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Liebe kann schwierig sein

Joey Wheeler/Seto Kaiba
von

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Kaibas Vergangenheit

So

Da bin ich mal wieder ^^ Weihnachten steht vor der Tür und in dem ganzen Stress habe ich es trotzdem noch geschafft, ein Kapitel zu schreiben. Das nächste kommt dann auch etwas schneller, da ich schon ein wenig vorgeschrieben habe.

Danke noch mal an alle Reviewer.
 

Kapitel 13

Eine Weile lang geschah gar nichts. Kaiba stand noch immer an der Tür, die Hand auf der Klinke abgelegt. Er regte sich auch nicht und hatte Joey den Rücken zugewandt, sodass der nicht erkennen konnte, was gerade in Kaibas Gesicht vorging. Der war erst einmal ziemlich erstaunt von diesem überraschenden Geständnis. War es nicht das, wovon er letzte Nacht erst geträumt hatte und was er eigentlich als erbärmlich abgestempelt hatte, wobei ihm seine Morgenlatte etwas anderes gesagt hatte? Nicht wirklich wissend, was er machen konnte, schmunzelte Kaiba, er fing leise an zu Lachen. Es war kein fröhliches oder gar nettes Lachen, sondern eher ein kaltes Lachen, als wenn er Joey auslachte. Diesem versetzte dieses nun ansteigende Lachen einen Stich und dann meinte der Firmenchef kalt: „Mach dich doch nicht lächerlich Wheeler.“, hatte sich aber kein einziges Mal zu ihm umgedreht und verließ nun ohne ein weiteres Wort das Wohnzimmer.
 

Deprimiert seufzte Joey auf und sah zu Boden. Es war klar, dass Kaiba ihn nicht stürmisch in die Arme sprang und ihm ebenfalls seine Liebe gestand. Damit hatte der Blonde noch mit am Wenigsten gerechnet. Trotzdem tat es weh, wie der brünette Jungmillionär reagiert hatte. Eigentlich wollte Joey damit auch noch gar nicht rausrücken, aber es war ihm einfach so rausgerutscht und genau sagen, wieso, konnte er selber nicht. Vielleicht hatte er wirklich darauf gehofft, dass Seto nicht ging, sondern bei ihm blieb, dass sie kuschelten und ein wenig schmusten. Aber das war nicht Kaiba und wahrscheinlich sollte das auch nie so werden. Und das alles nur, weil sie einmal miteinander geschlafen hatten und das unter dem Einfluss von Alkohol. Wäre das nie passiert, vielleicht hätte sich der Blonde dann nicht in das Eisfach verliebt. Seufzend sah Joey zur Uhr, nur um festzustellen, dass es schon recht spät war. Wenn Kaiba ihm vorhin nicht die Laune vermiest hätte, säße er jetzt wahrscheinlich noch beim Schulfest mit seinen Freunden.
 

Joey grummelte leicht. Egal woran er dachte, seine Gedanken hatten doch immer mit Kaiba zu tun. Irgendwann richtete er sich deprimiert auf und verließ das Wohnzimmer. Unten in der Eingangshalle kam Mokuba ihm entgegen. „Geht’s du schon?“, fragte er ihn. „Ja, ich habe nicht den Nerv noch länger hier zu bleiben.“, Joey seufzte. „Warum nicht ist irgendwas passiert?“ Der Blonde sah nachdenklich zu dem Jüngeren und musste leicht schmunzeln. Wie unähnlich Mokuba seinem älteren Bruder doch war. Woher der Gedanke jetzt kam, wusste er selber nicht so genau und eigentlich war ihm auch gar nicht zum Schmunzeln zu Mute. Aber jetzt eben konnte er sich einfach nicht zurückhalten. „Ach, ich habe ihm da was gesagt, eigentlich wollte ich es gar nicht sagen. Es kam so über mich, es zu sagen.“, erklärte er dann. „Du hast ihm was gesagt?“, hakte Mokuba neugierig nach. „Na ja, dass ich ihn liebe.“, gestand der Blonde. „Du hast es echt gesagt? Und wie hat Seto reagiert?“, der Schwarzhaarige sah ihn aufgeregt an.
 

Joey sah eine Weile deprimiert seufzend an die Seite. „Na ja, wie dein Bruder halt reagieren würde. Er hat erst zynisch gelacht und meinte dann, dass ich mich nicht lächerlich machen sollte. Danach hat er den Raum verlassen.“ „Oh man.“, auch der Kleinere seufzte. „Kann ja nicht wahr sein. Wieso ist Seto nur so ein Sturkopf? Ich weiß doch, dass er irgendetwas für dich empfindet. Er sollte wirklich mal drüber nachdenken und sich seiner Gefühle bewusst werden. Vermutlich wissen wir beide noch besser als er, dass er dich schon mag, wenn nicht noch mehr.“ Joey lächelte nur, während Mokuba in der Halle hin und her latschte und sich so aufregte. Vielleicht hatte Mokuba sogar Recht. Konnte es wirklich sein, dass Kaiba sich seiner Gefühle selbst nicht bewusst war und sie vielleicht nicht wahrhaben wollte?
 

Joey hatte ja schon von Kaibas Vergangenheit mitbekommen und das er sehr streng erzogen wurde in seiner Kindheit. Sicherlich hatte seine jetzige Art viel damit zu tun. Joey wollte am liebsten mehr über Kaibas Vergangenheit erfahren. Irgendwann fragte er: „Du Mokuba?“ „Hm?“, der Schwarzhaarige hielt inne und sah zu Joey. „Kannst du mir vielleicht ein wenig über eure Vergangenheit erzählen? Als ihr noch bei eurem Stiefvater aufgewachsen wart?“, der Blonde stellte die Frage vorsichtig. Mokuba sah ihn eine Weile unsicher an und schüttelte dann den Kopf. „Nein, tut mir leid. Ich rede nicht gerne darüber. Außerdem ist es eher Setos Sache davon weiterzuerzählen.“ „Ach so, dann ist nicht schlimm. Tut mir leid.“
 

Keiner der beiden bemerkte, dass ihr Gesprächsthema namens Seto Kaiba zu Beginn ihres Gespräches zufällig oben an der Treppe vorbeigegangen war und von da aus dann das ganze Gespräch mithörte. Nun stand er etwas verdattert oben am Treppenabsatz. Das redeten die beiden da eigentlich? Er wollte doch nichts von Wheeler, das hätte er gewusst. Oder stimmte das, was Mokuba da gesagt hatte und er redete sich selber nur ein, etwas für den Blonden zu empfinden? Schwachsinn, wie Seto fand, als er länger darüber nachdachte, einfach nur Schwachsinn. Er war sicherlich der letzte, der was von Wheeler wollte. Selbst wenn der Blonde der letzte Mensch der Welt mit ihm war, würde er sich nicht auf ihn einlassen? Oder doch? Nun schließlich hatte er sich bereits auf den Blonden eingelassen, oder etwa nicht? Frustriert seufzte Kaiba und fluchte still vor sich hin und dann kam die nächste Frage Joeys, was ihn wieder aufhorchen ließ.
 

„Kannst du mir vielleicht ein wenig über eure Vergangenheit erzählen? Als ihr noch bei eurem Stiefvater aufgewachsen wart?“ In Kaiba verkrampfte sich etwas und alleine der Gedanke an die Vergangenheit versetzte ihm einen Stich. Er wollte nicht, dass Wheeler von dieser Vergangenheit erfuhr. Der Blonde würde ihn sein Leben lang nur noch verabscheuen und damit aufziehen. Irgendwann sollte es dann noch ganz Japan und Asien wissen. Das durfte der Firmenchef nicht zulassen. Er wollte gerade runter gehen und Mokuba aufhalten zu antworten, doch da sprach sein kleiner Bruder auch schon: „Nein, tut mir leid. Ich rede nicht gerne darüber. Außerdem ist es eher Setos Sache davon weiterzuerzählen.“ Erleichtert seufzte der Brünette aus und schloss die Augen dankbar.
 

Mokuba war schon ein super Bruder, obwohl Seto ihn manchmal nicht richtig verstand. Wenn er so zurückdachte, war er zwar immer der Ältere gewesen, doch war es eher immer Mokuba, der für seinen Bruder da war, wenn er ihn brauchte, der ihn verteidigt hatte, wenn jemand Seto beleidigte und der immer an der Seite Setos stand und nicht umgekehrt wie es eigentlich sein sollte. Wann war Seto schon so richtig für seinen Bruder da gewesen? Hatte er ihn eigentlich je in Arm genommen, um ihn zu trösten, wenn Mokuba traurig war? Mokuba musste schon einiges wegstecken. Oft machte Seto seinen eigenen kleinen Bruder fertig oder nutzte ihn aus, hatte ihm auch nie wirklich gezeigt, wie lieb er Mokuba hatte und trotz all dem, was Seto dem Kleinen da eigentlich antat, steckte der das einfach weg und war weiterhin für Seto da und erwartete nicht mal mehr ein kleines Danke, was eh nie kam.
 

Wenn der Brünette jetzt so drüber nachdachte, viel ihm doch auf, was für ein mieser Idiot er vor allem seinem Bruder gegenüber war. Natürlich liebte er Mokuba und durch seine Gedankengänge eben beschloss er, dass es so nicht weitergehen konnte. Er wollte mehr für seinen Bruder da sein. Jetzt hörte er aber, wie Joey sich von Mokuba verabschiedete und die Villa verließ. Der Schwarzhaarige nahm eine andere Treppe nach oben und verschwand in sein Zimmer. Seto sah ihm eine Weile nach, auch als er schon längst in seinem Zimmer war und hatte dann einen Entschluss gefasst. Er ging mit langsamen Schritten zu dem Raum seines kleinen Bruders und klopfte an die Tür. „Ja.“, rief Mokuba, sodass der Brünette die Tür öffnete und eintrat. „Hey.“, sagte er, als er in der leichten Dunkelheit seinen Bruder im Bett liegen sah. „Hey Seto, was gibt’s?“, Mokuba drehte sich leicht zu ihm und sah ihn fragend an. „Ich wollte dir noch eine gute Nacht wünschen.“, erklärte Seto und setzte sich auf die Bettkante.
 

„Und was noch?“, Mokuba sah ihn verdutzt an, denn sonst kam Seto nie abends noch mal in sein Zimmer um ihm eine gute Nacht zu wünschen. „Ja nichts mehr.“, Seto zuckte mit den Schultern, „Ich kann dir doch noch mal gute Nacht wünschen.“ „Ja schon.“, der Kleine hob eine Augenbraue, „Es ist nur so ungewöhnlich, mehr nicht.“ „Ich weiß.“, Seto strich ihm kurz durchs Haar, eine seiner wenigen Arten die er besaß, um Mokuba zu zeigen, dass er ihn gern hatte. „Okay… dann gute Nacht, Seto.“, sagte der dann irgendwann. „Ja, Schlaf gut… ich… hab dich lieb.“, schaffte es Seto zum ersten Mal in seinem Leben zu Mokuba zu sagen. Dessen Augen glitzerten auf einmal in Tränen, als Seto schon wieder aufgestanden war und zur Tür ging. „Seto…“, flüsterte er und der Brünette hielt inne. „Ich hab dich auch lieb.“ Der Leiter der Kaibacorporation drehte sich noch einmal um und schenkte seinem Bruder ein leichtes Lächeln bevor er endgültig den Raum verließ, die Tür hinter sich schloss und sein eigenes Zimmer aufsuchte.
 

Als er sich endlich von seinem Kostüm befreit hatte und in die Badewanne glitt, schloss er die Augen und dachte noch mal über alles nach. Er hätte nicht gedacht, dass es für ihn wirklich so schwer gewesen war, seinem Bruder nur: ‚Ich hab dich lieb’ zu sagen, dennoch hatte er es ihm gesagt und darüber war er sehr glücklich, auch als er die glücklichen Tränen in den Augen Mokubas gesehen hatte. Dann dachte er wieder an Joey und was er ihm vor gerade Mal einer knappen Stunde gebeichtet hatte. Er liebte ihn also? Seto wusste nicht damit umzugehen, er hatte nie wirkliche Liebe gespürt, wenn er es sich recht überlegte und er hat auch nie so was wie Liebe bekommen. Als er noch von seinem Stiefvater ‚erzogen’ worden war, hatte er immer gedacht, Liebe sei nichts schönes, sondern tat weh, verletzte, sowohl psychisch, als auch physisch. Er konnte sich nicht vorstellen, wie jeder Mensch liebte und es schön fand.
 

Vielleicht dachte er heut zu tage noch immer so, dass Liebe verletzte. Vielleicht hatte er deshalb angst davor jemanden zu lieben. Egal ob Mokuba oder Joey, er wollte niemanden verletzen. Aber konnte das tatsächlich der Grund sein. Er konnte sagen, dass er Wheeler nicht mehr hasste, vielleicht hatte er ihn auch nie richtig gehasst, nur hatte er immer alles um sich rum verabscheut. Wheeler war jedoch anders als manch andere. Die meisten machten einfach nur einen großen Bogen, wenn sie ihn sahen. Wheeler, kam auf ihn zu, redete ihn immer an und zuckte nicht wie andere zurück, wenn Kaiba ihn mal anschnauzte. Doch was genau er für den blonden Schönling empfand, konnte der Jungmillionär auch nicht genau sagen.
 

Vielleicht sollte er es einfach herausfinden, seinen Gefühlen auf den Grund gehen und vielleicht endlich mal die Vergangenheit verarbeiten. Nun nahm er sich erst einmal einen Waschlappen und strich damit über seinen blassen, dünnen Körper, seine Gedanken kreisten immer wieder um die eine Person. Vorsichtig betrachtete er sein aufgeschürftes Knie, doch so schlimm war die Verletzung nicht, wie er fand. Als er aus der Wanne stieg und nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet in sein Zimmer zurückging, war es bereits nach Mitternacht. Doch er konnte weder an Schlaf denken, noch hatte er große Lust, in seinem Zimmer zu bleiben. Er überlegte kurz, nahm sich dann seine Jeans und ein Hemd, was er sich überzog, warf sich eine Jacke über und verließ leise die Villa. Er stieg in seinen Ferrari und fuhr das Grundstück raus und die Straße hoch, raus aus der reichen Gesellschaft, rein in ein ärmeres Viertel Domino-Citys.
 

Es war schon kurz vor Mitternacht, als Joey endlich heimkam. Da er sein Rad noch mit Kaibas Motorrad auf dem Bürgersteig der einen Straße liegen gelassen hatte, musste er zu Fuß gehen. Er hasste es zu Fuß durch das Viertel, in dem er lebte zu gehen, denn hier war schon so vieles passiert. Er stieg unter die Dusche und die ganze Zeit über dachte er nur an Kaiba. Außerdem ließ ihn nicht los, was wohl in dessen Vergangenheit geschehen war. Er wollte gerne wissen, was da gewesen war, vielleicht konnte er den Brünetten dann besser verstehen und was in dessen Kopf vorging oder auch verstehen, warum Kaiba wann wie reagierte. Seufzend stellte er das Wasser ab, trocknete sich schnell ab, zog sich ein T-Shirt und Boxershorts an und schlüpfte ins Bett. Er war total müde, doch trotzdem konnte er nicht einschlafen. Seine Augen flogen zu seinem Leuchtwecker, der nun schon auf 1.24 Uhr stand. Joey drehte sich seufzend auf die andere Seite, er hasste es, wenn er nicht einschlafen konnte.
 

Plötzlich schreckte er hoch. Es war gerade mal 1.40 Uhr, aber er schien doch eingeschlafen zu sein. Hatte er das eben nur geträumt oder klingelte es da wirklich an seiner Tür? Aber wer kam schon nachts um diese Uhrzeit vorbei? Vielleicht Einbrecher oder so? Aber die würden niemals klingeln, wenn er es sich recht überlegte. Erneut kam das schallende Geräusch der Hausklingel zu ihm. Ohne das Licht anzumachen schleifte Joey in den Flur und griff nach einem Regenschirm, denn er notfalls zum Zuschlagen einsetzen wollte. Nach kurzem Zögern drückte er auf den Summer, dass die Tür unten aufsprang und wartete, dass der Fremde oben ankam. Wenn er es sich recht überlegte, was es ganz schön dumm von ihm gewesen, dass er überhaupt die Tür aufgemacht hatte und nicht einfach so getan hatte, als wäre er nicht da.
 

Dann hörte er Schritte und jemand klopfte nun an die Tür. Mit zitternder Hand umklammerte er den Regenschirm fester und hob ihn, bevor er die Tür öffnete und dann stutzte. „Du?“ „Was machst du mit dem Regenschirm?“, fragte Kaiba nur kühl, seine Bemerkung nicht weiter beachtend. Verdutzt ließ Joey den Schirm wieder sinken und Kaiba trat ungefragt ein und ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo sie schon einmal zusammen auf der Couch gesessen hatten und sich wieder geküsst hatten. Es war der Tag, wo Joey Seto einfach mal das Relaxen beibringen wollte, der dann aber abgehauen war, sobald sie sich küssten. Noch immer leicht verwundert sah Joey Seto nach, bis er die Tür wieder schloss, den Regenschirm wegsteckte und ebenfalls ins Wohnzimmer ging. „Was machst du hier?“, fragte er dann verdutzt. „Mit dir reden.“, erklärte Kaiba. „Hast du mal auf die Uhr geguckt?“, Joey setzte sich ihm gegenüber. Kaiba hob nur eine Augenbraue. „Ich habe vorhin das Gespräch von dir und Mokuba mitgehört. Du willst also erfahren, wie es in meiner Vergangenheit war? Gut, dann frag mich, was du wissen willst. Ich garantiere nicht, auf alles antworten zu können, aber ich sage so viel, wie ich denke, dass du das auch wissen kannst.“
 

Joey sah ihn verwundert an. „Du willst es mir wirklich erzählen?“ „Wäre ich sonst hier?“, fragte Kaiba und verschränkte die Arme. „O-… kay.“ Joey war noch immer leicht verdattert und wusste nicht genau, was er sagen sollte. „Und ähm… kannst du mir dann einfach erzählen, wie du aufgewachsen bist?“ Kaiba seufzte tief. „Lange Geschichte. Genau fing es an, als Mokuba drei war und ich acht. Unsere Eltern starben und wir kamen ins Waisenhaus. Ich war damals ein ganz normales Kind, doch ab dem Zeitpunkt im Waisenhaus begann ich mich vor anderen zu verschließen. Nur für Mokuba war ich immer da. In der Zeit im Waisenhaus habe ich meine meiste Zeit mit lernen verbracht, ich war sogar soweit, dass ich Bücher las, die für höhere Klassen gedacht waren. Dann kam Gozaburo Kaiba und ich machte ihm den Vorschlag, wenn ich ihn im Schach besiegen würde, dass er mich und Mokuba adoptiere. Er willigte ein und ich gewann. Ich kann dir nicht sagen, ob ich es jetzt bereue. Vielleicht ja, vielleicht nein. Auf jeden Fall zogen Mokuba und ich zu ihm in die Villa. Mokuba bekam ein Kindermädchen zugestellt, ich bin sehr glücklich darüber, dass sie all die Jahre gut für ihn da war.“ Kaiba machte eine Pause und Joey wartete einfach ab, dass er weiter redete.
 

„Na ja, ich war damals acht und ich lernte gerne, aber Gozaburo wollte mich zu einen Firmenleiter ausbilden. Dafür hat er mich Tag und Nacht schuften lassen. Am Anfang, hat er mir immer nur kleine Strafen erteilt, wenn ich nicht so arbeitete, wie er wollte. Er fand, dass ich auf dumme Ideen komme und hat mir irgendwann all meine Spielsachen weggenommen. Mein Leben bestand aus Lernen. Später wenn er unzufrieden war, hat er mir für ein paar Tage verboten, Mokuba zu sehen. Ich glaube ich war zwölf, als er das erste Mal zu noch schlimmeren Mitteln gegriffen hatte und da war er von meiner guten Leistung, die keinem zwölfjährigen zuzumuten sind, vor allem, da ich immer übermüdet war, immer unzufrieden. Und wenn er das war, dann hat er mich in den Keller geschleift, dort in einen engen Raum eingesperrt, dass ich fast Panik bekam, darum habe ich heut zu Tage auch Platzangst oder er hat mich auf eine art Foltertisch nackt angekettet und mich ausgepeitscht. Eines Tages schien ihm das nicht Strafe genug.“, wieder stoppte Kaiba. All diese Worte kamen so aus ihm raus. Es tat ihm wirklich gut, dass er mal darüber redete und Joey war ein wirklich guter Zuhörer, doch nun hatte er einen großen Kloß im Hals und schluckte leicht.
 

„Und dann?“, fragte Joey irgendwann vorsichtig, als Kaiba nicht weiterreden zu schien. „Er hat mich wieder nackt auf den Foltertisch gekettet und dann… all den Schmerz, den er mir zugefügt hatte, war nichts zu dem Schmerz, den ich an jenem Tag erlebt hatte, weder psychisch, noch physisch, als er mich vergewaltigte.“ Joey liefen nun Tränen die Wange runter. Er wusste, das Kaiba eine schwere Kindheit hatte, aber dass man ihm so was angetan hatte, hätte er nie gedacht. Kaiba sah nur emotionslos zum Tisch, keine Mine hatte er verzogen. Nur an seiner Stimmlage merkte man, wie sehr es ihn belastete. Joey setzte sich nun neben ihn und legte seine Arme um ihn. Kaiba verkrampfte sich erst, ließ sich dann aber umarmen und legte sogar seinen Kopf auf Joeys Schulter ab. Sanft strich eine Hand des Blonden durch das brünette Haar, während weitere Tränen Joeys Augen verließen. Irgendwann setzte Kaiba wieder zum Reden an.
 

„Er hat es fast täglich getan.“, flüsterte er fast, „Mokuba habe ich einmal im Monat gesehen, oh Gott, er war damals 7 Jahre alt, doch er hatte gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmte. Ich zog mich immer mehr zurück, selbst von ihm und er hatte sich dennoch bis heute nie von mich abgewandt. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn, denn dann könnte er jetzt ein besseres Leben führen… ich habe wieder viel gelesen und auch gehört, dass Eltern ihre Kinder liebten und dass es auch umgekehrt so war. Ich habe gedacht, wenn das Liebe ist, dann ist Liebe nicht gut. Liebe ist was schlechtes, verbunden mit Schmerz. Das habe ich immer gedacht, denn so kam es mir vor und vielleicht glaube ich heute immer noch, dass Liebe etwas Schlechtes ist… ich weiß nicht, warum ich hierher gekommen bin… vielleicht ist es ein Grund, dass ich Liebe kennen lernen will. Ich brauchte wohl auch mal jemanden zum Reden. Ich habe noch nie mit jemanden darüber geredet bis jetzt. Nicht mal Mokuba weiß die ganze Wahrheit.“ Kaiba sah auf, merkte erst jetzt die Tränen, die Joeys Wange runter liefen. Vorsichtig hob er eine Hand und strich die Tränen mit dem Daumen weg.
 

Joey konnte das einfach alles nicht glauben, was Kaiba ihm da erzählte. Auch er hatte keine einfache Kindheit gehabt, sein Vater hatte ihn sehr oft geschlagen und zumindest einmal versucht ihn zu vergewaltigen, doch das alles war nichts im Gegensatz zu Setos Vergangenheit. Das tat ihm alles so leid. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Wange und ein Daumen, der seine Tränen wegwischte. Er sah runter zu Seto, der ihn ruhig ansah und sein Gesichtsausdruck zeigte nichts von seinen Gefühlen, die er momentan hatte. Aber er hatte noch immer einen dicken Kloß im hals und die ganzen Erinnerungen an die Vergangenheit machten ihn fertig. Joey nahm die Hand an seiner Wange in seine und zog Kaiba noch fester in eine Umarmung. Er wusste nicht, was er sagen sollte, aber er wollte einfach für Kaiba da sein, das schien ihm jetzt wichtig. Kaibas Hand löste sich wieder von Joeys und legte sich auf dessen Wange und Seto übte leichten Druck aus, um den Blonden zu zwingen, ihn anzusehen. „Danke Joey.“, flüsterte er und sanfte Lippen legten sich auf Joeys.
 

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Also ich mach die Leute ja gern ein wenig OOC, aber für meinen Geschmack ist Kaiba hier zu sehr OOC >.<

Na ja, was sagt ihr zu dem Kapitel?

Würde mich sehr über eure Meinung freuen

Bye Shadè



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-12-26T10:24:36+00:00 26.12.2007 11:24


Haaaach, also da hast du uns ja ein heftiges Kapi über die Weihnachten zum Verdauen gegeben… *schluck*
[…]„Ich kann dir doch noch mal gute Nacht wünschen.“ […]
Dieser Satz ist recht merkwürdig…
[…]Doch was genau er für den blonden Schönling empfand, konnte der Jungmillionär auch nicht genau sagen. […]
Schönling? Soso… ^^
[…]Wenn er es sich recht überlegte, was es ganz schön dumm von ihm gewesen, dass er überhaupt die Tür aufgemacht hatte und nicht einfach so getan hatte, als wäre er nicht da. […]
Jipp. Aber trotzdem recht realistisch… zu so nachtschlafender Zeit kommt konfuses Handeln schon mal vor… also keine Panik. Klasse finde ich, dass du Joey diesen Fehler einräumen lässt…
[…]Es tat ihm wirklich gut, dass er mal darüber redete und Joey war ein wirklich guter Zuhörer, doch nun hatte er einen großen Kloß im Hals und schluckte leicht. […]
Sehr gut… *staun*
[…] „Er hat mich wieder nackt auf den Foltertisch gekettet und dann… all den Schmerz, den er mir zugefügt hatte, war nichts zu dem Schmerz, den ich an jenem Tag erlebt hatte, weder psychisch, noch physisch, als er mich vergewaltigte.“ […]
Wie schrecklich… aber wenn der Knoten erstmal platzt, reden die meisten ganz schnell davon, um es „loszuwerden“…
[…] „Er hat es fast täglich getan.“[…]
Kein Wunder, dass er so ein verqueres Beziehungsbild hat…
[…]Ich habe gedacht, wenn das Liebe ist, dann ist Liebe nicht gut. Liebe ist was schlechtes, verbunden mit Schmerz. Das habe ich immer gedacht, denn so kam es mir vor und vielleicht glaube ich heute immer noch, dass Liebe etwas Schlechtes ist… ich weiß nicht, warum ich hierher gekommen bin… vielleicht ist es ein Grund, dass ich Liebe kennen lernen will. Ich brauchte wohl auch mal jemanden zum Reden. Ich habe noch nie mit jemanden darüber geredet bis jetzt. Nicht mal Mokuba weiß die ganze Wahrheit.“ […]
Wow, irgendwas muss ihm an Joey ja zugesagt haben, dass er ihm so was erzählt… komisch ist nur, dass er zuvor gedacht hat, dass Joey es auf keinen Fall erfahren darf, weil er es unter anderem auch weiter erzählen würde… schon komisch…
Jedenfalls ist die Erklärung von den Zusammenhängen zwischen Missbrauch und auf der kindlichen Denkstruktur erklärten Liebe ziemlich klasse. Darf ich fragen, ob du diese Zusammenhänge selbst erdacht oder gefunden hast?
[…]Aber er hatte noch immer einen dicken Kloß im hals[…]
Ein paar kleine Flüchtigkeitsfehler haben sich aber schon eingeschlichen…
[…] „Danke Joey.“, flüsterte er und sanfte Lippen legten sich auf Joeys. […]
Ohhhh… *dahin schmelz*
[…]Also ich mach die Leute ja gern ein wenig OOC, aber für meinen Geschmack ist Kaiba hier zu sehr OOC >.<[…]
BITTE? Ist das’n Scherz? Der Mann hat grad von seinem schlimmsten Kindheitstrauma und einem der demütigsten und zerstörerischsten Missetaten, die man einem antun kann, das allererste mal erzählt und das jemandem, der ihm Liebe gestanden hat, in der Hoffnung, endlich auch mal zu verstehen, was Liebe ist… ich meine, er hat noch nicht mal dem bislang einzigsten, wichtigstem Menschen in seinem Leben, Mokuba, davon erzählt… und wenn dann mal die Dämme brechen, dann glaube ich, ist es mehr als legitim, dass die Person auch mal außerhalb seiner öffentlichen Norm auftritt…
Wer anderer Meinung ist, muss mir Rede und Antwort stehlen…
Ich bin schon MEHR als gespannt, wie’s weiter geht…

*winkööö* Pan



Von:  -Miharu
2007-12-25T17:09:31+00:00 25.12.2007 18:09
hey
wow ganze ff ist cooooooooooollllllllllll
Kaiba &Joey schwere fortellung doch es ist der hammer wie du es beschreibst
also ich hab mir erst mal alles durch gelesen und dann schreib ich das kommi wäre schwachsinig gewäsen wenn ich zu allem eins schreibe so kann ich gleich alles sagen und so aber zurück zur ff
diese FF gefählt mir sehr
wie du schreibst und diese gefühle sind hammer
hoffe es geht schnell weiter *lach*
mir tut seto jetzt leid
mit jetz meint ich weil vorher joey mir leid tat jetz ist es seto
*andere gedanken habz*
LG Zeria

PS:Kannst du mir bescheid sagen wenn es ein neues kapitel gibt
*lieb frag und guck*
Von: abgemeldet
2007-12-22T13:09:37+00:00 22.12.2007 14:09
Also ich finde nicht das er OOC ist. Jeder muss mal aus sich herausgehen und das war nun mal der Zeitpunkt aus dem Kaiba herausging(was rede ich da??)
Aber...*Flenn* Der arme Kaiba!Peitschen,Vergewaltigen usw. das ist ja schrecklich! *Flenn*
*Gozaburo kill*
Von: abgemeldet
2007-12-20T19:37:21+00:00 20.12.2007 20:37
wie kann man da aufhören *wein* hoffentlich gehts bald weiter *der arme kaiba schlurz*
Von:  mathi
2007-12-20T14:05:32+00:00 20.12.2007 15:05
hey,

super kapitel... oh kaiba hatte ja eine fürchterliche kindheit, der arme.... bitte schreib schnell weiter^^

freu mich schon aufs nächste
bis denne

mathi
Von:  Schmuseleopard
2007-12-20T13:53:28+00:00 20.12.2007 14:53
Das is so geil geschrieben! Seto mal so zu erleben...göttlich! Der arme Kerl.... *ihn trösten will* T___T
Ich will wissen wies weiter geht!
bitte bescheid sagen, ja? ^^

Von: abgemeldet
2007-12-20T13:21:38+00:00 20.12.2007 14:21
YES^^
your the best^^
mach weiter so und möglichst schnell
Von:  Statjana
2007-12-20T12:44:19+00:00 20.12.2007 13:44
omg, Seto tut mit ja richtig leid, der armer Kerl *shnif*
Schönes kapitel, klasse geschrieben.
Ganz besonders Setos vergangenheit hast du toll gemacht.
mach nur weiter so =)

*knuddel, riesen keks geb*

lg statjana^^
Von: abgemeldet
2007-12-20T11:16:39+00:00 20.12.2007 12:16
eeeersteeee ^______^
also ich find das kapitel seeeeehr schön :) besonders gut hat mir gefallen, dass seto so schön emotional war, aber trotzdem noch seinen kalten gesichtsausdruck beibehalten hat !!
schreib doch schnell weiter und sag doch bitte bitte bescheid!
lg hell


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