Lonely
Lonely
The path you have chosen
A restless road
No turning back
One day you
Will find your light again
Don't you know
Don't let go
Be strong
Follow you heart
Let you love lead through the darkness
Back to a place you once knew
I believe, I believe, I believe
In you
Follow your dreams
Be yourself, an angel of kindness
There's nothing that you can not do
I believe, I believe, I believe
In you.
Feat. By Il Divo
Kapitel 19
Müde packte Maron ihre Tasche. Sie war noch immer schwach auf den Beinen, doch sie hatte nun zwei Wochen in der Klinik verbracht und sie hielt es einfach nicht mehr aus. Auch wenn Kaiki Maron weiterhin beobachten wollte, konnte Maron nicht mehr. Ihr fehlte die Arbeit mit den Pferden und ihr Hund.
An ihre Freunde dachte sie kaum. Sie war Miyako und Yamato sehr viel schuldig, dass wusste sie, aber sie konnte nicht an ihr Leben vor der Erkrankung denken. Maron wollte ein neues Leben beginnen, oder eher ihr altes so fortführen als wenn nichts gewesen wäre. Sie konnte das, dass war nicht das Problem.
°Chiaki°, Maron hielt beim Packen inne und sah aus dem Fenster. Die Küken in dem Nest vor ihrem Fenster bekamen schon Federn und fiepten laut, da sie Hunger hatten.
Sie vermisste ihn. Miyako hatte, in dem Versuch Maron zu erinnern, ihr erzählt, wie er Tag und Nacht neben ihr gewacht hatte. Sie zweifelte nicht an Chiakis Vorsätzen. Er war ein guter Mensch, auch wenn er eine Art an sich hatte, mit Frauen zu verkehren, die ihr nicht behagte. Dabei hatte er ihr nie Avancen gemacht, die auf eine kleine Affäre anspielten. Er war anders und hatte sie oft verwirrt, aber er war immer ehrlich gewesen. Bis auf einen Punkt. Maron sah traurig zu dem beigen Briefumschlag auf der Kommode.
Miyako war gestern wutentbrannt in Marons Zimmer gestürmt und hatte diese Einladung auf den Tisch geknallt.
„Wie kann er so was tun? Dieser Mistkerl…..“ Maron hatte nur nach dem Briefumschlag gegriffen und eine Karte hervor gezogen. Vorne prangte eine weiße Taube, die einen Zweig im Schnabel trug, darunter waren zwei Namen und zwei Ringe, die ineinander verschlungen waren, in Gold eingelassen.
„Chiaki Nagoya und Kjaska Minatsuki,“ hatte Maron vorgelesen und dann in Miyako wütendes Gesicht geblickt. Chiaki hatte sich für Kjaska entschieden. °Und das ist auch richtig so,° ermahnte sie sich. Er ging den Weg, der für ihn der beste war und sie konnte es ihm nicht verdenken. Das einzige was sie stutzig machte war, das Chiaki heiratete. Maron war davon ausgegangen, dass er dort weitermachte, wo er aufgehört hatte. Kleine Bettgeschichten, mehr nicht. Aber was wusste sie schon? Sie hatte sich schon einmal in diesem Mann geirrt.
„Maron, jetzt sag doch was! Das kann dir doch nicht egal sein.“ Maron schüttelte den Kopf und lächelte.
„Du weißt doch, dass ich nicht weiß was passiert ist, zwischen Chiaki und mir.“
„Das glaube ich dir nicht! Maron, verdammt, seit wann lügst du?“ Erschrocken sah Maron Miyako in die zornigen Augen. Hatte Kaiki etwa geredet? Das konnte nicht sein.
„Guck nicht so. Ich bin nicht blind! Ich habe dich gesehen, als du uns dieses Lügenmärchen erzählt hast und gesehen wie du reagierst wenn ich von Chiaki spreche.“ Schuldbewusst wandte sich Maron ab und sah zu ihren Freunden, den Küken.
Seufzend ließ Miyako sich auf das Bett sinken und sah auf ihre im Schoß gefalteten Hände. „Ich weiß es schon, seit dem Moment als du von deiner Amnesie gesprochen hast. Nur ich verstehe es nicht.“ Sie sah zu Maron herüber und erkannte Tränen in deren Augen.
„Ich kann nicht anders. Ich bin nicht geschaffen für das Zweisein. Ich war immer alleine und will das auch bleiben.“
„Das fällt dir ja früh ein. Wieso hast du dich denn dann erst auf Chiaki eingelassen?“
„Ich konnte nicht anders, doch jetzt habe ich einen Ausweg.“
„Willst du den Rest deines Leben davon laufen? Sag mir was du fühlst, wenn du diese Einladung in den Händen hältst!“ Maron sah auf die Karte herab, die noch immer auf ihrem Schoß lag.
„Ich freu mich für Chiaki und bin traurig…,“ sie schluckte, „…weil ich nicht da drauf stehe.“ Triumphierend stand Miyako auf und nahm die Karte an sich.
„Ich habe es gewusst. Ich rede mit Chiaki.“ Maron wäre fast aus dem Bett gefallen, als sie jetzt erschrocken nach Miyako griff um sie zurück zu halten.
„Das kannst du nicht tun! Es war meine Entscheidung und das da seine.“ Sie zeigte auf den Umschlag, „ Das ist das Schicksal. Lass es bitte wie es ist.“
„Wovor hast du Angst, Maron? Er würde sofort auf der Matte stehen, wenn du nur mit dem Finger schnippen würdest.“ Maron nickte.
„Das ist es ja. Ich bin nicht so wie Kjaska. Ich bin wie meine Eltern und ich würde ihn irgendwann verletzen. Menschen die so eine Familie haben sollten nie eine gründen.“ Ungläubig schüttelte Miyako den Kopf.
„Du spinnst doch. Du bist nicht wie deine Mutter, nicht wie dein Vater. Jeder ist ein Individuum.“ Marons Blick war sehr intensiv gewesen und hatte Miyako verstummen lassen.
„Es ist meine Entscheidung. Ich will es so.“
Chiaki würde heiraten und das war gut so. Vielleicht würde er sie vergessen. Natürlich würde er sie vergessen. Nur weil sie um jemanden trauerte, der nie mehr gewesen war als ein Freunde, hieß das nicht, dass Chiaki genauso empfand. Er musste sein Leben leben.
Kara kam in das Krankenzimmer gehüpft und unterbrach Maron in ihren Gedanken. „Na alles fertig gepackt?“ Maron nickte und blickte noch einmal zu den Küken in ihrem Nest. °Lebt wohl!°
Sie sahen noch einmal bei Kaiki vorbei, welcher auch schon in seinem Büro wartete.
„Maron bist du sicher, dass du fit genug bist, eine so lange Reise zu machen?“ Maron nickte.
„Solange Sie mir das OK geben, bin ich es.“
Kaiki nickte und seufzte. Maron wollte nach Europa fliegen und sich nach einigen guten Pferden umsehen. Es war Karas Idee gewesen und Kaiki hatte versucht die Besitzerin des Gestüts um zu stimmen. Doch Kara hatte Kaiki gefragt, ob er es für richtig hielt, dass Maron hier war, während sein Sohn heiratete.
°Natürlich nicht!° Kaiki überreichte Maron Entlassungpapiere.
„Versprich mir, dass du dich regelmäßig untersuchen lässt, Maron.“ Maron nickte und schüttelte Kaiki liebevoll die Hand. Chiakis Vater war ihr ans Herz gewachsen. Doch man musste alle Brücken hinter sich abreißen, dass hatte sie von ihrer Mutter gelernt.
Chiaki stand auf der Veranda seiner Villa und sah Kjaska und ihren Freunden zu, wie sie im Pool herum alberten. Er stand dort, ganz in weiß gekleidet. Weiße Leinenhose und ein weißes Hemd. In der rechten Hand hielt er einen Whiskey auf Eis. Er wirkte nachdenklich.
Aya kam aus dem Haus und umarmte ihren Sohn von hinten. Chiaki legte seine freie Hand auf die seiner Mutter.
„Bist du glücklich, mein Schatz?“ Chiaki schmunzelte. Seine Mutter fragte ihn das jeden Tag in jeweils etwas anderer Form.
„Was ist den schon Glück?“
„Ich war glücklich als dein Vater mir damals einen Antrag gemacht hat und konnte es kaum erwarten zu heiraten. Du scheinst es kaum erwarten zu können, es endlich hinter dir zu haben.“ Chiaki seufzte. Seine Mutter kannte ihn einfach zu gut.
„Es ist schon okay. Nicht jeder Mensch kann den besten Weg gehen.“ Aya ging um ihren Sohn herum um ihm forschend in die Augen zu sehen.
„Ich habe keinen Feigling erzogen und trotzdem geht er den einfachsten Weg. Was hält dich zurück?“
„Maron hat sich mehr als einmal gegen mich entschieden. Warum also sollte ich den Weg weiter wählen?“
„Weil jeder einmal Fehler macht. Was glaubst du, warum sie genau zu deiner Hochzeit in Europa sein wird?“ Verwirrt schüttelte Chiaki den Kopf. Seine blauen Haare fielen ihm in die Augen. °Er ist genauso attraktiv wie sein Vater°, dachte Aya.
„Sie kann sich nicht an mich erinnern. Ihr ist es egal ob ich heirate oder nicht. Maron wird wahrscheinlich geschäftlich weg müssen.“ Aya stöhnte laut auf und schlug die Hände vor das Gesicht.
„Dein Vater hat ein Versprechen gegeben, ich aber nicht.“ Chiaki näherte sich seine Mutter und packte sie hart an die Schulter, damit sie ihn wieder ansah. Seine Stimme war lauter geworden, so dass Kjaska zu ihnen herüber sah.
„Was für ein Versprechen. Rück sofort damit heraus!!!“
„Wie sprichst du mit mir?“ Chiaki ließ von Aya ab und senkte den Blick. Aya bekam Mitleid.
„Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, ob Maron nicht vielleicht lügen könnte?“ Chiaki runzelte sie Stirn.
„Wieso sollte sie das tun?“
„Vielleicht als Selbstschutz? Ich habe ein bisschen was über ihre Eltern erfahren. Sie haben Maron mit 10 hier in Japan zurückgelassen und sind nach Europa gezogen, dort haben sie sich dann acht Jahre später scheiden lassen. Maron hat sie nie wieder gesehen, da ihre Eltern nicht die Zeit und Lust hatten sich mit ihrer Tochter zu befassen. Seitdem hat Maron alles allein durch gestanden und du weißt was für Zweifel und Probleme ein Kind, ein Teenager und auch eine erwachsene Person haben. Sie hat es immer alleine gelöst.“ Aya schüttelte traurig den Kopf. „Was auch immer in diesem hübschen Köpfchen vor sich geht. Sie ist durch und durch eingeschüchtert und sie glaubt, dass sie nur alleine stark ist.“
Chiaki erinnerte sich an Marons schüchternes Verhalten ihm gegenüber. Er hatte es für ein Schauspiel gehalten und er schämte sich dafür.
„Warum sagst du mir das?“ „Weil ich nur das Beste für dich will. Doch du musst die Entscheidungen fällen.“ Aya nahm wieder ihren Sohn in die Arme und ließ dann von ihm ab, um ihm die Möglichkeit zu geben, nach zu denken.
* Ihr wundert euch sicher, dass ich Chiakis Vater jetzt den richtigen Namen gegeben habe ^^, ich hielt es nicht mehr aus ihm den falschen Namen zu geben!!!!