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SaYuKaNe

Magische Liebe
von

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0. Der Beginn des Schicksals

Es liegt fast siebzehn Jahre zurück.

In einer regnerischen Nacht, in einem dichten Wald, stellten sich die Weichen des Schicksals neu. Es war nebelig, fast schon unheimlich, denn es war alles so trüb, das man nicht sehen konnte was vor einem lag und es war dunkel. Schrecklich dunkel. Als ob alles Licht absorbiert worden war. Der Wind heulte durch die Äste und es klang wie Geflüster von einer Körperlosen Stimme. Bissig und scharf. Rau und Alt.

Sie klammerte sich an ihren Begleiter, einen hoch gewachsenen Mann in schwarzer Kutte. Die Kapuze verdeckte sein Gesicht vor der Außenwelt. Sie konnte nicht mehr laufen, die Schmerzen waren zu stark. Auch sie trug eine schwarze Kutte mit Kapuze und ihr Gesicht war nicht erkennbar, aber ein paar feuerrote Haarstränen hingen heraus. Der Stoff der Kutte spannte an ihrem Leid, sodass man die breite Kugel im ganzen Umfang sah.

Sie war Schwanger.
 

Der Weg war steinig und schwer. Beide mussten sich konzentrieren damit sie nicht auf dem frischen Matsch ausrutschten. Sie kannten ihr Ziel. Es war ganz in der nähe, doch der Regen mit seinem undurchdringbaren Nebel versperrte ihnen hartnäckig den Weg. Er stützte sie, so gut es nur ging. Doch leider hatten die Wehen bereits eingesetzt und sie spürte, dass das neue Leben in ihr nicht mehr lange warten wollte. Es wollte die Welt mit all seinen Sinnen erkunden. Es war nicht mehr viel Zeit. Sie kämpften sich tapfer durch die dichten Wälder, bis sie endlich den dumpfen Klang der Kirchenglocke vernahmen, auf dem sie so sehnlich gewartet hatten.

„Bist du sicher, dass wir das richtige tun?“ Die Stimme der jungen Frau war müde und spröde. Sie standen einander jetzt gegenüber. „Du wirst bald einen anderen heiraten. Wir können es nicht behalten.“ Seine Stimme war rau und klang beruhigend für sie. „Aber…“ Sie brach im Satz ab, da sie eine Welle des Schmerzes überkommen hatte. „…ich liebe nur dich! Ich will es nicht weggeben.“ Er umarmte sie fest, fast wäre ihr das Herz vor Glück stehen geblieben. Dann gab es einen kurzen Kuss. Es war ein Abschiedskuss. Jetzt war der Schmerz in ihr verdoppelt worden, sie konnte fast nicht mehr atmen. „Du wirst für immer die einzige für mich sein. Es wird ihm im Waisenhaus besser gehen. Glaube mir, auch mir wird das Herz zugeschnürt.“ „Das ist nicht gerecht!“ Sie konnte die Tränen kaum noch halten. Ihre Hände drückten ihren Bauch. „Wir müssen gehen, die Zeit drängt. Du krümmst dich schon seit Stunden vor Schmerzen. Es ist bald soweit!“
 

So brachen in ihr alle Widerstände und sie folgte ihm zur Schwelle des Waisenhauses. Es lag völlig im Nebel und man Sah nur die dunkle Front. Er Klopfte mit dem Türklopfer und es erklang ein weiteres Mal die Glocke. Und wie ein Zeichen des Schicksals platzte die Fruchtblase, als die beiden über die Schwelle geführt würden von einer jungen Dame in weiß. Man führte sie in einem Raum. Die Dame half der jungen Frau auf eine Liege, ihr Begleiter drückte kräftig ihre Hand. Sie lag da, während alle die Geburt vorbereiteten. Viele Frauen sammelten sich um sie, halfen ihr beim entkleiden. Sie sagten, wann sie pressen sollte und sie tat es. Sie hätte sich freuen sollen, doch sie fühlte in sich nur eine unendliche Leere, als es schmerzhaft aus ihr heraus brach. Es wollte leben. Und die Schwestern nahmen das Neugeborene, einen kleinen Jungen, mit sich in einen anderen Raum, um es zu säubern und zu wickeln. Er wollte leben.
 

Sie lag da, völlig abwesend von dieser Welt und starrte die Decke an. Sie trug ein weißes Kleid, es war leicht Blut verschmiert. Der Mann war mit den Schwestern mitgegangen, um sich von seinem Sohn zu verabschieden. Sie hatte es verloren, ihr erst geborenes Kind. Einige Tränen liefen langsam aus den starren hellblauen Augen. Die feinen Züge ihres Gesichts waren erstarrt, die rosa Lippen leicht bleich. Die Wangen waren gerötet und glitzerten von den Tränen. Sie lag da wie Tod. Sie war Tod, innerlich zwar, aber der Wille zu Leben war nicht mehr da. Sie hatte sie verloren, ihren Sohn und den Mann den sie über alles liebte. Es war alles vorbei.

Langsam zog draußen die Wolkendecke auf. Sie lag da wie eingefroren bis der Mann mit dem Baby in den Armen in das Zimmer trat. „Sieh nur unser Sohn.“ Er legte ihr vorsichtig das kleine weiße Bündel in die Arme und es war so, als ob das Leben in sie zurückgekehrte. Sie strich mit den Fingern über die blasse Haut. Er hatte vereinzelte rote Haare. „Er ist so wunderschön.“ Und wieder kamen ihr die Tränen. Das Baby hob die Fäustchen und kniff die Augen zusammen. „Du wirst eines Tages ein neues Kind haben, ohne mich. Und du wirst wieder glücklich sein.“ Ein leiser süßer Schmerz durchfuhr sie wie ein Blitz. „Sicher.“ Ihre Stimme war nur noch ein wispern, ausgemergelt vom Schreinen bei der Geburt. „Wir können ihm einen Namen geben.“ Sie sahen sich an. Die Schwester kam dazu. „Dann nennen wir ihn doch…“„Tut mir leid, wir müssen ihn zu den anderen bringen.“ Die Schwester riss das kleine Bündel aus ihren Armen und verzweifelt musste sie sehen, wie man ihr den Sohn wieder wegnahm. „NEIN!!! MEIN KIND…“ Der Mann packte sie an den Armen. „Wir müssen jetzt gehen!“ Sie werte sich mit Armen und Beiden gegen ihn, doch sein griff wurde nur noch fester. Und dann verschwanden sie plötzlich spurlos. Nur noch der tragische Klang des Babyschreiens war zu hören. Unter dem Schrei mischte sich erst still, dann immer lauter ein unendliches Echo: „NERO…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-05-20T15:17:06+00:00 20.05.2007 17:17
Huhu^^

Der Prolog ist wirklich traumhaft schön geschrieben! aber auch verdammt traurig! Ich bin wahnsinnig gespannt,wie es weiter geht!
Hoffe,man erfährt sowohl was von den letern,als auch von dem Kind!

HDGDbis bald!
Patrizia-chan
Von: abgemeldet
2007-05-08T16:05:07+00:00 08.05.2007 18:05
TT
wie traurig ... ihr armes kind ...
trotzdem find ich kapitel eins sehr gut!
schreib weiter, okay?!
LG Princess-Yuki


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