen hab!“, sagte Farin und küsste Bela auf seinen kleinen Katzenkopf. Die Luft wirbelte und plötzlich stand vor ihm ein Prinz. Mit einer Krone und allem.
„Ich bin Prinz Bela“, sagte er. „Ich wurde verflucht. Es ist eine lange Geschichte.“
„Bist du es wirklich?“ fragte Farin. Er wollte gerne wissen, ob es wirklich sein kleiner Kater gewesen war, der da jetzt menschlich geworden vor ihm stand. Und seltsamerweise sah er genau aus wie sein realer Freund Bela.
Nein, halt- er war es! Wahrhaftig! Daher wohl auch die Tatsache, dass er den echten Bela seit längerem nicht mehr gesehen hatte. Und jetzt fiel ihm ein, dass das seit der Begegnung mit dem Kater nicht mehr der Fall gewesen war. Und er hatte es weder gemerkt noch hatte es ihn gestört.
„Siehst du? Ich bin es. Du hast mir das Leben gerettet.“, sagte Bela und zeigte Farin die Narbe vom Ast auf seinem Bein.
„Ich liebe dich!“ sagte Bela mit einem Lächeln, das dem Gitarristen das Herz in die Hose rutschen ließ. Dann küsste er Farin…
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Mit einem Satz war Farin in seinem Bett aufgeschreckt. Bela hatte gesagt, dass er ihn liebt. Aber… wo war er?
Er konnte es kaum glauben, alles Geschehene kam ihm so real vor.
Nur langsam verwirklichte sein Gehirn die Logik, dass es nur ein Traum gewesen sein konnte. Ein verfuckter Traum! Keine Realität! Kein Stück.
„Mistkerl! Jetzt verfolgst du mich schon bis in meine Träume!“ fluchte er leicht deprimiert.
Schließlich dachte er noch einen Augenblick über seinen Traum nach.
Vielleicht war es ganz gut so, dass es nur ein Traum war. Man stelle sich nur erstmal vor, wie es wäre, Bela in echt zu küssen. Vielleicht würde er dann ja zum Kater werden?
Bei diesem drolligen Gedanken musste Farin lachen. Ja, jetzt würde er seinen Schlagzeuger mit anderen Augen sehen.
Miau!
ENDE
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