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Gargoyles - Defenders of the Night

~A new way to live~
von

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Ein anderes Bild.....

Ich spürte wie wir nach und nach immer mehr an Höhe gewannen....

Der Boden unter uns entfernte sich immer mehr und mehr....

Die Häuser der imposanten Stadt wurden immer kleiner und erinnerten mich allmählich an eine Art 3-D-Puzzle, welche ich in früheren Zeiten gerne zusammen gesetzt hatte.

Ich schluckte schwer, da mir diese Distanz zum Erdboden nicht sehr geheuer war und ich dummerweise unter Höhenangst litt. Zwar zeichnete diese sich nicht so stark ab...... doch die vorherrschende Entfernung beunruhigte mich mittlerweile zutiefst.

Brooklyn, der mich nach wie vor sanft an der Hand führte auf unserem Wege, schloss seine Pranke nun etwas fester um die meine. Der Gargoyle schien meine aufkeimende Panik zu bemerken. Dankbar erwiderte ich seinen Händedruck kurz und er warf mir einen freundlichen Blick zu, den ich ihm zaghaft zurück gab.
 

Als wir schließlich die letzten weichen kühlen Fetzen der Wolkendecke durchstießen, blieb mir fast der Atem weg.
 

Alle vorherigen Ängste des Fluges waren wie fort geblasen....
 

Vor uns, wie auf Wolken stehend, erhob sich eine mächtige alte Hochburg, dessen Marmor geisterhaft im Mondlicht glänzte.

Erstaunt rieb ich mir mit meiner freien Hand über die Augen und blinzelte.

Der Anblick gab mir das Gefühl als würde ich mich in einem Märchen befinden – ein Schloss welches sich über den Wolken befand und alles Glück der Welt versprach.

Oder war ich tot und dies war der Himmel?

Sicher war ich mir da im Moment nicht....

Mein Blick wanderte ungläubig zu Brooklyn, was mich wieder in die Realität zurück holte, denn er war kein Engel, der mich zur Himmelspforte führen sollte..
 

Wenige Augenblicke später erreichten wir das steinerne Gemäuer.

Erst jetzt, als wir dem Hof der riesigen Burg immer näher kamen, wurde mir klar das er zur Landung ansetzte. Na das konnte ja heiter werden, dachte ich bei mir.

Graziös setzten Brooklyns Füße auf dem Boden auf.... Sicher und elegant wie ein Tänzer....

Natürlich war es mit nicht vergönnt ebenso elegant auszusehen, so war ich noch immer nicht vollkommen an den Umgang mit diesen Beinen gewöhnt. Als ich den Boden unter mir berührte kam ich wie befürchtet ins Taumeln und verlor das Gleichgewicht. Um mich abzufangen ruderte ich mit den Armen in der Luft herum und griff einfach in irgendeine Richtung, um irgendetwas zu fassen zu bekommen, um einen Sturz zu vermeiden.

Meine Hand ertastete etwas, wovon ich im ersten Augenblick nicht sagen konnte was es war und hielt mich daran fest.

Eine Sekunde später registrierte ich das es sich dabei um den Arm des Gargoyles handelte, mit dem ich gekommen war. Die Erkenntnis kam leider etwas zu spät und ich riss Brooklyn mit mir zu Boden, da er auf diese Aktion nicht vorbereitet war wie ich seinem Gesichtsausdruck entnehmen konnte.

Etwas unsanft schlugen wir auf dem harten Stein des Hofes auf...

Ich lag auf dem Rücken, eine Hand immer noch fest um sein Handgelenk geschlossen, den Blick erschrocken auf den seinigen gerichtet. Der Gargoyle hockte nun mehr oder weniger über mir, was jeder Vorbeigehende sicherlich falsch interpretiert hätte.

Ungläubig und bewegungsunfähig starrten wir einander an, als wären wir eingefroren vom Rad der Zeit.

Eine leichte Röte der Beschämung zeichnete sich auf meinen Wangen ab. Peinlicher konnte es nun wohl nicht mehr werden, dachte ich und senkte hastig die Augen.

Mit dieser Geste schien ich den Bann, der uns für einen Moment gefangen gehalten hatte, gebrochen zu haben, denn Brooklyn räusperte sich etwas verlegen und schob sich von mir weg, um sich aufzurichten.

Noch immer etwas durcheinander streckte er mir seine Pranke entgegen und ich ließ mir aufhelfen. Keiner von uns brachte ein Wort heraus.......

„Entschuldige....“, brach ich schließlich das unangenehme Schweigen und erneut schoss mir die Röte ins Gesicht.

„Ach.... das macht doch nichts...“, entgegnete er und kratzte sich am Kopf, was sicherlich eine Geste seiner Verlegenheit war.
 

Plötzlich hallte eine weitere Stimme durch die alten Gänge der Burg und ich erschrak heftig, da ich sie nicht kannte.

„Ahh... da bist du ja wieder...“, erklangen die Worte aus einer der Türen die ins Innere des steinernen Riesen führte.

Ein kleines grünes Wesen trat aus dem Schatten auf uns zu, welches einen kleinen Minicomputer mit sich führte auf dessen Bildschirm sein Blick geheftet war.

Hierbei handelte es sich zweifelsohne auch um einen Gargoyle, ließ ich meine Gedanken schweifen. Die ähnlichen Merkmale, die auch Brooklyn und ich trugen, waren gut erkennbar – die Klauen besetzten Pranken, die gekrümmten Beine mit Krallen an den Füßen, sowie der lange Schwanz.

Nur war dieses Exemplar wesentlich kleiner als wir und seine ledrigen Schwingen hatten einen etwas anderen Aufbau als die unsrigen.

„Du bist aber schnell mit meinen Ersatzteilen wieder.....“, führte der kleine Grünling fort. Er verstummte jedoch augenblicklich als er den Kopf hob und sein Augenmerk dabei auf mich fiel. Ich fühlte mich unter seinem erstaunten Blick etwas unwohl, versuchte es mir aber nicht all zu sehr anmerken zu lassen. Statt dessen rang ich mir ein begrüßendes Lächeln ab. Dem Blick des Anderen nach zu urteilen, fehlte nur noch das ihm die Kinnlade nach unten fiel....

Währenddessen merkte ich wie Brooklyn neben mir in sich hinein grinste und ein Auflachen unterdrückte.

Eines war mir von vorne herein klar. Die beiden mussten einander kennen.....

Waren sie vielleicht Brüder, überlegte ich, doch fiel mir auf das sie äußerlich gesehen keinerlei direkten Ähnlichkeiten besaßen die auf eine Bruderschaft hätten hinweisen können.

Brooklyn räusperte sich, da ihm das Schweigen scheinbar auch etwas unangenehm war.

„Das hier ist Kiura“, wandte er sich an seinen Freund, in dem er auf mich deutete. Mit leichter Unsicherheit hob ich meine Hand empor und winkte dem kleinen Gargoyle freundlich zu.

„... und das ist Lexington,“ führte mein Begleiter seine Vorstellung fort.

Allmählich erwachte der Gargoyle, der mir als „Lexington“ vorgestellt worden war, aus seiner Trance und schenkte mir einen freundlichen Blick. „Entschuldige...... wir sehen hier nicht so häufig andere Gargoyles außerhalb unseres Clans“, gab das grüne Wesen grinsend von sich. „Du musst sie unbedingt Goliath vorstellen. Er möchte sie bestimmt auch kennen lernen“, fügte Lexington hinzu und warf Brooklyn aufgeregte Blicke zu.

Ich fragte mich wer dieser „Goliath“ wohl sein mochte. Dem Namen nach musste es sich um eine imposante Persönlichkeit handeln. Doch konnte der Name die Realität auch Lügen strafen. Mir ging durch den Kopf, das Lexington von einem „Clan“ gesprochen hatte....

Hieß das, dass dieser Goliath eine Art Führer für die beiden war.....

Meine Gedanken schossen weiter.....

Ein Clan konnte doch nicht aus nur 3 Personen bestehen. Gab es demnach noch weitere Angehörige? Ich hatte das Gefühl das ich das schon sehr bald herausfinden würde....

Mit schmunzelnden Zügen nahm Brooklyn das Wort an sich: „Du hast recht. Weißt du wo er steckt? Vielleicht sollten wir alle versammeln.“

Zustimmend nickte Lexington, als er antwortete: „Ich glaub er ist mit Elisa in der Bibliothek...... Ich werde die anderen holen und mit ihnen zusammen hinzu kommen....“.

Schwungvoll drehte der Gargoyle sich um, um seinen Worten Taten folgen zu lassen. Abrupt wirbelte er abermals zu Brooklyn und mir herum, da ihm wohl noch etwas auf der Zunge lag.

„Und.... was ist mit meinen Ersatzteilen...?,“fragte der kleine Grünling skeptisch.

Dem Ausdruck in Brooklyns Gesicht nach, hatte dieser wohl gehofft das sein Freund dieses Detail in der Aufregung vergessen hätte. Ein entschuldigendes Seufzen war die einzige Antwort die aus Brooklyns Kehle kam und mit einem leicht funkelnden Blick wandte Lexington sich grummelnd ab und zog von dannen.

„O weia... das wird er mir wahrscheinlich noch ne Weile übel nehmen....“, richtete Brooklyn grinsend das Wort an mich. Eigentlich war mir nicht grade zum lachen zumute, doch sein Tonfall und seine offensichtlich gute Laune waren auf ihre Weise ansteckend, was mir im Endeffekt ein kichern abrang.

„Gehen wir“, schloss er und reichte mir seinen Arm, so das ich mich bei ihm unterhaken konnte. Ich war mir relativ sicher das der Gargoyle meinen derzeitigen inneren Aufruhr bestimmt bemerkt hatte. Normalerweise war ich ein recht ruhiger Zeitgenosse, meine Gefühlsregungen und Gedanken gut verwahrt und verschlossen in meinem Herzen.

Ich nahm an das ich durch die jüngsten Ereignisse einfach zu erschöpft und geschockt war, so das ich meine Emotionen nicht gut unter Verschluss halten konnte.

Wenn ich darüber nachdachte, war mir eigentlich zum heulen zumute.....
 

Eine Welle der Dankbarkeit kämpfte sich an die Oberfläche und ich war ehrlichgesagt sogar sehr froh darüber den Gargoyle getroffen zu haben...... Wo wäre ich ohne ihn? Vermutlicherweise würde ich mich in irgendeiner Gasse herumtreiben oder in der Wildnis in der ich mich nicht zurecht finden würde..... Unter dem Gedanken mich allein und vollkommen auf mich gestellt, in einem mir fremden Körper, durchschlagen zu müssen, erschauerte ich. Keine allzu angenehme Vorstellung.....

Mit langsamen Schritten machten wir uns auf den Weg die Bibliothek des Gemäuers aufzusuchen.....
 

Wir schlenderten durch viele Gänge, die zu beiden Seiten von Bildern, Teppichen, altertümlichen Waffen und Fenstern gesäumt wurde und voller Neugierde beäugte ich alles in meiner näheren Umgebung. Wann hatte man mal die Gelegenheit eine kleine Führung zu bekommen, die man noch nicht einmal bezahlen musste?

Doch immer wieder kehrte mein Geist in das „Jetzt“ zurück und auf das was vor mir lag.

Mit jedem Schritt den wir uns unserem Ziel näherten, spürte ich wie meine Knie immer weicher wurden. Zu meinem Glück hielt ich mich an Brooklyn fest, sonst wäre ich sicherlich der Länge nach hingeschlagen. Ich hatte nun schon ein blamierendes Ereignis hinter mir....

Noch ein zweites musste ich ja wohl nicht unbedingt kurze Zeit später schon anreihen.....

Ich fragte mich was der Gargoyle wohl über meine Ungeschicklichkeit von vorhin dachte....

Er musste mich ja für den größten Tollpatsch halten, der auf Erden wandelte, lief es mir missmutig durch den Kopf. Allerdings hatte ich in dem Moment keinerlei Anzeichen in seinen Augen für ein solches Denken erhaschen können...

Wahrscheinlich hielt er es einfach für einen zufälligen kleinen Unfall.....

Oder es überraschte ihn nicht mehr, nachdem er festgestellt hatte das ich mir mit den Schwingen nicht so recht weiter zu helfen wusste.....

Der Gedanken baute mich nicht grade positiv auf..... doch ein anderer Grund fiel mir nicht ein. Wäre es gar möglich das ich mich durch irgendetwas verraten hatte, was auf meine wahre Identität hinwies....? Einfallen wollte mir aber nichts.......

Wir nahmen eine weitere Kurve und näherten uns einer leicht angelehnten Tür, durch dessen Spalt feuriges Licht floss. Ich vermutete das es entweder eine abgedunkelte Lampe sein musste oder ein Kaminfeuer...... Beim herantreten an die Tür war nun auch ein knistern zu vernehmen was mich auf einen Kamin schließen ließ.

Ein schweres Schlucken zuckte durch meinen Hals, so wusste ich nicht was auf der anderen Seite der Tür auf mich wartete.....

Mein Blick flog zu Brooklyn, der lächelnd neben mir her schritt.
 

Was auch immer ich versuchte...... Ich konnte mir beim Anblick Brooklyns keine blutrünstige Bestie vorstellen vor der die Menschen in Panik davon liefen, auch wenn ich beim ersten Anblick seinerseits auch erst Angst verspürt hatte.....
 

Was auch immer ich zuvor gehört und geglaubt hatte über diese Wesen.... mir zeigte sich ein vollkommen anderes Bild, als aus den Geschichten die ich kannte......
 

Oder würde sich dieser Eindruck in alle Winde zerstreuen bei dem was nun auf mich lauerte....?
 

~Ende Kapitel 7~



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Bongaonga
2012-11-01T12:59:08+00:00 01.11.2012 13:59
Möpmöp

Schade das du hier aufgehört hast ich finde deine Story nämlich echt toll. Die fängt so gut an und man würde gerne weiterwissen.
Vielleicht kriegst du ja noch einmal die lust dazu diese FF weiterzuschreiben.

Ich würde mich auf jedenfall freuen.

Baba
Bongaonga
Von: abgemeldet
2009-05-25T09:56:51+00:00 25.05.2009 11:56
Ich hoffe, dass es bald weiter geht, weil es gerade richtig spannend wird.
Von: abgemeldet
2009-02-22T01:45:19+00:00 22.02.2009 02:45
Ich finde die geschichte bis jetzt sehr interessant und ich hoffe es geht bald weiter ^^

Liebe Grüße
Von:  Y1986girl
2009-02-02T18:23:49+00:00 02.02.2009 19:23
Echt cooles Kapitel.

Du hast die Gefühle von Kiura echt klasse herübergebracht.

Schreib bitte schnell weiter
Habe Hunger auf mehr

LG
Von:  Tombstone
2009-01-22T19:14:08+00:00 22.01.2009 20:14
DRITTER!!! Und ein Neuling deiner FF auch noch. Hab sie gleich in einem rutsch gelesen, da sie mich so gefesselt hat. Nein Ehrlich, ich überleg ja auch schon lange (wirklich lange) eine Gargoyles FF zu schreiben, aber mir fällt einfach nichts ein. Wie auch immer, ich finde deine FF klasse und warte schon gespannt auf das neue Kapi. Ich hoffe es geht bald weiter.

MFG
BlueGhost_89
Von:  Somi
2009-01-13T21:43:13+00:00 13.01.2009 22:43
ZWEITE!!!!
ein mega geiles kapi
bin schon gespannt wie der clan reagieren wird
und wie es sonst noch so weiter geht
schreib aslo bitte schnell weiter
freu mich schon tierisch darauf weiter zu lesen *mega mega freu*
mach weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi
Von:  Monny
2009-01-13T15:55:08+00:00 13.01.2009 16:55
ERSTER!!!!!!!!!!^^.

Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Sag mir so schnell wie möglich bescheid wenn es weiter geht^^.

gez.Monny^^.


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