Titel: Lieder die die Seele berühren...
Autor: Uprightness
Fandom: Digimon
E-mail: Uprightness@gmx.net
Pairing: Taichi x Yamato
Disclaimer: Nichts gehört mir, und ich hab auch nicht vor irgendwas damit zu verdienen
Prolog:
~~~"Schlüssellöcher"~~~
Eine leere Gasse, der Himmel war tief Schwarz, kein Stern konnte sein Licht durch die dicke Wolkenwand dringen lassen. Es war still. Muksmäuschen still. Unbestimmte Zeit später, waren Schritte zu hören. Ein junger Mann Schritt die Strasse entlang. Ihn schien die Dunkelheit jedoch nicht gross zu stören. Vielleicht nahm er sie auch bloss nicht bewusst war. Augenblicke später hatte er die Gasse passiert, und sie lag wieder genauso verlassen da, wie vor ihrem nächtlichen Besucher. Still und verlassen.
Yamato Ishida war unterdessen bei seinem Apartement angekommen. Seine linke Hand beförderte die silbern schimmernden Schlüssel aus seiner Jackentasche, mit welchen kurz darauf die Tür geöffnet wurde.
Die Jacke wurde mehr auf den Kleiderständer geworfen als gehängt, aber was machte das auch für einen Unterschied, so lange die dort blieb. Die Tür war unterdessen wieder ins Schloss gefallen. Nichts liess darauf deuten, dass sie gerade eben noch offen stand.
Die Wohnung war noch immer in Dunkelheit gehüllt. Licht war für Yamato jedoch nicht von Nöten, um in sein Zimmer zu gelangen.
Dort angekommen betätigte er einige Knöpfe an seiner Stereoanlage, und setzte sich schliesslich auf sein Bett. Ein leises Seufzen entrann seiner Kehle. Mit hohlen Bewegungen entledigte er sich dem grössten Teil seiner Kleidung und zog die kuschelig warme Decke über seinen Körper.
Nun konnte der Sänger seine Konzentration zu der Musik schweifen lassen, welche seit kurzer Zeit sein Schlafzimmer erfüllte. Naja war nicht unbedingt sein Favorit. Eine langweilige 0815 Schnulze und auch noch schlecht gesungen. Aber was sollte man erwarten? Radiotracks kamen halt wie sie kamen, und nicht wie man sie gerade wollte. Natürlich war dem Sänger klar, dass er eine CD hätte einlegen können, doch dafür war er A zu faul und B kannte er sowieso alles auswendig. Mal was neues musste ja nicht schlecht sein... doch dieses...dieses...diese Aneinanderreihung falscher Töne und schrecklichem Backgrounds war garantiert etwas, dass er sich kein zweites Mal antun würde. Yamato musste sich einen gehässigen Kommentar verkneifen, denn das "Lied" klang nicht aus, sondern hörte apprubt auf, als hätte man auf den Stop-Knopf gedrückt. Wie konnte man sowas bloss verkaufen?
Der nächste Song nahm seinen Anfang.
,Eindeutig besser als der zuvor' ging es dem Blonden noch durch den Kopf. Doch seine Konzentration lies nach. Noch entfernt nahm er war, dass der Song erneut wechselte, und ein angenehmes Lied begann...doch da war er auch schon eingeschlafen.
Laut und ohne das geringste Erbarmen riss der Wecker Yamato um 5 Uhr morgens wieder ins tägliche Leben. Leise grummelnd tastete der Blonde nach dem nervigen Elektrogerät, fand endlich den Schalter und beendete mit einer kurzen Bewegung das ungeliebte Piepen. Langsam wurde sich mit dem Handrücken über die geschlossenen Augen gerieben.
Er stand auf, suchte sich in seinem Schrank ein parr Klamotten zusammen, bevor er sich Richtung Tür bewegte, noch einen flüchtigen Blick in sein mehr oder weniger aufgeräumtes Zimmer warf, und schliesslich den Raum verlassen hatte.
Das Badezimmer wurde immer noch etwas verschlafen betreten.
Die Dusche eingeschaltet, und sich schliesslich darunter gestellt. Eine Viertelstunde später war Matt in der Küche.
,Neuer Rekord' wie er mit einem Blick auf die Uhr an der Wand feststellte. Dabei hatte er es noch nicht mal eilig gehabt.
Er wandte sich mit den Schultern zuckend dem Kühlschrank zu. Die Erkenntniss stimmte ihn allerdings nicht wirklich glücklich. Leere offenbarte sich ihm. Zumindest zum grössten Teil. Er befand den Inhalt für nicht Frühstückstauglich, so machte er sich kurz darauf auf den Weg in Richtung Studio, jedoch mit dem Vorhaben, unterwegs etwas zu essen.
Das Wetter hatte sich zu gestern Abend nicht verändert. Der Himmel war schwer bewölkt, und ein kalter Wind zog seine Bahn durch Strassen und Gassen, über Häuser, Hügel und Felder.
Naja, irgendwo zumindest, denn in der Stadt, wo sich der blonde Sänger nun aufhielt, waren weder Wälder noch Felder zu sehen.
Er schloss die Jacke bis zum obersten Knopf. Heute war es ihm egal, dass es viellleicht nicht "supercool' aussah.
Die Strasse erstreckte sich vor ihm, und zu ihrer Seite hatten diverse Geschäfte ihren Sitz.
Unter anderem auch Lokale, in denen er sein vermistes Frühstück nachholen konnte. Da er nicht unbedings der Typ war, der immer 100 Menschen um sich schaarte, mied er solche Lokale normalerweise auch. So schritt es also die Strasse entlang und betrat auf gut Glück eine dieser Einrichtungen.
Er rubbelte seine Hände etwas, um sie wieder aufzuwärmen. Ja schon ein Pluspunkt, im Gegensatz zu draussen, hier war es angenehm warm..
Die Dame am Tresen versuchte zumindest freundlich zu sein, was ihr allerdings nicht wirklich gelang nach Yamatos Meinung. Immerhin, war er das erste Mal hier, und hatte ihr auch nichts zuleide getan. Na wenigstens hatte er jetzt sein Frühstück.
Fehlte nur noch ein Platz, an den er sich setzen konnte. Er sah sich suchend um. Aber überall schien schon jemand zu sitzen. Und sich einfach zu einem Fremden zu setzen, erschien ihm auch nicht wirklich als gute Idee.
Als er seine blauen Augen erneut durch den Laden schweifen liess, bemerkte er, wie ihm jemand einen Platz anbot.
Matts Augen fixierten den fremden jungen Mann, mit seinem Käppi.
"Dein Kaffee wird kalt."
War alles, was er von diesem zu hören bekam, bevor dieser sich wieder der eigenen Tasse zuwandte.
Der Sänger zuckte mit den Schultern, und setzte sich zu ihm. Als er sich nun gegenüber des Fremden niedergelassen hatte, konnte er auch einen Blick auf dessen Frühstück werfen. Kein Kaffee, Kakao. Ansonnsten das selbe, wie auf seinem Tablett. Aber er war ja nicht hierher gekommen, um fremden Leuten auf ihre Teller zu starren. So wandte er sich nun endlich dem Frühstück zu.
Während er sich den ersten Bissen auf der Zunge zergehn liess, und innerlch zufrieden aufsäufzte, fiehl ihm auf, dass auch dieses Kaffee keine Ausnahme war.
Das Radio lief nämlich.
Yamato hätte sich fast verschluckt, als er doch tatsächlich diese Folter von falschen Tönen erneut zu Gehör bekam. Warum musste dass jetzt sein? Leicht erbosst blickte er hoch und warf den Lautsprechern über ihm tödliche Blicke zu. Er wusste nicht, wie lange.
Plötzlich hörte er ein Lachen. Erst wurde es noch so gut wie möglich unterdrückt, dann jedoch brach es nur so heraus.
Verwirrt schenkte Ishida seinem Gegenüber eine hochgezogene Augenbaue.
"Entschuldige" brachte der junge Mann nach einiger Zeit heraus.
"Mir scheint dir gefällt nicht was du hörst" sprach er dann wieder normal, und hatte lediglich noch ein Grinsen auf den Lippen.
"Das scheint nicht nur, dass ist auch so, ich hab die Folter gestern Abend schon zu Ohren bekommen."
Erneut ein kurzes Auflachen des Käppiträgers.
"Folter erscheint mir das richtige Wort dafür zu sein." Pflichtete dieser ihm bei. Wirklich überrascht war der Blonde ja nicht. Seiner Meinung nach musste das Gedudel jedem weh tun, dessen Ohren noch funktionierten. Trotzdem war es gut nun wirklich zu wissen, dass er nicht der einzige war, der nun mal so gar kein Fan war davon.
Bald endete das Lied, und der Braunhaarige konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen.
"Wohl noch nie was von ausklingen lassen gehört hm?"
Nun war es an Yamato zu grinsen.
"Anscheinend nicht. Ich frag mich, ob sich sowas wirklich verkaufen lässt."
Ein neues Lied begann und beide waren gespannt, was es sein würde.
"Das ist um Längen besser." Stellte der Blonde fest.
"So meinst du?"
"Ja - du nicht?" Es wurde sich am Kopf gekratzt, dann jedoch nickend geantwortet : "Doch, ich find es auch um einiges besser."
Yamato schien auf einmal abwesend zu sein...
Erst als das Lied ausgeklungen war, kam er wieder ins hier und jetzt zurück.
Seinem Gegenüber war das genau aufgefallen, sagte jedoch nichts dazu.
Für den Fremden überraschend, wurde er von dem nun wieder Anwesenden gefragt, ob er eine Ahnung hätte, wer den der Sänger dieses Liedes war.
"Wieso?" wurde zurück gefragt.
"Weil ich mir seine restlichen Lieder anhören würde, falls solche existieren."
"Hm...er nennt sich "Secret-dragon" soviel ich weiss." Ein Blick auf die Uhr und der junge Mann sprang förmlich auf.
"War cool mit dir zu frühstücken, aber ich muss wirklich los, bin schon zu spät."
Yamato hatte nicht mehr die Möglichkeit irgendetwas zu sagen, denn der ihm Unbekannte war schon aus dem Cafe gestürzt und in irgendeine Richtung davon.
Doch ihm blieb nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn auch er sollte dringend los.
Im Studio grinsten ihn die restlichen Mitglieder nur an.
"Was?" wurde etwas ungehalten gefragt. Worauf hin sich das Grinsen jedoch nur noch verbreiterte.
"Na jaaaaaaa..." zog es der Bassist in die Länge.
"Normalerweise bist du immer überpünkltlich... und heute bist du zu spät...Wir haben uns da einige Szenen zusammen gedacht, die das erklären könnten..."
"Allerdings waren nicht alle so...ähm...jugendfrei.."
Ein weiteres Mal verdrehte Matt die Augen.
"Wieso hab ich bloss gwusst worauf das hinauslaufen wird?!"
"Tja keine Ahnung Yama"
Ein Todesblick wurde dem Sprecher des letzten Satzes geschenkt.
"Ich würde dir anraten diesen Namen nicht noch einmal in den Mund zu nehmen"
Ja wenn er eines nicht ausstehen konnte, dann waren es Leute die ihn ohne Erlaubniss Yama nannten. Das stand ihnen einfach nicht zu.
"Ach komm schon Matt" wurde geschmollt, doch das verfehlte die Wirkung total
"Nichts ach Matt." Ja die Jungs versuchten es immer wieder. Doch alle wussten, dass jetzt Schluss sein musste, denn anderenfalls würden sie die
Probe ohne Sänger halten müssen. Es war nicht so, dass genanntem Sänger die Proben egal gewesen wären, nein, aber wenn man versuchte in seinem Leben rumzuwühlen, dann verstand er keinen Spass, genauso wenig wie mit dem Kürzel 'Yama'.
Die Probe lief ohne weitere Besonderheiten ab. Doch dannach starten wieder alle auf den Blonden. Da es Besagtem die Mühe nicht wert zu sein schien, zu fragen, hob er lediglich eine Augenbraue.
"Wieso bist du denn nun zu spät gekommen?"
Ishida schnappte sich seine Gitarre und schritt Richtung Ausgang.
Die restlichen Bandmitglieder machten grosse Augen.
"Ich war frühstücken. Und nun guckt nicht so, ich bin auch nur ein Mensch" damit schlug die Tür hinter Yamato zu.
Eine Stunde später in der Wohnung von Sänger Ishida:
Mit den Fingern auf dem Tisch rumklopfend, wartete Matt darauf, dass der Computer endlich einen ganzen Songdownload vollzogen hatte, damit er ihn sich anhören konnte. Es war ihm beinahe unheimlich, denn am Morgen war er vollkommen in diesem Lied versunken. Er hatte dieser Stimme nicht nur mit den Ohren und etwas Aufmerksamkeit zugehört, nein, er tat es mit seinem Innersten, seiner Seele.
Sowas war ihm noch nie passiert, ja er hatte mal was wirklich super gefunden, aber das war damit nicht zu vergleichen.
Fahrig fuhr er sich durch das Haar, und sah überall hin, nur nicht auf den Bildschirm. Wie konnte das bloss so lange dauern?
Eigentlich gehörte er nicht zur Gruppe Mensch, die ungeduldig waren. Im Gegenteil, er hatte sehr viel Geduld und Ausdauer, wenn es darum ging seinen Kopf durchzusetzen oder jemanden zu ignorieren.
Dann endlich das langerwartete "Pling". Einer der Downloads war vollständig. Sofort fuhr er einen kompatiblen Player hoch, und gab die nötigen Eingaben. Nun horchte er gespannt in die Stille, welche nur Sekunden später von seinen Lautsprechern verdrängt wurde. Und ein weiteres Mal vertiefte er sich vollkommen auf die Stimme, die Worte, denn Sinn der Worte, und die Gefühle, die ihn dabei durchfluteten.
Er hätte schwören können, dass er in der Spieldauer dieses Liedes ein Stück der Seele des Sänger "secret-dragon" hatte sehen können.
Obwohl er das niemandem Gegenüber zu verstehen gegeben hätte. Für die Allgemeinbevölkerung war das wohl auch nicht gedacht.
Dieses "Schlüsselloch" zu der Seele des anderen Sängers war nur schwer zu finden, aber Yama war von Anfang an von diesem angezogen worden. Er konnte gar nichts dagegen tun. Und nun wollte er alle Lieder hören, denn dieses Zweite, dass nun beendet war, zeigte einen anderen Schlüsselloch-Ausschnitt. Es war keine Garantie, aber es bestand doch zumindest die Möglichkeit, dass es da noch andere Blicke gab... er würde wohl nie das ganze Bild zu Gesicht bekommen, aber er wollte einfach mehr.
Mehr sehen, mehr wissen, mehr hören...mehr verstehen. Wie schnell konnte man eigentlich nach etwas süchtig werden? Ob der andere das mit Absicht machte? Was wenn nicht?
Konnte etwa jemand da draussen Stücke seiner Seele sehen?
Geschockt starrte Yamato auf den Bildschirm, ohne jedoch wirklich etwas wahrzunehmen. Was wenn dem wirklich so war? Irgendwie war das wirklich beängstigend. Derjenige konnte eiskalt seine Schwächen gegen ihn einsetzen...
Obwohl von diesen kreischenden und nervtötenden Fangirls hörte ja sowieso keine zu. Alles was die wollten war ein schönes Gesicht und ein sexy Körper.
Am Anfang hatte er sich gefragt, ob er nicht einfach die Musik an den Nagel hängen sollte, doch es entschied sich dagegen, denn er liebte es Musik zu machen, zu singen. Das war einfach nicht mehr wegzudenken.
Auch wenn sich das vielleicht blöd anhörte, Musik war auch die einzige Möglichkeit für Yamato Dinge zu verarbeiten... Zu Hause waren ganze Ordner gefüllt mit Songs und Texten, die er auch nie veröffentlichen wollte, da sie einfach zu persöhnlich waren.
Doch auch die Zeit dieses Abends stand nicht still... er wollte gerade ins Bett kriechen, als das Telefon klingelte.
"Ja?" fragte er leicht mürrisch in den Höhrer hinein.
"Yama ich bins" antwortete eine Stimme, die so überhaupt nicht eingeschüchtert war, von dieser schlechten Laune.
"Was ist den TK? Ich wollte eigentlich schlafen gehen" meinte er und gähnte leise vor sich hin.
"Yama, ich brauch deinen Rat...kannst du nicht zu mir kommen? Kannst ja deine Klamotten mitbringen, und hier schlafen"
Da Yamato ja sowieso fast alles für seinen kleinen Bruder tun würde, wurde nur mit "Okay, gib mir 30 Minuten" geantwortet.
Somit wurde aufgelegt, Ishida packte sich seine Tasche, ein paar Klamotten für Morgen und ein erst halbgefülltes Heft samt Schreibzeug. Schon wurde die Tür hinter sich geschlossen, der Schlüssel erneut benutzt und nun also Richtung Haus seiner Mutter und TK gefahren.
29 Minuten und 30 Sekunden nach auflegen des Telefons traf erwähnter Sänger auch wirklich ein.
