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Call me

Liebe per Telefon
von

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Erster Treff

Der "Horny Club"? Hijiri war wohl doch ein kleiner Angeber, wenn er ihn in den edelsten Klub der Stadt einlud. Doch ihm konnte das egal sein. Er würde sich etwas spendieren lassen, tanzen (Natürlich eng umschlungen mit seinem neuen Freudenspender - oder war Lustobjekt treffender?) und danach noch mit zu ihm gehen, um seinen Spaß zu haben. Der Typ hatte bestimmt auch eine luxuriöse Wohnung, da musste er ihn nicht in seine Ein-Zimmer-Studenten-Bude einladen. Das Loch war wirklich kein angenehmer Ort und er selber verweilte dort auch nur zum Schlafen, für die Toilette und ab und zu auch zum Essen kochen, wenn er nicht auswärts speisen ging.
 

Viel lieber verbrachte er Zeit bei seinen derzeitigen Lovern, egal ob männlich oder weiblich. Sie mussten ihn halt bei sich aufnehmen, doch sie taten es auch gern. Schließlich hatte er eine ganze Menge, was er ihnen dafür als Gegenleistung geben konnte. Neben seinen guten Kochkünsten, war er halt einfach spitze im Bett und keiner oder keine konnte ihm widerstehen. Obwohl er zugab, dass er sich lieber von Männern verwöhnen ließ... er hatte zwar auch des öfteren Sex mit Frauen, doch es lag einfach mehr in seiner Natur, für das männliche Geschlecht als Lustknabe zu dienen.
 

Und sein neuester hieß also Hijiri. Natürlich wusste er immernoch nichts über den anderen, außer seinen Namen, dass er Geld zu haben schien und seine Keule das Normmaß erheblich überschritt. Ach ja, und er hatte ein Intimpiercing! Chiaki schluckte bei dem Gedanken, denn er stand wahnsinnig auf Piercings... er würde viel Freude haben, Hijiri so zu verwöhnen, wie er es ihm am Telefon in den buntesten Farben ausgemalt hatte.
 

Heute war "übermorgen" und er saß noch immer allein im "Horny Club". Ehrlich gesagt war sich Chiaki jetzt nicht sicher, ob ihn Hijiri nur verarscht hatte oder ob er wirklich noch kam. Immerhin saß der Blonde hier schon fast fünfzehn Minuten allein an einem Tisch, hatte sich einen Ginger Ale bestellt, obwohl dieses Getränk hier doppelt so teuer war wie in einem normalen Restaurant. Aber das konnte er sich ja mal gönnen, auch wenn es ziemlich mies wäre, wenn er heute Abend wirklich nur hier rumsitzen würde, um etwas zu trinken - allein!
 

Sein Blick glitt gelangweilt durch den Raum, dessen Wände mit teuren, roten Stoffen behängt waren. Überall blitzte etwas Goldenes hervor und Stühle und Bänke waren aus edlem, dunklem Holz. Das alles hatte er in den ersten fünf Minuten begeistert und ehrfürchtig wahrgenommen, doch nun, nach dem endlosen Warten, hatte er sich daran gewöhnt. Er fühlte sich schon fast wie zuhause, wenn da nicht eine Person in seinem "Haus" fehlte: Hijiri. Er wusste ja nicht einmal, wie er aussah... auf wen sollte er denn hier warten?! Da konnte irgendein Typ auf ihn zukommen und sich als Hijiri ausgeben - Chiaki würde nichts dagegen sagen können. Natürlich wünschte er sich, dass der Fremde gut aussah, doch das Leben war ja bekanntlich kein Wunschkonzert.
 

Inzwischen waren fast alle Plätze in dem Klub, was mehr ein Restaurant war, besetzt. Wer jetzt noch hier hereinspazierte, hatte entweder bestellt oder gesellte sich an einen Tisch zu jemandem, der noch wartete. Chiaki behielt eisern den Eingang des "Horny Club" im Auge, damit er ja niemanden verpasste. Während er sich immernoch ausmalte, wie der Fremde wohl aussah, fiel ihm ein, dass dieser ja auch nicht wusste, wie er aussah! Wie sollten sie sich denn da finden?! Hijiri wusste nur, dass Chiaki blonde Haare hatte, das war's dann aber auch schon. Chiaki sah sich um und war erleichtert, dass er nicht so viele Blondschöpfe ausfindig machen konnte.
 

Ein Blick auf seine Armbanduhr mit Lederarmband sagte ihm, dass es bereits eine

halbe Stunde nach der ausgemachten Zeit war. Er grummelte leise und beschloss, nun wirklich nicht mehr lange zu warten. Er suchte schon einmal seinen Geldbeutel heraus, um dann einen Kellner heranzurufen, bei dem er bezahlen konnte. Seine Stimmung war gegen Null gesunken und sein vorher noch erwartungsvolles Gesicht war enttäuscht und griesgrämig. So etwas war ihm auch noch nicht passiert... Das war das erste und das letzte Mal, dass er sich mit jemandem verabredete, dem er eigentlich nur am Telefon sexy ins Ohr stöhnen sollte. Man sah ja, dass es nichts brachte.
 

Seine Augen hefteten sich noch ein letztes Mal auf den Eingang, durch den gerade ein großer, schlanker Mann in den "Horny Club" eintrat. Rote, lange Haare - ganz ordentlich zu einem Pferdeschwanz gebunden, teures Jackett und ein gewinnendes Lächeln. Hmm... Chiaki ließ seine Hand wieder sinken, mit der er den Kellner eigentlich herbeirufen wollte und verfolgte den Mann mit seinen Blicken, wie er einem der Kellner zunickte und sich einen Weg durch die besetzten Stühle bahnte, immer dieses nette Lächeln im Gesicht. Und er kam direkt auf ihn zu! Entweder er war es wirklich oder es handelte sich um ein Missverständnis.
 

"Guten Abend, bist du Chiaki?" Okey, seine Stimme erkannte er sofort wieder: Dieser weiche Klang, das feine Lächeln konnte man glatt heraushören! Er nickte wie in Zeitlupe. "Dann möchte ich mich als erstes bei dir entschuldigen, dass ich dich so lange habe warten lassen. Ich musste doch noch länger arbeiten als geplant." Hijiri ging noch einen Schritt auf ihn zu und ergriff seine Hand, um einen Kuss auf den Handrücken zu platzieren. "Ich stehe tief in deiner Schuld."
 

Chiakis Laune hatte sich mittlerweile wieder in den Himmel gehoben und er lächelte. Hijiris Entschuldigung war ja wirklich zuckersüß gewesen... und doch so männlich! Der Blonde grinste ein wenig, als er den letzten Satz des anderen vernahm und meinte leise: "Da fällt mir bestimmt was ein..." Hijiri grinste nun auch und setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl, nachdem er sein Jackett über die Stuhllehne gehängt hatte. Chiaki selbst saß an der Wand auf einer edlen Polsterecke, die mit rotem, weichem Stoff bezogen war und auf der man sehr bequem saß.
 

"Wie ich sehe hast du dir schon etwas bestellt. Was möchtest du denn jetzt essen? Du musst ja bald verhungern...!" Chiaki nickte leicht und nannte das Gericht, was er sich vor lauter Langeweile schon ausgesucht hatte. Nebenbei beobachtete er den großen, rothaarigen Mann, der so höflich zu ihm sprach und so verdammt gut aussah. Tja, und Geld schien er wirklich zu haben, denn Chiaki sah unter dem schwarzen Hemd eine teure silberne Uhr am linken Handgelenk Hijiris aufblinken. Na wenn das mal kein Glückstreffer war! Doch eine Frage brannte ihm unter den Nägeln: "Warum ruft so jemand wie du bei einer Sexhotline an?!"
 

Hijiri schmunzelte: "Ich hab mir denken können, dass dich das interessiert. Aber das ist ganz einfach: Jemand der so viel arbeitet wie ich hat kaum die Gelegenheit, etwas mehr Zeit mit einer Person zu verbringen. Du hast sozusagen richtig Glück." Chiaki lächelte und machte sich eine weitere, gedankliche Notiz: Hijiri war ganz schön von sich eingenommen. Er hatte zwar allen Grund dazu, aber es war trotzdem lustig, mit welcher Sicherheit er so etwas sagte. Er machte sich gar keine Gedanken darüber, ob man ihm dadurch vielleicht eine schlechte Charaktereigenschaft zuordnen könnte. Das gefiel dem Blonden überaus gut. Er ließ sich auch nichts vorschreiben.
 

"Tja, gleichfalls. Ich treff mich nicht mit jedem, nur weil er mir erregende Worte ins Ohr stöhnt." Wieder ein Schmunzeln von Hijiri: "Da haben wir ja was gemeinsam." "Sieht ganz so aus..." Chiaki war mit Feuereifer dabei, seinen Charme in diesem Smalltalk sprühen zu lassen und er wusste, dass er Erfolg hatte. Hijiris Augen verschlangen ihn... sein Blick war permanent auf ihn gerichtet, selbst als er dem jungen Kellner ihre Bestellung zukommen ließ. Na wenn er den mal nicht um den Finger gewickelt hatte... Recht so. Dann würde die heute ein spaßiger Abend ohne Langeweile werden. Nicht allein, sondern mit seinem tollen Lover, dessen rubinrotes Haar so schön in dem gedimmten Licht des "Horny Clubs" glänzte.
 

"Nun habe ich aber auch noch eine Frage", begann der Ältere schließlich wieder das Gespräch, nachdem seine bestellte Flasche Rotwein auf dem Tisch stand und sie Bescheid bekommen hatten, dass das Essen in ungefähr zehn Minuten fertig sein würde. "Immer raus damit." "Was hat dich eigentlich dazu gebracht, bei so einer Agentur zu arbeiten, wo du doch bestimmt auch andere Jobs hättest machen

können?" Chiaki grinste leicht verlegen, antwortete aber ehrlich: "Also, ich bin Student und brauche alles Geld, was ich kriegen kann. Und in diesem Job verdiene ich nun mal viel mehr als irgendwo als Kellner."
 

"Das solltest du so nicht sagen...", warf der Rothaarige ein. "Die Kellner, die bei mir arbeiten, verdienen ne ganze Menge!" "Du hast Kellner?" "Na klar - oh, da kommt Steven mit noch einem Ginger Ale für dich!" Hijiri hatte sich zu dem schwarzhaarigen jungen Mann gedreht und lächelte diesen an. Dann suchte sein Blick wieder Chiakis Augen, der ihn ganz baff anguckte: "Wie jetzt." "Ach ja, den Jungen, den ich am Eingang begrüßt habe, ist Paolo. Übrigens auch ein Student." "Du willst mir jetzt nicht damit sagen, dass dieser Klub dir gehört?!" Chiaki Augen waren inzwischen tellergroß und er hatte sein gutes Benehmen vergessen und war fast über den Tisch geklettert, um näher in Hijiris Gesicht sehen zu können, ob dieser auch wirklich die Wahrheit sagte.
 

"Unter anderem", antwortete der Rothaarige nur. "Wow, nicht schlecht." "Das Kompliment kann ich nur zurückgeben." Okey, Hijiri hatte damit begonnen, Chiakis Outfit und die Stellen seiner nackten Haut, die man sehen konnte, genaustens abzuchecken. Ganz offensichtlich und ohne sich zu genieren. Dem Blonden rannen seltsame, aber wohlige Schauer über den Rücken und er ließ sich natürlich gern begutachten. Schließlich wusste er, dass er gut aussah. Das konnte sich Hijiri ruhig alles ansehen. Wenn dieses Blind Date nicht noch eine ganz blöde Wendung bekam, würde der Ältere auch bald seinen Körper berühren dürfen. Denn bis jetzt fand er ihn einfach nur attraktiv, nett und richtig lecker...!
 

Flirt-Modus ON! Chiaki genoss es, mal wieder jemandem in die Augen blicken zu können, ihn damit ganz kirre zu machen und... mit seinem Fuß, den er aus dem Schuh befreit hatte, über Hijiris Wade zu streicheln. Dieser sah ihn erst etwas perplex an, doch er hatte gegen diese Offensive nichts einzuwenden und machte begeistert mit, indem auch er einen Fuß vom Schuh befreite und damit über der Hose bis zu Chiakis Oberschenkel hinauf wanderte. Mit SO viel Engagement hätte der Blonde nun auch wieder nicht gerechnet und er keuchte leise und fast unbemerkt von dem Älteren auf.
 

"Na na, nicht so laut werden... wirst dich doch wohl beherrschen können", grinste Hijiri anzüglich und Chiaki erwiderte diesen Blick zuckersüß: "Aber natürlich, bin schließlich schon aus der Pubertät raus." "Das muss ja nichts heißen..." "Bei mir schon", antwortete der Blonde sicher und streckte sein Bein noch etwas mehr aus, um auch an Hijiris Oberschenkel zu kommen. Natürlich nur "ganz zufällig" streiften seine Zehen den Schritt des anderen, welcher ihn überrascht ansah und eine Augenbraue hob. "Ganz schön gewagt...", flüsterte er, nur für Chiaki hörbar.
 

"Was denkst du denn, wozu diese bodenlangen Tischdecken da sind?", grinste Chiaki und genoss es, einfach nur zu flirten und diesem ihm eigentlich fremden Mann einzuheizen. So etwas gab ihm einfach nur ein unglaubliches Hochgefühl und er wollte gar nicht mehr damit aufhören. Doch als der Kellner mit ihrem Essen kam, ließ er seinen Fuß wieder ganz langsam am Bein des anderen herab gleiten und bedankte sich beim Kellner artig für das Essen, so wie es auch der Rothaarige tat. "Ich wünsche dir einen guten Appetit", meinte dieser dann noch an ihn gerichtet und dann begannen sie zu essen.
 

Währenddessen herrschte angenehme Stille zwischen ihnen und nur ab und zu trafen sich ihre Blicke. Für Chiaki war es irgendwie erstaunlich, dass ihm diese gefräßige Stille nicht unangenehm war. Sie war ihm sogar sehr willkommen und gar nicht unpassend. So konnte er nebenbei ganz in Ruhe Hijiri beobachten und sich seine tollen roten Augen ansehen. War ja cool, dass es Menschen mit solch einer Augenfarbe wirklich gab! So ein Phänomen konnte er eigentlich nur von Albinos, also Menschen, die eine Pigmentstörung hatten, doch Hijiri sah ganz gesund aus und seine Haare schienen auch nicht gefärbt zu sein. Einfach hübsch...
 

Nachdem sie fertig waren mit ihrem wirklich leckeren Mahl, wie Chiaki zu seiner Freude bemerkte, verschränkte der Rothaarige seine Finger miteinander und stützte dann sein Kinn auf dieses Geflecht. Er betrachtete den Blonden lange und meinte dann: "Was hältst du davon, wenn ich bezahle und wir uns dann auf den Weg zu meiner Suite machen?" "Suite?!", platzte es aus Chiaki heraus und er glotzte den Älteren so an, als hätte er ihn nicht richtig verstanden. "Ja, Suite. Meine Suite." "Also... ähm, du musst mich nicht mit sowas beeindrucken... dein Aussehen reicht da vollkommen aus...", stotterte der Blonde unsicher und hoffte natürlich trotzdem, dass Hijiri wirklich eine Suite hatte... mit einem großen Bett... einem kleinen Kühlschrank neben dem Bett, in dem Champagner kühl lagerte und nur darauf wartete, aus seinem Bauchnabel geschlürft zu werden...
 

"Oh, danke... aber ich kann dich noch mit viel besseren Dingen beeindrucken." Hijiri beugte sich ein Stückchen zu dem Blonden und winkte ihn auch noch etwas näher zu sich heran: "Vielleicht haben deine Zehen vorhin schon gespürt, was ich meine..." Das war ja nun wohl offensichtlich - Chiaki grinste erwartungsvoll und rief sich sein 20-Zentimeter-Lineal wieder ins Gedächtnis, mit dem er gestern Abend vor seinem Bett gesessen und noch 5 Zentimeter mit seinen Finger dazuaddiert hatte. Seine Vorfreude mischte sich mit etwas Bedenken, doch Hijiris absolut anmachendes Lächeln lockten ihn wieder aus seiner kurzzeitigen Starre hervor und er räusperte sich leicht grinsend: "Ich brauche nur an unser Telefonat zu denken und ich freue mich schon auf das, was dieser Abend noch bringt..."
 

"Na dann, wollen wir mal keine Zeit verschwenden", lächelte der Rothaarige amüsiert und bezahlte bei Paolo, nachdem er diesen heran gewunken hatte. Ein sattes Trinkgeld gab es für den zierlichen Italiener, der sich brav bedankte und ihnen beiden noch einen angenehmen Abend wünschte.
 

Als sie auf der Straße vor dem Klub standen, bemerkte Chiaki den kühlen Wind und schloss die Knöpfe seines Ledermantels. Er fummelte sich gewohnheitsmäßig seine Kippenschachtel aus der Tasche und zündete sich eine Zigarette an. Tief inhalierte er den Nikotin und atmete dann wieder aus. Sie warteten, bis sie die große Hauptverkehrsstraße überqueren konnten, die jetzt in den späten Abendstunden wohl am meisten Verkehr hatte. Eine Ampel suchte man hier vergebens... das war halt das Nachtleben. Fußgänger waren scheinbar unwichtig. Es wurde angenommen, dass man mit dem Auto kam. Doch wie ihm Hijiri gesagt hatte, war seine Suite in dem großen Hotel gleich über der Straße, mitten im Stadtzentrum gelegen und auch dementsprechend teuer. Gut, wem mehrere Klubs gehörten, konnte sich sowas wohl leisten... An was für einen reichen Pimp war er denn hier geraten?! Aber bis jetzt gefiel es ihm, schließlich zog er nur Vorteile daraus.
 

Schließlich schafften sie es, die breite Straße zu überqueren und wenige Minuten später befanden sie sich in der Eingangshalle des Hotels, wo sie von zwei Pagen herzlich begrüßt wurden. Scheinbar wohnte Hijiri schon eine Ewigkeit hier, denn er duzte die beiden und wusste auch ihre Namen. Ebenso erkundigte er sich nach dem Wohlbefinden der Schwester des einen. Das zeugte von Vertrautheit, zumindest bis zu einem bestimmen Level. Ein ziemlich hohes, wenn man davon ausging, dass Hijiri ein reicher Hotelbewohner war und die beiden Pagen nur Angestellte in demgleichen.
 

Konnte es sein, dass Hijiri dieses Hotel auch noch gehörte? Chiaki entschloss sich dazu, nicht zu fragen. Immerhin ging es ihn eigentlich nichts an. Er war hier nur, um seinen Spaß zu haben und nicht, um sich seinen Kopf zu zerbrechen. Das war viel zu hübsch dafür. Und garantiert für andere Dinge konzipiert, zumindest momentan. Denn langsam wuchs sein Wunsch, Hijiris Lippen wirklich einmal zu spüren. Auf seinen eigenen... oder einfach nur überall auf seinem Körper. Wozu war er denn hier?! Er wusste zwar, dass dieses Treffen nichts mit seiner Arbeit zutun hatte, doch er fühlte sich dazu berufen, Hijiri ganz und gar zu befriedigen.
 

Er betrachtete den Älteren neugierig aus den Augenwinkeln, als dieser ihn zum Fahrstuhl geleitete und als sie in diesem waren, auf die Taste mit der großen "31" drückte. So viele Stockwerke... naja, klar. Suiten befanden sich doch meistens ganz oben in einem Hotel. Höhenangst hatte er ja nicht. Seine Arbeit befand sich ja auch hoch über dem Erdboden. Er hatte sich daran gewöhnt. Und solange er nicht den Freitod wählte - was sicher nicht so schnell vorkam - brauchte er sich auch keine Sorgen wegen der Höhe machen. Er war nun wirklich gespannt, wie die Suite von Hijiri aussehen würde. Entsprach sie seinen Vorstellungen?
 

Nachdem der Rothaarige die Tür geöffnet hatte, trat Chiaki ehrfürchtig in das Wohnzimmer ein, was sie sogleich nach der Eingangstür offenbart wurde. Schon der Korridor vom Fahrstuhl bis zu dieser Tür war mit beigem Teppich ausgelegt worden, welcher hier in der Suite einen fast weißen Farbton hatte - unglaublich edel sah das aus. Ein großer, gemütlicher Kamin fiel ihm sofort ins Auge - davor war der Boden natürlich aus Steingut. Eine edle Couchgarnitur aus beigem Leder lud zum Verweilen ein, doch Chiakis Blick hatte sich auf eine halb geöffnete Tür geheftet, deren Spalt Ausblick auf ein Stück roter Bettwäsche gewährte. Das Schlafzimmer: Halleluja!
 

Doch Chiaki riss sich zusammen, zog sich ordnungsgemäß seine Schuhe aus und bemerkte erfreut, dass ihm Hijiri seinen Mantel abnahm und ihn auf einem Bügel in die Garderobe räumte. Ein höflicher Zug, den er ehrlich gesagt nicht anders erwartet hätte. Also bis jetzt waren seine Erwartungen noch nicht enttäuscht worden. Sein Blick glitt wieder durch das geräumige Zimmer: Vor den Fenstern befand sich ebenfalls Boden aus Steingut, denn viele Grünpflanzen - darunter auch kleine Zimmerpalmen - schmückten die bodenlangen Fenster. Die ebenfalls bis zum Boden reichenden Vorhänge aus dünner Seide wehten leicht im Wind der angelehnten Fenster, die - wie Chiaki kurz darauf bemerkte - zu einem großen Balkon herausführten, der über die ganze Etage reichte. Nobel... und echt stilvoll.
 

"Möchtest du ein Glas Champagner?" Chiaki nickte begeistert und nahm erfreut das Glas entgegen, was Hijiri ihm hinhielt. "Bist wohl ganz sprachlos?" Chiaki nickte immernoch stumm und bekam wirklich keinen Ton heraus. Hijiri nutzte diese Gelegenheit und strich sanft durch Chiakis Nackenhaare, bevor er sich leicht zu ihm herunterbeugte und ihn auf die Lippen küsste. Im Körper des Blonden ging ein Feuerwerk los und ließ ihn genüßlich die Augen schließen. Zu gut fühlten sich diese Lippen an. Ihr Geschmack ließ sich nicht beschreiben, er war einfach nur... umwerfend lecker. Seine Zunge tastete sich wie von selbst in den fremden Mund und kostete aus, was es zu kosten gab: Hijiris Mundhöhle, seine Zähne, die Zunge... einfach alles, was er erfassen konnte. Hungrig verkrallte er sich mit seiner freien Hand in dem Jackett und presste sich an den anderen Körper.
 

Verlangen breitete sich schlagartig in seiner Lendengegend aus, als er eine Vibration an seinen Lippen vernahm, die von einem Stöhnen des Größeren ausgelöst wurde. Es machte ihn so an, einen Mann zum Stöhnen zu bringen... das war auch einer der zusätzlichen Gründe, warum er in das Telefonsex-Business eingestiegen war. Chiaki saugte sich an der weichen Unterlippe seines Gegenübers fest und versuchte nicht den Champagner zu verschütten, während er Hijiris Gürtel und anschließend seine Hose öffnete. Er wollte nicht mehr warten...!
 

Doch der Ältere bremste seine forschen Handlungen und meinte mit rauer Stimme: "Gehen wir ins Schlafzimmer... auf dem Bett ist es gemütlicher, oder?" Während Chiaki aufgeregt nickte, fügte er hinzu: "Und verschütte nicht den Champagner... und wenn, dann nur auf deinen Körper, damit ich ihn von deiner Haut lecken kann." "Gut, wie du willst", grinste Chiaki zurück und löste sich nun gänzlich von dem Größeren, dem er auch eines seiner Knie zwischen die Beine geschoben hatte. Mit einem sahnigen Hüftschwung tänzelte er vor ihm ins Schlafzimmer und nahm einen Schluck von dem teuren Getränk in seinem Glas. Hm, wirklich köstlich! Jetzt hatte er wirklich Lust auf ein prickelndes Erlebnis...!



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