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Intertwined

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Zwei Tage später rief Reita bei Ruki an und lud ihn zu einem DVD-Abend bei ihm zuhause ein. Ruki sagte natürlich zu.

Punkt acht stand er also vor der Tür der Wohnung, die der Bassist und der Gitarrist sich teilten, und rang sich durch, die Klingel zu betätigen. Er war sich ziemlich sicher, dass Uruha auch mit dabei sein würde. Klar, immerhin war das ja auch mit seine Wohnung und Reita war sein Freund. Der Sänger hoffte nur, dass der Größere sich heute wieder normal verhalten würde.

Mehr Zeit zum Grübeln und Hoffen blieb ihm allerdings nicht mehr, da in diesem Moment die Tür schwungvoll geöffnet wurde und ein über beide Ohren grinsender Uruha ihm entgegenblickte. “Pünktlich wie immer! Komm rein, Ruki-chan!”

Und bevor dieser auch nur die Chance hatte, etwas zu erwidern, wurde er auch schon in eine enge, innige Umarmung gezogen und die Tür wieder hinter ihm geschlossen. “Ähm, Uruha, du kannst mich jetzt wieder loslassen”, murmelte der Jüngere an der Schulter des anderen, der bis jetzt anscheinend nicht einmal im Traume daran gedacht hatte, ihn gehen zu lassen.

“Ja ja, gleich”, erwiderte dieser nur und streichelte mit seiner Hand zärtlich über Rukis Rücken, was diesem Gänsehaut und fast einen Herzkasper bescherte.

Schließlich gelang es dem Kleineren doch, sich von seinem Gegenüber zu lösen und er stellte die erstbeste Frage, die ihm in diesem Moment im Kopf rumschwirrte: “Wo ist eigentlich Reita?”

“Ach, du kennst ihn doch. Der war natürlich total geschockt, als es an der Tür geklingelt hat, weil er nämlich noch nicht fertig angezogen und gestylt war”, grinste Uruha.

Das brachte auch Ruki zum Grinsen. “Typisch Reita.”

“Was, typisch Reita? Lästert ihr etwa schon wieder über mich?”, kam es drohend aus Richtung Wohnzimmer, in dessen Tür der Bassist mit in die Hüfte gestemmten Armen und funkelnden Augen stand.

“Aber nein, wir doch nicht, Liebster! Das würden wir uns nie wagen, stimmt’s, Ruki?”, meinte der blonde Gitarrist scheinheilig und ging aufreizend zu seinem Freund, um sich katzenartig an ihn zu schmiegen und ihn versöhnlich anzublicken.

“Genau! Nie im Leben!”, stimmte Ruki zu und musste sich ein Kichern arg verkneifen. Die Umarmung hatte er schon wieder aus seinen Gedanken verdrängt. Wie konnte er auch nur auf die abstruse Idee kommen, Uruha würde ihn anbaggern? Man brauchte sich doch nur die zwei Turteltäubchen dort anschauen, wie sie sich gegenseitig verliebt in die Augen sahen und wie ihre Körper miteinander harmonierten und sich aneinanderschmiegten.

“Na, dann will ich euch mal glauben, ihr beiden. So, und jetzt rein mit euch und ab aufs Sofa! Die erste DVD wartet schon!” Voller Vorfreude gab Reita seinem Koibito noch einen kurzen, aber liebevollen Kuss und dackelte dann schon einmal ins Wohnzimmer, wo er den Film in den Player legte.

Die beiden anderen folgten ihm. Uruha ließ sich auf die Couch fallen, während es sich Ruki auf dem Sessel, der ein bisschen abseits stand und von dem aus man nicht so den perfekten Blick auf den großen Plasmabildschirm hatte, bequem machen wollte.

“Aber Ruki, du kannst doch mit bei uns auf dem Sofa sitzen. Das ist schließlich groß genug für uns drei”, meinte der Gitarrist und klopfte einladend auf den Platz neben sich.

Der war jedoch unschlüssig, ob er das wirklich tun sollte. Er wollte eigentlich ein wenig Abstand von Uruha halten. Nicht, dass der wieder etwas Unüberlegtes tat.

“Uru-chan hat absolut Recht”, sagte nun auch Reita, der sich neben seinen Geliebten pflanzte und einen Arm um diesen legte. “Vom Sessel aus siehst du doch auch gar nicht gescheit. Komm mit zu uns. Keine Sorge. Wir beißen auch nicht”, grinste der Bassist.

‘Du vielleicht nicht, aber dein Freund…’, dachte der Sänger und ging zum Sofa, um sich neben Reita zu setzen. So trennte ihn wenigstens sein bester Freund von dem anderen und das beruhigte ihn ungemein.

Nun, da sie alle ihre Positionen eingenommen hatten, startete Reita die DVD. Es handelte sich um einen Film, den Ruki schon immer einmal hatte sehen wollen, was er Reita auch irgendwann einmal gesagt hatte. Umso mehr freute er sich jetzt natürlich, dass der andere den Streifen besorgt hatte und sein Unbehagen löste sich in Spannung auf. Ja, Reita achtete eben auch auf solche Kleinigkeiten und das bedeutete dem Jüngeren viel.

Plötzlich klingelte es an der Tür. “Oh, das werden die Pizzen sein! Wird aber auch Zeit!” Und mit diesen Worten war der Nasenbandträger auch schon verschwunden. Natürlich erst, nachdem er auf Pause gestellt hatte, da er auch ja nichts verpassen wollte.

“So, jetzt sind wir zwei Hübschen also wieder einmal allein”, flüsterte auf einmal eine Stimme in des Sängers Ohr, der gar nicht mitbekommen hatte, wie Uruha näher an ihn herangerutscht war, da er Reita hinterher gesehen hatte. Erschrocken zuckte er zusammen und wich ein Stück vor dem Älteren zurück.

“Ähm, ja, aber Reita kommt ja gleich mit dem Essen wieder. Hab schon richtig Hunger”, versuchte Ruki, die Situation wieder einzurenken und die Bemerkung von eben einfach zu übergehen.

“Oh ja, ich auch”, murmelte Uruha und bedachte ihn mit einem wirklich äußerst hungrigen Blick, der den Kleineren von seiner Hand ablenken sollte, die sich in eben diesem Augenblick auf dessen Oberschenkel schlich und ihn dort zu streicheln begann.

Mit weit aufgerissenen Augen richtete sich Ruki augenblicklich auf und stürmte zum Fenster, wo er erst einmal tief Luft holen und sich wieder beruhigen musste. In der Reflektion des Glases konnte er sehen, dass Uruha ihm nicht folgte, denn in eben diesem Moment konnte man hören, dass Reita wieder angeschlurft kam und keine zwei Sekunden später in der Stube stand.

“Nanu, Ruki, was machst du denn dort am Fenster?”, ließ der Bassist nun überrascht verlauten.

Angesprochener drehte sich wieder um und setzte ein, wie er hoffte, ehrlich wirkendes Lächeln auf. “Och, ich mag die Aussicht von hier oben und wollte die kurze Pause nutzen, um zu schauen, ob die Schreckschraube von gegenüber eine neue botanische Grässlichkeit auf ihrem Balkon stehen hat.”

Anscheinend kaufte Reita ihm diese Lüge sofort ab. “Soweit ich weiß, hat sie noch dasselbe Gehänge dort wie bei deinem letzten Besuch. Aber jetzt, Essen fassen!” Übermütig ließ sich Reita auf die Couch plumpsen und deutete Ruki, dasselbe zutun, weil er weiterschauen und dabei genüsslich seine Pizza verdrücken wollte.

Der sah sich allerdings mit einem mächtigen Problem konfrontiert. Es gab nur noch einen freien Platz auf dem Sofa und der war diesmal leider nicht neben seinem besten Freund, sondern neben Mister Ich-brauch-nur-mit-den-Fingern-schnipsen-und-den-Augen-klimpern-um-dich-ins-Bett-zu-kriegen. Zögerlich setzte er sich letztendlich neben eben jenen, allerdings soweit, wie nur irgend möglich, von Uruha entfernt und schnappte sich ein Stück Pizza, das er genüsslich verdrückte.

Soweit, so gut. Bis jetzt war alles ohne weitere, nennenswerte Zwischenfälle verlaufen. Die Pizzen waren aufgegessen, der Film hatte fast seinen Höhepunkt erreicht und neigte sich somit schon so langsam dem Ende zu und Uruha war brav und behielt seine Hände bei sich oder beziehungsweise bei Reita.

Ruki war vollkommen auf die DVD fixiert und nahm um sich herum nichts mehr großartig wahr. Er fand den Film noch um einiges besser, als in den Reviews, die er dazu gelesen hatte, geschrieben stand und daher fesselte dieser seine ganze Aufmerksamkeit. Bis der Sänger plötzlich einen vorwitzigen Finger seine Wirbelsäule hinauffahren spürte und er erschrocken einen Blick zu dem Gitarristen wagte, der ihn, wieder in Reitas Arme gekuschelt, unschuldig und mit Engelsaugen anschaute, die kleine Streicheleinheit seines Fingers dabei allerdings nicht unterbrechend.

Was sollte er jetzt bloß machen? Er saß schon ganz am Rand des Sofas. Würde er noch weiter wegrutschen, wäre er zwar außerhalb Uruhas Reichweite, säße dafür jedoch mit seinen vier Buchstaben auf dem Boden. Ihm war danach, einfach aufzuspringen, sich schnell zu verabschieden und nachhause zu flüchten, denn er merkte, dass diese sinnliche Geste - Ruki war extrem empfindlich am Rücken, besonders weiter unten - so langsam eine Wirkung zeigte. Aber das wäre dann wieder zu auffällig gewesen. Reita sollte schließlich nichts davon mitbekommen. Auch, wenn es wahrscheinlich falsch war, das Ruki so dachte, so wollte er doch seinem besten Freund den Schmerz ersparen, den dieser auf jeden Fall durchmachen müsste, würde er erfahren, dass Uruha ihn geradezu dazu aufforderte, mit ihm in die Kiste zu springen.

Nein, er musste jetzt seelenruhig hier sitzen bleiben, sich den Film noch zu Ende anschauen und dabei so tun, als wäre nichts. Oh Gott, womit hatte er das nur verdient?

Unterdessen waren die Berührungen schon etwas intensiver geworden und hatten ihren unschuldigen Charakter verloren. Uruhas Finger hatten sich unter Rukis dünnen Wollpullover geschoben und streichelten dort über dem Bund seiner Hose sanft seine Haut. Der Kleinere musste sich arg zusammenreißen, nicht einfach zu seufzen, so gut fühlte es sich an. Er fühlte sich verdammt schuldig, dass er diese Liebkosungen auch noch genoss. Schuldig seinem besten Freund gegenüber, da es eigentlich nur diesem vorbehalten sein sollte, solch eine Behandlung von Uruha zu bekommen und nicht ihm. Was die Sache nur noch dreister machte, war die Tatsache, dass sich das Ganze direkt vor Reitas Augen abspielte. Anscheinend spielte Uruha gern mit dem Feuer, denn sein Geliebter konnte dessen Aktion jede Minute bemerken und er - oder wohl doch eher sie beide, denn Ruki wehrte sich ja im Prinzip nicht aktiv dagegen - wäre aufgeflogen.

Verstohlen ließ Ruki seinen Blick zu dem Bassisten wandern, der jedoch gebannt auf das Geschehen auf dem großen Bildschirm starrte und nichts mitzubekommen schien. Ganz im Gegensatz zu Ruki. Der bekam zuviel von dem, was sich hier in diesem Raum abspielte mit, dafür aber gar nichts mehr von dem Film, auf den er sich nun einfach nicht mehr konzentrieren konnte, so sehr er es auch versuchte.

Er spürte, wie sich ein gewisser Körperteil besonders über die Aufmerksamkeit des Gitarristen freute und Ruki hätte jenes Teil im Moment am liebsten abgehackt. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Das konnte doch gerade alles nicht wirklich passieren! Oder etwa doch?

In diesem Augenblick sah er, dass der Abspann über die ‘Leinwand’ lief. Der Film war vorbei! Er hatte sein Ziel erreicht!

Etwas zu hastig stand er auf und entfernte sich Richtung Tür. Pure Erleichterung durchströmte ihn, als er die zärtlichen Finger nicht mehr auf sich spüren konnte. Gott sei dank hatte er eine weite Hose an, die verdeckte, was hätte peinlich werden können bei einer Entdeckung.

“Ruki? Wo willst du denn hin?”, hielt ihn plötzlich Reitas überraschte Stimme auf.

“Nachhause. Ich bin müde und will euch auch nicht weiter stören”, erfand er schnell eine Ausrede und hoffte, dass sie nicht als solche enttarnt wurde.

“Aber ich dachte, wir schauen uns noch mindestens einen Film an. Ich hab extra noch mehr mitgebracht aus der Videothek.”

Ruki zog sich das Herz zusammen ob des enttäuschten Tones seines besten Freundes.

“Du störst auch garantiert nicht”, fügte Uruha freundlich lächelnd hinzu und das war es, was Ruki letztendlich wieder in Erinnerung brachte, weswegen es wirklich ratsam wäre, sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen.

“Tut mir leid, aber ich schlaf wirklich gleich im Stehen ein. Ich hör mein Bett schon rufen”, meinte er und ging mit einem entschuldigenden Lächeln aus dem Raum. Die anderen beiden folgten ihm in den Flur, wo sie ihn noch einmal in eine verabschiedende Umarmung zogen.

Als Uruha ihn drückte, flüsterte dieser ihm ins Ohr, wobei er jenes mit seinen sündig weichen Lippen streifte: “Träum was Süßes!”

Das war das Letzte, was er noch gebraucht hatte, um regelrecht aus der Wohnung zu flüchten.

In Rekordtempo fuhr er zu sich nachhause und stürmte in seine Wohnung. Der Abend war einfach nur ein Desaster gewesen! Er hatte bereits als mittelschwere Katastrophe begonnen dank Uruhas Begrüßungsaktion und hatte in einem heillosen Chaos geendet. Da half jetzt nur noch eine Dusche, um die Berührungen von seinem Körper abzuwaschen, und eine gute Mütze Schlaf, um zu vergessen.

Also eilte der Sänger sofort ins Bad, wo er sich schnell seiner Sachen entledigte und in die Duschkabine hüpfte. Er drehte das Wasser auf eine angenehme Temperatur und ließ es sich seufzend über den Körper fließen, die Augen genießend geschlossen. Doch hätte er diese lieber offen halten sollen, denn sofort schlichen sich Bilder in seine Gedanken, die er wirklich rein gar nicht gebrauchen konnte. Bilder von Uruha und ihm, wie dieser ihn berührte und unanständige Dinge mit ihm trieb. Bilder, die ihn so gar nicht kalt ließen, wie er das gern gehabt hätte. Bilder, die ein zweites Mal an diesem Abend ein gewisses Körperteil wachsen und um Erlösung betteln ließen. Und Ruki war ja immerhin auch nur ein Mann, der schließlich auch nicht immer seine Triebe zurückhalten konnte.

Wenige Minuten später kam er keuchend in seine Hand und noch in derselben Sekunde fühlte er sich so schlecht wie noch nie zuvor in seinem ganzen Leben. Ein neues Bild erschien vor seinem inneren Auge: Reita, der ihn enttäuscht, verletzt und mit rot geweinten Augen ansah, bevor er sich von ihm abwandte und ging. Und dieses Bild zwang ihn in die Knie und ließ ihn ebenfalls in Tränen ausbrechen, die sich lange nicht beruhigen wollten in jener Nacht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: Morwen
2007-08-01T18:36:56+00:00 01.08.2007 20:36
Oha, es wird immer besser...! ♥
Ich habe auch schon eine ungefähre Vorstellung davon, wie das alles ausgehen könnte... und ich bin gespannt, es zu lesen. *gg*
Du hast einen sehr genialen Schreibstil, es macht wirklich Spaß, deine Geschichte zu lesen - und definitiv Lust auf mehr. ^^
Ich freu mich schon auf's nächste Kapitel. =)
Von:  Terra-gamy
2007-07-31T21:34:59+00:00 31.07.2007 23:34
interesant wird es wohl, wenn reita rausfindet, was Uruha macht und was Ruki fühlt
Von: abgemeldet
2007-07-31T21:30:59+00:00 31.07.2007 23:30
oi ~
das geht ja richtig schnell bei dir mit den kapiteln °o°

ruha is ne kleine schlampe kann er sich nicht mal entscheiden oder steckt er im selben dilemma wie ruki weis sich aber anders zu helfen ><

ruki tut mia so laid ;_; der arme kleine voll der psycho terror mit dem was ruha da macht ... und reita das drops checkt gar nüx ...
das wird noch richtig scheiße geben ... ><

ich freu mcih schon auf das nächste pitel (udn das es für ein wenig durchblick sorgt denn im moment kann uru gar net nachvollziehen ...)

°3°
chrissy
Von:  -Uruha-
2007-07-31T21:30:23+00:00 31.07.2007 23:30
uh armer ruki.
uruha treibt es aber auch ganz schön weit mit ihm...
vllt endet es auch ganz anders alks ich bisher dachte
*ne neue vermutung habe xd*

schön das du die kapis immer so shcnell hochlädst,
das erleichtert die sache mit der spannung ^^


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