Heiji x Kazuha
Dein Lächeln
Langsam gehe ich die Straße entlang. Die Sonne geht langsam unter und verschwindet schon hinter den Häusern der Stadt. Beunruhigt gehe ich nach Hause. Sonst gehen wir ja beide immer gemeinsam und reden noch, was uns heute alles passiert ist. Wir lachen und gehen manchmal noch eine Kleinigkeit essen. Doch gerade heute musst du zu einem wichtigen Fall. Ein Serienmörder soll herumrennen, sagtest du mir noch und verschwandest dann schnell, ohne dich noch einmal umzublicken. Ich konnte gar nicht mehr antworten, mich verabschieden. Denn das war unser letztes Gespräch, was wir beide geführt haben sollten. Warum hast du den Fall nicht einfach mal sein lassen und bist nicht mit mir gegangen? Vielleicht hätte sich der Mann, der mir gerade entgegen läuft und versteckt ein Messer zückt, es sein gelassen. Aber nein. Ich scheine dir nicht so wichtig zu sein, wie ich manchmal dachte.
Tja in nur ein paar Sekunden kann sich das ganze Leben ändern. Der Mann läuft an mir vorbei. Ich bleibe stehen und spüre einen leichten Schmerz in meinen Bauch. Die Leute gehen an mir vorbei, haben nicht gemerkt, dass dieser Mann gerade ein Verbrechen begangen hat. Und zwar einen Mord.
Langsam sacke ich zusammen und befühle mein T-Shirt, das sich schon rot färbt. Einige Leute bleiben stehen und schauen mich verwirrt an. Meine Tränen kann ich mir nicht mehr zurückhalten. Ich weiß nicht, ob es der Schmerz ist, der mich zum Heulen bringt, oder nur einfach weil du jetzt nicht da bist. Nicht in diesen schweren Moment in meinem Leben. Es werden immer mehr Leute und sie reden wild auf mich ein. Ich verstehe kaum ein Wort mehr. Doch ich reiße mich zusammen. Versuche meine Tränen zu unterdrücken, denn ich muss an dein Lächeln denken.
Du hättest mich jetzt sicher ausgelacht, denn ich tue doch sonst immer so stark. Aber vielleicht hättest du mich auch in den Arm genommen und mir meinen Schmerz und meine Angst genommen.
Langsam werden alle Menschen verschwommen. Ich sehe blaue Lichter und noch wie Männer anfangen Leute zu befragen, ob sie etwas Verdächtiges gesehen haben.
Ich habe einen verdächtigen Mann gesehen. Der Mann der mich erstochen hat. Ein einfacher Serienmörder. Ohne besonders Motiv, einfach nur aus Lust am Morden. War es der, von dem du vorhin sprachst?
Nur antworten kann ich nicht mehr. Aber eigentlich brauche ich mir keine Sorgen darüber zu machen.
Du bist ein helles Köpfchen, hast bis jetzt jeden Fall gelöst, der dir zwischen die Finger kam. Den Detektiv des Westens, so feiern dich die Leute. Und das zu Recht. Immer, wenn du der Wahrheit ein Stück näher kamst, lächeltest du so selbstsicher, als ob du keine Ängste und alles durchschaut hättest. Du warst immer für mich da, wie umgekehrt. Immer hast du mich zum Lachen gebracht, mich getröstet, wenn es mir nicht gut ging. Hast mich immer aufgezogen, aber ich wusste, du würdest es nie ernst meinen. Dafür habe ich dich geliebt. Warum habe ich dir das eigentlich nie erzählt? Denn jetzt ist es wirklich zu spät.
Ich will einfach meine Augen schließen, einfach nur vergessen. Doch eine Stimme die mir ins Ohr schreit, hindert mich daran. Ich merke, wie ich aufgehoben und sanft an etwas gedrückt werde, und etwas leicht auf mich tropft. Ist das der Regen oder sind es deine Tränen? Bist du etwa doch noch gekommen um mich nicht allein zu lassen? Ich erkenne deinen Geruch wieder. Ich bin froh, dass du mich nicht allein gelassen hast, froh darüber, dass du mich in meinen letzten Sekunden in deinen Armen hältst. Ich sehe wieder dein Lächeln vor mir. Doch dieses Mal, ist es ein trauriges Lächeln, das ich noch nie bei dir gesehen habe. Diesen Blick kann ich nicht ertragen. Deshalb schließe ich meine Augen und denke an dich, so wie ich es schon immer getan habe. Ich merke, wie ich beruhigt einschlafe, doch ich werde nie wieder aufwachen.