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Kalter Winter...

von

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Colleen - und wenn Antworten neue Fragen bringen

// Freitag, März 06
 

„Loser!“, lachend zog Jan Reghe wegen seinem verschossenen Elfer auf. Unser Kapitän nahm es ihm aber nicht übel. Wir hatten alles beste Laune nach dem 4:2 Sieg gegen Offenbach. Selbst Sascha sprach wieder mit mir – was auch immer ich ihm getan hatte. Ich musste ihm aber doch noch immer etwas nachlaufen – ich weiß nicht, irgendetwas war in letzter Zeit anders.

Jetzt wollte ich mich aber erst einmal über unseren Sieg freuen und schob den Gedanken vorerst beiseite.

Vier Treffer! Das war doch mal das ein oder andere Bier wert, fand ich und ging duschen. Später würden wir den Sieg mit der Mannschaft feiern.
 

Die Woche verging und am Donnerstag Morgen wurde ich von wiehernden Pferden geweckt. Nun ja, mehr oder weniger Morgen!, dachte ich, als ich einen Blick auf den Wecker warf. Da hatte man mal einen Tag abends Training, und schon verschlief man!
 

Als ich zu den Ställen kam, brachte Nardo gerade ein cremefarbenes Pferd mit hübscher, schwarzer Mähne in Nickies Offenstall.

„Sash!“, rief der Spanier mir zu und nahm mich in seine Arme.

„Tut mir leid, hab verpennt.“, meinte ich lachend und freute mich ebenso, ihn wiederzusehen.

„Wer ist denn die Hübsche?“, fragte ich neugierig und blickte zu der Stute, die inzwischen aufgeregt neben Nardo hertänzelte.

Die Umbebung hier kannte sie schließlich nicht – nervös wieherte sie den anderen Pferden zu, die Nickie auf die Weide gebracht hatte.

Laxxy, Snygga, Tasci. Moment…

„Pizza?!“

Suchend sah ich mich um und stieß dabei fast mit Nickie zusammen.

„Schon gefunden. Die wollte mal probieren, ob Nachbars Äpfel wohl schon genießbar sind.

Sascha, pass doch auf sie aus.“, meinte Nickie, ein wenig genervt von Piazzas Einstellung, sie müsste immer für ein bisschen Unterhaltung sorgen.

„Sie macht und noch alle Zäune kaputt...“

Sie gab mir Piazzas Führstrick und ich brachte die kleine Ausreißerin zurück auf die Weide und ging anschließend zu den Offenställen.

„Connemara?“, fragte ich Nardo und schaute mir die hübsche Falbe noch einmal genauer an.

„Jupp.“ Nardo stellte sich zu mir, lehnte sich gegen den Zaun und schaute zu den Pferden.

„Sie heißt Colleen, sechs Jahre alt. Die wird dir bestimmt gefallen.“

Neugierig trabte Piazza an den Zaun und musterte die zwei neuen Pferde.

„Ist sie nicht ein bisschen – dick?“

„Sie ist trächtig!“, verteidigte Nardo seine Stute.

„Du wolltest doch ein kleines Fohlen – oder?

Die mochtest du doch immer so gerne...“

Ich lächelte und kraulte die Connemarastute, die inzwischen an den Zaun gekommen war und mich mit ihrem weichen Maul anstupste.

„Sie ist süß...“, meinte ich und schaute zu dem zweiten Pferd, das nun etwas unentschlossen hinter Colleen stand und uns misstrauisch beobachtete.

„Ein kleiner Wallach. Auch sechs Jahre alt, ein Araber. Beide von mir zugeritten und jetzt stehen sie zum Verkauf. Oh, hallo!“

Ich drehte mich um und entdeckte Nico.

„Hey!“ Freudig begrüßte ich meinen Freund mit einem kurzen Kuss.

Ich stellte ihn Nardo vor und deutete auf die zwei Pferde, Colleen und den hübschen Araberwallach.

„Wie findest du sie? Vielleicht kauf ich eins von den Beiden.“, meinte ich und sah lächelnd zu ihm.
 

„Queenie!“ Begeistert ging Nardo zu meiner Rotschimmelstute, als er sie entdeckte und kraulte sie am Hals.

„Queenie?“ Nico sah mich fragend an und streichelte über das Maul des Arabers, der sich nun doch an den Zaun getraut hatte.

„Ähm, er mein Pizza.“, meinte ich lachend und schaute zu meinem Pony.
 

Piazza war völlig begeistert. So viele Zuschauer! Freudig führte sie ihr Sortiment an Kunststücken vor.

„Sie sieht toll aus! Wie lange reitest du sie jetzt schon?“

Lächelnd kraulte er das junge Pony, das es sichtlich genoss.

„Seit Februar, bald zwei Monate.“, meinte ich.

„Sie war ja schon chronisch gelangweilt und ging uns allen auf die Nerven.“, sagte ich und musste lachen, als Pizza, die gerade bei Nardo einen Leckerbissen erbettelt hatte, sich mit einer Verbeugung bedankte.
 

Bevor wir am Samstag Nachmittag zum Training fuhren, schaute ich noch einmal Nach meinen zwei Pferden.

Ich hatte schließlich die Connemarastute Colleen gekauft. In einem Monat würde sie ihr Fohlen bekommen, aber sie sah schon jetzt kugelrund aus.

„Du kannst sie auch mal reiten, wenn du magst.“, meinte ich lächelnd zu Nico und krauelte die kleine Falbstute unter dem Stirnschopf.

„Hm. Ja, vielleicht...“

Fragend schaute ich zu dem blonden Fußballer.

„Nicht?“, fragte ich ein wenig verwundert.

„Doch, mal sehen. Kommst du jetzt, wir müssen los...“

Ich nickte kurz und folgte ihm zum Tivoli.
 

Ich zog mich gerade fürs Training um, als sich Sascha Rösler zu mir setzte und auf mich wartete.

„Hm?“

Fragend blickte ich auf, als ich den blonden Stürmer bemerkte.

„Sascha...

Ich muss mal mit dir reden.“

Einen Moment sah ich ihn verwundert an, nickte dann aber. Das denke ich auch...

„Ja, warte mal kurz..“, meinte ich und zog mir mein schwarzgelbes Trikot mit der Nummer 5 über.

Ich wollte mit ihm nach draußen gehen, als Nico zu und kam.

„Was ist los?“ Abwartend blickte er von mir zu Sascha und legte einen Arm um mich.
 

„He! Sascha, warte mal...“, rief ich Rösler nach, der sich prompt abwandte und nach draußen aufs Spielfeld ging.

„Lass ihn doch.“, meinte Nico und ich blieb unschlüssig stehen.

„Na, ich weiß nicht...“
 

Das Training verlief wie üblich, aber ich war heute nicht ganz bei der Sache.

„Dumbo, pass doch auf!“, meinte Klitze schon etwas genervt, als ich es beim Üben von Eckbällen schon zum dritten mal nicht auf die Reihe bekam, den richtigen Spieler zu decken.

„Sorry..“, meinte ich und stellte mich schließlich an den kurzen Pfosten.

Ich war froh, als Zeggie uns am Abend endlich in die Kabine schickte.

Etwas genervt von dem ganzen Tag ließ ich mich auf meinen Platz fallen und knotete meine Schuhe auf. Ich ließ meinen Blick durch den Raum wandern und sah mich nach Sascha um. Jetzt wollte ich das wenigstens mal geklärt haben.

„He..“

„Lass mich doch mal.“ Etwas genervt schob ich Nico weg und schaute wieder zu Rösler.

„Was denn?“

Ich blickte wieder zu Nico, als er mich am Trikot festhielt.

„Jetzt lass ihn doch einfach.“, meinte er bestimmt und schaute genervt zu Sascha rüber.

„Sag mal, was bist du denn heute so schlecht drauf?“

„Nichts ist!“, meinte Nico nur und ging weg, um zu duschen.

Etwas ratlos blieb ich stehen und ging schließlich zu Sascha rüber.
 

„Hey... Magst du mir jetzt sagen, was los ist?“

Ich sah zu ihm, aber er wich meinem Blick aus und schein etwas unentschlossen, was er sagen sollte. Ich wartete, setzte mich neben ihn und zog mein nasses, schwarzgelbes Trikot aus.
 

„Was soll das?“

Überrascht sah ich auf und blickte ihn fragend an.

„Hm? Was meinst du?“

„Warum machst du sowas immer?!“

Mit hilflosen, blauen Augen schaute er mich einen Moment lang an, wandte sich dann aber ab und ging zu den Duschen.

Auch ich stand auf und folgte ihm.

„Warte...“

Warme Dampfwolken stiegen aus der Dusche und einige Wassertropfen spritzten mir ins Gesicht.

„Sascha.. Was mach ich denn?“

Einen Moment lang traf mein Blick auf seine blauen Augen und ich sah ihn nur schweigend so an.

„Das alles...“, sagte er leise und ich stieß mit dem Rücken gegen die kalte Kachelwand, fühlte einen Augenblick lang Saschas Lippen auf meinen.

Ich schaute nur sprachlos zu dem älteren Fußballer.

„Weißt du eigentlich, was du mir damit immer antust...“

Langsam begriff ich, was in Sascha vorging und wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Ich war selbst so durcheinander...

„Lässt du mir bitte etwas Zeit, ja..?“, meinte ich dann nach einem kurzem Moment und wandte mich ab, als er mir kurz zugenickt hatte.
 

Als ich mich später anzog, meinen Kram zusammensuchte und in meine Tasche stopfte, wusste ich noch immer nicht, wie ich damit umgehen sollte.

Mein Blick traf auf Nicos und ich schluckte, als ich kapierte, wie enttäuscht er mich ansah.

„Nico ich...“

Aber er, ließ mich nicht ausreden, legte einen Finger auf meine Lippen.

„Lass mal... Ist vielleicht besser so.“

„Aber es stimmt nicht! Nico.. ich liebe dich doch...“

Doch er unterbrach mich wieder und ich konnte diesen traurigen Blick nie vergessen.

„Ja.

Ich weiß... Aber das ist jetzt nicht mehr mein Problem.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  el_nino
2008-03-30T14:55:51+00:00 30.03.2008 16:55
das Kapitel war so hammer, die ganze ff ist hammer

und ich bin so froh das du eine Fortsetztung machst^^

Von:  FeuerSturm
2008-03-27T21:47:36+00:00 27.03.2008 22:47
Aiii... ich liebe das Kapitel einfach :D
Mensch, was freu ich mich schon auf die Fortsetzung^^ Ich hab das Fenster schon offen xD


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