Zum Inhalt der Seite

Alles Kurzgeschichten ^-^

Viele Serien zusammengewürfelt ^^
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mein wahres Ich (Beyblade)

Wenn man aufwächst, ohne Eltern, da die einen nicht haben wollen…

Wenn man bei seinem Großvater leben muss und dieser einen nur schlägt und drillt, damit man der Beste und so für ihn nutzbar wird…

Wenn man keine Freunde hat, weil die Menschen einem ausweichen…

zu was für einen Menschen wird man dann?

Man wird ein einsamer, kalter und schwacher Mensch, voller Trauer und Wut auf sich selbst und auf alle anderen.

Aber ich durfte keine Schwäche zeigen, durfte kein schwaches Kind sein…wurde wieder geschlagen, falls ich es dich war.

Deswegen legte ich mir eine kalte Maske an, ohne Gefühle, ohne Schwäche.

Ich ließ niemanden mehr an meinem Leben teilhaben, konzentrierte mich nur noch aufs bladen.

Alle die mich in den darauf folgenden Jahren kennen lernten, hielten mich für arrogant und kalt, aber keinen interessierte es, dass es nur eine Schutzmauer war, niemand versuchte mein wahres Ich zu finden…niemand wollte wissen, wer ich wirklich bin. Sie sehen in mir nur Kai Hiwatari, den besten Blader, den Enkel eines reichen Mannes. So waren Freunde für mich undenkbar…Familie hatte ich eh keine…also zog ich mich weiter zurück und machte meine Maske zu meinem Ich. Oder zumindest zu einem Teil davon…
 

Es verging Jahr auf Jahr, Jahre in denen ich immer alleine blieb…einsame Jahre…

Dann kam dieser eine Tag, es war mein 16. Geburtstag. Ich weiß es noch so genau, da ich an diesem bestimmten Tag mal wieder alleine durch die Stadt lief.

Mit gesenkten Blick und verschränkten Armen ging ich die Gassen entlang, um Ruhe vor dem Getöse der Autos zu finden. Aber selbst hier gab es keine Stille. Lautes Gelächter hallte durch die Straßen und immer wieder ein Wimmern, ein leiser Aufschrei. Seufzend ging ich weiter. In Tokio war so was keine Seltenheit und warum sollte ich mich da einmischen? Für mich hätte es auch niemand getan. Ich ignorierte die immer lauter werdenden Schreie und lief weiter, doch irgendwie hatte ich genau den Weg genommen, der zu den Schreien führte. Dann sah ich es. Drei Kerle, zwischen 16 und 18 Jahren, standen um ein Mädchen herum, grinsten breit und traten nach ihr. Ich wollte weiter gehen, doch ich konnte nicht. Irgendwas hielt mich auf…

Als ich sah, wie zwei die festhielten und der dritte sich über sie stellte, wobei er seine Hose öffnete, blieb mir nichts anderes übrig. Ich ließ Dranzer los…während mein roter Phönix die drei Männer von dir fernhielten, gingen mir wieder Bilder durch meinen Kopf, die ich all die Jahre verdrängt hatte…die Erinnerung an Boris kam zurück. Diesen Mann hatte ich mehr als 4 Jahre nicht mehr gesehen, doch seine Taten haben mich auf ewig verändert…Wie er über mir stand, grinste und mit seiner Zunge über seine Lippen fuhr…dieser Bastard hatte Spaß daran gehabt mich zu peinigen und mir den Rest meiner Würde zu nehmen…Er wollte immer wieder, dass ich dabei…

Heftig schüttelte ich den Kopf, wollte mich nicht mehr erinnern und die Bilder wieder tief in mir vergraben…Ich sah nach vorn. Dranzer hatte die drei vertrieben und stand nun schützend hinter dem Mädchen, die noch immer Tränen vergoss. Langsam ging ich auf sie zu, blieb aber auf Abstand und befahl Dranzer zurück. Der rote Vogel leuchtete noch einmal auf und verschwand dann in seinem Blade, welchen ich daraufhin auffing. Das Mädchen schlurzte noch immer und sah mich nicht einmal an. Nur wenige Sekunden sah ich sie noch an. Ihr schwarzes Haar hang ihr in Strähnen vors Gesicht und verdeckte so ihre Augen. Schließlich wandte ich mich ab. Was sollte ich auch noch hier? Ich war keine zwei Schritte gegangen, als ich ihre Stimme hörte:

„Nein! Bitte…l-lass mich nicht allein…ich will nicht mehr einsam sein…i-ich…ich hab Angst…“

Ich blieb stehen. Warum? Ich wusste es nicht…was gingen mich ihre Sorgen an?

Ohne ein Wort zu verlieren ging ich zu ihr, hockte mich vor ihr hin und zog sie in meine Arme. Warum tat ich das?

Sie legte sogleich beide Arme um mich und rückt mich nach hinten, sodass ich mein Gleichgewicht verlor und sie auf mir lag. „D-Danke…noch nie hat mir jemand geholfen…ich…danke…“ Sie vergrub ihr Gesicht in meiner Halsbeuge.

In diesem Moment fühlte ich mich seltsam…sie war alleine, so wie ich. Sie verstand mich vielleicht…und nun wusste ich, dass ich nicht der einzige Mensch auf dieser gottverdammten Welt war, der sich einsam fühlte…

„Komm…du kannst vorerst bei mir wohnen…“

Sie lächelte. Es war süß…sie war süß…ihre weinroten Augen hatten es mir angetan…

Ob sie mich, ich meine mein wahres Ich finden kann? Ob sie meine kalte Mauer durchbrechen kann? Oder hatte sie vielleicht sogar schon damit begonnen? Ich weiß es nicht genau und nur die Zeit kann mir Gewissheit geben, ob sie anders war, als die Menschen, die ich kannte…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück