Welcome Back (Teil 3)
Hallo Leute,
hiermit möchte ich mich bei euch zu allererst entschuldigen.
Leider ist mein Laptop kaputt gegangen und die Lieferung meines Neuen dauert sooooo ewig...
Witzigerweise ist der Pc meines Vaters auch kaputt gegangen und dann saß ich erst einmal aif dem Trockenen...
Tja, mittlerweile ist der Pc meines Vaters wieder wohl auf, aber mein Laptop ist immer noch irgendwo in Deutschland unterwegs. Ist ja auch egal - denn zum schreiben brauch ich nur irgend einen Pc^^
Ich hoffe, dass ich euch nicht vergrauelt habe und ihr immer noch meine FF lesen wollt.
Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen,
eure Lee
Welcome back (Teil 3)
Misstrauisch schlich Franky dem Licht hinterher. Er ahnte, dass an der Sache
etwas faul war. Vorsichtig schlich er weiter, doch der Gang nahm kein Ende. Plötzlich
klickte etwas und Franky merkte, wie sein Fuß auf einer leichten Erhöhung stand
und nun ein kleines Stück absank. Ein großes Grölen setzte sich in gang, dass
den Alles um ihn herum erzittern lies.
„Verdammt!“, schrie er und lief los.
Er konnte es zwar nicht wirklich sehen, aber er spürte, wie die Wände sich ihm
immer näherten. Es hatte keinen Sinn, Franky konnte laufen so viel er wollte, doch
der gang würde immer enger werden. Mit ganzer Kraft stemmte er seine arme gegen
die Wände und sie hielten inne. Erleichtert, aber mit zitternden Armen, atmete
Franky aus.
~Man, war das knapp. Verdammt noch mal, warum gibt es denn hier Fallen? Was mach
ich denn jetzt, ich kann hier nicht weg, ohne die Wände los zu lassen!~
Er versuchte eine Hand zu lösen und sie weiter nach vorne zu setzen. Leicht rückte
die Wand näher. So kämpfte sich Franky Stück für Stück voran, bis er kaum noch
Kraft hatte, die schweren Wände aufzuhalten. Seine Arme zitterten vor Anstrengung
und er spürte, dass sie bald nachgeben würden, wenn er sie weiter so belasten
würde. Er schaffte es nicht mehr und fühlte, wie seine gepanzerten arme langsam
dem Druck nicht mehr standhielten und nachgaben. Die Wand drohte nun ihn bei lebendigem
Leibe zu zerquetschen. Mit einem Ruck aber zogen sich die Wände plötzlich zurück
und völlig überraschend fiel Franky. Er fiel, denn der Boden war verschwunden.
Er fiel in die Tiefe und verlor bei dem Aufschlag sein Bewusstsein.
Erschöpft hämmerte Franky auf ein altes schiff ein, das er wieder flott machen
sollte. Der Schweiß rann ihm von der Stirn und er hatte wirklich keine Lust mehr
in dieser brütenden Hitze noch weiter zu arbeiten, wie sehr er auch diesen Job
mochte. Von hinten hörte er Schritte auf sich zukommen. Es war Tom, der kritisierend
das schiff beäugte.
„Was ist?“, fragte Franky ein wenig genervt.
„Mhm, es ist nicht wirklich gut repariert. Du solltest es noch mal von vorne
machen.“
Franky sah ihn ungläubig an.
„Das ist doch nicht dein Ernst?! Immerhin hab ich den ganzen beschissen heißen
Tag hier gestanden und dran gearbeitet und jetzt soll ich alles noch mal von vorne
machen?!“
Tom nickte ruhig:
„Ja, sollst du. Egal welche Umstände es sind. Ein richtiger Zimmermann gibt
sich Mühe, immer und mit allem! Sei es, ob du ein Schiff reparierst oder einen
Freund rettest!“
Franky schaute verwundert auf:
„Einen Freund?“
„Ja, einen Freund. Du bist ihr sowieso noch was schuldig, immer hin hat sie
dir auch schon mal das Leben gerettet. Jetzt stell dich nicht so an und gib dir
endlich Mühe!“
Das Bild von Tom verschwand langsam.
Als Franky wieder zu sich kam, murmelte er immer leise:
„Ich geb mir doch Mühe, immer! Mühe geben…“
Lauter Tumult holte ihn aus seinem dösigen Schlaf.
„Na, gut geschlafen?“, hörte er plötzlich eine belustigte Stimme sagen.
Franky riss die Augen auf und direkt über ihm war ein großer Stierkopf, der
ihn grinsend anstarrte. Auf einmal packte er seinen Kopf und riss Franky herum.
Die Gitterstäbe schepperten laut und kurz darauf kam prasselnder Beifall.
~Warte mal, Gitterstäbe? Leute klatschen? Was zur Hölle ist hier los?~
Franky schaute sich um und realisierte, dass er inmitten eines Kampfringes stand,
der von einem gigantischen Gitter umringt war. Draußen saßen viele verschieden
Monster, die begeistert zusahen. Doch was beigeisterte sie so? Franky versuchte
seine wirren Gedanken und die seltsamen Informationen zu ordnen. Wieder hörte er
etwas vor sich stampfen, doch wirklich wach er noch nicht und deshalb sah er nur
verschwommen zwei Hufen, die vor ihm Halt machten.
„He, penn nicht gleich wieder ein. Wir wollen unseren Spaß haben!“
Der Cyborg starrte nach oben und entdeckte nun wieder den Stierkopf. Jetzt verstand
er. Ein gigantischer Stier auf zwei Beinen versuchte gerade ihn zu vermöbeln, während
eine Menge Monster außerhalb des Kampfkäfigs gespannt zusahen.
In letzter Sekunde wich er dem vernichtendem Schlag aus und raunte:
„Was zum Teufel soll das hier? Liefern wir uns hier jetzt einen Showkampf?“
Der Stier grinste und stoßartig versprühte er aus seinen Nüstern Schleim.
„Nicht ganz. Wir liefern uns einen Kampf, aber auf Leben und Tod! Nichts mit
Show! Wenn du hier rauskommen willst musst du mich besiegen!“
Und schon rannte er wieder auf Franky zu, der noch mal seinem Schlag auswich.
Doch der nächste Angriff war erfolgreich. Der Stier packte Franky am Hemd und presste
ihn hart an die Gitter. Wieder und wieder schlug er auf ihn ein. Franky drohte wieder
das Bewusstsein zu verlieren. Völlig fern hörte er die wilden Jubel, der Zuschauer.
~Scheiße, der junge ist stark. Ich muss mir mehr Mühe geben!~
Im nächsten Moment raffte sich Franky wieder auf und packte den Stier an den
Schultern, der daraufhin ihn überrascht ansah.
„Nicht mit mir, Flohsack!“
Mit einem heftigen Kick, beförderte Franky den Stier auf die andere Seite und
ließ den Käfig wieder kräftig erzittern.
„Nicht mit mir!“, wiederholte er und ging schnurstracks auf ihn zu.
Beide lieferten sich einen harten Kampf. Immer wieder wurde Franky zu Boden geworfen
und er spürte, wie ihm die Energie versagte.
„Pass auf, jetzt bist du dran!“, schrie der Stier und lief auf den Cyborg
zu. Franky nutzte seine letzte Chance und schoss seine Raketen ab. Mit überwältigender
Gewalt trafen sie ihr Ziel und rissen alles in der Umgebung mit sich. Schreiend
flüchteten die unheimlichen Zuschauer, doch auch so mancher von ihnen wurde in
der Luft zerrissen.
Schwer atmend richtete sich Franky auf. Von seinem Gegner lagen nur noch einzelne
Fleischfetzen herum und auch der Käfig war weggesprengt. Tote lagen rund um den
Schauplatz, Franky schien der einzige Überlebende zu sein.
Mühsam stand er auf, zupfte sein Hemd ein wenig zurecht.
„Nicht mit mir, Freundchen!“, sagte er.
Dann stieg er aus dem Ring, und sah hinten eine Treppe, die ihm vielleicht weiter
helfen könnte.
Müde steuerte Mihawk auf das Licht zu. Er hatte wahrlich so überhaupt keine
Lust sich noch mehr mit diesem Schnickschnack abzugeben. Er hasste es, wie sie hier
alle dumm an der Nase herum geführt wurden und niemand eine andere Wahl hatte,
als den ganzen Mist mit zu machen.
Mit dem übelsten Blick, den ein Mensch aufsetzen konnte, betrat Mihawk den Raum,
worin die kleine Lampe in der Mitte stand und leuchtete. Er stellte sich vor das
Lämpchen, betrachtete es böse.
~Na toll und jetzt?~, fragte er sich genervt.
„Na, wen haben wir denn da?“, meldete sich plötzlich eine Stimme aus der
Dunkelheit.
Völlig unbeeindruckt schaute sich der Schwertmeister um und fand in einer Ecke
eine Frau. Ihr Haar war schwarz und es stand senkrecht in die Höhe ab, bis auf
ein paar Strähnen, die ihr im Gesicht hangen. Die Haut blass, nur an den Wangen
leicht gerötet, schien sie fast wie ein Geist. Dunkelrot unterlaufene Augen starrten
Mihawk belustigt entgegen. Ihre Kleidung war knapp und gaben einen krassen Kontrast
zu ihrer zu leuchten scheinenden Haut. Sie trat näher in den matten Lichtkreis
um sich den großen Unbekannten genauer an zu sehen.
„Nicht schlecht. Viel besser, als den, den wir ans Kreuz nageln mussten.“,
sagte sie lächelnd. Ihr schien zu gefallen, was vor ihr stand. Jedoch Mihawk zeigte
keine Regung. Lediglich zuckte sein rechtes Auge misstrauisch. Die Frau fing an
zu lächeln und schneeweiße Zähne blitzen ihm entgegen, sehr spitze Zähne für
einen Menschen. Sie merkte, dass er nicht verstand, was sie meinte und kicherte
geheimnisvoll.
„Wenn der Teufel so aussehen würde wie du, dann wäre ich gerne seine First
Lady. Was, du verstehst nicht, was ich meine? Ach, ist nicht so schlimm. Das wirst
du schon bald heraus finden.“
Langsam wanderte sie um ihn herum, betrachtete mit Staunen und Neugier, aber auch
ein wenig mit Ehrfurcht sein schwarzes Schwert.
„Dieses Schwert, woher hast du es? Es wäre das perfekte Willkommensgeschenk
für den dunklen Lord. Wenn du es ihm geben würdest, dann würde er dich vielleicht
verschonen und du dürftest bei uns bleiben.“
Ein verächtliches Schnauben kam von Mihawk.
„Du bist ein Vampir.“, stellte der Schwertkämpfer laut fest.
Sie stellte sich ihm gegenüber und lächelte ihn bösartig an.
„Du hast es erfasst. Mensch, du bist ja gar nicht so dumm! Vielleicht lässt
es sich ja noch arrangieren, dass wir dich ans Kreuz bringen.“
Emotionslos starrte er zurück.
„Tja, leider bin ich nicht gekommen um eurer Zeremonie beizuwohnen.“
„Ach ja, stimmt. Du suchst die Seele eines jungen Mädchens. Wenn du sie haben
willst, dann musst du wohl oder übel bis zu unserer Zeremonie warten und dann kannst
sehen, wie sie für immer verloren geht.“
Mihawk sah sie plötzlich mit einem mörderischen Blick an, der selbst einen Vampir
ein klein wenig schlucken lies. Langsam zog er sein Schwert und sagte:
„Genau das werde ich zu verhindern wissen! Und was mein Schwert angeht, so kann
er es gerne haben, ich möchte es ihm aber persönlich überreichen.“
Diesmal bildete sich auf seinem Gesicht ein fieses Lächeln und der Vampir wurde
ernst.
„Du Tölpel, willst du etwa gegen den Teufel höchst persönlich kämpfen?“
Mihawks Grinsen wurde breiter.
„Liebend gern, der fehlte mir noch auf meiner Liste!“
Ein brutaler Schlagabtausch entfachte zwischen den beiden. Der Vampir stand Mihawk
in Sachen stärke in Nichts nach, doch das Schwert durfte sie nicht unterschätzen.
Ebenso war für Mihawk ihre Schnelligkeit ein Problem. Niemals hatte er gesehen,
dass jemand so schnell waren, dass überall Abbilder von ihr waren.
Plötzlich packte sie ihn von hinten und biss mit voller Wucht in seinen Hals.
Mit einem Ruck riss er sie von sich und schmetterte sie gegen die Wand.
„Du bist auch nicht mehr der Jüngste.“, keifte sie aufgebracht, versuchte
ihn zu provozieren.
„Deine kleine Freundin will doch bestimmt keinen alten Knacker, dessen Gehhilfe
sie bald sein muss.“
Zu Mihawks Bedauern, klappte es auch. Er wurde rasend vor Wut. Sie traf genau
seinen wunden Punkt, denn all zu oft hatte er sich wegen des Alterunterschiedes
Gedanken gemacht. Ace war indessen viel jünger und deswegen eigentlich passender
für Rai.
In ihm brodelte die Wut und wie bei einem Vulkanausbruch presste sie sich den
Weg nach oben frei und mit einem angsteinjagenden Schrei zerschmettere er alles
um sich herum.
Nun lag er selbst in völliger Dunkelheit, inmitten von Trümmern und ein schauriges
Lachen ließ ihn langsam wieder zu Bewusstsein kommen.
„Wie witzig. Du liegst mitten in den Trümmern, die du selbst zerstört hast.
Ganz genau wie bei deinem Leben.“
Das schrille Lachen wurde lauter und Mihawk packte die Verzweiflung. Er wollte
nicht hören, was sie sagte. Das Schlimmste war, dass sie Recht hatte. Mihawk fühlte
sich erbärmlich. Wütend raffte er sich auf.
~Lass dich nicht von so einem Weib klein kriegen! Die lieben doch dieses Psychozeugs,
sind Meisterinnen darin Männern ein schlechtes Gewissen und Sorgen zu beschaffen!
Warum lass ich mich von so was einlullen?~
Er versuchte was in der dunklen Dunkelheit zu erkennen, hatte aber keine Chance.
Von überall klang das widerliche Lachen und es wollte nicht aufhören.
„Du kannst aufhören zu lachen. Dieser Nummer zieht nicht mehr.“, schrie er,
doch sie ignorierte es.
Plötzlich und mit einem Ruck traf ihn etwas hart am Hinterkopf.
Unruhig ging Mihawk durch den Wald. Er suchte irgendetwas. Das Sonnenlicht blendete,
verhinderte weitere Sicht und machte die Suche noch schwieriger. Er hatte das Gefühl,
als würde er schon seit Stunden suchen, nur was?
Plötzlich kam er auf eine Waldlichtung zu, die Bäume lichteten sich und die
Sonne warf nun ihr ganzes Licht auf einen kleinen Hügel. Mihawk kam näher, jemand
stand dort, schaute hinauf in den Himmel. Er erkannte sie sofort an der Art, wie
sie stand, wie ihr Haar leicht durch den Wind wehte, es war Rai. Freundlich lächelnd
drehte sie sich zu ihm um, winkte ihn herbei. Er wollte zu ihr gehen, doch die Beine
versagten ihm. Irgendwie schaffte er es nicht, weiterzugehen, als wäre dort eine
Barriere. Enttäuscht sah Rai nun zu ihm herüber. Der Wind trug ihre leisen Worte
an sein Ohr:
„Warum kommst du nicht zu mir? Welche Zweifel halten dich noch auf?“
Ein wenig hilflos stand er am Waldrand, wusste nicht wie er ihr erklären sollte,
was ihn aufhielt.
Plötzlich tauchte Shanks hinter ihm auf. Mihawk drehte sich abrupt um und starrte
den rothaarigen Freund an. Dieser sah ihn aber diesmal nicht freundlich und mit
Feierlaune im Gepäck an, sondern sprach in ernsten Worten:
„Mihawk, lass dich nicht von deinen Ängsten aufhalten! Du machst einen großen
Fehler! Red dir keinen Unsinn ein!“
Shanks sah Falkenauge nun leicht lächelnd an.
„Man, bist du ein Weichei geworden.“
Mit einem Schlag war Mihawk wieder bei Bewusstsein. Shanks letzte Worte brannten
sich in seinen Kopf ein und wieder stieg Wut in ihm auf.
~Garantiert bin ich hier nicht das Weichei, Shanks. Du hast ja wohl eher diese
beschissene emotionale Ader!~, dachte er sich aufgebracht.
Er riss mehrere Vampire von sich herunter, die alle versuchten ihn auszusaugen.
Kreischend huschten sie einige Meter davon. Geschwächt durch den hohen Blutverlust,
tastete er nach seinem Schwert. Die Wut schäumte nun über. Von durch über Shanks,
Wut über den Vampir, von dem er sich hat beirren lassen und Wut über sich selbst,
warum er beinahe fast aufgegeben hätte. Er packte sein Schwert, führte es mit
ungeheurer Willenskraft. Ein dunkelblauer Schimmer ging von ihm aus und mit einem
einzige gigantischen Hieb, ließ er die Feind die gewaltige Macht des Black Swords
zu spüren bekommen. Die Decke brach auf und zeigte nun den nächtlichen Himmel.
Der rote Mond säte seinen schaurigen Glanz auf das Schlachtfeld und Mihawk erkannte
im bitterbösen Licht, dass alle Vampire unter Trümmern vergraben waren. Mühsam
suchte er jetzt den Weg um aus diesem gewaltigen Loch heraus zu kommen. Er hatte
ja seine Suche noch nicht abgeschlossen und würde sich nun nicht mehr von seinen
Zweifeln beirren lassen.
Robin schickte ihre Hände voraus, damit sie den Weg abtasten konnten. Absolute
Finsternis umgab sie, denn das kleine Licht in der Ferne brachte nicht viel. Immer
wieder drehte sie sich nervös um, hörte und spürte, dass da etwas sein musste.
Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als wieder ein leichtes Knurren zu
hören war. Sie schickte sich an schneller zu gehen, doch einen wirklichen Ausweg
gab es aus dieser gruseligen Situation nicht.
Robin befürchtete irgendwann verrückt zu werden, wenn es noch lange so weiterginge.
Sie hatte das Gefühl, dass überall, wo sie hinsah, Gesichter auftauchten. Da man
dem Geschehen hier nicht trauen konnte, war sie sich nicht bewusst, ob es Einbildung
oder Realität war. Warum hatte sie solche wahnsinnige Angst? War sie nicht immer
schon an die Dunkelheit gewöhnt, an ein dunkles Leben gewöhnt? Bevor sie die Strohhutbande
kennen lernte, war ihr Leben stets düster und dunkel, also warum machte ihr jetzt
die Dunkelheit zu schaffen? Lag es daran, dass es sie an ihre Vergangenheit erinnerte?
Hatte sie das Gefühl wieder allein und ohne Freunde zu sein? Robin wusste selbst
nicht recht, ob es das war oder einfach weil sie einfach von allen Seiten beobachtete
wurde.
~Da, was war das?~
Robin schreckte auf, presste sich vor Angst an die Wand. Etwas hatte sie gestreift.
Sie zwang sich ihren Atem ruhig zu halten, riss ihre Augen auf um besser zu sehen.
Wieder liefen an ihr Gesichter vorbei. Traurige Gesichter die sie anstarrten und
wieder im Dunkel verschwanden. Was war mit ihr los? Sie war doch sonst immer so
cool und jetzt? Warum konnte sie nicht einfach ruhig bleiben?
~Dieser Ort, er ist so voll von Geschichte, böser Geschichte. Ich spüre sie
förmlich, wie sie mich erdrückt. Noch nicht einmal ich möchte unbedingt wissen,
was hier passiert ist. Kein Mensch ist wahrscheinlich dazu fähig diese mystische
und auch unheimliche Atmosphäre auszuhalten. Ich muss ruhig bleiben, bisher haben
sie doch noch gar nichts getan. … Da ist schon wieder etwas. Oh Gott! Es kommt
näher!~
Robin etwas Leuchtendes auf sich zukommen. Panisch versuchte sie es mit ihren
Teufelskräften aufzuhalten, doch es flog einfach durch die Arme hindurch. Der Geist
blieb direkt vor stehen, starrte ihr genau in ihre Augen. Robin hielt dem Blick
stand, aber mit angehaltenem Atem. Es waren grün-weiß, leuchtende und glühende
Augen. In ihnen steckte ein leichter Glanz von grausamer Vergangenheit und Robin
vergaß für einen Bruchteil einer Sekunde, wo sie war, überlegte nur noch, was
diesem Geist wohl angetan wurde. Sie sahen sich lange an und sich war sich nicht
sicher, ob er nun etwas Böses wollte oder ihr nichts tat. Doch plötzlich wichen
seine Augen von ihren ab, schauten hinter Robin und fixierten. Langsam drehte sie
sich um und starrte direkt in ein anderes Paar von Augen. Keine weißen Augen, keine
Augen eines Geistes, sondern Echte. Echte böse Augen, die sie ebenfalls direkt
anstarrten. Bevor Robin einen heftigen Schlag in ihren Magen bekam, sah sie noch
ein scheußliches Lächeln, das gelbe und schiefe Zähne zeigte. Mit aller Kraft
rammte sie eine Wand und wurde in sie hineingepresst. Unter Schmerzen sann sie sich
wieder zur Besinnung und versuchte den Angreifer zu lokalisieren. Zum Schutz baute
sie ein kräftiges Gitter aus Armen vor sich auf. Doch sie hörte wie mit brachialer
Gewalt die Arme zu Brei verarbeitet wurden und irgendjemand auf sie zu kam. Sie
hatte keine Chance sich zu wehren, da sie immer noch nichts sah, außer den Geist,
der gespannt zusah. Wieder prasselten Schläge auf sie ein, doch sie spürte wie
ihr Geist nun davon glitt und somit auch die Schmerzen. Sie hörte immer wieder,
wie etwas auf sie einschlug, doch zu spüren war nichts mehr. Robin wurde müde,
hatte keine Kraft sich zu wehren, noch überhaupt aufzustehen. Müde brach sie zusammen.
Einsam stand Robin an einem See. Sie war umringt von Blumen der schönsten Art,
doch all das war ihr egal, obwohl sie Blumen doch so sehr mochte. Etwas schien sie
traurig zu machen, sehr sogar. Robin war einfach allein, sie stand einsam am See
und niemand war bei ihr um diesen schönen Anblick mit ihr zu teilen. Tränen kullerten
über schönes Gesicht und hinterließen dunkle Flecken auf ihrer Bluse.
„Niemand, niemand ist bei mir.“, sagte sie leise zu sich selbst.
„Niemand? Was redest du da für einen Unsinn Robin? Vergiss den Scheiß, wir
sind da!“, rief eine schrille Stimme.
Robin drehte sich um und erkannte Ruffy, der lachend vor ihr stand. Nun kamen
auch die anderen der Crew und stellten sich neben den Kapitän. Franky, Nami, Lysop,
Zorro, Sanji, Chopper und auch Rai. Mit großen Augen sah sie die Strohhutbande
an.
„Ihr seid hier?“, fragte sie verwundert.
Nami grinste sie an:
„Na klar sind wir hier. Wir sind deine Freunde und wir sind immer da und wir
teilen alles mit dir, solange du uns daran teilhaben lässt!“
Chopper machte einen Schritt auf sie zu:
„Genau, wir haben dir gern gewonnen und du bist uns wichtig! Niemand ist so
schlau wie du! Ich würde dich vermissen.“
Lächelnd stimmten die anderen mit ein.
Robin wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lächelte ebenfalls. Nun kam
Rai auf sie zu und sagte:
„Robin, du weißt, wir sind immer alle für dich da, denn Freunde stehen einander
bei. Doch jetzt brauche ich deine Hilfe. Ohne dich schaffen wir es sonst nicht!“
Aufmunternd klopfte sie Robin auf die Schulter und da sah Robin sogar ihre Mutter,
die hinter den Strohhüten auftauchte. Sie lächelte und nickte:
„Robin, deine Freunde brauchen dich jetzt. Lass sie nicht im Stich. Sie haben
dir doch auch immer geholfen.“
Die große Schöne nickte entschlossen.
„Ja, ich werde euch helfen! Ich danke euch!“
Das Bild verschwamm und Robin ging zielsicher ihren Weg.
Als sie aufwachte, spürte sie, wie dünn die Luft war. Dieses Ungetüm hatte
sie irgendwo hin gebracht. Sie wollte sich aufrichten, stieß jedoch plötzlich
hart mit ihrem Kopf an eine Holzplatte. Verwundert und ein wenig panisch tastete
sie alles um sich ab. Mit schreckten wurde ihr etwas bewusst. Sie lag in einem Sarg.
Robin konnte sich kaum bewegen und ein wenig sog sie den Geruch von modriger Erde
ein. Hatte man sie wirklich lebendig begraben? Panik machte sich in ihr breit. Doch
sofort ging ihr ein Licht auf. Es würde nicht lange dauern, da würde sie wieder
frische Luft atmen können.
Robin hörte nach einiger Zeit etwas an ihrem Sarg schaben. Es waren Arme, die
sie freischaufelten. Schon Ewigkeiten gruben sie schon und Robin spürte die Anstrengung,
doch sie gab nicht auf. Sie konzentrierte sich stark darauf, dass so viel Arme wie
möglich ein großes Loch zu ihr hinunter gruben. Mit aller Kraft brachen sie das
Holz auf und Zogen Robin hinauf. Sie spürte, wie ihr ganzer Körper von blauen
Flecken übersät sein müsse. Ihr Handgelenk war gebrochen und erschöpft war sie
auch sehr.
Mit einem letzten Ruck beförderten die Arme Robin an die Oberfläche. Auf dem
Rücken liegend und heftig atmend ruhte sie sich kurz aus.
„Robin?“, keuchte eine Stimme.
Gequält öffnete sie die Augen und erkannte Nami, die ebenso kriechend einige
Meter weiter weg lag.
„Nami! Was machst du denn hier?“
Nami hievte sich zu ihrer Freundin hinüber.
„Ich bin gerade so dem Tod entronnen und habe mich mit aller letzter Kraft aus
diesem beschissenen Haus gerettet. Und wie geht’s dir so?“, fragte sie sarkastisch.
„Ich wurde lebendig begraben.“
„Oh, auch nicht schlecht. Das wird ja richtig sympathisch hier.“, grummelte
die Navigatorin.
„Robin, schau! Was ist das?“, fragte Nami erstaunt.
Mühselig richtete sich sie sich auf um auch sehen zu können und vor ihr zeigte
sich ein gewaltiges Bild.
Erst jetzt erkannte Robin, dass sie inmitten eines riesigen Friedhofs lagen und
hinter ihnen das Geisterschloss lag. Doch weit hinter dem Friedhof stand eine Tempelruine
und dahinter war ein gigantischer Altar aufgebaut. Ein unheimliches Leuchten ging
von ihm aus und Robin sah wie ein riesiges Kreuz dort aufgestellt war und jemand
daran hing. Mit Entsetzen sah sie die Massen an Monstern, die sich dort in Scharen
aufhielten. Sie sah Nami geschockt an.
„Das sieht so aus, als würde da etwas ablaufen. Nami, ich glaub dort müssen
wir hin.“
Nami sah sie mit entsetzten Augen an.
„Wie denn, mir tut alles weh. Alle meine Knochen sind gebrochen!“
Robin erging es nicht anders, aber sie hatten keine Wahl. Wenn sie Rai retten
wollten, mussten sie dort hin.
„Hey cool! Ein gigantischer Friedhof!“, schrie Ruffy.
Robin und Nami sahen ihn perplex an.
„Ruffy!“, kam es von Nami, doch im selben Moment keuchte sie auch schon wieder
vor Schmerzen auf.
Er kam auf die beiden zu.
„Was macht ihr denn hier? Habt ihr was zu Essen?“
Eine Hand wuchs an Ruffys Rücken und gab eine dicke Kopfnuss. Der wiederum strich
sich schmerzhaft über die Beule.
„Was ist denn hier los?“, kam eine brummende Stimme.
Es war Zorro, auch er kam aus eine der Türen vom Schloss.
„Cool, ihr auch hier?“, fragte Franky, der gerade aus einem Keller zu kommen
schien.
„Mhm.“, brummte Mihawk, der völlig entnervt auch aus einer Tür kam.
Lysop landete plötzlich neben ihnen, er sprang von der Wand des Schlosses. Offensichtlich
kam er vom Dach.
„Ich hab mich schon gefragt, wer hier so laut rumschreit, aber das kann ja nur
Ruffy sein.“
„Da seit ihr ja endlich! Oh ich hatte solche Angst! Da war ein Monster und das
wollte mich essen und mein Fell haben, oh es war so schrecklich!, brabbelte Chopper
drauf los.
Sanji lief völlig geschockt zu Nami und Robin.
„Oh ihr beiden süßen Engel, was ist mit euch geschehen?“
Doch diesmal hatte Nami noch so viel Kraft, trotz ihrer gebrochenen Knochen ihm
eins drauf zu geben. Nun kam auch Ace keuchen aus einer der Türen und wunderte
sich über die versammelte Truppe, die ihn erwartend ansah.
„Haltet ihr hier ein Kaffeekränzchen oder was? Was ist denn hier los?“, fragte
er.
„Das ist los.“, sagte Robin und zeigte in die Ferne. Alle hielten den Atem
an, als sie dieses mächtige Bild sahen. Dieses überdimensionale Kreuz, das leuchtend
in den blutroten Himmel ragte verschlug allen die Sprache.
„Wer hängt da?“, fragte Chopper zitternd, als er einen Mann ans Kreuz genagelt
sah.
„Die Zeremonie!“, sagte Mihawk.
Alle sahen ihn an.
„Da müssen wir hin! Dort findet sie statt, da finden wir Rais Seele!“, sagte
er hastig.
Entschlossen sahen die Piraten zum Altar.
Einige von ihnen konnten selbst kaum laufen, andere halfen Robin und Nami beim
gehen. Sie machten sich bereit. Bereit für den Kampf um Rai, das Finale.
Mit entschlossenen Gesichtern kamen sie der Zeremonie immer näher. Es fehlte
nicht mehr fiel und dann hätten sie Rais Seele, sie waren ihr schon ganz nah.