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Kurzgeschichten

von

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live is live

sie wusste sie durfte ihn nicht lieben, doch man kann seine gefühle nicht ändern, selbst wenn man das noch so sehr will. jeden tag saß sie am fenster und versuchte einen blick auf ihn zu erhaschen. doch wie immer wurde sie von ihrer kammerzofe martha zurecht gewiesen. schließlich war sie die prinzessin. es war immer das gleiche, ihre beiden jüngeren schwestern emma und maria durften tun und lassen was sie wollten, nur sie, anna, musste tun was sich schickte und gehörte, denn immerhin war sie die thronfolgerin. aber was konnte sie dafür, dass sie keine bruder hatte, der die thronfolge antreten konnte? martha seufzte anklagend, wie sie es immer tat, wenn sie anna dabei ertappte, wie sie verträumt aus dem fenster sah um ihren liebsten bei der arbeit zu beobachten. heinrich hieß er und sein vater hatte ein großes stück land direkt vor den mauern des schlosses, genau unter annas zimmer. "ich weiß martha, ich weiß", enttäuscht beugte sie sich wieder über ihre stickarbeit, sie musste ihn sich aus dem kopf schlagen,ein für allemal. morgen werde ich meinen mann kennen lernen und was tue ich? ich sitze hier und schwärme für einen anderen." martha zog einen stuhl heran und setzte sich zu anna "anna,du musst versuchen ihn zu vergessen....es gibt keinen anderen weg, du weißt, dass du einen prinzen zum manne nehmen musst ,der könig wird."

"ich weiß doch martha.", sie legte die stickarbeit auf ihren schoß und sah ihre kammerzofe an "wenn es doch nur nicht so schwer wäre ihn zu vergessen,wenn es nur nicht so wehtun würde im herzen", sie fasste sich bei diesen worten automatisch an die brust. "diese eine nacht hätte es nie geben dürfen, wenn vater und mutter das wüssten, ich werde nur schande über unser reich bringen. wenn mein zukünftiger mann in der hochzeitsnacht merkt, dass ich bereits entehrt wurde....ich will mir nicht ausmalen, was er dann tun wird, und was das für unser reich bedeutet....warum muss alles nur so kompliziert sein? warum können nicht emma oder maria die thronfolge antreten?" verzweifelt sah sie martha an. doch auch sie wusste keinen weg aus dieser situation.
 

am nächsten morgen wurde anna herausgeputzt, wie es noch nie der fall war. doch sie wünschte sich nichts sehnlicher als all die pracht und den glanz gegen diesen menschen einzutauschen, den sie von ganzem herzen liebte.

als sie fertig angezogen und frisiert vor ihre eltern trat, wusste sie, dass es nun zu spät war. sie würde ihr gesamtes leben mit einem mann verbringen,den sie nicht liebte und der sie vermutlich auch nicht liebte. es war eine zweckverbindung, nicht mehr und nicht weniger. sie verbeugte sich vor ihrem vater und ihrer mutter und kaum hatte sie platz genommen, trat auch schon ihr bräutigam in den thronsaal. sie traute sich gar nicht ihn anzusehen, rang sich dann aber doch dazu durch. er war ein prinz mit einer einflussreichen familie und sie wusste, dass ihr vater stolz auf diese verbindung war.

sie traute sich gar nicht ihn anzusehen, so viel angst hatte sie. als sie den doch blick hob und ihren bräutigam betrachtete traf sie fast der schlag. es war nicht nur die große narbe, die sich quer über sein gesicht zog, sondern auch die großen ohren, die ihm wie segel vom kopf abstanden, die tatsache, dass er einen kopf kleiner war als sie und seine steife hand. er war hässlich. der schock stand ihr förmlich ins gesicht geschrieben und als ihr vater fragte, was denn los sei, konnte sie nur den kopf schütteln.
 

"vater, ich werde diesen prinzen nicht heiraten, ich kann es nicht...er...er ist so....hässlich", nachdem er und seine familie gegangen waren, setzte sich die königsfamilie zusammen um zu besprechen wie die hochzeit ablaufen sollte. "anna, du weißt du hast keine wahl, es wird diese hochzeit geben, und wenn ich dich gefesselt zum altar führen muss." bei dieser sache kannte ihr vater keine gnade. weinend ging sie an diesem abend schlafen, denn schon in zwei tagen sollte die hochzeit gefeiert werden, und das schlimme war, dass ihr vater sie tag und nacht bewachen ließ, weil er angst hatte, dass sie fliehen würde. nicht ganz umsonst tat er das, denn sie spielte wirklich mitdem gedanken alles hinter sich zu lassen, zu ihrem geliebten heinrich zu gehen und ihr leben mit ihm zu verbringen. wieso musste das leben nur so ungerecht sein?
 

zwei tage später fand sie sich vor dem traualtar wieder, ohne sich von heinrich auch nur verabschiedet zu haben. es widerte sie an wenn sie daran dachte, was die folgende nacht mit sich bringen würde,und viele weitere nächste ebenfalls.

so saß sie nach dem großen und prachtvollen fest ihrer hochzeit, von dem sie selbst nicht viel mitbekam, am abend zitternd auf ihrem bett. ihr mann, maximilian hieß er, war noch nicht heraufgekommen. doch als sich die tür vorsichtig öffnete, zog sie ihre decke enger um ihren leib. lächeld setzte er sich neben sie aufs bett, "ich weiß dul iebst eigentlich einen anderen und ich weiß auch, dass du mit dieser hochzeit ganz und gar nicht einverstanden warst, trotzdem gibt es nun keinen weg zurück." abwartend sah er sie an, und als sie nichts sagte, redete er weiter "ich weiß,dass mein äußeres erschreckend ist und ich möchte dir sagen, wieso es so ist, wie es ist. du musst wissen früher war ich krieger, mein vater sagte nur ein könig, der weiß wie es auf den schlachtfeldern zugeht, kann seine armeen in den sieg führen. aus diesem grnd musste ich selbst in die armee eintreten um das zu lernen. nun, man kommt nie ungeschoren aus einem kampf, doch hier " er zeigte auf seine narbe im gesicht "hatte ich wirkliches pech. ich sah nicht, wie er sein schwert schwang und als ich den schmerz spürte war es schon zu spät. hier an meiner hand....das war ein pferd. ich stand direkt dahinter als es beschlagen wurde, es trat aus und traf mich am handgelenk. seither ist meine hand gelähmt." unsicher lächelte er sie an "es ist also nichts ansteckendes, keine angst. und vererblich ist es auch nicht." unglaublich, wie konnte er jetzt schon an kinder denken? doch trotz allem musste anna zugeben, dass er freundlich war. sie hatte gedacht, dass er über sie herfallen würde, sie vergewaltigen würde, aber dem war nicht so, er hatte noch immer seine kleidung an. nervös räusperte sie sich "wenn..wenn ich dir nun auch erzähle, was bei mir nicht so ist, wie es sein sollte, wirst mich dann schlagen?" er schüttelte den kopf "nein, schließlich hast du auch meine kleinen fehler akzeptiert." anna senkte den kopf, sie konnte ihm nicht in die augen sehen "ich bin nicht mehr unschuldig." erstaunt zog er eine augenbraue nach oben "in ordung, keine angst, ich werde deinem vater nichts davon sagen." er wusste wohl was sie dachte. sie nickte nur. schweigend saßen sie einige minuten nebeneinander. " wir werden die ehe trotz allem vollziehen müssen", brach er sie stille. sie zuckte zusammen. "keine angst, es wird schnell gehen." er richtete sich auf und entledigte sich seiner kleidung, vollkommen nackt stand er vor ihr, kroch schließlich unter die decke und legte vorsichtig einen arm um ihre schultern. sie versteifte sich vollkommen. fragend legte er seine lippen auf die ihren, sie tat nichts um ihn zum weitermachen aufzufordern. doch er tat was er angekündigt hatte und sie musste zugeben, dass es nicht so schlimm war, wie sie gedacht hatte, im gegenteil, heinrich dagegen war über sie hergefallen. maximilian war zärtlich gewesen, ging langsam vor, fragte eher anstatt zu forden. es gefiel ihr und danach kuschelte sie sich dankbar an seine brust.
 

als sie am nächsten morgen aufwachte, war er schon wach und begrüßte sie mit einem lächeln. schnell zog sich sich von ihm zurück, aber er zog sie wieder an sich "bleib doch" unsicher legte sie ihren kopf in seine armbeuge, er war mehr als nur freundlich.
 

in den folgenden tagen und jahren lernte sie maximilian immer besser kennen und mehr lieben, sie dachte jeden tag weniger an heinrich und martha begrüßte das mit einem fröhlichen lächeln, nach kurzer zeit war er sogar ganz vergessen.

als sie nach einem jahr einen kerngesunden sohn gebar, fragte sie sich wie sie ernsthaft denken konnte dass das schicksal etwas gegen sie hatte, denn maximilian war das beste was ihr passiert war in ihrem leben.

und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute.



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