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Liebe ist wie eine Kirschblüte...

...es braucht Zeit, bis sie in voller Pracht erblüht.
von

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Ein regnerischer Tag

Liebe ist wie eine Kirschblüte . . .
 

. . .. sie braucht Zeit, bis sie in voller Pracht erblüht..
 

Hallo, erst mal alle miteinander! Hier bin ich wieder mit einer neuen FF und ich versuche mich mal wieder in einem bisschen anderen Stil. (Für alle, die jetzt geschockt sind, dass ich mich wieder an die Tastatur gesetzt habe… ihr müsst die FF ja nicht lesen, würde mich aber trotzdem darüber freuen^^)

Ganz recht, ist wieder eine YGO – Story geworden und mein gut aussehender Lieblingsgeschäftsmann Seto Kaiba ist in den Hauptrollen vertreten…dass das Probleme mit sich bringt, ist doch irgendwie vorprogrammiert, oder?

Aber ich will euch ja nicht unnötig auf die Folter spannen, nur noch einige kleine Details:
 

1. Alle bekannten YGO – Charaktere gehören nicht mir, sondern entspringen der Feder von Kazuki Takahashi, die anderen meist meiner Fantasie….

2. Ich verdiene kein Geld damit, alles gratis und kostenlos…..

3. Viel Spaß beim Lesen und ich freue mich natürlich immer über eure Kommentare…
 

So, let´s go, Runde frei für Kapi 1!
 

01. Ein regnerischer Tag
 

Der Regen hatte vor einiger Zeit begonnen auf die sonst so Sonnen beschienen Stadt Domino hernieder zu fallen. Erst nur einige Tropfen, doch allmählich nahm der Regen zu und verscheuchte die Bürger der Stadt in ihre Wohnungen, zumindest die meisten . . .

An einer Brücke, unter der der Domino River floss, stand ein junger Mann, mit seinen Armen hatte er sich auf das verchromte Geländer gestützt und sah gedankenverloren gen Himmel. Auf den ersten Blick nicht weiter ungewöhnlich, doch einige Dinge passten so gar nicht an dieser Erscheinung . . .erstens schien der Mann den Regen nicht einmal wahr zu nehmen, weil er dort ohne Regenschirm stand und keine Anstalten machte, sich einen trockenen Platz zu suchen. Zweitens war dieser Mann nicht irgendwer, er war Eigentümer einer großen Firma, der größten in dieser Stadt und auch der größten in ganz Japan. Ihm gehörte die Kaiba Corp, eine Spielefirma mit einer sehr fortschrittlichen Technologie. Und um eben diese Firma drehten sich seine Gedanken.

>Verdammt noch mal, wieso? . . .Wieso? Die Frage habe ich mir schon zig Mal gestellt und noch immer konnte ich keine Lösung darauf finden, das erscheint mir alles einfach viel zu unlogisch und ich versteh auch nicht, warum ich in meiner Position nichts dagegen tun kann. . . . Dieser blöde Notar, warum ist er mit diesem alten Testament nicht schon viel früher rausgerückt? Vielleicht hätte ich doch noch was dagegen unternehmen können, aber nein . . . oh Gozaburo Kaiba, ich verfluche dich, dich und dein besch . . .eidenes Testament! Das hast du doch nur aufgesetzt, um mir auch nach deinem Verschwinden das Leben zur Hölle zu machen. Aber das wirst du nicht schaffen, irgendwie werde ich auch dafür eine Lösung finden. . .<

Dache der braunhaarige Mann bei sich, seine kalten blauen Augen waren immer noch starr auf den Himmel fixiert, auf seinen Gesicht der Ausdruck puren Missfallens und Wut. Seto Kaiba war nicht gerade der umgänglichste Mensch, er war ein eiskalter Geschäftsmann, kalt, berechnend und er ließ seinem Gegenüber deutlich spüren, dass er der Überlegene war. Und dennoch könnte er der Traum einer jeden jungen Frau sein, dann sein Aussehen war nahezu göttlich, seine braunen Haare waren seidig und die Strähnen, die er immer locker ins Gesicht fallen ließ, geradezu verführerisch. Diese blauen Augen, die zwei Saphiren glichen, zogen jede in seinen Bann. Sein Körper war schlank, groß und sehr muskulös. . . . doch sein auftreten ließ jeden verstummen, der ihn erblickte, der es wagte, ihm über den Weg zu laufen . . Niemand hielt es länger als fünf Minuten in seiner Nähe aus, so Furcht einflössend war er. . Und damit jeder von ihm so schnell wie möglich weg kam, tat derjenige alles für ihn, wenn er wieder lebend von diesem Geschäftsmann weg kam – egal ob Mann oder Frau. . . .. Der junge Firmenchef hatte einfach über alles und jeden die vollkommene Kontrolle, so glaubte er dies zumindest, denn neben dieser Geschichte mit seiner Firma quälten ihn auch noch andere Probleme.

>Oh Mann, mir brummt der Schädel, jetzt muss ich mich nicht nur um diese Angelegenheit kümmern, sondern auch noch um das Geschwätz meines Doktors, aber das kann noch warten. Immerhin habe ich noch eine Firma zu leiten und keine Zeit für seine übertriebenen Ratschläge. . .<

Er wurde aus den Gedanken gerissen, denn er spürte eine weitere Präsenz neben sich. Er drehte sich etwas nach links und sah dort eine junge Frau, die etwa in seinem Alter war. Musste sie auch, immerhin ging sie schon seit Ewigkeiten mit ihm in die klasse, nur richtig wahrgenommen hatte er sie nie. So wie der Rest der Klasse. . . .

„Du scheinst mir Probleme zu haben . . .“

Meinte sie ruhig, ihren Blick auf das Spiel der Regentropfen auf der Flussoberfläche gerichtet. Sie war etwa einen Kopf kleiner als er und sie hatte etwas mehr als schulterlanges rosafarbenes Haar, das mit einigen silbernen Strähnen versetzt war. Ihre Augen wiesen denselben silberfarbenen Ton auf, nur ein schwacher Schimmer von Rosa war darin zu erkennen. Ihre ganze Erscheinung war eher unscheinbar, ihre ruhige Art eher seltsam, denn sie verbrachte den größten Teil ihres Schulaufenthaltes damit, beim Fenster hinaus zu sehen und oft tagelang kein einziges Wort zu sprechen. Sie saß eine Reihe vor ihm und er fragte sich oft, warum sie eigentlich in der Schule saß, folgte sie doch dem Unterricht genauso wenig wie er selbst.

„Blödsinn. Wie kommst du darauf . . .Sakura?“

War seine kurze und abblockende Antwort, er musterte sie mit seinen bohrenden Blick, der sie jedoch nicht im geringsten störte, an ihr pralle alles einfach ab.

„Weil es ungewöhnlich ist, dich auf einer öffentlichen Straße zu sehen. Vor allem so abwesend und ohne Regenschirm, wenn es wie aus Eimern gießt.“

Schlussfolgerte sie und sie hatte Recht, doch er wollte nicht darüber reden, es ging sie nichts an.

„. . . .“

Jetzt erst bemerkte er den Regen und stellte zudem fest, dass seine Sachen schon ziemlich durchnässt waren. Doch nun hielt etwas den Regen von seinem Körper ab . . ein schwarzer Regenschirm, den Sakura über sie beide hielt.

„Ich habe also Racht.“

„Glaub was du willst. Warum so gesprächig heute? Sonst verbringst du ganze Tage damit, nichts zu sagen. . .“

Versuchte er, das Thema in ene andere Richtung zu lenken. Ein sehr leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Eigentlich sah es sehr schön aus, dieses kurze Lächeln auf ihrem zarten, weichen Gesicht.

„Ich rede nichts, weil ich es nicht für nötig empfinde . . was ausgesprochen werden muss, das verkünde ich auch, alles andere ist schon vergessen, sobald es meine Lippen verlassen hat. Wenn du noch weiter über dein Problem nachdenken möchtest, dann solltest du das vielleicht bei dir zu Hause tun, sonst wirst du dich noch erkälten . . du stehst schon viel zu lange im Regen.“

Erwidert sie, er muss unwillkürlich eine Braue heben, woher wusste sie, wie lang er schon hier stand? Hatte sie ihn beobachtet?

„Woher weißt du das? Und wage es nicht noch einmal, mir etwas vorzuschreiben.“

Wieder dieses kurze Lächeln auf ihrem Lippen, was erheiterte sie so, wenn man dies so nennen durfte?

„Wenn man über etwas nachdenkt, dann streift der Blick oft ziellos durch die Gegend und fixiert irgendwann einen zufällig gewählten Punkt. In meinem Fall war es eben dieser vom Regen durchnässte Mann auf der Brücke. . . . Und ehrlich gesagt, hatte ich nicht die Absicht, dir etwas vorzuschreiben, ich tue nichts, wovon ich weiß, dass es unmöglich ist . . es kostet zuviel Energie und bringt einem aus dem Gleichgewicht, das ist nicht gut.“

Versicherte sie ihm, im Gegensatz zu sonst war die Frau ja die reinste Quasselstrippe. Und anscheinend hatte sie genau wie er ein Problem, sonst wäre sie bei diesem Sauwetter nicht hier draußen am nachdenken. Er wollte wissen, worüber sie grübelte, es lenkte ihm etwas von seinen Sorgen ab.

„Worüber denkst du nach? Wie lange du dich morgen wieder unsichtbar für den Rest der Welt machst?“

Bemerkte er spitz.

>Wäre doch gelacht, wenn man diese komische Frau nicht nur für einen Augenblick aus der Ruhe bringen könnte. Ich würde es zumindest nicht auf mir sitzen lassen. . . Aber meine Bemerkung hatte schon was Wahres, sie fällt einem wirklich nicht auf. Wahrscheinlich nur mir, weil sie mit ihrer Haarmähne die Sicht aufs Lehrerpult verstellt, was aber nicht so tragisch ist.<

Dachte er und wartete auf Sakuras Reaktion, doch sie blieb aus.

„Nein, das war es eher nicht, eher, wie ich meinem Großvater beibringen soll, dass ich seine Erwartungen und Hoffnungen, die er in mich setzt, wahrscheinlich nicht erfüllen kann. Und doch möchte ich das aus tiefsten Herzen . . . nur wie, das ist die Frage, die ich nicht zu beantworten vermag. . . Was ist heute eigentlich mit dir los? Sonst kümmerst du dich doch auch nicht um die Belange anderer, es sei denn, du kämst darin vor.“

Zum ersten Mal seit sie aufgetaucht war, wandte sie sich um und ein Blick aus ihren schimmernden Augen traf ihn. Was er bedeutet, konnte er nicht sagen. Es schien fast so, als würde dieser silbrige Ton ihrer großen Augen alles verschleiern und sie doch in einem geheimnisvollen Glanz erstrahlen lassen.

„Oh, dann gibt es also doch einen Menschen auf dieser Welt, der dich wahrnimmt und ausgerechnet dem kannst du nicht helfen . . .und was mich angeht, ich habe meine Gründe. Glaubst du wirklich, mich würde das hier alles ernsthaft interessieren, was du von dir gibst?“

Versuchte er, sein doch gesteigertes Interesse an ihr zu verbergen und auch die Verwunderung, mit welcher Ruhe sie ihm entgegentrat. Sie zeigte nicht das geringste Anzeichen davon, dass sie angst oder Furcht vor ihm hatte.

>Sie ist eben doch nicht ganz dicht, sonst würde sie nie so mit mir auf offener straße reden, wo sie doch genau wissen müsste, dass mich die meisten Menschen verachten für mein Handeln, für die Art, wie ich meine Firma leite. Eine andere Erklärung habe ich nicht.<

Ging es ihm durch den Kopf, während er etwas in ihrem Augen erkannte, was wohl so etwas wie Traurigkeit darstellen sollte, doch auch diese Regung verblasste schnell wieder, nur der Griff um ihren Schirm wurde fester.

„Im Moment nehmen mich mehr Menschen wahr, als mir lieb is, obwohl ich das gar nicht will. In diesem Sommer wird eine Entscheidung fallen und ich fürchte, dass sie nicht zu meinen Gunsten sein wird, doch damit will ich dich nicht länger belästigen. . . Du solltest jetzt endlich deine Villa aufsuchen und dich in was Trockenes kleiden. Dann kannst du dich in Ruhe wieder deinem Problem widmen und den Rest der Welt davon ausschließen, so wie immer. Ich möchte deinen zweifelhaften Ruf nicht dadurch erschüttern, dass jemand bemerkt, dass sich jemand mehr als fünf Minuten in deiner nähe aufhält, denn jetzt ist gerade die sechste angebrochen . . .“

Fuhr sie fort, Kaiba runzelte die Stirn. War das gerade Sarkasmus in ihrem letzen Satz? So etwas besaß diese seltsame Frau neben ihn? Wie konnte sie so etwas besitzen, wenn sie nicht mal ein normales Gespräch in der Schulzeit führen konnte und es offensichtlich auch nicht wollte? Und dann war da noch etwas, was ihn wunderte, diese Sorge, dass er wirklich krank werden könnte, so etwas brachte ihm normalerweise nur mokuba entgegen und dieser inkompetente Arzt.

„Ich glaube, mein Ruf wird es überleben und glaub mir, ich habe gute Abwehrkräfte. . mich interessiert nur, woher du so besessen bist, dass ich ein Problem habe. Ich habe es mit keinem Wort erwähnt und werde es dir garantiert nicht sagen.“

Waren seine Worte, sie sah nun wieder auf den Fluss, der immer reißender wurde, der Regen hatte auch zugenommen.

„Hm, es wird wieder Hochwasser geben . . .Kaiba, ich bin nicht besessen von der Idee, dass du ein Problem haben könntest, ich spüre, dass du eins hast, wenn nicht mehrere. Und ich kann auch nachvollziehen, dass du es nicht einer Fremden anvertraust, doch du solltest es jemanden sagen. Es belastet die Seele, wenn zuviel Unausgesprochen bleibt und das wiederum belastet das Herz, was wiederum zu großen Schmerzen führen könnte. . . . Und das sollte nicht passieren, denn es ist das wichtigste Organ das wir besitzen, ohne es ist unser Körper leb – und seelenlos, also sollten wir besonders darauf achten. Doch wie ich in deinem Fall fürchte, wird es entweder nicht mehr lange dauern, bis es zu solchen Beschwerden kommt, oder du besitzt sie schon und ignorierst sie erfolgreich. . . .Wenn letzteres zutrifft, dann befolge den Rat des Doktors und tritt ein wenig kürzer, die Gesundheit ist zu kostbar um sie sich zu ruinieren, das Leid kann bis ins Unermessliche wachsen wenn man es nicht vom frühstmöglichen Zeitpunkt bekämpft. . .Aber da rede ich wahrscheinlich für taube Ohren, du bist niemand, der seine Mitte kennt und auch das befreiende Gefühl der Ausgeglichenheit, nicht wahr?“

Wieder streiften ihn diese Augen und er spürte, dass sie erkannte, dass sie Recht hatte. Das missfiel ihm und er schnaubte verächtlich, woher wusste sie davon, wieso erahnt e sie es und warum riet sie ihm, sich dieses Problem zu Herzen zu nehmen?

„Du hast Recht, du redest für taube Ohren, ich habe keine Veranlassung auf dich zu hören, ich höre ja nicht mal auf meinen Dokt . . .“

Doch dann stockte er, er hatte zuviel gesagt, was ihm schlagartig bewusst wurde.

„Ich verstehe . . hier.“

War alles, was sie sagte, dann spürte er, wie eine ihrer kleinen, zierlichen Hände seine linke ergriffen und sie anhob. Verwundert beobachtete er, wie sie ihren Schirm in seine Hand drückte und diese dann wieder um den Griff ihres Schirms schloss. Dann setzte sie sich in Bewegung, Richtung Vorstadt.

„Was soll das?“

Rief er ihr nach, sie blieb stehen und drehte sich kurz zu ihm um.

„Ich wohne nur ein paar Blocks von hier entfernt, ich brauche den Schirm nicht. Du jedoch wohnst im Villenviertel, das um einiges weiter von hier entfernt ist und es ist nicht gut, wenn du noch mehr Regen abbekommst, deine Hände sind ja jetzt schon ganz kalt. . . Stell ihn einfach morgen neben meine Straßenschuhe in der Garderobe, du musst ihn mir nicht persönlich zurück geben. Wenn du willst, kannst du ihn behalten, ich überlasse es dir. Bis morgen Kaiba.“

Er starrt e sie verblüfft an, er konnte einfach nicht anders. Diese freundliche Geste vermochte er nicht zu verstehen. Diese Frau hatte nichts mit ihm zu tun, wollte nichts von ihm und dennoch überließ sie ihm einfach so etwas von sich. Das war ihm noch nie passiert, es war eine total neue Situation für ihn.

>Ich verstehe sie nicht, warum tut sie das? Sie sorgt sich um mein Wohlbefinden, das kann doch nicht sein, da begreife ich einfach nicht. Normalerweise geht es doch auch jedem am Allerwertesten vorbei, was mit mir ist und wie ich mich fühle, aber sie, sie will dass ich mich nicht erkälte und setzt sich dafür der Gefahr aus, krank zu werden . . oder weiß sie etwa genau, dass sie nicht krank wird? Sie ist so seltsam . . sie wird doch von mir auch immer ignoriert, so wie von den anderen und doch will sie mir helfen. Sie scheint mir, als bewegt sie sich auf einem unbestimmten Grad zwischen Dummheit und Fürsorge. Und um mich nicht in Verlegenheit zu bringen, ihr den schirm wieder zurück zu geben, muss ich ihr entweder gar nicht mehr geben oder ihn ohne mich zu bedanken neben ihre Sachen stellen. Jeder andere hätte von mir erwartet, dass ich das tue, damit er mich bloß stellen kann, sie nicht. Versteh einer diese Frau, ich kriege davon Kopfschmerzen, von was sie sonst kommen sollten, weiß ich nicht . . .<

Sein Schädel brummte ihn wirklich und er hielt es für das Beste, nach Hause zu gehen. Mokuba würde sicher schon auf ihn warten und ihm von seinem Tag in der Schule erzählen wollen und was er anschließend alles noch gemacht hatte und noch vorhatte, das war das Einzig Erfreuliche an diesem ganzen Tag, neben dieser Begegnung mit Sakura. Sie hatte es wenigstens geschafft, ihn für ein paar Minuten auf andere Gedanken zu bringen.

Doch schon nach einigen Schritten fühlte er sich komisch, eigenartig sogar. Seine lider wurden immer schwerer und seine Füße fühlten sich wie Blei an, er atmete schwer und seine Stirn glühte. Benommen griff er noch nach dem Brückengeländer, doch er bekam es nicht mehr zu fassen. Ein schwerer Mantel aus monotonem Schwarz legte sich über seine Sinne, als er nach vorne taumelte und hinzufallen drohte . . .
 

Fortsetzung folgt

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Na, wie hat es euch gefallen? Wer wissen will, was mit Seto los ist, der sollte unbedingt weiter lesen…*g*
 

LadySerenity - chan

Krankenstand wider willen

02. Krankenstand wider Willen
 

Seto kam langsam wieder zu sich, es war ein schmerzliches Erwachen, denn sein Kopf tat ihm noch immer weh und seine Gelenke fühlten sich starr und unbeweglich an. Sein Hals kratze unangenehm und ihm war furchtbar kalt.

Langsam öffnete er seine schweren Augenlider, als er plötzlich wahrnahm, dass er sich nicht mehr länger im Regen und auf der Straße befand, sondern wie es den Anschein hatte, in einem Bett. Er riss die Augen auf und erkannte ein Zimmer, ein ihm fremdes Zimmer, wo war er nur? Es war ein heller Raum und das Sonnenlicht fiel durch ein großes Fenster neben dem Bett. Ob es gerade Morgen – oder Abenddämmerung war, das konnte er nicht sagen, eins von beiden musste es ja sein. Er versuchte sich aufzurichten und nach einigen Versuchen gelang ihm das sogar. Ihm war schwindelig und doch war der Drang, herauszufinden, wem dieses Zimmer gehörte größer als jener, sich wieder hin zu legen.

Er setzte sich aufs Bett und sah sich weiter um. Ein großer Kirschbaumschrank, ein Schreibtisch und ein Bett aus demselben Holz, zudem noch einige Regale, alle aus Kirschholz. Auf den Regalen waren einige Bücher, nein, eigentlich waren es unzählige Bücher und wie es ihm schien, ging es bei den Themen quer durch den Gemüsegarten, im wahrsten Sinne des Wortes. Botanik, Biologie, Heilkräuter, Landwirtschaft , Geologie. . aber auch Kunst, Geschichte, Technik, Chemie und Esoterik.

Bilder oder Fotografien waren nicht zu sehen, auch auf dem Schreibtisch war nichts, das nicht dorthin gehörte, nur auf der Fensterbank erblickte er eine Bambuspflanze und daneben enen kleinen Spritzeimer dafür. Unter seinen Füßen fühlte er einen angenehm weichen Teppich, er war tannengrün. Als er an sich hinab sah, erkannte Seto erst, dass er seine Schuluniform nicht mehr trug, er hatte einen Schlafanzug an, aber seiner war es eindeutig nicht.

>wo bin ich hier nur? Dieses Zimmer hätte ich eigentlich mit hoher Wahrscheinlichkeit einem weiblichen Wesen zugetraut, doch der Schlafanzug stammt eindeutig von einem Mann. . . Ach, ich stehe jetzt einfach auf und sehe, wem das Zimmer gehört.<

Beschloss er für sich, doch aus diesem Vorhaben sollte nichts werden, denn sein Körper wollte einfach nicht aufstehen. Aber das Schicksal sollte es gnädig mit ihm meinen und die Besitzerin des Zimmers in diesem Moment eintreten lassen.

„Kaiba, du bist wach? Wie geht es dir? . .Und versuch erst gar nicht aufzustehen, du bist zu geschwächt, um das zu können.“

Sakura stellte ihr Tablett, das sie mit ins Zimmer genommen hatte, ab und verfrachtete Kaiba mit sanfter Gewalt wieder ins Bett. Er sah teils verwundert, teils verärgert zu ihr.

„Was mache ich hier und vor allem, was fällt dir ein, mich herum zu kommandieren?“

Fuhr er sie an, sie ignorierte diesen scharfen Ton einfach.

„Es schein dir zumindest etwas besser zu gehen, schimpfen kannst du schon wieder . . . du bist gestern ohnmächtig geworden, als du ein paar Schritte gegangen bist. Ich habe dich fallen gehört und mich umgedreht. Und weil ich dich nicht so liegen lassen wollte, habe ich dich kurzerhand auf mich gestützt und dich mit nach Hause genommen. Bevor du fragen kannst . .uns ha keiner gesehen, sowohl die Straße als auch die Gänge des Wohnhauses waren menschenleer. Ich habe einen Arzt gerufen, denen Hausarzt um genauer zu sein und deinen Bruder habe ich auch verständigt. Er war besorgt, dass du noch immer nicht zu hause warst.“

Erklärte sie ihm mit ruhiger Stimme, während sie ihre Hand auf seine Stirn legte. Nach einem Seufzen, weil sich sein Fieber noch nicht gesenkt hatte, drehte sie sih zum Tablett und gab anschließend einen kühlenden Lappen auf seine Stirn, was er nur deshalb geschehen ließ, weil er noch mit Nachdenken beschäftigt war.

„Und was hat der alte Quacksalber festgestellt? Dass ich ne leichte Erkältung habe . . woher hattest du eigentlich die nummern?“

Forschend sah er Sakura an, die gerade eine Tasse Tee mit einigen farblosen Tropfen Medizin versetzte.

„Sie waren auf deinem Handy gespeichert. Ich hielt es nicht für vorteilhaft, wenn ich in deiner Firma anrufen würde, da habe ich mir die Freiheit genommen, es nach brauchbaren Nummern zu durchforschen. . . Und Herr Ikeda meinte, dass du eine schwere Grippe hast und ein paar Tage das Bett hüten musst. Es wäre nicht so schlimm, wenn du dich an seine Ratschläge gehalten hättest und ich etwas entspannt hättest, deinem gestressten Herzen würde das ganz gut bekommen. So musst du die Konsequenzen dafür tragen, Herztropfen schlucken und jede Aufregung vermeiden. . . Außerdem hat er angekündigt, dass er dir einen Speiseplan zusammenstellt, der etwas ausgewogener und gesünder für dich ist. . . Hier bitte, trink das.“

Sakura erzählte das so, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt, doch für Kaiba der blanke Horror. Widerwillig sah er auf die Tasse Tee, die sie ihm hinhielt.

„Kann er mir nicht irgendwelche Tabletten geben? Gibt es doch genug gegen Grippe. . .ich habe eine Firma zu leiten.“

„Und du hast ein krankes Herz, dass sich im Moment nach deiner Aufmerksamkeit sehnt, weil es wieder gesunden will. Kaiba, Tabletten schön und gut, aber wenn du dich jetzt mit Chemie wieder in Windeseile hochpäppelst, dann schadet dir das nur nachhaltig. Du hattest ohnehin Glück, dass du keine bleibenden Schäden hinnehmen musst, der Arzt meinte, dass du diese Grippe nämlich schon etwas verschleppt hättest. Er will dir noch keine Herztabletten verabreichen, solange es dir durch etwas Ausgeglichenheit und innerer Ruhe gelingen würde, dein Herz wieder zu beruhigen. . . .Es ist zu riskant, dir Grippemittel zu verabreichen, du brauchst deine Ruhe.“

Versuchte Sakura ihm verständlich zu machen, er kann es nicht glauben.

„Das würde aber heißen, dass ich für ungefähr eine Woche im Bett bleiben müsste und das kann ich mir nicht leisten. Ich habe Arbeit zu erledigen und in der Schule muss ich mich auch noch blicken lassen. Ich werde jetzt nach Hause gehen. . .“

Meinte er und richtet sich erneut auf, jedoch wollte sein Körper wieder unverzüglich auf die weiche Matratze und sank zurück. Sakura hielt ihn mit sicherem Griff und stützte ihn, es war so erniedrigend, so hilflos zu sein. Ein Seto Kaiba war nicht schwach, schon gar nicht vor einer Fremden, vor Sakura.

„Ich bin erbärmlich“

Flüsterte er leise und hoffte, sie würde es nicht hören.

„Du bist krank. Menschen sind nun mal manchmal krank, deshalb sind sie aber noch lange nicht erbärmlich. Genauso wenig du erbärmlich bist, nur weil du eine Grippe und Herzprobleme hast. . . Erbärmlich sind nur die, die nicht einsehen wollen, dass sie auch manchmal schwach sind, sich deshalb stark geben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, wenn nicht sogar ihr Leben.“

Erläuterte sie mit einer solchen Ruhe in ihren Worten, dass man glauben könnte, kein menschlich Wesen könnte das gesagt haben. Wieder hielt sie ihm die Tasse hin, diesmal nahm er sie jedoch und trank den Tee.

>Na wenigstens ist er schön warm, eigentlich genau das Richtige . . .und warum weiß dieses rosahaarige Etwas neben mir nur immer, was sie sagen muss? Das kann doch kein Mensch sein, schon gar keine Frau . . die sind doch nur unlogisch.<

Dachte er bei sich, dann reichte er ihr wieder die Tasse und fragte.

„War Mokuba hier?“

„Ja, er ist gestern gleich nach dem Anruf gekommen. Der Arzt hat ihm dann erklärt, dass es für dich das Beste sei, wenn du ein paar Tage das bett hüten würdest. . . Er hat mich gefragt, ob ich mich bereit erklären würde, mich ein paar Tage um dich zu kümmern. Er fürchtet, dass du in deiner Villa nur wieder den nächsten PC aufsuchen würdest und auch sonst tagsüber niemand zuhause ist, der dich pflegen könnte.“

Erzählte Sakura ihm, er sah sie eindringlich an.

„Und du hast wahrscheinlich zugestimmt. Warum?“

„Weil ich wollte, dass du dich wirklich ausruhst und der Arzt hielt dies auch für eine gute Idee, Mokuba gegenüber hat er nämlich deine Herzprobleme nicht erwähnt. Er wollte ihn nicht unnötig beunruhigen.. . .Hast du Hunger?“

Er verinnerlichte sich diese Worte kurz, dann nickte er.

„Etwas, ich habe seit fast einem Tag nichts gegessen . . nur eine Frag hätte ich da noch. Wie komme ich in diese Kleidung?“

Sakura hatte schon wieder ihr Tablett in der Hand und wollte den Raum verlassen, da drehte sie sich noch einmal um und antwortet ihm.

„Ich habe dir die nassen Sachen - du warst ja nass bis auf die Knochen - ausgezogen, sie in die Wäsche geschmissen und dir etwas von meinem Vater angezogen. Mokuba war aber so nett und hat mir heute früh etwas von deinem Anziehsachen vorbei gebracht, du kannst dich dann ruhig umziehen.“

Sie wandte sich wieder zum Gehen, wobei ihr Kaibas entsetztes Gesicht entging, sie hatte ihn entkleidet, SIE!!

„Was hast du mir alles ausgezogen?“

War seine nächste Frage, die sie nur mit einem knappen

„Alles, du warst total durchnässt“

Beantwortete und zur Tür hinaus verschwand, Kaiba mit einem hochrotem kopf zurück lasend und sich fragend, warum ihn das Schicksal so strafte
 

Nachmittags kam dann Mokuba vorbei, der ihn natürlich erst Mal eine Standpauke hielt, weil er so fahrlässig mit seiner Gesundheit gehandelt hatte. Dann aber drückte er ihn und war froh, dass es Seto schon wieder etwas besser ging.

„Geht es dir schon wieder besser? Ich bin echt froh, dass du bei Saki bleiben kannst.“

Meinte der Wuschelkopf und musterte seinen Bruder, dieser hob erstaunt eine Braue.

„Wer ist denn Saki?“

„Na Sakura. Sie redet zwar eigentlich nicht viel, aber sie hat mir angeboten, ich solle sie einfach Saki nennen. Sie scheint irgendwie ganz nett zu sein, so auf ihre Art . . .“

Erklärte Mokuba, was Seto leicht schmunzeln ließ.

„Ja auf ihre eigenartige, komische Art und Weise wolltest du sagen. Aber sei froh, dass sie überhaupt was sagt, normalerweise redet sie tagelang nichts, weil sie das als unnötig empfindet, soweit ich das herausbekommen habe. Kannst du ihr nicht sagen, dass es mir schon wieder so gut geht, dass ich in meine eigenen vier Wände kann?“

Der Jüngere schüttelte energisch den Kopf.

„Nein, ich bin echt heilfroh, dass sie auf dich aufpasst, damit du dich auskurierst. Ach ja, ich habe ihr deinen neuen Speiseplan gegeben. Ich hoffe nur, dass sie kochen kann und das zubereiten, was auf dem Zettel steht. Aber irgendwie habe ich ein unerschütterliches Vertrauen in sie, wenn man bedenkt, dass sie es geschafft hat, dass du im Bett bleibst.“

Meinte Mokuba fröhlich und musterte das nervöse Zucken seines Bruders, dem diese Bettruhe gar nicht gefiel.

„Na schön, dass wenigstens einer so ein Vertrauen in sie hat. Diese Frau ist seltsam und auf diese ruhige Art kann sie einem ganz verrückt machen. Die kann man mit rein gar nichts provozieren. Das ist doch nicht normal.“

Betonte Seto Sakuras für ihn so unbegreifliches Verhalten, da hörten sie auf einmal ein leises Glöckchen. Der klang war sehr hell und beruhigend, Mokuba sah zu seinen Füßen hinab, wo er noch etwas kleines Schwarz – Weißes erkennen konnte, bevor es mit einem Satz aufs Bett sprang. Und bevor Seto es sich versah, hatte sich das kleine zweifarbige Bündel schon auf seinem Oberkörper breitgemacht und sich zusammengerollt.

„Oh wie niedlich, ein kleines Kätzchen . .ist das nicht süß?“

Mokuba war hin und weg von der schwarz – weißen Katze mit der schwarzen Stupsnase, was Sakura selbst im Wohnzimmer noch gehört hatte und zu den beiden in ihr Zimmer kam.

„Oh, Luna . . . du sollst doch nicht in mein Zimmer.“

Kam es von ihr und sie wollte Luna schon von Seto nehmen, als dieser sagte.

„Schon gut, ich habe nichts gegen Katzen. Und schwer ist sie ja auch nicht.“

Ein sanftes Lächeln machte sich auf Sakuras Gesicht breit, so als wäre sie froh, dass Kaiba ihr Luna mochte.

„Saki, warum heißt die Katze denn Luna?“

Wollte nun Mokuba wissen.

„Weil ihre Augen so hell wie der Mond leuchten. . . . Erstaunlich, Luna ist normalerweise eher vorsichtig, was andere Menschen angeht. Da verkriecht sie sich immer unter der Bettdecke und wartet, bis sie weg sind.“

„Du kriegst Besuch?“

War Setos ungläubige Frage, sie schüttelte den Kopf.

„Nein, nicht ich, aber meine Eltern bringen öfters Bekannte mit. . . . und ich soll Luna wirklich bei dir lassen? Sie ist eine Halbperser und haart etwas.“

„Nein, schon okay.“

Winkte Seto ab, dann wanderte er mit der Hand vorsichtig zu der kleinen Katze und streichelte sie sanft, was ihr ein leises Schnurren entlockte.

Für Mokuba wurde es Zeit zu gehen, er hatte noch Hausaufgaben und ein Freund von ihm wollte kommen, also ließ er Seto wieder in Sakuras Obhut, die ihm später das Abendessen brachte.
 

„Sag mal, haben deine Eltern nichts dagegen, dass du dich hier um einen Fremden kümmerst? Ich hätte da so meine Bedenken.“

Wollte Seto nach einer Weile wissen, sie schüttelte den Kopf.

„Nein, meine Eltern sind viel im Ausland, sie sind gar nicht hier. Sie kommen erst wieder in gut drei Wochen, Vater ist in Hongkong und Mutter in London auf Geschäftsreise. . . und ehrlich gesagt haben sie bei meinem Verhalten immer Bedenken.“

Erklärte sie, während es sich Luna auf ihrem Schoß breitgemacht hatte. Sie selbst saß auf dem Schreibtischstuhl und leistete Kaiba Gesellschaft.

„Dann wohnst du ja die meiste Zeit allein oder hast du Geschwister?“

Für Kaiba war sie ein einziges Mysterium. Wenn sie sprach klang es so beruhigend und sanft wie . . wie, na ja, eben beruhigend. Und auch dieses Farbenspiel ihrer Augen war ein Phänomen, noch nie hatte er so etwas bemerkt, obwohl er sein Gegenüber sonst auch genauestens erkundete, aber so etwas hatte er noch nie gesehen.

>Und das Merkwürdigste an ihr ist, dass sie es in meiner Gegenwart aushält, mir sogar Gesellschaft leistet, damit ich nicht allein essen muss. Normalerweise ist jeder froh, wenn er möglichst weit von mir weg ist. Mich erträgt keiner, warum ausgerechnet sie? Sie müsst mit ihrer Art doch am wenigsten mit mir zu tun haben wollen.<

„Nein, ich bin ein Einzelkind, meine Eltern wollten kein Zweites . . wie mich..“

Und genau in diesem Moment flackerte wieder diese Traurigkeit auf, die Seto gestern schon beobachten konnte und genauso plötzlich wieder verschwand.

„Du musst deine tropfen noch nehmen. Möchtest du sie wieder n den Tee?“

Wechselte sie das Thema, er nickte bloß. Also war ihr Leben doch nicht so unbeschwert, vor allem nicht, wenn er daran dachte, was sie ihm gestern gesagt hatte. Und um ehrlich zu sein, es interessierte ihn, aber direkt fragen wollte er auch nicht. Sie stellte auch keine Fragen über ihn, nur welche, die seinen Krankheitszustand betrafen. Sie brachte ihm eine dampfende Tasse Tee und tröpfelte die Medizin langsam ein und mit so ruhiger Hand, dass es Seto schon wieder unheimlich war, sie zu beobachten.

>Und das ist mal wieder ein Punkt, wo ich bemerke, dass das kein normaler Mensch ist. Nur leider muss ich zugeben, dass sie es mit ihrer Ruhe geschafft hat, dass ich mich wirklich wieder hingelegt habe und das Bett hüte. Die Frau macht mich krank . . .<

Und mit genau diesen Gedanken schlief er dann auch wieder ein . . .
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Die Ruhe in Person

03. Die Ruhe in Person
 

Ein neuer Tag war angebrochen und Kaiba konnte nicht mehr schlafen. Ein Blick auf den kleinen Funkwecker auf dem Nachtkästchen verriet ihm, dass es gerade mal sechs Uhr war.

>Toll und was mache ich jetzt? Ich weiß, ich sollte hier im Bett liegen bleiben, aber das ist mir zu langweilig. Wenigstens für ein Weilchen aufstehen wäre nicht schlecht …sie schläft bestimmt noch, auch wenn ich mich frage wo, vermutlich im Elternschlafzimmer. Das bekommt sie schon nicht mit.<

Mit diesem Gedanken schlug er die Decke zurück und trat vorsichtig auf den Flur hinaus, um sich etwas umzusehen. Er betrat ein großes Wohnzimmer mit einem einladenden tannengrünen, kuscheligen Sofa und einem großen Plasma – Fernseher an der Wand. Auch die Hifi – Anlage und die anderen Geräte sahen nicht gerade billig und vor allem nach auf dem letzten Stand der Dinge aus.

>Ihre Eltern müssen wohl gut verdienen …<

Er ging ein paar Schritte weiter und erblickte die Tür zum Balkon, vorher streifte sein Blick das Fensterbrett und die darauf stehenden Pflanzen. Sie sahen alle sehr gepflegt und gesund aus und sie erblühten in voller Pracht. Sakura musste sich wohl gut um sie kümmern.

„Du solltest doch im Bett liegen bleiben…und denk bitte nicht einmal dran, auf den Balkon hinaus zu gehen. Draußen ist es noch sehr kühl und es nieselt. Das ideale Wetter für deine Grippe also.“

Hörte er eine mittlerweile vertraute Stimme hinter sich, die ihn erschrocken herum wirbeln ließ. (Das ist übrigens auch ideal bei Herzproblemen….) Sakura stand hinter ihm in einem dunkelgrünen Jogginganzug und einer Kappe, unter der sie einige ihrer Haare vor dem Regen in Sicherheit gebracht hatte.

>Sie ist um die Zeit schon wach? Und noch dazu war sie schon joggen? Das bräuchte sie aber bei der Figur wirklich nicht mehr …. Mist, was denke ich überhaupt?<

Ging es ihm durch den Kopf, sportliche Ertüchtigung passte mal wieder überhaupt nicht zu ihr, doch er wunderte sich viel mehr, warum sie sich immer so lautlos anschleichen konnte.

„Ich konnte nicht mehr schlafen und im Bett halte ich es auch nicht mehr aus. . . Warum bist du denn um die Zeit schon wach?“

Erklärte er ihr, sie nickte verstehend und gab ihre Kappe runter, woraufhin ihre Haare locker hinab fielen und sich um ihr schmales Gesicht schmiegten.
 

„Um die Zeit ist es draußen noch sehr ruhig und fast keine Autos unterwegs. Ich brauche die frische Luft und die Bewegung, um diesen leblosen Betonmauern etwas zu entkommen… Kaiba, wenn du willst kannst du auch gerne hier im Wohnzimmer sein, solange du auf dem Sofa liegen bleibst. Der Fernseher ist in Sichtweite und du kannst hier alles via Fernbedienung betätigen. Ich hole dir nur kurz eine Decke und ein Kissen.“

Sie unterzog ihn noch kurz einem prüfenden Blick, dann verschwand sie kurz in einem Nebenzimmer und kam mit einer kuscheligen Baumwolldecke, auf dem Seto ein eigenartiges Muster – eine Art Wappen –erkennen konnte, und einem weichen Daunenkissen zurück. Kaiba gab sich geschlagen, es war immerhin besser als in ihrem Zimmer, wo er überhaupt nichts tun konnte, so konnte er wenigstens die Börsennachrichten sehen, außerdem leistete ihm keine zwei Minuten später auch schon Luna Gesellschaft.

Sakura verschwand für kurze Zeit im Bad und tauchte dann frisch geduscht und in ihrer Schuluniform wieder im Wohnzimmer auf, wo sie elegant zur Kochnische hinüber schritt und das Frühstück zubereitete.

„Sag mal Sakura, deine Eltern scheinen ja sehr gut zu verdienen, wenn ich mir die Einrichtung so ansehe.“

Bemerkte Seto nach einiger Zeit, schon fast in der Hoffnung, sie hätte heute nicht wieder einen ihrer „Ich-rede-heute-aus-Prinzip-nichts“ - Tage.

„Ja, das tun sie. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum hier alle Geräte nicht älter als ein Jahr sind. Ich bin sehr empfindlich gegen Elektrosmog, deshalb nur diese hoch entwickelten Geräte… Aber um ehrlich zu sein, diese Sachen wurden nicht von meinen Eltern bezahlt….“

Erklärte sie, er musterte sie kurz.

„Verstehe, deshalb hast du nichts in deinem Zimmer, das nach Technik aussieht. Du scheinst ja sehr empfindlich zu sein. Aber eines würde mich interessieren… wenn deine Eltern diese Sachen nicht gekauft haben, wer dann? Arbeitest du etwa nebenbei?“

Irgendwie konnte Kaiba sich das nicht so recht vorstellen. Diese kleine, zierliche Person und arbeiten, aber irgendwoher musste doch das Geld stammen.

Sie überlegte kurz, auf ihrem Gesicht legte sich wieder dieser Schleier an Traurigkeit, doch diesmal dauerte es länger, bis er wieder verschwand. Seto musste wohl einen empfindlichen Punkt erwischt haben.
 

„Kaiba, es ist so… meine Eltern wohnen nicht in dieser Wohnung, sie kommen mich nur hie und da besuchen, deshalb habe ich auch noch Kleidungsstücke von ihnen zu Hause. Sie wohnen am anderen Ende der Stadt in einem kleinen Haus, das von hier aus etwa eine Stunde Fahrt entfernt liegt. Sie haben mir damals diese Wohnung besorgt, weil sie wollten, dass ich wenigstens ein wenig unter Menschen wohne und weil ich eigentlich auf diese Schule gehen wollte. Sie gestatten es mir nicht, wieder zu ihnen zu gehen, weil ich ohnehin schon viel zu zurückgezogen lebe… außerdem habe ich mich ihrer Ansicht nach zu sehr verändert, weil den größten Teil meiner Erziehung mein Großvater übernommen hat, sie kamen nicht mit mir zurecht. Er ist es auch, der meinen Lebensunterhalt finanziert…“

Begann Sakura zu erklären, dann machte sie eine kleine Pause, um einmal tief durch zu atmen und um fort zu fahren.

„Zur Arbeit gehen kann ich nicht, ich besuche neben der Schule noch einige andere Kurse in der Abendschule und auf der höheren Schule. Das nimmt zuviel Zeit in Anspruch. Ich erledige nur kleinere Arbeiten und Projekte für meinen Großvater, sonst nichts, den Haushalt kann ich ja nicht mit zählen…“

Kaiba sah sie ziemlich verwundert an, das was sie ihm da gerade erzählt hatte, klang zu unglaublich um wahr zu sein.“

„Sag mal, wie kann es sein, dass du jetzt schon eine höhere Lehranstalt besuchen kannst?“

„Das tue ich schon seit einigen Jahren… Bildung ist sehr wichtig und es ist schön, die Möglichkeit zu haben, Neues zu lernen. Großvater war sehr stolz auf mich, als ich ihm mein Diplom in Betriebswirtschaft vorlegen konnte. Und über meine bestandenen Führerscheinprüfungen war er auch sehr erfreut…“

„Sakura?“

„Ja Kaiba?“

„Du bist echt nicht normal…“

„Das haben mir schon viele gesagt.“

„Ja, mag schon sein, aber ich meine das jetzt ausnahmsweise mal anders. Warum tust du das alles und vor allem, wieso brauchst du das alles?!“

„Ich….ich weiß, ich bin eine Streberin…sagt Erika auch immer, aber es ist nun mal wichtig, dass ich solche Dinge kann….Außerdem ist es doch so, was man einmal gelernt hat, kann einem keiner mehr nehmen.“

Verteidigte sich Sakura, Seto schüttelte unweigerlich den Kopf. Was für einer Frau saß er da nur gegenüber?

„Du bist meiner Frage ausgewichen, aber in einem muss ich dir völlig Recht geben. Was man einmal erlernt hat, kann man einem nicht mehr wegnehmen. Nur ich habe noch was gelernt… wer soviel Wissen in sich aufnimmt, tut das meist aus ganz bestimmten Gründen und nicht nur, weil er so wissbegierig ist. So ist es doch, oder?“

Ein musternder Blick traf sie, sie schluckte. Er hatte Recht, doch die Küchenuhr verriet ihr, dass sie ihm bis zum Mittagessen entkommen konnte.

„Ich muss gehen, die Schule ruft. Ruh dich etwas aus, du hast noch immer etwas Fieber.“

Und schon war sie verschwunden, Seto sah noch eine Weile zu der Tür, durch die sie gegangen war.

>Was ist es, dass diese Frau mir nicht sagen will? Sie tut das aus einem bestimmten Grund … wenn ich solange ich hier bin, sonst schon nichts tun kann, dann werde ich das heraus finden, so wahr ich Seto Kaiba heiße.< (Na dann mal viel Spaß^^)

Ging es ihm durch den Kopf, doch dann übermannte ihn wieder die Müdigkeit, er hatte sich eben doch eine sehr starke Grippe eingehandelt…
 

Er erwachte zu seiner größten Verwunderung nicht auf dem Sofa, wo er sich eigentlich nieder gelassen hatte, sondern wieder in seinem eigentlichen Krankenlager, Sakuras Bett. Sich wundernd sah er auf die Uhr, es war kurz vor drei, er hatte einige Stunden geschlafen, fast einen halben Tag.

>Spätestens jetzt muss ich mir eingestehen, dass ich nicht gesund bin. Ich schlafe normalerweise nie mehr als sechs Stunden. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal vor dieser Grippe länger geschlafen hätte… aber wie bin ich hier rein gekommen? Hat sie mich etwa wieder rüber getragen? Aber ich bin doch viel zu schwer für sie, so zerbrechlich wie sie wirkt…<

Dachte er und sah zum Schreibtisch, wo er einige Schulutensilien entdeckte, auch sein Heft mit der letzen Lateinklausur war dabei, wie war sie denn nur da wieder ran gekommen? Neben einigen Aufzeichnungen über den heutigen Stoff befanden sich noch eine noch dampfende Tasse Tee und ein paar kleine Leckerein für zwischendurch auf dem Tisch, letztere waren alle gesunder Natur und so wie es aussah, selbst gemacht.

Kaiba nahm sich ein Stück, es schmeckte gut, auch der Tee wärmte ihn wohlig. Dann nahm er ihre Aufzeichnungen und überflog sie, etwas wirklich Interessantes oder Ungewusstes stand nicht dabei. Ihm fiel lediglich diese zierliche, zarte Handschrift auf und auch die Tatsache, dass der Stoff so detailiert dort stand, überraschte ihn. Unweigerlich huschte ei sanftes Lächeln über seine sonst so harten Gesichtszüge.

>Diese Schrift sieht aus, als hätte der Stift kaum das Papier berührt, so federleicht und fein… dabei muss sie ziemlich schnell mitgeschrieben haben, die Professoren, die wir heute hatten sind alle Meister im schnellen Diktieren…aber sie hat mir ja heute morgen schon ihre Schnelligkeit bewiesen, nur eines überrascht mich immer wieder, diese Fürsorge Die Sachen, die sie mir gemacht hat sind alle wohltuend für meinen kratzenden Hals, doch woher könnte sie wissen, dass ich immer noch Halsschmerzen habe? …Es ist irgendwie ein schönes Gefühl, so umsorgt zu werden. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn man jeden Tag diese Fürsorge genießen könnte? …es muss herrlich sein….verdammt, was denke ich denn da überhaupt? Keiner oder vor allem keine würde das freiwillig für mich tun, so unbeliebt wie ich bei allen bin. Und außerdem habe ich das gar nicht nötig, schön wäre es aber trotzdem..<

Er erhob sich aus dem Bett, zog seinen Morgenmantel an, den Mokuba ihn gebracht hatte und ging ins Wohnzimmer, wo Sakura gerade irgendwas zerlegt und auf dem Wohnzimmertisch verstreut hatte, es sah nach etwas Technischem aus.
 

„Kaiba, wie geht es dir? Ich hoffe besser, immerhin siehst du nicht mehr ganz so blass aus.“

Begrüßte sie ihn.

„Wie bin ich denn wieder ins Zimmer gekommen? Ich bin auf jeden Fall nicht wieder ins Bett… und ja, es geht mir etwas besser. Was machst du da?“

„Ich habe dich wieder dorthin gebracht. Du hast so gut geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken und hier wollte ich dich auch nicht lassen, weil ich dich sonst vielleicht doch aufgeweckt hätte… und was du hier siehst ist das Innenleben eines altmodischen Receivers, den mir meine Nachbarin gegeben hat. Eine Lötstelle war defekt, ich bin gerade am Zusammenschrauben.“

Er hob überrascht eine Braue, sie verstand etwas von Technik? Nun ja, Bücher hatte sie zumindest darüber und das waren nicht gerade wenig.

„Und jetzt erzählst du mir gleich, dass du das repariert hast, oder?“

Ein zustimmendes Nicken kam von ihr, dann erhob sie sich aber und ging in die Küche.

„Das mache ich später fertig, deine Krankenpflege ist wichtiger…du hast bestimmt Hunger und deine Medizin musst du auch noch nehmen.“

„Warum reparierst du das alte Teil? Ich meine, sie kann ihn doch einfach wegwerfen und sich einen neuen kaufen.“

Fragte Kaiba verwundert, während er sie beobachtete wie sie in der Küche arbeitete und das in einer Seelenruhe.

„Na ja Kaiba, es ist eine alte Frau um die siebzig und sie hat eben nicht so viel Geld zur Verfügung. Sie hat nur eine kleine Pension, da sie nicht so qualifizierte Arbeiten ausführen konnte, sie war eine allein erziehende Mutter mit einigen Kindern, ihr Mann ist schon früh gestorben und sie musste nicht nur den Unterhalt für ihre Familie allein aufbringen, sondern sich auch noch um die Kinder kümmern … es ist kein großes Problem für mich, diese Sachen zu reparieren.“
 

„Es scheint mir fast so, als würdest du die alte Frau mögen, sonst würdest du dich nicht mit so was herumplagen.“

„Ja, sie ist sehr nett und ich möchte einfach nicht, dass sie wieder an den für sie wichtigen Dingen sparen muss, nur damit sie wieder fernsehen kann. Der Receiver geht ja noch, die Waschmaschine hat mich mal etwas genervt…(Oh ja, ein kleiner Tipp an alle Leser: Nehmt mit eurem Vater nie eine Waschmaschine auseinander. Erstens sind die Dinger wegen der Gewichte extrem schwer und zweitens könnte er aus Versehen den Temperaturfühler durchschneiden. Blödes Teil, gaaaaanz blödes Teil! Aber wir haben sie wieder repariert und sie hat dann doch noch einige Jahre funktioniert *g*) Sie hatte es schon schwer genug und ehrlich gesagt, ist sie zu bewundern.“

Kaiba sah in diese rosa schimmernden Augen, die einen sagten, dass sie jedes Wort, das über ihre Lippen gekommen war, ernst meinte.

„Bewundernswert? Inwiefern?“

„Sie hat es geschafft, ihre Kinder großzuziehen obwohl sie bestimmt manchmal nicht mehr wusste, wie sie diese ernähren sollte. Und trotzdem sind daraus lauter angesehene Menschen geworden, die jetzt wiederum eine eigene Familie haben. Ihre Familie möchte sie eigentlich unterstützen und sie auch zu sich holen, aber da meint sie immer, dass sie lieber hier bleiben würde und auch so ganz gut rum kommen würde…. Bei mir versucht sie auch immer, mich für die Reparaturen zu bezahlen, da sie meinte, sie müsse ihre Schulden begleichen, hat es aber noch nie geschafft, dass ich was annehme… Wenn ich das alles nicht machen wollte, dann täte ich es auch nicht. Dafür macht sie mir manchmal ganz leckeren Kuchen, über den freue ich mich immer, außerdem ist das mit meinem Moralempfinden verantwortbar. Es gehört sich einfach nicht, alte Menschen auszunehmen.“

Erklärt Sakura, Seto zuckt darüber nur etwas mit den Schultern.

„Du weißt aber schon, dass du dies gerade einem skrupellosen, profitgiereigen Geschäftsmann erzählst, der für Geld über Leichen gehen würde?“

„Ist das deine Selbstbeschreibung oder die Meinung von Außenstehenden?“

Seto war irritiert über diese Frage, zweifelte sie etwa daran, dass er so war?

„Was glaubst du denn?“

Wollte er wissen, ihre Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

„Ich glaube nichts von alldem, außer der Tatsache, dass du ein Geschäftsmann bist. Ich halte nicht viel von solchen vorgefertigten Meinungen. Ich überzeuge mich da lieber selber davon und ich kann mir nun mal nicht vorstellen, dass du für Geld Menschen töten würdest.“

„Du weißt aber schon, dass wegen mir schon viele bankrott gegangene Firmenleiter Selbstmord begangen haben?“

Seto musterte sie, er verstand einfach nicht, warum sie ihn nicht für das Ekel hielt, für das andere ihn abstempelten.

„Zwischen Selbstmord und Mord ist ein großer Unterschied, auch wenn keiner davon löblich ist. Diese Menschen starben durch ihre eigene Hand, nicht durch dich. Sie haben das Ende ihres Lebens selbst gewählt.“

Erwiderte Sakura, Seto rauchte der Kopf, diese Frau machte ihn wahnsinnig.

„Warum verabscheust du mich nicht so, wie der Rest der Welt auch? Gib mir auf diese Frage eine zufrieden stellende Antwort!“

Forderte er, doch Sakura zuckte nur etwas mit den Schultern.

„Tut mir Leid, aber das kann ich nicht Kaiba, ich kann keinen Menschen verabscheuen, das ist einfach wieder meiner Natur. Ich beurteile Menschen nicht nach dem, was über sie geredet wird, sondern nach der Aufrichtigkeit und Stärke ihrer Seele…. Ich sehe in dir keinen verabscheuungswürdigen Menschen, du hast mir nichts getan, wofür ich so denken sollte und ich kann spüren, dass in dir ein gütiges Herz schlägt und du eine reine Seele hast. Auch wenn ich weiß, dass du meinen Worten nicht glauben schenken kannst, aber es ist so und du wirst es niemals schaffen, dass ich dich hasse, egal was du tust…“

Seto konnte es einfach nicht glauben….
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Wahrheit

04. Wahrheit
 

Sakura war bei ihrer Nachbarin um den Receiver zurück zu bringen, sie hatte ihn in einer halben Sunde wieder voll betriebsfähig gemacht und stellte ihn nun wieder ein, damit die alte Dame ihn wieder gebrauchen konnte. Kaiba saß indes gedankenverloren auf der großen Couch in Sakuras Wohnzimmer und starrte zum Fenster hinaus, seit dem Mittagessen konnte er schon keinen klaren Gedanken mehr fassen. Was Sakura ihm gesagt hatte, beschäftigte ihn einfach zu sehr.

>Sie wird mich niemals verabscheuen geschweige denn hassen können, egal was ich tue. Verdammt, diese Worte lassen mich einfach nicht los, dabei sollten sie mir doch völlig egal sein. Aber es ist mir nicht egal, als sie mir das gesagt hat, war ich wie vom Donner gerührt, sie hat irgendetwas tief in mir damit berührt… nur was? Es war so ein ungewohntes wohliges Gefühl in meiner Brust und leider Gottes ist mir in dem Moment auch schlagartig etwas klar geworden. Sie ist wahrscheinlich die einzige Frau, die je in Frage käme die Meine zu werden und doch glaube ich, dass ich sie nicht verdient habe…

Sie erscheint auf den ersten Blick so seltsam und in ihrer eigenen Welt versinkend, schon fast naiv und doch besitzt sie so viel Klugheit, Herzlichkeit, Fürsorge und die Gabe, in das Innere eines Menschen zu blicken zu können, eben weil sie nicht von einer allgemeinen Meinung eingenommen ist und sich nur auf den Menschen selbst konzentriert. Sie hält mich nicht für einen Mörder, nicht für skrupellos und wie mir scheint auch nicht für kaltherzig. Warum nur?

Sie sagt sogar, dass in mir ein gütiges Herz schlagen würde? Woher will sie das wissen, wieso nimmt sie das an? Mein Herz ist eingefroren und kennt das Wort Güte nicht, geschweige denn Gefühle… denke ich, ich weiß es nicht. Bis jetzt war noch nie jemand daran interessiert…..

Interessant waren für andere immer nur mein Geld und mein Einfluss, niemals ich selbst. Alle erwarten sie etwas von mir für ihre Heuchlerei, sie, die wirklich etwas für mich tut, will nichts, nur dass ich wieder gesund werde. Diese Frau ist so…. einzigartig, etwas Besonderes, etwas, dass ein Ekel wie ich nicht verdient hat, niemals…<

Ein tiefes Seufzen entwich seiner Kehle und er drehte sich wieder vom Fenster weg, da er den Regen, der draußen wie ein Wolkenbruch hernieder ging, nicht mehr ertragen konnte, seine Stimmung war ohnehin schon im Keller.
 

„Ist alles in Ordnung mit dir Kaiba? Du siehst so traurig aus.“

Drang Sekuras ruhige Stimme an sein Ohr und er drehte sich zu ihr.

„Nein, alles okay…Wie schaffst du es nur immer wieder, so geräuschlos zu sein?“

Stellte er eine Gegenfrage. Der Blick in ihren Augen verriet zwar, dass sie ihm nicht glauben konnte, doch sie beließ es dabei.

„Ich weiß es nicht, aber ich denke, dass ich durch die Ruhe in meinen Bewegungen keinen unnötigen Lärm verursache. …Sieh mal, was ich hier Leckeres habe.“

Seto sah auf das kleine Tablett, dass sie gerade hinter ihrem Rücken hervorgeholt hatte, es war eindeutig Kuchen.

„Schokokuchen? Wo hast du denn den her?“

Fragte er etwas verwundert und konnte auf ihrem Gesicht sehen, wie sehr sie sich über die Speise freute.

„Meine Nachbarin hat ihn gemacht und das ist kein gewöhnlicher Kuchen. Zwischen Teig und Schokoglasur ist noch eine vorzüglich schmeckende Schicht selbst gemachter Kirschmarmelade und die kleinen Blättchen auf der Glasur sind aus Zartbitter und Marzipan. Einfach traumhaft, den musst du unbedingt probieren.“

Schwärmte sie, Seto musterte sie erstaunt.

>Sonst zeigt sie fast nichts von ihren Gefühlen und Emotionen, aber wenn es um einen Kuchen geht, dann quillt sie förmlich über vor Freude.<

„Du bist wohl eine kleine Nachkatze wie mir scheint… wenn er dir so schmeckt, dann iss ihn lieber allein.“

Erwidert Seto und wollte sich schon dem Fernseher widmen, als ein leicht enttäuschter Schimmer in ihren Augen von dieser Tätigkeit abhielt.

„Aber Kaiba, Kuchen essen macht alleine keinen Spaß, zu zweit ist das viel lustiger und schmeckt noch besser. Ich teile ihn gerne mit dir.“

Kam es auffordernd von Sakura, er wusste noch immer nicht so Recht, was auch sie bemerkt und sich kurzerhand neben ihn auf das Sofa setzte das Tablett auf den zierlichen Glastisch abstellte und ihm ein Stück Kuchen hinhielt.

„Na wenn es so nicht geht, dann muss ich wohl nachhelfen…… Mund auf. Und schön brav !Ahhh! sagen.““

Kam es von ihr, Seto musste unweigerlich schmunzeln.

„Ich bin doch kein kleines Kind mehr, das man füttern muss.“

„Aber wenn es anders nicht geht, dann muss man solche Methoden anwenden.“

Erwiderte sie und sah in mit ihren rosa schimmernden Augen abwartend an. Seto atmete noch mal tief ein und aus und gab ihrem Willen dann schließlich nach, diesen Augen konnte man einfach nichts abschlagen. Er nahm einen Bissen von dem Kuchenstück und es war wirklich köstlich, kein Wunder, dass Sakura so verrückt danach war.

„Hast Recht, wirklich gut, aber den Rest kann ich selber essen, sonst kommst du ja nicht zu deinem Kuchen.“

Gab er zu und nahm ihr sein Stück ab, woraufhin sie leicht nickte und sich ihrem Kuchenstück zuwandte. Seto beobachtete sie, es war faszinierend ihr zuzusehen, mit welchem Genuss sie die Süßigkeit verzehrte, er hatte ihre Augen noch nie so strahlen sehen, doch lag das wirklich nur am Kuchen? Er wusste es nicht, doch es ließ ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht treten, sie so glücklich zu sehen…
 

Etwa zwanzig Minuten später klingelte dann Setos Handy, es war der Notar, der Seto das Testament eröffnet hatte. Er wollte ihn noch einmal sprechen und das am besten auf der Stelle, er musste in die Kaiba Corp.

Seto legte das Handy weg und sah zu Sakura, die ihm nichts Gutes ahnend eindringlich mit ihren Augen musterte und wartete, dass er ihr erklärte, wer da gerade am Telefon gewesen sei.

„Sakura, ich muss unbedingt in meine Firma, egal ob ich krank bin oder nicht. Ich treffe mich mit einem Notar.“

Begann er zu erklären, sie sah ihn unverändert an und meinte.

„Es ist wohl sehr wichtig, oder?“

Er nickte, dann deutete sie in Richtung Badezimmer.

„Dann zieh dir bitte schnell was Ordentliches an, ich bring dich hin.“

Seto glaubte, sich verhört zu haben, außerdem wurde ihm erst jetzt bewusst, dass er eigentlich für einen solchen Anlas nichts Passendes von Mokuba eingepackt bekommen hatte.

„Da gibt es ein Problem, ich muss zuerst noch in die Villa, ich habe keinen Anzug mit. Und du brauchst mich nicht fahren, ich lasse mich von meiner Limo abholen.“

„Das brauchst du nicht, ich denke, ich habe da was für dich.“

Gab sie ihm zur Antwort, dann nahm sie ihn an der Hand und schleifte ihn mit sich in ihr derzeitiges Schlafzimmer, wo sie anschließend in einem großen Kleiderschrank kramte. Dann reichte sie ihm, was sie gesucht hatte, ein weißes Hemd und einen eleganten grauen Anzug.

„Du hast Vaters Größe, er müsste dir also passen. Für jetzt tut er es doch, oder?“

Fragte sie, er beäugte die Sachen kurz, dann nickte er.

„Ja, das denke ich auch…danke.“
 

Nach fünf Minuten fand er sich dann fix fertig angezogen im Gang wieder, wo Sakura bereits in einem geschlossenen dunkelgrünen Hosenanzug mit dunkelrosa Bluse darunter erwartete.

„Können wir?“

Fragte sie mit einer Geste Richtung Wohnungstür, er zögerte, zuvor verbannte er noch den Gedanken, dass ihr der Anzug sehr gut stand.

„Ich sollte mich doch lieber abholen lassen….“

Doch weiter kam er nicht mit seinen Bedenken, da sie ihn schon wieder im Schlepptau hatte und mit ihm per Lift ins Erdgeschoss fuhr und dann weiter zu ihrer Garage. Er staunte nicht schlecht, als sie das Garagentor öffnete und ein silberfarbener Jaguar zum Vorschein kam.

„Du… du fährst einen Jaguar? Aber die kosten doch ein Heidengeld.“

Kaiba kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, schön langsam fragte er sich, aus welcher Familie Sakura wohl stammen müsse. Wahrscheinlich aus einer sehr vermögenden

„Ja, Großvater meinte, wenn ich schon einen Führerschein habe, dann brauche ich auch ein Auto und hat mir diesen Wagen gekauft. Ich brauche ihn zwar eigentlich so gut wie nie, aber ich habe mich sehr gefreut, als Opa ihn mir mit einer kleinen Schleife auf der Motorhaube geschenkt hat.“

Erzählte Sakura, Seto war etwas skeptisch, Fahren zu dürfen hieß noch lange nicht, es zu können, außerdem war er eher in Eile.

„Kann ich nicht fahren? Ich bin bestimmt schneller.“

Versuchte er sie zu überzeugen, sie schüttelt jedoch den Kopf.

„Nein, du wirst auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Du bist krank und das kann dein Reaktionsvermögen einschränken, außerdem habe ich die Wagenschlüssel, ich fahre.“

Und schon nahm sie hinter dem Steuer Platz, er mit einem leicht mulmigen Gefühl neben ihr. Jedoch stellte er fest, dass sie gut fahren konnte und binnen fünf Minuten waren sie bei seiner Firma ohne Unfälle und Kratzer und das bei einem nicht unbeachtlichen Tempo. Er zeigte ihr die Tiefgarage und sie kam mittels seines ID – Passes ohne Probleme rein Dann begaben sie sich Richtung Lift.
 

„Oh Mann, wie mich dieses Treffen jetzt freut. Was dem alten Rechtsverdreher wohl jetzt noch eingefallen ist.“

Maulte Seto vor sich hin, während sie auf den Lift warteten. Sie sah zu ihm hinauf.

„Darf man fragen, worum es geht oder handelt es sich um firmeninterne Angelegenheiten?“

Fragte sie ihn, er überlegte kurz, doch diesmal beschloss er, nicht einfach nur zu schweigen.

„Es hat schon etwas mit der Firma zu tun, doch natürlich auch mit mir…. Vor ein paar Tagen erschien der ehemalige Notar meines Stiefvaters in meinem Büro und eröffnete mir bis dato unveröffentlichtes Testaments meines Stiefvaters. Es ist der blanke Irrsinn.“

Begann er, sie hörte ihm angestrengt zu, als sie im Aufzug standen und er den Knopf betätigt hatte, fuhr er fort.

„In dem Testament steht, dass ich nur einen legitimen Anspruch auf alle Besitzungen der Kaiba Corp habe und Eigentümer werden kann, wenn ich, der Präsident der Firma, mindestens ein Jahr verheiratet bin und ein Erbe vorhanden ist und das bis zu meinem zwanzigsten Geburtstag, zumindest muss ich bis da verheiratet sein. Sonst verliere ich einen großen Teil meiner Immobilien…. Lachhaft, oder?“

Er sah zu Sakura hinab, sie schien angestrengt zu überlegen.

„Aber du bist doch schon neunzehn, genau wie ich, oder?“

Er nickte.

„Verstehe, das war es, das dich neben deiner Arztdiagnose so beschäftigt hat…Mal abgesehen davon, dass ich von solchen Bedingungen als Erbanspruch nicht viel halte, von einer Ehe aus firmenpolitischen Gründen schon gar nichts, beschleicht mich unweigerlich das Gefühl, dass an dieser Sache etwas mehr als faul ist. Dein Vater ist doch seit mehr als drei Jahren nicht mehr Eigentümer dieser Firma wenn ich mich nicht irre, oder?“

Wieder ein Nicken von ihm. Der Aufzug stoppte und sie stiegen aus.

„Ja, da hast du völlig Recht… und zwar mit beiden. Ich konnte mich nur noch nicht näher mit diesem idiotischen Testament befassen, weil ich ein paar Stunden später ohnmächtig zusammengebrochen bin und seitdem im Krankenstand bin.“

Gab er zurück, er wollte schon die Bürotür öffnen, als sie plötzlich stehen blieb und er sich verwundert zu ihr umdrehte.

„Was hast du denn?“

Fragte er nach, sie antwortete.

„Kaiba, dieses Treffen geht mich eigentlich nichts an. Ich sollte wohl lieber hier draußen auf dich warten.“

Seto schüttelte den Kopf und zog sie sanft zu sich rüber, damit sie wie er vor der Tür stand.

„Ich würde es gut heißen, wenn du mich begleiten würdest. Vielleicht bringst du den alten Trottel mit deiner Anwesenheit etwas aus dem Konzept und er macht einen verhängnisvollen Fehler.“

Ersuchte er sie, worauf sie leicht nickte.

>Ich habe das Gefühl, dass dieses Testament nicht echt ist und wenn ich kann, werde ich Kaiba natürlich helfen… Wenn er schon mal will, dass man ihm Gesellschaft leistet, dann werde ich nicht ablehnen.<

Ging es Sakura durch den Kopf und sie betraten den Raum, in dem der Notar – Genta Fuzukei, ein Mann um die 55 mit schütterem grauen Haar, trüben graublauen Augen und einer eher rundlichen Statur– schon auf Kaiba wartet und natürlich nicht schlecht über seine weibliche Begleitung staunte.
 

„Fuzuki, was wollen Sie noch von mir? Was gibt es so Dringendes?“

Wollte Kaiba sofort wissen, Fuzuki öffnete seine Aktentasche und legte ihm das ominöse Testament vor die Nase.

„Herr Kaiba, es geht natürlich um das Testament Ihres Vaters. Sie haben mir noch immer nicht mitgeteilt, ob Sie das Erbe antreten und somit die Bedingungen dieses Testaments erfüllen wollen. Es geht immerhin um nicht zu verachtende Immobilien und Geldmengen, die Sie bei Verzicht verlieren würden. Entscheiden Sie weise…“

Meine Fuzuki mit öliger, monotoner Stimmer, während er immer wieder Sakura argwöhnisch musterte, die sich entschieden hatte, sich in Setos Büro etwas umzusehen und nun einige geheimnisvolle Knöpfe gefunden hatte.

„Und deshalb holen Sie mich extra hierher? Warum denn die plötzliche Eile Fuzuki? Die letzten drei Jahre hatten Sie es doch auch nicht eilig.“

Bohrt Kaiba nach, Fuzuki räuspert sich kurz.

„Nun, ich dachte, es wäre in Ihrem Interesse, immerhin ist ihr zwanzigster Geburtstag in weniger als einem Jahr und bis dahin müssen Sie dann wenigstens verheiratet sein, um den Anspruch nicht zu verlieren…. Die Zeit ist Ihnen im Moment nicht gerade günstig gestimmt.“

Rattert er herunter, der muss sich aber vorher genau überlegt haben, was er sagt. Er sieht zu Kaiba.

„Ich weiß schon selber wann ich Geburtstag habe und rechnen kann ich auch, dazu brauche ich Sie ganz bestimmt nicht, nur irgendetwas sagt mir, dass Sie schon eine Lösung für mein Problem parat hätten.“

Sagte Seto kurz angebunden. Fuzuki nickte und er wollte schon wieder anfangen zu reden, als ein plötzlicher Windstoß den Raum durchwehte und sämtliche Papiere vom Tisch flattern ließ. Verärgert sah Fuzuki zu Sakura, die ihn mit ihren undurchdringlichen Augen und ihrer unveränderten Miene ansah.

„Oh… ich muss wohl die Klimaanlage gefunden haben. Ich werde das Chaos gerne beseitigen. Bemühen Sie sich nicht.“

War ihr Kommentar und sie hob die einzelnen Blätter wieder auf, darunter auch das Testament über dessen Inhalt ihre Augen mit solch einer Geschwindigkeit rasten, dass Fuzuki es gar nicht wahrnehmen konnte, Kaiba dagegen schon.

>Was hast du nur vor Sakura? Mir kannst du nichts vormachen, du wusstest, für was die Knöpfe waren, du bist technisch sehr begabt<

Dachte Seto und wandte sich wieder Fuzuki zu.

„Nun ja… Sie wissen doch, dass ich auch andere berühmte Persönlichkeiten als meine Klienten begrüßen darf und ich kenne eine sehr vermögende junge Frau, die sich in einer ähnlichen Lage befindet. Sie ist sehr hübsch, hat eine florierende Firma und würde sich sehr freuen, Sie näher kennen zu lernen … Durch eine Verbindung zwischen ihnen könnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden…“

Begann er zu erklären, Kaiba zog angewidert die Brauen zusammen, doch bevor an die Decke gehen konnte, hörte er auch schon Sakura, die sich zu Wort meldete.

„Es gibt hier aber nur eine Fliege… eine Schmeißfliege, und dies sind Sie….“

Mit Zornesröte im Gesicht sah der Notar ihr und wollte sie schon zurecht weisen, doch ihr Blick ließ ihn augenblicklich kleinlaut werden….
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Nichtigkeit

05. Nichtigkeit
 

„Wa---was meinen Sie damit, Fräulein?“

Brachte der Notar leise hervor, Sakura hatte ihn mit solch einem durchbohrenden Blick Bedacht,, der ihm die Kehle zu schnürte. Kaiba verwunderte dieser Blick etwas, Fuzuki hatte eindeutig ihr Missfallen erregt und schien auch etwas entdeckt zu haben, das ihr nicht behagte.

„Mein Name ist Sakura Izumi, Herr Fuzuki. Und was ich damit meine, ist einfach erklärt… Wen haben Sie geglaubt, mit dieser Fälschung hinters Licht führen zu können? Haben Sie wahrlich geglaubt, Kaiba würde dieses Testament annehmen, oder es vorher auf seine Echtheit zu überprüfen nur weil Sie es ihm eröffnet haben? Und haben sie wirklich angenommen, man hätte nicht erkannt, dass dies eine Fälschung sei?“

Erklärte sie ihm, Sakuras Ruhe machte den erfahrenen Notar zu schaffen, noch nie hatte er so einen Menschen vor sich gehabt, normalerweise waren dies alles eiskalte Geldhaie oder Hitzköpfe, aber nie so jemanden, der so gradlinig und ruhig vor ihm stand ihn doch mit solcher Perfektion und Leichtigkeit aus dem Konzept warf .

„Eine Fälschung? Bezichtigen Sie mich etwa der Urkundenfälschung? Dieses Testament wurde eigenhändig von Gozaburo Kaiba verfasst!“

Meinte er aufgebracht, noch nie war er gegenüber jemandem laut geworden, bei dieser Frau schon. Sie beeindruckte dies aber kein Stück und antwortete..

„Dass es von ihm erfasst wurde, mag ich gar nicht in Frage stellen…“

„Und dann sagen Sie, es sei gefälscht?“

Unterbrach sie Fuzuki, sie fuhr noch ruhiger fort, was ihn schier ins Unendliche reizte.

„Ja, weil die Unterschrift nicht mit der Schrift des Verfassers konform ist. Bei näherem Betrachten fällt auf, dass die Schreibweise anders ist, nicht mehr so kraftvoll, eher zögerlich. Welcher Mensch zögert, wenn es um seinen eigenen Namen geht? Menschen zögern nur, wenn sie unter Druck stehen, etwas zu unterschreiben, doch wer zögert bei seinem letzten Willen? Niemand und wenn ich richtig annehme, dann schon gar kein Gozaburo Kaiba. Ich hatte auch schon die zweifelhafte Ehre, ihm persönlich gegenüber zu treten und er schien mir, als würde er nie auch nur einen Hauch von Schwäche oder Zauderns zeigen“

Erörterte Sakura, die unterdessen Seto das Blatt gegeben hatte und auch er dies bei näherem Betrachten erkannte.

>Sie muss verdammt gute Augen haben, ich habe es letztes Mal auch in der Hand gehabt, aber dies ist mir in meiner Wut gar nicht aufgefallen. Bei der Unterschrift wurde wirklich nicht so nieder gedrückt wie bei seinem Willen und auch die Schlaufen erscheinen bei genauestem Hinsehen nicht so schwungvoll….Es war doch gut, dass ich sie mit rein genommen habe. Fuzuki ist ihre Seelenruhe nicht gewöhnt, eher mein hitziges Temperament und er kann ihre Emotionen weder einschätzen noch deuten…Weiter so Sakura.<

Ging es ihm durch den Kopf, während Fuzuki noch immer mit Sakura beschäftigt war.

„Das ist doch absurd…!“

Brachte Fuzuki hervor., doch seine nun verkrampfte Haltung zeugte davon, dass er schön langsam nervös wurde, schlecht für ihn

„Absurd ist nur die Schlampigkeit bei der Fälschung….. Wenn man schon eine Urkunde fälscht, dann sollte man sich aber auch etwas an das Entstehens des Papiers richten und genauer lesen. Das Testament ist drei Tage vor dem Datum des Wassersiegels datiert. Ein Ding der Unmöglichkeit. Sie haben wohl eine 9 mit einer 6 beim Datum vertauscht, Ihr Fehler oder wer immer es nachträglich unterzeichnet hat.“

Fuzuki wurde noch nervöser, es sprach zu viel gegen ihn und es würde auffliegen.
 

„Fuzuki, was hat man Ihnen dafür geboten, mich mit diesem Dokument unter Druck zu setzen? Sie miese verlogene Schlange, kein Wunder, dass Sie ein naher Freund meines Stiefvaters waren.“

Setos Stimme war nun so kalt, als hätte gerade die Eiszeit angefangen.

„Sie nennen mich eine verlogene Schlange? Dabei waren Sie es doch, der seinen Vater dazu getrieben hat, zu verschwinden und Selbstmord zu begehen und der seinen gesamten Firmenvorstand betrogen hat um an die Anteile der Firma zu kommen, um sie Ihren Vater wegnehmen zu können! Wenn hier einer eine Schlange ist, dann Sie, Sie hinterhältiger Teufel!“

Herrschte Fuzuki Kaiba an, jetzt war es auch schon egal… lebend würde er ohnehin nicht mehr aus diesem Büro kommen.

„Sonst noch was oder war das etwa schon alles?“

Seto sah ihn unverändert an, wie oft hatte er diese Beleidigungen schon an den Kopf geworfen bekommen.

„Sie machen die Situation mit Ihrer unkontrollierten Wut nur noch schlimmer.“

Ließ nun Sakura verlauten, Fuzuki funkelte sie hasserfüllt an.

„Und Sie sind auch nicht besser, Sie kleine Göre…. Wie können Sie nur so in aller Seelenruhe zu diesem Verräter halten, diesem…. diesem Mörder, de schon so viele in den Tod getrieben hat? An seinen Händen klebt das Blut vieler Menschen und Sie halten auch noch zu ihm? Er hätte das hier alles mehr als verdient, wenn er eine verwöhnte Zimtzicke als Weib abbekommen hätte“

Kaiba warf einen kurzen Blick zu Sakura, sie sah immer noch unverändert zu dem Notar, wie würde sie nun reagieren, nach dem, was Fuzuki über ihn preisgegeben hatte?

„An seinen Händen kann nur Blut haften, wenn er sie durch seine eigene Hand getötet hat, doch das hat er nicht. Ich sehe nichts an ihm, dass wie Blut aussieht, Er ist kein Mörder… ich weiß nicht, was damals vorgefallen ist, aber wie es mir scheint, waren diese Geschäftspartner damals auch keine Unschuldslämmer. Wer nur auf seinen eigenen Vorteil sieht, der wird es nicht weit bringen, früher oder später wird sich dieses Verhalten rächen…. Die Mühlen Gottes mahlen langsam aber sehr, sehr fein. Was hat er Ihnen getan, dass Sie ihn dies antun wollten? Oder war es nur die Gier nach der Provision, die Sie erhalten hätten, wenn er in diese Verbindung eingewilligt hätte? Mir ist vor kurzem zu Ohren gekommen, dass Sie sehr große Summen Geldes bei dubiosen Pferderennen und Casinobesuchen verspielt hätten?“

Ist Sakuras Antwort, Fuzuki muss schlucken, die Göre wurde ihm unheimlich. Nun meldete sich wieder Seto zu Wort und seine Stimme klang sehr bedrohlich.

„Sie haben uns genug belästigt, verschwinden Sie, dieses wertlose Stück Papier bleibt hier und wird vernichtet. Und Sie.. Sie verschwinden auf dem schnellsten Wege aus meinem Leben und auch am Besten gleich aus Japan. Wenn nicht, werde ich nachhelfen! Und jetzt raus!“

Nun hatte es der Notar aber furchtbar eilig, wenn er schon die Möglichkeit hatte, den nächsten Tag noch zu erleben, dann wollte er dies natürlich auch ausnutzen und eilte schnellen Schrittes aus dem Büro…
 

„Dummkopf!“

Entwich es Sakura, als er die Tür hinter sich ins Schloss hatte fallen lassen. Kaiba sah sie verwundert an.

„Inwiefern? Oder meinst du die gesamte Situation?“

„Sie auf das Wasserzeichen, dann weißt du, was ich meine….“

Deutete sie an, Seto tat wie geheißen und auf seinem Gesicht machte sich ein Grinsen breit.

„Sakura, du bist echt mit allen Wassern gewaschen, wenn ich das so sagen darf. Wie konntest du nur wissen, dass er auf diesen Bluff hereinfällt?“

„Wer sich einer Schuld bewusst ist, wird bei der Konfrontation mit mehreren belastenden Beweisen oder auch nur Scheinbeweisen meist unsicher… Seine ganze Körperhaltung und diese trüben, die Wahrheit verbergenden Augen sprachen dafür, dass etwas nicht stimmen konnte. Außerdem scheint ihn etwas ziemlich verunsichert zu haben, da war der kleine Trick mit dem Wasserzeichen nicht allzu schwer. Er hat das Datum so schlampig geschrieben, dass er die 2 bei 26 für eine 1 angesehen hat und das hat nicht mit dem 19. vom Wasserzeichen übereingestimmt.“ (Erklärung: Das Wasserzeichen hatte den 19. als Datum, das Testament wurde am 26. unterzeichnet, aber die 2 bei 26 war so undeutlich, dass Fuzuki es für eine 1, also für den 16. gehalten hat, blöd wenn man so undeutlich schreibt, nicht?^^)

Meinte sie mit einem neckischen Lächeln, das ausnahmsweise länger auf ihrem Gesicht blieb.

„Ach, du weißt nicht, was ihn so nervös gemacht hat?“

Fragte Kaiba und sah zu ihr, sie nickte.

„Das warst du…. So einem Typ Mensch wie dir ist er noch nie gegenüber getreten, er musste sich immer mit andern Temperamenten rumschlagen, aber nicht mit jemanden, der selbst noch ruhig bleiben würde, wenn neben ihn eine Bombe einschlagen würde. Er konnte dich absolut nicht einschätzen, man sieht dir nie an, was du denkst….“

Erklärte er, sei fasste sich nachdenklich ans Kinn.

„Ach so, aber er täte besser daran, wenn er sich diese emotionalen Ausraster abgewöhnen würde. Wäre sicher besser für seinen bestimmt viel zu hohen Blutdruck.“

„Sein Verhalten kränkt dich nicht? Er hat dich immerhin angebrüllt und als Göre bezeichnet.“

Forschte Seto nach, sie zuckte nur mit den Schultern.

„Wenn es ihn glücklich gemacht hat, bitte…. Viele Menschen geben mir hinter meinem Rücken beleidigende Spitznamen und denken, ich würde es nicht hören. Ich kann damit leben, aber ehrlich gesagt hat er dir viel schlimmere Sachen an den Kopf geworfen. Verletzen dich diese Worte nicht?“

Ihre schimmernden rosa Augen trafen auf seine blauen Saphire, er schluckte kurz.

„Früher schon, aber ich höre sie so oft, dass ich sie einfach nicht mehr höre… ich habe wirklich schon viele furchtbare Dinge getan, einige der Beleidigungen habe ich wirklich verdient….Andere Frage, woher kennst du meinen Stiefvater?“

Seto musterte sie eindringlich, während sie sein Büro verließen, es war immerhin schon fast elf Uhr Abends und stockfinster. Bei den Erinnerungen an diesen Mann verschwand ihr Lächeln.

„Mein Großvater hat sich damals mit ihm getroffen und er hat mich mitgenommen. Ich werde diesen Blick, mit dem er mich bedacht hat, nie vergessen… so kalt, so herzlos, so abweisend, er hat mir damals furchtbare Angst gemacht und es beschleicht mich heute noch eine unangenehme Kälte, wenn ich daran denke.“

Erklärte sie, als die beiden wieder im Aufzug standen. Unweigerlich hatte sie sich mit den Händen an die Schultern gefasst und ein Schauer überkam sie. Seto beobachtete dies, sie hatte wohl immer noch etwas Angst vor diesem Mann, kein Wunder. Er legte ihr beruhigend seinen Arm auf ihre schmale Schulter und meinte.

„Der wird uns garantiert nie wieder begeben, also vergiss ihn einfach. Vor dem brauchst du keine Angst mehr zu haben“

„Hattest du denn nie vor ihm Angst? Er wirkte so grausam und so verachtend…“

Seto blieb bei dieser Frage ruckartig stehen, sie hatte etwas aus seiner Vergangenheit gefragt. Aus der Zeit, in der es oft so unerträglich gewesen war. Durfte er ihr davon etwas erzählen ohne dass sie ihn als schwächlich bezeichnen würde? Er sah zu ihr, auch sie war stehen geblieben und ihr fragender Blick haftete auf ihm, doch dann drehte sie sich wieder ab und meinte langsam.

„Du musst auf diese Frage nicht antworten, wenn sie dir zu persönlich erschien, ich würde es versehen…. Komm, es ist schon spät und du solltest mit deiner Erkältung nicht so lange in dieser etwas zugigen Tiefgarage stehen.“

Erst als sie wieder im Auto saßen, sprach Seto wieder.

„Ehrlich gesagt, ich durfte keine Angst vor ihm haben, das hätte er gnadenlos ausgenützt. Ich hatte nur vor einem Angst, davor, dass er Mokuba etwas antun könnte und er zu Schaden käme. Ich musste stark sein, für uns beide…Dieser Mann war zu allem fähig, wirklich zu allem. Mokuba hat das Gott sei Dank nur nie so stark miterlebt, er hat vieles aus der Zeit vergessen und das ist auch besser so, es war schrecklich“

Erzählte er ihr langsam und warf einen Seitenblick auf Sakura, die dies stillschweigend mit angehört hatte. Er war gespannt über ihre Reaktion, aber er war sich sicher, dass er von ihr keinen Hohn zu erwarten hatte und keinen dieser mitleidigen Blicke, die er so hasste

„Ich versuche das zu verstehen, aber das Verhalten dieses Mannes ist einfach nicht nachvollziehbar für mich, weil es in meiner Familie kein Mitglied gibt, das je so sein könnte, so sein wollte. Wie kann man Kindern gegenüber nur so sein? Das begreife ich nicht und will es ehrlich gesagt auch gar nicht, weil es dafür keine logische Erklärung geben kann.“

Erwiderte sie ihm, er schnaubte nur verächtlich, da er an Gozaburo dachte und an dem Tag, an dem er ihn das erste Mal getroffen hatte.

„Er konnte uns noch nie leiden, mich am allerwenigsten, weil ich ihn damals unter Druck gesetzt habe und ich ihn durch ein gewonnenes Schachduell dazu gezwungen habe, Mokuba und mich zu adoptieren. Dafür hat er mich gehasst und es mir jeden Tag aufs Neue gezeigt. Er dachte, damit könnte er meinen Willen brechen und glaubte allen Ernstes, dass ich ihn anflehen würde, dass er uns wieder zurückgeben würde.“

Fuhr er fort, Sakura schüttelte nur den Kopf.

„Und nicht einmal das ist ein Grund, ein Kind zu hassen, es gibt einfach keinen Grund der dies rechtfertigen könnte. Durch solch gefühlloses Handeln kann man unendlichen Schaden verursachen….“

„Mokuba und ich haben es überlebt und das ohne größere Schäden.“

Verharmloset Seto das Ganze, wie ihm schien billigte sie das Verhalten seines Stiefvaters in keinster Weise, Kinder waren ihr wohl sehr wichtig.

„Vielleicht ohne größere körperliche Schäden Seto Kaiba….aber sag mir doch mal aus was dein Leben neben Arbeit noch besteht? Was es sonst noch gibt, dass dich glücklich macht?“

Fragte sie nun, Seto sah sie irritiert an, was ihn sonst noch glücklich machte?

„Ich brauche nichts anderes, das reicht mir völlig aus.“

„Genau das meinte ich mit Schäden, nicht die, die man sehen kann, sondern die, die er deiner Seele angetan hat….. feine Narben und Kratzer, die sich tief in deine Seele geschnitten haben, die dich zu einem Menschen gemacht haben, der glaubt, dass Arbeit ein ausgefüllter Lebenssinn sie. Ich gebe zu, Arbeit ist wichtig und sie kann einem Freude bereiten, doch es gibt mehr im Leben als nur sie. Dinge, die viel wichtiger sind….“

Er widerte sie, er schüttelte nur den Kopf. Es klang unlogisch für ihn.

„Ach und was wären das für Dinge?“

Wollte er nun von ihr wissen, während sie den Wagen wieder in ihre Garage lenkte.

„Sie unterscheiden sich natürlich von Mensch zu Mensch, doch das, nach dem sich die Menschen am meisten sehen ist Liebe, Menschen zu denen sie gehören und ein Ort, an dem sie immer zurück kehren können, egal was geschehen ist mit all jenen Gefühlen, die damit verbunden sind.“

Er verinnerlichte diese Worte.

>Liebe? So etwas kenne ich nicht außer dieser Bruderliebe, die ich zu Mokuba pflege… Menschen zu denen ich gehöre? Da gibt es auch nur Mokuba, er ist meine Familie, nur er… und an einen Ort, an den ich immer zurückkehren kann? Was meint sie damit, etwa ein Zuhause? Ich habe eine riesige Villa, die ich mein Eigen nenne, aber meistens bin dort doch allein, wenn ich mal überhaupt dort bin…. Wirklich viel ist das nicht und welche Gefühle soll ich damit verbinden? Keine Ahnung….es wird nie einen anderen Menschen außer Mokuba geben, zu dem ich wirklich gehöre, der zu mir gehören will.<
 

Gedankenverloren schließt er die Wohnungstür hinter sich und lehnt sich unbewusst gegen dir Flurwand, diese Frau brachte ihn immer wieder zum Grübeln.

„Ist alles in Ordnung mit dir? Bist du müde oder schwindelig?“

Fragte sie und warf ihm einen musternden Blick zu, während sie sich zu ihm umdrehte und sich eine ihrer Hände sanft auf seinen Oberarm legte.

„Nein…. Sag mir, welche Gefühle soll ich denn mit dem verbinden, was du mir gerade aufgezählt hast?“

Fragte er langsam und sah tief in ihre schimmernden Augen. Ihrer Kehle entwich ein tiefes Seufzen und sie senkte ihren Blick.

„Tut mir Leid, aber ich bin nicht wirklich die richtige um solche Frage zu beantworten. Ich kann zwar viele positive Gefühle empfinden, aber es dauert sehr, sehr lange, bis ich sie zu zeigen vermag und selbst da nur schwach. Aber ich dachte eigentlich, das hättest du schon gemerkt.“

„Dann gibt es für dich all diese Dinge, die du mir genannt hast etwa gar nicht?“

Forschte er nach, nachdem er mit seinen schmalen langen Fingern sanft unter ihr Kinn gefahren war und sie so zwang, ihn wieder anzusehen. Sie schüttelte den Kopf.

„Doch… Ich habe Luna und ich habe meine Familie, vor allem meinen Großvater und meinen Cousin und meine Cousinen, die ich wirklich von ganzem Herzen liebe und ich werde immer zu ihnen kommen können, wenn es mir mal schlecht geht oder ich Kummer habe. Ich kann immer zurück nach Hokkaido, wo das Hauptanwesen der Familie steht und ich freue mich schon immer sehr auf die Ferien, wenn ich dorthin zurück kann, weil ich genau weiß, dass dort Menschen auf mich warten, denen ich etwas bedeute. Die mir Wärme und Fürsorge spenden und die meine Einsamkeit lindern….“

Sakura brach ab und wandte sich von Kaiba ab, auf ihrem Gesicht war wieder diese Traurigkeit erschienen. Diesmal war sie es, die zu viel von sich Preis gegeben hatte. . . . .

>Sie hat ihren Großvater und ihren Cousin und Cousinen genannt, aber warum nicht ihre Eltern? Etwa weil sie ihr nicht erlauben, bei sich zu leben? Oder ist da noch etwas anderes vorgefallen? Sie hat auch erwähnt, dass ihr Opa den größten Teil ihrer Erziehung übernommen hat…Und wenn ich sie mir jetzt so ansehe kommt sie mir wirklich einsam vor, einsam und verlassen… so will ich sie aber nicht sehen.<

Luna war gekommen und strich um Sakuras Beine, während sie leise miaute und so ihrem Frauchen verständlich machen wollte, dass sie nicht allein war. Sakura nahm das Kätzchen hoch und streichelte es sanft, was der Katze ein wohliges Schnurren entlockte und Sakura wieder für einen Moment lächeln ließ, sie konnte wirklich nur sehr vereinzelt zeigen was sie fühlte. Auch Seto kam hinzu und kraulte sie leicht hinter den Ohren, worüber Luna glücklich die Augen schloss.

„Du kannst gut mit Tieren umgehen.“

Bemerkte Sakura, er nickte leicht.

„Ja, besser als mit Menschen auf jeden Fall, ich bin ja nicht mal in der Lage, dich etwas aufzumuntern, Luna allerdings schafft das.“

„Du hast keine Verpflichtung dazu….“

„Genauso wenig wie du eine Verpflichtung hättest, mich zu pflegen , mich zu bekochen, mich dazu zu bringen, meine Herztropfen zu nehmen und mich mitten in der Nacht durch die Stadt zu fahren und trotzdem tust du es…. Sag mal Sakura, wenn du hier so einsam bist, warum gehst du dann nicht einfach wieder zu deiner Familie nach Hokkaido?“

Wollte Seto wissen, sie zögerte etwas, doch sie antwortete.

„Weil es mein eigener Wunsch war, auf diese Schule zu gehen und ich beende das, was ich angefangen habe und werde hier in Domino meinen Abschluss machen, genau wie ich auf den anderen Schulen meine Kurse ablegen will…. Außerdem war es Familienbeschluss, dass ich nicht in Hokkaido aufwachse.“

Sagte sie langsam, Kaiba zog die Brauen hoch.

„Und du tust das, was deine Familie dir sagt, ohne dich dagegen zu wehren?“

„Ich tanze mit meinem Verhalten ziemlich aus der Reihe und man glaubte, genau wie ich auch, dass ich mich vielleicht ändern würde, wenn ich unter mehr Menschen leben würde. Es hat aber bis jetzt nicht geklappt und schön langsam gebe ich die Hoffnung auf, dass ich je das erreiche, was ich mir wirklich sehr wünsche.“

Gestand sie ihm, schön langsam erahnte er, warum sie immer so introvertiert war. Sie war zwar klug und ziemlich gebildet, doch wenn es um sich selbst ging, da fehlte ihr es an Selbstvertrauen. Besser gesagt, es war gar keins vorhanden.

Luna hatte inzwischen genug Streicheleinheiten und war wieder im Wohnzimmer verschwunden. Seto legte Sakura sachte einen Arm auf die Schulter und fragte sanft.

„Was ist es denn, was du dir so sehr wünschst?“

Sie sah etwas überrascht zu seiner Hand, dann berührte sie mit der ihren sanft seine Finger und fuhr darüber und spielte etwas mit ihnen, während sie ihren Kopf etwas verträumt auf die Seite legte und ihre zarte Wange so seine Hand berührte.

„Ich wünsche mir jemanden, der mich so akzeptieren und so lieben würde wie ich bin….eine eigene kleine Familie….“

Waren ihre leisen Worte. Seto stand regungslos neben ihr. Wie konnte sie nur glauben – sie die so warmherzig war und gütig – dass sie sich diesen Traum nicht erfüllen konnte? Doch bevor er etwas darauf sagen konnte, übermannte ihn wieder diese allmächtige Müdigkeit und er schloss die Augen und kippte leicht nach vor….
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity –chan

Moki und seine Ideen

06. Moki und seine Ideen….
 

Seto erwachte am nächsten Morgen sehr früh, obwohl er nur wenige Stunden Schlaf hinter sich hatte. Ein Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass es kurz nach fünf Uhr war. Moment mal, seine Armbanduhr???

>Die nehme ich doch immer vor dem Schlagen gehen ab. Wie bin ich eigentlich gestern ins Bett gekommen? Ich erinnere mich noch daran, dass Sakura und ich im Flur gestanden haben und dass ich auf einmal furchtbar müde wurde….sie wird mich doch nicht schon wieder ins Bett gebracht haben?<

Ging es ihm durch den Kopf und erst jetzt fiel ihm auf, dass dies nicht Sakuras Zimmer war, es war das Schlafzimmer, in dem Sakura derzeit schlief. Außerdem hatte er noch immer den Anzug an, nun ja, die Jacke fehlte. Er drehte sich leicht nach rechts und er sah….rosa! das Kissen neben ihm war mit einem rosa und silberfarbenen Haarschopf bedeckt und neben ihm schlief eine ruhig atmende Sakura, die sich fest ins Kissen gekuschelt hatte und auch ziemlich nah zu ihm. Er zuckte etwas weg und er wollte schon aufstehen, doch der Anblick dieser Frau zog ihn unweigerlich in ihren Bann. So ruhig, so friedlich und auch so schön. Die Decke war ihr etwas von der Schulter gerutscht und gab ihm den Blick auf ein zartrosa Nachthemd frei.

Er konnte nicht anders und strich sanft durch ihr seidiges Haar, das einen angenehmen Duft verströmte, doch was war das gleich wieder? Er rutschte ein Stück näher zu ihr und sog ihren Geruch tief ein, ihr Haar, ihr ganzer Körper roch so angenehm nach…

„Kirsche.“

Ertönte eine verschlafene Stimme und er starrte zu ihr, sie war wohl aufgewacht und sah ihn mit noch etwas müden Augen an.

„Was?“

War alles, was er erwidern konnte, se wiederholte ihre Antwort etwas ausführlicher.

„Mein Haar riecht nach Kirschblüten. Mein Shampoo ist aus Kirschblütenextrakt hergestellt worden….Nebenbei, guten Morgen. Ich hoffe, du warst nicht allzu verwundet, als du hier aufgewacht bist.“

Er zog seine Hand zurück und richtete sich etwas auf.

„Morgen, ich wollte dich nicht wecken…..ich muss wohl gestern auf dem Gang eingeschlafen sein. Du musst mich echt für einen Schwächling halten.“

„Warum sollte ich?“

Fragte sie etwas verwundert und sah zu ihm hinauf.

„Weil ich voll weg gepennt bin und du mich wieder durch die Gegend schleifen durftest.“

Erwiderte er und sah leicht verlegen weg, sie drehte sich auf den Rücken, rieb sich ein wenig die Augen und sah zu ihm hinauf.

„Unsinn, du warst einfach übermüdet, das ist doch keine Schande immerhin bist du auch noch erkältet, und außerdem wiegst du ja keine Tonne, da war es nicht so schwer für mich, dich hierher zu bringen. Da ich aber auch schon sehr müde war und dieses Schlafzimmer näher war, habe ich dich kurzerhand hierher verfrachtet, dich von deiner Jacke und deinen Schuhen befreit und dir die Decke übergeworfen. Ich habe auch nur noch meine Kleidung gewechselt und habe mich dann schlafen gelegt, siehst du?“

Sie deutete auf ihren Anzug, den sie nur noch auf einen Kleiderbügel gehängt hatte.

„Trotzdem ist das peinlich. Ich bin ein erwachsener Mann und sollte es wenigstens noch von allein ins Bett schaffen.“

Erwiderte er, sie richtete sich zu ihm auf. Er sah erstaunt zu ihr, als er feststellte, dass sie leise kicherte. Er hatte ihr nie zugetraut, dass sie das konnte, war ein Lächeln doch das Erfreuteste gewesen, was sie bis jetzt zustande gebracht hatte, obwohl dieses Lächeln sehr schön war.

„Was ist denn so komisch?“

Fragte er irritiert, sie beruhigte sich wieder und erklärte.

„Der Teil mit dem erwachsenen Mann…. Mein Cousin Romero ist auch erwachsen und du hast ja keine Ahnung, wie der drauf ist. Er ist immer noch ein Kindskopf sondergleichen, obwohl er schon 23 ist und auch eine Firma leitet. Wenn er und meine Cousine Erika aufeinander treffen, dann lässt er keine Gelegenheit aus, sie zu ärgern. … Auch Großvater ist manchmal noch wie ein kleiner Junge, der echt immer überglücklich ist, wenn er meiner Tante wieder einen Streich spielen kann, weil sie ihn mit ihrer schon fast hysterischen Überfürsorge nervt. Da hat er echt ein Grinsen wie ein kleiner Lausejunge drauf. …Du siehst, das Verhalten von erwachsenen Männern und kleinen Jungs unterscheidet sich nicht so gravierend voneinander für mich“

Auch er musste schmunzeln, das waren echt gewichtige Gegenargumente.

„Aber wenigstens ich…“

Begann er, doch sie führte seinen Satz weiter

„….wenigstens du könntest endlich mal einsehen, dass auch du nur ein normalsterblicher Mensch bist, der seinen Körper auch nicht immer so unter Kontrolle haben kann, wie er es gern wollte. Es war doch nicht schlimm und vielleicht merkst du dir dann endlich mal, dass auch du deinen Schlaf brauchst. Dein gestresstes Herz im Speziellen würde dir etwas Entspannung sicher danken.“

Seto schnaubte einmal tief durch, warum musste sie nur immer so verdammt Recht haben?

„Und ich war wirklich nicht zu schwer für dich?“

Er musterte sie etwas besorgt, sie schüttelte den Kopf, wobei ihre Haare sanft umherwehten und ihn schlucken ließen, was war denn nur los mit ihm?

„Nein, wirklich nicht… erstens hätte ich dich für einen Mann von deiner Größe schwerer eingeschätzt und zweitens solltest du mich nicht unterschätzen. Ich bin nicht so zerbrechlich wie ich vielleicht aussehe, ich halte einiges aus.“

Das konnte er nicht glauben, sie sah wirklich so zerbrechlich aus, so anmutig und zart zugleich. Er nickte nur stumm, bevor sie noch herausfinden könnte, dass sie auch die Fähigkeit des Diskutierens besaß. (Hat sie nur noch bestimmt nie angewendet…)

„Wie spät ist es?“

Fragte sie ihn.

„Viertel nach fünf.“

„Gut…“

Las er vom Wecker ab, sie ließ sich wieder ins Kissen fallen und kuschelte sich unter die Decke.

„Muss ich das jetzt verstehen?“

Wandte er sich verwundert an sie, sie öffnete die gerade geschlossenen Augen noch mal und erklärte ihm.

„Heute ist Samstag und somit keine Schule. Mokuba hat sich zwar heute zum Frühstück eingeladen, aber der kommt erst um acht und Luna wird mich schon wecken, wenn sie Hunger hat. Also kann ich noch eine Weile im Bett liegen, es ist so schön warm und kuschelig.“

„Verstehe… ich werde mich ins andere Bett legen.“

Verkündete er und wollte schon aus dem Bett steigen, als sie ihn am Hemdärmel packte.

„Du kannst ruhig hier liegen bleiben, mich würde es nicht stören.“

Bot sie ihm an, er suchte nach einer Ausrede, von ihrer gefährlichen Nähe weg zu kommen.

„Aber ich möchte aus dem Anzug raus….“

Meinte er schließlich, sie drehte sich mit einem Seufzen um und sagte.

„Ist auch kein Problem für mich, immerhin war ich diejenige, die dich nach deiner Ohnmacht umgezogen hat….Aber wenn du jetzt durch die Wohnung rennen willst um dich in ein kaltes Bett legen willst, was bei deiner Erkältung sehr vorteilhaft ist, bitte. An mir soll es nicht liegen. Ich wecke dich dann zum Frühstück.“

Seto entschied sich dann doch, bei ihr zu bleiben, aber wirklich schlafen konnte er nicht, immer wieder musste er flüchtige Blicke zu seiner schlafenden Schönheit werfen und sich fragen, warum er sie nun in so einem anderen Licht sah….
 

„Sag mal Seto, kriegst du etwa jeden Tag so ein leckeres Frühstück von Saki?“

Wollte Mokuba dann wissen, als die drei an Sakuras Esstisch saßen.

„Ja, warum?“

Antwortete Seto knapp, nippte kurz an seinem Tee (Kaffee kriegt er nicht der Ärmste *g*) und sah zu seinem Bruder.

„Weil ich das ungerecht finde. Ich glaube, ich werde auch krank und lasse mich von Saki pflegen.“

Meinte er mit einem Grinsen, Seto schüttelte nur den Kopf.

„Vergiss es, ich bin fast wieder gesund und da wirst du mir dann keinen auf krank machen, wenn ich wieder zu Hause bin.“

Mokuba zog einen Schmollmund, das war ungerecht, dann hatte er aber eine tolle Idee.

„Sag mal Saki, als kleine Entschädigung, dass du dich um meinen Bruder kümmern musstest, könntest du doch ein paar Tage zu uns kommen und dich von unserem Personal verwöhnen lassen. Würde dich das nicht freuen?“

Sakura sah erstaunt zu ihm.

„Zu euch??

Mokuba nickte heftig, dann sah er zu Seto.

„Seto, das ist doch eine gute Idee, oder? Sag ja, Seto, bitte, bitte sag ja!“

Seto seufzte leicht, wenn sein Bruder sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann wollte er auch unbedingt seinen Willen durchsetzen. Er massierte sich kurz die Schläfen.

„Mach dir das mit ihr aus, auch wenn ich genau weiß, dass du das in erster Linie deshalb machst, dass ich eine Aufpasserin habe und du sie überreden möchtest, dass sie dir was Süßes backt, immerhin hast du gestern die restlichen Kekse von ihr in Windeseile verputzt.“

Entgegnete Seto, Mokuba sah mit einem Hundeblick zu Sakura, die ihn aber nur unverändert ansah. Er intensivierte seinen Blick, doch noch immer kam keine Reaktion, resigniert sah er zu seinem herzallerliebsten großen Bruder.

„Seto, Saki ignoriert mich.“

„Nein tut sie nicht, sie ist nur gegen sämtliche Blickvariationen der Familie Kaiba immun. Egal ob es mein kalter Blick oder dein treuherziger Hundeblick ist….. Hätte ich das erwähnen sollen?“

War Setos Antwort, Mokuba verzog den Mund, Seto konnte manchmal echt fies sein.

„Saki, es würde mich sehr freuen, wenn du ein paar Tage zu mir und Seto kommen würdest. Möchtest du?“

Fragt Mokuba sie höflich, kaum hörbar murmelte er mit einen Seitenblick auf Seto.

„Dann hätten wir endlich mal eine Frau im Haus….“

Seto warf ihm einen strengen Blick zu. Auch Sakura hatte diese Bemerkung gehört und wanderte mit einem fragenden Blick kurz zwischen Mokuba und Kaiba hin und her, dann beließ sie es doch dabei und antwortete.

„Gerne Mokuba. Wenn du mich schon so höflich bittest, dann kann ich gar nicht mehr ablehnen…nur, was mache ich mit Luna?“

Fiel ihr plötzlich ein, sie konnte die Katze doch nicht allein lassen.

„Was machst du denn mit ihr, wenn du wieder nach Hokkaido fährst?“

Fragte Seto.

„Natürlich mitnehmen, ich habe sie auch von Hokkaido hierher mitgenommen. Sie freut sich sicher, ihre Geschwister wieder zu sehen.“

Antwortete Sakura und streichelte dem kleinen Schmusetiger sanft über den Kopf.

„Dann nimm sie mit auf unser Anwesen, sie wird schon nicht gleich an die Möbel gehen.“

„Toll, Luna darf mit! Ich wollte schon immer mal ein Haustier haben.“

Jubelte Mokuba und hätte am liebsten sofort Sakuras Sachen gepackt.

„Mokuba, du weißt aber schon, dass Luna und ich wieder nach ein paar Tagen in die Wohnung zurück kehren? Wenn du ein eigenes Haustier willst, dann musst du mit deinem großen Bruder verhandeln.“

Erinnerte Sakura ihn, Mokuba nickte nur leicht.

„Okay, ich rufe gleich mal Jeffrey an, dass er das Gästezimmer bezugsfertig machen soll.“

Sagte Mokuba und war schon im Flur verschwunden, um sein Handy zu holen.

„Sakura, du hast gerade einen großen Fehler begangen….“

Teilte Kaiba ihr mit, sie sah in verwundert an.

„Welchen denn? Wenn du nicht möchtest, dass ich euch besuche, dann werde ich natürlich hier bleiben.“

„Nein, das ist es nicht, aber du hast den Fehler begangen, dass du Mokuba nachgegeben hast und immer noch in dem Irrglauben bist, dass du so schnell wieder von ihm los kommst. Er scheint dich zu mögen und da mutiert er zu einer Klette, die du nicht mehr so schnell los wirst, geschweige denn von ihr weg kommst.“

Stellte Kaiba fest, während Sakura begann, den Tisch abzuräumen.

„Dir ist aber bewusst, dass du da gerade von deinem kleinen Bruder redest? Außerdem bin ich mir sicher, dass er etwas Besseres weiß, als sich den ganzen Tag mit mir abzugeben. Er ist doch schon vierzehn, oder?“

Seto musste schmunzeln, diesmal unterlag Sakura einem gewaltigen Irrglauben.

„Ja er ist mein kleiner Bruder und ja, er ist vierzehn, aber wie du gestern so trefflich bemerkt hast, durch unsere Vergangenheit sind viele Wunden zurückgeblieben und auch so manche Eigenheiten entstanden. Mokuba hängt nämlich nicht nur an mir, sondern auch an Menschen, die er mag….sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt, wenn du sagst, dass du wieder nach Hause fährst und er fast heulend vor dir steht, er sich an dich dranhängt und sich schwerer als ein Stein macht, damit du nicht gehst.“

Erkläre er ihr, sie sah ihn prüfend an.

„Warum hast du dann nicht eingelenkt, wenn du genau wusstest, was passiert, wenn ich einwillige?“

„Es war einzig und allein deine Entscheidung, da halte ich mich raus, außerdem wärst du bestimmt so freundlich, solange du bei uns bist, mir bei einigen wichtigen Geschäftsverhandlungen zu begleiten.“

Erwiderte er kurz, nun wurde ihr Blick zum ersten Mal neugierig.

„Du glaubst, ich würde das für dich tun?“

Meinte sie interessiert und doch so ruhig, eine unheimliche Mischung.

„Ja.“

War alles, was er sagte.

„Warum?“

„Weil du ein zu gutes Herz hast, um abzulehnen…“
 

Eine Stille trat zwischen den beiden ein, doch ihre Blicke wendeten sich nicht von dem jeweils anderem ab, bis Mokuba freudestrahlend mit seinem strapaziertem Handy herein herein kam und glücklich berichtete.

„Das Zimmer ist fertig, bis wir zu Hause sind… Saki, du kannst also ruhig schon deine Sahen packen und Seto du auch.“

Und schon zog der Wuschel seinen Bruder vom Stuhl hoch und schob ihn in Sakuras – oder besser sein derzeitiges – Zimmer. Sakura sah den beiden nach.

>Weil ich ein zu gutes Herz habe…. Ich verstehe diese Wortwahl nicht ganz. Zu gut für was? Ich bin mir sicher, dass sich dahinter ein tieferer Sinn verbirgt, wenn er diese Worte wählt, aber welche?.... Du bist echt ein rätselhafter Mensch Seto Kaiba, aber vielleicht kann ich ja noch einige knacken, es wäre zumindest erstrebenswert.<

Ging es ihr durch den kopf, doch dann wandte auch sie sich ihrem Gepäck zu…
 

„Mokuba, auch wenn sie jetzt ein paar Tage zu uns kommt, gewöhn dich nicht zu sehr an sie. Sie wird wieder gehen.“

Ermahnte Seto seinen Bruder, dieser sah ihn fragend an.

„Warum bist du dir da so sicher Seto?“

„Weil sie nicht einmal wirklich hierher nach Domino gehört und schon gar nicht zu uns.“

Antwortete Seto ihm und verschloss seinen Reisekoffer.

„Wohin denn dann Seto? Du hast doch gesagt, dass sie schon so lange mit dir in eine Klasse geht?“

Hakte der Schwarzhaarige nach.

„Sie gehört nach Hoffaido, an den Ort, wohin sie immer wieder zurückkehren kann….2
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Familie

07. Familie
 

Die schwarze Limousine der Kaibas hielt vor dem großen Anwesen. Der Chauffeur öffnete die hinteren Türen und half Sakura mit einer einladenden Hand aus dem Wagen.

„Vielen Dank.“

Bedankte sie sich freundlich bei Kaibas Angestellten, er nickte nur freundlich, dann folgten Seto und Mokuba. Roland erwartete sie schon am Eingang, er hatte die letzen Tage zusammen mit Mokuba die Firma gewissenhaft geleitet.

„Schön, Sie wieder zu sehen Herr Kaiba. Ich hoffe, Sie sind wieder vollends genesen.“

Begrüßte er seinen Chef, dieser meinte nur knapp.

„So gut wie, ich habe meine Pflegerin mitgenommen.“

Und schon war er in der Tür verschwunden, um Rolands verwunderten Blick nicht ertragen zu müssen. Dieser sah freundlich zu Sakura, Mokuba stellte sie vor.

„Roland, das ist Sakura Izumi…Saki, das ist Roland. Und die kleine Katze da heißt Luna“

„Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, Fräulein Izumi. Nennen Sie mich einfach Roland.“

„Die Freude ist ganz meinerseits Roland.“

Dann betraten auch sie die Villa, in der Eingangshalle sahen sie Seto wieder, dem Jeffrey gerade erzählte, dass während seiner Abwesenheit alles in bester Ordnung gewesen sei und auch keine größeren Verwüstungen seitens seines kleinen Bruders stattgefunden hatten.

„Sakura, das ist mein Butler Jeffrey. Wenn du was wünschst, sag es einfach ihm.“

Erklärte Kaiba ihr, sie nickte nur stumm, dann ging es dir Treppen rauf zu den Schlafzimmern, die alle im ersten Geschoß lagen.

„Also Saki, das Zimmer d gleich neben dem Treppenaufgang ist meins, in dem daneben meine Videospiele und das am Ende des Ganges gehört Seto, die Tür links davon führt zu deinem Zimmer. Komm mit, es wird dir bestimmt gefallen.“

Mokuba plauderte fröhlich vor sich hin, natürlich mit Sakura im Schlepptau. Schön langsam beschlich sie der Verdacht, dass Kaiba mit Mokubas Beschreibung doch nicht übertrieben hatte, so anhänglich wie er jetzt schon war. Sie betraten den Raum, der geräumig und Licht durchflutet war. Darin befanden sich ein großes Himmelbett, eine gemütliche kleine Sitzecke, ein Fernseher, ein Schreibtisch und einige Wandregale.

„Rechts ist die Tür zum Schrankraum, die Tür gegenüber deines Zimmers führt ins Bad… Gefällt es dir?“

Wollte Mokuba wissen, sie nickte.

„Ja, es ist sehr schön…. Hast du angeordnet, dass die Vorhänge der Bettbezug gewechselt werden?“

„Klar, bei dir in der Wohnung hast du ja auch vorwiegend rosa und dunkelgrün, da habe ich schnell umdekorieren lassen. Ich wollte eigentlich auch Blumen reinstellen lassen, wusste aber nicht, was deine Lieblingsblumen sind.“

Bejahte er die Frage.

„Danke Mokuba, das ist sehr lieb von dir…. Und was meine Lieblingsblumen angeht, nun ja, am liebsten gefallen mir die rosafarbenen Kirschblüten, aber gleich danach kommen Lilien und natürlich Rosen.“
 

Dann ließ Mokuba sie in Ruhe auspacken, er kümmerte sich etwas um die verschreckte Luna, es war für sie ja eine völlig ungewohnte Umgebung. Seto hatte sich natürlich sofort in sein Zimmer verkrochen und sich an den Computer gehängt, um zu sehen, wie es denn seiner geliebten Firma ging. Nach einer Weile klopfte es an seiner Tür und von ihm kam ein knappes

„Herein.“

Sakura erschein in der Tür und lehnte sich gegen den Türrahmen. Er sah von seinem PC auf und wartete schon auf eine Standpauke seitens ihr, doch sie blieb stumm und sah ihn nur an.

„Willst du mir denn nicht sagen, dass ich mich nicht gleich wieder so überanstrengen soll und ich mich noch schonen müsste, weil ich noch nicht ganz auf dem Damm bin und wegen meiner Herzprobleme?“

Fragte er, nach einem kurzem Seufzen stellte sie die Gegenfrage.

„Wenn du dies selber weißt, warum tust du das dann nicht auch?“

„Ich kann eben nicht anders….“

Antwortete er langsam, mit dem hatte er nun nicht gerechnet.

„Du kannst dich also dazu zwingen trotz Kopfschmerzen und aufkommender Müdigkeit zu arbeiten, aber du schaffst es nicht, dich davon abzuhalten?“

Forschte sie weiter, er nickte nur stumm.

„Nun gut, dann muss dich deine Pflegerin zwingen.“

Sie schritt zu ihm, nahm ihm die Mouse weg und fuhr den Computer runter.

„Aber ich muss mich als Präsident doch um die Firma kümmern…“

Versuchte er, sie zu überzeugen, dass er weiter arbeiten müsste.

„Wenn du aber so weiter machst, wird diese Firma bald keinen Präsidenten mehr haben. Du solltest mehr Rücksicht auf dein Herz nehmen, bevor es mal streikt. Das Mindeste was dir nach Herzrhythmusstörungen dann widerfahren kann, ist ein Schlaganfall und selbst der kann tödlich sein. So etwas kann einen Menschen furchtbar verändern….Wenn du es nicht wegen deiner selbst willen schaffst, dich zu schonen, dann wenigstens für Mokuba, deine Familie.“

Sagte Sakura mit eindringlicher Stimme, diese Worte verstand sogar Seto.

Er nickte stumm, dann erhob er sich und strich ihr einmal sanft durchs Haar.

„Warum weißt du so verdammt gut, was du sagen musst, damit ich auf dich höre? Und warum gibst du dir solche Mühe mir mein Herzproblem klar zu machen? Verrat mir das…“

Verlangte er leise von ihr, über ihr Gesicht huschte ein sanftes Lächeln.

„Das Erstere weiß ich selbst nicht so genau, jedoch das anderer…. Als ich noch sehr klein war, da war mein Großvater auch oft ein zu hektischer Mensch, der am liebsten Tag und Nacht gearbeitet hätte doch er hat sich damit aufgearbeitet bis es nicht mehr ging… er hatte einen Herzinfarkt. Da wurde er sich bewusst, dass es auch anderes gehen muss und er lernte, die Dinge ohne Hektik anzugehen und mit ruhiger Hand zu arbeiten.

Er ist wieder vollends genesen und er freut sich seines Lebens, nur bei Großmutter war es damals nicht so. Sie wollte, wie Großvater im Krankenhaus war, alles alleine schaffen und hielt nichts von seiner neunen Lebensweise, bis ihr Körper nicht mehr wollte und sie einen Schlaganfall hatte. Sie ertrank in Selbstmitleid, Depressionen und Selbstvorwürfen und muss seitdem sehr starke Medikamente nehmen. Ihr Gemütszustand ist zwar wieder der alte, aber es tut ihr noch immer weh, dass sie jede körperliche Anstrengung vermeiden muss. Sie war immer eine sehr arbeitsame Frau und es war schwer für sie von dem einen auf den anderen Tag gar nichts mehr machen zu dürfen…

Verstehst du jetzt, warum ich deshalb nicht will, dass du gleich wieder so übertreibst? Du gehörst auch zu den Arbeitstieren, die bis zum Umkippen 200% geben.“

Da konnte er natürlich verstehen, dass sie versuchte, ihn etwas zu bremsen, es musste ja nicht gerade schön gewesen sein, als ihre Großmutter so drauf war.

>Es ist zwar nur immer Stückchen um Stückchen, aber ich habe wieder etwas mehr über ihre Familie erfahren. Es müssen sehr fleißige Leute sein, zumindest ihre Großeltern und ich denke, ihr Großvater hat ihr auch diese Ruhe beigebracht. Ich frage mich, ob sie sich überhaupt aufregen kann…. Wohl eher nicht.<

Dachte er und wandte sich zur Tür.

„Lass uns runter gehen, ich frage mich, wo mein Bruder abgeblieben ist.“

Meinte er und sie begaben sich auf den Weg nach untern, wo sie dem Butler begegneten.

„Wo ist Mokuba?“

Fragte Seto ihn kurz angebunden.

„Er meinte, er wolle für Fräulein Izumi ihre Lieblingsblumen besorgen. Er ist Richtung Garten verschwunden, Sir.“

Teilte ihm Jeffrey mit, Seto sah zu Sakura.

„Gibt es in deinem Garten Kirschbäume?“

Fragte sie ihn, er bejahte.

„Ja, Mokuba wollte damals unbedingt Kirschbäume, die rosa blühen… Sie sind im hintern Teil des Gartens.
 

Und schon eilte Sakura die Treppen runter und in den Garten hinaus, Seto, der ihre plötzliche Eile nicht verstand, hinterher.

>Mokuba wird doch nicht ernsthaft versuchen…<

Dachte sie unterm Laufen, doch als sie bei den Bäumen ankam, wurde ihr das Gegenteil bewiesen. Mokuba kletterte auf einen der Bäume herum und versuchte, einige der schon blühende Äste zu pflücken

„Mokuba, ich bitte dich, komm da runter!“

Rief sie ihm nach oben, er schaute zu ihr.

„Aber Saki, das sind doch deine Lieblingsblumen….“

„Und es nicht wert, dass dir dafür etwas passiert. Steig wieder runter.“

War ihr Einwand, er gab nach und kletterte wieder runter, doch dann rutschte er an der Rinde ab und verlor den Halt. Er fiel gen Boden, doch er schlug nicht auf, ein paar schlanke Arme hatten ihn gefangen. Überrascht sah er ins Sakuras besorgtes Gesicht.

.“Saki?...Danke.“

Brachte er etwas geschockt hervor und umarmte sie kurz , sie schüttelte den Kopf.

„Tu das bitte nie wieder. Versprich mir das!“

Forderte sie mit strenger Stimmer, er nickte stumm.

„Aber ich wollte dir doch eine Freude machen…“

„Das bezweifle ich auch gar nicht und es freut mich, aber glaub mir, ich bin kein solch halsbrecherisches Unterfangen wert. Es freut mich viel mehr, wenn du gesund und vor allem in einem Stück bist… Und jetzt sieh mich bitte nicht mehr so bedrückt an, dein strahlendes Gesicht ist mir wesentlich lieber.“

Er lächelte sie an, dann fiel ihm aber auf, dass sie ihn immer noch auf ihren Armen hielt.

„Saki, du kannst mich wieder runter lassen, ich bin dir doch sicher viel zu schwer.“

„Das höre ich in letzter Zeit öfter, aber es ist nicht so….“

Entgegnete sie, ließ ihn aber trotzdem wieder auf den Boden.

„Sakura, das glaubt dir trotzdem keiner, du hast einfach nicht die Statur dazu.“

Hörten sie Setos Stimme hinter sich, Mokuba verflüchtigte sich lieber ins Haus, bevor er noch eine Standpauke von Seto bekam.

„Ich habe nicht die passende Statur dazu? Inwiefern?“

Wandte sie sich an Seto.

„Du bist viel zu klein und zu zierlich, um dir glauben zu können, dass du sehr kräftig bist… hier.“

Seto streckte seinen Arm aus und brach ihr einen kleinen Blütenzweig ab (Ist ja kein Problem bei seiner Größe) , di Knospen waren noch fast geschlossen. Dann reichte er ihr diesen.

„Vielen Dank Kaiba.“

Sie nahm den Zweig dankend an.

„Wenn sie noch nicht ganz aufgeblüht sind, hast du länger was davon.“

Erwiderte er, sie nickte nur stumm und roch an dem kleinen Zweig, es war ein angenehmer Duft. Seto beobachtete sie dabei, sie sah niedlich aus.

>Verdammt, diese Frau bringt mich um den Verstand, gerade habe ich mich doch ernsthaft gefragt, wie sich ihre Lippen anfühlen müssen? Wohl genauso zart und weich wie sie aussehen…. Gott, ich werde doch wohl keine ernsthaften Gefühle für sie entwickeln? Und wenn doch? Sie würde sie nie erwidern….<

Er verzog sich bis zum Abendessen auf sein Zimmer, ihm brummte der Schädel. Sakura ließ sich von Mokuba zu einem Duell auf seiner Playstation hinreißen und zu seinem Entsetzen war sie in jedem Spiel erstaunlich gut. Die schaffte es bei seinem Carracing – Game sogar, einen neuen Streckenrekord aufzustellen, was der Schwarzhaarige seinem Bruder beim Essen bis ins kleinste Detail erzählen musste. Mokuba konnte echt ohne Punkt und Komma reden Während Seto schon wieder ein Anflug von Kopfschmerzen überkam, saß sakura in aller Seelenruhe da und ließ sich ihr Essen schmecken, obwohl Mokuba nun auch sie zutextete.

„Sakura, sag mal, stört e dich denn überhaupt nicht, dass er in einer Tour dahinquatscht? Wo nimmst du nur die nerven her?“

Fragte Seto sie, sie meinte nur gelassen.

„Eisernes Training…“

„Aber du hast doch fast nie Leute um dich, wo nimmst du das Training her?“

„Ich verbringe einen großen Teil meiner Ferien immer zusammen mit meinem Cousin im Haupthaus. Sie haben große Ähnlichkeit miteinander. Und meine jüngere Cousine kann auch ohne Punkt und Komma reden, liegt wohl daran, dass sie nicht weiß, was diese Worte bedeuten…“

Erklärte sie, das reichte ihm aber noch nicht aus und nach einem fordernden Blick seitens Seto erzählte sie weiter.

„Romero hat ein sehr sonniges Gemüt und wir haben schon immer viel gemeinsam unternommen. Wir waren eigentlich immer in den Ferien zusammen und er hat mir auch immer von Gott und der Welt erzählt… Wenn man in sein fröhliches Gesicht sieht, kann man ihm einfach nicht mehr böse sein und er ist auch immer sehr bemüht, mir eine Freude zu machen. Er liebt es, mich den ganzen Tag von einem Ort an den andren zu schleifen…. Mokuba erinnert mich sehr an ihn, vor allem weil Romero mal genauso eine schwarze Haarmähne hatte wie den Bruder….“

Ihre Augen schimmerten wieder in den schönsten Farben, als sie daran dachte, was sie mit Romero schon alles unternommen hatte. Ihr wurde ganz warm ums Herz.

„Sag mal Saki, warum heißt dein Cousin Romero? Das ist doch kein japanischer Name.“

Wollte nun Mokuba wissen, sie nickte.

„Das stimmt. Romiero ist Halbitaliener, Onkel Pablo stammt aus Verona. Romero lebt jetzt auch dort, Onkel Pablo und Tante Kasumi sind vor ein paar Jahren nach Osaka gezogen, als sie meine Zwillingscousinen Kari und Rika adoptiert haben. Romero leitet dort eine Firma zusammen mit Michele. Er ist genau wie Romero auch immer gut aufgelegt und freundlich, ich glaube, dass liegt an der italienischen Mentalität.“

„Wow, du hast ja eine weit verzweigte Verwandtschaft. Ist Michele auch ein Cousin von dir, vielleicht Romeros Bruder? Lieg ich richtig?“

Der Kleine war heute wieder mal sehr neugierig, Sakura schüttelte den Kopf.

„Nein, Michele ist Romeros Lebensgefährte. Ich habe nur einen Cousin, eben Romero, das andere sind alles Cousinen.“

Erwiderte sie, Seto musste feststellen, dass ihre Familie wohl sehr vielfältig war. Und dabei war er sich sicher, dass dieser Romero noch nicht einmal der schrägste Vogel war…
 

Die Sonnenstrahlen weckten Seto am nächsten Morgen in seinem gewohnt riesigen Himmelbett mit blauen Vorhängen. Er war ausgeruht und fühlte sich schon wieder sehr fit. Etwas rührte sich neben ihm und er drehte sich zu Seite, doch leicht enttäuscht musste er feststellen, dass es sich nicht wie am Vortag um einen rosafarbenen, sondern einen schwarzen Haarschopf handelte. Mokuba hatte sich wohl mal wieder zu ihm ins Bett geschlichen.

Er stand leise auf und genoss die warmen Sonnenstrahlen, die durch sein Fenster schienen,.

>Jetzt muss ich mich dann aber echt mal fragen, ob mit mir alles in Ordnung ist. Ich war gerade eben traurig, weil nicht Sakura neben mir im Bett gelegen hat. ..Ob sie wohl schon wach ist? Ich könnte doch nach ihr sehen….<

Dachte er und schon war er aus dem Zimmer verschwunden und in ihres gehuscht. Sie schlief wirklich noch. So wie es den Anschein hatte, trug sie ein silbrig glänzendes Nachthemd, sie hatte sich wie gestern in ihren Deckenvergraben und ihre Haare verteilten sich über ihr gesamtes Kissen. Sie sah aus wie ein kleiner Engel und er betrachtete sie eine Weile, bis etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregte.

Auf dem Nachtkästchen neben ihr stand eine kleine Vase und in ihrem Inneren der Zweig von gestern, die Blüten waren gerade am Erblühen….
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Konfrontation

08. Konfrontation
 

Den gestrigen Tag hat Mokuba damit verbracht, um mit Sakura und sogar mit Seto (Der endlich einmal eingesehen hat, dass er am Sonntag mal nicht abreiten musste) ein paar Gesellschaftsspiele zu spielen. Nachmittags hat er dann versucht, Luna ein paar Tricks beizubringen, was aber kläglich gescheitert ist, da Luna nicht im Geringsten daran dachte, das zu tun, was Mokuba wollte. Tja und am Abend wurden die beiden Älteren zwangsverpflichtet mit ihm DVDs zu kucken…..

Sakuras Handy läutete und sie ging ran, wenn sie angerufen wurde, dann konnte das nur etwas Wichtiges sein.

„Großvater? Was gibt es denn?“

Konnten die beiden Brüder, die zusammen mit ihr am Frühstückstisch saßen, vernehmen. Mokuba sah neugierig zu Saki, die nur hie und da ein kurzes

„Ja“

Von sich gab, bis sich ihr Wortschatz erweiterte und sie sagte.

„Ich werde mein Möglichstes tun, um unsere Familie statusgerecht zu repräsentieren…. Ich kann doch verstehen, dass du mich dort hin schicken willst, wo du extra in New York von der Konferenz abreisen müsstest. Ich hoffe nur, du überanstrengst dich nicht und sei bitte lieb zu Tante Hiromi, sonst braucht sie aus nervlichen Gründen eine Vertretung und schickt dir Erika oder noch besser, Haruka…. Bis bald und pass auf dich auf.“

Sie legte auf und gab das Handy wieder in ihre Tasche, Mokuba platzte schon fast vor Neugierde.

„Saki, war das dein Opa? Was wollte er denn?“

Sie nahm einen Schluck Tee und sah zu dem Schwarzhaarigen.

„Ja, das war er, er hat mich gebeten, dass ich ihn auf einem Ball hier in Domino vertrete. Er ist zurzeit auf Geschäftsreise und auch für meine anderen Familienmitglieder wird es zu knapp, um rechtzeitig bis heute Abend her zu kommen. Also werde ich wohl seiner Bitte nachgehen und an seiner Stelle dort erscheinen.“

Erzählte Sakura, Seto zog eine Braue hoch.

„Ein Ball? Heute Abend? In Domino? Aber heute findet doch nur eine Gala zu Ehren eines neuen Projektes in der Stadthalle statt. Nun ja, nur ist übertrieben, viele prominente Persönlichkeiten der japanischen Wirtschaft werden erscheinen…. Ich sollte da eigentlich auch hin gehen.“

Fiel ihm leider Gottes wieder ein, sie nickte.

„Ja, diese Gala meine ich, die Einladung unserer Familie ist schon auf dem Expressweg zu mir unterwegs. Gehst du hin?“

Seto lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Es interessiert mich zwar überhaupt nicht, aber ich werde wohl keine andere Wahl haben. Das bin ich meinem Ruf schuldig.“

„Dann sind wir ja schon zu zweit…“

War Sakuras Kommentar, er nickte.

„Ja, nur gut, dass ich gerade eine Begleitung für die Gala gefunden habe.“

Pflichtete er ihr bei, sie sah ihn fragend an.

„Wen denn?“

„Dich….“
 

Um Punkt 19 Uhr hielt Kaibas Limousine vor Sakuras Wohnblock um sie abzuholen, da es unkomplizierter gewesen war, dass Sakura sich in ihrer Wohnung zurecht machte, wo auch alles dazu nötigen Gegenstände waren, als dass sie das ganze Zeug in die Villa geschleppt hätte. Kaiba ging die Treppen hoch und öffnete die Wohnungstür mit Sakuras Zweitschlüssel, den sie Mokuba während Setos „Krankenstand“ überlassen hatte. Er trat ein und sah sich um, noch keine Sakura in Sicht.

„Sakura, bist du fertig? „Wo steckst du?“

Fragte er und erhielt eine gedämpfte Antwort.

„Ich komme schon.“

Dann öffnete sich die Tür zum Badezimmer und seine Mitschülerin trat heraus, Seto stockte der Atem. … Sie trug ein elegantes, silberfarbenes Abendkleid, das genau wie ihre Augen wunderschön im Licht schimmerte. Es war schulterfrei und ärmellos, um ihren Hals trug sie eine zarte Silberkette und einen mit rosa Perlen versetzten Anhänger, der die Form einer Blume hatte. Ihr Armkettchen und auch die Ohrringe und die Silberhaarspange waren genauso gefertigt. Ihre Haare hatte sie glatt frisiert und ihre Silbersträhnen zu kleinen Zöpfchen geflochten….einfach ein bezaubernder Anblick. Sie zog sich ihre Stöckelschuhe an und packte ihre Handtasche, dann meinte sie.

„Ich bin fertig. Wir können also gehen, wenn du möchtest.“

Kaiba erwachte wieder aus seiner Starre und nickte, dann verließen sie die Wohnung und es ging ab zum Ball.
 

„Guten Abend Herr Kaiba, es ist schön, Sie begrüßen zu dürfen.“

Hieß ein Portier Kaiba vor der Stadthalle willkommen, Seto reichte ihn nur desinteressiert seine Einladung, der Portier wandte sich Sakura zu, die ihm freundlich ihre Einladung zeigte.

„Guten Abend, ich bin Sakura Izumi und vertrete meinen Großvater, er ist leider verhindert.“

Erklärte sie ihm, er warf einen kurzen Blick auf das Papier und seine Augen wurden groß.

„Willkommen Fräulein izumi, ich hoffe, Sie genießen die Veranstaltung. So schade es auch ist, dass Ihr Großvater nicht persönlich erscheinen konnte, doch er hat uns doch einen bezaubernden Ersatz geschickt, meine Teuerste.“

Begrüßte er sie überschwänglich und gab ihr einen Handkuss, dann begab sie sich aber mit Kaiba zur Gala.

>Wer ist nur ihr Großvater, wenn der Portier so ausflippt? Ach auch egal, Hauptsache, ich kann hier schnell wieder weg.<

Ging es Kaiba durch den Kopf, da traf er auch schon auf einige Geschäftspartner, die sich natürlich bei ihm einschleimen wollten. Auch Sakura traf auf einige bekannte Gesichter, während Seto von den Schleimern in Beschlag genommen wurde, auch ihr erging es nicht anders.

Eine Weile später trafen sie wieder aufeinander und gönnten sich erst einmal einen kühlen Drink, während der Veranstalter seine Eröffnungsrede (besser gesagt noch immer seit einer Stunde) hielt.

„Ich frage mich immer wieder, wo diese Leute die Energie her nehmen, mir derart zu Kreuze zu kriechen.“

Sagte Seto und war froh, endlich wieder bei ihr zu sein.

„Das wird wohl immer ein Rätsel bleiben, aber ich mache immer das, was Großvater mir gesagt hat, wenn er mich auf irgendwelche Treffen mitgenommen hat.“

Antwortete sie ihm, das machte ihn neugierig.

„Ach und was war das für eine Weisheit?“

„Immer freundlich lächeln und die Ohren auf Durchzug stellen.“

Meinte sie schlicht, Kaiba musste schmunzeln.

„Ein kluger Mann, dein Großvater… nur leider halte ich nichts von der freundlichen Art und kann diese Methode nicht anwenden.“

„Das bleibt jeden selbst überlassen, für mich und auch für so ziemlich den Rest meiner Familie ist dies die effizienteste Methode und auch bei weitem die Leichteste. Es ist zu anstrengend für mich, immer streng und böse zu schauen, das beansprucht mir zu viele Muskeln.“

Erklärte Sakura, Seto schüttelte nur den Kopf.

„Es ist überhaupt sehr schwer, bei dir einen definierbaren Gesichtsausdruck zu finden, aber mit scharfer Beobachtung kann man leichte Regungen erkennen. Am leichtesten hat man es bei dir, wenn man dir Schokokuchen vor die Nase setzt.“

Stellte er fest, was sie lächeln ließ.

„Da hast du Recht, aber ich habe dir ja auch gesagt, dass es sehr schwer für mich ist, überhaupt Gefühle zu zeigen. Aber ehrlich gesagt lag mein Frohsinn damals nicht allein am Schokokuchen…“

Berichtigte sie ihn, er zog eine Braue hoch.

„Woran denn noch?“

„Weil mal endlich nicht allein in der Wohnung war und jemanden hatte, mit dem ich diese Leckerei teilen konnte. Darüber habe ich mich sehr gefreut.“

Gab sie zu und sah zu ihm, sein verwunderter Blick entging ihr nicht.

„Sag bloß, du hast dich über meine Gegenwart gefreut? Fü gewöhnlich ist jeder froh, wenn er mich nicht sieht…außer Mokuba natürlich.“

„Du solltest endlich akzeptieren, dass ich nicht das in dir sehe, für das dich andere Menschen halten. Mir ist deine Gegenwart nicht unangenehm und ich finde es schön, dass du mich nicht wie die anderen wie Luft behandelst, sondern dich mit mir unterhältst. Bei dir macht das wenigstens Sinn.“

Sie sah bei diesen Worten tief in seine saphirblauen Augen und wieder trafen ihn diese Worte in sein verwundetes Herz. Am liebsten hätte er sie dafür in die Arme geschlossen und sie geküsst, doch das durfte er nicht. Sie würde ihn bestimmt wegstoßen und das wollte er nicht.
 

Gut zwei Stunden später herrschte schon eine ausgelassene Stimmung auf dieser ach so vornehmen Gala. Skura hatte sich kurz bei Seto entschuldigt und war auf die Toilette gegangen. Sie war gerade wieder bei ihm angekommen, als sie eine ihr nicht unbekannte Stimme hörte und sich zu der Person umdrehte..

„Shinji? Was machst du denn hier?“

Fragte sie knapp, der junge Mann namens Shinji eilte zu ihr und meinte.

„Vater wollte nicht in diese riesige Stadt und hat mich geschickt. Schön, dich mal wieder zu sehen, Sakura….Sag mal, bist du eigentlich von allen guten Geistern verlassen?“

Er warf ihr einen musternden und leicht wütenden Blick zu, sie erwiderte unverändert.

„Wie meinst du das?“

Er zeigte auf Kaiba und sagte verächtlich schnaufend.

„Ist DER da etwa deine Begleitung? Weißt du denn nicht, wer DAS ist? Das ist ein Kaiba!“

Sakura nickte und sagte schlicht.

„Natürlich weiß ich, wer mein Begleiter ist.“

„Sakura, das kann doch nicht dein Ernst sein! Wie kannst du deiner Familie, unserer ganzen Gemeinde nur so in den Rücken fallen? Du weißt, was die Kaibas uns fast angetan hätten“

Shinji war sehr aufgebracht und warf Kaiba einen hasserfüllten Blick zu, der wiederum einen fragenden zu Sakura warf.

„Was meint der da damit? Gibt es da etwas, das ich wissen sollte, Sakura?“

„Kaiba, das kannst du nicht wissen, das liegt nun schon ein ganzes Jahrzehnt zurück… zwischen der Familie izumi und der Familie Kaiba herrschte eine tiefe Kluft.“

Erwiderte Sakura, Shinji kostete das einen Lacher.

„Eine tiefe Kluft? Gozaburo Kaiba wollte uns damals in den Ruin treiben, meinen Vater, deinen Großvater, uns alle eben. Doch das ist diesem geldgierigen Schwein nicht gelungen, unsere Familienoberhäupter haben den Betrug durchschaut und diesen Teufel aus unserer Gegend vertrieben. Wir hassen die Kaibas, er ist genauso ein Teufel wie der Alte…und du kreuzt hier mit ihm auf Sakura. Ausgerechnet du!“

„Shinji, ob deine Familie die Familie Kaiba verachtet oder gar hasst, das hat nichts mit mir zu tun. Meine Familie hat damals jeglichen Kontakt zu ihr abgebrochen und es damit belassen, Hass macht nur böses Blut und verursacht unnötige Konflikte…außerdem hast du kein Recht, ihn mit Gozaburo in einem Topf zu werden. Gozaburo war ein gefühlskalter, von Macht und Habgier besessener Mensch, Seto ist nicht so. Normalerweise differenziere ich nicht so, aber durch ihn fließt nicht einmal Gozaburos Blut! Mich davon zu überzeugen, wie schlecht diese Familie doch sei ist bei mir verlorene Liebesmüh, ich habe mir eine eigene Meinung gebildet, eine objektive und die sieht ganz und gar anders aus, als dein Vorurteile und Verallgemeinerungen.“

Erklärte sie Shinji, er konnte nicht glauben, was er da hörte.

„Und diese Worte aus dem Mund einer Izumi, unsere Familien sind schon seit Generationen eng miteinander verbunden und bald wird dies sogar durch eine Heirat sein…. Das weißt du genau und trotzdem verrätst du uns so? Was würde nur dein Großvater dazu sagen?“

„Er wäre derselben Meinung wie ich… Shinji, du weißt, dass ich nichts von dieser Eheschließung, die unsere Großmütter damals vereinbart haben, halte.“

„Das solltest du aber, denn du wirst diejenige sein, die ich erwähle, mich zu ehelichen.“

Shinji konnte sich kaum mehr unter Kontrolle halten, Sakura verschränkte nur leicht die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf.

„Wann wirst du es endlich einsehen Shinji Ashaya? Dieses Eheversprechen wurde damals geschlossen, als du und meine Cousine Haruka zur Welt gekommen wart. Wenn du eine Izumi heiratest, dann Haruka oder von mir aus eine meiner anderen Cousinen, ich würde nie an deiner Seite leben wollen.“

Meinte sie bestimmt, Kaiba sah abwechselnd zu diesem Ashaya und zu Sakura.

>Schön langsam reicht es mir, zuerst kommt dieser Typ unangemeldet hierher, dann beschuldigt er Sakura, dass sie eine Verräterin sei, dann rückt sie endlich damit raus, dass zwischen den Izumis und den Kaibas einige ernsthafte Dinge vorgefallen sind und jetzt will sich dieser Shinji Ashaya sie auch noch als Zukünftige nehmen?! Der Kerl hat sie doch nicht alle, wenn er glaubt, dass er damit durchkommt…<

Ging es Seto durch den Kopf, jetzt meldete sich Shinji wieder zu Wort.

„Aber Haruka will ich nicht, die ist so, so ein… Mannweib. Und deine anderen Cousinen? Rika und Kari sind noch zu jung und Erika kreuzt doch ständig mit einem anderen Lover bei euch auf. Von Salvia will ich gar nicht reden, diese Furie…..Sakura, du bist perfekt, ich will dich. Du hast von allen das beste Aussehen und den besten Körperbau. Wenn deine Familie einwilligt, dann gehörst du schon in diesem Sommer mir…Und jetzt gehe endlich von diesem Bastard weg!“

Forderte er, aus ihrem Blick wich jegliches Gefühl, er war dabei zu weit zu gehen, viel zu weit. Zuerst flüsterte sie leise

„Wenn ich Salvia wäre, würde ich dich jetzt auch ungespitzt in den Boden rammen“

dann meinte sie aber bestimmt.

„Shinji, du irrst gewaltig, wenn du denkst, dass ich dich auf Anordnung meiner Familie heiraten würde… selbst wenn dies hieße, dass sie mich ausschließen würden, dich würde ich nie nehmen und das weißt du schon seit so vielen Jahren. Akzeptiere dies endlich.“

Das kostete ihn einen Lacher, das glaubte er nicht.

„Du? Nein, du könntest das nicht, du hast doch bis jetzt immer getan, was sie von dir verlangt haben und glaub mir, ich werde sie davon überzeugen, dass sie dich herausgeben. Auch wenn sie dich noch so wie einen Schatz hüten. Dein Großvater und mein Vater sind zu gute Freunde, um eine Ablehnung zu erteilen….Glaub mir, ich erreiche immer das, was ich will.…. Und glaub mir eins, mein Herzchen, ich werde es in Windeseile schaffen, dass du IHN da vergisst.“

Sakura atmete einmal tief durch, dann erwiderte sie langsam und eindringlich

„täusch du dich nicht… ich bin bereit, viel für die Familie zu tun, doch ich werde für sie nie einen Mann ehelichen, den ich nicht liebe. Wenn sie es nicht verstehen, dann muss ich von ihnen gehen, aber immer noch besser, als ein Leben lang an deiner Seite zu sein“

Sie drehte sich von ihm ab und ging die letzten paar Schritte zu Kaiba, würde aber dann sogleich von Shinji unsanft am Handgelenk gepackt. Ehe er sie aber zu sich ziehen konnte, fiel er krachend zu Boden. Kaiba hatte ihm einen gehörigen Kinnhaken verpasst.

„E reicht du einfältiger Bauerntrampel! Von mir aus kannst du mich hassen, so viel du willst, aber wage es nicht noch einmal, Sakura zu belästigen. Das nächste Mal verpasse ich dir richtig eine. Verschwinde!“

Seto sah ihn aus eisigen Augen an, dieser einfältige Tölpel hatte sich zuviel herausgenommen.

„Verflucht seiest du, Kaiba! Wenn ihre Familie erfährt, dass du einen Hausfreund geschlagen hast, werden sie alles versuchen, um Sakura von dir weg zu bringen….und glaub mir, sie werden es erfahren.“

Zischte Shinji, während er sich das schmerzende Kiefer rieb und sich anschließend das Blut seiner geplatzten Unterlippe wegwischte. Sakura sah einige Momente lang zu Kaiba, doch dann erwiderte sie dem hitzigen jungen Mann von Hokkaido

„Shinji, du denkst doch nicht wirklich, dass du damit durchkommen wirst?Großvater wird wissen wollen, wie es dazu kam um sich ein Bild von dem Geschehenen zu machen und er wird erfahren, dass du dich unmöglich benommen hast.“

Ashaya rappelte sich auf und meinte nur grinsend.

„Mein Wort wird mehr Gewicht haben als deins, du bist nur eine Frau…und als Entschädigung wirst du meine Frau!“

Dann aber machte er sich vom Acker, da ihn Kaibas bedrohliche Körperhaltung doch nicht mehr so behagte. Auch Sakura und Kaiba fuhren bald nach Hause, sie hatten schon genug Aufmerksamkeit erregt….
 

Fortsetzung folgt
 

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Verworrene Geheimnisse

09.Verworrene Geschehnisse
 

Den Medien war Kaibas Kinnhaken nicht entgangen und füllte einige Klatschzeitungen, welche er natürlich sofort verklagte, als er den Artikel erblickte. Mokubas Versuche, zu erfahren, was gestern wirklich passiert sei, scheiterten bis dato noch, da Seto nicht darüber reden wollte und Sakura es auch für besser empfand, sich erst einmal in Schweigen zu hüllen. Der Vormittag verlief ruhig, war ja Schule und das hieß soviel wie gähnende Langeweile. Nachmittags war Kaiba in der Firma und Sakura besuchte einen Kurs an der Hochschule, sie kam sogar später nach Hause als Kaiba, da sie auch noch einen Abendkurs hatte und das wollte was heißen. Mokuba war bereits im Bett, die letzten paar Tage hatte er nicht viel geschlafen und wollte ausnahmsweise ausgeschlafen sein, so kam es, dass Sakura sich nach dem Essen auf ihr Zimmer zurückzog und erstmal ein entspannendes Bad nahm.

Als sie wieder ins Zimmer zurückkehrte, stellte sie fest, dass Kaiba sie bereits auf der Sitzecke erwartete.

„Sakura, du schuldest mir einige Erklärungen. Findest du nicht?“

Fragte er sie, sie nickte stumm und gesellte sich zu ihm, wobei ihm auffiel, dass sie mit Bademantel bekleidet war und er kein Nachthemd darunter entdecken konnte. (Spanner, wo siehst du nur schon wieder hin?^^)

„Was möchtest du zuerst wissen Kaiba?“

Fragte sie und sah ihn abwartend an, während er sich fragte, ob es nicht besser für ihn gewesen sei, wenn er erst fünf Minuten später gekommen wäre, wenn sie schon vollständig bekleidet gewesen wäre.

„Was ist zwischen deiner Familie und meinem Stiefvater vorgefallen?“

Wollte er wissen, sie schloss kurz die Augen, dann begann sie.

„Nun, wie schon erwähnt, das Ganze ist nun schon zehn Jahre her….Gozaburo Kaiba trat an meinen Großvater, Shinjis Vater und auch einige andere Leute aus unserer Gegend heran, um mit ihm ein lukratives Geschäft einzugehen. Es schien wirklich lohnenswert, die Gegend hätte einen enormen wirtschaftlichen Aufschub erfahren, doch Großvater war skeptisch und seine Vermutungen bestätigten sich kurz vor Vertragsabschluss. …Du musst wissen, es rührt nicht von ungefähr, dass unsere Familienmitglieder an allen möglichen Orten der Welt leben, es ist so leicht, an eine Unmenge an Informationen zu gelangen und so auch diese, dass Gozaburo die Leute dort ruinieren wollte, weil er das Land dort haben wollte. Er hatte sogar schon Pläne über eine große Industieanlage hatte, die mehrere zehnttausend Quadratkilometer umfasst hätte, ein unvorstellbarer Schaden an der Natur….Großvater schloss sich mit Yusaku - Shinjis Vater – zusammen und so gelang es ihnen, Gozaburo eine Falle zu stellen, in die er durch seinen Irrglauben, dass auf Hokkaido nur einfältige Hinterwälter lebten, tappte und sich zutiefst in seiner Ehre gekränkt vom Acker machte….

Seitdem hat die Familie Izumi jeglichen Kontakt zur Familie Kaiba abgebrochen. Die Ashayas fühlten sich zutiefst in ihrer Ehre gekränkt und verabscheuen deine Familie, der Res der Leute ist nur froh, wenn sie in Frieden gelassen werden.“

Kaiba atmete einige Male tief durch, sein verhasster Stiefvater machte ihm sogar im Nachhinein nur Probleme.

„Ich verstehe, was wollte er eigentlich von euch und den Ashayas? Habt ihr eine Landwirtschaft?“

War seine nächste Frage.

„Sowohl ja als auch nein. Unsere Familie gehörte einst zu den größten Landwirten der Region, doch Großvater ging nach seinem Herzinfarkt einen anderen Weg und so wurde einiges an Ackerland in Firmengebiet umgewandelt und der bäuerliche Teil sehr zurück genommen, dennoch sind wir die einflussreichste Familie in der Region, danach folgt die Familie Ashaya, sie sind nun die größten Landwirte und beliefern weltweit ausländische Konzerne mit ihren Erzeugnissen…. Shinji bildet sich deshalb auch ein, er könnte sich alles herausnehmen und mir Vorschriften machen, was ich zu tun und zu machen habe, nur weil unsere Familien seit Ewigkeiten gut befreundet sind.“

Sakura schloss erneut die Augen, dieser Shinji schien sie sehr aufzuregen.

„Na gut, aber dann verstehe ich nicht, warum du dich überhaupt mit mir abgibst. Du wusstest, was mein alter Herr euch angetan hat und trotzdem hast du nicht dasselbe getan wie deine Familie. Warum?“

Seto war auf diese Antwort gespannt, Sakura tat doch so gut wie alles für ihre Familie. Zumindest in dem Punkt schenkte er Shinjis Worten Glauben.

„Nur weil unsere Familien zehn Jahre nichts miteinander zu tun hatten, heißt das noch lange nicht, dass das noch einmal zehn Jahre so sein muss. Es ist schön langsam an der Zeit, daran etwas zu ändern und ich bin nun mal der Meinung, dass du nicht so bist wie Gozaburo Kaiba. Er mag zwar für einige Jahre dein Stiefvater gewesen sein, doch er scheint es nicht vollbracht zu haben, dass du genauso menschenverachtend und hasserfüllt bist wie er. Auch wenn Shinji glaubt, dass ich eine Verräterin bin und meiner Familie mit dieser Haltung in den Rücken falle, so weiß ich es besser….

Wir sind bereit, unsere Meinung zu ändern, uns eine neue zu bilden und zerstörte Brücken wieder auf zu bauen. Wenn ich mich jedoch irren sollte und einige Familienmitglieder nicht so denken, dann muss ich mit dieser Erkenntnis leben. Ich kann aber nun einmal niemanden für etwas verurteilen, dass er nicht verschuldet hat und ich werde das Missfallen meiner Familie in Kauf nehmen, wenn dieses existiert….Meine Familie ist mir zwar sehr wichtig, doch werde ich für sie nicht aufhören, als eigenständig denkender und lebender Mensch zu leben, der nur ihre Anforderungen und Wünsche erfüllt.

Ich schätze dich als Menschen Kaiba…“

Seto sah sie verwundert an, dieser letzte Satz hatte ihn aus der Bahn geworfen.

„Du schätzt mich? Aber ich habe doch ne etwas für dich getan.“

Meinte er irritiert, sie musste lächeln.

„Kann man einen Menschen denn nicht einfach so mögen, ohne dass er einen dafür einen Gefallen oder eine Gegenleistung erbracht hat?“

Er überlegte kurz, dann zuckte er mit den schultern.

„Das kann sein Sakura, doch von mir erwartet nur fast jeder etwas. Jeder außer Mokuba und du. ….aber ich denke schon, dass man einen Menschen einfach so mögen kann.“

Unbewusst streckte er die Hand nach ihr aus und strich zuerst sanft durch ihr noch etwas feuchtes haar, dann über ihre zarte Wange. Sie schloss kurz ihre Augen, als er in der Bewegung innehielt und seine Hand verweilte. Dann wurde er sich aber wieder dessen bewusst, was er tat und wollte die Hand zurück ziehen. Sakura jedoch hob sanft ihre Hand und griff nach der seinen, um sie bei sich zu behalten, sie wollte ihn noch länger auf ihrer Haut spüren.

Sie verharrten eine ganze Weile so, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen, doch dann zerstörte etwas diese Idylle. Zuerst ein helles Leuchten, ein kurzes Aufzucken, doch dann folgt ein gewaltiger Donnergroll und Sakura riss zuerst erschrocken die Augen auf, dann zuckte sie ängstlich von ihm weg. Seto sah erstaunt zu ihr, der nächste Donner folgte und Sakura schloss verkrampft ihre Augen wieder, mit ihren kleinen zierlichen Händen hielt sie sich die Ohren zu, darauf hoffend, dass sie dieses Geräusch lange nicht mehr hören müsste.

„Sakura….hast du etwa Angst vor einem Gewitter?“

Fragte Seto leise, sie nickte nur stumm. Wieder ein Donnern und sie ließ ein leises Schluchzen von sich hören. Seto zögerte zwar zuerst noch, doch dann gab er sanft seine Arme um sie und drückte sie sachte gegen seinen Oberkörper. Verwundert öffnete Sakura ihre Augen und sah zu ihm hinauf, er konnte etwas in ihren Augenwinkeln glitzern sehen.

„Warum fürchtest du dich davor?“

Wollte er wissen, nach einigen Minuten erst fand sie aber ihre Stimme wieder.

„Großvater und ich…. Wir waren damals im Wald spazieren gegangen als plötzlich ein Unwetter aufzog. Es fing an, wie aus Eimern zu gießen und kurz nachdem wir den Wald verlassen hatten, zuckten auch schon die ersten Blitze nieder….Wir beeilten uns, nach Hause zu kommen, wir mussten nur noch durch eine kleine Allee, als…..als ein Blitz in eine der großen Eichen niederging und der Baum umstürzte….Großvater konnte mich gerade noch wegziehen, sonst hätte mich einer der Äste erschlagen….deshalb.“

Berichtete sie leise, Seto konnte verstehen, warum sie mit dieser unschönen Erinnerung Angst vor Stürmen hatte. Bei dem letzen Grollen hatte sie sich sogar näher an ihn gedrängt.

„Kaiba….“

Er sah zu ihr hinab, in ihren sonst so wundervoll schimmernden Augen spiegelte sich die Angst wieder, doch sie sahen auch bittend aus.

„Was denn Sakura?“

Meinte er langsam, sie schluckte einmal kurz, doch dann fragte sie.

„Ich weiß, ich würde damit sehr viel von dir verlangen, aber bitte….bleib heute Nacht bei mir Seto. Ich habe große Angst….“

Sie wusste, wie zweideutig diese Aussage war, doch sie wusste auch, dass er sie richtig zu deuten vermochte.

>Verdammt Sakura, ich soll schon wieder mit dir in einem Bett liegen? Das ist wirklich viel verlangt…aber nicht deshalb, weil ich mich so dazu überwinden müsste, sondern weil ich so an mich halten müsste. Aber alleine lassen kann ich dich doch so auch nicht<

Ging es ihm durch den Kopf, dann nickte er und er konnte Erleichterung in ihren Augen lesen. Jetzt gab es nur noch ein Problem…sie waren auf der Sitzecke und Sakura würde ihn unter Garantie nicht los lassen, da sie sich bei den letzten Donnern in seinem Hemd festgekrallt hatte. Nur, auf der Couch wollte er auch nicht liegen, wenn in etwa drei Meter Entfernung das Bett stand. Also hob er sie schlussendlich auf die Arme und trug sie zum Bett, überrascht darüber, wie leicht sie doch war. Noch leichter, als er sich gedacht hatte.

Er setzte sie sachte auf dem Bett ab und legte sich dann zu ihr. Als er dann die Decke über sie beide warf, konnte sie endlich wieder entspannt die Augen schließen….
 

Sonnenstrahlen fielen in das geräumige Zimmer Sakuras und kitzelten den milliardenschweren Firmenleiter wach. Er drehte seinen Kopf leicht nach links und erblickte auch sogleich Sakura, ihren Kopf auf seinem Arm ruhend und sich an ihn geschmiegt. Er musste lächeln, doch dann fiel ihm auf, dass auch sein rechter Arm von etwas in Anspruch genommen wurde und sein Blick schweifte nach recht und seine Augen weiteten sich.

>Schwarze Haare? Strubbelige schwarze Haare?? Aber die können doch nur zu Mokuba gehören…was tut der denn hier? Ich meine, außer sich an meinem Arm festkrallen. Das ist doch Sakuras Zimmer und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ein paar peinliche Fragen auf mich zukommen, sobald er wach ist….oh du Schande<

Dachte Seto und wie aufs Stichwort öffnete sein kleiner Bruder die Augen. Verschlafen blinzelte dieser ihn an und brachte ein

„Morgen großer Bruder“,

heraus.

„Mokuba, was tust du hier?“

Wollte Seto leise wissen, nach einem kurzen Gähnen erwiderte Mokuba.

„Du weißt doch, dass ich bei solchen Stürmen nur schwer schlafen kann und da wollte ich zu dir. Du warst aber nicht in deinem Bett und da wollte ich Saki fragen, ob ich eine Weile bei ihr bleiben kann. Zu meiner Überraschung habe ich dich samt Saki dort gefunden, du hast allerdings schon geschlafen und sie hat mir erzählt, was du hier machst….ich hätte an ihrer stelle ja auch Angst vor Blitzen. Sie hat gesagt, dass ich mich ruhig zu euch legen könnte und da habe ich nicht nein gesagt.“

„Ach so, na dann ist ja gut….“

Entgegnete Seto, mittlerweile war auch Sakura wach geworden, auch sie wirkte so, als hätte sie nicht viel geschlafen.

„Morgen allerseits…. Kaiba, ich hoffe, du hast dich über Mokubas Anwesenheit nicht erschrocken.“

Kam es von ihr.

„Nur gewundert, aber er hat mir ja gesagt warum….. Gibt es einen bestimmten Grund dafür, warum du mich jetzt wieder mit Nachnamen anredest?“

Antwortete er, sie schaute ihn kurz verwundert an, doch dann erinnerte sie sich, bei ihrer Bitte am Vorabend hatte sie ihn Seto genannt.

„Nein, den gibt es eigentlich nicht. Wenn es dich nicht stört, dann werde ich dich natürlich wieder bei deinem Vornamen nennen.“

Meinte sie schließlich, er nickte und erwiderte.

„Nein, stört mich nicht. Du kannst ruhig Seto zu mir sagen.“

„Wie schön, Seto ist immerhin ein wirklich schöner Name…zumindest finde ich das.“

„Na wenn du meinst, dass „sturer Mensch“ ein schöner Name ist….“

Kam es von ihm, ein Lächeln huschte über ihre Lippen.

„Ich meint den Namen an sich, doch die Bedeutung ist auch passend. Bei dir hat es wenigstens etwas mit einem Menschen zu tun, mein Name bedeutet „Kirschblüte.“

Entgegnete sie, diese Argumentation kostete ihn einen Lacher.

„Ach und jetzt sag, dass dieser Name nicht zu dir passt…. Rosa Haare, rosa Augen – zumindest bis auf diese silbernen Farbakzente und Strähnen - und deine gesamte Einrichtung besteht aus Kirschholz, dein Shampoo ist aus Kirschextrakt, ich würde sagen, dein Name passt perfekt.“

Jetzt meldete sich auch Mokuba zu Wort.

„Eure Namen haben wenigstens die richtige Bedeutung für euch.“

Sakura sah ihn etwas verwundert an und meinte.

„Aber dein Name bedeutet doch „Holzschaukelpferd“, oder irre ich mich?“

Er nickte.

„Ja, genau das heißt es…. Was habe ich mit einem Schaukelpferd gemeinsam?“

„Dein Schädel ist genauso hart wie eins…“

Antwortete Seto scherzhaft, dafür bekam er ein Kissen an den Kopf, nun meldete sich Sakura zu Wort.

„Nun ja, Schaukelpferdchen sind irgendwie….süß. Süß und niedlich, da hätten wir doch schon was Passendes. Du bist doch genauso. Dich muss man einfach lieb haben.“

„Süß und niedlich?“

Fragte Mokuba noch einmal nach, Sakura nickte. Doch für diese Meldung bekam sie kein Kissen an den Kopf, nein, sie bekam gleich einen ganzen Mokuba, der ganz einfach ignoriert hatte, dass noch sein Bruder zwischen ihm und Sakura lag und fiel ihr um den Hals.

„Danke für das Kompliment Saki, ich mag dich auch sehr.“

Meinte er fröhlich, dann vernahm er das Räuspern seines Bruders und sah zu Seto.

„Schön, dass du mich auch wieder wahr nimmst Mokuba…könntest du freundlicherweise von mir runter gehen? Aber nur, wenn es dir nichts ausmacht….“

Setos Stimme war mit Sarkasmus getränkt, deshalb gehorchte der Kleinere auch nicht, er war heute auf stänkerkurs.

„Nö, wieso? Jetzt, wo ich es endlich mal geschafft habe, Saki zu umarmen. Das ist noch schwieriger als bei dir…obwohl, bei dir geht’s ganz leicht.“

„Ich schmeiß dich vom Bett.“

Meinte Seto und weil Mokuba wusste, dass er die Drohung Ernst machen würde, stand er freiwillig auf. Sein Blick streifte dabei den Wecker und er fragte.

„Hätten wir heute nicht eigentlich Schule?“

Zustimmendes Nicken von den beiden Älteren.

„Hattet ihr irgendwas Wichtiges heute?“

Kopfschütteln, Sakura dacht kurz nach.

„Nein, wir haben doch diese Woche auch Projekttage wie auch du und heute wären wir Golf spielen gegangen, weil sich das einige aus unserer Klasse unbedingt eingebildet haben. Wieso fragst du?“

„Stimmt, bei mir wäre das heute ein Besuch im Hafenmuseum gewesen, aber….es ist halb neun und wir haben alle heillos verschlafen, weil wir gestern noch einen Stromausfall hatten und der Wecker nur eine blinkende Anzeige hat. Ich schätze, wir brauchen für morgen Entschuldigungen, Vorschläge? Mir war schlecht“

Erklärte Mokuba und sah die beiden an.

„Ich hatte einfach keine Lust, aber da meckert unsere Klassenlehrer in auch wieder rum…ich nehme Migräne.“

Erwiderte Seto.

„Na gut, wenn die Allzweckausrede Kopfweh schon vergeben ist, dann nehme ich eben starke Bauchschmerzen, auch was Schönes. Bei mir fragt sowieso keiner nach, wenn ich ihr die Entschuldigung gebe.“

So, da de Krankheiten nun geklärt waren, ging es ab zum Frühstück. Luna war auch dabei, die hatte übrigens die ganze Zeit am Fußende gepennt….
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Klärung

10. Klärung
 

Shinji Ashaya hatte den Vorfall bei der Gala wirklich nicht für sich behalten und nun forderte sein Vater Yusaku Ashaya die Klärung dieser Angelegenheit. Sowohl Sakura als auch Kaiba sollten kommen und so wurde ein Treffen vereinbart, welches in der Kaiba Corp stattfinden sollte. In Setos Firma deshalb, weil Sakura und Seto bereits in Domino waren und Sakuras Großvater auch erst an jenem Tag aus New York zurück kehren sollte und wie es der Zufall so wollte, hatte Yusaku einen Geschäftstermin in der Nähe gehabt…also hat Seto Sakura angeboten, dass sie das in einem seiner Konferenzräume machen sollten, bevor es noch komplizierter werden würde.

Das Treffen war an diesem Samstag und die Kaiba Brüder inklusive Sakura (welche wie von Seto vorher gesagt, noch immer bei den Kaibas wohnte, weil Moki sie nicht gehen ließ….) waren gerade aus Setos schwarzer Limousine gestiegen. Sie wollten auch schon ins Gebäude, als Sakura ein ihr nur zu gut bekanntes Geräusch hörte und sich Richtung Straße dreht.

Es war ein Motorrad, welches sie zum Stehen animiert hatte, es war blau mit einigen roten und weißen Rennstreifen, ein ziemlich schnelles Rennmotorrad. Der Lenker fuhr immer noch mit Vollgas, obwohl er schon fast auf dem Vorplatz der Kaiba Corp angekommen war und er auch genau auf Sakura zusteuerte. Diese jedoch ließ sich nicht beirren, Seto wollte sie schon zur Seite ziehen und ergriff ihren schlanken Arm, als das Motorrad dann doch etwa zwanzig Zentimeter vor ihr zum Stehen kam. Darauf befanden sich zwei Personen, der Beifahrer brauchte ein wenig, bis er wieder auf dem Boden stand, der Lenker schwang sich geschmeidig von seinem Gefährt und nahm den Helm ab. Zum Vorschein kam ein kurzer blonder Haarschopf und dunkelgrüne Augen und man konnte ein fröhliches Lachen vernehmen.

„Na warte Saki, irgendwann schaffe ich es, dass sogar du umstehst, wenn ich mit Vollgas auf dich zu komme…Ich war mir so sicher, dass ich es heute schaffen würde. Dich bringt wirklich nichts aus der Ruhe.“

Es war eine junge Frau um die zwanzig, die Sakura musterte, diese erwiderte aber nur.

„Haruka, du weißt, dass du das nie schaffen wirst. Ich weiß doch, dass mich meine ältere Cousine nie über den Haufen fahren würde…..wie kommst es eigentlich, dass du hier erscheinst? Großvater war doch mit deiner Mutter in New York und nicht mit dir, außerdem ist das dein Rennmotorrad. Was ich davon halte, dass du mit Großvater als Beifahrer damit durch die Gegend fährst und garantiert die maximale Geschwindigkeit dieses Gefährts ausgereizt hast, brauche ich dir wahrscheinlich nicht extra zu sagen.“

Haruka trat auf ihre Cousine zu, auch ihr Großvater hatte sich endlich von diesem Helm befreit und meinte vergnügt.

„Aber Sakilein, schimpf doch nicht schon wieder mit Haruka, gönn deinem alten einzigem Großvater doch ein bisschen Spaß, zu Hause kann ich das ohnehin nicht tun, ohne dass eure Großmutter mir was erzählen würde….Es ist schön, dich endlich mal wieder zu sehen, meine kleine Kirschblüte.“

Sakuras Großvater war groß und schlank, er hatte längere weiße Haare, die er sich mit einem Band zusammengebunden hatte, auch einen Schnauzer hatte er. Er trug einen stilvollen grauen Anzug, ein weißes Hemd und eine dunkelgrüne Krawatte, die mit einer goldenen Krawattennadel in Form des Familienwappens versehen war. Seine freundlichen dunkelgrünen Augen lagen auf seiner jüngeren Enkelin, die ihn freundlich anlächelte.

„Sieh es mir nach Großvater, aber eben weil ich nur noch dich habe, sorge ich mich umso mehr um dich…es ist auch schön, dich wieder zu sehen. Ich hoffe, du hattest einen angenehmen Flug und eine nicht allzu schnelle Herfahrt.“

Antwortete sie, nun meldete sich Haruka wieder zu Wort.

„Also Saki, das ist ganz einfach, Mum ist für ein paar Tage länger in den USA, weil sie ihre Nerven etwas erholen will und da ich nächste Woche hier in Domino beim Rennen starte bin ich heute schon hierher gekommen. Freust du dich, mich zu sehen? Na los, sag, dass du dich freust.“

Sakura nickte stumm, nun bemerkten die beiden auch Seto und Mokuba, die Sakuras Familienmitglieder mit einigen Erstaunen musterten. Haruka trat auf Kaiba zu und hielt ihm einladend ihre Hand hin.

„Hy, ich bin Haruka Izumi, Sakuras ältere Cousine…wenn du Seto Kaiba bist, der diesem eingebildeten Lackaffen von Shinji eine gelangt hat, dann freue ich mich, dich kennen zu lernen. Bei dem Kerl war es echt schon lange überfällig, dass man ihn mal wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht hat“

Seto zögerte kurz, doch dann schüttelte er ihre Hand.

„Ja, ich bin Seto Kaiba und die Freude ist ganz meinerseits Haruka.“

>Verstehe einer diese Familie, ich würde einen Nachkommen dessen, der fast meine Existenz zerstört hätte, nie so freundlich begrüßen, doch Sakura hat schon gesagt, dass man bei ihr nicht nach Abstammung urteilt. Ich finde zwar diese Frau noch eigenartiger als Sakura, vor allem, weil ich zuerst dachte, sie sei ein Mann, aber was solls? Ich frage mich nur, wie ihr Großvater auf mich reagiert….<

Dachte Seto und wandte sich nun zu Sakuras Großvater um ihn zu begrüßen, doch der alte Mann war flinker.

„Ich habe schon vieles von Ihnen gehört Seto Kaiba und ich stelle mit Freuden fest, dass Sie wirklich in keinster Weise Ihrem Stiefvater gleichen. Inwieweit Ihr tatsächliches Verhalten auf der Gala mit dem mir geschilderten Sachverhalt übereinstimmt, werden wir hoffentlich heute klären können….Mein Name ist Hirai Izumi, Sakuras Großvater und Eigentümer von IzuTech. Es ist mir eine Ehre.“

Er verbeugte sich leicht vor Seto, dieser tat es ihm gleich und erwiderte.

„Auch ich bin geehrt, Sie kennen zu lernen, Herr Izumi und ich gehe davon aus, dass Sie schon einiges über mich von Ihrer Enkelin Sakura gehört haben. Ich wusste gar nicht, dass IzuTech die Firma ihrer Familie ist….“

Seto warf Sakura einen fragenden blick zu.

„Hätte ich das erwähnen sollen?“

Meinte sie, er nickte.

„Wäre nicht schlecht gewesen, immerhin ist diese Firma doch eine der Weltmarkt Führenden auf dem Gebiet der Computerchiptechnologie. Aber ich weiß, ich habe ja nicht extra gefragt“

Das kostete Haruka einen Lacher.

„Das ist mal wieder typisch Saki. Mich erstaunt es, dass sie überhaupt so viel redet. Das tut sie normalerweise nur innerhalb der Familie.“

Dann aber wandte sie sich an Mokuba, der noch immer von Sakuras Verwandtschaft und vor allem von harukas Motorrad angetan war.

„Sag mal Kleiner, wer bist du denn? Gefällt dir mein Bike?“

„Ich bin Mokuba Kaiba, Setos kleiner Bruder und ich finde das Motorrad echt klasse…..Duuuu Seto?“

Er sah herzallerliebst zu seinem Bruder, dieser schüttelte den Kopf.

„Nein, du bekommst mal kein solches Motorrad, wenn du den Führerschein hast. Was da alles passieren kann. Auf so ein Teil kommst du mir nicht.“

Mokuba zog einen leichten Schmollmund, doch seinen Hundeblick behielt er bei, intensivierte ihn sogar.

„Aber Seto, ich wäre auch ganz vorsichtig….“

Haruka wandte sich an Sakura, doch bevor sie etwas sagen konnte, nickte diese.

„Ja, er ist genau wie Romero, sogar noch etwas schlimmer….“

„Mokuba, wenn du willst, dann drehe ich eine Runde mit dir, vorausgesetzt, dein Bruder hat nichts dagegen. Ich würde sogar die Tempolimits einhalten.“

Schlug Haruka vor, Seto war nicht so für diese Idee, Mokuba dafür umso mehr und keine zwei Minuten später waren sie aus deren Blickfeld verschwunden.

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Haruka ist professionelle Rennfahrerin und ist dadurch eine sehr gute Fahrerin. Außerdem ist es besser, wenn Haruka und Shinji noch nicht so schnell aufeinander treffen, sie versteht sich noch weniger mit ihm als ich….“

Beruhigte Sakura ihn und die drei begaben sich in den Konferenzsaal, wo wenig später auch Shinji und Yusaku Ashaya erschienen.
 

Shinjis Ausführungen zu dieser Gala wichen ziemlich vom Tatsächlichen ab, er tat gerade so, als ob er Sakura vor dem großen bösen Seto Kaiba hatte retten wollen. Den Hass, den er auf den braunhaarigen Firmenleiter verspürte, war nicht zu überhören und sein Vater glaubte seinem Sohn natürlich jedes Wort. Während Seto hie und da bei Shinjis Gerede verächtliches Schnauben von sich gab, verzog Sakura keine Miene, man konnte nur des Öfteren hören, wie sie ihre Finger noch mehr in ihrer weißen Bluse vergrub.

„Hirai, da hörst du es…ich habe dir doch gesagt, dass Kaiba nichts Gutes im Sinn hatte und Shinji ihr helfen wollte. Sakura ist entweder zu geblendet, um zu erkennen, was für ein Teufel er in Wirklichkeit ist, oder Kaiba hat sie mit irgendwas in der Hand. Ich verlange Entschädigung, mit einer simplen Entschuldigung wird diese Unverfrorenheit nicht abgetan sein.“

Forderte Yusaku von Sakuras Großvater, der die ganze Zeit aufmerksam zugehört hatte.

„Yusaku, du willst nicht einmal die Schilderung der anderen hören? Das wäre das Mindeste.“

Fragte dieser ruhig, Yusaku schüttelte den Kopf.

„Nein, mein Sohn würde mich nie und nimmer belügen….“

„Genauso wenig wie es meine Enkelin Sakura tun würde….“

Warf Hirai bestimmt ein.

„Hirai, ich weiß, dass du viel auf Sakura hältst, aber sie wird sich garantiert aufKaibas Seite schlagen und dich belügen. Sie ist doch auch nur eine Frau….“

Sakura knirschte mit den Zähnen, Shinji grinste überlegen.

„Na siehst du Sakura, mein Wort zählt immer noch mehr, sieh das endlich ein. Ich würde von einer Entschädigung absehen, wenn du endlich deinen Widerstand aufgeben würdest und zu mir kommen würdest….ich bin mir sicher, ich bin um Längen besser als Kaiba, vor allem bin ich nicht so verhasst und verachtet bei uns als er…“

„Träum weiter…“

War alles, was Sakura von sich gab, Shinji konnte es nicht fassen, sie wehrte sich noch immer, obwohl jetzt sicher jeder ihn für den Guten ansah. Das konnte er sich nicht bieten lassen.

„Sakura, es reicht! Wenn ich sage, dass du meine Frau wirst, dann hast du das gefälligst auch zu tun!“

Meinte er leicht erbost, sie schüttelte jedoch den Kopf.

„Nein!“

Shinji erhob sich von seinem Platz und wollte schon wieder zu ihr rüber, doch Kaibas Worte hielten ihn zurück. Seto sah ihn mit eisigen, kalten Augen an, sein Tonfall war schneidend.

„Wenn du es wagen solltest, sie anzufassen, dann werden dich meine Sicherheitsleute schneller hier raus werfen, als du schauen kannst. Ich habe dir schon ein Mal gesagt, dass du Sakura nicht belästigen sollst und ich wiederhole mich nur ungern. „

Jetzt meldete sich auch Hirai wieder zu Wort.

„Yusaku, ich denke, dein Sohn und auch du solltet euch mal Gedanken über eure Einstellung Frauen gegenüber überdenken. Wir leben hier in einer toleranten und vor allem so fortgeschrittenen Welt, wo sowohl Männer als auch Frauen gleichberechtigt sind und ihr Wort genauso gewichtig ist wie das eines Mannes, vor allem dann, wenn es dir Wahrheit ist.“

„Was willst du damit sagen, Hirai?“

„Dein Sohn lügt…. Bitte sagen sie mir Kaiba, warum haben Sie Shinji geschlagen?“

Wandte sich Hirai freundlich an Seto, der Shinji keinen Augenblick aus den Augen ließ.

„Weil er nicht akzeptieren konnte, dass Sakura kein Interesse an ihm hat und sich auch nicht von mir entfernen wollte. Da hat er sie mehr als unsanft am Handgelenk gepackt und wollte sie zu sich ziehen…. und das konnte ich nicht zulassen.“

Antwortete dieser und drehte sich Richtung Hirai Izumi, Yusaku sah zu seinem Sohn, der immer noch mitten im Raum stand, doch dann drehte er sich wieder zu Kaiba.

„Und wer soll das glauben? Warum sollte Sakura bei einem wie Ihnen sein wollen?“

„Na fragen Sie Sakura doch., soweit ich das mitbekommen habe, kann sie gut für sich selbst reden…“

Meinte Seto genervt, diese konservative Denkweise war ja nicht aus zu halten. Yusaku sah zu Sakura hinüber.

„Sakura, was hast du denn bei Kaiba getan? Ich meine, du kennst Shinji doch schon ewig, er hätte dich vor diesem Ekel beschützt.“

Forderte Yusaku, Sakura atmete einmal tief durch.

„Ich habe aber weder Schutz vor Seto gebraucht, noch wollte ich mich von ihm entfernen, immerhin war er meine Begleitung zu dieser Gala….Es stimmt, ich kenne Shinji schon seit ich denken kann und genau dies ist es, warm ich bei weitem lieber weit genug weg von ihm sein möchte. Ich kenne seine Besitz ergreifende Art und den Irrglauben, dass er mit mir machen könnte, was er wollte.

Dies trifft zwar vielleicht auf die Dorfmädchen zu, aber keinesfalls auf mich. Er kann es nicht akzeptieren, dass ich keine Verbindung mit ihm eingehen will, weil er glaubt, dass alle nach seiner Pfeife tanzen müssen und scheint die Tatsache zu vergessen, dass ich ein eigenständig denkender Mensch bin, der selbst entscheiden kann, wen er heiraten will und wen nicht. Und Shinji will ich unter keinen Umständen zum Mann nehmen, auch wenn er sich das noch so sehr einbildet!“

Diese Worte konnte Shinji nicht verkraften und zischte.

„Dann werde ich dich eben umstimmen müssen…“

Und schon war er das letzte Stück zu ihr geeilt und hatte sie von ihrem Stuhl hochgezogen. Dann packte er sie und drückte sie an sich, um seine Lippen dominant auf die ihren zu pressen. Seto wollte ihn schon von ihr weg zerren, als er auch schon ein lautes Klatschen vernahm und Shinji auf den Boden flog.

Sakura hatte ihm eine gehörige Ohrfeige verpasst, er war mit großer Wucht hin gefallen und rieb sich die schmerzende Backer, während Sakura ernsthaft um Beherrschung bemüht war.

„Shinji Ashaya! Wage es nicht noch einmal, mir unter die Augen zu treten! Ich habe sowohl deine anzüglichen Bemerkungen, deine machohafte Art, als auch deine ständigen Versuche, mich an dich binden zu können, satt. Du nanntest auf der Gala Seto einen Teufel, doch dieser Ausdruck passt viel eher zu dir. Spielst vor deinem Vater den großen Helden, der dem großen bösen Kaiba getrotzt hat und lügst ihn in Wahrheit eiskalt ins Gesicht, nur damit du das erreichst, was du willst. Dieses Verhalten ist widerwärtig und wenn du mir noch ein Mal, ein einziges Mal zu nahe kommst, dann schlage ich richtig zu! Und glaub mir, das ist keine leere Drohung, du müsstest wissen, dass ich immer mein Wort halte.“

Meinte sie in leicht erhobenen Tonfall, jetzt war auch schon Roland zur Stelle, der Shinji gepackt hatte, sein Vater schnappte nach Luft.

„Yusaku, solch ein Verhalten kann ich nicht dulden, ich möchte, dass dein Sohn Sakuras Worte beherzigt und sie wirklich nicht mehr belästigt. Jede Blume der izumis ist wie ein kostbarer Schatz für mich und wenn jemand sie verletzten will, dann werde ich die Konsequenzen ziehen. Du kennst mich Yusaku, ich bin kein Mann des Kampfes, aber in diesem Fall verteidige ich, was mir lieb und teuer ist….“

Wandte sich Hirai an seinen langjährigen Freund Yusaku Ashaya, dann sagte er zu Kaiba.

„Herr Kaiba, wären Sie so freundlich und würden Ihren Angestellten sagen, dass er Shinji wieder los lassen kann? Ich bin mir sicher, dass er den Ausgang nun alleine findet…“

Kaiba nickte stumm und bedeutete Roland, er solle den jungen Ashaya loslassen, der Kaiba fast mit seinen Blick tötete.

„Hirai, ich kann es nicht fassen, dass du dich auf die Seite dieses Bastards stellst oder zumindest deiner ach so geliebten Enkelin jedes Wort glaubst…. Mein Sohn hat mich zwar belogen, aber er hat wenigstens nicht vergessen, was uns diese Familie angetan hat. Ich will nichts mit jemanden zu tun haben, der mit ihm sympathisiert.“

Meinte Yusaku verächtlich.

„Ist das dein letztes Wort Yusaku?“

„Ja, das ist es.“

„Dann soll es so sein….“
 

„Und du reist heute schon weiter Großvater?“

Fragte Sakura leicht traurig, dieser nickte. Dieser hatte sich zuvor noch mit Sakura unter vier Augen unterhalten.

„Ja, ich habe deiner Großmutter versprochen, dass ich heute noch nach Hause zurückkehre und ehrlih gesagt bin ich sehr froh, wenn ich endlich wieder zu Hause bin. Wir sehen uns ja bald wieder….Herr Kaiba?“

Seto sah erstaunt zu Hirai.

„Ja, was ist?“

„Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie und Ihr Bruder uns einmal im Haupthaus der Familie auf Hokkaido besuchen würden. Ich bin ihnen sehr dankbar, dass Sie mein kleine Saki beschützt haben.“

Lud Hirai ihn ein, Seto sah kurz zu Mokuba, der natürlich wie ein Honigkuchenpferd strahlte.

„Oh Seto, das wäre super. Fahren wir? Oh bitte sag ja Seto, das täte dir sicher auch mal ganz gut und Saki ist ja auch dort.“

Bettelte der Kleine, Seto gab wie üblich bei seinem kleinen Bruder nach.

„Wir nehmen Ihre Einladung an.“

Auch Haruka gefiel diese Idee und wuschelte Mokuba durchs Haar.

„Klasse, dann können wir noch mal ein paar Runden drehen. Ich bin nämlich auch wieder eine Weile im Haupthaus, nicht nur Sakilein. Es wird dir dort gefallen.“

Dann hieß es aber Abschied nehmen und Großvater wurde von Haruka zum Flughafen gefahren….
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Tiefe Wunden

11. Tiefe Wunden
 

Es war später Abend geworden und Sakura gönnte sich ein entspannendes Schaumbad. Sie hätte es nie zugegeben, doch das Treffen vor drei Tagen hatte sie innerlich sehr mitgenommen. Immerhin hatte Yusaku Ashaya, ein langjähriger Freund der Familie, heute eben diese Freundschaft mit ihrem Großvater beendet, weil er Shinji nicht mit Lobreden überschüttet hatte, dass er sie aus Kaibas „Gewalt“ befreien wollte. Sie erinnerte sich nur ungern an das Gespräch, dass se hinterher mit ihren Großvater geführt hatte….
 

Flashback – Am Nachmittag vor drei Tagen
 

„Sakura, kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“

Bat Hirai seine Enkelin, die zögerlich nickte, wenn ihr Großvater ein vertrauliches Gespräch mit ihr führen wollte, dann war es meist etwas sehr Ernstes.

Sie blieben noch im Konferenzsaal, während Seto zu Mokuba und Haruka ging, die sich an die Freisprechanlage gehängt hatten und das ganze Treffen belauscht hatten.

„Sakura, es wird eine turbulente Zeit auf dich zu kommen….“

Begann Hirai, sie sah ihn verwundert an.

„Wie meinst du das Großvater?“

Fragte sie, er überlegte kurz und fuhr dann fort.

„Man hat bereits im Dorf über dich geredet, weil Shinji natürlich jeden erzählt hat, dass du dich in Kaibas Gegenwart aufgehalten hast und anscheinend auch nicht von hm weg wolltest. Du weißt, dass die Dorfgemeinschaft auf Hokkaido noch sehr wichtig ist und viele konnten dein Verhalten nicht verstehen… Immerhin bist du einem „von uns“ in den Rücken gefallen und hast mit an gesehen, wie er von Kaiba geschlagen wurde. Kaiba ist im Dorf ein rotes Tuch und dennoch scheinst du seine Gesellschaft zu genießen, auf jeden Fall…. Man wundert sich, was du mit ihm zu schaffen hast.“

Sie musste einmal tief durchatmen.

„Was für ein konservatives Denken. Wir leben in der Gegenwart und nur weil sein Stiefvater schlecht war, heißt das nicht, dass Seto dies auch ist. Solch starrsinniges Denken verursacht mir Kopfschmerzen. Seto ist nicht so Unrecht, wie alle immer tun und ich werde meinen Kontakt nicht zu ihm unterbinden, nur weil die Dorfmenschen ihre Halsstarrigkeit nicht ablegen können.“

Hirai nickte, genau diese Reaktion hatte er erwartet.

„Das weiß ich meine liebe, doch mit heute wird man noch mehr an deiner Loyalität zweifeln und einige werden sich von dir abwenden. Die Ashayas sind einflussreich, das weißt du…“

„Großvater, es bedrückt mich, dass du und Yusaku…“

Begann sie, doch Hirai legte ihr sanft einen Arm auf die Schulter.

„Sakura, das ist nicht deine Schuld und du brauchst deswegen kein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn er glaubt, ich verrate unsere Freundschaft, dann muss ich mich fragen, wie echt diese noch war. …. Für mich wird dieses Zerbrechen nicht so gewichtige Auswirkungen haben, da ich das Familienoberhaupt bin und man mich überall respektiert. Doch bei dir wird das anders sein….“

„Ich muss mich wirklich auf einen rauen Empfang gefasst machen, wenn ich wieder zurück komme. Doch ich werde dem Unmut trotzen, ich habe ein dickes Fell.“

Versicherte sie, dennoch musste ihr Großvater seufzen.

„Ja das ist wahr, meine kleine Kirschblüte…. Doch ehrlich gesagt ist das Missfallen der Dörfler in meinen Augen nicht das Schlimmste, auch innerhalb der Familie wirst du möglicherweise auf viel Unverständnis stoßen. Gozaburo Kaibas Tat hat tiefe Narben in den Erinnerungen einiger deiner engsten Verwandten hinterlassen, du weißt von wem ich rede…. Sie werden dich als Blutsverräterin sehen und wenn der schlimmste Fall eintritt, dann werden sie den Ausschluss fordern…..“

Er machte eine Pause, Sakuras Augen ermatteten, bis jetzt hatten sie noch nie ernst gemacht.

„Das würden die beiden doch nicht ernsthaft tun…“

„Aber keine Sorge meine Kleine, ich werde zu dir stehen und so weit werde ich es niemals kommen lassen. Weder ich, noch Romero, Erika, Haruka und auch einige andere, die Gewicht im Familienrat haben. Sakura, bist du dir bewusst, welches Risiko du eingehst, wenn du weiterhin freundschaftlichen Umgang mit diesem Mann hast?“

Hirai musterte sie eindringlich, für einen Moment schloss sie die Augen, dann sagte sie mit neue, Schimmer in denselben.

„Ja Großvater, dessen bin ich mir voll und ganz bewusst, dennoch…. Ich bin bereit mich dieser Konfrontation zu stellen, ich will zwar unserer Familie ein gutes Mitglied sein, doch ich kann nicht ewig nur das tun, was andere von mir verlangen…. Großvater, ich verstehe doch nicht einmal, warum ausgerechnet sie so reagieren könnten, weil ich mich mit Seto und Mokuba abgebe, ich weiß nicht, was Gozaburo ihnen angetan hat und eine Erklärung wollten sie mir nie geben. Solange sie dazu nicht bereit sind, sehe ich auch nicht ein, warum ich auf sie hören sollte…Seto würde mir weder etwas antun noch würde er mich ausnutzen, das weiß ich. Und Mokuba schon gar nicht, der würde mich am liebsten ohnehin nie wieder von sich gehen lassen…“

Hirai zog eine Braue hoch, der letzte Satzteil ihrer Antwort bedurfte einer Erklärung.

„Wie meinst du das, sakilein? Er würde dich ohnehin nie wieder gehen lassen?“

Sie überlegte einen Moment, wie sie das nur am besten ausdrücken könne, dann erwiderte sie.

„Nun ja, sagen wir so… ich habe mich von Mokuba überreden lassen, dass ich einige Tage bei ihnen zu Besuch bleibe, mittlerweile sind daraus gute zweieinhalb Wochen geworden, aber es würde ihm das Herz brechen, wenn ich sage, dass ich nun wieder in die Wohnung gehe.“

„Und was hat Kaiba zu der Bitte seines Bruders gesagt?“

Wollte Großvater wissen, Sakura seufzte kurz.

„Der hatte nichts dagegen, er hätte mir jedoch wirklich vorher sagen können, dass sein kleiner Bruder so anhänglich ist. Obwohl, das hätte nicht einmal ich ihm geglaubt, nun weiß ich es besser….“

„Was hat dich dazu bewegt, dem überhaupt zuzustimmen? Das ist doch sonst nicht deine Art.“

Forschte Hirai weiter, sie musste kurz lächeln.

„Ich war sehr glücklich, dass mich jemand bei sich haben wollte, der kein Familienmitglied ist. Sie sind beide eigentlich gute Menschen, sie sind….“

Doch dann brach Sakura ab, dieses Wort durfte sie nicht über de Lippen kommen lassen. Das würde nicht einmal ihr Großvater verstehen. Dieser seufzte nur, er war sich durchaus bewusst, was sie sagen wollte und genau das machte ihre Situation nur noch verzwickter.

„Sakura, ich akzeptiere deine Gefühle und werde auch nicht versuchen, sie dir auszureden. Ich habe dir die möglichen Konsequenzen vor Augen gehalten…. Im Gegensatz zu dir weiß ich, warum sie nichts mehr mit den Kaibas zu tun haben wollen. Ich verstehe sie, aber auch dich, also werde ich versuchen, es dir nicht unnötig schwerer zu machen. Ich persönlich habe auch nichts gegen die beiden und ich glaube, dass es möglich ist, eine friedliche Lösung zu finden….Nur eins noch, meine Kirschblüte….“

Sakura nickte zuerst dankbar, doch sah sie ihn erwartungsvoll an.

„Was denn Großvater?“

Ein neckisches Grinsen überflog sein Gesicht und er gab einen Arm um ihre Schulter.

„Wann wirst du deinem alten Großvater endlich seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen?“

Über Sakuras Gesicht legte sich eine hauchzarte Röte, dann meinte sie, nachdem sie sich wieder gefangen hatte.

„Wie stellst du dir das vor, Großvater? Ich lebe noch nicht einmal in einer Beziehung, wie soll ohne Mann ein Kind zustande kommen? Außerdem hast du noch andere Enkelinnen, die dir ein Urenkelkind schenken können…versuch es bei denen.“

Sein grinsen wurde noch breiter, dann versetzte er ihr einen leichten Schubs.

„Na dann sieh mal zu, dass du einen findest, es wäre doch gelacht, wenn eine Blume der Izumis keinen geeigneten Mann finden würde….“
 

Flashback – Ende
 

Aus Sakuras Kehle entwich ein tiefer Seufzer, warum musste das Leben nur so kompliziert sein? Warum mussten ihre Mitmenschen nur so kompliziert sein? Oder war sie es, lag es an ihr? Sie wusste es nicht. Nach einer Weile stieg sie aus der Wanne und trocknete sich ab. Sie hatte gerade ihre haare fertig gefönt und ihre Unterwäsche angelegt, als sie ein lautes

„Platsch“

hörte. Sie drehte sich Richtung Badewanne, wo gerade noch ihre Katze versucht hatte, etwas Schaum hervor zu hangeln, doch Luna war verschwunden. Sakura lief hinüber und sah, dass die Mieze ins Wasser gefallen war und nun verzweifelt und mit einem anständigen Lärmpegel versuchte, wieder auf den Rand zu klettern. Doch durch die glatten wände scheiterte dies kläglich und Sakura wollte ihr helfen. Kaum hatte ihr diese die Hände entgegen gestreckt, krallte Luna sich fest in Sakuras linken Handrücken, was ihrem Frauchen einen kurzen Schmerzensschrei von sich geben ließ.

Trotz der Schmerzen und der tiefen Spuren, die Luna dort gezogen hatte, holte sie das Kätzchen aus dem Wasser und wickelte sie in ein flauschiges Badetuch, dann zog sie schnell ihren Bademantel an und fing Luna, die nun panisch versuchte, mitsamt Handtuch aus dem Bad zu entkommen, wieder ein.

>Hier drinnen kann ich sie garantiert nicht abtrocknen, sie hat zuviel Angst…ich bring sie in mein Zimmer, ich muss sie abtrocknen, sonst erkältet sie sich noch<

Ging es Saki durch den Kopf und sie ging mit dem noch immer mauzenden und geschockten Bündel auf dem Flur, wo sie prompt gegen etwas Großes, eher Massives prallte. Sie sah hoch und sah in zwei saphirblauen Augen, die sie verwirrt musterten.

„Sakura, was ist denn passiert?“

Fragte seto verwirrt, als er seine Mitschülerin sah, ihre Haare waren nicht wie sonst gekämmt, ihr Bademantel war offen und bot ihm eine reichliche Aussicht auf Sakuras Körper, in ihrem Blick konnte er Sorge und auch Schmerz lesen und in der Hand hielt sie ein protestierendes Handtuchbündel.

„Luna ist in die Wanne gefallen, ich muss sie abtrocknen, sonst wird sie noch krank.“

Antwortete sie ihm, die Röte, die in sein Gesicht trat, als er sie näher musterte, gar nicht beachtend.

„Aber du blutest ja und das nicht wenig…hat sie dich gekratzt?“

Wollte er wissen und sah auf ihre verletzte Hand.

„Ist nicht so wichtig, Luna ist wichtiger….“

Wehrte sie ab, Seto schüttelte den Kopf.

„Geh in dein Zimmer, ich hole Verbandszeug, damit ich deine Hand verarzten kann. Bis dahin kannst du sie abrubbeln.“

Sie nickte nur und tat wie geheißen.
 

Als Seto wieder kam, hatte Luna sich beruhigt und schon fast wieder trocken, doch war es nicht, worauf Seto sein Augenmerk richtete. Sakura machte ihm viel mehr Sorgen.

„Du bist sehr blass geworden, geht es dir gut?“

Fragte er besorgt, sie sah auf ihre noch immer blutende Hand und zuckte mit den schultern.

Er setzte dich neben sie und versuchte, möglichst nicht zu ihr zu sehen: Mittlerweile war ihr Mantel zwar geschlossen, doch er verbarg nicht alles.

„Das ist bestimmt nur, weil ich vorhin so erschrocken bin, als sie mich gekratzt hat….“

Meinte sie leise, da war er aber anderer Meinung.

„Oder weil du noch immer so stark blutest und dich zuerst um die katze als um dich gekümmert hast. Ich weiß ja, dass du an Luna hängst, aber deine Verletzung wäre wirklich wichtiger gewesen…“

>Sie hat wohl einen sehr empfindlichen Körper und Luna scheint sie auch ganz schön erwischt zu haben…. Aber wenn es um ihre Katze geht, ist ihre Gesundheit ja unwichtig. Sie behandelt Luna schon weniger als Haustier als vielmehr einen Menschen, ein Familienmitglied. Sie muss wirklich verdammt einsam sein, wenn sie das macht….ich würde ihrer Einsamkeit gern ein Ende setzen, aber das würde alles nur noch komplizierter machen<

Dachte Seto und inspizierte ihre Hand, dann desinfizierte er die Wunde, die wirklich sehr tief war. Sakura biss die Zähne zusammen, das Zeug brannte fürchterlich.

„Tut mir Leid… tut es sehr weh?“

Fragte Seto leicht besorgt und machte sich schon Vorwürfe, weil er nicht vorsichtiger gewesen war. Sie schüttelte den Kopf.

„Wenn es nicht brennen würde, würde es nicht helfen, da muss ich durch. Dafür musst du dich nicht entschuldigen.“

Erwiderte sie, er nickte stumm und widmete sich wieder ihrer Hand. Mit äußerster Vorsicht trug er die Heilsalbe auf und dann den Verband. Dann sah er zu ihr und erkundigte sich.

„Sitzt er auch nicht zu fest?“

„Nein, genau richtig… nicht zu fest und nicht zu locker.“

Kam es von Sakura, die ihre nun verarztete Hand begutachtete. Mit Seto als Arzt tat es gleich nicht mehr so weh, außerdem wusste sie, dass er sich große Mühe gemacht hatte, ihr nicht noch mehr Schmerzen zu verursachen.

Ein Lächeln erschien auf ihren Gesicht und sie sah zu Seto, der sie noch immer besorgt musterte. Seto sah verwirrt zu ihr, warum lächelte sie denn auf einmal und noch dazu so glücklich?

„Vielen Dank Seto.“

Bedankte sie sich bei ihm, dann beugte sie sich ein Stück zu ihm. Bevor er wusste, wie ihm geschah, spürte er auch schon Sakuras Lippen auf den seinigen, ihm stockte der Atem.

>ihre Lippen, sie sind wirklich so sanft wie sie aussehen und sie spüren sich so gut an und sie schmecken so süß ….Sakura was tust du nur mit mir? … verdammt, ich muss sehen, dass ich von ihr wegkomme, sonst passiert noch ein Unglück.<

Dachte er mit dem letzen bisschen Verstand, dem ihn dieser sanfte Kuss nicht geraubt hatte. Doch seine nächste Tat sollte zu den seltenen gehören, in denen er auf sein Herz hörte, nicht auf die Stimme der Vernunft und er erwiderte den Kuss.

Im nächsten Moment hätte er sich dafür ohrfeigen können, bestimmt würde sie gleich erschrocken zurück weichen und ihn entsetzt anstarren, wenn nicht gar Schlimmeres…doch das tat sie nicht. Weder wich sie zurück, noch tat sie irgendetwas anderes, als diesen innigen und immer sinnlicher werdenden Kuss zu genießen.

Eine Unheil versprechende Hitze machte sich in seinem Körper breit, als er spürte, wie sie ihre schlanken Arme langsam um seinen Hals legte und er sie noch näher, noch intensiver bei seinem Körper spüren konnte. Er löste den Kuss, Sakura sah ihn mit ihren schimmernden Augen fragend in die seinen.

„Sakura, ich denke, es ist besser wenn ich jetzt gehe….“

Begann Seto und wollte schon aufstehen, doch Sakura war nicht bereit, die Umarmung zu lösen und hielt ihn so davon ab. Mit leichter Traurigkeit in ihrer Stimme fragte sie ihn.

„Warum denkst du das?“

Seto wunderte sich für einen Moment, woher sie diese Kraft nahm, schob diesen überflüssigen Gedanken aber wieder zur Seite.

„Es ist einfach das Vernünftigste…. Sakura, meinetwegen hast du schon genug Probleme und ich will nicht, dass noch mehr auf dich zukommen. Und das werden sie sicher, wenn ich noch länger hier bleibe, also tu dir bitte selber einen Gefallen und lass mich aufstehen.“

Erwiderte er, der mittlerweile auch schön langsam ein aufkommendes Problem im Lendenbereich hatte.

„Die würde ich in Kauf nehmen Seto….“

Entgegnete sie leise, dennoch löste sie die Umarmung. Seto srufzte tief.

„Du hast keine Ahnung, auf was du dich da einlässt….“

„doch, die habe ich, ich würde mich auf dich einlassen …“

>Ja und genau das ist das allergrößte Problem…..Sakura, du kannst dir nicht ausmalen, wie sehr ich dich begehre, aber….es könnte zuviel passieren. Ich bin nicht der richtige Mann für dich….leider<

Wieder gab Seto ein Seufzen von sich, dann erhob er sich endlich und bewegte sich Richtung Tür, doch dann drehte er sich noch einmal um und sah zu Sakura….Sie sah bedrückt auf den Boden, nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurück halten. Als sie bemerkte, dass er sie ansah, blickte sie hoffnungsvoll zu ihm auf. Vielleicht hatte er es sich doch anders überlegt, das wünschte sie sich zumindest, konnte sie doch spüren, dass er sich nach ihrem Körper sehnte.

Noch einmal versuchte er, sie umzustimmen und ihr klar zu machen, dass dies nur schief gehen konnte. Es wäre grundverkehrt sich der wagen Hoffnung hin zu geben, dass es nicht so wäre und sie glücklich werden könnten.

„Sakura, sei doch vernünftig… bist du dir denn im Klaren, welche Folgen das für dich haben könnte? Ich meine, vielleicht wirst du ja…schwanger.“

Sie nickte, dann meinte sie leise.

„Das wäre es mir mehr als wert….“

Er schüttelte den Kopf, diese Frau war noch sturer als er.

„Sag doch so was nicht…das darf ich dir nicht antun.“

„Warum nicht? Es ist die Wahrheit….von wegen antun“

Als er das gehört hatte, weiteten sich seine Augen und er starrte zu ihr rüber, sein herz raste wie wild doch er durfte sich nicht von seinen Gefühlen übermannen lassen.

„Die Wahrheit? Wieso glaubst du das?“

Brachte er hervor, sie erhob sich und schritt leichtfüßig zu ihm. Dann nahm sie seine Hände in die ihren und sah ihn mit einer Bestimmtheit an, der jeden von ihren Worten überzeugen ließ, selbst einen Seto Kaiba. Dann sagte sie sie mit einer solch aufrichtigen Stimme, die er noch nie von einer Frau vernommen hatte.

„Weil ich dich liebe, Seto“
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity - chan

Zarte Bande

12. Zarte Bande
 

Sakura wurde schon früh morgens vom Zwitschern der Vögel an ihrem Fenster geweckt und öffnete langsam die Augen. Sie stützte sich etwas auf ihren rechten Arm, mit dem linken rieb sie sich verschlafen die Augen. Auch wenn sie immer zeitig aufstand, munter war sie deswegen nie, schon gar nicht, wenn es am Vortag noch ziemlich spät geworden war. Sie gähnte leise und streckte sich ein wenig, dann drehte sie sich etwas nach rechts und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie Seto neben sich liegen sah, der noch den Schlaf der Gerechten schlief.

„Seto….“

Hauchte sie leise und gab ihm einen zarten Kuss auf die Wange.

>Ich werde ihn wohl noch ein wenig schlafen lassen, gehe eine kleine Runde joggen und mache Frühstück für uns. Mokuba hat gestern bei einem Freund übernachtet und wir sind alleine…<

Dachte sie, dann erhob sie sich vorsichtig aus dem Bett, sammelte auf dem Weg zum Bad noch ihren am Boden liegenden Bademantel ein und verließ das Zimmer…..

Auch Seto kam kurze Zeit später zu sich und richtete sich auf. Kurz fuhr er sich durch seine von der Nacht zerzausten Haare, dann sah er auf die nun leere Bettseite neben sich. Hatte da nicht gestern noch eine rosahaarige Schönheit gelegen?

„Sakura…?“

Entwich es leise fragend seiner Kehle, dann stand er auf und zog sich seine Boxershorts an, um sich auf die Suche nach ihr zu machen. Diese vergangene Nacht hatte Veränderungen in ihren Leben mit sich gebracht und nun bedurfte es einiger klärender Worte.

>Ja und das alles nur, weil ich gestern schwach geworden bin. Aber wer hätte ihr an meiner Stelle schon widerstehen können? …Vielleicht war es besser so, vielleicht will sie ja wirklich bei mir sein. Das wird dann aber einigen Staub aufwirbeln, doch sie scheint das alles nicht so eng zu sehen…ich meine, wenn ich an das denke, was sie mir gestern gesagt hat…<

Seine Füße hatten ihn wie von selbst in die Küche getragen. Als er eingetreten war, strömte ihm ein angenehmer Geruch von frisch gebrühten Kaffee in die Nase und er fand endlich Sakura. Mittlerweile trug sie ein hellblaues kurzes Sommerkleid, ihre Haare hatte sie mit einem ebenso hellblauen Haarreif gebändigt.

>Die sieht wie immer zum Anbeißen aus, am liebsten würde ich sie gleich hier vernaschen …nein Seto, jetzt reiß dich mal zusammen!<

Schalte er sich selbst und trat näher zu ihr, mittlerweile hatte sie ihn bemerkt und hielt ihm einladend eine Tasse Kaffee hin.

„Morgen Seto…hier, für dich.“

Er erwiderte ihr sanftes Lächeln, dann gab er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor er seine Tase nachm.

„Morgen Sakura. Warum machst du denn Frühstück? Wir haben Personal dafür.“

Wollte er wissen und ließ sich auf einem Stuhl nieder, sie setzte sich ihm gegenüber.

„Das weiß ich Seto, aber es ist doch keine Tragik, wenn ich für uns beide Frühstück mache. Hast du gut geschlafen?“

Antwortete sie und nahm einen Schluck Kaffe, Seto schaute sie erstaunt an, das war ungewöhnlich.

„Ja, das habe ich…..Seit wann trinkst du denn Kaffe?“

„Na ja, ich bin noch immer etwas müde und das Koffein soll mich etwas aufwecken.“

Erwiderte sie, er nickte und sprach dann weiter.

„Sakura, ich denke, dass wir uns unterhalten sollten, oder? Wie soll es nun weiter gehen?“

Fragte er sie nun, sie überlegte kurz.

„Ja, ich finde auch, dass wir reden sollten…. Seto, ich bereue weder das, was ich dir gestanden habe, noch das, was dann weiter letzte Nacht passiert ist. Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, dass ich dich liebe. Und was ist mit dir, bereist du es, dass wir miteinander geschlafen haben?“

Seto schloss kurz die Augen und verinnerlichte, was sie gerade gesagt hatte…sie bereute als o nichts.

„Sakura, das einzige, was ich bereuen könnte, ist, dass ich dir so schnell nach gegeben habe. Ich bin es einfach nicht wert, dass du meinetwegen möglicherweise großen Ärger mit deiner Familie bekommst.“

Sie seufzte etwas, dann stand sie auf und ging zu ihm rüber, um seine Hand zu ergreifen und ihm tief in die Augen zu sehen.

„Seto, red doch nicht immer solchen Unsinn. Natürlich bist du das wert, du bist mir alles wert….aber du brauchst dich nicht zu sorgen, auch wenn unsere Familien ein nicht so erfreuliches Ereignis verbindet, sie ist nicht so. Shinji hat das alles sehr dramatisiert und ich habe zu dieser Annahme bestimmt auch beigetragen, aber… es gibt nur genau zwei Personen, die etwas zu meckern haben werden und das tun sie bei allem, was ich mache. Der Rest meiner Verwandtschaft ist dir gegenüber offen eingestellt, das kann ich dir versichern.“

Sagte sie bestimmt, Seto sah sie noch einen Moment angestrengt an, dann zog er sie zu sich auf seinen Schoß versiegelte ihre Lippen mit einem sanften Kuss.

„Bist du dir da sicher? Ich meine, wie ich etwas mit bekommen habe, hast du eine große Verwandtschaft und da willst du wissen, dass mir nur zwei abgeneigt sind? Wer sind die beiden?“

Wollte er wissen, sie nickte und erwiderte.

„Ja, ich denke, dass ich mir da sicher sein kann…. Außer natürlich, du siehst wieder alle so böse an, dann könnten Rika und Kari vor dir Angst bekommen, aber sonst werden sich nur wieder meine Eltern aufregen. Aber das ist eigentlich normal, irgendwas haben sie immer auszusetzen… diesmal wird es vielleicht ein bisschen schlimmer sein, aber den Grund dafür kann ich dir nicht sagen, ich weiß auch nur, dass sie damals mächtig sauer auf Gorzaburo Kaiba waren. Sie wollten mir in den zehn Jahren aber nie sagen, warum sie das sind, also habe ich auch nicht vor, mich von dir fern zu halten, nur weil es ihnen nicht passt. Nach einer kurzen Schockphase werden sie darüber hinweg kommen.“

„Du siehst das echt alles ziemlich locker.“

„Ich wüsste auch nicht, warum ich das verkrampft sehen sollte.“

„Na ja, erstens redest du da gerade von deinen Eltern und zweitens warst du gestern auch schon so drauf. Dich hätte es allem Anschein nach nicht einmal gestört, wenn durch unser nachlässiges Handeln ein Kind zustande käme.“

Erwiderte Seto und musterte sie, ein zartes Lächeln umspielte ihre Lippen.

„Es würde mich ja auch nicht stören….Magst du denn keine Kinder?“

Bei dieser Frage verdüsterten sich Setos Augen, zuviel Schmerz hatte sie in ihm geweckt. Er drehte sich von ihr ab, dann meinte er leise.

„Ich wäre kein guter Vater, so einen wie mich dürfte man einem Kind nicht als Vater antun.“

Sakura drahte sein Gesicht wieder in ihre Richtung und fragte ihn leicht bedrückt.

„Wie kommst du denn nur darauf? Das ist doch gar nicht wahr.“

>Täusche ich mich, oder hat sie das, was ich gerade gesagt habe, verletzt? Sie sieht wohl wirklich einen guten Menschen in mir….Es ist ja nicht so, dass ich keine Kinder möchte, aber ich bin einfach nicht der richtige Typ Mensch dafür. Kinder brauchen einfühlsame, geduldige Eltern, die ihnen zeigen können, dass sie geliebt werden und da falle ich eindeutig durch. Außerdem könnte auch das gleiche passieren, wie bei Mokuba und mir, auf einmal waren unsere Eltern weg, dabei hätte es nur ein Kurztrip in die Berge sein sollen. Zurückgekommen sind sie nie wieder…<

Dachte Seto und ein leises Seufzen entwich seiner Kehle, da hörte er Sakura wieder.

„Du hast gerade an deine Eltern gedacht, nicht wahr Seto? Und auch daran, dass du mit deinen charakterlichen Eigenschaften nicht geeignet bist, um dich um ein Kind zu kümmern.“

Verwundert blickte er sie an und nickte zuerst nur stumm.

„Wie kannst du das wissen?“

„Deine Augen haben es mir verraten, diese Traurigkeit war nicht zu übersehen. … Seto, du denkst immer so schlecht über dich selbst, aber so bist du nicht, auch wenn du es dir noch so sehr einredest. Wenn man dich wie die meisten Menschen nur von der Ferne betrachtet und sich nicht die Mühe macht, in dein Inneres zu sehen, dann erweckst du natürlich den glauben, dass du kaltherzig und verständnislos bist… ich weiß, dass du viele unlöbliche Dinge getan hast und alle glaubten, dass Eigennutz Auslöser dafür gewesen sei, doch du willst eigentlich nur, dass Mokuba es gut hat, dass er nicht mehr zu Schaden kommt, weil er genau wie du schon sehr viel leiden musste…. Du bist fürsorglich und liebevoll…. Aber eins kannst du mir glauben, wenn wirklich der Fall eintreten würde, dass dein Kind seine Eltern verlieren würde, dann wäre eteas anders, als bei Mokuba und dir. Es hätte eine Familie, die es aufnehmen würde und sich liebevoll darum kümmern würde.“

Antwortete sie ihm und ihm bleib für einen Moment die Luft weg. Wenn sie das sagte, dann klang es so wirklich und so wahr. Doch war es auch so, er hatte noch Zweifel.

„Wir kamen damals auch zu einer entfernten Tante und unserem Onkel. Doch die haben lediglich darauf geschaut, dass sie unser Erbe erhielten und haben uns dann in das nächste Waisenhaus gesteckt.“

Meinte er leise, die Erinnerungen schmerzten sehr, Sakura küsste sanft seine Wange und gab ihre zierlichen Arme um seinen Hals. Ihre nähe sollte ihm wenigstens etwas Trost bringen, er umfasste ihre Hüften und drückte sie fester an sich, ihre Wärme tat wirklich gut.

„Es wäre jetzt gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich mir vorstellen kann, wie sehr du damals gelitten haben musst, weil ich das wahrscheinlich gar nicht nachvollziehen kann. Wenn ich meine Eltern verloren hätte, dann wäre ich im Haupthaus aufgezogen worden oder zu Pomero, Haruka oder Erika gekommen… auf jeden Fall wäre ich immer bei meiner Familie geblieben und dessen kann ich mir versichert sein. Salvia wäre damals auch zu uns gekommen, wenn sie nicht darauf bestanden hätte, das Erbe ihres leiblicher Vaters anzunehmen und weiterhin in Schottland leben zu wollen.“

„Was meinst du damit?“

Wollte Seto wissen, sie schloss kurz die Augen, dann fing sie an zu erzählen. In ihr kamen auch traurige Erinnerungen hoch.

„Ich muss wohl etwas weiter ausholen…. Salvia ist meine um zwei Jahre ältere Cousine. Ihre Mutter Kanna hatte drei Jahre vor ihrer Geburt einen Schotten namens Eric geheiratet und ist zu ihm auf sein Anwesen gezogen. Sie wünschten sich ein Kind, doch es klappte einfach nicht, bis sich herausstellte, dass Eric zeugungsunfähig war. Kanna hätte ihm zuliebe auch auf ein Kind verzichtet, doch Eric wollte ihr das nicht antun und so kam es, dass sich sein Bruder Jonathan dazu bereit erklärte, mit Kanna ein Kind zu zeugen, dass es wenigstens etwas von Erics Blut, seiner Familie den MachCormet´s, hatte…

Salvia wurde geboren, doch als sie fünf war, kam Eric bei einem Reitunfall ums Leben und Kanna und sie bleiben bei Jonathan. Kanna und er heirateten dann auch, damit Salvia wieder eine geregelte Familie hatte, außerdem liebte sie ihren Onkel sehr und sie genoss zehn schöne Jahre mit ihren Eltern. Denn damals herrschten einige Rebellionen in ihren Ländereien und ihre Eltern wollten mit den Rebellen verhandeln, um wieder Frieden in ihre Besitztümer zu bringen, doch es misslang, weil sie in einen Hinterhalt tappten und ermordet wurden.

Es war ein großer Schock für Salvia und auch für die Familie, doch sie weigerte sich, zu uns nach Hokkaido zu kommen. Das ließ ihr Stolz nicht zu und außerdem war nun sie die Herrin der Länderein und sie sah es als ihre Pflicht an, diese auch zu verteidigen, was ihr in kürzester zeit gelang…. Sie ist eine stolze Kämpferin und sehr angesehen und sie besuch uns sehr oft.“

„Ich verstehe worauf du hinaus willst… aber wie kannst dir jetzt schon sicher sein, dass du ein Kind von mir haben möchtest? Ich bin echt noch nie einer Frau begebet, die so gerne bei mir sein möchte und auch so etwas wie eine Familie mit mir gründen möchte.“

Seto sah erwartungsvoll zu Sakura, sie sah ihn etwas verlegen an.

„Weil du…“

Sie stockte, sollte sie das wirklich sagen? Sato hakte nach.

„Weil ich was?“

Sie holte einmal tief Luft, dann fuhr sie fort.

„Weil du… der erste Mann bist, für den ich jemals so etwas wie Liebe empfinden konnte und von dem ich mir gewünscht habe, auf diese Art berührt zu werden wie gestern Nacht. Ich liebe dich eben weil…weil du nun mal du bist. Ich kann dieses Gefühl nicht so wirklich gut beschreiben, aber glaub mir, ich möchte wirklich gerne bei dir sein…. Bitte Seto, weis mich nicht zurück, das könnte ich nicht ertragen.“

Beim letzten Satzteil war ihre Stimme fast flehend geworden und ihr Blick versetzte Seto einen Stich ins Herz. Diese Frau musste ihn wirklich sehr lieben, mehr als er sich das vorstellen konnte.

„Nein Sakura, ich werde dich sicher nicht zurückweisen, aber….“

Begann er, doch dann stockte er.

„Was aber?“

Fragte sie leise und sah ihm tief in die Augen.

„Aber du musst dir der Tatsache bewusst sein, dass ich nicht der umgänglichste Mensch bin und ich meine Gefühle nicht offen zeigen kann, das kann ich einfach nicht. Außerdem wäre da noch etwas, wenn du wirklich an meiner Seite bleiben möchtest.“

Sprach Seto weiter, sie nickte.

„Seto, du unterschätzt dich zwar, wenn du glaubst, dass du keine Gefühle zeigen kannst, aber damit kann ich leben. Ich bin doch auch nicht viel anders… es hat mich gestern sehr viel Überwindung gekostet, dir meine Gefühle zu gestehen, eben weil ich Angst hatte, du würdest mich von dir stoßen, aber so ist es ja Gott sei Dank nicht, nur….was wäre das Andere?“

Seto war erleichtert, dies zu hören, schön langsam glaubte auch er daran, dass Sakura wirklich bei ihm bleiben würde, doch es gab noch etwas zu klären.

„Nun ja, wo ist eigentlich dein Hauptwohnsitz Sakura?“

Fragte er, sie verstand nicht ganz, worauf er hinaus wollte.

„Hier in Domino, eben in meiner Wohnung. Weshalb?“

„Sakura, wenn du wirklich mit mir zusammen sein möchtest, dann denke ich wäre es am Besten, wenn du zu mir in die Villa ziehen würdest. Nicht so wie jetzt, sondern fix… du gibst deine Wohnung auf und meldest hier deinen Hauptwohnsitz an. Einverstanden?“

Sie überlegte kurz, dann meinte sie freudig.

„Wirklich? Du willst, dass ich bei dir einziehe? Das wäre natürlich eine große Freude für mich….“

„Natürlich, erstens wäre Mokuba hellauf begeistert und zweitens haben wir beide viel um die Ohren. Du mit deinen ganzen Kursen und ich mit der Firma. Wenn du dann in einer anderen Wohnung leben würdest, würden wir uns doch so gut wie nie sehen…das hätte keinen Sinn., wenn du alleine in deiner Wohnung hockst und ich in meinem Arbeitszimmer…

Und wie mir scheint hat sich deine Katze hier auch schon ganz gut eingelebt, ich habe nichts gegen Haustiere…aber ich hatte nie die Zeit, mich um eines zu kümmern und bei mokuba weiß ich nicht, ob er schon die Verantwortung dafür übernehmen kann.“

Erklärte er, sie nickte und bekam einen sanften Kuss.

„Damit bin ich natürlich einverstanden. Es ist wirklich das Vernünftigste, wenn wir zusammen ziehen. ..Danke Seto.“

Und schon genoss er wieder eine innige Umarmung. Etwas verwundert sah er zu ihr.

„Du bedankst dich bei mir? Für was denn?“

„Einfach für alles, aber vor allem dafür, dass es dich gibt und ich an deiner Seite sein darf…“

Auf Setos Gesicht machte sich ein warmes Lächeln breit und er zog Sakura noch näher an sich, um mit ihr in einer Woge aus Küssen zu versinken.

Doch dann…..
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Ein bezauberndes Lächeln

13. Ein bezauberndes Lachen
 

Auf Setos Gesicht machte sich ein warmes Lächeln breit und er zog Sakura noch näher an sich, um mit ihr in einer Woge aus Küssen zu versinken.

Doch dann…..ging plötzlich die Tür auf und ein gut gelaunter Wuschelkopf kam herein.

„Bin wieder d…“

Doch weiter kam er nicht, da ihm vor Überraschung der Mund offen stand und seine Reisetasche von seinen Schultern auf den Esszimmerboden gefallen war. Von diesem Geräusch aus dem Konzept gerissen, sahen Seto und Sakura Richtung Tür.

„Mokuba? Was tust du denn schon hier?“

Meinte Seto etwas überrascht und auch ein wenig ertappt, Mokuba fing sich wieder.

„Na ja, was heißt schon? Ich hab doch gesagt, dass ich vorm Mittagessen wieder komme, weil Kain dann mit seiner Schwester weg muss. Es ist eh schon kurz vor zwölf und allem voran, ich wohne hier ganz nebenbei…darf man fragen, was das hier zu bedeuten hat?“

Stellte nun er die Gegenfrage, Seto sah kurz auf seine Uhr, es war wirklich schon so spät.

>Wir haben beide vorhin wohl total die zeit übersehen…na, auch recht. Dann erfährt er es wenigstens gleich.<

Dachte Seto und meinte leicht grinsend.

„Was glaubt mein kleiner Bruder denn, was das hier zu bedeuten hat?“

„Das fragst du jetzt aber nicht ernsthaft einen vierzehnjährigen Jungen mit einem sehr großen Pensum an Fantasie, was es zu bedeuten hat, wenn er seinen Bruder nur in Boxershorts mit einer jungen hübschen Frau auf seinem Schoß knutschend im Esszimmer vorfindet? Ich will ja nicht wissen, wo und wie ich euch vorgefunden hätte, wenn ich eine halbe Stunde später nach Hause gekommen wäre…darf ich annehmen, dass du und Saki euch entschlossen habt, ein Paar zu sein? Und wehe, du sagst jetzt nein.“

Erklärte Mokuba schief grinsend, der Junge hatte wirklich eine Menge Fantasie und hatte wohl nicht falsch mit seiner Vermutung gelegen, weil er erkennen konnte, wie sich ein leichter Rotschimmer über Sakuras Wangen zog.

„Ja so ist es Mokuba, Sakura hat mich auf sehr effektive Art und Weise überredet, dass sie ab nun meine Freundin ist. Aber das Beste weißt du noch nicht…“

Erwiderte Seto, Mokuba strahlte wie ein Honigkuchenpferd und jubelte.

„Das ist ja super! Und das andere? Was denn, darf ich raten? … oh bitte, lass mich raten.“

Seto sah kurz zu Sakura, diese nickte, während sie sich endlich dazu entschloss, doch wieder auf ihren eigenen Füßen zu stehen. Dann sagte sie, während sie kurz durch sein Haar wuschelte.

„Natürlich Mokuba, wenn du willst…“

Er überlegte kurz, dann meinte er frei heraus.

Ha! Ich weiß es! Es wird bald Nachwuchs geben, stimmt´s oder hab ich Recht?“

Nun waren die beiden Älteren aber platt, der Kleine hatte ja Ideen…Sakura fing sich als erste wieder und schüttelte den Kopf. (Mal abgesehen davon, dass es rein theoretisch schon möglich wäre, dass sie ein Kind erwarten würde….)

„Nein Mokuba, das ist es nicht, was dein Bruder dir mitteilen könnte, es ist aber auch etwas abwegig zu glauben, dass ich ein Kind erwarte, obwohl ich noch nicht einmal 24 Stunden mit deinem Bruder zusammen bin.“

„Och, schade…aber ehrlich gesagt Saki heißt das heutzutage ja nicht wirklich viel, wie lange man schon mit jemanden zusammen ist oder ob man überhaupt in einer Beziehung lebt, aber lassen wir das…auch wenn ich mich gefreut hätte, Onkel zu werden…Aber was ist es denn dann= Ring sehe ich auch keinen an deinem Finger, dass ich sagen könnte, Seto hat dir nen Antrag gemacht. Sagt schon…“

Dam es etwas resigniert von dem Wuschelkopf, jetzt mustes Seto den Kopf schütteln.

„Sei doch nicht so ungeduldig Mokuba, du wirst dich fürs Erste damit begnügen müssen, dass Sakura ganz zu uns zieht..“

Doch weiter konnte er nicht erzählen, denn schon ertönte es lautstark von Mokuba.

„WIRKLICH? IST JA DER WAHNSINN! SAKI ZIEHT WIRKLICH GANZ ZU UNS? GANZ EHRLICH JETZT?“

Zwar waren die beiden jetzt halbtaub, doch sie nickten, was Mokuba zum Anlass nahm und zuerst Seto, dann Sakura stürmisch umarmte, die von dieser herzlichen Umarmung mehr als überfordert zu sein schien, dann sah ihn nur perplex an.

„Was ist denn Saki, ich hab dir doch nicht aus Versehen weh getan, oder?“

Erkundigte der Schwarzhaarige sich vorsichtig, sie schüttelte den Kopf.

„Nein, alles in Ordnung, aber…ach nichts.“

Da aber Mokuba ein von Natur aus neugieriger Mensch war, ließ er nicht locker.

„Was aber? Sag bloß du hast ein Geheimnis vor deinem zukünftigen Schwager? Das wäre aber gar nicht nett….“

„Mokuba, du bist echt unverbesserlich. Lass Sakura, wenn sie es dir nicht sagen will.“

Mischte sich nun auch wieder Seto ein, Sakura strich Mokuba sanft über seinen Kopf.

>Also wirklich, der will mich ja mit allen Mitteln unter die Haube bringen Er scheint Sakura ja wirklich sehr zu mögen. Und er wäre schon der Zweite, der überhaupt kein Problem damit hätte, wenn Sakura schon schwanger wäre, was ja eigentlich im Bereich des Möglichen läge…ach Quatsch, das wird sie schon nicht sein, denke ich…<

„Mokuba sieh es mir nach, wenn ich gerade so überrascht war, aber es ist nun mal nicht üblich, dass mich jemand mit solcher Intensität umarmt, der nicht in engster familiärer Beziehung zu mit steht. Und selbst da sind es nur einige wenige…“

Sagte Sakura, Mokuba hatte sofort eine passende Antwort parat.

„Daran musst du dich gewöhnen, ich mag dich nämlich wirklich sehr und wenn du jetzt mit Seto zusammen bist, dann gehörst du jetzt auch zur Familie. Oder willst du es wirklich nicht, dass ich dich so umarme?“

Der Kleine setzte mal wieder seinen truherzigsten Hundeblick ein, der aber wieder überflüssig war.

„Natürlich darfst du das tun, es ist eben nur etwas ungewohnt für mich.“

Die Antwort passt Mokuba gut und schon hing er wieder an Sakura, bis diese schließlich das Essen zubereitete…
 

„Und Sakura, was ist bei deinen Telefonaten mit den diversen Familienmitgliedern raus gekommen?“

Fragte Seto die Rosahaarige, als sie mit einem warmgelaufenen Handy in der Hand sein Arbeitszimmer betrat und sich auf einem Stuhl niederließ. Sie seufzte kurz, dann begann sie.

„Nun ja, Großvater hat diese Neuigkeit freudig entgegengenommen und uns alle drei noch einmal zu sich ins Haupthaus eingeladen, meine Großmutter hat das Gespräch mitverfolgt und scheint dir auch nicht abgeneigt zu sein…Bei Mutter und Vater war nur die jeweilige Mailbox dran, also habe ich ihnen aufs Band geredet, sie werden sich schon melden, wenn sie die Nachricht gehört haben. Das wird kurz und schmerzlos, ich weiß ja jetzt schon, was sie sagen werden…“

Seto nickte kurz, innerlich war er erleichtert, dass das Familienoberhaupt für ihn war. Er hatte sich also nicht geirrt, als er Hirai Izumi als gutmütigen freundlichen Mann eingeschätzt hatte.

>Ja und außerdem ist es ganz schlecht, wenn man es sich mit ihm verscherzt, der kontrolliert immerhin fast den gesamten Markt was Computerchips angeht und dies ist nun mal ein Produkt, das meine Firma selbst nicht herstellt. Aber ich denke, dass ich mich auf meine italienische Partnerfirma verlassen kann…<

Ging es ihm auch noch durch den Kopf.

„Ach, welche Reaktion denn? Sag schon.“

Wollte er weiter wissen, sie antwortete schlicht.

„Zuerst wird man mich anschreien, wie ich ihnen das nur antun kann. Vater wird sagen, dass dies eine völlig irrationale Erklärung sei und Mutter, dass dein Ruf keine gute Publicity für den unseren wäre. Nachdem ihnen dann die Puste ausgegangen ist, werden sie noch hinzufügen, dass ich ihnen in den Rücken falle, immerhin weiß ich genau, dass sie nichts mehr mit der Familie Kaiba zu tun haben wollen und dann werden sie mich enterben, also Mutter würde das tun und Vater gibt ihr da immer nach….“

Seto schluckte, das würden ihre Eltern doch nicht im Ernst tun?

„Das war jetzt ein Scherz, oder?“

Fragte er vorsichtshalber nach, sie schüttelte jedoch den Kopf.

„Keineswegs, das haben sie schon öfter gemacht, dass sie mich wegen irgendwas enterbt haben, aber wenn sie sich dann nach einer Weile wieder beruhigt haben, dann ist wieder alles in bester Ordnung und das Testament wird mal wieder geändert. Letztes Mal sind sie ausgerastet, weil ich nicht an der Wahl zur Schulsprecherin teilgenommen habe, weil das natürlich ein gutes Licht auf den Namen Izumi geworfen hätte. Mutter denkt nur an den Ruf, während Vater immer nur den Statistiken Glauben schenkt und er immer wieder den Faktor übersieht, dass ich einfach nicht für so eine Aufgabe geeignet bin. Nicht der Verantwortung wegen, aber ich müsste dabei so viel reden…ich wäre da genauso fehl am Platz wie du in einem Kurs für Ikebana.“

Erwiderte sie schließlich, Seto musste sich über diese Antwort fragend am Hinterkopf kratzen.

„Sakura, ich will dir ja jetzt nicht zu nahe treten, aber was hast du denn bloß für komische Eltern? So eine komische Kombination habe ich ja noch nie gesehen bzw. davon gehört.“

„Meine Mutter, Nagisa Izumi ist für die PR – Kampagnen von IzuTech verantwortlich und sie macht ihre Sache wirklich gut. Unsere Firma genießt einen ausgezeichneten Ruf und sie tut auch alles, damit das so bleibt. Mein Vater, Shirou Izumi, ist nicht so der gesellige Typ und verbringt seine Arbeitszeit lieber mit Zahlen. Er ist der Leiter der Forschungsabteilung unserer Firma und stets um die Entwicklung und Verbesserung unserer Produkte bemüht. Er versteht was von seinem Handwerk, auch wenn er sich oft in den Statistiken verliert und die Individualität der Menschen manchmal vergisst. Ich habe auch schon an kleineren Projekten mitgearbeitet und habe das selbst gesehen, vor den Bällen und Chariy – Veranstaltungen, auf denen mich Mutter immer dabei haben wollte, konnte ich mich aber leider nicht immer drücken und so habe ich gelernt, über allerhand sinnloses Zeug zu reden….Sie wollen immer, dass ich diese Richtungen einschlage, doch ich denke, dass ich in keinem von beiden meine Bestimmung finde.“

Führte Sakura aus, Seto war erstaunt, die beiden waren in völlig verschiedenen Sparten angesiedelt und dennoch schienen sie sich bei ihrer Tochter wieder total einig zu sein…

„Seto, was beschäftigt dich? Du scheinst irgendetwas nicht ganz nachvollziehen zu können.“ Hörte er Sakura fragen, da er kurz in Gedanken versunken gewesen war.

„Nun ja, ich versteh nur nicht, dass zwei so unterschiedliche Charaktere…“

Begann er, doch Sakura wusste schon, was er sagen wollte.

„Dass sie geheiratet haben, eine gemeinsame Tochter haben und eine bis jetzt haltende Ehe führen?...Aber das ist doch ganz einfach Seto.“

Er sah irritiert in ihre rosafarbenen Augen, die für ihn immer so wunderschön zu schimmern schienen.

„Ach ist es das?“

Und dann geschah etwas, das sie noch nie zuvor getan hatte, sie lachte…und dieses Lachen brachte ihn schier um den Verstand, so hell und so unbefreit klang es.

„Natürlich Seto…wenn sich zwei Menschen lieben, ist es egal, wie unterschiedlich die Interessen auch sind, man findet immer einen Kompromiss…..ähm Seto, ist irgendwas?“

Sakura sah fragend zu ihm, als er sie immer noch unverändert ansah, stand sie kurzerhand auf und ging zu ihm.

„Du hast gerade gelacht…“

Brachte er nach einer Weile hervor, sie verstand nicht ganz.

„Ja und?“

„Du hast noch nie vorher in meiner Gegenwart gelacht…“

„Ich tu das auch nur sehr selten…soll ich etwa nicht?“

Fragte sie, doch er schüttelte den Kopf, stand auf und gab ihr einen zärtlichen Kuss.

„Nein, ganz und gar nicht….es hört sich wirklich bezaubernd an, wenn du lachst. Das kannst du von mir aus noch viel öfter tun.“

Räumte Seto dieses Missverständnis aus dem Weg, was Sakura leicht lächeln ließ.

„Na gut, wenn du meinst, dann versuch ich das, aber wie ich schon öfter erwähnt habe wird das nicht so einfach sein.“

Versprach sie ihm.

„Jetzt unterschätz du dich aber sakura, ich bin mir sicher, dass es dir um einiges leichter fällt, als mir Gefühle zu zeigen…sag mal Sakura, was ist das da eigentlich, was du unter dein Handy gelegt hast?“

Seto musterte nun neugierig das Ding unter Sakuras Klapp- Handy, sie zog es hervor.

„Ganz einfach, ein Brief.“

Das verstand Seto nun nicht.

„Ein Brief? Im Zeitalter der digitalen Datenübertragung? Für wen denn?“

Sakura musste leicht schmunzeln, sie wusste ja, dass Seto ein fortschrittlicher Mensch war, aber dass er jetzt nicht einmal noch einen einfachen Brief kannte?

„Der ist für meine Cousine Salvia…weißt du, wir fünf, also Romero, Salvia, Haruka, Erika und ich haben eine Abmachung, durch welche wir uns wichtige Sachen immer sofort berichten und da zählt die Tatsache, dass ich jetzt mit dir zusammen bin und auch umziehe, dazu. Ich habe ihnen allen bereits vor dem Anruf bei Großvater eine Email zukommen lassen, aber Salvia besteht nun mal darauf, dass sie einen handgeschriebenen Brief haben will, also kriegt sie den.“

Seto nickte verstehend.

„Aber du hast doch gesagt, dass du noch zwei Cousinen hast, wart mal, Rika und Kari, oder?“

Sakura nickte, Seto hatte ja wirklich ein gutes Gedächtnis.

„Ja das stimmt schon, aber die beiden sind gerade mal sechs Jahre alt und interessieren sich eher für die neueste Barbiekollektion als für die Beziehungen ihrer Cousinen. Onkel und Tante haben sie erst ehr spät adoptiert, eigentlich hatten sie ja nicht vor, noch ein Kind zu bekommen, aber die Zwillinge waren die Kinder eines gut bekannten Ehepaares, welches durch einen Einbruch ums Leben kam. Da es keine näheren Verwandten gab, zögerten die beiden nicht lange und nahmen sie auf und kein Monat später entschlossen sie sich, die Kleinen zu adoptieren, sie waren damals noch Babys und gerade mal drei Monate alt…Du siehst, sie fallen noch nicht ganz in unsere Altersgruppe, immerhin ist Romero mit 23 der Älteste und Erika mit 16 die Jüngste.“

Erklärte sie und sah zu Seto, der es zwar verbergen wollte, den aber das Schicksal der beiden Zwillinge schon berührte. Sie lehnte sich an seinen muskulösen Oberkörper und gab ihre Arme um ihn, dann schloss sie kurz die Augen. Auch Seto umarmte sie und drückte sie näher an sich, ihre Wärme tat ihm so gut, sie beruhigte ihn innerlich.

„Siehst du Seto? ….Auch wenn meine Familie bestimmt sehr chaotisch ist und ihre Handlungen oft konfus und schwer nachvollziehbar erscheinen….sie lässt niemanden zurück. Du wirst feststellen, dass Haruka und ich nicht die einzigen komplizierten Persönlichkeiten in dieser Familie sind, doch du wirst feststellen, dass sie genauso warmherzig sind. Glaub mir, sie würden nie jemanden hängen lassen, der Hilfe braucht …wenn du es willst Seto, dann kannst auch du ein Mitglied dieser Familie werden, sie werden sich nicht dagegen wehren, auch wenn sie anfänglich ein wenig murren werden, zumindest meine Eltern….

Weißt du, als Romero damals die Karten offen auf den Tisch legte und seinen Eltern und Großvater gestand, dass er sich in einen Mann verliebt hatte, da fielen sie zuerst auch aus allen Wolken, aber jetzt ist Michele immer herzlich willkommen….“

Seto sah zu ihr hinab, sie hatte sich nahe an ihn geschmiegt und die Augen immer noch entspannt geschlossen. Er wusste, was sie ihm damit zu verstehen gaben wollte, das hatte er schon bei der Unterhaltung am Morgen bemerkt und er glaubte ihr.

>Natürlich wird nicht jeder jubeln, dass ausgerechnet der Stiefsohn dessen, der ihnen die Existenz zerstören wollte, mit einer ihrer Erbinnen zusammen ist, aber sie werden es akzeptieren. Und ich glaube Sakura auch, dass, fall wirklich einmal etwas passiert, ihre Familie da sein wird, wenn sie nur ein halbwegs so gütiges Herz haben wie dieser bezaubernde Engel in meinen Armen….<

Doch dann läutete schon wieder Saakuras Handy, Haruka war am Rohr und quatschte sie eine geschlagene Stunde voll…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity - chan

Nachhilfe

14. Nachhilfe
 

Mittlerweile war eine gute Woche vergangen und Sakuras Eltern hatten wie prophezeit reagiert und sie mal wieder enterbt, was ihre Tochter aber ziemlich locker hinnahm und ihnen riet, etwas mehr grünen Tee zur Beruhigung zu trinken. Ihr Umzug lief auch schon auf Hochtouren und Sakura musste sich eingestehen, dass sie ziemlich viele Sachen hatte, schon bei ihren Büchern angefangen, doch das Wichtigste war schon in der Kaiba – Villa. Mokuba war hellauf begeistert, denn sie schaffte es auch, Seto dazu zu bringen, dass er nicht mehr Nächte lang in der KC blieb, sondern jeden Tag fast pünktlich zu Hause zu sein. (Was eine Frau im Haus nicht so alles bewirken kann….*g*) Auch unsere kleine Mieze Luna hatte sich gut eingelebt und es kam nicht selten vor, dass der ach so strenge Seto Kaib abends mit ihr auf dem Sofa lag und sie streichelte, während er desinteressiert die Nachrichten ansah…

„Sakura, ich bin echt fasziniert über die Tatsache, dass diese ganzen Kartons einmal in deiner Wohnung verstaut waren. Was ist dann da nur alles drinnen?“

Wollte Seto neugierig wissen, nachdem er Sakuras neues Arbeitszimmer betreten hatte. Sie war gerade am Einräumen.

„Das sind doch noch nicht alle…in diesem hier sind nur Schulsachen, Fachbücher und Unterlagen von IzuTech. Ich gebe zu, ich kann nichts wegwerfen, aber ich habe immer das Gefühl, dass ich sie irgendwann noch einmal brauchen könnte.“

Erwiderte sie und erhob sich vom Boden, wo sie gerade gekniet hatte und die untersten Fächer eines massiven Büroschrankes einzurichten, der natürlich aus Kirschholz gefertigt war. Seto hatte diese Möbel extra anfertigen lassen und so einem Tischler einige Überstunden beschert. (Wenn mir das einer nicht glauben kann, um ein Maß gefertigtes Möbelstück herzustellen, das auch noch aus Massivholz besteht, bedarf es oft wochenlanger intensiver Arbeit, immerhin muss das Holz zuerst grob her geschnitten, mehrmals gehobelt, gefräst, geleimt, eingespannt, wieder gehobelt, gefräst, auf die grob zurecht geschnitten, lackiert, abgeschliffen, wieder lackiert etc. werden....)

Seto musste etwas grinsen, wenn es um Dokumente ging, da war er genauso.

„Ich verstehe, was du meinst…gefällt dir die Einrichtung?“

Fragte er, sie nickte zufrieden.

„Ja, der Handwerker hat wirklich Meisterarbeit geleistet…die Oberflächen sind ganz glatt und er hat es geschafft, die Holzmaserung sehr gut zur Geltung zu bringen. Nicht so wie bei beschichteten Platten, dieses Möbelstück trägt viel Leben in sich, nur gut, dass er es nicht gebleicht hat…“

Sakura war sichtlich begeistert, auch wenn Seto nicht wirklich verstanden hatte, von was sie redete. Holz bleichen? Was war denn das? Sie erkannte seinen Blick und musste leicht schmunzeln.

„Seto, im Haupthaus beschäftigen wir einen eigenen Tischler und ich durfte ihm oft in der Werkstatt zusehen, deshalb kenne ich mich da etwas aus…wenn Holz eine sehr starke Maserung hat oder es zu dunkel erscheint, dann kann man es mit Bleichemittel behandelt, und es aufhellen. Von typischen Charakter der Holzart geht dabei aber auch viel verloren. Ist es nun etwas verständlicher?“

„Ja, nur irgendwie habe ich das Gefühl, dass du eine gute Tischlerin abgeben würdest. Du interessierst dich wohl für sehr viele Sachen und merkst dir zudem auch noch alles.“

Meinte er scherzhaft, sie schüttelte lächelnd den Kopf.

„Eine gute Überlegung, aber nein danke…hast du eine Ahnung, wie viel ein 70 mm starker, 40 cm breiter und zudem noch gute 3 Meter langer unbehandelter Eichenpfosten wiegt? Das ist selbst mir zu schwer…“ (Stimmt, so ein Teil ist auch, wenn man es zu weit nimmt, noch extrem schwer…)

So philosophierten sie noch eine gute Weile dahin, bis der Butler ins Zimmer kam und einen wichtigen Anruf für Sakura melde.

Sakura ging in das angrenzende Wohnzimmer und nahm den Hörer, wer könnte sie nur hier in der Villa anrufen?

„Ja? Hier Sakura Izumi?“

Meldete sie sich, es war ihr Großvater, der gleich, nachdem er sich erkundigt hatte, wie es seiner kleinen Kirschblüte ging, zur Sache kam. Sakura hörte aufmerksam zu, das klang nach einer schwierigen Aufgabe.

„Moment Großvater, ich schalte auf laut, dass Seto auch mithören kann, so einfach kann ich das nicht entscheiden.“

Sagte sie dann und winkte Seto, dass er sich ruhig zu ihr aufs Sofa sitzen könne. Er war etwas verwundert, was könnte sie denn nicht alleine entscheiden?

„Also gut, erkläre es noch einmal kurz für Herrn Kaiba….also, meine jüngere Enkelin Erika macht uns zugegeben etwas Kummer. Ihre Noten verschlechtern sich immer mehr, da ihr Interesse überall liegt, nur nicht bei der Schule, ihre diversen Nachhilfelehrer haben nichts gebracht. Hiromi und Yuzo haben mich in ihrem Namen gebeten, Sakura zu fragen, ob sie sich eine weile um Erikalein kümmern könnte, wenn es ihr Terminplan einigermaßen zulässt, weil Erika sich da selbst nicht trauen würde zu fragen, obwohl sie selber diese Idee hatte…. Hiromi kann sich nicht selber darum kümmern, weil sie ja ständig mit mir unterwegs ist und Yuzo ist auch sehr beschäftigt, Haruka will zwar gerne mit ihr lernen, aber das endet jedes Mal in einem verwüsteten Zimmer und vielen verlorenen Nerven…Herr Kaiba, wäre es möglich, dass Erika eine weile zu ihnen kommen könnte, wenn Sakura einwilligen würde? Ich möchte ihr keine eigene Wohnung zur Verfügung stellen, weil sie dann doch wieder das macht, was sie will…“

Konnte Seto die Stimme von Hirai Izumi höchst persönlich hören, er überlegte kurz und sah dann zu Sakura.

„Sakura, wenn es dir nicht zuviel ist, von mir aus kann deine Cousine hier wohnen. Es stehen genug Zimmer zur Verfügung.“

Sakura lächelte kurz und nickte, dann widmete sie sich wieder dem Telefon.

„Du kannst Erika nach Domino schicken Großvater, ich werde es schon einrichten können, einige meiner Kurse enden diese Woche. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben um Erika Nachhilfe zu geben.“

„Sakilein, das wäre großartig, ich kann dir jetzt schon in Hiromis und Yuzo und auch Erikas s Namen danken, sie werden sich bestimmt über diese Neuigkeit freuen…bei dir ist Erika in guten Händen, aber sei bitte streng zu ihr, du weißt, wie schnell sie über die Stränge schlagen möchte…Ich danke auch Ihnen, Herr Kaiba, dass Sie die Kleine bei sich aufnehmen und auch Sie ersuche ich, nicht zu nachsichtig mit ihr zu sein. Erika ist ein gutes Mädchen, aber sie weiß nun mal von alleine nicht, wann Schluss ist.“

„Es ist wirklich kein Problem für mich, doch ich denke, es liegt nicht in meiner Befugnis, Ihrer Enkelin Vorschriften zu machen…“

Meinte Seto etwas verwundert darüber, dass Hirai ihn extra um Strenge gebeten hatte, er war immerhin kein Familienmitglied. Er konnte ein kurzes Lachen am anderen Ende der Leitung hören, doch dann ertönte wieder Hirais stimme.

„Ach, das sehe ich etwas anders und Sie werden sehen, dass jedes meiner fünf älteren Enkelkinder so denkt….aber nennen wir einfach die wesentlichen Gründe, warum Sie Erika in die Schranken weisen können. Erstens ist es Ihre Villa, in der Sie wohnen darf und außerdem sind Sie der Ältere, wodurch Sie Ihnen ohnehin Respekt zukommen lassen sollte…Auf jeden Fall noch mal danke an Sie und auch an dich Sakura, wir sehen uns dann in den Ferien und das hoffentlich mit guten Neuigkeiten. Bis bald.“

Tja, dann sollte Erika dann mal kommen, Mokuba und Seto waren auf jeden Fall schon gespannt auf sie….
 

„SAKLEINCHEN!!!!““

War alles, was Seto verstehen konnte, als er mit seiner Freundin drei Tage später die Treppen nach unten gegangen war und sich etwas mit rasender Geschwindigkeit durch die Tür in Richtung Sakura genähert hatte. Dieses „Etwas“ stellte sich als 16-jähriger weiblicher Teenager mit ziemlich lauter Stimme heraus, die ihre ältere Cousine fröhlich um den Hals gefallen war.

„Erika, schön dich wieder zu sehen. Hattest du eine angenehme Reise?“

Fragte Sakura, nachdem Erika sich von ihr gelöst hatte und diese heftig nickte. Seto musterte die junge Frau indes. Sie hatte ziemlich dunkle violette Haare, die sie mit einigen Haarspangen und anderen Accessoires trendig gestylt hatte. Ihre Augen strahlten genau wie die ihrer Schwester Haruka in einem satten Grün. Schön langsam konnte Seto diese „blumigen“ Namen verstehen, jede der drei Mitglieder der Familie Izumi, die er bis jetzt kennen gelernt hatte, entsprach genau der Blume, die sich hinter ihrem Namen verbarg.

>Bei sakura sind es die Kirschblüten, die ein genauso schönes Rosa haben, wie ihre Augen und ihre Haare. Haruka bedeutet zwar eigentlich Frühlingsblume, aber ihre Lieblingsblume ist der Krokus, ein typischer Frühlingsblüher und Erika? Na ja, der wandelnde Erikastock, wenn man mich fragt, ich bin schon mal gespannt, wie wohl diese Salvia aussehen mag, aber etwas sagt mir, dass ich die höchstwahrscheinlich auch noch kennen lernen werde.<

Dachte er und sah wieder zu den beiden Cousinen.

„Erika, ich möchte dir jemanden vorstellen…das ist Seto Kaiba, der Eigentümer dieser Villa, also verhalte dich ihm gegenüber auch entsprechend.“

Wandte Sakura sich an Erika, diese unterzog Kaiba kurz einem musternden Blick, dann meinte sie fröhlich.

„Sehr angenehm, ich bin Erika Izumi, Sakileins Cousine und Harukas Schwester…sie hat echt nicht übertrieben, als sie dich mir beschrieben hat. Und die Aktion mit Shinji fand ich auch cool.“

Er schüttelte leicht Erikas Hand und erwiderte.

„Ich bin auch erfreut, dich kennen zu lernen Erika. Ich hoffe, du wirst dich hier wohl fühlen.“

Erika sah zu Sakura unf flüsterte ihr leise zu.

„Mann Sakileinchen, da hast du dir ja echt nen Traumtypen ausgesucht. Da könnte man fast neidisch werden, aber keine Sorge, ich halt mich an die Regeln. Finger weg vom Partner des jeweils anderen.“

Sakura musste leicht schmunzeln und erwiderte, damit Seto es nicht hören konnte – was ihn übrigens sehr nervte - genauso leise.

„Das weiß ich Erika, das weiß ich…aber glaub nicht, dass dies ein so leichtes Unterfangen war.“

Dann räusperte Sakura sich kurz und fuhr in normaler Lautstärke wieder fort.

„Also Erika, ich zeige dir jetzt dein Zimmer, wo du deine Sachen auspacken kannst. Nach dem Abendessen erkläre ich dir dann alles Wichtige für deinen Aufenthalt hier und dann lernst du auch Mokuba kennen.“

Erika nickte leicht.

„Okay, wenn er genauso niedlich ist, wie Harulein ihn beschrieben hat, dann freue ich mich jetzt schon darauf, ihn kennen zu lernen.“

Dann begaben sich die beiden Ladies aber die Treppen rauf….
 

„Also Erika, folgendes…ich weiß nicht, ob es dir deine Eltern noch gesagt haben, aber du wurdest an Setos und meiner Schule, der Domino High angemeldet. Ich sage es gleich im Voraus, es ist eine anspruchsvolle Schule, aber auch sehr lehrreich. Deine Schuluniform wurde schon angefertigt und hängt bei dir im Schrank….“

Begann Sakura nach dem Essen, Erika zu erklären, die verzog etwas den Mund.

„Meinst du das komische rosa – blaue Ding da in meinem Schrank mit der kitschigen Schleife?“

Erkundigte sie sich, Sakura nickte.

„Eben diese und du wirst sie wie alle anderen auch tragen. Du wirst mit uns zur Schule fahren…“

„Und wo fährt Mokuba hin? Ist der auch an der Schule?“

Wollte Erika nun wissen.

„Nein, ich gehe noch an die Domino Junior High, ich komme erst nächstes Jahr auf die Domino High.“

Warf nun Mokuba ein, der gerade seinen Pudding verzehrte, Erika seufzte leicht.

„Na ja, wenigstens ist Sakilein an meiner neuen Schule…gibt es da auch süße Jungs?“

Jetzt war es an Sakura, zu seufzen.

„Erika, du bist hier um deine Noten zu verbessern und genau deshalb gibt es jetzt für dich ein paar Regeln, die du dir gut merken solltest….du wirst mit mir Nachmittags lernen und die Hausaufgaben machen, in der nächsten Zeit brauchst du noch gar nicht daran zu denken, dass du nächtelang irgendwo durchfeiern kannst, jetzt ist erst mal dein Wissensstand wichtiger Und falls ich es vergesse, keine Partys hier in dieser Villa …“

„WASSS??? Aber Saki, ich muss mich doch mit den anderen anfreunden und das geht nicht anders… Und eigentlich könnte ich mir ja deine alte Wohnung nehmen, ich bin schon groß..“

Maulte die Lilahaarige, Sakura sah sie streng an. (Ja, bei Verwandten schafft sie auch ein paar Gesichtszüge..)

„Keine Widerrede. Du bist noch nicht volljährig und solange du hier bist, habe ich die Verantwortung für dich, was soviel heißt, da du meinen Anweisungen Folge zu leisten hast. Ich erinnere dich nur daran, dass du wegen eines Anliegen zu mir gekommen bist und nicht umgekehrt, außerdem gibt es andere Möglichkeiten, um Freundschaften zu schließen. Nächster Punkt, wenn du irgendwo hin möchtest, wirst du zuerst eine Erlaubnis bei mir einholen müssen, deine Eltern haben mich zu deren direkten Vertretern gemacht… Und was diese Idee mit der Wohnung angeht, nein. Auf keinen Fall lasse ich dich in diese Wohnung. Mal abgesehen davon, dass du genau weißt, dass das gegen Großvaters Anordnungen verstoßen würde, es ist mir einfach zu gefährlich. Du bist nicht verantwortungsbewusst genug, um für dich allein zu leben. Und du würdest es wahrscheinlich ausnutzen, dass ich damit nicht ehr soviel Kontrolle üben könnte, Du bleibst hier und lernst brav…..ist das soweit klar?“

Fragte Sakura etwas schärfer nach, woraufhin dann auch nach einer kurzen Pause ein

„Ja, wenns denn sein muss,“

Kam. Sakura nickte zufrieden und erwähnte noch beiläufig.

„Ach ja und falls es dir noch nicht aufgefallen ist, du hast jetzt ein Kostenlimit auf deinem Konto. Du musst dir dein zur Verfügung stehendes Geld von nun an einteilen…“

Und dann ließ sie eine geschockte Erika zurück, die sich die Mokuba dann wieder aufpäppeln durfte….
 

„Sakura, du stellst ja ganz schön viele Forderungen und Regeln für deine Cousine auf. Ich wusste gar nicht, dass du so streng sein kannst.“

Meinte Seto, nachdem sie sich die Schlafzimmertüre hinter sich geschlossen hatte.

„Ja, das weiß ich, aber weißt du… Erika ist nicht dumm, nur sie lässt sich so leicht von allen anderen Dingen, die etwas interessanter erscheinen, ablenken. Wenn sie unter Druck steht, kann sie viel erreichen und sie weiß, was auf dem Spiel steht, wenn sie das nicht hinbekommt…“

Er sah verwundert zu seiner Freundin.

„Ach, was denn?“

„Sie würde wahrscheinlich auf ein Mädcheninternat gehen müssen. .. Erika zieht die Männer an, wie Licht die Motten, deshalb haben auch ihre letzten Nachhilfelehrer nichts gebracht, außer vielleicht ihren Horizont in angewandter Biologie erweitert. Sie sieht gut aus, hat einen natürlichen Charme, Modebewusstsein und einen ganz eigenen Stil und leider Gottes weiß sie das. Sie weiß, dass sie mit diesen Kriterien viel erreichen kann, aber eben auch nicht alles und genau das ist es, was sie erst lernen muss. Gutes Aussehen ist nicht alles und hilft einem auch nicht, wenn es um Auggaben geht, die durch logisches Denken, Allgemeinbildung und auch anderes Fachwissen lösen muss…vor allem das ist es, was ich ihr wirklich beibringen muss, alles andere ergibt sich daraus.“

Antwortete Sakura und ließ sich auf dem Bett nieder.

„Wäre das nicht eigentlich Erziehungssache ihrer Eltern?“

„Nun ja, manchmal fruchtet es einfach mehr, wenn es einem jemand anders beibringt. Außerdem möchte Erika ihre Muttern nicht noch mehr belasten. Sie ist Großvaters Sekretärin und hat von jeher einen Hang zu übertriebener Überfürsorge. …Ich versuch gerne, ihr zu helfen, dazu hat man doch Familie.“

Erwiderte sie, Seto nickte nur stumm. Er war schon etwas neugierig darauf, wie sich die Sache weiter entwickeln würde…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Erzieherische Maßnahmen

15. Erzieherische Maßnahmen
 

Erika wurde gut in ihrer neuen Klasse aufgenommen und hat innerhalb ein paar Tage schon ein paar Freundinnen gefunden, die Jungs lagen ihr ja ohnehin zu Füßen. Auch wenn man es Sakura nicht angesehen hatte, sie war erleichtert, dass sie sich so gut zurecht fand, noch froher hätte es sie allerdings gestimmt, wenn Erika sich auch so gut mit ihren Lehrbüchern angefreundet hätte. Mit denen hatte es Erika nicht wirklich, da stand lauter so langweiliges Zeug drinnen. In ihrem Kopf schwirrten ganz andere Dinge herum als mathematische Formeln und Vokabeln…

„Du Sakilein?“

Fragte die Lilahaarige ihre ältere Cousine nachdem sie wieder in der Villa angelangt waren, Sakura konnte schon ahnen, dass Erika wieder irgendwas, das nicht mit ihrer Ausbildung zu tun hatte, wollte.

„Was ist denn Erika?“

Stellte Sakura die Gegenfrage und sah zu der Jüngeren, die sie mit einem herzallerliebsten Blick ansah.

„Na ja, weißt du…ich hab mir in der Auslage von der Boutique in der Innenstadt ein total trendges Minikleid gesehen. Eine ganz neue Kollektion und so, das muss ich einfach haben, aber …“

Erklärte Erika, Sakura musterte sie eindringlich.

„Aber was Erika?“

Hakte diese nach und Erikas Hundeblick wurde noch stärker. (Schön langsam müsste aber jeder wissen, dass der bei Sakura nicht zieht….)

„Na also, auf meinem Konto herrscht ziemliche Ebbe, weil ich mir letzte Woche ein paar neue Gucci – Schuhe gekauft habe.“

„Na dann warte doch einfach, übernächste Woche wird doch wieder Geld auf unsere Konten überwiesen…ich habe es dir doch gesagt, als du vor drei Wochen zu uns gekommen bist, dass du dir das Geld nun einteilen musst.“

Erwiderte Sakura schlicht.

„Aber ich möchte es doch unbedingt zu der Party nächstes Wochenende anziehen. Was glaubst du, was die Leute für Augen machen würden? Saki bitte…“

Doch die Angesprochene schüttelte den Kopf.

„Nein Erika, ich werde dir das Geld nicht leihen, außerdem habe ich es dir noch gar nicht erlaubt, zu dieser Party zu gehen du das weißt du ganz genau…“

„Aber du hast gesagt, dass ich hingehe darf…“

Maulte Erika, Sakura nickte zuerst kurz doch dann meinte sie.

„Ja, aber nur, wenn du in der Mathearbeit am Montag eine gute Note schreibst und das weißt du ganz genau. Du solltest die wichtigen Details einer Abmachung nicht immer vergessen.“

Schmollend meinte die Jüngere.

„Aber jeder aus meiner Klasse geht da hin..“

„Ja und es gehen auch viele aus meiner Klasse dorthin, aber ich zum Beispiel nicht und es geht mir auch wirklich nicht ab. Erika, du musst lernen, verantwortungsbewusster zu sein. Wenn du kein Geld mehr für dieses Kleidungsstück hast, dann gibt es nur drei Möglichkeiten…“

Erklärte Sakura, Erika sah sie verständnislos an.

„Ach und welche?“

„Möglichkeit eins, du verzichtest auf das Kleid, Möglichkeit zwei, du suchst dir einen Job um das Geld zu verdienen oder Möglichkeit drei, du machst dir selber eins.“

„Hä? Ich soll was machen? Ein Kleid selber nähen?? Aber, aber…“

„Kein aber, für eine der drei Möglichkeiten wirst du dich entscheiden müssen. Außerdem redest du doch immer davon, dass du Modedesignerin werden willst. Glaubst du etwa, da müsste man nicht selber nähen? Weit entfernt, es reicht nicht nur, die Modelle zu malen, man muss sie auch in der Lehrzeit selbst nähen.“

Sakura blieb hart, Erika wusste nicht mehr was sie sagen soll, normalerweise bekam sie immer alles, was sie wollte.

„Erika, ich mache dir einen Vorschlag. Schaffst du es, in der nächsten Mathearbeit eine passable Note zu schreiben und bis zum nächsten Wochenende selbst ein Kleid zu fertigen, dann darfst du auch auf diese Party. Das Material stelle ich dir. Lehnst du ab, dann kannst du dir das gleich abschminken.“

Waren Sakuras harte Worte, Erika überlegte kurz, es bleib ihr wohl nichts anderes über.

„Und du lässt mich wirklich gehen, wenn ich das schaffe? Auch wenn es eigentlich unmöglich ist, das alles in so kurzer Zeit hin zu kriegen…“

Sakra nickte und drückte Erika ihre Bücher in die Hand.

„Natürlich werde ich mein Wort halten Erika, ich würde nie ein Versprechen brechen.. und noch was, für eine Izumi ist nichts unmöglich, merk dir das gut. Wenn man etwas wirklich erreichen will, dann schafft man das auch. Und jetzt ab an deinen Schreibtisch.“

Und schon schob sie ihre Cousine Richtung Zimmer, in das sie sich dann auch widerwillig begab. Sakura selbst lehnte sich kurz an die Wand und seufzte tief.
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass du so hart sein kannst, meine Liebe.“

Hörte sie die Stimme von Seto, der das Gespräch mit angehört hatte, da er eigentlich in sein Arbeitszimmer wollte.

„Es war auch schwer, aber ich denke, sie klemmt sich dahinter, immerhin will sie unbedingt dort hin. Man sieht es ihr zwar nicht an, aber sie ist echt begabt, was Handarbeit angeht. Nadel und Faden sind ihr Element, aber sie ist einfach manchmal nur zu faul, um selber was zu machen.“

Gestand Sakura, sie wäre wirklich kurz davor gewesen, nach zu geben, denn es gab einen Blick, dem sie nichts entgegensetzten konnte, nur gut, dass dies so gut wie keiner wusste.

„Ach wirklich, na das sieht man Erika wirklich nicht an. Will sie etwa wirklich Modedesignerin werden?“

Wollte Seto wissen, Sakura nickte und antwortete.

„Ja, das will sie und wenn sie sich anstrengt, dann wird sie auch eine, das Talent hat sie zumindest dazu. Da ist sie bei uns aber auch die einzige…“

Seto sah neugierig zu Sakura, die sofort wusste, was er wissen wollte.

„Um ehrlich zu sein Seto, weder Haruka, Salvie noch ich können mit Handarbeit etwas anfangen, deshalb haben wir in der Schule auch alle statt Textilem Weken, Technisch Weken genommen das gelang uns um einiges besser, das war schon in der Grundschule so ein Theater.

Salvias absolute Spitzendisziplin war es, beim Häkeln und Stricken entweder permanent Maschen zu verlieren oder auf unerklärliche Weise welche dazu zu machen. Haruka sieht rot, wenn sie Sachen zum Sticken sieht, der Kreuzstich ist ihr zum Verhängnis geworden…

Von Romero will ich gar nicht reden, der weiß noch immer nicht, für was Stricknadeln gut sind, der wollte sie schon mal als Essstäbchen verwenden. Vielleicht werden Rika und Kari begabter….“

Erzählte sie, Seto nahm sie in den Arm und sah ihr tief in die Augen.

„Und was ist mit dir? Welches dunkle Geheimnis verheimlichst du mir?“

Sakura lächelte etwas verlegen, dann gestand sie.

„Ich kann nicht nähen, jede, absolut jede Naht die ich mache geht unweigerlich wieder auf. Das Einzige, was ich kann, ist einen Knopf anzunähen…mit viel Überwindung. Also zwing mich bitte nie, dir irgendwas zu machen, das mit Nadel und Faden zu tun hat, da ist es besser, du wendest dich an den Butler.“

Seto musste schmunzeln, dann gab er ihr einen sanften Kuss.

„Keine Sorge, das mach ich nicht, wozu hat man denn Personal? Außerdem muss der Mensch ja nicht alles können..“

Dann ging es aber für Seto wieder in die Arbeit und Sakura hatte noch Klausuren zu schreiben. Man merkte, dass die Sommerferien und somit auch ihr Abschluss nahten…
 

Die darauf folgenden Tage sah und hörte man nicht viel von Erika, sie schien sich dies e Aufgabe richtig zu Herzen zu nehmen. Eines Abends hatte Sakura sie sogar schlafend vor der Nähmaschine aufgefunden, es war auch schon weit nach Mitternacht gewesen, doch wie es schien, machte ihr Kleid Fortschritte.

>Ich hoffe nur, dass es in Mathe auch so war und sie mir nicht wie auf ihrer alten Schule eine schlechte Vier schreibt...Aber das werde ich ja in ein paar Tagen sehen.<

Ging es Sakura durch den Kopf, die ihre Cousine sachte in ihr Bett verfrachtete und sie zudeckte. Sie löschte das Licht und schloss leise die Tür hinter sich. Auf dem Gang traf sie dann noch auf Luna, die wohl schon darauf wartete, dass ihr Frauchen ins Bett kam. Sakura hob sie hoch und streichelte die Katze.

„Na hat dich etwas Seto geschickt?“

Meinte Sakura schmunzelnd und ging mit Luna auf dem Arm ins Schlafzimmer, wo sie Seto im Bett sitzend und auf seinem Laptop arbeitend vorfand. Wie könnte es auch anders sein.

„Ach deshalb hat Luna mich gesucht. Schon klar, wenn sich keiner mit ihr abgibt.“

Sagte Sakura und bedachte die Blechkiste samt ihres Besitzers mit einem Blick, den Seto nicht zu deuten vermochte.

>Ich hab nur das ungute Gefühl, dass dieser Blick nichts Gutes bedeutet, aber was soll ich denn sonst tun, wenn sie ewig nicht ins Bett kommt? Da ist doch Arbeiten der beste Zeitvertreib. Sieht sie wohl nicht so…<

Dache Seto und schaltete Den Laptop ab, dann stieg er aus dem Bett und schritt zu Sakura, welche gerade Luna wieder runter gelassen hatte und hob sie auf seine starken Arme.

„Seto, was soll das?“

Fragte Sakura mit einem leichten Rotschimmer um ihre Nase und sah ihn an, er grinste jedoch nur frech.

„Na ja Sakura, das ist ganz einfach… Jetzt wo du ja endlich da bist, kann ich mich ja mit dir abgeben….oder soll ich etwa doch wieder den Laptop anschalten?“

Die Angesprochene schüttelte den Kopf.

„Nein, lass deinen Aktienkursen doch auch mal eine kleine Verschnaufpause. Die steigen auch im Moment ohne dich…“

Erwiderte die Rosahaarige und schmiegte sich an Setos Oberkörper, Seto gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, dann jedoch einen etwas leidenschaftlicheren auf ihre zarten Lippen und begab sich mit ihr auf das weiche Himmelbett…..
 

Dann kam aber der Freitag, heute hatte Erika die Mathearbeit zurück bekommen und Sakura war schon auf die Ergebnisse ihrer Cousine gespannt. Besagte kam auch nach einiger Zeit in das große, luxuriös eingerichtete Wohnzimmer der Familie Kaiba, wo Sakura und Seto ihre sämtlichen Lateinunterlagen überprüften, immerhin fingen für sie nächste Woche einige der Abschlussprüfungen an.

„Ähm Sakileinchen, sieh mal, ich habe gestern mein Kleid fertig gekriegt. Willst du es dir nicht anschauen?“

Begann die Lilahaarige und Sakura sah von ihren Unterlagen auf und nickte.

„Natürlich, sehr gerne.“

Sie sah es ihrer jüngeren Cousine an, dass diese sichtlich nervös war, war die Arbeit so schlecht oder lag es an ihrem Modestück? Erika holte das Kleid hinter ihrem Rücken hervor und Sakura musste zugeben, sie war überrascht.

„Das sieht sehr gut aus Erika, aber sag mal…das Guccikleid hätte doch ganz anders ausgesehen. Warum denn plötzlich so ein Wechsel im Stil?“

Wollte sie von Erika wissen, die strahlte natürlich über das Lob, immerhin geschah es nicht alle Tage, dass Sakura jemanden lobte.

„Das freut mich Sakilein…weißt du, das Guccikleid war schon der Hammer, aber ich dachte mir, wenn ich mir schon selber eins machen mus, dann soll es nicht irgendwie nachgeahmt aussehen, sondern meinen ganz eigenen Stil haben und tada, das ist dabei heraus gekommen. Ich find es klasse und ich muss zugeben, es hat echt voll Spaß gemacht, mir selber eins zu nähen. Über das Gekaufte hätte ich mich natürlich auch gefreut, aber nicht so über meins. Ich kann mir das zwar nicht erklären, aber ich war total stolz, als ich es in den Händen gehalten habe, als es fertig war…“

Sprudelte es aus Erika, Sakura konnte nicht anders, sie musste schmunzeln.

„Nun ja Erika, du kannst zurecht stolz auf dich sein, immerhin sieht es sehr schön verarbeitet aus und ich bin mir sicher, dass es dir auch super steht. Und glaub mir, es ist immer schöner, wenn man etwas in den Händen hält, dass man durch sein eigenes Tun erschaffen hat, als wenn man es sich irgendwo besorgt hat.“

Erklärte Sakura, Seto nickte zustimmend.

>Tja, so wie es aussieht, hat Sakura der Kleinen schon mal eine wichtige Lektion beigebracht. Da kann auch Sakura stolz auf sich sein.<

Dachte der Firmenchef und sah wieder zu Sakura, die nun eine ganz andere Frage stellte.

„Nun gut Erika, einen Teil der Abmachung hast du erfüllt, aber wie steht es mit deiner Mathearbeit? Ishimaku – sensei hat uns berichtet, dass er deiner Klasse heute die Arbeit zurückgegeben hat. Wie hast du abgeschnitten?“

Erika wurde nun wieder ein wenig ruhiger und reichte der Älteren stumm ihr Matheheft, dann sah sie abwartend zu dieser. Sakura öffnete das Heft und zog eine Augenbraue hoch, wobei Erika aber nicht wusste, ob das nun positiv oder negativ war.

„Eine Zwei?“

Fragte Sakura ihre Cousine, diese nickte zögerlich.

„J-ja, eine zwei….reicht das, damit ich auf die Party gehen kann?“

Erkundigte Erika sich, Sakura tauschte kurz einen blick mit Seto, dann meinte sie lachend.

„Natürlich reicht das Erika, du hast dich sehr verbessert und das in so kurzer Zeit, immerhin war deine letzte Arbeit schon fast eine Fünf. Ich lege es dir aber zu Herzen, dich weiter anzustrengen, du kannst nämlich noch besser sein, wenn du willst. Deine Eltern werden sich bestimmt freuen, wenn ich ihnen das erzähle.“

Erika fiel ein Stein vom Herzen, immerhin hatte sie sich wirklich in der letzten Woche sehr am Riemen gerissen und oft bis spät in die Nacht gearbeitet und gelernt. Zuerst hatte sie zwar noch gedacht, dass dies eine Art Schikane von Sakura war, doch spätestens jetzt wusste sie es besser.

>Saki wollte, dass ich mich ins Zeug lege und dass ich einmal sehe, wie es ist, unter Druck zu arbeiten…Ich wusste es ja selbst immer, dass ich mir die Dinge immer viel zu leicht machte, aber wirklich etwas daran geändert habe ich nie, immerhin habe ich doch im Endeffekt immer das bekommen, was ich wollte. Doch eben weil ich weiß, dass Sakura da streng ist und weil sie nicht nachgibt, habe ich ernsthaft gearbeitet. Später werde ich es bestimmt nämlich auch nicht so leicht haben und etwas tun müssen, um das zu erreichen, was ich will und das werde ich auch schaffen. Denn Saki hat mir auch zu Verstehen gegeben, dass ich es schaffen kann, auch wenn es mal nicht so gut aussieht….<

Ging es Erika durch den Kopf, dann fiel sie ihrer Cousine lachend und vor allem stürmisch um den Hals.

„Danke Saki, du bist echt so klasse!“

Ließ sie freudig verlauten und umarmte die Rosahaarige noch fester, nun meldete sich auch Seto zu Wort.

„Nun ja Erika, das Lob gilt aber auch für dich, immerhin warst es du, die die gute Note und das Kleidungsstück geschafft haben.“

Dafür bekam auch Seto eine stürmische Umarmung von Erika, der sie etwas irritiert musterte.

„Womit habe ich denn diese Ehre verdient?“

Fragte er nach, Erika war nun auch etwas verwundert.

„Na, du bist doch der Freund meiner Cousine und somit so was wie ein Familienmitglied und da darf man sich doch umarmen, oder etwa nicht?“

Seto sah sie für ein paar Momente noch unverändert an, dann schüttelte er jedoch den Kopf.

„Wenn du dies so betrachtest, dann darfst du natürlich..“

Doch dann verschwand Erika, um sich für die Party zurecht zu machen, immerhin wollte sie ja fantastisch aussehen….
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity - chan

16. Meine Zukunft – deine Zukunft – unsere Zukunft? Teil I

16. Meine Zukunft – deine Zukunft – unsere Zukunft? Teil I
 

Tja und schon waren sie da, die Abschlussprüfungen! Die schriftlichen hatten Seto und Sakura wie auch der Rest der Klasse bereits hinter sich gebracht und die Ergebnisse waren recht passabel. Die zwei hatten in allen Fächern ein „Sehr gut“ geschrieben, was bei den Klassenbesten ja auch nicht anders zu erwarten war und zur Überraschung aller, gab es keine negativen Noten für den Rest der Klasse. Aber die Verschnaufpause danach war viel zu kurz und nun waren die mündlichen Prüfungen an der Reihe, welche schon drie Tage andauerten. Heute hatte Sakura zusammen mit Seto, Joey, Tea , Tristan und Yugi ihre Geschichteprüfung…

Joen zappelte schon die ganze Zeit unruhig in der Gegend herum, was Seto natürlich tierisch nervte.

„He Köter, halt endlich still oder ich nehme dich an die Leine.“

Blaffte er den Blonden an, der sich das natürlich nicht gefallen ließ.

„Kaiba, halt die Klappe. Ich weiß ja, dass unser Superstreber das nicht kennt, aber es gibt Leute, die vor einer Prüfung nervös sind.“

Konterte Joey, Tea fasste sich an den Kopf und verdrehte genervt die Augen

„Mein Gott, jetzt streiten die schon wieder, ich habe ja echt ein Glück. Wo ist Yugi, wenn man ihn mal braucht….“

Da Yugi und Tristan gerade auf der Toilette waren musste wohl Sakura die Braunhaarige aufmuntern.

„Aber Tea, dann ist doch alles wie immer.“

Meinte sie, Tea sah verwundert zu ihr Redete Sakura wirklich mit ihr?

„Ähm ja, aber… es nervt. Sag mal, ich habe gehört, dass du hier vertiefend antrittst. Stimmt das?“

Sakura nickte kurz.

„Ja, das stimmt, ich hatte Geschichte vertiefend belegt…. Und was die beiden Herren betrifft, sieh mal, Joey scheint seine Nervosität vergessen zu haben, ein kleiner streit unter Rivalen ist doch nichts Schlimmes, solange sie nicht aufeinander losgehen.“

Tea musste nicken, sie hatte Recht.

„Was hast du denn für ein Thema gewählt?“

Wollte sie weiter wissen, damit sie sich von den Streithähnen ablenken konnte und es ausnutzte, dass ihre Klassenkameradin mal so gesprächig war.

„Mein Thema ist Jeanne D´Arc und der Hundertjährige Krieg, aber vor allem Erstere. Ich finde, sie war eine bemerkenswerte Frau, deren tiefe Überzeugung die damalige Zeit damals ziemlich beeinflusste, auch wenn das erst nach ihrem Tod gewürgt wurde“ (Wenn jetzt einer lacht, das war wirklich mein Spezialgebiet bei meiner Geschichtematura und es hat mir ne Eins gebracht…und für alle Ungläubigen, Jeane DÁrc hat wirklich gelebt, da gibt es historische Belege dafür…)

Das interessierte Tea und unglaublich aber wahr, Sakura und sie verfielen in eine nette kleine Plauderrunde, bis die Prüferin kam und die ersten beiden zur Vorbereitung zu sich ins Klassenzimmer rief…
 

Gut anderthalb Stunden später waren dann alle fünf Prüflinge durch und Joeys und Tristans Gehirn fühlte sich an wie ein aus gewundener Putzlappen, so sehr hatte die Prüferin in ihrem Wissensvorrat herumgestochert, doch wie es schien, hatten alle nicht so schlecht abgeschnitten.

„AHHH, mein Hirn ist Matsch!“

Maulte Joey herum, worauf Seto amüsiert meinte.

„Und wo ist da der Unterschied zu vorher Wheeler? Ich hätte nie gedacht, dass du innerhalb deines Kopfes auch etwas anderes hast als Stroh.“

„Na wenigstens habe ich ein Hirn im Gegensatz zu gewissen braunhaarigen Idioten hier.“

Blaffte dieser zurück, doch jetzt ging Yugi dazwischen.

„Beruhigt euch Jungs, seien wir doch froh, dass es fast vorbei ist. Nur noch morgen und dann müssen wir auf die endgültigen Ergebnisse warten.“

Tristan stimmte seinem Freund zu.

„Ja, aber vorher gibt es noch eine gemütliche Fier morgen Abend, jetzt haben sie uns so lange gequält, dass wir es uns verdient haben, morgen zu feiern.“

Jubelte Tristan und auch Joey war mit von der Partie, Tea wendete sich an Sakura.

„Kommst du morgen Abend auch mit uns mit Sakura? Immerhin hat sich unsere Klasse extra den Partyraum im „Sunrise“ gemietet.“

Sakura sah sie etwas überfordert an.

„Was ist das „Sunrise“? Das kenn ich nicht.“

Nun bekam sie aber entsetzte Blicke von den vieren, Seto antwortete auf diese Frage.

„Sakura, das ist dieses Lokal von dem deine Cousine Erika schon öfter geschwärmt hat. Wenn ich mich nicht täusche, war sie da sogar letzte Woche mit irgendjemanden, den Namen habe ich mir nicht gemerkt…“

Nun nickte sie verstehend und erwiderte.

„Ja, ich kann mich erinnern, nur den Namen ihrer Begleitung musst du dir nicht merken, der ändert sich von Woche zu Woche…Seto, was hältst du davon?“

Seto warf einen Blick zu ihr, so wie es schien war diese Feier von Reiz für sie.

„Was? Von Erikas wechselnden Begleitern oder von dieser Feier? Vom ersten halte ich nicht so viel, über das zweite lässt sich reden. Willst du etwa da hin?“

Jetzt kamen sich die vier Freunde aber im falschen Film vor, mit Kaiba redete die Rosahaarige ganz normal, mit ihnen aber sonst keine fünf Wörter? Hatten sie da was verpasst? Nun sagte Tea wieder.

„Hey, das wäre echt toll, wenn du kommen würdest, das gefällt dir sicher. Da rennen immer haufenweise süße Jungs rum…“

Doch mit der Bemerkung erreichte sie zwar nichts bei Sakura aber bei Seto, der sie nun mit einem tödlichen Blick ansah. Was hatte sie denn Falsches gesagt?

„Tea danke, das war zwar jetzt lieb gemeint, aber der Männer wegen muss ich da nicht hingehen. Einer reicht mir völlig und ich bin mir sicher, dass eben dieser mich morgen begleiten wird.“

Dann sah sie zu Seto, der zuerst kurz nickte und hinzufügte.

„Natürlich komme ich mit, mit diesen dann morgen völlig betrunkenen Vollidioten kann ich dich doch nicht alleine lassen. …“

Dann gab er einen Arm um ihre Hüfte und schritt mit ihr zu seinem Auto, was die vier Freunde nur noch sprachlos verfolgen konnten, so geplättet waren sie von der Neuigkeit…
 

Der letzte Tag der Prüfungen verging und vielen Schülern fiel ein riesiger Stein vom Herzen, dass es nun vorbei war. Und das sollte im „Sunrise“ begossen werden. Während die meisten schon anwesend waren, waren sich zwei andere immer noch nicht darüber einig, wer mit welchem Auto fahren sollte, bis sie sich entschieden hatten, dass es ein so schöner warmer Sommerabend war, dass sie getrost zu fuß gehen könnten. Notfalls würden sie sich die Limousine kommen lassen..

Als Seto und Sakura das Lokal betraten, war schon reges Treiben und den beiden entging nicht, dass sie bereits jetzt einige verwunderte Blicke auf sich zogen. Ein Kellner zeigte ihnen den Partyraum, wo sie feststellen mussten, dass dieser auch über eine Karaokeanlage verfügte, da Tristan lautstark ein undefinierbares Lied in das Mikro grölte.

„Ist der etwa jetzt schon blau? Es ist noch nicht mal 21 Uhr…“

War Setos Kommentar und er sah sich nach einem freien Plätzchen für sie beide um. Tea hatte die zwei auch entdeckt und winkte ihnen einladend, sie hatte wohl aus irgendeinen Grund zwei Plätze für sie frei gehalten.

„Hy Sakura, Kiaba! Ich dachte schon, ihr kommt nicht mehr. Was hat euch aufgehalten?“

Fragte diese fröhlich, nachdem die zwei Platz genommen hatten.

„Wir konnten uns nicht entscheiden wie wir hier her kommen.“

Antwortete Sakura ihr, Tea verstand nicht ganz, was auch Sakura merkte.

„Wir waren uns nicht einig wer fahren sollte. Wenn Seto gefahren wäre, hätte er weinen Ferrari genommen, wäre ich gefahren, hätte ich meinen Jaguar genommen. Aber wir sind dann doch zu Fuß gegangen.“

„Ach so, na ihr habt Probleme, die Frage stellt sich nicht mal bei mir, weil ich noch kein Auto habe, außerdem wohne ich gerade mal fünf Minuten von hier.“

Nun war Tea im Bilde und nippte an ihrem Cocktail, als auch schon der nette Kellner wieder kam und Sakuras und Setos Bestellung aufnahm, was dann auch zwei bunte Cocktails waren.

„Sakura, du bist dir sicher, dass du so was überhaupt trinkst?“

Fragte Seto sie, nachdem sie die Getränke hatten und er ihren knallig pinken Cocktail besah.

„Das stellt sich gleich heraus, ich habe einfach das bestellt, was sich irgendwie sympathisch angehört hat und siehe da, er hat sogar meine Lieblingsfarbe.“

War ihre Antwort, was nun Joey, der neben Tea saß, herzhaft zum Lachen brachte.

„Ja und weil es so sympathisch klingt, ist es auch gleich das mit dem meisten Alkoholgehalt. Verträgst du das Sakura? Soweit ich das mitbekommen habe, gehst du nie aus…“

Sakura winkte jedoch ab, schätzte jedoch, dass Joey sie warnen wollte.

„Keine Bange, ich bin einiges gewohnt. Mein Cousin hat es bist jetzt noch nicht geschafft, dass er mich in betrunkenen Zustand verssetzen konnte. Romero wird noch mal verzweifeln…“

>Na bravo, ihr Cousin und ihre Cousinen scheinen ja nur Unsinn im Kopf zu haben, wenn die fünf zusammen sind. Da kann ich mich ja schon auf was gefasst machen, wenn ich die kennen lerne.<

Dachte Seto und widmete sich seinem Getränk, was ihm aber nicht wirklich gelang, da nun eine extrem neugierige Tea wissen wollte.

„Sagt mal ihr beiden, habt ihr das gestern etwa ernst gemeint? Seid ihr wirklich zusammen?“

Auch die Blicke der restlichen Freunde waren auf sie gerichtet, Sakura und Seto nickten.

„Ja, das war unser voller Ernst.“

Erwiderte Sakura, Seto jedoch meinte nur.

„Das geht euch aber absolut nichts an..

„Also wirklich Kaiba, sei nicht immer so abweisend. Immerhin haben wir schon genug zusammen durchgemacht, da könntest du uns wenigstens sagen, dass du eine Freundin hast.“

Meldete sich nun Yugi zu Wort, der auch neben Tea saß.

„Nein muss ich nicht, mich interessiert euer Beziehungskram auch nicht.“

Konterte dieser und sah seinen Duel Monsters – Rivalen böse an. Sakura ließ das wie immer völlig unberührt. Deshalb wollte sie ja eigentlich hierher, damit sie beide mal wieder raus kamen, in letzter Zeit war keiner von ihnen unter Menschen gekommen.

>Wenn Seto mal einen Abend nicht zu Hause ist, dann arbeitet er ach nicht und entspannt sich etwas. Und das ist gut für ihn, sein Doktor meinte zwar bei der letzten Untersuchung, dass es seinem Herzen schon viel besser ginge, dennoch denke ich, dass es besser ist, wenn es nicht gleich wieder übertreibt. Ich bin ja nur froh, dass er nicht wie es mir Mokuba erzählt hat, nächtelang durcharbeitet…aber na ja, denken wir an was anderes, ich bin ja eigentlich hier um mich etwas zu amüsieren.<

Ging es Sakura durch den Kopf und sie sah wieder zu Seto, der sich noch immer mit Yugi unterhielt, doch nun waren es die neuesten Karten auf dem Duel monsters Markt, wo auch Joey heftig mit debattierte…

Mit dem Voranschreiten der Zeit wechselten auch die Themen und nun hatte das Gespräch eine ganz andere Richtung eingeschlagen.

„Was wollt ihr jetzt eigentlich machen, wenn wir die Zeugnisse erhalten haben und endlich nicht mehr zur Schule gehen müssen?“

Fragte Tristan irgendwann und sah in die Runde, Tea meldete sich als Erste.

„Na ja, ihr wisst doch, dass ich nach Amerika gehen möchte, um dort Tanzunterricht zu nehmen. Ich will immerhin Tänzerin werden und habe auch deshalb neben der Schule gejobbt.“

„Ja und das in einem Lokal, in dem man erst ab achtzehn arbeiten durfte, obwohl du damals erst sechzehn warst… doch aufgrund der Tatsache, dass deine Freunde dicht gehalten haben und auch sonst niemand irgendeinen Nutzen davongetragen hätte, wenn er dich verraten hätte, konntest du in Ruhe dieser Tätigkeit nachgehen“

Fügt Sakura noch hinzu, Tea sah sie erstaunt an.

„Woher weißt du das?“

„Das Informationsnetzwerk meiner Familie ist weit verzweigt und vor allem so vielschichtig, dass es an ein Ding der Unmöglichkeit grenzt, etwas nicht herauszufinden.“

War Sakuras Antwort, für Tea hörte sich das zwar schon fast so wie ein Geheimdienst an, aber sie beließ es dabei.

„Tja und ich werde natürlich was, das einfach ideal für mich ist…ich werde Koch.“

Erwiderte Tristan und dachte jetzt schon an die Köstlichkeiten, die er mal zubereiten würde.

„Lass mich raten alter, du fängst im Restaurant deines Onkel an, wo du in den Ferien immer ausgeholfen hast, an, nicht wahr? Ich glaub, dann wird ich dort Stammkunde.“

Wollte Joey wissen, der Braunhaarige nickte und meinte enthusiastisch.

„Klar Mann, wo denn sonst? Und eins sag ich dir, wenn ich einmal höre, dass dir mein Essen nicht schmeckt, dann brat ich dir eins mit der Pfanne über.“

„Was kann denn die arme Pfanne dafür, wenn Wheeler keinen Geschmack hat?“

Warf nun Seto ein, da musste ihm Tristan zustimmen.

„Auch wieder wahr Kaiba, der braucht ne schlimmere Strafe…Geschirr spülen wäre nicht schlecht.“

„Hey, Tristan, zu wem hältst du eigentlich? Jetzt hörst du schon auf das, was unsere milliardenschwerer Schnösel sagt, ich glaub es ja nicht.“

Maulte nun Joey, Seto grinste diesen fies an.

„Nun ja, im Gegensatz zu dir, weiß ich meine Zukunft jetzt schon, immerhin habe ich sie mir selbst so gestaltet. Ich werde meine Firma leiten und was tut unser Schoßhündchen, wenn er diese Schule positiv abgeschlossen hat?“

„Na ja, also ich…ähm ich möchte gerne…“

Stammelte der Blonde herum, doch jemand anders als er gab die Antwort auf seine Frage.

„Du möchtest gerne Grafiker werden, nicht wahr? Zumindest hast du unserem Zeichenlehrer das in der Abschlussstunde gesagt. Eine interessante Berufswahl“

Sakura sah abwartend zu Joey, dieser nickte etwas verlegen.

„Ja, das stimmt, aber ich weiß nicht wirklich, ob ich das Zeug dazu habe…klar, der Lehrer sagte immer, dass meine Zeichnungen nicht übel seien, aber das hat er zu jedem gesagt…außerdem sind meine Noten nicht so gut, da wird es schwer sein, dass mich eine Firma einstellt.“

Sakura musste leicht lächeln, dann entgegnete sie aber.

„Ich denke, dass Yudano – sensei dich nicht nur gelobt hat, weil er das bei anderen auch getan hat. Es schien zwar immer so, als würde er die ganze Stunde über seinen Aufzeichnungen hängen, aber in Wirklichkeit hat er die Schüler beobachtet und gesehen, wer ernsthaft an seinen Projekten gearbeitet hat und wer nicht, das ist auch der Grund warum du zu den „Sehr gut“ – Kandidaten gehört hast… bei dir konnte man sehen, dass du gewissenhaft gearbeitet hast und es dir auch Spaß gemacht hat. Was deine künstlerische Begabung angeht bist du sehr talentiert… Bei welchen Firmen möchtest du dich denn bewerben?“

„Nun ja, es gibt hier in Domino ja leider nur eine große Firma und der Chef mag mich nicht wirklich…“

War Joeys Antwort, nun wurde auch Seto wieder hellhörig.

„Du willst dich bei der Kaiba Corp bewerben? Du weißt schon, dass ich nur hoch qualifizierte Mitarbeiter beschäftige?“

Wandte er sich an Joey, dieser verzog den Mund und meinte genervt.

„Ja Kaib, das weiß ich und vergiss einfach, was ich gesagt habe, ich find schon was anderes…du bist ja nicht die einzige Firma auf der Welt.“

„Das nicht, aber die einzige hier in der Gegend, die dir eine gute Ausbildung bieten könnte…“

Setzte Seto noch nach, leider wusste das auch Joey und er knirschte mit den Zähnen..

„Nun ja Joey, wenn Seto dir keinen Ausbildungsplatz gibt, dann könnte ich dir einen verschaffen, es gäbe da nur einen kleinen Haken.“

Kam es von Sakura, Joey sah sie neugierig an.

„Ach und der wäre?“

„Nun ja, im Hauptfirmensitz unsere Familie werden zwar keine Grafiker benötigt, aber in der Tochterfirma in Italien will mein Cousin nun einige neue Arbeitskräfte ausbilden. Du müsstest Italienisch oder wenigstens gut Englisch können, um dort anfangen zu können…“

Joey ließ den Kopf wieder etwas hängen, Fremdsprachen waren nicht so seine Stärke, doch dann konnte man Seto tief ausatmen hören und sie sahen wieder zu ihm.

„Da ich ja auch kein Unmensch bin und unser armes kleines Hündchen nicht so weit von hier weglassen kann, wäre ich sogar bereit, dir eine Stelle zu geben. Wenn Sakura sagt, dass du für diesen Job fähig wärst, dann glaube ich es ihr auch, aber wehe du baust Mist, dann bist du schneller wieder draußen, als du bis drei zählen kannst.“

Bis auf Sakura waren alle baff, sie hatte sich schon denken können, dass Seto Joey vorhin nur hatte ärgern wollen, doch auch wenn er es nicht zugeben würde, hängen lassen, könnte er seinen „Straßenköter“ auch nicht. Nachdem die anderen das alle erst mal richtig verdaut hatten und Joey sich bei Seto bedankt hatte, ging aber die eigentliche Unterhaltung weiter.

„Yugi, du wirst doch bestimmt bei deinem Opa im Laden arbeiten, nicht wahr?“

Fragte Tea unseren kleinen Stachelkopf, dieser nickte kurz.

„Ja, aber nebenbei möchte ich auch zur Uni gehen… ich möchte wie Großvater Ägyptologie studieren. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man das immer wieder braucht….Sakura, was machst du jetzt dann eigentlich?“

Er blickte zu der Rosahaarigen, die kurz überlegte.

„Nun ja, eigentlich war es so gedacht, dass ich nach meiner Schulausbildung eine Aufgabe in der Firma meines Großvaters übernehme und je nach dem, wo ich gebraucht werde entweder in Domino bleibe oder nach Hokkaido ziehe, aber nun ist die Sachlage etwas anders als noch zu Beginn meiner Ausbildung…“

„Wie meinst du das?“

Fragte Tea, sie verstand nicht ganz.

„Nun ja, damals wäre ich sehr froh gewesen, wieder nach Hokkaido ziehen zu können, da mich hier nicht viel hielt, aber nun will ich nicht mehr aus Domino weggehen. Der Ort, an den ich immer wieder zurückkehren kann, hat sich zwar für mich nicht geändert, aber der Ort, an dem ich mein Herz gelassen habe, das ist nun Domino geworden. In der Firma arbeiten viele Familienmitglieder, also werden sie eine Weile auf mich verzichten können. Ich möchte viel lieber in der KC arbeiten, um Seto und auch Mokuba etwas zu entlasten, immerhin sind sie auch meine Familie und Seto ist derjenige, bei dem ich auch ein Leben lang sein möchte, wenn er es mir gestattet….“
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

17. Meine Zukunft – deine Zukunft – unsere Zukunft? Teil II

17. Meine Zukunft – deine Zukunft – unsere Zukunft? Teil II
 

„…mmerhin sind sie auch meine Familie und Seto ist derjenige, bei dem ich auch ein Leben lang sein möchte, wenn er es mir gestattet….“

Das hatte Sakura auf der kleinen Klassenfeier gesagt und genau das waren die Worte, die Seto nun schon einige Tage nicht mehr aus dem Kopf gingen. Gedankenverloren stand er an einem großen Doppelflügel – Fenster und sah hinaus in den Abendhimmel. Er befand sich in einem Raum, den Sakura bestimmt nicht kannte und den er in den letzten Jahren nur sehr selten aufgesucht hatte, denn in diesem Raum befanden sich sowohl Schmerz als auch Freude aus vergangenen Tagen für ihn….

Er wendete sich einer Kommode zu und zog die oberste Schublade auf, dann nahm er ein altes Buch heraus und auch noch ein kleines eckiges Kästchen. Er schlug das Buch auf und einige fröhliche Gesichter blickten ihm entgegen, es war ein Fotoalbum, dss sogar über zwanzig Jahre alte Bilder in sich verbarg. Das erste zeigte eine junge Frau mit seidigen glatten Haaren, dunkelbraun und lang, und leuchtenden blauen Augen, die so viel Wärme in sich trugen. Auf dem nächsten befand sich ein junger Mann mit anthrazitgrauen Augen, dessen kurzen schwarzen Haare in alle möglichen Richtungen standen und der frech in die Kamera grinste. Auf den folgenden Seiten warn viele Fotos von dem jungen Paar, das auf allen Bildern so glücklich wirkte, so als ob es nichts erschüttern könnte. Leider wusste es Seto besser…

>Sie haben immer gelächelt, wie hätten sie auch wissen können, dass ihr Leben ein so jähes Ende nimmt? Niemand, wirklich niemand hätte das wissen können…<

Ging es ihm durch den Kopf, doch dann riss ihm eine vertraute Stimme aus seinen Gedanken.

„Na großer Bruder, was ist geschehen, dass du dieses Zimmer aufsuchst? Egal was, es muss dich wirklich sehr beschäftigen.“

Mokuba trat zu Seto heran und sah auf das alte Album, Seto hatte indes einige Seiten weiter geblättert, zu einem Foto, das er besonders mochte.

„Mokuba, ich habe dich gar nicht kommen hören…wie kommst du denn darauf, das mich was beschäftigt?“

Erwiderte Seto und sah zu dem Jüngeren, der seinen Bruder intensiv musterte.

„Seto, wenn du unser altes Fotoalbum ansiehst, dann ist irgendwas. Ich weiß doch genau, dass es dir genau so weh wie mir tut, dass unsere Eltern damals nicht mehr zurück gekommen sind….Oh, war ich nicht ein süßes Baby?“

Auf dem Foto waren Setos Eltern zu sehen, doch nicht nur die beiden, auch ein fünfjähriger Seto, der herzlich von seiner Mama umarmt wurde und ein winziges schwarzhaariges Baby, das von seinem Papa stolz im Arm gehalten wurde. Es war an dem Tag aufgenommen worden, an dem ihre Mutter zusammen mit Mokuba aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Seto fuhr leicht über das Bild und musste unweigerlich seufzen.

„Ja Mokuba, du hast wirklich süß ausgesehen…und ja, mich beschäftigt wirklich was…“

Gab Seto schließlich zu, Mokuba nahm das Album und blätterte ein wenig zurück.

„Du warst aber auch niedlich großer Bruder… was hast du denn? Es hat was mit Saki zu tun, oder?“

Fragte der Kleinere, Seto nickte. Genau um Sakura ging es, doch nicht nur allein um sie.

„Ja, wieder richtig, du durchschaust mich fast so gut wie Sakura…“

Er nahm das kleine Kästchen in die Hand und öffnete es, als Mokuba den Inhalt sah, verstand er. Er sah wieder zu seinem Bruder.

„Sie bedeutet dir wohl wirklich viel, wenn du ihr das geben möchtest.“

Seto nickte, doch dann fragte er.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich für einen Menschen jemals so empfinden würde oder dass jemand diese Gefühle für mich empfinden würde, doch dieser Fall ist eingetreten. Mokuba, sei ehrlich, was hältst du davon?“

„Ich würde das sehr begrüßten großer Bruder, aber bist du dir deiner Sache auch wirklich sicher? Das soll jetzt nicht heißen, dass ich dir da dreinreden möchte, aber ich will auch nicht, dass du dir damit vielleicht selber wehtust.“

Antwortete Mokuba, Seto schloss kurz die Augen.

„Ja, da bin ich mir sicher. Spätestens seit diesem Abend im „Sunrise“ weiß ich, dass sie für immer an meiner Seite sein möchte und ich möchte sie auch nicht mehr missen. .. Wir haben ein Gespräch über unsere Zukunftspläne geführt und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich eine Zukunft mit ihr haben möchte.“

„Dann kann ich dir nur viel Glück wünschen Seto, mit ihr wirst du es sicher gut haben.“

Erwiderte der Wuschelkopf und zwinkerte Seto aufmerksam zu. Dieser wollte jedoch noch etwas klären.

„Ist es für dich in Ordnung, wenn ich ihr das hier gebe? Es ist immerhin ein Erinnerungsstück an unsere Mutter.“

„Ich weiß, dass Mama ihn vor so langer Zeit von Papa bekommen hat, aber weißt du, ich glaube sie würde sich sogar freuen, wenn du ihn Sakura schenkst…So und jetzt kann ich nur für dich hoffen, dass du es nicht vermasselst… so Eine wie Saki findest du nämlich sonst nie mehr“

>Oh Seto, wenn das hinhaut, was du vorhast, dann freue ich mich echt für dich. Ehrlich gesagt hatte ich die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass er jemals ein süßes Mädchen kennen lernen würde, dass ihn so liebt, wie er ist und auch umgekehrt. Nicht solche Tussen für eine Nacht oder so, aber das Schicksal ha es wohl gut mit ihm gemeint…Sakura, bitte mach seine Hoffnungen nicht zu n Nichte, denn du kannst ihm das geben, was er so dringend braucht, eine Frau und vielleicht eine eigene Familie…<

Und schon war Mokuba wieder verschwunden und ließ seinen Bruder einfach so im Zimmer stehen…
 

Sakura war indes im Wohnzimmer der Villa und beobachtete Luna dabei, wie diese mit einer kleinen weißen Spielzeugmaus über den Teppich flitzte, denn ihr Buch war ihr zu langweilig geworden und durch Lunas Toben konnte sie sich auch nicht wirklich konzentrieren.

„Sakura, hast du für heute Abend schon was Bestimmtes vor?“

Seto war zur Tür hereingekommen und zum Sofa getreten, Sakura sah zu ihm.

„Nein, eigentlich nicht. Hättest du eine Idee?“

Wollte diese wissen. Seto antwortete ihr, nachdem er ihr einen leidenschaftlichen Kuss gegeben hatte.

„Na ja, was hältst du denn davon, wenn wir beide Essen gehen? Erika ist sowieso wie immer weg und Mokuba fährt dann auch zu einem Freund, also können wir uns doch mal auswärts verköstigen.“

Schlug Seto vor, Sakura nickte nach kurzem Überlegen.

„Das wäre schön Seto. Wohin gehen wir denn?“

Frage sie auf den Weg in ihr Zimmer, damit sie sich eine passende Garderobe auswählen konnte.

„Ich dachte da an dieses neu eröffnete Haubenrestaurant, das nicht diese widerliche französische Küche hat, sondern mehr die italienische Schiene fährt. Was meinst du, hört sich doch lecker an.“

Da musste Sakura ihm zustimmen, von dem Nobel – Italiener hatte sie nur Gutes gehört. Also zog sie sich genau wie Seto noch schnell um und ab ging es ins Restaurant….
 

Als sie dieses betraten, wurden sie sogleich vom Oberkellner begrüßt und bekamen auf Setos Wunsch einen Tisch im hinteren Teil des Lokal zugewiesen, wo sie mehr unter sich waren. Ihnen reichten schon die Blicke, die ihnen zugeworfen wurden, als sie das Lokal durchquerten.

>Dabei kann ich es diesen Typen nicht einmal verdenken. Dieses dunkelgrüne Seidenkleid, das Sakura da trägt, steht ihr fabelhaft und es hat auch einen annehmbaren Ausschnitt… annehmbar für mich zumindest. Was mir aber auffällt ist diese eigenartige Blume, die auf jeden ihrer Kleider eingestickt ist, das muss das Familienwappen sein. Irgendwann frag ich sie mal danach, doch vorher kommt noch eine viel wichtigere Frage, von der unser gesamtes weiteres Leben abhängt.<

Dachte Seot, als er sie zum Tisch geleitete und ihr den Stuhl zurecht rückte. (Ja, unser Seto ist eben noch ein Gentleman..)

>Hm, wie kommt Seto nur so spontan auf die Idee, dass er mich zum Essen einlädt? Mein Liebster ist doch sonst nicht so, ich vermute, dass er damit irgendeine bestimmte Absicht verfolgt. Und wenn schon, es ist eine schöne Idee von ihm gewesen und ich werde diesen Abend genießen, es ist wirklich schön, wenn sich Seto Zeit für mich nimmt… außerdem steht im dieser weiße Anzug ja auch hervorragend<

Überlegte Sakura, doch dann wandte sie sich der Speisekarte zu, die sehr nach ihrem Geschmack war…

„Seto, gibt es denn irgendwas zu feiern, weil du uns Champagner bestellt hast?“

War Sakuras Frage, nachdem der Kellner die Flasche mit dem edlen Jahrgang geöffnet hatte und ihre Gläser befüllt hatte.

„Nun ja, mir fällt zwar im Moment nichts Bestimmtes ein, aber wenn du willst nehmen wir eben unseren baldigen Abschluss als Grund. Einverstanden?“

Suchte der Firmenchef nach einer Ausrede. Er bemerkte zwar, dass Sakura ihm das nicht ganz glaubte, doch sie beließ es dabei.

>Manchmal wäre es echt von Vorteil, wenn sie mich nicht so durchschauen würde. Solange sie nicht diesen Blick aufsetzt, mit dem sie sogar in die tiefsten Winkel meiner Seele sehen kann, ist alles gut…<

Dachte dieser und wandte sich nun seinem Glas zu, um mit ihr anzustoßen. Der weitere Abend verlief sehr schön, die beiden amüsierten sich prächtig. Als sie das Lokal wieder verließen, fragte er sie.

„Sakura, was hältst du denn noch von einem kleinen Spaziergang? Wir haben heute einen sternenklaren Himmel und kalt ist es auch nicht.“

„Sehr gerne Seto, etwas Bewegung an der frischen Luft schadet nie, außerdem ist es hier draußen wirklich schön…“

Und so nahm er ihre Hand und sie durchquerten die hell erleuchtete Innenstadt Dominos, doch dann wandten sie sich mehr Richtung Vorstadt zu einigen wunderschön angelegten Parks. Das Licht der Parklampen verlieh ihm noch einen zusätzlichen Touch, es war einfach nur schön für die beiden.

„Seto?“

Wandte sich Sakura nach einer Weile an den Blauäugigen, er sah hinab in ihre wunderschönen schimmernden Augen.

„Ja Sakura?“

„Weißt du, ich bin auch früher öfter hier abends im Park spazieren gewesen, aber es war immer so anders. Mit dir zusammen gefällt mir das viel besser. Ich möchte dir dafür danken.“

Redete sie weiter und gab ihm einen zärtlichen Kuss, er musste leicht lächeln.

„Dafür brauchst du mir doch nicht zu danken, durch dich bin ich jetzt wenigstens mal wieder draußen. Sonst bin ich immer nächtelang, aber vor allem den ganzen Tag im Büro geblieben und wusste gar nicht, wie gut es tut, mal nach draußen zu gehen und sich etwas zu entspannen. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, ob ich jemals um diese Uhrzeit im Park spazieren gegangen bin…“

Antwortete er ihr und strich sanft über ihre zarte Wange, dann über ihre schmalen, so verführerischen Lippen.

Sie waren an einer kleinen Anhöhe angekommen, von wo man sogar aufs Meer sehen konnte. Das Mondlicht strahlte auf das ruhige Nass, welches am Horizont mit dem Abendhimmel verschmolz und so faszinierend wie romantisch aussah. Seto blieb stehen und drehte sich zu der Rosahaarigen, die ihn mit einem leicht fragenden Blick ansah.

„Sakura, ich möchte…“

Begann dieser, doch er stockte, es war doch schwerer für ihn, als er angenommen hatte. Was war, wenn sie doch ablehnen würde? Doch diesen Gedanken verbannte er schnell aus seinem Kopf, an so etwas sollte er wirklich nicht einmal denken.

„Ja Seto, was möchtest du?“

Fragte die Angesprochene und gab ihre Arme um seinen Hals, um ihm tief in die Augen zu sehen. Er holte einmal tief Luft und fuhr fort.

„Ich möchte dir jetzt etwas sehr Wichtiges sagen Sakura…Ich bin sehr gerne mit dir zusammen Sakura, ich bin sehr froh, dass du in mein Leben getreten bist, aber…“

Wieder brach er ab und löste für sie völlig unerwartet ihre Umarmung. Verunsichert sah sie in seine blauen Sphären, was aber?

>Seto, was aber? Willst du etwa nicht mehr, dass ich bei dir bin? Bitte nicht Liebster, bitte alles nur das nicht…<

Dachte Sakura und etwas Angst und auch Panik kamen in ihr hoch, was wollte er ihr weiter sagen? Er nahm ihre linke Hand und gab sie in die seien, um ihren sanften Kuss darauf zu hauchen.

„Aber ich möchte nicht, dass du nur noch meine Freundin bist Sakura, sondern ich möchte, dass du mehr für mich wirst…ich habe zwar so manche Eigenheit und vergesse oft alles andere um mich herum, wenn ich vor einem Computer sitze und arbeite, doch ich werde versuchen, mich zu bessern. Deshalb bitte ich dich, darüber hinweg zu sehen und weiterhin bei mir zu bleiben, als meine Frau…. Sakura, willst du meine Frau werden?“

Erwartungsvoll sah Seto hinab in dieses Meer von Rosa, in Sakuras Augen und hoffte inständig, dass sie nicht ablehnen würde. Ihr war für einen Moment das Herz stehen geblieben, als er ihr sagte, dass er sie nicht mehr nur als seine Freundin haben wollte, sie hatte schon mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass er ihr einen Antrag machen würde. Zuerst nickte sie nur stumm, doch dann fand sie ihre Sprache wieder und meinte, während die Freudentränen in ihr hochstiegen.

„Ja Seto, natürlich will ich deine Frau werden, nichts würde ich mir sehnlicher wünschen, aber…“

Dann fiel sie ihm um den Hals, nun war es Seto, der sich fragte, was sie noch hinzufügen wollte.

„Was aber Liebes?“

„Aber du brauchst dich meinetwegen nicht zu ändern Seto, ich liebe dich doch genau so, wie du bist. Und seien wir mal ehrlich, wenn du nicht in deiner arbeit versinken würdest, dann wärst du einfach nicht du selbst.“

Erwiderte sie ihm lachend, bis er ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss versiegelte und sie für einige Momente die Welt um sich herum vergaßen. Als sie sich wieder lösten, holte Seto ein kleines Kästchen aus der Innentasche seines Anzugs und öffnete dieses. Zum Vorschein kam ein zierlicher silberner Ring mit einem kleinen Herz, in das ein Saphir eingelassen war.

„Sakura, ich möchte, dass du diesen Ring als Verlobungsring trägst… ich hoffe, er gefällt dir. Diesen Ring hat mein Vater damals meiner Mutter zur Verlobung geschenkt und wie ich sehe, hatte sie damals genauso zierliche Finger wie du, Liebes.“

Erzählte Seto und nahm den Ring aus dem Kästchen, Sakura sah ihn mit großen Augen an.

„Er .. er gehörte deiner Mutter? Aber dann ist es doch eigentlich ein Erinnerungsstück an sie. Das kann ich doch nicht annehmen…“

Sie war geehrt, dass Seto ihr etwas so Wertvolles schenken wollte, doch sie hatte Zweifel. Seto schüttelte jedoch den Kopf.

„Natürlich kannst du das. Mokuba meinte, dass unsere Mutter sich sicher sehr darüber gefreut hätte, wenn ihre zukünftige Schwiegertochter ihn tragen würde. Und ich bin derselben Meinung wie er, ich bin mir sicher, dass du ihn in Ehren halten wirst.“

Er nahm Sakuras Hand und steckte ihr den Ring an, den seine frischgebackene Verlobte mit einem verträumten Blick ansah.

„Er ist wirklich wunderschön Seto, ich danke dir und ich verspreche dir, dass ich gut darauf Acht geben werde…was meinte dein kleiner Bruder denn noch alles so?“

Sie schmiegte sich an ihn, woraufhin er seine Arme um sie gab und zu sich zog.

„Nun ja, nur noch, dass ich es nicht vermasseln sollte…“

Sakura musste lächeln und erwiderte die Umarmung.

„Da hat er sich ganz umsonst Sorgen gemacht. Ich liebe dich Seto, da fiele mir kein Grund ein, warum ich dich nicht heiraten wollte. Du weißt doch, was ich mir so sehr wünsche und mit dir geht dieser Wunsch auch in Erfüllung.“

Seto nickte und küsste sie sanft auf die Stirn, dann flüsterte er ihr leise ins Ohr.

„Ja, das habe ich nicht vergessen und es wird mir eine Freude sein, deinen Wunsch wahr werden zu lassen…“
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity - chan

Ein komischer Kauz

18. Ein komischer Kauz
 

Am nächsten Morgen riss der permanent piepsende Wecker die beiden frisch verlobten aus dem Bett. Leise fluchend stellte Seto das Ding ab, er hatte den Wecker noch nie gemocht.

„Seto, der arme Wecker kann doch nichts dafür, wenn du ihn auf diese Uhrzeit programmierst. Außerdem haben wir es noch besser als Mokuba und Erika, die müssen jetzt schon früher zur Schule. Wir heute eigentlich nur wegen diesem komischen Abschlussball…“

Versuchte Sakura Seto etwas zu besänftigen, es wirkte sogar.

„Hast ja Recht komm, stehen wir besser auf, sonst schaffen wir es noch, dass wir zum ersten Mal in unserer Schulzeit zu spät kommen…“

Gesagt, getan und schon machten die beiden sich für die Schule fertig, innerlich vor Freude strahlend, dass sie diese dämliche Uniform bald an den Nagel hängen können…
 

Gut vier Stunden später traten die beiden aus ihrem Klassenzimmer, die letzten organisatorischen Detail des Balls waren geklärt und sie hatten die Einladungen für die Familie bekommen. Sakura hielt ihr gerade in der Hand und besah sie sich. Seto bemerkte, dass sie angestrengt nachdachte.

„Was überlegst du Liebes?“

„Ob sich meine Mutter schon genug beruhigt hat, um auf diese Feier zu kommen. Wenn sie wieder gut drauf ist, dann kommt auch Vater…“

Erzählte sie ihm, dieser zog überrascht eine Braue hoch.

„Dein Vater tut etwa immer das, was deine Mutter will?“

>Hört sich ja an wie der letzte Waschlappen, aber so direkt kann ich ihr das auch nicht sagen.<

Dachte Seto, Sakura musste schmunzeln.

„Glaub jetzt bitte nicht, dass er das tut, weil er so untern Pantoffel steht, aber er ist eben ein friedlicher Typ und sucht die Lösung mit der er seine Ruhe hat. Und wenn Mama sich wieder in was reinsteigert, dann wartet er eben ab, bis sie sich wieder beruhigt und ist solange ihrer Meinung. .. Glaub mir, es wäre gar nicht ratsam, wenn man ihn verärgert, dann kann man den Pechvogel, der das ausgelöst hat, echt bemitleiden.“

Stellte sie richtig, Seto nickte kurz, dann traf er aber auf einen der Lehrer, welcher ihn noch kurz sprechen wollte.

„Wir sehen uns dann unten, ich warte auf dich.“

Verabschiedete sich Sakura und ging schon mal die Treppen runter. Als sie dann aber um die nächste Ecke biegen wollte, stieß sie unweigerlich mit jemanden, der eindeutig größer war als sie, zusammen. Sie rieb sich die schmerzende Stirn und sah zu ihrem Kollisionspartner. Sie wollte sich gerade entschuldigen, doch das Gesicht ihres Gegenübers verschlug ihr fast die Sprache.

„Was – was tust du denn hier? Vor allem an meiner Schule?“

Fragte sie etwas verwirrt, der gut gebaute Mann mit dem jugendlichen Aussehen ihr gegenüber musterte sie für einige Momente. Als er zufrieden mit dem war, was er sah, antwortete er.

„Tut es sehr weh?“

Sie schüttelte kurz den Kopf, der Mann strich kurz über ihren Kopf und fuhr dann fort.

„Eure Schule veranstaltet doch heute einen Berufsinformationstag und sie ist an mich heran getreten, ob ich nicht ein wenig über meine Arbeit vortragen möchte….“

Sakura lächelte ihn an.

„Und du hast zugestimmt, obwohl du vor einer ganzen Aula mehr oder weniger interessierter Schüler vortragen solltest? Das ist ungewöhnlich für dich…“

Ein durchdringlicher Blick traf ihn.

„Es hat mich selbst überrascht, aber zu Hause ist niemand und ich habe gehört, die Kantine in dieser Schule soll sehr gut sein. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit, dass ich dich hier treffe nur 1:850, also relativ hoch. Und wie ich sehe, ist meine Berechnung ja auch aufgegangen, sie sind zu 99,9 % korrekt.“

Antwortete er, Sakura war innerlich erfreut über diese Antwort, so etwas aus seinem Mund zu hören, geschah nicht oft.

„Nun, das heißt ja wohl soviel, dass du dich im Moment wieder von Instant – Nudelsuppe ernährst, also denke ich, dass es das Beste ist, wenn ihr in der Mensa weiter reden. Nur eine Sache noch vorher…“

Sakura sah sich kurz um und erblickte Joey und Tristan, die sich gerade unterhielten.

„Joey, würdest du mir bitte einen Gefallen tun?“

Fragte die Rosahaarige, Joey nickte grinsend.

„Klar, immerhin hast du unseren Eisberg dazu gebracht, dass er mir eine Ausbildung bei sich gibt. Was hast du auf dem Herzen?“

„Sag doch bitte dem Eisberg, dass ich in die Kantine gegangen bin und er so nett sein soll und nachkommt.“

Joey nickte, doch dann sah er den Mann, der neben Sakura aufgetaucht war und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Die Art, wie dieser ihn mit seinem durchschauenden und durchbohrenden Blick ansah, machte ihn fertig. Außerdem fragte er sich, was der bei Sakura machte, sie war doch mit Kaiba zusammen und nicht mit diesem Schönling.
 

Seto kam genervt vom Geschwafel des Lehrers in die große Eingangshalle, doch er konnte nirgends einen rosa Haarschopf entdecken.

>Komisch, die hat doch gesagt, dass sie unten auf mich wartet…<

Ging es ihm durch den Kopf, als er neben sich eine wohlbekannte Stimme hörte.

„He Kaiba, wenn du deine Freundin suchst, die ist nicht hier…“

Meinte Joey, der sich von der Begegnung vorhin wieder gefangen hatte und grinste Seto an.

„Und wo ist sie dann du Flohschleuder? Sag schon, ich hab nicht ewig Zeit.“

Zischte Seto, Joey amüsierte es, dass er was wusste, was der große Kaiba nicht wusste.

„Schon gut, ich soll dir ausrichten, dass sie in der Kantine ist und du nachkommen sollst. Sie ist da mit so nem gut aussehenden Typen hin gegangen, Mann hatte der einen Blick drauf. Der geht dir durch und an.“

Seto zog eine Augenbraue hoch, sein Blick verfinsterte sich.

„Mit einem Typen? Wer war der Kerl?“

„Keine Ahnung, der gehört nicht auf die Schule, ich hab ihn nicht gekannt…“

Entgegnete Joey, auch Tea hatte Sakuras Begleiter noch gesehen und schwärmte.

„Ja, da hat Joey Recht. Aber der sieht wirklich toll aus, einen Körperbau hat der, schlank und doch so…hach….und mit der Brille hat er so intellektuell ausgesehen.“

Sie war am dahin schmelzen, was Seto mit aufkommender Eifersucht in die Kantine eilen ließ. Und dort sah er sie auch, seine Verlobte und diesen Mann.

>Was ist denn so toll an dem? <

Fragte er sich innerlich, mal abgesehen von diesem athletischen Körper, den kurzen, seidigen schwarzen Haaren mit der silbernen Strähne bei den Stirnfransen, und der Brille war doch nichts so Außergewöhnliches an dem.

>Vielleicht ist es seine Augenfarbe, aber der Kerl sitzt mit dem Rücken zu mir. Wehe, der macht meiner Sakura schöne Augen<

Energisch ging Seto zu dem Tisch, an dem die zwei saßen und sich unterhielten (Man bedenke.. Sakura und sich unterhalten, da ist was faul^^) und sprach sie mit angespannter Stimme an.

„Sakura, würdest du mir den Herrn hier bitte vorstellen?“

Wandte er sich an sie, Sakura lächelte ihn an und bedeutete ihm, sich zu setzten.

„Natürlich Seto…also, wenn ich vorstellen darf? Das ist mein Vater, Shirou Izumi. Vater, das ist mein Verlobter Seto Kaiba.“

Seto sah für einen Augenblick blöd aus der Wäsche, der Kerl war ihr Vater???? Der sah doch noch so jung aus, aber dann erkannte er die Ähnlichkeit, als der Mann von seinem Essen aufsah und den Jüngeren kritisch musterte. Seine Augen waren hell, genauso silbern wie die seiner Tochter, doch der Schein einer Augenfarbe war kaum mehr sichtbar. Seto ordnete diese Farbe als grün ein, aber vor allem war es ein Silberton. Seto hielt dieser Musterung stand, doch er konnte nicht sagen, ab der Ältere damit zufrieden war, in seinen Augen konnte man keine Emotion sehen, nur diesen alles durchleuchtenden und hinterfragenden Blick von dem Wheeler bereits gesprochen hatte. Er sah zu seiner Tochter.

„Dein Verlobter? Davon wurde ich noch gar nicht in Kenntnis gesetzt?“

Wandet er er sich an Sakura, sie nickte verständlich.

„Das stimmt Vater, Seto und ich haben uns erst gestern Abend verlobt, bis jetzt weiß es noch niemand von unseren Familien. Du bist der Erste, der es erfährt, nicht einmal Mokuba und Erika wissen schon davon, weil sie heute früher aus dem Haus mussten als wir.“

Shirou ließ diese Worte kurz auf sich einwirken, dann sah er zu Seto. Er richtete sich kurz seine Brille, dann begann er mit eindringlicher Stimme.

„Ich möchte eines gleich klarstellen, damit nicht eventuelle Missverständnisse auftreten… Ich bin nicht sonderlich erfreut darüber, dass meine Tochter mit einem Mitglied der Familie Kaiba liiert ist, der Unmut meiner Frau liegt sogar noch einige Potenzen höher, dennoch haben wir uns aus rationalen Gründen entschieden, die Situation hinzunehmen wie sie ist. Doch lass dir eins gesagt sein, wenn du es wagen solltest meine einzige Tochter in irgendeiner Weise zu verletzen oder sie unglücklich zu machen, dann nimm dich vor meinem Zorn in Acht, das würde dir nicht bekommen.“

>Oha, der Kerl scheint mich ja echt zu mögen…. Aber zumindest scheint es so, als ob er und seine Frau sich wieder mit Sakura vertragen. Alles andere ist mir relativ egal.<

Dachte Seto und entgegnete.

„Ja, es ist wirklich das Vernünftigste, wenn Sie und Ihre Frau akzeptieren, dass ich mit Sakura zusammen bin, denn daran wird sich auch nichts ändern, selbst wenn Sie sich noch so dagegen stäuben würden….. Wenn Sie nun so freundlich wären und mir sagen würden, wie ich den Vater meiner verlobten ansprechen soll…“

Es fand ein Duell der Blicke statt, doch es schien zwischen den beiden keinen Sieger zu geben, was bei der Tatsache, dass Setos Blick sonst alles und jeden kapitulieren ließ, ziemlich ungewöhnlich war. Nach einer kurzen Pause antwortete ihr Vater.

„Nenn mich bei meinen Vornamen Shirou, diese gespielte Höflichkeit ist nicht notwendig. Du weißt immerhin schon, dass ich durch einige höchst unsaubere Aktionen seitens deines verstorbenen Stiefvaters deiner Familie nicht sonderlich freudig gesinnt bin. Die Zeit wird es zeigen, ob eure Beziehung es wert ist, meine Meinung zu ändern, Seto.“

Der Angesprochene nickte nur kurz.

>Ja, so wird es wohl wirklich sein, ich bin nämlich nicht der Typ Mensch, der versucht, anderen alles recht zu machen, damit ich gut dastehe, das habe ich nicht nötig und Sakura genauso wenig. Nur gut, das sie es genauso seht…<

„Seto, was wollte denn der Lehrer von dir?“

Hörte er nun seine Verlobte und sah zu ihr.

„Gott sei Dank gar nichts, er wollte eigentlich zum Schulsprecher, hatte aber vergessen, dass ich dieses undankbare Amt nicht übernommen habe.“

Erwiderte er Sakura musste lächeln, woher kam ihr das nur bekannt vor?

„Ich weiß, deshalb wollte ich auch nicht Schulsprecherin werden, es gibt weitaus sinnvollere Beschäftigungen…. Ach ja Vater, bevor ich es vergesse, hier ist die Einladung zur Abschlussfeier. Ihr werdet doch kommen, oder?“

Sakura nahm ihre Einladung aus der Tasche und reichte sie Shirou, dieser nickte.

„Ja, Nagisa kommt in drei Tagen wieder aus Yokohama (Halli – hallo du Lama, aus Yoko – Yoko – ha – hama…Sorry, das musste jetzt einfach sein^^) zurück und wir bleiben bis wir in zwei, drei Wochen nach Hokkaido fahrenr in Domino. Wir werden kommen. Wirst du auch ins Haupthaus fahren?“

„Nun ja, Großvater hat uns eingeladen, also werden wir auch kommen. Aber wahrscheinlich auch erst so in drei Wochen, da Seto noch einige wichtige Geschäftstermine wahrnehmen muss.“

Erklärte Sakura, währenddessen widmete sich Shirou wieder seinem Essen, mal wieder was anderes als Instant – Nudelsuppe war schon fein

„Sakura, bleibt ihr dann auch länger im Haupthaus? Vater hat mir zumindest zu verstehen gegeben, dass er sich schon darüber freuen würde, außerdem möchte er sich ja auch in Ruhe mit dir darüber unterhalten, welche Pläne du jetzt nach deinem Abschluss hast. Meine Logik sagt mir nämlich, dass du nicht mehr vorzuhaben scheinst, nach Hokkaido zu ziehen.“

Wollte Shirou nun wissen, was Sakura auch bejahte.

„Wie lange wir tatsächlich bleiben kann ich dir jetzt auch noch nicht sagen, aber du hast Recht, ich möchte hier in Domino bleiben. Hatte Großvater denn schon eine konkrete Aufgabe für mich geplant?“

Seto schien sich verguckt zu haben, aber er hatte da gerade wirklich etwas wie Verwunderung in Shirous Gesicht gesehen. Er musterte seine Tochter.

„Aber Sakura, es liegt doch ganz klar auf der Hand, für welchen Posten mein Vater dich ausbilden möchte. Du bist die Intelligenteste in unserer Familie, so wie ich dich kenne wirst du hier mit einem Schnitt von 1,0 abschließen und vor dir hat es noch niemand von uns geschafft, mit 19 Jahren bereits ein abgeschlossenes Betriebswirtschaftstudium zu besitzen, ganz zu schweigen von deinen anderen Kursen, die du auf den anderen diversen Schulen belegt hast. Du kannst darüber wirklich stolz auf dich sein, nicht einmal ich war so klug mit deinem Alter….“

Sakura sah ihn nur unverändert an.

„Ja und? Das ist doch nichts Besonderes. Weißt du, Seto hat meinem Wunsch nachgegeben, dass ich von nun an in seiner Firma arbeite.“

„Was heißt nachgegeben?“

Wollte Shirou wissen und sah zu seinem zukünftigen Schwiegersohn.

„Das heißt, dass Sakura mir nicht in der Firma helfen muss, auch wenn sie jetzt meine Verlobte ist. Aber da sie dies machen will und ich zugegeben muss, dass sie mir die Arbeit damit bestimmt erleichtern wird, habe ich zugestimmt. Von mir aus gesehen mus sie nicht arbeiten, das hätte sie nicht nötig, aber da sie es will, soll sie.“

Antwortete Seto auf seine Frage.

„Ich verstehe, nun ja, in einer gewissen Art und Weise scheint mir dieses Verhalten auch nachvollziehbar. Nagisa und ich müssen uns wohl schön langsam damit abfinden, dass du wirklich kein Interesse an unseren Tätigkeiten findest, aber wenigstens hast du keinen solchen Hang zum Extremsport wie Haruka oder Salvias Vorliebe für den Schwertkampf…“

Meinte Shirou schließlich, er wusste, dass Sakura diesen Beschluss nicht mehr ändern würde, dafür war sie einfach zu sehr eine Izumi.

„Du hast mir gar nicht erzählt, dass deine andere Cousine Schwerter mag…“

Seto sieht überrascht zu Sakura.

„Doch und wie. Ich habe dir doch erzählt, dass Salvia eine stolze Kriegerin ist, ihr Kampfstil ist unbeschreiblich… sie wurde auf ihren Ländereien darin unterrichtet, immerhin war sie die Erbin und außerdem war ihr das sehr hilfreich, als sie die Unruhen in ihrem Land beseitigen musste. Aber du wirst schon selber merken, warum sie jeder mit Respekt behandelt, wenn du sie siehst…“

Deutete Sakura an, das hieß für Seto so viel, wie, dass Salvia mannhafter war als Haruka.

>Ich wusste doch, dass da noch was auf mich zukommt….<

Ging es ihm durch den Kopf.. Nach kurzer Zeit verabschiedeen sie sich aber von einander, da Shirou noch einen Vortrag halten musste, während sich Seto und Sakura nach Hause begaben, wo sie Erika und Mokuba erzählten, dass sie von nun an verlobt seien. (Mokuba wäre schon fast vor Neugierde geplatzt… und ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie er gejubelt hat, als er hörte, dass Seto nun wirklich eine Verlobte hätte und noch dazu Saki)
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Warum kommt nur immer alles so anders?

19. Warum kommt nur immer alles so anders?
 

Die Abschlussfeier war wie auch Mokubas fünfzehnter Geburtstag ohne Probleme vorüber gegangen, Sakuras Eltern waren wirklich erschienen und Nagisa hatte sich dazu überreden können, dass sie mit Seto redete. (Was bei diesem Sturschädel schon was heißen mag…) Sakura war froh darüber gewesen, nur Seto war etwas aufgefallen, mit ihren Eltern ging sie weit nicht so vertraut um wie mit ihren Cousinen oder ihrem Großvater. Das beschäftigte ihn sogar bis zum Vorabend, bevor sie auf das Familienanwesen der Izumis fahren bzw. fliegen wollten, doch so direkt wollt er auch nicht fragen, sie würde es ihm schon mal erzählen…

Sakura stand gerade vor dem Schrank und überlegte, was sie wohl am besten noch alles mitnehmen sollte.

„Hm…“

Sie konnte sich einfach nicht entscheiden. Seto, der sie die ganze Zeit vom Schreibtisch aus beobachtete, amüsierte das ein wenig.

„Liebes, du stehst schon eine geschlagene halbe stunde vor deinen Kleidungsstücken. Ich glaube nicht, dass sie von alleine in den Koffer wandern.“

Sie drehte sich zu ihm um und musste unweigerlich lachen.

„Das mag schon sein, aber wer weiß, was die anderen wieder alles vorhaben….“

Antwortete sie, dann jedoch hörte sie ihr Handy klingeln und sah auf den Display, eine unbekannte Nummer. Woher kannte der Anrufer ihre Nummer und vor allem wer rief sie um diese Zeit noch an? Sie drückte die Gesprächstaste und meldete sich. Es war eine Männerstimme, ein Beamter um genau zu sein, doch was dieser ihr sagte, ließ sie aus allen Wolken fallen. Entsetzt nahm sie die Hand vor den mund und brachte mit erstickter stimme hervor.

„Das… das ist doch nicht möglich, das kann doch nicht wahr sein…“

Dann verlor sie die Kontrolle über ihren nun zitternden Körper und das Handy entglitt ihren schlanken Fingern und fiel zu Boden. Sie war geschockt, auch Seto merkte das und er sprang vom Schreibtischstuhl hoch und eilte zu ihr rüber.

„Sakura, Liebes! Was ist denn? Was hast du?“

Doch seine Fragen blieben unbeantwortet, sie blieb stumm, nur die Tränen liefen ihr übers Gesicht. Seto sah auf das Handy und erkannte, dass der Anruf noch nicht unterbrochen worden war, hob es auf und meldete sich. Der Beamte hatte bereits einige Male nach seiner Gesprächspartnerin gerufen.

„Hier Seto Kaiba, meine Verlobte Sakura ist gerade nicht in der Lage, weiter zu telefonieren, wer sind Sie und was ist passiert?“

Wollte Seto wissen, während er Sakura an sich drückte, damit sie sich an seiner Schulter anlehnen konnte und sich wieder etwas beruhigte.

„Hier spricht Inspektor Tatshida. Ich musste Ihrer Verlobten gerade die unerfreuliche Meldung machen, dass es im Konferrenzhaus der Familie Izumi eine Explosion gegeben hat. Nach dem letzten Stand der Dinge handelt es sich vermutlich um einen platzierten Strengkörper.“

Erklärte der Beamte, seto war das noch nicht genug Informationen, denn er glaubte nicht, dass Sakura allein diese Meldung so aus der Bahn werfen konnte.

„Und weiter? Das kann noch nicht alles gewesen sein.“

„Sie haben Recht, die Explosion fand im großen Hauptsaal des Konferenzhauses, das neben dem Haupthaus der Familie steht, statt, wo sich die Älteren unter Ausschluss ihrer Kinder einmal pro Jahr zu einer ordentlichen Versammlung treffen und der Termin dafür war haute. Der Sprengstoff zündete sich, als fast alle Mitglieder im Raum waren… es wurde zwar niemand getötet, doch die meisten befinden sich nach Aussage des Notarztes in einem kritischen oder anders gesagt lebensgefährlichen Zustand. Sie werden bereits ins Krankenhaus überstellt, aber wir können nicht sagen, ob es alle überleben werden…“

Nach dieser Nachricht konnte Seto Sakuras Schock natürlich verstehen, er sah zu ihr, sie hatte sich wieder etwas gefangen und sah zu ihm. Er verstand, was sie wollte und gab ihr nach einem kurzem Nicken das Handy wieder.

„Herr Tatshida, hören Sie, wir werden sofort nach Hokkaido aufbrechen. Wurden die anderen Familienmitglieder schon verständigt?“

„Ja Fräulein Izumi, sowohl Miss MacCormet als auch Signore Vincello und seine jüngeren Schwestern, Fräulein Haruka Izumi war in der Garage mit ihrem Motorrad beschäftigt, als dieser gezielte Anschlag passierte, wir müssen nur noch Fräulein Erika unterrichten.“.

„Das werde ich tun, Sie befindet sich hier in der Villa…“

Antwortete Sakura Herrn Tatshida, dann wurde aufgelegt. Seto sah besorgt zu ihr, sie wirkte sehr blass, doch sie schien sich zu fangen, da sie sich entschlossen die Tränen aus den Augen wischte.

„Sakura, alles in Ordnung mit dir? Das ist ja eine schreckliche Nachricht…“

Wandte er sich an sie, sie nickte langsam und ließ sich von ihm in die Arme nehmen.

„Wie grausam, ein Anschlag auf meine Familie … ich muss sofort zu ihnen. Aber vorher muss ich es noch Erika beibringen, aber ich darf ihr nicht zeigen, wie sehr meine Nerven darunter leiden, sonst würde es für sie noch schwerer sein.“

„Liebes, ich werde dich natürlich begleiten, das musst du nicht alleine durchstehen. Kopf hoch, es wird alles gut gehen.“

Versuchte er, sie aufzumuntern, doch er wusste genau wie sie, wie unwahrscheinlich es ar, dass es auch wieder gut werden würde, dazu waren sie beide zu realistisch. Dennoch war sie dankbar über seine Worte und gab ihm einen sanften Kuss, dann atmete sie noch einmal tief durch, ein kurzer Blick in den Spiegel und dann verschwand sie aus dem Schlafzimmer. Während Sakura Erika die traurige Nachricht mitteilte, bereitete Seto alles für den Aufbruch vor. Eine halbe Stunde später saßen Seto, Sakura, Erika und Mokuba im „Weißen Drachen Jet“ und hoben ab, es herrschte eine sehr bedrückte Stimmung, denn sie wussten zwar, was geschehen war, doch nicht, was sie erwartete, wenn sie im Haupthaus ankamen. Sie mussten mittlerweile mit dem schlimmsten rechnen…
 

„Sakilein, ich verstehe es nicht, ich kapier es nicht… wer sollte unsere Eltern, unsere Großeltern umbringen wollen? Wieso?“

Erika waren die Tränen wieder hochgekommen, sie war nervlich total fertig. Sakura gab ihr einen Arm um die Schultern und zog sie etwas zu sich.

„Es ist auch nicht zu verstehen, warum Menschen das Leben anderer auslöschen wollen, um ihre Ziele zu erreichen, doch so ist es nun mal. Und ich denke, dass wir den Verantwortlichen für dieses Attentat im Kreis derer suchen müssen, denen unsere Firma ein Dorn im Auge ist. Unsere Eltern sind alle in einem spezifischen Sektor der Firma tätig, Großvater leitet sie. Jetzt stell dir mal vor, was passiert, wenn auf einem Schlag sämtliche Funktionäre ausfallen und man genau weiß, dass die anderen Familienmitglieder keine Erfahrung mit der Leitung haben… IzuTech könnte der Untergang drohen, aber mir ist im Moment viel wichtiger, wie es unseren Verwandten geht. Herr Tatshida meinte, dass es derzeit noch keine toten gibt…“

Sagte Sakura langsam, Erika sah unter einem Tränenschleier zu ihr, sie hatte den Blick nach vor gerichtet, ihre Miene zeigte keine Regung und der silbrige Schimmer in ihrem Augen verschleierte alles.

„Saki, wie kannst du nur so ruhig bleiben? Ich meine, wir verlieren vielleicht Menschen, die uns sehr wichtig sind und du hockst einfach nur da und siehst dir den Himmel an? Macht dich das denn nicht fertig? Mich macht es furchtbar wütend, immerhin will irgendjemand unsere Familie tot sehen! Ist dir das etwa völlig egal?!

Meinte Erika vorwurfsvoll, Sakura schloss kurz die Augen.

>Natürlich macht es mich fertig, Cousinchen, doch ich darf mich jetzt nicht meinen Gefühlen hingeben und schon gar nicht dem Schmerz in meinem Herzen. Wen ich schon nicht stark bin, wie sollst du das dann schaffen? Selbst wenn sie es alle überleben, sie haben sicherlich starke Verbrennungen und andere Verletzungen erlitten, die einen langwierigen Heilungsprozess erfordern, wenn es sich nicht gar um irreparable Schäden handelt… es macht mich wütend und traurig zugleich….<

Dachte sie für sich, dann sah sie kurz zu Erika, die sie aufgebracht und völlig überfordert zugleich ansah. Sakura strich ihr sanft über den Kopf und meinte dann so beruhigt wie möglich.

„Erika, beruhige dich bitte, es hat jetzt einfach keinen Sinn, sich aufzuregen, es schadet dir nur selber. Schlaf etwas, wir fliegen noch eine Weile.“

„Aber…“

Wollte Erika protestieren, doch Sakuras Blick wurde strenger.

„Tu bitte, was ich dir sage.“

Erika wollte sie eigentlich anschreien, doch sie schluckte es runter und drehte sich von ihr weg und schloss die Augen. Keine zwei Minuten später war sie eingeschlafen, auch Mokuba und Seto hatten das Gespräch gehört.

„Saki, es ist nicht fair von Erika, dass sie dir solche Vorwürfe macht. Du machst dir bestimmt genauso große Sorgen wie sie…“

Meldete sich der Wuschelkopf, sakura seufzte nur leicht.

„Das vielleicht nicht, aber ich kann sie so gut verstehen. Ich an ihrer Stelle würde wahrscheinlich genauso denken, aber es geht nicht anders. Ich bin nun mal die Ältere und ich darf meinen Gefühlen im Moment nicht freie bahn lassen, ich will nicht, dass es ihr dadurch noch schlechter geht.“

Mokuba nickte verstehend, er kannte da noch jemanden, der so war.

„Darum passt du auch so gut zu Seto, ihr seid euch da absolut gleich….“
 

Eine halbe stunde später setzte der Jet zur Landung auf dem großen Hof des Hauptanwesens an, von einem kleineren Gebäude neben der altherrschaftlichen Anlage ging immer noch etwas Rauch empor und auch in der Luft konnte man noch den Gestank von Rauch und Verbranntem wahrnehmen. Schon in einiger Entfernung hatten sie die blinkenden Einsatzwagen sehen können, die sich um das Konferenzhaus reihten, viele Einsatzkräfte waren unterwegs. Erika wusste nicht so recht, was sie tun sollte, einerseits wollte sie so schnell wie möglich zu ihrer Familie, andererseits hatte sie Angst vor dem, was man ihr womöglich mitteilte, so hielt sie sich an Sakuras Am fest. Sie waren gut bei der Absperrung angekommen, da eilte ihnen auch schon ein älterer Inspektor entgegen, der die vier kurz musterte, sich dann aber an Sakura wandte.

„Sind Sie Sakura Izumi?“

Fragte er höflich, diese nickte.

„Ja, dann sind Sie wohl Inspektor Tatshida. Das hier ist meine Cousine Erika izumi, das mein Verlobter Seto Kaiba und dessen Bruder Mokuba Kaiba… Sagen Sie, wie geht es unserer Familie?“

„Nun ja, sie wurden alle ins Krankenhaus gebracht und dort versorgt. Wie ich Ihnen schon mitgeteilt habe, steht es nicht sehr gut um sie, doch es ist schon fast ein Wunder, dass sie die Explosion bis dato überlebt haben. Der Sprengsatz muss in der Mitte des Konferenztisches platziert gewesen sein und man muss sich auch etwas mit der Dosis verkalkuliert haben, sonst stünde nicht mehr viel von dem Haus. Die Feuerwehr hat den dadurch entstandenen Brand bereits löschen können, die Vorarbeit Ihres Vaters war da sehr hilfreich.“

Erklärte der Inspektor, Sakura sah ihn etwas verwundert an.

„Mein Vater? Was meinen Sie damit?“

„Nun ja, Ihr Vater hatte Glück im Unglück, er hatte den Raum gerade verlassen, als der Sprengsatz hochging. Nach seiner Ausage wollte er nachsehen, wo die Angestellte mit dem Abendessen bliebe. Nachdem er den Knall gehört hatte, ist er zurück in den Raum und hat sich mit dem Feuerlöscher einen Weg durch die Flammen gebahnt, um Ihre Verwandten in Sicherheit zu bringen, aber auch er muss jetzt wegen einigen Verbrennungen und einer Rauchgasvergiftung behandelt werden… Ihre Großmutter war auch nicht im Raum, sie war auf der Toilette und hat sämtliche Einsatzkräfte informiert. Auch sie ist in der Klinik, wir können Sie sofort zu Ihnen bringen, aber der Arzt hat mir mitgeteilt, dass man ihr ein Beruhigungsmittel verabreichen musste. Die Ärzte können Ihnen dann auch Genaueres über die jeweiligen Familienmitglieder sagen…“

Fuhr der Beamte fort, Erika hatte noch eine Frage.

„Entschuldigen Sie, wo ist denn meine Schwester Haruka?“

„Auch im Krankenhaus, Sie hat den Knall vom Hof aus gehört und ist dann zum Konferenzhaus, um Herrn Izumi zu helfen. Sie soll auch untersucht werden, da sie auch etwas vom schädlichen Rauch eingeatmet hat.“

Erika nickte kurz, dann wurden sie aber zur Klinik gefahren…
 

Nach zehn Minuten kamen sie auch bei dieser an, da es schon nach zehn war, herrschte ein ungewöhnliche Stille in der Empfangshalle. Der Polizist, der die vier hierher gebracht hatte, wechselte kurz ein paar Worte mit der Empfangsdame, die daraufhin heftig nickte und einer der Schwestern winkte.

„Folgen Sie mir bitte, ich werde Sie zu Ihrer Familie bringen.“

Sagte die Schwester mit einem mitleidigen Ausdruck in ihrem Gesicht, was die Situation nicht gerade leichter machte. Sie führte die vier in einen abgesonderten teil der Klinik, der ausschließlich für die Familie Izumi vorgesehen war. Nach zwei oder drei Glastüren erreichten sie einen kleinen Wartesaal, in dem sich auch eine ältere Frau befand, neben ihr eine weitere Krankenschwester, die beruhigend auf sie einredete. Erika lief zu der Frau hin.

„Oma! Wie geht es dir?“

Die Frau im dunkelgrün geblumten Kimono um die sechzig sah auf, ihr früher schwarzes Haar war nun grau und zu einem Knoten gebunden. Ihr Gesicht wirkte müde und der Schock spiegelte sich auf ihren sonst so weichen Gesichtszügen wieder. Die braunen Augen wirkten matt und von einem Tränenschleier verklärt. Als sie ihre Enkelin erblickte, erhob sie sich und streckte ihre schlanken Arme nach ihr aus.

„Erika, meine Kleine…“

Auch Sakura trat nun zu ihr, ihre Großmutter sah zu ihr.

„Sakura, schön, du bist auch da, es ist so schrecklich meine Kleinen…“

Wieder rollten der älteren Frau die Tränen übers Gesicht, das Beruhigungsmittel hatte nicht wirklich Wirkung gezeigt. Sakura legte ihr einen arm um die Schulter.

„Natürlich sind wir gekommen Großmutter. Wie geht es dir? Hast du auch Verletzungen?“

Sie schüttelte den Kopf, dann riss sie sich aber wieder zusammen und wischte die tränen aus den Augen, Sakuras Selbstdisziplin erstaunte sie da immer wieder. Jetzt erst bemerkte sie die beiden anderen Besucher und sah etwas überrascht in ihre Richtung, dann zu ihren Enkelinnen. Als Sakura ihr ein kurzes Lächeln schenkte, wusste sie, zu wem sie gehörten.

„Großmutter, es ist zwar nicht der idealste Zeitpunkt, aber darf ich vorstellen? Das ist mein Verlobter Seto und sein Bruder Mokuba, Jungs, das ist unsere Großmutter, Makoto Izumi.“

Stellte sie vor, Makoto war erfreut , die beiden kennen zu lernen, umgekehrt war es auch so. Dann kam aber endlich einer der Ärzte und Sakura erfuhr mehr über den Gesundheitszustand der anderen. Am kritischsten war der Zustand ihres Großvaters, da er ohnehin schon mit seinem Herzen vorbelastet war. Er befand sich, wie die anderen auch, im Koma, wobei es sich bei seinen Kindern aber um künstlichen Tiefschlaf handelte. Bei ihm war es nicht sicher, ob er wieder erwachen würde. Zu den jeweiligen Grad an Verbrennungen und der Rauchgasvergiftung kamen auch noch diverse Prellungen, Schürfwunden, Brüche und bei Nagisa, Hiromi und Pablo auch noch zu inneren Verletzungen. Es würde jedem der sechs in die Explosion verwickelten Familienmitglieder ein langwieriger Heilungsprozess bevorstehen….

„Um was ist mit meinem Vater Shirou Izumi?“

Fragte Sakura, nachdem der Arzt mit seinem Bericht geendet hatte und sie innerlich nach Fassung kämpfen musste.

„wir müssen auch ihn ein paar Tage hier behalten, er hat sehr viele schädliche Abgase eingeatmet. Er ist zwar erschöpft, aber wenn Sie wollen, können Sie ihn besuchen. Er ist neben Ihrer Cousine Haruka im Moment der einzig Ansprechbare. Haruka übrigens ist noch in Behandlung, da sich weigert, sch untersuchen zu lassen. Sie meinte, ihr Husten verginge von selbst.“

Nun kam aber auch Erika zu den beiden.

„Wenn Sie mich zu meiner Schwester lassen, dann lässt sie sich schon behandeln… Ich glaub, ich kann noch nicht zu den anderen auf die Intensivstation…“

Der Arzt willigte ein und Erika ging zu ihrer Schwester, während Sakura mit Setos Begleitung (Weil er ihr beistehen wollte…) sich zu Shirou und den anderen machten. Mokuba musste draußen bleiben, aber er war eh lieber bei Makoto, sie konnte Gesellschaft vertragen und Krankenhäuser waren ohnehin nicht so sein Ding…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Was die Neider uns noch ließen...

20. Was die Neider uns noch ließen..
 

Sakura sah zuerst nach ihrer Mutter und Onkel und Tanten, doch sie sah überall dasselbe. Blasse leblose Gesichter, Verbände und Pflaster, die ihre Verletzungen verdeckten und die Apparate, die sagten, dass sie noch lebten. Bei diesem Anblick wich auch Sakuras restliche Gesichtsfarbe von ihr. Ihr Großvater war in einem abgetrennten Raum, mit noch mehr Apparaten, Kabeln und anderem Gerät. Auch dieses Zimmer stand unter ständiger Beobachtung, doch sie spürte genau, dass sein Leben an einem noch seideneren Faden hing, als das ihrer Mutter.

„Keine Sorge Liebes, er lässt euch schon nicht allein.“

Flüsterte Seto ihr zu, sie brauchte eine Weile, doch dann nickte sie.

„Stimmt, immerhin hat er sein höchstes Lebensziel noch nicht erreicht…“

Meinte sie hoffnungsvoll, Seto fragte sich auf dem Weg zu ihrem Vater zwar, was ein so erfolgreicher Geschäftsmann und Familienvater in diesem Alter noch für ein unerfülltes Ziel hatte, doch er beließ es dabei. Sakura klopfte sachte an die Tür, dann traten sie ein. Shirou sah in Richtung Tür, auch er wirkte ziemlich erschöpft und auch etwas mitgenommen. Seto konnte sehen, dass er sie zuerst nicht erkannte, immerhin fehlte ihm seine Brille.

„Vater, wir sind es, Sakura und Seto. Warte, ich gebe dir deine Brille.“

Meldete sich Sakura und setzte sie ihm auf, er nickte schwerfällig, zwischendurch musste er immer wieder husten.

„Es freut mich, dass du… dass ihr da seid. Du bist ziemlich blass.“

„Wir sind sofort hierher geflogen, nachdem uns der Inspektor verständigt hat. Erika ist bei Haruka, Mokuba bei Großmutter. Seto und ich kommen gerade von den anderen, deshalb bin ich ein wenig blass, die Sache nimmt einen doch sehr mit.“

Antwortete Sakura, während sie sich auf einem Stuhl niederließ. Shirou sah zu Seto.

„Willst du dich nicht setzen?“

Fragte er diesen, er nickte.

„Ich bin zwar die ganze Zeit gesessen, aber danke, es kann nicht schaden.“

„Kind, wie geht es Nagisa?“

Wandte ihr Vater sich besorgt an Sakura, diese seufzte leise.

„Sie befindet sich im künstlichen Tiefschlaf, da sie sonst zu große Schmerzen hätte. Sie hat innere Verletzungen und auch ziemlich starke Verbrennungen, aber ich denke, das weißt du schon. Der Arzt meinte, dass man garantiert eine Woche warten müsste, bis man sie aufwecken kann und das ist nicht sicher. Es kommt darauf an, wie schnell der Heilungsprozess vor sich geht und ob es Komplikationen gibt…“

Seto sah, wie sich genau wie Sakura es immer machte, sch ein Schleier über Shirous Augen legte, ein Zeichen dafür, dass er sehr traurig war.

„Vater, mach dir keine Sorgen, du kennst Mutter, sie lässt sich nicht so einfach unterkriegen, das wäre ganz und gar nicht ihre Art, das würde allen Regeln der Logik widersprechen.“

Seine Augen wurden wieder klarer und auch ei sanftes Lächeln huschte über seine erschöpften Gesichtszüge.

„Du hast Recht mein Kleine, sie ist einfach keine Frau, die so schnell aufgibt… tust du mir einen kleinen Gefallen?“

Sakura nickte und fragte.

„Was denn Vater?“

„Ich möchte gerne etwas von diesem bestimmt in keinem Grade mehr natürlichen nach Zitronen schmeckenden Saft, aber was anderes geben sie mir nicht. Und diese penetrant dumm gaffenden Schwestern will ich im Moment auch nicht sehen. Bei solch lästigen Blicken kann man sich einfach nicht erholen…“

Erkläret er, Seto konnte sich schon einen plausiblen Grund dafür denken, sein zukünftiger Schwiegervater sah nun mal noch zu jung für sein Alter aus, wie alt war der eigentlich?

>Ist bei seinem Aussehen ja auch nicht verwunderlich, aber er müsste sie doch nur mal so ansehen, wie er mich gemustert hat. Da rennen sie ihm dann panisch weg oder erstarren zur Salzsäule…<

Sakura ging aus dem Zimmer, Shirou wandte sich nun wieder an Saeto.

„Warum bist du eigentlich mitgekommen?“

„Nun ja, erstens habe ich sie hierher geflogen und zweitens ist es das Mindeste, was ich für sie tun kann. Wenn was mit Mokuba wäre, wäre sie auch an meiner Seite, außerdem kann ich sie doch nicht allein lassen…“

Meinte Seto, zu seiner Überraschung musste Shirou lächeln.

„Das war genau das, was ich hören wollte… bitte hab ein wachsames Auge auf sie, sie ist kurz vorm Umkippen, auch wenn sie das nie zugeben würde.“

„Die Befürchtung habe ich auch, ich bin ja einiges gewöhnt, aber nicht mal mich hat der Anblick deines Vaters unberührt gelassen. Aber ich glaube nicht daran, dass er stirbt, Sakura ist auch wieder davon überzeugt.“

Gab Seto zurück, das Gefühl teilte auch Shirou.

„War ganz schön schockierend, als ich gut die Tür hinter mir zugezogen habe und plötzlich einen Knall höre, es wird wohl eine Weile dauern, bis ich diese Bilder aus meinen Kopf verbannen kann, solche Dinge brennen sich tief ins Gedächtnis.“

Entgegnete Shirou, doch dann erschien Sakura wieder mit dem Saft und sie liessen ihren Vater erstmal in Ruhe, auch er brauchet jetzt etwas Schlaf.
 

Sakura, Erika, Seto, Mokuba, Makoto und nun auch Haruka waren endlich im Haupthaus. Nun saßen sie im großen Wohnzimmer des Anwesens, das noch im traditionell japanischen Stil eingerichtet und erbaut worden war. Eine Bedienstete hatte ihnen gerade Tee gebracht. Es herrschte ein bedrückte Stimmung, denn vor fünf Minuten hatten sie die Nachricht erhalten, dass sich auch einige Sprengsätze im Bürogebäude von IzuTech entzündet hatten. Der Entschärfungsdienst hatte diese nicht mehr rechtzeitig deaktivieren können, jedoch die in den Fabrikanlagen. Nun warteten sie auf die restlichen vier Familienmitglieder, es war ein Trauerspiel sondergleichen…

„Kinder, ich verstehe das alles nicht, wer will nur unsere Familie zerstören?“

Wandte sich mMakoto in die Runde, eine Frage, die nicht gerade leicht zu beantworten war.

„Oma, ich weiß nicht, ob es in erster Linie gegen die Familie selbst geht.“

Äußerte Haruka mit noch etwas kratziger Stimme, da musste ihr Sakura beipflichten.

„Das denke ich auch. Die Anschläge auf unsere Familie wurden, denke ich, deshalb verübt, weil so ziemlich alle eine wichtige Position in der Firmenverwaltung innehaben. Großvater ist der Eigentümer von IzuTech, Mutter die PR – Managerin, Vater Leiter der Forschungsabteilung, Tante Hiromi die Chefsekretärin, Onkel Yuzo der Sicherheitschef und Onkel Pablo Personalchef. Tante Kasumi sorgt als Ernährungswissenschaftlerin zwar eher für einen ausgewogenen Essensplan, aber es ist dennoch wichtig und du Großmutter verwaltest den landwirtschaftlichen Betrieb, den wir noch führen und bist somit als Lieferantin an Lebensmittel für das Unternehmen wichtig. Alle von euch haben einen wichtigen Bereich in der Firma inne und wenn nun sämtliche Führungsspitzen wegfallen, endet das in einem Chaos. Es war ein gezielter Anschlag gegen unsere Firma, dafür spricht auch die Zerstörung des Bürogebäudes und den Versuch, die Fabrik selbst zu zerstören. Mittlerweile ist noch unklar, wie stark der Hauptrechner von alledem betroffen ist, aber wenn er restlos gelöscht ist, dann sieht es nicht sehr gut aus…“

„Da will uns jemand ganz fertig machen, soviel ist schon mal sicher und das bestimmt nur, damit er seine zweitklassigen Produkte verkaufen kann. Das ist doch echt das Letzte!“

Ließ nun Erika verlauten, für die beiden Kaibas war das nichts Neues.

„Aber so ist es nun mal, es wird zu allen Mitteln gegriffen, um die Oberhand zu gewinnen. Wenn es einem aussichtslos erscheint, die Firma irgendwie übernehmen zu können, dann wird sie einfach zerstört.“

Kommt es von Seto, Mokuba nickt unterstützend.

„Hatten wir auch alles schon, man wollte uns unsere Firma auch schon mal wegnehmen und unseren Ruf total ruinieren, aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen. Seto hat es immer wieder geschafft, dass die Kaiba Corp unsere Firma bleibt.“

„Das ist auch die richtige Einstellung! Egal wer uns den Krieg erklärt hat, wir werden die Schlacht gewinnen, weder wir noch unsere Familienmitglieder werden uns vernichten lassen!“

Ertönte eine energische Frauenstimme hinter ihnen. Etwas erschrocken drehte sich der Schwarzhaarige um und sah in das Gesicht einer rothaarigen Frau mit dunkelblauen Augen, die imposant im Türrahmen aufgetaucht war.

„Salvia, mein kleiner Engel, du bist sehr schnell hier angekommen… lass dich umarmen.“

Makoto erhob sich und umarmte Salvia herzlich, die drei Cousinen mussten sich ein Kichern verkneifen, was Seto und Mokuba beobachteten.

„Kleiner Engel, ich lach mich scheckig… wenn die ein Engel ist, bin ich eine Göttin.“

Entwich es Haruka lachend, Salvia ging zu der Blonden.

„Was ist denn so lustig Haruka?“

Meinte diese genervt und stemmte die Hände in die Hüften.

>Oh mein Gott, das ist Salvia? Jetzt versteh ich, was dieser Ashaya gemeint hat. Die sieht ja jetzt schon aus wie eine Furie…<

Ging es Seto durch den Kopf, während er Harukas Mischung aus Husten und Lachen mit anhörte.

„Nichts mein Engelchen, gar nichts… Wie war der Flug?“

Dafür bekam Haruka eine Kopfnuss und Salvia setzte sich mit verschränkten Armen neben Sakura und meinte.

„Sakura, sag der Blonden da , die Grandma immer Sonnenschein nennt, sie soll die Klappe halten, dass der Flug einfach eine Katastrophe war und ich nicht hierher gekommen bin, um mich auslachen zu lassen…. Und dann darfst du mir die beiden da neben dir vorstellen.“

„Salvia, ich bitte dich, lass dich doch von Haruka nicht provozieren, immerhin bist du die Ältere und dann… der Schwarzhaarige hier ist Mokuba Kaiba und der Braunhaarige neben mir ist mein Verlobter Seto Kaiba. Zufrieden?“

Salvia nickte und für Seto und Mokuba folgte ein kräftiger Händedruck.

„Wow, du bist aber stark…“

Meinte Mokuba und schüttelte seine Hand etwas, Salvia grinste überlegen.

„Natürlich, immerhin bin ich eine großes Landlady in Schottland, Schwäche wäre dort fehl am Platz wenn man sich dort behaupten will. Ich trainiere täglich..“

Dann wandte sie sich aber wieder an Sakura, die sich mittlerweile ihren Laptop hatte bringen lassen.

„Sakura, wie ist die Lage? Es haben doch alle überlebt, oder? Und was ist wegen der anderen Explosion in der Firma?“

Sakura erklärte es Salvia, doch ihr eigentliches Augenmerk war auf den Monitor gerichtet. Sie tippte in Windeseile viele verschiedene Codes ein, bis Erika mal frage.

„Was machst du denn da eigentlich Sakilein?“

„Ich sehe, inwieweit unser System in Mitleidenschaft gezogen wurde, es ist möglich, dass unser kleiner Sprengsatzfanatiker uns noch zusätzlichen einen Virus in das System gespeist hat. Wenn ja, dann sieht es wirklich übel aus.“

Erklärte die Rosahaarige, Erika erhob sich ruckartig und schlug auf den Tisch, dann meinte sie aufgebracht.

„Sakura! Das kann jetzt aber echt nicht dein Ernst sein! Du bist schon die ganze Zeit so fertig drauf,! Unsere engsten Familienangehörigen lieben im Krankenhaus, im Koma und wir wissen nicht, ob sie überhaupt je wieder gesund werden und du siehst nach, was mit dem verdammten Computerprogramm ist?! Ich kenne dich doch sonst nicht so herzlos, du hast bis jetzt noch keine Miene verzogen, sag bloß dich interessiert nur die Firma?!“

„Erika mein Mäuschen, beruhige dich bitte…“

Versuchte es Makoto, doch ein Wink seitens Sakura ließ sie verstummen. Salura fixierte Erika mit ihren Augen und meinte langsam und bedacht.

„Schon gut Großmutter, danke… Erika ich denke, du solltest jetzt besser ruhig sein, wenn du nicht imstande bist, den Ernst der Lage zu erkennen. Erstens weißt du nicht, wie ich mich wirklich fühle und wie ich damit umgehe, das lass bitte meine Sorge sein. Und zweitens ist diese Firma unser aller Existenz, nicht nur die der Familie sondern auch hunderter Angestellter sowohl hier als auch in ganz Japan. So gefühlskalt das jetzt auch erscheinen mag, aber wir müssen wenigstens das versuchen zu retten, was noch nicht zerstört wurde und das Wichtigste ist im Moment einfach unser Betriebssystem. Der Computer ist schnell ersetzbar, doch die Informationen nicht. Vater und ich haben einige Monate damit zugebracht, das alles zu entwickeln, doch die haben wir jetzt nicht… Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich habe zu tun. Verständigt mich bitte, wenn Romero mit Rika und Kari angekommen ist, ich brauche ihn.“

Dann stand Sakura auf du verließ das Wohnzimmer, Erika wusste nicht, was sie sagen sollte. Beschämt ließ sie sich wieder nieder sinken.

„Erika, das war unnötig, du weißt doch ganz genau, dass Sakura ihren Schmerz uns gegenüber nie offen zeigen würde weil sie genau weiß, dass es uns dann noch schlechter geht.“

Ermahnte sie Haruka, Erika nickte und meinte leise.

„Das wollte ich auch nicht, aber… ich bin mit den Nerven total fertig. Als sie mir gesagt hat, was passiert ist, hab ich Sturzbäche geheult und sie…“

„… Sakura hat über diese schockierende Nachricht hinweg das Handy fallen lasen und hat auch geweint, hat sich dann aber deinetwegen wieder gefangen.“

Führte Seto Erikas Satz zu Ende, dann erhob er sich auch.

„ich sehe nach ihr, vielleicht kann ich ihr ja helfen… Computer sind immerhin meine Spezialität.“

Die anderen nickten und er ließ sich von der Bediensten den Weg erklären. Er trat leise ein, Sakura saß an einem Schreibtisch, der Laptop vor ihr. Sie hatte ihren Kopf auf eine Hand gestützt und blickte auf den Monitor, dann senkte sie ihren Blick aber wieder und einige stumme Tränen liefen ihr über die Wangen. Seto schritt zu ihr hinüber und nahm sie von hinten in die Arme, worüber sie hochschrak.

„Liebes bitte beruhige dich wieder… Erika hat es nicht so gemeint.“

Sie drückte seine Arme näher an sich, sie schluchzte leise.

„Das weiß ich, aber… es tut so weh. Mama und Opa und die andern, ihnen geht es so schlecht und ich kann ihnen nicht helfen, ich kann nichts tun… das Einzige, was ich tun kann, ist zu sorgen, dass ich versuche, ihre harte Arbeit zu retten… in allem anderen bin ich absolut machtlos… bin ich denn wirklich so herzlos?“

„Nein, das bist du nicht, ich weiß doch genau, wie du dich fühlst… ich kann dich so gut verstehen und ich werde dir helfen wo ich kann, das verspreche ich dir.“

Meinte er leise und drehte den Stuhl mitsamt seiner Verlobten in seine Richtung, um ihr in ihre von den Tränen glitzernden Augen sehen zu können.

„Seto, ich danke dir….“

Dann umarmte sie ihn, um ihn wieder bei sich spüren zu können. Er wischte ihr sanft die Tränen weg und gab ihr einen zärtlichen Kuss, dann sie bereitwillig erwiderte.

>Sakura, mein Schatz, ich werde alles tun, damit du wieder glücklich wirst egal wie schwer es wird, aber ich werde dir beistehen… auf der einen Seite bist du mir so ähnlich und dann doch wieder nicht, aber du versuchst auch alles, damit du das retten kannst, was noch übrig ist…<

Ging es Seto durch den Kopf, sie lösten den Kuss wieder.

„Dafür brauchst du mir nicht zu danken. Kannst du denn von hier aus ohne Probleme in den Hauptrechner?“

Über Sakuras Gesicht huschte ein verschmitztes Grinsen, was Seto leicht schmunzeln ließ.

„Seto, wenn man die richtigen Hintertürchen kennt, kommt man doch überall rein, aber ich denke, da erzähle ich dir nichts Neues.“

„Neu ist mir nur, dass du solch ein Computergenie bist, ich habe dich nicht oft mit einem PC arbeiten sehen…“

Konterte er.

„Mag sein, aber ich habe mir meine Zeit eben so eingeteilt, dass ich mit meinem elektronischen Gerät eben nichts zu tun hatte, wenn ich bei dir war. Ich denke, da hätte der Laptop nur gestört…“

Erwiderte sie, doch dann begaben sich die beiden aber vor ihre Laptops, es gab ein Betriebssystem zu retten…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

…reicht völlig, wenn es der Richtige verwaltet.

21. …reicht völlig, wenn es der Richtige verwaltet.
 

Ein neuer Tag brach an, Romero war erst gegen ein Uhr morgens eingetroffen, da die Maschine wegen schlechter Flugbedingungen nicht in Italien starten durfte. Es war schon fast Mittag, als sich die Familie nach dem Schrecken des vergangenen Abends am gemeinsamen Esstisch einfand, doch viele der Plätze waren leer. Seto war ehrlich überrascht, als er Sakuras Cousin sah, den kannte er nämlich schon…

„Sakua, dein Cousin ist Romero Vincello, der Eigentümer von VinChips?“

Erkundigte er sich noch einmal bei seiner Verlobten, diese nickte.

„Ja, genau der, er leitet die italienische Zweigfirma von IzuTech.“

Seto fasste sich an den Kopf, der Lieferant für seine Computerchips war der Cousin seiner Verlobten und natürlich hatte ihm mal wieder keiner was gesagt, immerhin hatte er ja nicht extra danach gefragt.

„Tja, was für ein Zufall Signore Kaiba… reicht der Anlass aus, um uns von nun an zu duzen?“

Meinte Romero in seiner angeborenen Vitalität mit leicht italienischem Akzent. Seto nickte dem leicht gebräunten blauäugigen Halbitaliener mit dem kuren schwarzen, immer perfekt gestylten und gegelten Haaren zustimmend zu.

„Ja, Romero, das tut es.“

Die beiden Zwillinge waren nun auch munter und kamen ins Zimmer, als sie jedoch den unbekannten Japaner (Gibt es ja so selten in Japan…. Aber Mokuba haben sie schon kennen gelernt, den fanden sie nett) sahen, versteckten sie sich hinter den ersten Menschen, den sie fanden. Es war Sakura, die Rika und Kari sanft anlächelte und sich zu ihnen kniete.

„Na ihr zwei, vor Seto müsst ihr doch keine Angst haben, er ist wirklich sehr nett und tut euch ganz bestimmt nichts.“

„Ehrlich Saki?“

Fragten die beiden braunäugigen Mädchen mit den schulterlangen schwarzen Haaren, Sakura nickte. Die zwei tauschten noch einen letzten Blick aus, dann schienen sie sich sicher zu sein, dass Seto wirklich nett war.

„Hallo Onkel, ich bin Rika…“

„… und ich Kari.“

Stellten sich die beiden vor, Seto beugte sich vor und strich ihnen kurz über den Kopf, dann meinte er lächelnd.

„Schön euch kennen zu lernen, aber ihr braucht mich nicht Onkel nennen, Seto reicht völlig. Falls ihr es noch nicht wisst, ich bin der Verlobte eurer Cousine Sakura.“

Die beiden lachten übers ganze Gesicht. (Jetzt soll noch einer sagen, der kann nicht mit Kindern umgehen…)

„Certo wissen wir das, Romero hat es uns schon gesagt, unser Bruder erzählt uns immer ganz viel. Und Erika redet auch immer so viel, wenn wir sie treffen…“

Bei dem Namen sah Sakura in die Richtung des violetten Haarschopfes, die auch aufgehorcht hatte. Etwas beschämt suchte sie mit ihren Augen einen Ausweichpunkt, damit sie nicht in Sakuras Augen sehen musste.

„Sakileinchen, das wegen gestern…“

Begann sie, doch Sakura winkte ab, sie wusste schon, was ihre Cousine sagen wollte.

„Zerbrich dir deshalb nicht den kopf Erika, vergeben und vergessen.“

Und schon hing Erika an ihrer Cousine um sie mal ganz herzlich zu umarmen, Sakura musste lächeln, Erika war wohl wirklich ziemlich erleichtert darüber.

Kaum waren sie jedoch mit dem „Frühstück“ fertig, kam aber auch schon eine Bediensttete herein, um eine überraschende Ankunft zu melden und sie staunten nicht schlecht, als dann Shirou mit dem persönlichen Hausarzt der Familie im Schlepptau eintrat.

„Vater, was machst du hier? Der Doktor meinte, dass du noch einige Tage in der Klink bleiben musst“

Wollte Sakura wissen, nachdem er sich gesetzt hatte.

„Tja, so meinte er gestern noch, aber heute hat er sich dazu überwinden können, dass ich nach Hause darf, wenn ich mich an die Anweisungen des Hausarztes halte und ich sofort wieder in die Klink fahre, sobald es mir schlechter geht.“

Entgegnete Shirou schlicht, Salvia hatte schon eine Erklärung für die vorzeitige Entlassung ihres Onkels.

„Du hast die Krankenschwestern verschreckt und den Arzt solange angestarrt, bis er nachgegeben hat. Diese einfache aber bis jetzt gut bewährte Methode ist effizient und du kriegst immer deinen Willen durch, weil diesen Blick fast keiner aushält.“

„Du sagst es, effizient und wenig energieaufwendig. Ich dachte mir, dass es vielleicht besser ist, wenn ich mich hier bei euch auskuriere, immerhin werden wir die nächsten paar Stunden und auch Tage viel Besuch bekommen. Wir haben viel zu klären… Sakura, wie sieht es mit dem Betriebssystem aus?“

„Glücklicherweise blieb es unversehrt, es hat zwar eine Weile gedauert, bis wir es auf einen geeigneten Server downloaden konnten, aber die Mühe hat sich gelohnt. Seto und ich haben dann nämlich noch mal den Hauptrechner durchforstet und sind auf ein paar verdächtige Befehle gestoßen, der Computer muss vollständig ersetzt werden, aber das ist sicherlich kein großes Übel.“

Erklärte sie ihrem Vater, der verstehend nickte. Er hatte sich schon gedacht, dass Sakura sich darum kümmern würde, da war sie zu hundert Prozent zuverlässig.

Keine Stunde später trudelte auch schon der Rechtsanwalt der Firma ein, die Journalisten wurden noch hartnäckig abgehalten, da noch vieles im Unklaren war, vor allem die Frage, wie es nun weiter gehen sollte. Sie saßen alle bis auf Rika und Kari im großen Saß und warteten auf das, was ihnen Herr Umeda zu sagen hatte.

„Verehrte Familie Izumi, ich bin zu Ihnen gekommen, weil aufgrund des gestrigen Anschlags die Zukunft Ihrer Firma als auch die der Familienführung im Unklaren liegt. Es bedarf eines neuen Präsidenten für IzuTech, um weitere Maßnahmen für den erhalt oder vielleicht auch der Schließung Ihrer Firma einzuleiten. Izumi – sama, also Hirai Izumi, hat für den Fall, dass er aufgrund einer plötzlichen Krankheit oder anderen unglücklichen Fügungen zumindest zeitweise nicht mehr in der Lage sei, die Firma zu leiten, eine Verfügung bei mir aufgesetzt, in der einer seines Erachtens fähige Person die gesamte Vollmacht sowohl über seine Position in der Firma als auch als Familienoberhaupt erhält. Diese fällt außer Kraft, sofern Sie bis dato schon ein neues Oberhaupt ernannt haben, oder die betreffende Person ablehnt…“

Führte Herr Umeda aus und sah in die Runde. Erika sah ihn etwas verwundert an.

„Aber wenn Opa zurzeit verhindert ist, müsste dann nicht automatisch Oma das Familienoberhaupt sein? Das klingt doch logischer für mich als das andere.“

„Schwester, es scheint zwar auf den ersten Blick logisch, aber überleg mal, die Belastung wäre zu groß für Oma. Und um dem Fall vorzubeugen, dass dies jemand übernimmt, der dazu nicht geeignet ist oder wie in Omas Fall sich dadurch großen gesundheitlichen oder anderweitigen Schaden zufügen könnte, hat Opa vorgesorgt und jemanden ausgesucht, der in der Lage ist, das zu bewältigen. Ich muss ganz ehrlich gestehen, ich könnte das nicht, meine Sparte sind Motoren und schnelle Maschinen, kein Bürokram…. Onkel Shirou, was hältst du davon?“

Meinte Haruka und sah zu ihrem Onkel rüber, der sich zuerst kurz seine Brille richtete und dann antwortete.

„Ich vertraue auf Vaters Urteil, seine Menschenkenntnis übertrifft die meine bei Weitem, außerdem denke ich, ist es das Beste, wenn ich weiterhin in meiner Sparte tätig bleibe. Ich bin zwar sein ältester Sohn und damit auch nahe liegend, aber kein Mensch für den Bürosessel, das wäre noch eher was für seinen Enkelsohn…“

„Oh, no no Onkelchen, auch wenn ich selber eine Firma leite, ich kann den Platz als Familienoberhaupt nicht annehmen. Ich könnte meine Pflichten als Stammhalter nämlich nicht erfüllen und überhaupt bin ich auch der Meinung, dass Opa da bestimmt jemand besseren ausgewählt hat…“

Auch Makoto, Sakura, Shirou und Salvia stimmten Romeros Meinung zu,, Sakura wandte sich dann wieder an Herrn Umeda.

„Bitte Umeda – san, fahren Sie fort, nennen Sie uns bitte den Namen desjenigen, den Großvater ausgewählt hat.“

Bat sie, der Rechtsanwalt nickte.

>Erstaunlich, Hirai scheint eine wirkliche Respektsperson zu sein, jeder hier vertraut ihm und ich muss zugeben, ich täte es auch. Aber was ich noch erstaunlicher finde ist die Tatsache, dass hier alle so auf Sakura fixiert sind wenn ihr Großvater nicht da ist, jeder tut, was sie sagt und jeder will ihre Meinung hören und akzeptiert sie auch… ich wusste nicht, dass sie so großen Einfluss in ihrer Familie hat, sogar ihre Großmutter ist von ihr überzeugt…<

Ging es Seto durch den Kopf, dann richtete er seine Aufmerksamkeit aber wieder auf Herrn Umeda, der gerade eine Mappe aus seiner Tasche genommen hatte und den Namen von Hirais Vertretung vorlas.

„Izumi – sama schlägt folgende Person als neues Familienoberhaupt und somit Präsident von IzuTech vor…Sakura Usagi Izumi. Das sind Sie, nicht wahr? Wir hatten schon öfter das Vergnügen und wenn ich so sagen darf, hat Ihr Großvater damit eine sehr gute Wahl getroffen, Izumi – san. Was halten Sie davon?“

Herr Umeda sah abwartend zu Sakura, die das jetzt erst mal verdauen musste.

„Großvater hat… mich vorgeschlagen?“

„Ja, er hat mir damals gesagt, dass Sie die einzig geeignete Person dafür wären, falls ihm wirklich etwas zustoßen sollte.“

Sakura wuste nicht so recht, was sie jetzt tun sollte, wenn sie zustimmte, würde sie damit eine große Bürde auf sich nehmen, lehnte sie ab, würde das wahrscheinlich den Untergang ihrer Familie bedeuten. Unweigerlich entwich ein Seufzen ihrer Kehle, ihr Vater meinte daraufhin.

„Ich dachte mir doch, dass Vater Sakura für eine solche Aufgabe aus wählen würde, immerhin …“

Er machte eine Pause, Seto sah ihn etwas fragend an, wie konnte der sich da so sicher sein?

„Immerhin ist unsere kleine Kirschblüte die Blume der Izumis, die alle neun Blüten unserer Familie in sich vereint… das wolltest du doch sagen, oder mein Sohn?“

Vervollständigte Makoto den Satz, Shirou nickte.

Sakura erhob sich, alle Augen waren auf Sie gerichtet.

„Herr Umeda, ich werde Ihnen gleich meine Antwort geben, ich möchte mich vorher nur kurz einer Sache vergewissern, ist das in Ordnung?“

Herr Umeda nickte, sie sah kurz zu ihrem Verlobten und fragte.

„Kann ich dich mal kurz sprechen?“

Er nickte und erhob sich, dann verließen sie das Zimmer. Er wollte sie schon fragen, was sie besprechen wollte, doch sie bedeutete ihm, ihr einfach nur zu folgen. Sie führte Seto in die Halle nach dem Haupteingang, wo sich ein großes Banner befand, darauf war diese seltsame Blume, die Seto schon oft auf Sakuras Sachen gesehen hatte.

„Das ist unserer Familienwappen Seto, diese Blume stellt die Eigenschaften dar, die unsere Familie zu dem gemacht haben, was sie ist, sie ist wie unter den vorangegangenen Familienoberhäuptern erblüht und gediehen. Die Anzahl der Blüten ist nicht ohne Grund gewählt, jede einzelne von ihnen repräsentiert eine Eigenschaft, die unserer Familie sehr wichtig ist…“

Begann sie zu erklären, Seto verstand das Gebilde schön langsam, doch warum erzählte sie ihn das gerade jetzt?

„Und weiter Liebes, worauf willst du hinaus?“

„Ich kann die Familie nur leiten, wenn ich die Vorraussetzungen dafür habe, ich möchte, dass du mir ehrlich sagst, ob ich diese erfülle…. Die erste Blüte steht für Weisheit, die nächste für Entschlossenheit, Tapferkeit, Aufrichtigkeit, Verbundenheit, Herzlichkeit, Gelehrigkeit, Gewandtheit und zu guter Letzt Gewissenhaftigkeit. Denkst du, dass ich diese Eigenschaften besitze? Denn wenn dem nicht so wäre, dann wäre es unmöglich für mich, diese Aufgabe anzunehmen und wie du weißt, tue ich nichts, was unmöglich ist“

Sie sah in seine saphirblauen Augen, er schloss die kurz und nickte dann langsam.

„Ja, ich denke, dass du all diese Eigenschaften besitzt, das kannst du mir ruhig glauben. Und mal abgesehen von der Tatsache, dass wie du sagtest für eine Izumi nichts unmöglich ist… noch etwas, wenn du wirklich annimmst, was ich ehrlich gesagt stark annehme, dann sei versichert, dass ich dir helfen werde wo ich nur kann. Du bist nicht allein und ich denke, dass du es schaffen kannst, auch wenn es bestimmt anstrengend wird.“

Sie lächelte, dann wandte sie sich noch einmal zum Banner und meinte.

„Danke Seto, das bedeutet mir sehr viel …. Möchtest du auch wissen, was es ist, dass all diese einzelnen Blütenblätter über Generationen hinweg zusammenhält?“

Er gab seine Arme und sie.

„Was denn meine Kleine?“

„Hoffnung…“
 

„Herr Umeda, ich werde die Aufgabe annehmen und meinen Großvater als Familienoberhaupt bis zu seiner Genesung vertreten, wenn meine Familie mich als solches akzeptiert.“

Verkündete Sakura, als sie mit Seto wieder zurückgekehrt war, Herr Umeda nickte und sah in die runde.

„Haben Sie irgendwelche Einwände verehrte Familie Izumi?“

Er bekam nur einstimmiges Kopfschütteln als Antwort, also reichte er Sakura die Vollmachtserklärung, die sie mit ihrer zierlichen Unterschrift bereicherte. Kaum hatte sie den Füller aus der Hand gelegt, hing auch schon Romero an ihr dran.

„Si, ich wusste, dass meine kleine Cousine annehmen würde, lass dich umarmen cara mia…“

Herr Umeda nahm sich das Original der Erklärung, während sich sakura die Kopie behielt und wollte noch eines wissen.

„Izumi – san, oh entschuldigen Sie, von nun an Izumi – sama, was gedenken Sie jetzt mit izuTech zu machen? Denken Sie daran, aufzugeben?“

Über Sakuras Lippen huschte ein Lächeln, welches der Rechtsanwalt noch nie zuvor bei der Rosahaarigen gesehen hatte und sie erwiderte.

„Herr Umeda, von den Optionen, die die Zukunft der Firma betreffen kann ich Ihnen eine nennen, die ganz sicher nicht angewendet wird und diese lautet „Aufgeben“, dieses Wort gibt es für unsere Familie nicht, dessen können Sie versichert sein. Jedoch hätte dies eins zur Vorraussetzung…“

Sie sah in die Runde, jeder konnte sich denken, was dies war und so sprach Makoto.

„Ich denke, ich spreche hier für alle, wenn ich sage, dass du mit unserer vollsten Unterstützung rechnen kannst. Wir akzeptieren dich als Familienoberhaupt und als Präsidentin von IzuTech, also werden wir dir auch helfen, immerhin gehören wir alle zusammen und haben das gemeinsame Ziel, die Familie zu wahren“

Auch Salvia, Romero, Erika, Haruka und Shirou nickten zustimmend, das war alles, was sie hören und sehen wollte. Sie spürte Setos Hand auf ihrer Schulter und drehte sich in seine Richtung.

„Sakura, ich habe es dir zwar schon gesagt, aber ich werde dich natürlich auch unterstützen wo ich kann, ein Kaiba steht zu seinem Wort.“

Sagte er, auch mokuba stimmte ihm zu.

„Ja Sakilein, du kannst dich auf uns verlassen, Seto und ich sind für dich da… du packst das schon.“

Sie nickte dankbar und strich sanft über Mokubas Kopf, woraufhin auch er genau wie Romero an Sakura hing, in Gedanken atmete sie erleichtert auf.

>Ich weiß zwar noch nicht, wie genau ich die Firma wieder aufbauen will und kann, aber mit ihnen an meiner Seite fühle ich mich stark und mich dazu fähig… Es ist unglaublich, aber dieses Ereignis scheint die Kluft zwischen unseren Familien zugeschüttet und eine neue Brücke zwischen Kaiba und Izumi geschlagen zu haben, eine Brücke der Hoffnung und der Verbundenheit… Großvater, eins sei dir versichert. Bis du wieder erwachst werde ich alles in meiner Macht stehende tun um unsere Familie zu schützen und erstarken zu lassen, dies ist mein Versprechen an dich, ich werde deinen Wunsch als Familienoberhaupt in mir tragen, weiterführen und wahr werden lassen….<

„Ich danke euch meine Lieben…“

Meinte sie leise, dann verabschiedete sie sich von Herrn Umeda, für Sakura gab es nun viel o Organisatorisches zu regeln, vor allem eins sollte möglichst bald geschehen, den Schuldigen für dieses Attentat zu finden.

„Ich bin mir sicher, dass es ein Strohmann innerhalb der Sicherheitsabteilung war, immerhin ist gerade zweiwöchiger Betriebsurlaub und bis auf ein paar Wachleute war niemand befugt, die Gebäude zu betreten, außerdem wird vor jeder Versammlung der Konferenzraum von Onkel Yuzos Leuten nach möglichen Gefahrenquellen abgesucht. Der Sprengsatz wäre entdeckt worden, er muss also während der Inspektion angebracht worden sein, denn sofort danach fand die Versammlung statt. Wer immer sich in das Sicherheitspersonal eingeschlichen hat, muss sehr raffiniert gewesen sein und es wird schwer werden, ihn zu fassen, da wir unsere Leute im Moment nicht einsetzen können. Wir wissen nicht, wie viele davon involviert waren, aber die Ermittlungen der Polizei gehen zu schleppend voran.“

Erklärte sie gerade den anderen, für dieses Problem hatte Seto bereits eine Lösung.

„Ich denke, da könnte ich Abhilfe chaffen…“

Verkündete er, Sakura sah ihn aufmerksam an.

„Ich höre?“

„Es ist für mich kein Problem, dir einige meiner Männer zur Verfügung zu stellen, sie sind zuverlässig und arbeiten sehr effizient. Roland soll ein Team zusammenstellen, er kennt seine Leute und weiß, wozu sie fähig sind, da vertraue ich ihm voll und ganz.“

Sakura dachte kurz darüber nach, sie kannte Roland nun schon eine ganze Weile und auch sie vertraute auf sein Urteil und seine Fähigkeiten, somit willigte sie ein.

„Ich teile deine Meinung und bin einverstanden, du verfügst wirklich über hoch qualifiziertes Personal und die Chance, unseren Neider und Übeltäter zu finden ist demnach sehr hoch.“

„Sakura, solange die Männer deines Verlobten den Mistkerl verfolgen, brauchst du dennoch Schutz, den können dir meine Leibwächter geben, sie sind wahre Profis.“

Schlug nun auch Salvia vor, Sakura nickte.

„Da magst du zwar Recht haben, aber ich bin nicht die Einzige, deren Leben jetzt in Gefahr ist. Momentan fühlt sich der Attentäter noch sicher, da er vermutlich denkt, dass er sein Ziel erreicht hat, aber sobald er sieht, dass wir nicht kampflos aufgegeben haben, ist auch euer aller Leben in Gefahr. Kannst du so viele Männer bereit stellen?“

Salvia schlug sich stolz auf den Oberkörper und meinte wie immer in unüberhörbarer Lautstärke.

„Natürlich Cousinchen, ich werde sofort Bescheid geben, damit sie ihre Hinterteile in das nächste Flugzeug bewegen sollen.“

Und schon war sie auf dem Weg zum nächsten Telefon, auch die anderen waren gegangen und so blieben nur noch seto und Sakura im Zimmer, Letztere stütze ihre Arme auf der Tischplatte,, faltete die Hände und legte ihren Kopf darauf, dann seufzte sie leise.

„Sakura was hast du denn? Bist du erschöpft?“

Fragte Seto besorgt und zog seine Verlobte an seinen Körper.

„Nur etwas, doch das ist es nicht, was mir Kopfzerbrechen bereitet, das ist etwas anderes, was die anderen anscheinend noch nicht bedacht haben.“

Teilte sie ihm mit, er gab ihr einen sanften Kuss und fragte dann.

„Was Liebes, es hat garantiert mit der Firma zu tun, oder?“

„Ja in erster Linie, immerhin wurde sie fast vollständig zerstört. Mit den Aufräumarbeiten wurde zwar bereits begonnen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir fast am Nullpunkt stehen… und das wiederum wird sich negativ auf unser Ansehen auswirken. Bis dato hat Großvater, ein überall geachteter und respektierter Mann das Unternehmen geleitet, doch nun stehe ich an der Spitze und bin mehr oder weniger unbedeutend, man wird unsere Stärke anzweifeln und unsere Überlebensfähigkeit. Viele Arbeiter werden kündigen und sich an die anderen starken Familienverbände in der Region zuwenden, was unsere Vormachtsstellung schwächen und die der anderen stärken wird, das könnte zum Konflikt zwischen unserer und den anderen Familien, wie zum Beispiel den Ashayas führen. Zudem kommt dann auch noch der finanzielle Verlust, der Wiederaufbau und zuerst einmal der Produktionsstopp werden sehr viel Zeit und Geld verschlingen, das Geld ist zwar vorhanden, aber die Zeit fehlt uns und wer weiß, wie viele potentiell wichtige Abnehmer uns verloren gehen werden….was ich brauche ist eine Stütze, die den anderen zeigt, dass IzuTech und auch die Izumis sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich stark sind, VinChips reicht da nicht aus fürchte ich…“

„Was du brauchst ist ein starker Verbündeter…“

„Genau…“
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Zusammenschluss auf mehrerlei Art

22. Zusammenschluss auf mehrerlei Art
 

Dieses Gespräch verfolgte Seto noch den ganzen Tag, Sakura hatte recht, jetzt, wo ihre Familie geschwächt war, würden die anderen wie die Geier über sie herfallen. Das kannte auch er zur Genüge, doch bei ihm war die Sachlage etwas anders gewesen… er hatte nur Mokuba als Familie gehabt, Gozaburo hatte er eigenhändig vertrieben und es waren auch keine Anschläge auf seine Firma ausgeübt worden. Er saß auf dem äußeren Gang des altjapanischen Gebäudes und sah in den Himmel, wo nur hie und da ein Stern zu sehen war und hing seinen Gedanken nach, als er bemerkte, dass sich jemand neben ihn setzte…

„Darf man fragen, was dich beschäftigt?“

Es war Shirou, er war wohl gerade vom Krankenhausbesuch zurückgekehrt und sah Seto mit diesen silbrigen Augen an.

„Einiges, wo ist denn Sakura?“

Antwortete Seto, Shirou richtete sich kurz seine Brille und erwiderte dann.

„Ich denke in eurem Zimmer, sie sah sehr erschöpft aus, sie hat sich genau wie du den Kopf zerbrochen und ich denke, es ging um dasselbe.“

„Da bin ich mir sicher, aber es ist auch nicht leicht, sei jetzt nicht verärgert, aber die Lage eurer Firma ist zurzeit bescheiden und wenn sich nicht schnell etwas daran ändert, sehe ich schwarz. Alleine wird das nichts werden.“

„Ich bin genau wie Sakura und du ein Realist und ich muss dir zustimmen… IzuTech und die Familie sind geschwächt, Romeros Firma kann zwar einen Teil der Aufträge übernehmen, aber VinChips ist zu wenig einflussreich, Sakura muss sich wohl nach einem starken Partner umsehen.“

Meinte Shirou mit Betonung auf den letzten Satzteil, Seto horche auf, hatte das wirklich derjenige gesagt, der so wenig von der Familie Kaiba hielt?

„Shirou, auf was willst du hinaus? Ich würde sie natürlich mit der Kaiba Corp unterstützen, aber würde das nicht noch mehr böses Blut bei den anderen Familien machen? Man wird denken, dass die Kaibas sich nur wieder hier breit machen wollen und ihre Heimat zerstören wollen, so wie der Alte es damals versucht hat“

„Die anderen interessieren mich nicht und das sollten sie dich auch nicht… Seto, das vor zehn Jahren war zwar ärgerlich und hat viel Missfallen erregt, aber das damals ist auf Gozaburos Mist gewachsen, du bist aber nicht so wie er. Und glaub mir, ich habe ihn leider Gottes auch gut kennen gelernt. Dass er meine Forschungsarbeiten stehlen wollte, das hätte ich damals ja verkraften können, doch dieser skrupellose Tyrann hätte Nagisa und mir damals fast das genommen, was uns am Wichtigsten war… nur gut, dass wir diesen Blender dann doch in letzter Minute durchschaut haben. Aber das hat jetzt nichts mit dem derzeitigen Problem zu tun, also, auf was ich hinaus will… Ich denke, dass eine Zusammenarbeit zwischen unseren Firmen sehr von Vorteil wäre, immerhin seid ihr ja ohnehin verlobt…“

Erklärte Shirou, Seto fragte sich, was sein Stiefvater noch von Shirou damals gewollt hat.

„Was wollte diese Schlange denn noch von euch? Muss ja schrecklich wertvoll sein, wenn du so ein Geheimnis draus machst?“

Fragte Seto, Shirou nickte. Dann überlegte er kurz, ob er auf diese Frage antworten sollte.

„In der Tat, das ist es…. Er wollte Sakura.“

„Wie bitte?! Aber doch nicht, um sie mit Noah…“

„Doch, er hatte schon das erste Mal, als er sie sah bemerkt, wie intelligent sie war und schlug eine Verlobung zwischen den beiden vor. Da Nagisa und ich nur das Beste für unsere Tochter wollten, waren wir nicht abgetan von der Idee, auch wenn Kaiba damals noch eine Waffenfirma besaß. Damals waren noch alle der Meinung, dass Romero einmal das neue Oberhaupt werden würde, immerhin war er der Älteste.. Aber wir haben abgesagt und den Vertrag zerrissen bevor wir so dumm waren, zu unterschreiben. Sakura weiß davon nichts, weil sie nichts von solchen elterlichen Verlobungen hält, außerdem verstand sie sich ganz gut mit diesem Noah… ein zweites Mal hätten wir von Anfang an abgelehnt. Weißt du, das ist auch einer der Gründe, warum Sakura keine so tiefe Beziehung zu uns hat, sondern mehr zu ihrem Großvater. Sie verstand damals nicht, warum wir ihr nicht sagen wollten, warum sie nicht mehr zu Noah durfte, warum wir nichts mehr mit den Kaibas zu tun haben wollten, das kam dann noch hinzu, dass sie ohnehin die meiste Zeit hier wohnte solange sie klein war und Nagisa und ich noch an die Uni in Tokyo gingen, weil ihr Körper nicht für diese Stadtluft geeignet war…“

Seto ließ das kurz auf sich wirken.

„Verstehe, ich werde ihr nichts davon sagen, ist besser so, sie hält davon nämlich wirklich überhaupt nichts, wie ich erlebt habe, auch wenn eurer Verhältnis so wie jetzt bleiben wird. Und was das andere angeht, bin ich erfreut das zu hören, ich hoffe, Sakura stimmt der Idee mit der Partnerschaft zu. Ich kann meine Firma auch via Laptop und Internet von hier aus leiten, ich muss nicht unbedingt nach Domino zurück, zumindest nicht in nächster Zeit und ich denke, dass ich noch eine Weile hier bleiben werde“

Shirou nickte ihm dankbar zu, seit er Seto kennen gelernt hat, hatte sich seine Meinung von ihm deutlich gebessert.

„Danke Seto, sonst könnten wir uns bestimmt einiges von unsrer Tochter anhören. Aber denkst du nicht, dass eine einfache Partnerschaft ziemlich korrespondenzaufwendig ist, es gäbe noch eine andere Möglichkeit…“

Dann erhob sich Shirou wieder und ließ Seot allein zurück.

>Eine andere Möglichkeit? Natürlich gibt es die, aber was Sakura wohl dazu sagt, für mich wäre dies kein Problem. Es würde vieles einfacher machen, als eine Partnerschaft, ich werde dies morgen Sakura unterbreiten…<

Dann stand auch er auf und verzog sich in das gemeinsame Zimmer, wo Sakura wirklich schon selig schlief…
 

„Und der Vorschlag kam wirklich von meinem Vater? Ich staune, dass dich so schnell akzeptiert hätte ich nicht erwartet…“

Entgegnete Sakura am nächsten Morgen, nachdem Seto ihr von dem gestrigen Gespräch erzählt hatte, dieser nickte.

„So ist es, was hältst du davon? Und sei bitte ehrlich Liebes, ich könnte es auch verstehen, wenn du ablehnst.“

Sakura schüttelte den Kopf und gab ihm einen sanften Kuss.

„Nein, ich bin sehr angetan von dieser Idee, eine Fusion unserer Firmen wäre sehr gut. An mir soll es nicht scheitern, aber belastet das deine Firma denn auch nicht zu sehr? Und vor allem dir bringt das noch mehr Arbeit, dabei wollte ich doch eigentlich dir ein wenig zur Hand gehen und nun ist es umgekehrt.“

Seto nahm sie in die Arme und küsste sie sanft, was ein glückliches Lächeln auf ihre Lippen zauberte.

„Mach dir darum keine Sorgen, für die Frau, mit der ich mein Leben teilen möchte, tue ich das gerne und wenn wir uns die Sache näher betrachten, dann hat bestimmt jede unserer Firmen Vorteile davon, schon allein, was unsere Einflussposition betrifft. Und wirtschaftliche Vorteile für diese Region würde es auch bringen, meinst du nicht? Von mir aus können wir uns nach dem Frühstück gleich an die entsprechenden Vorbereitungen machen.“

„Ja, außerdem bin ich endlich mit der Postenzuweidung fertig geworden, es ist gar nicht so leicht, die fehlenden Führungspositionen mit dem geeigneten Familienmitglied zu besetzen.“
 

Es verlief dann folgendermaßen, Salvia übernahm die Position der Personalchefin, da sie in diesem Gebiet schon einiges an Erfahrung durch ihre Länderein in Schottland gesammelt hatte. Romero erklärte sich bereit, bis zur Wiederaufnahme der Produktion bei IzuTech, sämtliche Aufträge zu übernehmen, damit sie nicht an andere Produzenten verloren gingen. Als Sicherheitschef durfte Roland herhalten, Sakura und Seto vertrauten ihm sehr und er fühlte sich ehrlich gesagt auch geschmeichelt. Für die Publicity und das Abwimmeln nerviger Reporter sprang Mokuba ein, ganz recht, der kleine Wuschelkopf konnte jeden um den Finger wickeln und war auch bei allen beliebt. Bei Haruka einigte man sich, dass sie aus Werbezwecken weiterhin bei den Motorradrennen teilnehmen sollte. Auch Makoto blieb ihrer alten Aufgabe treu, so auch Shirou. Erika wurde Chefsekretärin und wie es schien machte ihr der job echt Spaß. So vergingen sieben mehr oder weniger turbulente Tage, ihren Familienmitgliedern im Krankenhaus ging es unverändert, nur bei Kasumi überlegte man, ob man sie nicht aufwecken sollte, die anderen waren noch nicht so weit. Aber das war schon der einzige Fortschritt, nicht viel aber eine kleine Hoffnung. Jemand anders aus dem Kreise der izumis hatte derweil andere Probleme…
 

Sie sah auf einen ausgewerteten Test und konnte es nicht glauben, was sie sah, doch so war es, also beschloss sie, ihn rufen zu lassen. Nun saß sie blass wie immer in den letzten Tagen auf ihrer Bettseite – na ja, es war ein Futon -, den Kopf auf ihre Hände gestützt.

>Wie soll ich ihm das nur schonend beibringen? Der Zeitpunkt ist nicht sonderlich gut gewählt…<

war alles was sie denken konnte, so lange, bis sie die Tür ins Schloss fallen hörte und sich zu ihm umdrehte.

„Sakura, was machst du denn um diese Zeit hier? Ist dir nicht gut?“

hörte sie Setos besorgte Stimme, dann kam er zu ihr und setzte sich neben sie, sie schüttelte leicht den Kopf.

„Nein, auch nicht schlimmer als in der letzten Woche, aber ich habe dennoch etwas Wichtige mit dir zu bereden, was nicht unbedingt gleich alle anderen wissen müssen.“

Erklärte sie, er sah etwas verwundert und immer noch besorgt zu ihr. Was wollte sie wohl von ihm? War es was Gutes oder was Schlechtes?

„Und was Liebes? Na komm, raus mit der Sprache. “

Fragte er, sie atmete einmal tief durch, dann zeigte sie ihm den Test und begann.

„ Nun gut… weißt du, was ich hier in meiner Hand halte?.“

Seto brauchte ein paar Momente um zu verstehen, dann sagte er;

„Ist das etwa ein Schwangerschaftstest?“

Sie nickte und fügte noch hinzu.

„Und er ist positiv.“

„Was, aber das kann doch nicht sein…“

Meinte Seto nun leicht überfordert, auch wenn er es besser wusste.

„Doch, das kann sehr wohl sein, warum auch nicht?“

Er nickte langsam und eine Stille trat ein.

>Mein Gott, ich wusste doch, dass er geschockt ist, ist,…, was, wenn er noch kein Kind will? Wenn er mich verlässt? Nein, das würde er nicht tun, da bin ich mir sicher…<

„Seto, was sollen wir deiner Meinung nach jetzt tun, willst du es oder willst du es nicht?“

Fragte Sakura dann schließlich

„Liebes, ich weiß es nicht wirklich, in so einer Situation war ich noch nie, sie überfordert mich ehrlich gesagt etwas. Wir, aber vor allem du bist doch jetzt auch schon beschäftigt genug, immerhin musst du eine riesige Firma versuchen wiederaufzubauen und zu leiten, außerdem wird für dich jetzt als neues Familienoberhaupt viel an Schererein und Arbeit zukommen… es passt im Moment nicht wirklich.“

„Dann willst du es also nicht? Oder habe ich mich da verhört?“

Wiederholte sie langsam ihre Frage von vorhin sie versuchte vergeblich, einen traurigen Unterton zu unterdrücken, was auch ihm auffiel.

„Hm, nicht wollen, nein das kann ich auch nicht sagen, es ist auch nicht richtig, wenn du es nicht bekommst, aber was hältst du davon? Sakura, du weißt dass ich dich liebe und wenn du daran glaubst, dass wir diesem Kind gute Eltern sein können, dann werde ich daran glauben… ich habe doch nur Angst, dass du dich zu sehr verausgabst. Ich weiß, welcher enorme Druck zurzeit auf dir lastet und ich möchte nicht, dass du dir selber schadest.“

Antwortete Seto und nahm seine Verlobte in den Arm um ihr einen zärtlichen Kuss zu geben

„Seto, ich habe es dir doch schon einmal gesagt… wenn ich ein Kind von dir erwarten würde, dann würde ich es auch bekommen und es lieben, daran hat sich für mich nichts geändert, also bin ich dafür, dass unser Kind leben soll. Auch wenn es noch nicht geboren ist, es ist trotzdem schon ein Teil unserer Familie und ich will und kann es nicht zurücklassen, das bringe ich einfach nicht übers Herz.“

Sagte sie und schmiegte sich an ihren Verlobten, dieser nahm sie noch fester in seine starken Arme, die Nähe tat ihnen im Moment wohl beiden gut.

>Ja Sakura, das hast du mir schon einmal gesagt, ich hoffe nur für dich, dass du dir da den richtigen Vater für diese Aufgabe ausgesucht hast, meine kleine Kirschblüte… Nur gut, dass die Fusion bald abgeschlossen ist und es auch so alles reibungslos funktioniert, obwohl sie noch neu auf dem Präsidentensessel ist, hat sie ihre Leute alle voll im Griff, aber keine Sorge Kleines, ich werde dir helfen, dass du dich nicht zu sehr überanstrengen musst…<

Ging es Seto durch den Kopf, er strich ihr sanft durch ihre seidigen rosa Haare.

„Nun gut, dann ist es beschlossene Sache, wir werden Eltern, mal sehen, was für welche. Aber eins musst du zugeben, in letzter Zeit geht wirklich alles drunter und drüber“

Kam es von ihm, sie sah zu ihm hoch und lächelte erleichtert, dann fiel sie ihm um den Hals.

„Du glaubst gar nicht, wie glücklich du mich damit machst, mein Liebster. Und ja, ich gebe es zu, die letzte Woche war ziemlich turbulent und so wird es wahrscheinlich auch noch weiterhin bleiben, aber beweist sich nicht erst dadurch wahre Stärke, wenn man diese Zeiten überwindet und zusammenhält? So können auch in trostloser Zeit die Blumen erblühen“

Seto überlegte kurz, dann nickte er.

„Da hast du Recht, die Stärke deiner Familie ist die Einigkeit untereinander.“

Sakura sah ihn fragend an.

„Meine Familie…?“

Er nickte und konnte sich diesen Blick nicht erklären. Sie strich zärtlich über seine Wange und sagte.

„Aber nein, nicht nur meine Familie… unsere Familie, vergiss das nicht immer.“

Dann aber versiegelte sie seine Lippen mit einem sinnlichen Kuss, den der werdende Vater nur allzu gerne erwiderte….
 

Seto erwachte am nächsten Morgen als Erster, er hat über einige Dinge zu grübeln, vor allem, wie es jetzt konkret in der Beziehung mit Sakura und ihm weiter gehen sollte.

>Hm, wir zwei sind zwar miteinander verlobt, aber eigentlich möchte ich schon, dass dieses Kind ehelich zur Welt kommt… oh Mann, ich nenne es noch immer „dieses Kind“, es müsste doch „unser Kind“ heißen. Vor einem halben Jahr hätte ich noch geglaubt, dass ich nie Vater werde, es nicht werden möchte, aber mittlerweile ist etwas eingetreten, was ich nicht für möglich gehalten hätte, eine Frau die mich liebt , eine Familie, die mich so halbwegs zu akzeptieren scheint und die Tatsache, dass ich Vater werde…<

Ging es ihm durch den Kopf, dann hörte er aber Sakuras Stimme und er drehte sich in ihre Richtung.

„Worüber denkst du nach, Seto? Etwa wegen gestern?“

Er nickte zuerst, dann zog er sie in seine Arme, woraufhin sie sich näher an ihren Geliebten kuschelte.

„Ja Liebes, vor allem darüber, doch auch noch über andere Dinge… ich habe unsere derzeitige Situation überdacht, immerhin werden unsere Firmen bald vollständig fusioniert sein und auch, weil du jetzt schwanger bist… Ich denke, es ist am vernünftigsten, wenn wir beide in absehbarer Zeit heiraten, es wäre mir ein großes Anliegen, dass unser Kind ehelich zur Welt kommt.“

Erklärte er ihr, Sakura fuhr völlig aus der Bahn geworfen und mit einem hauchzarten Rotschimmer im Gesicht hoch, dann meinte sie.

„Du… du möchtest wirklich, dass wir beide uns vermählen? Du meinst, dass wir ein richtiges Ehepaar werden?“

Auch Seto richtete sich auf und sah ihr tief in ihre schimmernden Augen.

„Ja Sakura, das möchte ich, es wäre doch jetzt mehr als angebracht… Ich habe doch damals mit der Absicht um deine Hand angehalten, dass du meine Frau wirst, für mich ändert sich nichts mehr an meinen Gefühlen zu dir, ich liebe dich, du bedeutest mir doch genauso viel wie ich dir und mit einer Hochzeit…“

„…wird das Band der Liebe zwischen uns nur noch gestärkt, da hast du Recht. Seto, ich liebe dich auch sehr und möchte dich wirklich gerne bald ehelichen, aber….“

Sakura stockte und ihre Augen wurden leicht traurig. Seto verstand, was sie eigentlich sagen wollte.

„Du möchtest, dass deine ganze Familie bei der Hochzeit dabei ist, nicht wahr?“

Sie nickte stumm, dafür hatte er einen Kompromiss.

„Sakura, hör mal, das kann ich sehr gut verstehen, deshalb denke ich, dass eine standesamtliche Trauung genügt. Wenn alle Mitglieder wieder wohlauf und vollzählig sind, dann können wir ja immer noch kirchlich heiraten, Hauptsache, dass wir wenigstens vor dem Gesetz zusammen gehören.“

Sakura überlegte kurz, dann lächelte sie wieder und fiel ihrem Verlobten um den Hals.

„Einverstanden, so machen wir das… oh Seto, ich kann dir ja gar nicht sagen, wie ich mich freue…“

Seto gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, auch er war sehr glücklich darüber, dass seine geliebte Sakura bald seine Frau werden würde.

„Aber Liebling, eine Bitte hätte ich da noch..“

Äußerte er sich nach einer Weile, Sakura sah ihn fragend an.

„Was denn Seto?“

„Könnten wir dann endlich ein normales Bett haben? Dieser Futon ist nicht wirklich was für mich, sagt zumindest mein Rücken…“

Als Sakura das gehört hatte, begann sie herzhaft zu lachen. Seto sah etwas verdutzt zu ihr.

„Was ist denn so komisch?“

„Seto, das hättest du doch schon früher sagen können, das ist doch kein Problem. In diesem Zimmer ist nur ein Futon, weil ich es gewöhnt war, auf einem solchen zu liegen. Ich werde gleich Anweisungen geben, dass sie uns ein bequemes Doppelbett anfertigen sollen.“

Darüber war insbesondere Setos armer , armer Rücken sehr dankbar, er hatte seine weiche Matratze doch schon sehr vermisst…
 

Forrsetzung folgt
 

LadySerenity - chan

Vertauschte Jahreszeit

23. Vertauschte Jahreszeit
 

Seto und Sakura waren gerade dabei, sich zum Frühstückstisch zu begeben, als Seto noch etwas einfiel.

„Sakura, wegen dem Baby… du wirst dich doch von einem Doktor untersuchen lassen? Nicht, dass irgendetwas nicht in Ordnung mit euch beiden ist.“

Fragte er seine Verlobte, diese nickte.

„Natürlich, ich werde mich an unseren Hausarzt wenden, bei ihm ist die Wahrscheinlichkeit am Größten, dass diese Nachricht nicht vorzeitlich an die Öffentlichkeit dringt. Ich habe zwar grundsätzlich nichts gegen das Krankenhaus, aber auch dort haben die Wände Ohren, außerdem würde es zu viel Aufsehen erregen, wenn ich mich dort untersuchen lassen würde.“

„Da stimme ich dir zu, nur eins würde mich noch interessieren. Seit wann hast du eigentlich den Verdacht, dass du schwanger sein könnest? Du hast mir davon nichts gesagt.“

Wollte Seto noch wissen, sie lächelte etwas verlegen.

„Nun ja, schon seit einigen Tagen, sei mir deshalb bitte nicht böse, aber ich wollte dich noch etwas schonen. Ich dachte mir schon, dass du es nicht so gelassen wie ich aufnehmen würdest. Immerhin konnte ich mich schon um einiges länger mit den Gedanken anfreunden, Kinder zu kriegen.“

„Schon gut Liebes, komm lass uns Essen gehen, wir haben mal wieder einen arbeitsreichen Tag vor uns…“

Er gab ihr noch einen leidenschaftlichen Kuss, dann schritten sie zur Tür, nicht ahnend, dass da jemand gelauscht hatte. Von eben diesen war nur noch ein leichtes

„Hm“

zu hören, dann verschwand er lautlos ins Esszimmer und tat so, als wäre nichts gewesen…
 

Di Neuigkeit über de baldige Heirat wurde vor allem von Mokuba, Erika, Haruka und Romero begeistert und lautstark aufgenommen, wovon Erika und Romero ihre Cousine mal ganz lieb knuddeln wollten. (Ich glaub die verwechseln sie mit einem Plüschteddy…) Auch die Idee, dass die kirchliche Trauung erst nach Genesen der anderen Familienmitglieder stattfinden sollte, war allen mehr als recht, es sollte doch eine Familienfeier werden. Makoto war glücklich, endlich wagte sich eines ihrer Enkelkinder vor den Traualtar., Rika und Kari spekulierten vor allem auf die Hochzeitstorte( Sie wissen immerhin auch schon, dass Sakura alles mag, was süß und vor allem mit Schokolade zubereitet ist..) Salvia machte sich da so ihre eigenen Gedanken, was der Grund für die Heirat war, außerdem hielt sie nicht so viel von kitschigen, herzerweichenden Feiern und Shirou richtete sich wie üblich zuerst seine Brille, nachdem er sich von dem Schock, dass seine einzige Tochter heiraten würde, erholt hatte. Der Termin für die Hochzeit war in einer Woche und es mussten noch einige Dinge geklärt werden, vor allem Seto hatte noch einige ziemlich lästige Termine zum Absagen…
 

Sakura saß fünf Tage nach der Verkündung ihrer baldigen Vermählung wie so oft in den letzten Tagen n der großen Eingangshalle des Haupthauses, wo sie gedankenverloren das Banner ihrer Familie betrachtete. Hier konnte sie immer in Ruhe über wichtige Dinge nachdenken, egal of familiärer oder geschäftlicher Herkunft. Im Moment wollte sie jedoch nur etwas ausspannen...

„Na Kleines, über was grübelst du denn heute? Wohl über deine Hochzeit in zwei Tagen, nicht wahr?“

Hörte sie eine vertraute Männerstimme hinter sich, sie wandte sich zu ihrem Vater um, der in der Halle erschienen war.

„Ja Vater, über das und auch manch andere Dinge…“

Antwortete sie ihm, dieser trat neben sie und sah auch auf das Banner.

„Verstehe, freust du dich denn schon? Dein Lächeln spricht zumindest dafür“

„Auch diese Frage muss ich bejahen, ich bin überglücklich, dass Seto und ich bald verheiratet sein werden. Aber ich bin auch erleichtert, dass Tante Kasumi und Onkel Yuzo nun endlich aus dem künstlichen Tiefschlaf geholt wurden und sie schon wieder bei vollem Bewusstsein sind. Dadurch ist Romero, Rika, Kari, Haruka und Erika ein großer Stein vom Herzen gefallen. Wenigstens haben sie nun einen Elternteil wieder…“

Shirou rückte sich seine Brille zurecht und er meinte in einem fragenden Tonfall.

„Und ich dachte, du wärst auch wegen etwas anderem so fröhlich…“

Sakura sah in seine silbrigen Augen, die sie seinerseits mit einem wissenden Blick bedachten.

>Wenn er mich so ansieht, dann weiß er mehr, als er im Moment wissen sollte, doch nicht etwa, dass ich….<

Dachte sie, schloss einmal kurz die Augen und erwiderte.

„Vater, worauf willst du hinaus?“

„Ich denke, dass du das ganz genau weißt, meine liebe Tochter…“

Sagte er nur, sie hatte also Recht gehabt.

„Wie konntest du denn davon erfahren?“

Hakte sie nach, er kratzte sich zuerst leicht am Hinterkopf, dann gestand er.

„Nun ja, als ich auf dem Weg zum Frühstück war, da kam ich auch an eurem Zimmer vorbei und da ich einfach zu gute Ohren habe, konnte ich auch einige Wortfetzen aufschnappen, jedoch nicht die von eurer Hochzeit, falls ihr darüber geredet habt… Ihr müsst wohl sehr nahe bei der Tür gestanden haben.“

Erwiderte er, Sakura atmete einmal tief durch… er wusste also wirklich schon davon.

„Nun gut Vater, in Zukunft werden wir uns nur noch an Orten unterhalten, wo wir keine Mithörer vom Gang her haben, aber Seto ist das genau vor der Tür eingefallen. Wir wollten auch gerade zur Tür raus um zum Essen zu gehen…. Und? Bist du geschockt oder könntest du es in Erwägung ziehen, dich darüber zu freuen?“

„Ist dies der Grund für eure plötzliche Heirat?“

Hakte der Schwarzhaarige mit der Silbersträhne nach, sie schüttelte den Kopf.

„Nein, nicht nur, es wirkt alles zusammen… die Fusion, die Tatsache, dass wir ohnehin verlobt sind und das Baby. Seto möchte, dass es nicht unehelich zur Welt kommt und ich kann ihn da verstehen. Wir lieben uns und demnach steht einer Heirat doch nichts im Wege…“

Shirou überlegte eine Weile stumm, dann nickte er langsam.

„Das hört sich logisch an, auch wenn mich diese Eile etwas überrascht. Sonst bist du doch auch nicht so hektisch.“

„Hektisch? Findest du? Ich denke nicht, dass ich so bin, es liegt wohl eher daran, dass im Moment so viele Dinge zusammentreffen. Ob dies Zufall oder Schicksal ist, ist mir egal… Vater, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, stehe ich auch gerade jemanden gegenüber, der gleich nach seinem Schulabschluss heiraten wollte und das auch trotz großem Widerstrebens seines Großvaters und den Eltern der Braut getan hat, oder irre ich mich da?“

Sakura sah in seine silbrig – grünen Augen, ein Lächeln umspielte sanft seine Lippen.

„Wir sind eben doch Vater und Tochter, das kann man nicht leugnen… sag mir nur eins, warum bist du dir so sicher, dass er der Richtige für dich ist?“

„Weil wir einander lieben.“

Antwortete Sakura mit fester Stimme, Shirou fragte noch einmal nach.

„Nicht, weil du ihn liebst?“

„Nein, weil wir beide uns lieben, nur so können wir glücklich sein und einer gemeinsamen Zukunft entgegensehen.“

Erwiderte sie ihm, er strich ihr sanft durchs Haar.

„Dann kann ich nur dasselbe sagen, was Vater mir vor meiner Hochzeit gesagt hat… viel Glück mein Kind. Den Rest lasse ich lieber weg….“

Meinte Shirou schmunzelnd, er hatte genau das von seiner Tochter gehört, was er hören wollte. Sakura strahlte ihn an und umarmte ihn sanft, worüber er sehr überrascht war. Dann meinte sie leise.

„Danke Papa..“

>Was ist denn nur mit meiner Tochter los? Sie umarmt mich und nennt mich auch noch Papa? Das hat sie doch schon seit gut zehn Jahren nicht mehr getan… <

Doch dann verwarf er diesen Gedanken und strich ihr sanft über ihren Kopf, es gab wohl Momente, wo es besser war, einfach zu schweigen und zu genießen…
 

Sakura und ihr Vater kamen gerade von einem Treffen mit einem Versicherungsvertreter und ihrem Krankenhausbesuch zurück, Seto war noch in einer Besprechung mit einem der Architekten des neuen Bürogebäudes, er wollte ihm wie üblich Feuer unterm Hintern machen, damit die Bauarbeiten zügig voran schritten. Die beiden unterhielten sich gerade über den neuen Hochleistungscomputer, der bald wieder in der Zentrale stehen sollte, als eine der Dienerinnen zu Sakura kam. Sie wirkte irgendwie überfordert, verbeugte sich kurz vor der Firmenleiterin im silbernen Hosenanzug und der dazu passenden rosa Bluse und sagte höflich.

„Sakura – sama, es tut mir leid, wenn ich Sie gerade gestört habe, aber wir haben ein Problem. Vor wenigen Minuten stand ein Mann vor den Toren Ihres ehrwürdigen Anwesens und meinte, dass er zu Kaiba – sama möchte. Wie und warum habe ich noch nicht herausgefunden, er ist nicht einmal angemeldet und will mir seinen Namen nicht verraten… ich denke, dass macht er reinem Amusement.“

Sakura überlegte kurz, dann erwiderte sie.

„Ich werde ihn in der großen Halle empfangen, so wie es der Brauch ist. Führe ihn bitte dorthin.“

„Mit allem was dazu gehört?“

Fragte Shirou sie, Sakura lächelte leicht und meinte.

„Wenn es dir ein Anliegen ist, dann mit allem, was dazu gehört….“

Die Dienerin nickte und Sakura begab sich mit ihrem Vater in besagte Halle, wo auch früher die Gäste empfangen worden waren. Im altjapanischen Stil befand sich auf der einen Seite eine Erhöhung, auf der Sakura als Familienoberhaupt Platz nahm, ihr Vater etwas neben ihr, da nur eine einzige Person direkt neben ihr Platz nehmen durfte, Seto. Gespannt warteten sie auf den Unbekannten, der zu eben ihren Verlobten wollte. Die Tür ging langsam auf und der Besuch kam herein, Sakura war überrascht, als sie ihn erkannte.

„Pegasus J. Crawford? (Hey, für alle, die es nicht wissen, so heißt Maximillion Pegasus im Manga und ich dachte mir, dass ich ihm diesmal diesen Name gebe, warum? Werdet ihr noch sehen… *fies grins, weil schon weiß, wie es weiter geht*) Was verschafft mir die Ehre, Sie im Haupthaus der Familie Izumi begrüßen zu dürfen? Mein Name ist Sakura Izumi, das Oberhaupt dieser Familie.“

Vor ihr stand wahrhaftig der Erfinder von Duel Monsters, dem Spiel, dass ihr Zukünftiger so sehr liebte. Pegasus trug wie immer seinen roten Anzug. Dieser stutzte für einen Moment, denn der Anblick, der sich ihm bot, war einfach hinreißend. Sakura hatte sich schnell umgezogen, nun trug sie einen weißen Kimono mit einem Blumenmuster, rosa Blüten und dazu gehörende tiefgrüne Blätter. Ihr Haar hatte sie geöffnet und sie umspielten nun schmeichelnd ihr zartes Gesicht. Die Erscheinung dieser jungen Frau vor ihm war wie eine wunderschöne Blume, fragil und doch stolz und anmutig.

>Welch eine Augenweide…<

Dachte er, dann machte er eine elegante Handbewegung und verbeugte sich leicht vor ihr, wie es sich für einen Gentleman gehörte.

„Auch ich bin erfreut, Sie kennen zu lernen, Izumi – san (Ja, auch er hat die japanischen Endungen gelernt…). Verzeihen Sie mir mein so dreistes Erscheinen, doch mir wurde berichtet, dass sich ein alter Bekannter von mir, Seto Kaiba hier in Ihrem Hause aufhalten soll. Er ist der eigentliche Grund, warum ich hier bin.“

Sakura nickte verstehend, ihr Vater grinste in sich hinein, wusste er doch, welche Wirkung seine Tochter auf den Gast haben würde.

„Ich verstehe… In der Tat, Seto hält sich derzeit hier auf. Darf man erfahren, warum Sie ihn sprechen wollten, Mister Crwford?“

Sie bedeutete ihm, auf einem der vor sich befindlichen Kissen Platz zu nehmen, was er auch tat, wenn es auch etwas komisch aussah.

„Nun ja, Kaiba – boy und ich hätten eigentlich morgen einen Geschäftstermin vorgesehen, der schon seit einigen Wochen geplant war, doch vor vier Tagen hat er ihn plötzlich abgesagt und hat mir keine plausible Erklärung darauf gegeben, da dachte ich mir, ich besuche meinen alten Freund einfach, musste aber leider feststellen, dass er nicht in Domino war. Ich habe zufällig Joey – boy getroffen und der sagte mir, wo ich ihn finde, ich konnte aber bis jetzt nicht herausfinden, was er in Kaiba – boys Firma macht… Aber das wird Sie vermutlich eher weniger interessieren, Izumi – san.“

„Nun ja, ich denke, ich kann Ihnen da weiter helfen. Joey macht bei Seto eine Ausbildung zum Grafiker, immerhin haben wir diesen Sommer alle erfolgreich unseren Abschluss gemacht. Und es tut mir Leid, dass Seto den Geschäftstermin mit Ihnen so kurzfristig absagen musste, jedoch sind einige unvorhergesehene Ereignisse eingetreten, die keinen Aufschub zulassen. Ich denke, Sie haben von dem Bombenanschlag auf meine Familie gehört und auch von der Fusion der Kaiba Corp mit IzuTech, Mister Crawford.“

Erwiderte ihm Sakura, Pegasus zog verwundert die Braue hoch.

„Joey – boy arbeitet für little Kaiba? Schwer vorstellbar… Izumi – san, ich habe davon gehört und ich möchte Ihnen mein Mitgefühl aussprechen, ich hoffe, Ihren Verwandten geht es gut? Auch wenn das noch nicht ganz meine Frage von vorhin beantwortet, das hätte Kaiba – boy mir doch sagen können, das er deshalb nicht genug Zeit für ein Treffen mit mir hat.“

Sakura wollte gerade auf diese Frage antworten, als die Tür aufging und zwei übermütige kleine Mädchen hereingestürmt kamen, die wohl gerade Fangen spielten. Als sie jedoch Pegasus erblickten, blieben sie total überrascht stehen und sahen ihn mit großen Augen an.

„Boah, der Weihnachtsmann…“

Kam es von den beiden gleichzeitig, Pegaus sah sie entgeistert an, er und der Weihnachtsmann???? Sakura und Shirou mussten sich das Lachen sehr verkneifen, vor allem, als die beiden weiter redeten.

„Du Weihnachtsmann? Was machst du denn hier?“

Begann Rika, Kari stzte noch nach.

„Ja, genau, es ist nämlich erst Sommer… normalerweise kommst du doch erst, wenn es ganz kalt ist und es geschneit hat.“

„Ähm…äh…“

Pegasus hatte es dir Sprache verschlagen, der wusste nicht mehr, was er sagen sollte.

„Babbo Natale, wo ist denn dein weißer Rauschebart? Warum hast du ihn dir denn weggemacht? Der sah so lustig aus…“

„Und du bist auch nicht mehr so dick wie letztes Jahr, haben dir denn unsere Kekse nicht geschmeckt, die wir dir hingestellt haben?“

„Und wo ist dein großer Sack?“

„Und dein Rentierschlitten? Ich will mal Rudolph mit seiner ganz roten Nase sehen…“

Sakura beschloss, dass es das Beste sei, ihren Gast nun von den beiden zu erlösen, die Zwillinge löcherten ihn ja förmlich mit ihren Fragen.

„Rika, Kari, hört bitte auf. Dieser Mann ist nicht der Weihnachtsmann, sondern ein Geschäftspartner von Seto.“

Enttäuscht zogen die beiden eine Schnute und meinten.

„Och menno…“

Pegasus musste unweigerlich lachen, als er die beiden da so schmollen sah und sagte.

„Sorry, dass ich nicht Santa Claus bin, ich heiße Pegasus J. Crawford und will zu Kaiba – boy.. aber ich bin mir sicher, dass Santa zwei so niedlichen Mädchen wie euch heuer wieder viele Geschenke bringt….“

Tja und dieser war hocherfreut, als er wenige Momente später die Halle betrat und seine „weißhaarige Nervensäge“ erblickte, hatte er doch extra diesen Termin abgesagt, um ihn nicht noch vor seiner Hochzeit sehen zu müssen…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Wenn salvia sich etwas in den kopf setzt...

So hier kommt Kapi 24!!!
 

Viel Spaß damit!
 

24. Wenn Salvia sich etwas in den Kopf setzt…..
 

Eine halbe Stunde später saßen dann alle beim Abendessen, Pegasus wurde auch eingeladen. Seto versuchte gerade, Pegasus davon zu überzeugen, dass seine Heirat mit Sakura nur im engsten Familienkreis stattfinden sollte, doch dieser war auf diesem Ohr irgendwie taub.

„Nein du kannst nicht bleiben, du nervst jetzt schon… ich will dich da nicht dabei haben., Sakura und ich haben vereinbart, dass es eine familieninterne standesamtliche Trauung sein soll. Bei unserer kirchlichen Heirat kannst du dann von mir aus dabei sein, da bleibt mir nichts anderes über“

Sagte Seto genervt, doch Pegasus winkte ab.

„Aber Kaiba – boy, wir haben doch schon so viel zusammen erlebt und außerdem bin ich dein Hauptgeschäftspartner, ich bin doch schon fast wie ein Familienmitglied… so schnell wirst du mich nicht mehr los, egal, was du versuchst“

Der Braunhaarige fasste sich an den Kopf und sah auf Unterstützung hoffend zu seiner Verlobten (Pegasus hat schön blöd gekuckt, als er heruasgefunden hat, dass diese rosahaarige Schönheit schon in festen Händen war, soviel zu „trauernder Witwer“

„Nun ja, warum wollen Sie eigentlich so hartnäckig bei unserer Hochzeit dabei sein? Ich meine, Sie haben doch gar kein so enges Verhältnis zu meinem Verlobten…“

Wollte Sakura wissen, Pegasus meinte freudestrahlend.

„Ach, es gibt doch nichts schöneres als eine Hochzeit, auch wenn es die von ständig griesgrämigen kleinen Kaiba ist… wenn auch ein wenig kitschig, aber genau das erfreut mein Herz, ich liebe kitschige Hochzeiten.“

Von Salvia, die das Gespräch schon seit einer Weile mitverfolgte, kam nur ein verächtliches

„Ph, ich hasse kitschige Hochzeiten“

Dann wendete sie sich aber wieder Erika zu, die ihr schon die ganze Zeit über die Kirschen von ihrem Dessert klaute und sie gegen ihre Brombeeren austauschte, die keiner von den beiden leiden konnte. Sakura ließ sich indes die Aussage von Pegasus durch den kopf gehen.

„Ich denke, es ist wohl kein Weltuntergang, wenn Sie anwesend sind, oder Seto? Diesen Geafallen können wir deinem Hauptgeschäftspartner doch tun.“

Beschloss Sakura schließlich, Seto nickte nur. Damit schonte er seine Nerven sicher mehr, wenn er jetzt nachgab Pegasus war natürlich entzückt, wobei ihm die blauen Augen, die ihn die ganze Zeit aufmerksam beobachteten, entgingen…
 

Am nächsten Abend saß Sakura noch eine Weile draußen auf dem Außengang des Anwesens, der Sternenhimmel war heute Nacht einfach zu wunderschön, in Domino war der Himmel nie so klar durch die ganzen Abgase in der Luft. Wenige Minuten später merkte sie, dass jemand hinter ihr sich an den Rahmen der geöffneten Verbindungstür gelehnt hatte.

„Salvia, es ist ungewöhnlich, dich in solchen Nächten hier draußen vorzufinden.“

Sagte sie, ohne sich umzudrehen, sie spürte einfach, dass es sich um ihre rothaarige Cousine handelte, die sie darauf hin leicht seufzen hörte.

„Tja, so was soll auch vorkommen, vielleicht bin ich ja einfach den Anblick von Regennächten leid…“

War Salvias Antwort, über Sakuras Gesicht huschte ein sanftes Lächeln.

„Oder aber du willst mit mir reden und findest nicht die passenden Worte… Salvia, du liebst den Regen, denn er hat damals deine Tränen mit seinen kühlen Tropfen vermischt und vor den anderen verborgen, dennoch hat er das Feuer, das in dir so leidenschaftlich brennt, nie gelöscht. Und das ist gut so, sehr gut sogar…“

„Vielleicht, du weißt, dass mir für mansche Bereiche einfach der richtige Wortschatz fehlt.“

Eine Stille trat ein, bis Salvia jedoch tief durchatmete und einfach zu reden begann.

„Es ist schon fast wieder so wie damals…diese schreckliche Leere.“

Sakura nickte kurz, sie wusste, wovon ihre Cousine sprach.

„Hm, damals hast du sie einfach verdrängt, da es wichtigere Dinge zu erledigen gab, doch was wirst du jetzt dagegen tun? Wirst du versuchen, diese Leere zu füllen?... Ich kenne das Gefühl von Einsamkeit und das, obwohl unsere Familie doch so nah war.“

„Verdrängen fürchte ich, klappt diesmal nicht mehr… diesmal ist die Einsamkeit anders, ich sehne mich nicht mehr nach der Wärme meiner Eltern, nach dessen Geborgenheit und Schutz., schützen kann ich mich selbst und auch diejenigen, die mir unterstehen, es ist anders…“

Salvia seufzte tief und ließ sich neben der Rosahaarigen nieder, dann sah auch sie nach oben.

„Was hast du getan um diese Einsamkeit zu besiegen?“

Fragte sie Sakura, diese schloss kurz die Augen.

„Zuerst habe ich nur gehofft…“

Salvia sah sie erstaunt an.

„Was? Das war alles?“

„Nein, nur der Anfang, denn als ich ihn traf hatte ich die Hoffnung schon fast aufgegeben, aber Gott sei Dank nur fast….Mir bot sich die Chance in sein Herz, seine wahre Seele, zu sehen, als ich es sah wusste ich, dass er meine Einsamkeit besiegen könnte, wenn er wollte… und das wollte er, auch wenn die Zweifel in ihm noch groß waren.“

„Tja und jetzt heiratet ihr, wie hast du es denn geschafft, dass ihr zusammengekommen seid?“

„Durch etwas, das du mehr als wir alle besitzen… Entschlossenheit und Aufrichtigkeit. Salvia, sag mir, gibt es denn jemanden, bei dem du glaubst, dass er deine Leere füllen kann? Wenn ja, dann wünsche ich dir alles Glück der Welt.“

Wollte Sakura wissen, ihre Cousine erhob sich wieder und ging zur Verbindungstür, bevor sie diese jedoch zuzog, wollte sie noch etwas wissen und blickte sich zu Sakura um.

„Sakura, wenn es so wäre, dass es jemanden gäbe, den ich als würdig empfinden würde, an meiner Seite zu sein… würdest du mir dann als Familienoberhaupt deinen Segen geben?“

Sakura sah zu ihrer Cousine und musste schmunzeln, dann nickte sie aber lächelnd und antwortete ihr.

„Ja, als deine Cousine und als derzeitiges Oberhaupt der Familie Izumi wäre ich mit deiner Wahl einverstanden, weil ich daran glaube, dass du die richtige Wahl triffst…“
 

Am nächsten Morgen waren gerade erst die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages hervorgekommen und animierten die Vögel, ihr morgendliches Lied anzustimmen, als Sakura und Seto erwachten. Verschlafen wie immer rieb sie sich leicht die Augen und richtete sich etwas auf (Mittlerweile hatte Seto endlich sein ersehntes Himmelbett, sehr zur Freude seines armen Rückens…), um zu sehen, wie das Wetter an diesem Tag war.

„Wir scheinen heute strahlenden Sonnenschein zu haben, Seto… der Himmel ist auf unserer Seite, draußen im Garten wird es heute sehr angenehm sein.“

Sagte sie, auch er sah hinaus und nickte. Dann nahm er seine Verlobte in den Arm und hauchte einige zrtliche Küsse auf deren zarte Haut.

„Ja Liebes… heute ist es soweit, dann gehören wir endlich auf vor dem Besetz zusammen. Wie geht es euch beiden denn?“

„Danke der Nachfrage, ich habe nur leichte Kopfschmerzen, ich denke, dem Baby geht es gut… es ist im Moment noch zu klein, um zu spüren, was es außer seinem Wachstumsprozess macht, in ein paar Wochen kann ich dir genauer auf diese Frage antworten, denke ich.“

Erwiderte sie, innerlich war sie sehr erleichtert, dass Seto sich so gut mit der Tatsache abgefunden hatte, dass er nun doch Vater werden würde.

>Seit er weiß, dass ich schwanger bin, fragt er mich das jeden Morgen, es ist so schön zu hören, dass er sich um mich und unser Kind sorgt. Er wird bestimmt ein fürsorglicher Vater.<

Ging es der Rosahaarigen durch den Kopf, ein sanftes Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit, was auch er erfreut bemerkte.

„Stimmt, du bist ja erst in der 7. Woche, aber glaub mir, bald wird es sich mehr bemerkbar machen, als dir vielleicht lieb ist….“

„Tja, das wird sich herausstellen…“
 

Die beiden waren gerade wieder in einem zärtlichen Zungenspiel versunken, als sie es plötzlich an der Tür klopfen hörten und von ihnen ein eher verwundertes

„Herein“

zu hören war, es war gerade mal halb sieben, wer außer ihrer Großmutter war um diese Zeit schon wach? Auch wenn heute ihre Hochzeit war, die Vorbereitungen waren doch schon getroffen worden.

Mokuba kam herein, er schien total aus dem Häuschen.

„Oh sorry, ich hoffe, ich habe euch nicht aufgeweckt, aber ihr glaubt nicht, was gerade passiert ist..“

Begann er, die beiden schüttelten jedoch den Kopf.

„Nein kleiner Bruder, wir sind schon seit zehn Minuten wach, was ist denn? Bist du etwa durch das halbe Haus gerannt, weil du so außer Atem bist?“

Wollte Seto wissen, der Schwarzhaarige nickte heftig.

„Bingo, vom Esszimmer bis hierher in weniger als einer halben Minute, aber kommt schon, das dürft ihr nicht verpassen…“

Und schon hatte er die beiden Älteren an den Händen gepackt und schleifte sie hinter sich her, gnädigerweise ließ er sie aber noch ihre Morgenmäntel überwerfen. Dann ging es ab ins Esszimmer, wo ihr rotäugiger Gast gerade entgeistert auf seinem Platz hockte und zu der energisch neben ihn stehenden Salvia hinaufsah, deren Blick keine Widerrede zuließ, was sich bei Pegasus in einigen undefinierbaren Brocken ausartete.

„Aber.. ah, also ich…“

„Was ist denn hier los? Ich habe noch nie gesehen, dass Pegasus sprachlos ist.“

Meldete sich Seto zu Wort, die Frage konnte ihm Mokuba beantworten.

„Ganz einfach, Salvia hat vorhin beschlossen, das sie Pegasus heiraten will, seitdem sieht er so drein und weiß nicht mehr, was er sagen soll.“

Sakura und Seto tauschten verwunderte Blicke aus, dann wandten sie sich aber wieder Pegasus und Salvia zu.

„Na komm, jetzt spuck schon eine Antwort aus, ich hab nicht vor, hier Wurzeln zu schlagen und wehe es hat was mit dem Wort Nein zu tun, dann werde ich ernsthaft böse.“

Forderte die Rothaarige ihn nun auf, Pegasus versuchte, seine losen Silben zu einem Satz zu formen., was ihm nach einigen Ansätzen auch gelang

„Aber wie kommst du auf diese Idee? Wir haben doch nichts gemein…“

„Ja und? Das ist ja gerade das Spannende an der Sache, wäre doch langweilig, wenn wir immer und überall einer Meinung wären… also keine Widerrede, du wirst mein Mann!“

Antwortete sie, das überzeugte ihn irgendwie nicht und außerdem bekam er es schön langsam mit der Angst zu tun, diesen energischen Tonfall war er nicht gewohnt.

„Aber ich bin schon 27 (Ich habe das Alter vom Manga genommen, von der Serie weiß ich sein Alter nicht, da halten ihn ja alle für einen alten Knacker…) und außerdem bin ich bereits Witwer und überhaupt, das kann ich doch meiner Cecilia nicht antun…“

Salvias Geduldsfaden war schön langsam mehr als strapaziert, was zur Folge hatte, dass sie sich kraftvoll mit einer Hand auf den Tisch stützte und sich bedrohlich nahe zu ihm beugte, was Pegasus etwas zurückweichen ließ. Die drei anderen Anwesenden wussten derweil nicht ob sie lachen sollten oder den Doktor alarmieren sollten, damit er Salvia eine Beruhigungsspritze gab. Mokuba konnte sich jedoch ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen, es war einfach zu schön, mit an zu sehen, wenn der Weißhaarige mal in der Klemme saß

„Jetzt hör mir mal gut zu, ich bin auch schon 21, die sechs Jahr Unterschied sind keine Tragik, wenn du um die fünfzig oder so wärst, dann würde ich dich ja gar nicht wollen… und das mit dem trauernden Witwer kannst du auch jemanden anderen erzählen, so wie du den meisten weiblichen Personen in diesem Haus nachsiehst, von denen du vermutest, dass sie noch nicht vergeben sind. Ich kenn zwar deine verstorbene Frau nicht, aber wenn ich sie wäre, wäre ich ganz froh, wenn du wieder in feste Hände kämst, damit dir mal jemand sagt wo es langgeht. Also hör endlich auf mit deinen Ausreden, wir heiraten und damit basta… falls es dich interessiert, ganz genau heute. Wenn Saki und Seto nichts dagegen haben, wird es eine Doppelhochzeit. Mein Brautkleid müsste jeden Augenblick eintreffen, ich habe meine Leute gestern Abend noch informiert, dass sie es mir schicken sollen, für dich werden wir auch einen passenden Anzug finden.

Dann drehte sie sich in Richtung ihrer Cousine und sah sie fragend an. Seto schüttelte den Kopf und auch Sakura meinte.

„Nein absolut nicht, auch wenn ich deine Methode etwas in Frage stelle, ich habe dir gesagt, dass ich daran glaube, dass du die richtige Wahl triffst.“

Salvia nickte zufrieden, während Pegasus sich zu den beiden wandte.

„Kaiba – boy, sag mir jetzt bitte nicht, dass du es zulässt, dass man mich hier einfach gegen meinen Willen zu einer Heirat zwingt, wie fies!“

Kam es nun Hilfe suchend von Pegasus, doch Seto erwiderte nur.

„Pegasus, du musst doch einfach nur sagen, dass du sie nicht heiraten willst, mich geht es ja nichts an, wer sich freiwillig mit dir einlassen will. Da mische ich mich sicher nicht ein. Ich kann dir nur einen guten Rat geben, sag jetzt nichts, was Salvia zur Weißglut bringen könnte, soweit ich in Erfahrung gebracht habe, hat die schottische Landherrin sehr viel Temperament und ist eine ausgezeichnete Schwertkämpferin.“

Dann wandte er sich an Mokuba und Sakura.

„Kommt, ich will mich umziehen, außerdem kriege ich schön langsam Hunger…“

„Yep, alles klar großer Bruder, plündern wir den Kühlschrank..“

„Mokuba, wenn du so redest, hörst du dich fast schon an wie Joey, aber nun gut, lasst uns gehen, Romero wird bestimmt auch schon nach wasEessbarem suchen…“

Und dann ließen die drei den Firmenchef und die Landherrin wirklich allein, sie würden es spätestens bei der Trauung erfahren, wie sich Pegasus entschieden hatte…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity - chan

Hochzeitsglocken

25. Hochzeitsglocken
 

Mittlerweile war es neun Uhr morgens geworden, in einer Stunde sollte die Trauung stattfinden und Sakura war schon eifrig damit beschäftigt, sich dafür fertig zu machen. Getraut würden sie nach alter Tradition in der kleinen Tempelanlage werden, die hinter dem Haupthaus lag und zum Grundstück dazu gehörte. Auch wenn dies eine standesamtliche Trauung war, so sollte sie dort stattfinden, denn so wurde sichergestellt, dass die Öffentlichkeit dort wirklich keinen Zutritt hatte Sie besah gerade ihr Brautkleid, es war wunderschön, schon allein der Stoff war aus edelster Handarbeit. Es war aus reiner Seide, versehen mit filigranen Stickereien und es schimmerte so schön im Licht. Zusätzlich war es noch mit einigen aufgenähten Blumenmustern verziert, die wie Kirschblüten aussahen, auch bei ihrem Schleier war es so. Zartrosa Blüten, eine lange Schleppe, einfach nur traumhaft.

„Sakileinchen, du siehst ja so was von toll aus, da kann man ja fast neidisch werden.“

Erika war im Zimmer erschienen und bewunderte ihre Cousine , die gerade mit Anziehen fertig geworden war. Sakura lächelte sie glücklich an.

„Danke Erika, das ist sehr nett von dir… wie spät ist es?“

Doch die Frage beantwortete ihr jemand anderer, denn Erika hatte wie immer mal wieder ihre Uhr verlegt.

„Kurz nach dreiviertel zehn, bist du fertig? Mein zukünftiger Schwiegersohn ist es nämlich schon und sieht alle halbe Minute auf die Uhr. Mokuba verzweifelt schon mit ihn.“

Shirou war erschienen, er trug einen eleganten schwarzen Anzug, eine silberne Krawatte mit dem Familienwappen als Krawattennadel, genau wie sein Brusttuch.

„Ja das bin ich Vater, Erika, siehst du mal nach den Zwillingen? Romero ist bestimmt noch nicht damit fertig, sie ordentlich einzukleiden. Damit ist er immer leicht überfordert…“

Erika nickte und machte sich zu ihrem Cousin auf, der immer noch mit Rika und Kari kämpfte, die beiden waren echt stur.

„Na komm meine kleine Kirschblüte, schnapp dir deinen Brautstrauß und dann geht’s ab zum Tempel.“

Forderte Shirou sie auf, Sakura nickte und nahm ihren Strauß, in welchen die letzten blühenden Kirschzweige der Saison eingearbeitet waren. Ihr Vater hielt ihr einladend seinen Arm entgegen, sie hakte sich lächelnd ein.

„Sakura…“

„Ja Vater?“

„Ich habe mich damals getäuscht, es war doch ganz gut, dass Seto derjenige ist, dem du dein Herz geschenkt hast…“

Sakura sah ihn etwas verwundert an, wie kam er denn jetzt da drauf?

„Warum hast du deine Meinung geändert?“

„Früher hast du fast nie gelächelt, nur bei Romero und meinem Vater… aber jetzt lächelst du so glücklich. Früher hat man dir deine Einsamkeit so deutlich in denen Augen angesehen, zumindest bei denen, die dich näher betrachtet haben, doch jetzt sehe ich Liebe in deinen Augen…er hat dir das gegeben, was dir wir nie hätten geben können. Nagisa wird zwar bestimmt toben, wenn sie erfährt, dass du jetzt mit Seto verheiratet bist, aber das geht auch vorbei, sie wird sich beruhigen…“

„Ja, da hast du recht, Papa…“

Dann ging es aber ab zu ihrem Verlobten, der wirklich schon sehnsüchtig auf sie wartete…
 

Doch noch jemand wurde erwartet und dieser jemand war Salvia, denn so wie es schien hatte Pegasus sich wirklich breitschlagen oder überreden oder weiß der Geier was lassen, damit er die Rothaarige heiratet. Dann nicht nur Seto wartete in seinem weißen Smoking auf seine Braut, auch Pegasus in einem eleganten schwarzen Anzug mit dem Wappen der Familie Crawford, da auch er aus einer alteingesessenen amerikanischen Familie mit adligen Wurzeln hatte. Der Brünette wandte sich leicht amüsiert an diesen.

„Na Pegasus, hast du dich doch nicht getraut, sie abzulehnen?“

„No, das war es nicht, ich bin zwar immer noch ein bisschen fertig von ihrer temperamentvollen Art, aber irgendwie habe ich das Gefühl, die ganze Sache könnte ziemlich spaßig werden. Sie hat nicht mal mit der Wimper gezuckt, als ich ihr gezeigt habe, was sich unter meiner Haarmähne vor meiner linken Gesichtshälfte befindet. Sie sagte nur, dass ihr das nichts ausmache und hat mich ziemlich heftig geküsst, eine toughe Frau…“

Antwortete der Weißhaarige, Seto fasste sich an den Kopf.

„Du heiratest aus Spaß eine Frau, die du gerade mal zwei Tage kennst und so gut wie nichts von ihr weißt?“

„Ich sehe das etwas anders Kaiba –boy… ich habe meine Cecilia zwar sehr geliebt und sie wird immer einen Platz in meinem Herzen haben, aber ich trauere ihr nun schon zehn Jahre nach. Ich kannte sie, sie hätte nicht gewollt, dass ich ihretwegen das Leben verpasse… Wenn ich ganz ehrlich sein soll, dann hatte sie mir damals auf dem Sterbebett gesagt, dass ich mir eine neue Frau suchen solle und mit ihr glücklich werden solle. Nur nicht einmal sie hätte gedacht, dass die Frau mich findet statt ich sie. Mit diesem rothaarigen Heißblut wird mir bestimmt nicht langweilig werden, ihr inneres Feuer glüht genauso wie ihre seidigen Haare… Irgendwie werde ich sie schon ein wenig zähmen können, aber wenn du glaubst, sie passt nicht zu mir, dann tauschen wir doch einfach…“

Meinte Pegasus augenzwinkernd, woraufhin Seto heftig den Kopf schüttelte.

„Nein, auf keinen Fall. Nichts gegen Salvia, aber meine Sakura würde ich nie hergeben, niemals. Diese Frau gehört an meine Seite.“

„I see, aber einen Versuch war es wert… ich an deiner Stelle würde wohl genauso handeln. Sakura scheint ja wahre Wunder bei dir bewirkt zu haben…“

Erwiderte Pegasus, doch denn traten endlich die beiden Bräute ein, Saakura geführt von ihrem Vater und Salvia geführt von Romero. Sie schritten zu den beiden Firmenleitern nach vor, dann wurde die Trauung vollzogen…
 

„Lasst uns unser Glas erheben, auf unsere glücklichen Brautpaare…Sakura und Seto Kaiba und Salvia und Pegasus Crawford! Wie Opa sagen würde, auf dass eure Liebe ewig währe und euer Kindersegen reich wäre“

Ertönte es eine Stunde später als Trinkspruch von unserem schwarzhaarigen Halbitaliener Romero, als der Standesbeamte die vier gesetzmäßig getraut hatte und sie nun auf einer großen und vor allem reich mit allen möglichen Leckerein bestückten Tafel im Garten saßen. Er hielt sein Champagnerglas in die Höhe, die anderen taten es ihm gleich, nur einige von ihnen hatten eine andere Flüssigkeit darin. Rika und Kari durften sowieso noch keinen Alkohol trinken, auch Makoto nahm wie die zwei lieber mit Apfelsaft vorlieb und auch Sakuras Glas war mit alkoholfreiem Kirschsaft gefüllt, was auch Seto erleichtert feststellte.

>Ich hätte zwar nichts gesagt, wenn sie jetzt ein Glas Champagner getrunken hätte, aber ich bin doch froh, dass sie unserem Kind zuliebe darauf verzichtet. Sie ist wirklich gewissenhaft, meine geliebte Sakura.<

Ging es ihm durch den Kopf und nahm einen Schluck von der kühlen Flüssigkeit.

„Hey Sakura, was ist denn heute mit dir los? Sonst fährst du doch auch nicht die alkoholfreie Schiene. Nimm dir doch auch ein Glas Champagner oder verträgst du auf einmal nichts mehr?“

Fragte der Schwarzhaarige erstaunt, Sakura schüttelte den Kopf.

„Lass gut sein Romero, ich habe es nicht mehr so mit alkoholischen Getränken, erfreue dich doch einfach an der Tatsache, dass dann mehr für dich übrig bleibt… Auch wenn ich bei deinen Aussprüchen glaube, dass du schon wieder mehr als nur 0,5 Promille intus hast“

„Och, die paar Gläser haben mich einfach zu verlockend angesehen.. na, dann ärgere ich eben mein lila Erikastöckchen etwas. Für ein optimales Wachstum gehört das einfach dazu…“

Erwiderte er lachend und wandte sich wieder Erika zu, die ihn schon gespannt ansah, wie er sie gleich wieder aufziehen würde. Das lila Erikasockchen war bestimmt noch nicht alles.

„Ts, wie einfältig Italiener doch sind…“

Konnte Sakura nun von links hören, wo ihre rothaarige Cousine saß und ihr Glas mit einem kräftigen Schluck leerte. Sie beugte sich etwas zu Salvia rüber.

„Wie meinst du das denn?“

Flüsterte sie ihr zu, damit Seto und Pegasus es nicht hören konnten, sie wurden ohnehin von den anderen in Beschlag genommen.

„Du weißt genau, was ich meine… er nimmt es dir wirklich ab, dass du nichts trinkst, weil du keine Lust darauf hättest? Ich glaub, da steckt was ganz anderes dahinter…“

„Ich denke, du interpretierst da viel zu viel hinein.“

Erwiderte Sakura, Salvia musste schmunzeln und sah tief in Sakuras schimmernde Augen.

„Nein, das denke ich nicht und ich glaube, dass sich meine Vermutung bald bestätigen wird, früher oder später kannst du es nicht mehr leugnen. Also gib es lieber gleich zu…Mama.“

Das letzte Wort sprach sie zwar kaum hörbar aus, doch sie schaffte es, ihm einen gewissen Nachdruck zu verleihen. Sakura lächelte sie vergnügt an.

„Bei deinem Scharfsinn wirft sich mir doch die Frage auf, warum Großvater nicht dich als Familienoberhaupt ausgewählt hat.“

„Wusste ich es doch, gratuliere… Aber wenn du wissen willst, warum Grandpa mich nicht genommen hat, das ist denke ich leicht erklärt. Während du mit Bedacht handelst, überstürze ich manches, außerdem lasse ich mir von niemanden etwas sagen. Es fehlt mir an Gelehrigkeit, aber auch an Herzlichkeit, denn eine solche Wärme wie du, werde ich vermutlich nie ausstrahlen können.“

„Unterschätze dich nicht Salvia, der Mensch kann sich unter vielen Aspekten verändern, wenn er will oder wenn es nötig ist. Ich denke zwar, dass du genau richtig bist, so wie du bist. Ich bin schon sehr darauf gespannt, wie sich deine Ehe mit Pegasus entwickeln wird… vielleicht darf ich dich dann ja auch bald Mama nennen…“

Deutete Sakura an, was die beiden jungen Damen kichern ließ. Nun wurden aber auch wieder ihre Gatten hellhörig.

„Sakura, was tuschelt ihr beiden denn schon die ganze Zeit?“

„Right, sagt es uns, wir wollen auch mitlachen.“

Seto und Pegaaus sahen neugierig zu den beiden, welche aber nur geheimnisvoll grinsten.

„Nix da, das ist Frauensache…top secret.“
 

Auf diesen sonnigen Tag folgte eine sternenklare Nacht. Die meisten Familienmitglieder waren bereits in ihren Betten, nur zwei Frischvermählte saßen noch auf den Außengang und betrachteten die Sterne, eine schwarz und weiß geflecktes Katze leistete ihnen Gesellschaft. Luna war mittlerweile ausgewachsen und um einiges größer geworden, nichts desto trotz lag sie wie immer zusammengerollt auf Sakuras Schoß und schnurrte. Seto hatte sich hinter ihr niedergelassen und sie an sich herangezogen, schützend legte er die Arme um sie.

„Kinder, es ist schon spät, außerdem hat es ziemlich aufgefrischt. Was macht ihr denn um diese Zeit noch hier? Und noch dazu heute…“

Makoto war erschienen und sah etwas verwundert zu den zweien. Sakura lächelte sie glücklich an.

„Keine Sorge Oma, so kalt ist es nicht.. es ist einfach zu schön hier draußen, um schon ins Zimmer zu gehen.“

„Wie ihr meint, meine Lieben. Ich kann ehrlich gesagt auch noch nicht schlafen, das war ein so wundervoller Tag. Zwei meiner kleinen Blumen sind nun endlich verheiratet und erblühen in voller Pracht… ach, wenn Hirai das hätte mit ansehen können.“

Makotos Blick wurde leicht traurig, doch Sakura beruhigte sie etwas.

„Sorge dich nicht, Großmutter. Opa wird wieder erwachen, dann kann er bei unserer kirchlichen Trauung dabei sein. Er lässt uns nicht so einfach allein…“

Makoto nickte und wischte sich eine einsame Träne, die sich von ihren Augenwinkeln gelöst hatte, weg. Sie musste schmunzeln, ihr Mann war wirklich nicht so, er ließ sich doch von so einer Kleinigkeit nicht unterkriegen.

„Du hast Recht, meine kleine Kirschblüte, immerhin hat er gesagt, dass er nicht eher von uns gehen wird, bevor er nicht das erreicht hat, was er wollte. Tja, es liegt nun an euch, ihm diesen Wunsch zu erfüllen…“

Seto sah die beiden Damen fragend an, er hatte bis jetzt noch nicht raus gefunden, was sich ein so erfolgreicher Mann noch wünschen konnte.

„Sakura, Makoto… könnte mir mal eine von euch sagen, wovon ihr eigentlich redet? Das will ich schon die längste Zeit wissen.“

Makoto schmunzelte leicht, dann befreite sie ihren neuen „Enkel“ (ganz einfach zur Erklärung, Sakura = Enelin, Seto = Sakuras Ehemann = Mann von Makotos Enkelin = Enkel, so einfach ist das *g*) von der Bürde der Ahnungslosigkeit.

„Nun ja, mein Mann sagt immer, dass er jetzt, wo er mehr oder weniger erwachsene Enkelkinder hat, sich nur noch ens zu seinem Lebensglück wünscht. Er möchte endlich ein Urenkelkind in seinen Armen halten… Hat dir Sakura wohl noch nicht gesagt. Ihr wollt doch Kinder haben, oder ihr zwei?“

>Wie bitte? Das war es, von dem alle immer geredet haben? Na ja, für einen Mann in seinem Alter ist es bestimmt erstrebenswert, ein Urenkelkind zu bekommen und ich denke, diesen Wunsch hat er seinen Enkelkindern sehr effizient kundgetan. Nun ja, wenn das Schicksal ihm gnädig ist, dann kann er das ja auch in wenigen Monaten tun.<

Ging es Seto durch den Kopf, doch dann nicket er und sah zu Makoto.

„Natürlich Makoto, mach dir bitte darüber keine Sorgen.“

Beruhigte er sie, Makoto sah glücklich zu ihnen.

„Oh, das wäre wunderbar… ich bin mir sicher, dass ihr ganz wunderbar Eltern wärt. Lasst euch aber nicht zuviel Zeit, ich kann es nämlich auch kaum erwarten, mal wieder ein Baby aus unserer Familie im Arm zu halten…“

„Nein Oma, das werden wir nicht, versprochen…“

Versicherte ihr Sakura,bei dem Versprechen wurde Makoto hellhörig. Diese Aussage passt nun gar nicht zu Sakuras sonstiger Art. Sie musterte ihre Enkelin kurz.

„Sakura, das ist doch sonst nicht deine Art, verheimlichst du mir was?“

Fragte ihre Großmutter, Sakura stellte sich ahnungslos, auch wenn sie wusste, dass Makoto sie bereits durchschaut hatte.

„Tu ich das?“

Makoto nickte, sie konnte es doch sehen, dass da etwas war. War ihre Kirschblüte etwa…?

„Ja Sakura, das tust du. Ich kann es in deinen Augen sehen, dass du mir etwas vorenthältst und es zu leugnen ist nun mal nicht gerade deine Stärke, dafür bist du zu aufrichtig und geradlinig. Was ist es, das deinen Blick so mit Vorfreude tränkt? Außerdem legt Seto seine Arme so schützend um dich. Kann es etwa sein, dass unsere Familie bald wächst?“

Die beiden tauschten kurze Blicke aus, dann nickte zur Überraschung aller Seto und antwortete der Grauhaarigen.

„Ja Makoto, das wird sie… es dauert nur noch etwas. Du musst dich aber noch sieben Monate gedulden.“

Makoto ließ diese Meldung ein paar Momente auf sich wirken, dann kniete sie sich zu den beiden runter und gab ihr Arme um sie.

„Oh Kinder, das ist ja eine wundervolle Nachricht… wie geht es dir Sakura? Ist alles in Ordnung mit dir und dem Baby? Schläfst du auch genug?“

Überschwemmte sie ihre Enkelin nun mit Fragen, diese legte ihre Hand auf Makotos Oberarm und erwiderte.

„Ja, Oma, keine Sorge, es geht uns gut und glaub mir, Seto achtet schon darauf, dass ich mich genug schone, soweit es im Bereich des Möglichen ist“

Nach einiger Zeit gingen die beiden dann aber auch auf ihr Zimmer, doch vorher meinte Sakura noch.

„Nun ja, jetzt wo es Großmutter weiß, wird es morgen die ganze Familie wissen… da ersparen wir uns die Arbeit, es ihnen zu sagen…“
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Die Blume, die wie Unkraut behandelt wird

26.Die Blume, die wie Unkraut behandelt wird
 

Zwei Wochen waren nun seit der Doppelhochzeit vergangen, am nächsten Tag wussten wirklich alle aus der Familie von Sakuras Schwangerschaft, da Makoto es einfach nicht für sich hatte behalten können. Mokuba war überglücklich, auf diese Neuigkeit hatte er schon sehnsüchtigst gewartet, auch die anderen beglückwünschten sie. Außerdem gingen die Ermittlungen rund um die Attentäter in die heiße Phase, die Strohmänner, die sich unter Yuzos Leute geschlichen hatten, waren bereits in U-Haft, als Drahtzieher wurde eine Konkurrenzfirma vermutet.

Mittlerweile waren alle von der Explosion betroffenen bis auf Hirai erwacht, bis auf Nagisa und Hiromi waren berets alle entlassen worden und hatten sich an die Veränderungen im Haupthaus gewöhnt. Als Shirou seiner Frau jedoch erklärt hatte, dass seine Tochter nun Seto geheiratet hatte, war sie ausgerastet. Erst als Shirou sie daran erinnert hatte, wie problematisch sie es damals hatten, zu heiraten und sie dies seiner Tochter nicht auch antun solle, hatte sie sich beruhigt. Sakuras Schwangerschaft durfte ihr aber die werdende Mutter noch selber beibringen, sobald sie aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte..

Pablo und Kasumi Vincello waren gemeinsam mit ihren Zwillingskindern wieder nach Osaka gekehrt, um wieder ihrer Arbeit nachzugehen, zumindest so gut wie möglich, immerhin brauchten auch sie noch Schonung. Pegasus hingegen gefiel es hier auf Hokkaido so gut, dass er mit seiner neuen Frau noch ein wenig hier bleiben wollte, die Firma verlangte noch nicht unbedingt nach ihm, Salvia war derselben Meinung. Eine Presseversammlung, in der er der Welt Salvia als seine Angetraute präsentierte, hatte er bereits gegeben, die gleiche Prozedur, de auch Seto und Sakura über sich ergehen lassen mussten, doch die Presse war vorerst zufrieden.

Auch Romero zog es noch nicht wieder zurück nach Verona, den Grund dafür hatte Sakura erst kürzlich herausgefunden. Einen Tag vor der Explosion hatten sich Romero und Michele getrennt, da Letzterer sich einen neuen Freund gefunden hatte, vermögend und ganz für ihn allein. Es hatte Michele ehrlich gesagt immer etwas gestört, dasss Romero ständig mit seinen diversen Cousinen, aber auch den beiden kleinen Schwestern abhing, jetzt hatte er einen neuen Lover, der keine Familie mehr hatte und mit ihm nach Herzenslust in der Weltgeschichtete herumgondelte. Micheles Anteile an VinChips hatte Romero ihm abgekauft und war nun alleiniger Eigentümer der Firma. Im Moment hatte er es hier im Haupthaus um einiges schöner und war vor allem nicht allein und er hatte wenig Lust nach Hause zu kommen und Michele zusammen mit Jaques oder wie auch immer der Neue hieß, in seiner Wohnung vorzufinden, da Michele noch nicht ausgezogen war. Mittlerweile wussten das alle Familienmitglieder, doch zur Verwunderung aller nahm Romero selbst es am Leichtesten.

„Irgendwie hatte ich das schon kommen sehen, ich kann ihm nicht mal böse sein… irgendwie war schon eine Weile der Wurm in unserer Beziehung. Es schmerzt schon ein wenig, aber auch das wird vorbeigehen, da bin ich mir sicher und ich werde eine neue Liebe finden. Wen, das überlasse ich dem Schicksal…“

Hatte er ihr gesagt und sie hatte ihm geglaubt,, Romero war so, er war ein hoffnungsloser Optimist…
 

Es war ein stürmischer Abend, Sakura saß gemeinsam mit Seto und Mokuba im Wohnzimmer und spielte mit den beiden ein Gesellschaftsspiel namens Monopoly, wobei sich Mokuba die „Disney Edition“ besorgt hatte, was sein großer Bruder aber erst sah, nachdem er eingewilligt hatte, mitzuspielen. Jetzt rauschte er mit Perser, dem fliegenden Teppich über das Spielfeld.

„Das nächste Mal kauf dir bitte ein altersgerechtes Spiel, nicht eins für Kleinkinder.“

Maulte der Brünette. Mokuba hatte indes ein ganz anderes Problem, welches sich bei Sakuras derzeitigen Essgewohnheiten manifestierte.

„Ja, ja Seto… sag mal Saki, schmeckt dir das schon? Also mir wird schon beim zusehen schlecht davon.“

„Oh entschuldige Mokuba, aber ich hatte solchen Heißhunger drauf, ich hätte auch nie gedacht, dass Schokopudding mit Mayonaise gut schmeckt. Aber ich gebe zu, appetitlich sieht es wirklich nicht aus.“

Meinte Sakura entschuldigend und sah auf ihr Essen.

„Mokuba lass sie, solange sie schwanger ist, wird sie oft solche haaresträubenden Sachen essen. Sobald das Baby da ist, isst sie wieder normal, hoffentlich… aber sag mal Sakura, wird dir davon nicht übel?“

„Nein, ich muss mich nur morgens übergeben, das reicht für den ganzen Tag und da sagte der Arzt, dass dies ganz normal sei. Sonst macht mir im Moment eher wenig zu schaffen. Das Kind meint es gut mit mir“

Erwiderte sie, während sie noch den Rest von ihrem dubiosen Snack verzehrte. Dann spielten sie noch gut eine halbe Stunde weiter, in der Mokuba die beiden Älteren wie eine Weihnachtsgans ausnahm, da er unheimliches Glück mit seinen Straßen hatte.

Mittlerweile hatte es draußen auch noch zu regnen begonnen, es war ein richtiges Sauwetter und wenn es nicht sein müsse, dann sollte er sich auch in seinem Haus zurückziehen. Doch es gab eine Person, deren dieses Glück verwehrt wurde…

Sie hörten einen kurzen Aufschrei, war das nicht Erikas Stimme? Die drei schreckten von ihrem Spiel hoch und liefen in die Richtung, von der sie ihre Cousine gehört hatten, auch den anderen Bewohnern des Hauses war der Laut nicht entgangen. Sie eilten in die Eingangshalle, wo Erika gerade eine Gestalt zur Tür hereinbrachte. Durchnässt und total entkräftet war diese, Erika hatte deren Arm auf ihre Schulter gelegt und stützte sie so gut es ging. Die Lilahaarige entdeckte die anderen und meinte aufgeregt.

„Schnell Seto, Onkel Shirou.. helft mir, das ist Kin.“

Rief sie ihnen entgegen, die beiden Männer halfen Erika und nahmen ihr Kin ab, als sie deren Gesicht erblickten, stockte ihnen der Atem. Es war angeschwollen, blutverschmiert, einfach übel zugerichtet.

„Salvia, Haruka! Bringt sie ins nächstgelegene Gästezimmer und holt Handtücher und trockene Anziehsachen… Mokuba, ruf bitte einen Arzt, er möge sofort kommen.“

Befahl Sakura, alle drei taten sogleich, was sie verlangte. Als Kin ihre Stimme hörte, öffnete sie erschöpft die Augen und hob den Kopf leicht an, um zu Sakura zu blicken.

„Saki – chan…“

War alles, was man von ihr vernehmen konnte, Sakura beugte sich etwas zu ihr.

„Keine Sorge Kin, es wird dir sogleich besser gehen, versprochen… Seto, Papa, bringt sie bitte zu Haruka und Salvia. Sie muss aus den nassen Sachen raus.“

Fügte sie dann noch hinzu, die beiden Herren brachten sie sogleich dorthin, Makoto kümmerte sich derweil um Erika, sie überforderte die Situation sichtlich.

Die Frauen kümmerten sich um Kin, der Arzt untersuchte sie anschließend, denn wie alle feststellen mussten, sah auch der Rest ihres Körpers so aus wie ihr Gesicht.

„Liebes, sag.. das ist doch dieselbe Frau die wir vor ein paar Tagen bei unserem Spaziergang getroffen haben und die dann weggelaufen ist, weil Salvia ihr gesagt hat, dass dein Cousin hier ist, nicht wahr?“

Erkundigte Seto sich denn bei Sakura, die schon gespannt auf den Bericht des Arztes war. Sie nickte und begann zu erzählen.

„Ja, genau die, Kin Ashaya, Shinjis ältere Schwester. Ich frage mich, wer sie wohl so zugerichtet hat und warum sie bei uns Schutz gesucht hat. Ihr Vater hat ihr bestimmt verboten, Kontakt zu uns zu haben…“

„Sakura – darling, ich verstehe das immer noch nicht ganz, warum ist sie eigentlich dann so überstürzt weggerannt?“

Wollte nun auch Pegasus wissen, der auch zugegen war, weil Salvia ihn aus dem Zimmer gescheucht hatte.

„Nun ja, ich habe es schon angedeutet, aber es war damals so.. Kin und Romero sind nur zwei Jahre auseinander und haben wie auch wir immer miteinander in den Ferien gespielt und sind so zusammen aufgewachsen. Als Kin älter wurde, hat sie sich dann in meinen Cousin verliebt, wurde aber bitter enttäuscht, als sie ihn dann zusammen mit seinem Freund sich heftigst küssend vorgefunden hat. Sie selbst hatte nie den Mut aufbringen können, ihm ihre Liebe zu gestehen und ihr Herz wurde gebrochen. Deshalb brach sie dann auch den Kontakt mit ihm ab und wie es scheint, hat sie das bis heute noch nicht überwunden, sonst hätte sie beim letzten Treffen nicht so reagiert… wir alle wussten es, nur Romero hatte keine Ahnung und weiß es bis heute nicht, dieser ahnungslose Romeo…“

Eine kurze Stille trat ein, in der sich jeder so seine Gedanken machte, bis dann endlich Haruka rein kam und sagte, dass der Arzt fertig sei und Kin sich jetzt ausruhen würde. Den Schlaf hatte sie auch bitter nötig, währenddessen hatte Sakura eine ernste Unterredung mit Herrn Kido, dem Hausarrzt der Familie Izumi…
 

Kin erwachte langsam, ihr war unwohl zumute, vor allem aber schmerzte ihr Körper und auch ihr Magen verlangte nach Nahrung, ihre Kehle nach Wasser. Sie fuhr sich mit den Händen zum Gesicht und gab sie schützend davor, so wie sie es auch vor kurzem getan hatte, um seinen Groll zu überstehen, doch sie spürte sein Werk, aber auch Verbände, die sie vor ihrer Ohnmacht noch nicht hatte.

„Oh, du bist wach… hast du Hunger?“

Hörte sie eine freundliche Jungenstimme neben sich, zuckte darüber kurz zusammen und drehte sich erschrocken in dessen Richtung. Was sie erblickte war ein schwarzhaariger Junge, der sie besorgt ansah.

„Sorry, ich wollte dich nicht schrecken. Übrigens ich bin Mokuba, du heißt Kin, soweit ich das von Saki weiß, richtig?“

Kin beruhigte sich wieder etwas und nickte kurz.

„Ja, die bin ich… und Hunger habe ich ehrlich gesagt auch…“

Erwiderte sie leicht beschämt, Mokuba meinte jedoch freudig.

„Gut, dann hol ich dir gleich was Feines, und auch was zu Trinken.. du hast bestimmt Durst… und Saki sag ich auch Bescheid.“

Und schon war der Junge weg, so schnell konnte Kin gar nicht schauen.

>Saki… dann bin ich immer noch bei den Izumis, Gott sei Dank. Denn wenn ich wieder zu Hause wäre, würde es mir nicht so gut gehen…<

Dachte sie und erinnerte sich mit Schrecken an das letzte Erlebnis im Hause Ashaya, dann kam aber auch der schwarze Wuschelkopf wieder.

„Ähm Kin, glaubst du, dass du aufstehen kannst? Dann kannst du nämlich gleich mit uns essen… aber nur, wenn du willst.“

Fragte Mokuba sie, Kin überlegte kurz, dann unternahm sie einen Versuch, wieder aufzustehen. Wenn auch wackelig, aber es gelang ihr, Mokuba stützte sie zusätzlich, was Kin Verwunderung kostete.

>Er ist ein Junge, ein männliches Wesen und doch behandelt er mich so? Das ist eben der Unterschied zwischen meiner Familie und Mitgliedern des Izumi – Clans… auch wenn ich noch nicht so genau weiß, wohin der Kleine gehört.<

Dachte sie, während sie sich ins Esszimmer begaben, wo sich Seto und Sakura befanden, die noch Termine gehabt hatten und so später zum Essen kamen.

„Kin, schön, dass du wieder wach bist. Wie geht es dir?“

Begrüßte Sakura sie, während die Schwarzhaarige sich nieder ließ.

„Sakura, ich weiß, dass du eine ehrliche Antwort möchtest, aber dann müsste ich mit „ziemlich mies“ antworten.“

Erwiderte Kin, das konnte Sakura natürlich verstehen.

„Ich denke, es ist jetzt das Beste, wenn du dich erstmal stärkst, dann kannst du mir ja erzählen, was mit dir passiert ist.“

Schlug sie Rosahaarige vor, Kin nickte dankbar und widmete sich nun ihrem Essen…
 

„Kin, ich frage mich wirklich, wer dir solche Verletzungen zugefügt hat. Was ist nun passiert und warum bist du dann zu unserem Anwesen gekommen?“

Richtete Sakura dann die Frage an Kin, als sie in der Empfangshalle saßen. Kin musste hart schlucken, das wurde nicht leicht, das zu erzählen.

„Also Sakura, zuerst möchte ich dir danken, dass du mich so bereitwillig gestern aufgenommen hast, immerhin… na ja du weißt schon.“

Begann sie, machte dann eine kurze Pause und fuhr fort.

„Na gut, der Grund, warum ich gestern zu euch gekommen bin, war der, dass ich … dass ich kein zu hause mehr habe, wohin ich gehen hätte können. Von da kam ich nämlich.. man hat mich des Hauses verwiesen und… und mich verjagt wie einen Straßenköter.“

Tränen stiegen in Kins Augen, ihre dunkelblauen Augen erschienen nun noch dunkler und sie kämpfte mit aller Gewalt dagegen an, nicht zu weinen. Aber sie fasste sich wieder, Sakra war indes geschockt über die Neuigkeiten.

„Aber weshalb Kin? Ich verstehe nicht, wie deine Familie ein so loyales Familienmitglied wie dich ausschließen kann… du hast doch alles getan, was dein Vater und deine Brüder von dir wollten, immerhin sind es ja bei euch nur die Männer, die irgendwelche Rechte innehaben.“

„Ja schon Saki – chan, aber ich habe meinen Vater widersprochen…“

„Wie bitte? Dann stammt das alles von deinem Vater? Kin, bitte sag mir, dass dies nicht dein Ernst ist.“

Sagte Sakurra, auch wenn sie sich schon denken konnte, dass es doch so war. Immerhin hatte sie schon oft davon gehört, dass Yusaku Ashaya sehr jähzornig war und schon mal handgreiflich gegenüber seinen Bediensteten geworden war. Doch niemand hatte je was dagegen unternommen, denn niemand würde sich gegen so einen einflussreichen Mann auflehnen, nicht einmal die Behörden und die Polizei. Ihr Großvater hatte ihn oft darauf hingewiesen, dass dies Unrecht war, dennoch hatte er es nur mit einer gelangweilten Handbewegung abgetan und gesagt, dass sie daran selbst Schuld wären… Kin wischte sich einige Tränen weg, dann nickte sie langsam.

„Doch Saki – chan, das ist es… aber bitte…“

Begann sie, Sakura schüttelte jedoch den Kopf, sie wusste, was Kin gleich sagen wollte.

„Nein tut mir Leid Kin, das kann ich nicht so einfach hinnehmen. Dein Vater darf weder dir noch jemanden anderem gegenüber handgreiflich werden und das Gesetz sieht dafür auch Strafen vor. Sei vernünftig Kin, dein Vater muss in die Schranken gewiesen werden, sonst könnte er so etwas noch jemanden antun. Was hast du denn getan, dass er dich so zurichtet?“

„Ich weiß ja, dass du Recht hast, aber er ist doch immer noch mein Vater und irgendwie bin ich ja auch selbst schuld, aber… aber er wollte endlich, dass ich heirate und hat mir eröffnet, dass er mich mit einem Mann aus einem der Nachbardörfer verloben werde. Aber ich liebe diesen Mann nicht und werde ihn nie lieben können, da habe ich gesagt, dass ich das nicht tun werde. Weil ich, weil ich jemanden anderen liebe…“

Erzählte Kin, Sakura erhob sich von ihrem Platz und ging zu ihrer Freundin, um ihr mitfühlend eine Hand auf ihre Schulter zu legen.

„Kin, da kann ich dir nur zustimmen, du kannst nicht gegen deinen Willen gezwungen werden, einen Mann zu heiraten, denn du nicht als Ehemann haben willst, aber sag mir eins… der, den du liebst, ist das etwa…?“

Wollte sie wissen, Kin nickte und schluckte neuerlich den nächsten Tränenschwall hinunter.

„Ja Sakura, genau der. Ich musste es mir endlich eingestehen, obwohl ich solange versucht habe, ihn zu vergessen. Es gelang mir aber nie… ich liebe Romero und das schon so lange, das wird sich nie ändern. Ach wenn es noch so weh tut zu wissen, dass er meine Liebe nie erwidern wird. Ich kann ihn nun mal nicht vergessen und ich habe es Vater auch gesagt, dass mein Herz immer Romero gehören wird, da meinte er, dass ich diese „Schwuchtel“ wie er ihn genannt hat, endlich vergessen solle… ich habe ihn angeschriehen und gesagt, dass er Romero nie wieder so nennen solle, da hat er zugeschlagen. Er wollte, dass ich eure Familie hasse, doch ich sagte, dass ich das nie könne und es auch nicht tun werde, weil ich euch alle sehr mag… er ist noch wütender geworden und sagte, dass er mich nie wieder sehen wolle, ich Schande über die Familie brächte und er mich verstoße, dann hat er mich zur Tür rausgeworfen…. Ich habe kein Zu Hause mehr… ich hatte gehofft, dass ich vielleicht bei euch Arbeit finden könnte, ich würde alles tun, was ihr mir befehlt, bitte…“

Dann jedoch konnte sich Kin nicht mehr halten und klammerte sich an das Oberhaupt der Izumis, ihre Tränen flossen ihr ohne Ende übers Gesicht und Sakura konnte nur erahnen, wie sie sich fühlte. Sie strich ihr beruhigend über den Rücken und überlegte, was sie nun mit der Schwarzhaarigen machen solle, immerhin würde es Kin ziemlich belasten, wenn sie Romero nun jeden Tag sehen müsse, doch wegschicken wollte und konnte sie Kin auch nicht…da fiel ihr Blick auf die Hallentür, wo schon geraume Zeit jemand lehnte, dem Kins Worte sehr bewegt hatten. Er stieß sich vom Rahmen ab und trat näher zu den beiden Frauen.

„Sakura, ich bitte dich als Oberhaupt unserer Familie, Kin Ashaya bei uns aufzunehmen. Ich bin mir sicher, sie wird sich nützlich machen… sie ist doch wie eine unserer Blumen, nur dass sie wie Unkraut behandelt wurde, wo sie doch so viel Aufmerksamkeit und Geborgenheit verdient.. jede Blume verwelkt, wenn man sich nicht um sie kümmert und das würde ich nicht mit ansehen können. Prego, geliebte Cousine, sei gnädig und gib ihr wieder ein zu Hause…“

Diese Worte stammten von niemand geringerem als Romero und Sakura war auch bereit kin aufzunehmen….
 

Fotsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

umdenken

27. Umdenken
 

Die Schwarhaarige war natürlich überglücklich darüber gewesen und half von nun an im Haushalt mit. Ihrem Vater ging es dagegen nicht so gut, dann Sakura hatte Ernst gemacht und Anzeige gegen ihn erstattet Mit ihrer und auch der Unterstützung von Romero war Kin bereit, gegen ihn auszusagen und so kam ein unschönes Ermittlungsverfahren auf Yusaku Ashaya zu. Die Familie Ashaya war zwar einflussreich, jedoch nicht so mächtig wie die gestärkte Kombination aus Izumi und Kaiba, was Yusaku bitter zur Kenntnis nehmen musste. Zwei Wochen war Kin nun schon in ihrem neuen zu Hause und sie fühlte sich sehr wohl und konnte sich von der Misshandlung ihres Vaters kurieren, nur ein Schmerz, der blieb immer noch, den jedoch würde ihr nur einer nehmen können…

Auch Pegasus und Salvia waren mittlerweile abgereist, da seine Firma nach ihm verlangte, außerdem wollte er seiner fast ganz freiwilligen Angetrauten deren neues Heim präsentieren. Salvia hatte nun das Briefe schreiben satt und Gefallen an diesen praktischen Dingern namens Bildtelefon gefunden, womit sie ihre Cousine auch jeden Tag anrief, auch Pegasus ließ es sich nicht nehmen, Seto jeden Tag zu fragen, wie es denn dem werdenden Daddy so ginge, zumindest solang, bis Seto konterte und ihm antwortete, dass er das wahrscheinlich bald selber wissen würde. (Unglaubliches Detail am Rande… daraufhin war Pegasus erstmal baff und wusste nicht mehr, was er sagen sollte *g*) Da der September Einzug gehalten hatte, hieß es für Mokuba nun auch wieder ab in die Schule, jedoch hatte er sich entschlossen, dass er hier auf Hokkaido das nächste Jahr absolvieren würde, da er gerne bei seinem Bruder und seiner Schwägerin bleiben wollte…

„Saki – chan, bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Du siehst schon so blass aus, seit ich bei euch bin. Du bist doch nicht etwa krank?“

Fragte Kin die Rosahaarige eines Morgens, Sakura musste leicht lachen.

„nein keine Sorge Kin, das ändert sich wieder. Das vergaß ich ganz zu erwähnen… ich erwarte ein Kind. Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern, bis es sich bei meinem Bauchumfang bemerkbar macht.“

„Oh wirklich? Gratuliere, wie weit bist du denn schon?“

Beglückwünschte Kin sie.

„Anfang zwölfte Woche sagt mein Arzt, nächste Woche habe ich wieder eine Untersuchung. Seto ist da sehr genau, dass ich immer zur Kontrolle gehe, er hat es sich wohl gemerkt, wie streng ich war, als er eine starke Grippe hatte.“

Erzählte Sakura, Kin musste lachen, sie konnte sich irgendwie schon vorstellen, wie es war, wenn Sakura Krankenschwester spielte. Immerhin war sie auch immer bei Verletzungen sehr vorsichtig gewesen, wenn sich bei der Rumtollerei – meist Romero – jemand verletzte.

„Es muss sehr schön sein, einen Mann zu haben, der sich so um einen sorgt, oder Sakura? Nicht nur um dich, sondern auch um euer Baby…“

Fragte Kin lächelnd, doch innerlich wurde ihr Herz wieder tonnenschwer, niemals würde sie so jemanden an ihrer Seite haben.

„Ja Kin, das ist es, aber jetzt entschuldige mich bitte, meine Mutter müsste jeden Augenblick nach Hause kommen und bislang konnte ich ihr noch nicht davon erzählen, dass sie Großmutter wird.“

Dann begab sich Sakura aber in das Wohnzimmer, wo auch ihr Vater bereits auf seine Frau wartete, währenddessen beschloss Kin, dass sie etwas frische Luft schnappen sollte…
 

>Ach Gott, warum mache ich mir das Leben nur selbst so schwer? Ich könnte mir wie jede andere normale Frau einen Freund suchen, einen Mann, der auch meine Liebe erwidern könnte, aber… warum habe ich mich ausgerechnet in IHN verliebt? Nicht, dass Romero kein liebenswerter Mensch wäre, aber, na ja, du weißt schon… er steht einfach nicht auf Frauen…<

Hing Kin ihren Gedanken nach, bis ein Geräusch neben sich sie aus dem Konzept riss. Verwundert sah sie zu dem Halbitaliener, der sich gegen einen nahe stehenden Baum gelehnt hatte.

„Na, Kin – chan? Warum hängst du denn am helllichten Tag deinen Tagträumen hinterher? Der traurige Ausdruck in deinen Augen sagt mir nichts Gutes.“

„Ach, es ist nichts Pmero, gar nichts… ich habe nur gerade von Saki – chan erfahren, dass sie ein Baby bekommt und na ja… ich gehe wieder an di Arbeit.“

Kin wollte schon wieder ins Haus zurück, doch Romero hielt sie sanft an ihrem Unterarm fest. Sie drehte sich in seine Richtung.

„Kin sei ehrlich, der Grund, warum du schon wieder so traurig aussiehst, der bin ich… das ist alles meine Schuld. Ich sollte wohl doch wieder nach Italien fliegen, das muss doch unerträglich für dich sein…“

Begann er, sie schüttelte jedoch den Kopf und meinte.

„Nein, das stimmt doch gar nicht… unerträglich war es für mich, als ich noch zu Hause war. Im Gegensatz zu hier wurde ich dort wie ein Putzlappen behandelt, sogar noch schlimmer. Hier bei euch ist man so nett zu mir, schon fast so wie zu einem Familienmitglied.“

„Nicht ohne Grund Kin – chan, immerhin kennen wir dich alle schon so lange und da Sakura dich hierher aufgenommen hat, bist du ein Familienmitglied geworden. Wir haben dich schon immer sehr gemocht und du warst auch immer die Bodenständigste der Ashayas, deine Brüder waren wüste Flegel… Kin?“

„Ja Romero?“

Fragte sie ihn, er sah kurz von ihr weg, da war etwas, was ihn schon die ganze Zeit beschäftigte.

„Warum… warum hast du es mir nie gesagt? Warum hast du mir nie gesagt, dass du mich liebst? Dirmi, sag es mir prego.“

Verlangte Pomero von ihr, beschämt sah auch sie zur Seite. Der Anblick, wie sie den Mann, den sie so sehr liebte, gesehen hatte, als er seinen damaligen Freund eng umschlungen geküsst hatte, es tat so weh in ihrem Herzen und doch war dieses Bild nun wieder ganz klar da. Auch hatte sie ihn oft mit diesem Michele gesehen, aber immer nur von weitem, weil sie sich dann von Romero entfernt hatte, damit sie nicht mit ihm reden musste… als das kam wieder in ihr hoch.

„Romero, normalerweise heißt es ja, dass der andere das spüren müsste, wenn er von einem Menschen geliebt wird, aber dich zog es leider an die Seite eines anderen, eines Mannes und da wollte ich dir nicht im Wege stehen… du weißt doch, dass ich sehr schüchtern sein kann und ich habe mich lange nicht getraut es dir zu sagen. Und als ich mich dazu durchgerungen habe… da war es zu spät, da hattest du dir schon diesen Italiener gesucht. Es war ein ziemlicher Schock für mich…“

Beichtete sie ihm, er ließ diese Worte auf sich einwirken.

„Dann war ich echt ein ziemlicher Idiot, da hatten Erika und Haruka Recht, aber sie haben mir nie gesagt warum… auch Salvia und Sakura haben immer geschwiegen, ihre Andeutungen habe ich nie verstanden. Ich war ein Esel…“

Meinte er schließlich, dann trat eine bedrückende Stille ein, nur noch das sanfte Rauschen des Windes war zu hören, der durch die mittlerweile bunt gefärbten Blätter der Bäume strich Kin fing sich als Erste wieder.

„Romero, was war können wir nicht mehr ändern, das müssen wir einfach akzeptieren… lässt du mich jetzt bitte wieder los? Ich möchte wirklich den anderen bei der Hausarbeit helfen, Makoto – san wollte auch einige ihrer Pflanzen im Gewächshaus umtopfen.“

Doch Romero hielt sie weiterhin fest, sein Blick gen Boden gerichtet, während Kin versuchte, über seine Nähe nicht die Kontrolle über sich zu verlieren. Ihr Herz raste wie es dies auch früher getan hatte, als sie bei ihm war und auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein leichter Rotschimmer ab. Es schien alles so einfach und doch war es in Wahrheit so kompliziert…

„Kin – chan, es tut mir so Leid…“

Brachte er nach einer Weile hervor, sie schüttelte wieder den Kopf.

„Das braucht es dir doch nicht, immerhin warst du mit ihm glücklich, das war doch die Hauptsache. Du warst glücklich, also war ich es auch…“

„Nein Kin, das ist gelogen und das weißt du selbst am Besten.“

Widersprach er ihr, jetzt konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und die ersten Tränen rollten über ihr zartes Gesicht.

„Du hast recht, das ist gelogen, ich hab mich schrecklich gefühlt… du und dieser andere, ich dachte, mein Herz zerspringt in tausend Stücke, ein paar Risse hat es sicher abbekommen. Ich dachte, wenn ich mich von dir und ihm fernhalte, dann würde ich dich vergessen und mich vielleicht in einen anderen verlieben, aber du warst immer so nett und einfühlsam, mit dir konnte man so viel Spaß haben… das konnte ich mit keinem anderen, nicht mal im Ansatz und so ging es all die Jahre hindurch. Wenn ich deine Cousinen gesehen habe, habe ich erfahren, was ihr wieder alles zusammen unternommen habt, ich wollte auch so gern dabei sein, zu Haus war ich nie so frei, aber ich konnte es nicht ertragen, euch beide zusammen zu sehen… ich wäre wieder heulend weggelaufen, so wie damals und wieder hättest du es nicht bemerkt, so wie damals…“

Die Worte und unterdrückten Gefühle sprudelten nur so aus ihrem Mund, genau wie die salzigen Perlen über ihre Wangen flossen, wie lange hatte sie dies schon unterdrückt? Wie oft hatte sie schon einsam in ihrem Bett gelegen und das Kopfkissen voll geweint? Zu oft, viel zu oft und nie hatte es etwas geändert, weil sie es nie demjenigen gesagt hatte, dem sie es hätte sagen sollen. Sie gab die Hände vor ihr Gesicht und versuchte, den Schmerz, den sie empfand, vor ihm zu verbergen, doch es misslang, er konnte es doch genau nach voll ziehen, wie sie sich fühlte, auch wenn ihm die Trennung von Michele um einiges leichter gefallen war, dennoch wusste er, wie sich ein gebrochenes Herz anfühlte. Er sah zu ihr hinab, dieser Anblick bereitete auch ihm Kummer und sein Herz wurde schwer, wusste er doch, wie süß sie aussah, wenn sie lachte, so wie früher… so unbeschwert, als sie nur Freunde waren und noch gemeinsam lachen und scherzen konnten. Doch die Zeit hatte sie heranwachsen lassen und auch Kins Gefühle wandelten sich von Freundschaft in Liebe, warum war es bei ihm nicht auch so gewesen? Es wäre alles ganz anders gelaufen, doch daran ließ sich nun nichts mehr ändern, auch wenn es ihn damals noch so sehr geschmerzt hatte, dass Kin sich auf einmal aus seinem Leben ausgeschlossen hatte und er nicht wusste warum….

Jetzt wusste er nur eins, er wollte nicht mehr, dass sie weinte, denn diese Tränen standen ihr nicht, hatten ihr noch nie gestanden und er hatte auch immer versucht, sie fröhlich zu stimmen. So lange, bis sie wieder gelacht hatte und er ihre fröhlichen dunkelblauen Augen strahlen sah.

>Was ist nur mit uns geschehen? Es ist schon fast eine Ewigkeit her, dass wir damals gemeinsam gelacht haben. Es kommt mir dennoch so vor wie gestern, weil es mich immer sehr glücklich gemacht hat und jetzt steht sie vor mir und wein sich meinetwegen die Seele aus dem Leibe, che incredibile! Wir kennen uns, seit ich denken kann und es schein mir immer so, als hätte uns nichts trennen können, dennoch war es so. Es ist schon einige Jahre her, dass wir uns so nahe waren, jetzt ist es nur deshalb so, weil ich sie nicht gehen lasse, obwohl meine Nähe so unerträglich für sie sein muss… Sie ist eigentlich eine wunderschöne Frau, doch die Natur wollte, dass ich mehr am Aussehen anderer Männer interessiert bin… bis vor kurzem wollte ich das auch noch, sehr sogar, aber… aber will ich das jetzt immer noch? Michele hat mich verlassen, weil ich einfach zu sehr der Familienmensch bin und nicht wie er alle links liegen gelassen habe. Weil ich es einfach nicht konnte, meine Zeit nur mit ihm zu verbringen, so wie er sich das vorgestellt hatte. Seit einigen Wochen bin nun wieder bei meiner Familie und ich genieße jede Minute mit ihr, ich könnte einfach nicht ohne sie sein. Wenn Michele dabei war, hat er sich oft gelangweilt, weil er nicht wusste, was er im schlimmsten Hinterland, so wie er Hokkaido immer nannte, anfangen sollte. Ich bin auch ein Mensch, der fröhliche Feste liebt und auch manchmal den Trubel der Stadt braucht, doch ich brauche genau wie meine Cousinen auch die Ruhe dieses Ortes. Das war auch der Grund, warum ich so oft in den Ferien hierher gekommen bin, da hatte Michele natürlich genug Zeit, sich einen anderen zu suchen, einen, der nur ihm allein gehörte…. So etwas will ich nicht mehr, ich möchte einen Menschen finden, der mich auch mit den Menschen teilen kann, die ich liebe und das wird schwer werden, oder auch nicht? Vielleicht gibt es schon jemanden, der es auf diese Weise mit mir aushalten könnte, doch ich liebe diesen Menschen nicht, denke ich… Aber seit wann bin ich denn der Mensch, der immer nur das tut, was er denkt? Ein Romero Vincello tut prinzipiell nur das, wozu ihn sein Herz verpflichtet…<

Ging es ihm durch den Kopf und er sah wieder hinab zu Kin, deren Tränen noch immer nicht versiegt waren. Er konnte und wollte das nicht mehr mit ansehen, so gab er seine Arme um sie und drückte sie zu sich an seinen Körper. Kin schlug überrascht die Augen auf und sah in seine dunkelgrünen Augen, in denen sie sehen konnte, dass in ihm gerade genauso viel Chaos herrschte, wie in den ihren, dennoch war sie nicht fähig, diese Nähe zu ertragen, mache er dies doch nur, damit sie nicht mehr weinte.

Sie drängte sich on ihm weg und wollte nun endgültig wieder ins Haus zurück, doch er fasst e sie an ihrer zierlichen Hand und drehte sie wieder in seine Richtung. Ohne genau zu wissen, was er da tat, fuhr er mit der anderen Hand schnell und dennoch sanft unter ihr schmales Kinn und zog sie zu seinem Gesicht, woraufhin er im nächsten Moment ihre Lippen mit den seinigen versiegelte….
 

Ob Sekunden oder Minuten vergangen waren, bis sie sich wieder voneinander lösten, das wusste keiner von beiden, das war ihnen auch egal. Völlig perplex sah Kin zu dem Halbitaliener, den sie doch so sehr liebte und von dem sie es am wenigsten erwartet hatte, dass er sie jemals küssen würde.

„Romero, warum? Warum hast du das getan?“

Forderte sie ihn auf, ihr eine Antwort zu geben, doch er zuckte nur etwas die Schultern.

„Non los so… mir war so, als müsste ich das tun, als wollte ich das, um dich weiter bei mir zu halten. Du bist eine belissima donna und ich will dich einfach nicht mehr weinen sehen, nicht meinetwegen, das hast du nicht verdient.“

„Dann war dieser Kuss also nur dazu da, dass ich aufhöre zu weinen? Mehr nicht?“

Der Vorwurf und die Enttäuschung in ihrer Stimme waren nicht zu überhören, gerade hatte sie noch gehofft, dass es ihm doch mehr bedeutet hatte, sie zu küssen, jetzt war sie schon wieder den Tränen nahe.

„Nein Kin, bitte hör mir zu… es war nicht nur das, das musst du mir glauben, aber ich kann dir wirklich so genau sagen warum. Mein Herz sagte mir einfach, dass ich das machen solle. Kin, gib mir etwas Zeit, ich bin im Moment auch sehr verwirrt, immerhin ist das gerade das erste Mal gewesen, dass ich eine Frau geküsst habe, die nicht mit mir verwandt ist, ehrlich gesagt mache ich das normalerweise nicht. Vielleicht ist es mir doch möglich, eine Frau zu lieben, dich zu lieben, ich weiß es nicht.. ich weiß nur, dass mich der Gedanke nicht glücklich macht, wenn ich mir einen neuen Freund suche, das behagt mir nicht, überhaupt nicht…“

Verlegen sah Kin zur Seite heiß das jetzt soviel, wie, dass sie doch noch Hoffnung schöpfen könnte? Dass Romero ihr doch einmal Zuneigung zeigen könnte? Es war irgendwie unwahrscheinlich, dennoch nicht unmöglich.

„Romero, wann oder wie kannst du wissen, dass du vielleicht doch etwas für mich empfinden könntest, etwas, das über bloße Freundschaft hinausgeht? Oh bitte, gib mir eine vernünftige Antwort, ich liebe dich doch so sehr und ich würde alles tun, um bei dir sein zu können. Romero, diese Ungewissheit ist noch unerträglicher, als die Gewissheit, dass du es nicht könntest.“

Flehte sie ihn an, doch zu einer plausiblen Antwort war er nicht fähig.

„Ich weiß es nicht Kin, ich wünschte, ich wüsste es… bitte, verzeih mir, scusarmi, prego.“

Bat er sie, doch diese Bitte konnte sie ihm nicht erfüllen. Entweder, er würde jetzt endlich mal sagen, dass er in der Lage war, sie zu lieben oder nicht. Sonst war er doch auch der große Romantiker der Familie und Beziehungsspezialist. Sie nahm ihren gesamten Mut zusammen, schluckte den Zweifel über das Wagnis, das sie gleich eingehen würde, hinunter und sah ihm wieder tief in die dunkelgrünen Smaragde.

„Entweder du bist jetzt endlich mal ein Mann und druckst hier nicht herum wie ein Muttersöhnchen oder ich muss dir ernsthaft auf die Sprünge helfen. Ich habe lang genug darunter gelitten, zu sehen, dass du jemanden anderen an deiner Seite hast, aber jetzt, jetzt bin ich nicht mehr bereit, dich gehen zu lassen. Wenn, dann musst du schon um deine Freiheit kämpfen, also verteidige dich, wenn du mich doch nicht lieben kannst.“

Jetzt war es Romero, der nicht recht wusste, wie ihm geschah, dann kaum hatte Kin geendet, spürte sie schon ihre schlanken Arme um seinen Nacken, ihren Körper so nah an seinem und ihre zarten Lippen auf den seinen, die ihn so leidenschaftlich und verzehrend küssten…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Die Wurzeln der Familie

28. Die Wurzeln der Familie – Extended chapter
 

Während Romero und Kin sich draußen im Garten „unterhielten“, war nun endlich Nagisa entlassen worden, Shirou brachte sie gerade ins Wohnzimmer. Sie hatte sich gut erholt, die Verbrennungen an ihrer Haut waren wieder geheilt und auch ihre Inneren Verletzungen waren sorgfältig behandelt worden. Sakura erwartete ihre Mutter schon ungeduldig, teils deshalb, weil sie frroh war, dass Nagisa auch wieder zu Hause war, tiels, weil sie ihr ja noch davon erzählen musste, dass sie ein Kind erwartete und wie sie es erware hatte, war Nagisa darüber mehr als geschockt. Man sollte vielleicht dazu sagen, dass es hierbei weniger um die Tatsache ging, dass Sakura jetzt ein Kind mit Seto Kaiba bekam, es war vielmehr dies, dass sie jetzt Großmutter wurde, immerhin fühlte sie scih bei weitem noch nicht so alt….

„Shirou, du wusstest doch garantiert schon länger davon. Warum hast du mir nichts davon gesagt?“

Wollte Nagisa nun von ihm wissen, nachdem sie sich abends auf ihr Zimmer zurückgezogen hatten. Kurz richtete er sich seine Brille, um nach den richtigen Worten zu suchen, dann antwortete er.

„Nun ja, natürlich wusste ich bereits davon, aber nach deiner Reaktion auf deren Heirat wollten weder ich noch sakura dich noch mehr aufregen, immerhin brauchtest du deine Ruhe. Unsere Tochter und unser Schwiegersohn freuen sich schon sehr auf unser Enkelkind, ich im Übrigen auch.“

„Unser Schwiegersohn… jetzt hat es ein Kaiba endgültig geschafft, in unsere Familie zu kommen. Ich weiß noch immer nicht, was ich davon halten soll…“

Meinte Nagis, sie hatte immer noch Zweifel.

„Nagis, ich habe auch nicht vergessen, was Gozaburo uns damals fast angetan hätte, doch Seto ist nicht so wie er. Zu Beginn war auch ich skeptisch, doch jetzt sehe ich mit anderen Augen und es ha sich herausgestellt, dass er mit dem Kaiba, den wir kennen gelernt haben, nichts gemein hat, nur den Namen. Du solltest vielleicht beginnen, ihn etwas näher kennen zu lernen, ihn so zu erleben wie er wirklich ist, nicht so, wie man es von allen Seiten hört… ich gebe zu, als Geschäftsmann ist er knallhart, ich bin bei vielen Besprechungen dabei und bin immer wieder von neuem überrascht, wie er es schafft, seine Ziele zu verwirklichen, doch diese Seite unterscheidet sich ganz enorm von dem, wie er innerhalb der Familie ist…Sakura hat die richtige Wahl mit ihm getroffen, auch sie ist nun endlich erblüht, ich bin stolz auf sie.“

Nagisa ließ sich diese Worte durch den kopf gehen, im Gegensatz zu ihr hatte ihr Mann eine sehr gute Menschenkenntnis, die er von seinem Vater geerbt hatte und die er wiederum an seine Tochter weitergegeben hatte. Sie erinnerte sich auch daran, wie schwer sie es damals gehabt haben, als sie heiraten wollten und wie sehr sie darunter gelitten hatte, dass ihre Eltern Shirou nie als gut genug angesehen hatten. Das wollte sie ihrer Tochter ersparen, auch wenn diese Erkenntnis erst reichlich spät kam.

„Du hast Recht, ich lasse mich mal wieder nur von Vorurteilen leiten, was sich schon oft als nachteilig herausgestellt hat, aber trotzdem, ich bin noch keine vierzig und werde schon Oma. Wenigstens da hätte sie noch ein paar Jahre warten können…. Aber ich will mich nicht beklagen, es hätte auch ganz anders kommen können.“

Shirou sah zu seiner Frau, diese dankte gerade dem Himmel, dass sie Sakura als Tochter hatten, deren Teenagerjahre ohne Skandale wie Drogenkonsum, starker Alkoholismus oder Ähnlichen vorbei gegangen waren.“

„Um ehrlich zu sein Nagisa, dazu hätte Sakura die Veranlagung und der Wille gefehlt, aber die Tatsache, dass du nur eine erwachsene Tochter hast, liegt eher an dir.“

Nagisa sah gedankenverloren zum Fenster hinaus, da war was Wahres dran.

„Ja, das stimmt, immerhin musst du zugeben, dass wir Sakura nicht die besten Eltern waren und ich hatte Angst, dass wir wieder Fehler machen, aber jetzt hilft es auch nichts mehr, dem nachzutrauern, was nicht mehr sein kann…“

„Hm, was nicht mehr sein kann? Ich denke, dies ist nicht ganz die richtige Wortwahl, immerhin könnte dies sehr wohl noch sein… und glaub mir, so viel haben wir gar nicht falsch gemacht, das einzige, was wir hätten unterlassen sollen, war dies, dass wir versucht haben, Sakura zu etwas zu machen, was sie nicht sein konnte. Sie konnte nicht so ein aufgedrehtes Kind wie die anderen sein, es war wider ihrer natürlichen Veranlagung, sie hatte dafür ganz andere Stärken und die wichtigste ist wohl ihre Verbundenheit und Liebe zu ihrer Familie.“

Sie wirbelte zu ihm herum, das konnte jetzt aber nicht sein Ernst sein, hatte er seine Andeutung wirklich so gemeint wie er es gesagt hatte? Bei Shirou musste man oft zwischen den Zeilen lesen, das hatte sie in den einundzwanzig Jahren, die sie nun it ihm verheiratet war, gelernt.

„Shirou, sag bitte soe etwas nicht, ich meine wir werden bald Großeltern…“

„Wie du meinst meine liebe, aber an mir solls nicht liegen…“
 

Seitdem waren nun einige Wochen vergangen und es war Ende Dezember geworden, der Schnee hatte eine dicke Schicht über die Wiesen und Felder von Hokkaido gebreitet und die ohnehin kühlen Temperaturen auf der japanischen Insel waren unter den Nullpunkt gesunken.Im Hause Izumi herrschte Ausnahmezustand, da fast alle Bediensteten damit beschäftigt waren, das Anwesen festlich für die kommenden Feiertage zu schmücken, kein leichtes Unterfangen bei so einem riesigen Gebäudekomplex und der Tatsache, dass ein gewisser Halbitaliener es den armen Hausmädchen ziemlich schwer machte, da es ihm wie jedes Jahr noch nicht genug erschien. Romero hatte sich entschlossen, dass er seinen Hauptwohnsitz nun auch nach Japan verlegte, die Firma leitete er hervorragend von Übersee aus und hier hatte er alles, was er brauchte, vor allem seine Familie, die ihm während seiner Zeit in Italien sehr gefehlt hatte.

Das ganze Haus war ein einziges Glitzermeer und draußen hatte Mokuba schon einige Schneemänner und andere Gebilde fabriziert, von denen aus er liebend gerne Erika und Haruka mit Schneebällen bombardierte. (Na die Schneeballschlacht könnt ihr euch wahrscheinlich vorstellen…) Vor allem die große Halle erstrahlte im hellen Glanz, würden doch in ein paar Tagen sämtliche Familienmitglieder von rund um den Globus hier erscheinen und gemeinsam Weihnachten feiern… Zumindest fast alle, denn Hirai lag noch immer im Koma und die Ärzte hatten die Hoffnung nun endgültig aufgegeben, dass er noch einmal erwachen würde, was die freudige Stimmung natürlich trübte. Bereits heute sollten die ersten kommen und zwar aus Amerika…

Im Wohnzimmer befand sich ein großer Kamin in dem nun ein wohliges Feuer brannte. Natürlich gab es in dem Anwesen auch eine Zentralheizung, doch ein bisschen zusätzliche Wärme konnte nicht schaden und mit dieser Einstellung hatte es sich eine wärmende Mutter dort bequem gemacht. So sehr sie die Bäume und Wälder auch mochte wenn sie majestätisch in den Himmel ragten und fast unbezwingbar erschienen, doch jetzt schätzte sie die Hitze der Fichtenscheite im Ofen mindestens genauso, genau wie deren leises Knistern und das Prasseln des Feuers. Sie hatte die augen geschlossen und lauschte, sodass sie es nicht mal bemerkte, dass sich jemand neben ihr nieder gelasen hatte. Erst, als sie einen sanften Kuss auf ihrer rechten Wange spürte, öffnete sie die Augen wieder und lächelte ihren Mann glücklich an.

„Na Liebling, tut euch die Wärme gut?“

Fragte Seto sie und ließ seine Hand auf Sakuras Bauch sinken, mittlerweile war sie im sechsten Monat und ihr Bauchumfang hatte zugenommen. Sie nickte stumm und gab ihm einen sinnlichen Kuss, den er nur allzu gerne erwiderte und sich schnell in ein zärtliches Zungelspiel umwandelte. Nie hätte Seto gedacht, dass es mal so kommen würde, dass er jemals so glücklich und verliebt in einer Frau sein könnte, dass er es genoss, mit zu erleben, wie sein Kind in ihr heranwuchs und schon den Tag herbeisehnte, an dem er es zum allerersten Mal in den Händen halten würde… doch es war so und um nichts in der Welt würde er dieses Glück wieder hergeben. Nach einer Weile lösten sie sich wieder von einander, über Sakuras Lippen huschte ein Schmunzeln.

„Spürst du das Seto?“

Fragte sie ihn und legte auch eine Hand auf ihren Bauch, er nickte.

„Ja Schatz, unser Baby scheint sich ein bisschen vernachlässigt zu fühlen, so wie es strampelt. Ist wohl eifersüchtig, dass du dich nur auf seinen Papa konzentrierst.“

Sakura schüttelte den Kopf, das glaubte sie wieder nicht.

„Ich denke eher, es möchte dich begrüßen, immerhin fängt es meist zu treten an, wenn es deine Hand spürt. Ich kümmere mich immerhin 24 Stunden darum, es verlangt auch mal nach dir. Es wird bestimmt mal sehr an dir hängen…“

„Na das will ich aber auch stark hoffen, immerhin bin ich sein Vater…aber wie es aussieht muss er jetzt schon seinen Willen durchsetzen.“

„Nun ja, der Kleine hat die Hälfte deiner Gene, was erwartest du also? Mich überrascht das eher weniger, wenngleich ich zugeben muss, dass du bei Weitem nicht mehr so stur bist wie alle sagen und das ist auch gut so“

„Was ich erwarte? Ich weiß auch nicht, ich bin froh wenn unser Sohn gesund ist und seine Mutter mit dazu.“

Dann entschloss sich Seto aber, sich wieder damit zu beschäftigen, seine Frau mit sanften Küssen zu verwöhnen, bis nun endlich Pegasus und Salvia kamen.
 

„Sakura, hier hängt viel zu viel Deko herum… war das etwa wieder unser Möchtegernitaliener Romero?“

War die Begrüßung der Rothaarigen, während es ihren Mann sehr gefiel.

„Salvia – darling, es ist Christmas, da soll es doch so sein…wonderful.“

Wie es schien, waren sie sich noch immer in vielen Dingen nicht einer Meinung, doch das störte die beiden nicht. Sakura und Seto hießen sie Willkommen, auch Kasumi und Pablo trafen bald mit den Zwillingen ein. Und kaum hatten sie die anderen gesehen, ging es auch schon wieder nach draußen, wo sie Mokuba dazu überredeten, gemeinsam ein Schneehaus oder so was Ähnliches zu bauen, Hauptsache, man konnte dann reinkriechen. Das fröhliche Gelächter der drei konnte man bis ins Haus hören, wo die erwachsenen sich lieber eine Tasse Tee und Weihnachtsplätzchen schmecken ließen.

„Ach, es tut so gut, hier wieder mal das Gelächter fröhlicher kinder zu hören. Es ist schon so lange her, dass ihr klein wart und draußen im Schnee gespielt habt.“

Erinnerte sich Makote, da stimmte Kasumi zu.

„Ja, das war mir immer die liebste Jahreszeit, vor allem wenn Shirou uns immer eine Rampe fürrs Schlitten fahren gebaut hat. Da ist man immer so herrlich weit gesrungen.“

„Ja und die Bruchlandung im schnee war auch immer vorprogrammiert, ich habe euch immer und immer wieder gesagt, dass das zu gefährlich ist und dann…“

Fing Hiromi an, doch den Satz beendete Shirou.

„…dann hat dir Kanna dich immer mit einem schneeball abgeschossen und habt euch gegenseitig bombardiert bis ihr nässer wart als Kasumi und ich.“

Das entlockte Erika aber jetzt ein empörtes

„Was?! Aber Mama, du hast doch immer gesagt, dass Schneeballschlachten viel zu gefährlich sind und Schlitten fahren auch…“

„Und trotzdem habt ihr das gemacht und tut es heute noch, also nicht aufregen meine Kleine.“

Gab Hiromi zurück, da konnte Erika nicht widersprechen, immerhin gab es im Winter nichts Schöneres als seiner großen Schwester Schnee in den Nacken zu füllen und sich dann lachend davon zu machen. Das ließ sie kichern, Haruka wusste nur zu gut, warum, aber sie war ja auch nicht besser, Salvia und sie gleichen immer einem Schneemonster, wenn sie abends müde vom vielen Herumtollen nach hause kamen.

Romero grinste seine rosahaarige Cousine an.

„Na da waren wir beide doch direkt brav oder Sakilein? Wir haben uns mit Schneefiguren begnügt…“

Sakura nickte verschmitzt, ihre restlichen Cousinen waren da aber anderer Meinung.

„Brav? Aber nur so lange, bis ihr angefangen habt, Schneeforts zu bauen, deren Mittelkern aus Eis bestand und ihr uns dann von dort aus fertig gemacht habt. Die Figuren waren ja hübsch, aber eure Festung wurde jedes Jahr uneinnehmbarer…. Eigentlich steht ja noch eine Revanche aus, aber ich glaube, wir verzichten darauf. Aber nur Saki zuliebe.“

„Oh, ihr seid zu gütig…“

Meinte Sakura lächelnd, über diese sarkastische Bemerkung verfielen alle in Gelächter….

Am Abend sah Seto seine Frau verwundert an, als er feststellte, dass sie ihren Mantel anzog. Wollte sie etwa noch einmal raus?

„Liebling, wohin willst du denn noch? Es ist schon dunkel draußen?“

Fragte er sie, sie sah ihn überrascht an.

„Oh Seto, habe ich dir das etwa noch nicht gesagt? Ich werde auch schön langsam vergesslich…“

„Was gesagt? Etwa was Wichtiges?“

„Ja, schon wichtig… weißt du, das ist so, jedes Jahr am Abend vor Weihnachten geht unsere Familie zu unserem Haustempel um dort zu beten. Das ist eine alte Tradition.“

Erklärte sie ihm, das hatte sie ihm wirklich noch nicht erzählt und er wollte mehr darüber wissen, was sie an seinem interessierten Blick auch erkannte.

„Es ist ein stilles Gebet, in dem wir uns das erbitten, was wir uns am meisten wünschen und uns ersehnen, wie schon die Generationen vor uns. Das hat etwas mit der Entstehung unseres Clans zu tun. Möchtest du die Geschichte hören?“

„Ja sehr gerne Sakura .“

„Also, über die Gründung unserer Familie wird eine alte Geschichte überliefert, sie handelt von einem Samurai… Als vor einigen hundert Jahren die Bürgerkriege endlich ein Ende genommen hatten, kehrte ein junger Krieger endlich wieder in seine Heimat zurück. Er hatte lange Zeit an der Front gekämpft und sein Dorf seit Jahren nicht mehr gesehen. Er war mpde und ausgelaugt, der Krieg hatte ihm viel Kraft abverlangt und es sollte noch schlimmer kommen. In seiner Abwesenheit war das Dorf völlig zerstört worden, es gab nur noch einige wenige Ruinen, kein Mensch war weit und breit zu sehen… alle waren geflohen oder haben ihr Leben gelassen, es soll ein Szenario des Schreckens gewesen sein, immerhin hatte der Samurai schon genug Chaos und Tod gesehen, doch es half nichts. So zog er weiter, der Winter war schon teilweise herein gebrochen und die Kälte erschwerte seine Reise. Eines tages ließ er sich erschöpft unter einem Baum nieder, einer noch recht jungen Eiche, doch der eisige Wind wurde schon etwas von ihr abgehalten. Er wollte schon wieder weiter ziehen, als er auf einmal ein ungewöhnliches Geräusch hörte. Es klang wie ein leises Schluchzen, also folte er dem Geräusch bis er schließlich eine junge Frau vorfand, die weinend vor den Ruinen eines abgebrannten Hauses niedergesunken war. Auch wenn ihre Kleider in einem erbärmlichen Zustand waren und auch ihr Gesicht vom Ruß und Tränen verschmiert war, er verliebte sich sofort in diese Frau. Als er sie sah, da wurde ihm eines klar, wenn er noch weiter ziehen würde, so würde sich nie etwas an seinem Elend ändern und er würde immer weiter vor seiner zerstörten Existenz fliehen und das wollte er nicht mehr. Die Frau hatte sich während der Überfälle auf ihr Dorf in den benachbarten Wäldern versteckt, so wie es ihre Eltern ihr befohlen hatten. Als sie wiederkam hatte auch sie nur noch ihre Leichen entdeckt und sie wie auch die anderen Dorfbewohner zur letzten Ruhe gebettet. Der Samurai kniete sich zu ihr nieder und wischte ihr sanft die Tränen weg, sie sah verwundert zu ihm, doch er forderte sie nur auf, ihm zu folgen, bis sie auf ein abgebranntes Feld kamen, unter ihren Fp0en war noch Asche, es schien alles abgestorben zu sein, doch er ging zu einer bestimmten Stelle und wischte die Asche beiseite. Darunter kam eine noch unversehrte Pflanze hervor, eine kleine zerbrechliche Blume und durch diese s Zeichen Leben beschlossen die beiden, an dieser Stelle einen Neuanfang zu starten, denn so sehr das Feuer auch gewütet haben mag, es kann aus dessen Asche doch wieder neues leben hervorgehen… An der Stelle, an der vor vielen Jahren die Blume erblüht haben soll, steht nun heute der Tempel, den die beiden zusammen mit ihrem neuen Hof erbaut haben. An diesem ort haben unsere Vorfahren Hoffnung geschöpft und ihren Traum von einem Neuanfang verwirklicht und genauso gehen wir jedes Jahr dorthin um unsere Wünsche und träume an diesem Ort zu erbitten. Ich denke auch, dass heuer wieder einige ihre Wünsche auf einen kleinen Zettel schreiben und ihn an der großen, alten Eiche – Opas Lieblingsbaum - befestigen. Neben der Wappenblume ist sie das Symbol unserer Beständigkeit und das Zeichen, dass wir noch wissen, wo unsere Wurzeln sind.“

„Na dann lass uns gehen Liebes, uns alle…“

Seto nahm seine Frau an der Hand und gemeinsam machten sie sich auf zum Tempel…
 

Das Frühstück und das Mittagessen verliefen am nächsten Tag wie schon das Abendessen am Vortag chaotisch, denn jetzt wo wieder alle – fast alle – da waren, verfiel jeder wieder in seine üblichen kleinen gut gemeinten und Laune bringenden Streitereien mit anderen Familienmitgliedern, vor allem Salvia und Haruka hatten es mal wieder aufeinander abgesehen. Pegasus hielt es da für besser, sich raus zu halten, er wusste ja, dass seine Frau es nicht böse mit ihrer Cousine meinte und sie sich schon die ganze Zeit darauf gefreut hatte, Haruka aufzuziehen. Er selbst wurde nämlich von den Zwillingsschwestern belagert, da sie es zwar endlich akzeptiert hatten, dass er nicht der Weihnachtsmann ist, aber sie jetzt von der idee besessen waren, dass er immerhin mit Santa Claus verwandt sein könnte. (Diesen Floh hatte ihnen ein gewisser braunhaariger Firmenchef ins Ohr gesetzt, der sich nun mächtig ins Fäustchen lachte…) Nach dem Essen aber wurde es den beiden Mädchen zu blöd und sie gingen wieder nach draußen spielen, es hatte über Nacht wieder etliche Zentimeter geschneit und auch jetzt begann es wieder leicht zu schneien, das ideale Wetter für Heilig Abend also. Mokuba wollte sich eigentlich auch nach draußen gesellen, als Romero ihn noch schnell an der Schulter erwischte, bevor der kleine Wuschelkopf aus dem Zimmer stürmen konnte.

„Mokuba, ich hätte da eine Frage… würdest du mir die Ehre erweisen und mir beim Schmücken des Weihnachtsbaumes behilflich sein?“

Mokuba sah ihn mit großen Augen an und erwiderte.

„Aber makoto hat doch gesagt, dass das sonst nur ihre älteren Enkelkinder machen…. Ich bin doch gar nicht…“

Doch da unterbrach ihn der Schwarzhaarige und fuhr ihm durchs Haar.

„Ach Quatsch, certo darfst du helfen, du bist ein vollwertiges Familienmitglied genau wie dein Bruder, Pegasus und Kin auch. Wir sind doch gleich, durch unsere Adern fließt dasselbe rote Blut oder ist das bei dir anders?“

Mokuba schüttelte den kopf und strahlte ihn an. Dann meinte er jubelnd.

„Klar helfe ich dir Romero, ich liebe es, den Weihnachtsbaum zu schmpcken… das habe ich auch immer gemacht, als Seot und ich noch allein in der Villa gewohnt haben und es hat mir tierisch Spaß gemacht. Es wäre zwar noch schöner gewesen, wenn Seto auch öfter dabei mitgeholfen hätte, aber na ja…“

„Oh, was höre ich da, Seto hat sich gedrückt? Na, dann werden wir ihn wohl zwangsverpflichten, damit er das nachholt. Ich denke, er wird sich mal eine Weile von seiner Frau entfernen können…“

Und schon machten sich die beiden mit Seto im Schlepptau daran, die riesige Tanne zu dekorieren. Besonders wurde es dann aber, als Erika diesen historischen Moment festhalten wollte und die drei zu tun hatten, dass sie die Lilahaarige und ihren dämlichen Fotoapparat wieder loswurden, während Sakura und Makota dieses Schauspiel lachend mit ansahen.

>Es ist so schön, wenn Weihnachten ist, ich habe dieses Fest schon immer gemocht. Wenn alle zusammen sind und gemeinsam lachen, wenn die Geschenke geöffnet werden und Rika zusammen mit Kari stolz präsentieren, was ihnen Babbo Natale gebracht hat. Ich bin mir sicher, Mokuba wird auch wieder wie ein Honigkuchenpferd strahlen, bei seinem Geburtstag war er auch schon so und es war wunderbar, ihn so glücklich zu sehen. Ich hoffe nur, dass Seto es auch genießt, immerhin ist es das erste Weihnachtsfest seit langem, dass er nicht nur allein mit seinem Bruder verbringt, aber ich denke, es gefällt ihm auch. Unsere Familien haben sich gut miteinander verbunden und darüber bin ich wirklich froh. Zu Beginn hatte ich schon noch ein bisschen Angst, dass es Reibereien geben würde, doch Seto und Mokuba wurden gut aufgenommen und auch die beiden haben meine Familie akzeptiert… eigentlich habe ich mir dieses Jahr gar nichts Spezielles gewünscht, das Einzige was mich wirklich glücklich machen würde wäre es, wenn Großvater dabei sein könnte und er wieder gesund wäre. So, wie ich es auf meinen Zettel geschrieben habe, der nun auf Opas Lieblingsbaum hängt…<

Ging es Sakura durch den Kopf, dann beschloss sie aber, dass sie Erika die Digicam wegnahm, die Batterie zeigte ohnehin schon minimale Power an.

„Du darfst heute Abend noch genug fotagrafieren, schone die arme Kamera bitte etwas, so kurzfristig kann ich sie nicht reparieren.“

Bat Sakura ihre Cousine, diese nickte kurz und bewegte sich dann richtung Tür.

„Okay Sakilein, ich schau mal zu Mama und meinen Tanten, immerhin haben die gesagt, dass sie heute noch ein paar Leckerein backen wollen und ich will die Glasur kosten. Ist noch jemand dabei?“

Und schon waren zwei schwarzhaarige junge Herrn verschwunden, doch wer schmpckte nun weiter? Seto und Sakura sahen einander an.

„Tja, ich schätze, wir dürfen weitermachen…“

Meinte Seto, doch da meldete sich jemand hinter ihm.

„Oh Kaiba – boy, schone deine Frau ein wenig, ich helfe dir gerne, ich liebe Dekorieren. Was glaubst du denn, wie es auf meiner burg aussieht?“

Bot sich Pegasus bereits mit Kugeln in der Hand an.

„Na ja, wahrscheinlich nicht ganz so glitzernd wie hier, immerhin hat Salvia doch gesagt, dass sie so viel Zeug nicht mag.“

War Setos Vermutung, während er die Kugeln verteilte, Pegasus schüttelte amüsiert den Kopf und erwiderte dann.

„No, bei weitem nicht… ich bin Amerikaner, bei mir sieht es noch schlimmer aus. Salvia – darling sagt oft Dinge, die sie nicht so meint, sie will nur nicht zugeben, dass es ihr gefällt. Stimmt doch, oder Sakura – darling?“

„Sie gibt eben nicht gern eine Schwäche zu, auch wenn es eigentlich gar keine ist.“

Und so verging dann auch der Nachmittag….
 

Da die Familie mittlerweile in die Sparte „multikulturell“ fiel, verzichtete man auf ein japanisches Essen und servierte lieber gu durchgebratenen, saftigen truthahn, der zur Erleichterung einiger weniger nicht mit den Stäbchen gegessen werden musste. Pegasus schaffte es nämlich immer noch nicht, mit den Dingern umzugehen und wie es den Anschein hatte, würde das auch weiterhin so bleiben, denn entweder verlor er sein Essen oder gleich ein Stäbchen mit dazu, was natürlich irre komisch aussah. Ausnahmsweise passierten mal keine größeren Missgeschicke, was vor allem die älteren Mitglieder verwunderte. Sie kannten ihre Kinder und obwohl sie oft so perfekt schienen, konnten sie auf der anderen Seite doch genauso tollpatschig sein, doch heuer kleckerte Romero nicht einmal mit der Soße auf sein Hemd. Als Nachtisch wurden die am Nachmittag gebackenen Leckereien serviert, worunter sich natürlich wieder vile Sachen mit Schokolade befanden und von allen mit Genuß verzehrt wurden. Mitlerweile war es spät geworden schön langsam wurde es Zeit für die Bescherung, also machten sie sich auf zum nun vom Licht unzähliger Kerzen erleuchteten Tanne, allen voran die Kleinen, die es kaum noch erwarten konnten, zum Christbaum zu kommen.

Daraufhin folgte nun die Verteilung und ein Meer aus Geschenkpapier und Geschenkband, das nun seinen Zweck erfüllt hatte.neben dem Blitzlichthagel von Erikas Digicam war der Raum von fröhlichen menschen erfüllt, auch wenn ihnen alle ein Wunsch verweigert worden war, zumindest dachten sie das….

Nach einer Weile konnte man langsame Schritte am Gang vernehmen, dennoch zu leise, als dass einer davon Notiv nahm. Auch das damit verbundene „tock – tock“ – Geräusch nahm keiner wahr. Erst als sich langsam die Schiebetür zur Halle öffnete, verstummten einige und sahen zur Schiebetür. Wer konnte das nur sein? Ihren Bediensteten hatten sie doch schon am Abend des Vortages frei gegeben, damit auch diese etwas von Weihnachten hatten. Kin war zwar gerade aus dem Raum raus, doch bei der anderen Tür und außerdem wollte sie doch eine frisch gefüllte Schale mit Keksen aus der Küche holen. Das nächste, was sie sahen, war ein Stock, wahrscheinlich aus Eichenholz, dann eine sich darauf gestützte Hand. Wer konnte das sein? Die Person trat in den Raum und nun verstummten alle schlagartig, als sie den älteren Mann im Türrahmen erkannten. Das war doch nicht möglich…
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Besuch aus Domino

29. Besuch aus Domino
 

Das Weihnachtsfest ist freudiger als erwartet vorüber gegangen und der Frühling hat nun Einzug gehalten, um ehrlich zu sein, es stand schon der Sommer vor der Tür. Vielleicht fragt ihr euch jetzt was ich mit freudiger meine, nun, das ist ganz einfach erklärt. Die Person, die damals in den Raum getreten war, war niemand geringerer als Hirai Izumi gewesen. Es war wie ein Wunder, doch er war aus dem Koma erwacht und wollte unbedingt noch am selben Tag zu seiner Familie. Ihr könnt euch die Freude der Familienmitglieder sicher vorstellen, immerhin hatten sie einen der wichtigsten Menschen ihres Lebens wieder…

Sakura war gerade dabei, ihre Mailbox zu entleeren, als sie eine sehr interessante Nachricht fand. Der Absender war ihr nicht unbekannt, es überraschte sie nur, ausgerechnet von ihr was zu hören. Sie öffnete die Nachricht und las sie sich durch, ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Dann ging sie mit der Mouse weiter rauf in die Menüleiste und machte sich daran, zu antworten.

„Seto, wir bekommen Besuch.“

Meinte sie wenig später vergnügt, Seto sah von seinem Schachspiel mit Shirou auf.

„Ach ja? Von wem denn, kommt etwas die weißhaarige Nervensäge mal wieder?“

„Wollte er neugierig wissen, Shirou musste sich ein Lächeln verkneifen, sein Schwiegersohn konnte diese Bezeichnung noch immer nicht lassen, obwohl sie nun über ein paar Ecken miteinander verschwägert waren.

„Nein, , außer natürlich, einen der beiden ist langweilig, dann sehen wir sie früher wieder…. Nein, dieser besuch kommt aus Domino.“

Erwiderte ihm Sakura, Seto verzog den Mund, ihm schwante Übles.

„Aber nicht die… die sollen uns in Ruhe lassen, vor allem dich. Du hast doch jetzt genug um die Ohren mit Koshirou.“

„Doch, genau die und bitte, sieh mich nichts so an, es ist doch schön, sie mal wieder zu sehen und das in deinem Fall mal ganz ohne dem Nebenaspekt, dass irgendeine dunkle Macht die Menschheit bedroht. Und mach dir keine Sorgen um mich und den Kleinen, es ist alles in bester Ordnung. Aber so wie ich sie kenne, wollen sie ihn doch auch mal sehen“

Seto sah sie verwundert an, der letzte Satzteil des ersten Satzes machte ihn ein wenig stutzig.

„Liebes, woher…“

Wollte er sie fragen, doch sie legte ihm ihren Zeigefinger auf seine Lippen.

„Zerbrich dir bitte darüber nicht den Kopf, du weißt doch, alles was man weiß, kann man einem nicht mehr nehmen und es gab gewisse Beweggründe in dem Sektor Magie und Duel Monsters genauere Nachforschungen anzustellen. Ganz ausschlaggebend waren dabei diese ungewöhnliche blaue Pyramide, die mal aus deinem Duelldom erscheinen sind, aber auch all diese realen Monster, die damals aufgetaucht sind, als dieses merkwürdige Farbspiel und die Orichalchossiegel aufgetaucht sind… aber konzentriere dich lieber auf das Spiel, ich weiß doch, wie ungern du verlierst. Ich bin jetzt wieder bei unserem Sohn, voraus gesetzt, seine Urgroßmutter gestattet es mir,“

Dann begab sie sich wieder ins Wohnzimmer, wo sich ihr kleiner Engel mit Makoto befand. Zurück ließ sie einen sichtlich verwirrten Ehemann, der zu Shirou blickte.

„Sie weiß eindeutig viel zu viel…“

„Wem sagst du das mein Sohn? Als ihr Vater musste ich das schon viel früher erfahren…. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird mein Zweites genauso“ (Yep, ihr habt richtig gelesen, Sakuras Eltern haben sich doch noch dazu entschieden noch ein Kind zu bekommen. Irgendwie krass, aber mittlerweile kennt ihr die Familie doch schon…)
 

„Hey Leute, seid ihr euch sicher, dass dieser Riesenschuppen hier die richtige Adresse ist? Ich kann mir das nicht vorstellen…“

Konnte man es von einem braunhaarigen jungen Mann hören, dem gerade die Kinnlade runter gefallen war, als er das altehrwürdige Anwesen vor sich erblickte. Hier gab es alles, eine hohe Schutzmauer, ein großes hölzernes Tor, das dem Besucher gleich den Eindruck vermittelte, dass er den Boden einer mächtigen Familie bildete, dann einen lang gezogenen Weg aus weißem Kies, der von penibel angelegten, blühenden bunten Blumenbeeten gesäumt war, und und und…

„Klar Alter, das ist schon die richtige Adresse, ich habe Roland extra noch mal gefragt. Ich habe doch gesagt, dass es uns die Schuhe ausziehen wird, wenn wir das Anwesen sehen. Ich war schon sprachlos, als ich die Beschreibung von dem Sonnenbrillentyp gehört habe.“

Meinte der blonde und klopfte seinem Freund auf die Schulter.

„Jungs, wir sollten endlich mal durch das Tor gehen, sonst hält man uns noch für gaffende Touristen. Die Leute sehen uns eh schon so misstrauisch an.“

Forderte nun die brünette Frau von den anderen, ihr Begleiter gab ihr Recht.

„Ja Tea hat Recht, lasst uns reingehen, man erwartet uns bestimmt schon… hoffe ich zumindest. Könnte ja auch sein, dass unser Lieblingsdrache nicht so begeistert von der Idee war. Aber Sakua sagte ja, dass sie sich freut, das reicht schon“

„Ach was, nur nicht so schüchtern. Wenn hier im Garten schon so zierliche und vor allem wunderschöne Blumen blühen, dann bin ich mir sicher, dass sich im Inneren des Anwesens auch noch einige Exemplare befinden…“

Und schon schob der Schwarzhaarige sie durch die Tür, er hatte gerade die Fährte von sßßen Single – Frauen aufgenommen. (Yo, wer könnte das nur sein? *g*)

Der letzte der Gruppe betrachtete sich indes immer noch die Architektur des Gebäudes, bis er bemerkte, dass die anderen schon den halben weg rauf waren und lief ihnen hinterher.

„He, wartet auf mich, ihr könnt mich doch nicht so einfach allein lassen. Das wäre echt so was von gemein!“

„Na dann reiß dich mal vom Anblick der ollen Mauer los und komm, bevor es dunkel wird.“

Und schon legte der Weißhaarige noch einen Gang zu, er hasste die Dunkelheit wie die Pest, hatte er doch lange genug einen bösen Geist in sich getragen..

Gesagt, getan, jetzt standen sie also vor der Haustür und wurden von einer freundlichen Bediensteten empfangen, die ihnen den Weg in den hinteren Garten wies, wo sich deren Gastgeberin aufhielt. Unterwegs staunten sie immer mehr, wie vornehm und vor allem edel alles eingerichtet war. Seto und Sakura saßen indes auf einer kleinen Mamorbank im Garten. Sie hatte sich an seine breite Schulter gelehnt und in ihren Armen hielt sie ihren in eine flauschige Decke gewickelten Sohn, sie sah entspannt dem Spiel des Windes zu, der die Blätter zum Rauchen und Rascheln brachte, Seto wiederum beobachtete lieber seine Geliebte und gab schützend seine Arme um sie. Sie sah zu ihm auf als er sanft mit seinen langen schlanken Fingern unter ihr Kinn fuhr und es leicht anhob, ein leichtes lächeln huschte über ich Gesicht und schon im nächsten Moment berührten sich ihre Lippen sinnlich. Sie hatten zwar eigentlich nicht vor, dan Kuss so schnell zu beenden, was aber dann doch geschah, als sie ihnen sehr bekannte Stimmen vom Haus her hörten und sich umdrehten. Von Seto war ein Grummeln zu hören, die störten wirklich immer. Sakura legte sanft ihre Hand auf seinen Unterarm um ihn wieder zu besänftigen, dann wurden sie aber auch schon lautstark von einem blonden und einem braunhaarigen jungen Mann begrüßt.

„Hallo ihr zwei, oder noch bisser ihr drei! Lange nicht gesehen. Was geht ab?“

Joey und Tristan waren als Erste bei dem Ehepaar, Sakura musste lachen. ,

„Hallo ihr zwei, schön euch wieder zu sehen, aber deshalb hättet ihr doch jetzt nicht so rennen brauchen…“

Auch die anderen vier waren nun angekommen, Tea war natürlich sofort begeistert von der Gartenanlage, dann erblickte sie jedoch das schlafende Kind in Sakuraa Armen.

„Wow Sakura, du hast es hier ja echt wunderschön, ich kann gut verstehen, dass du nicht mehr in Domino wohnst… oh, ist das da etwa euer Sohn?“

„Vielen Dank Tea, auch wenn es nicht vorrangig die Umgebung war, warum wir jetzt hier auf Hokkaido leben. Aber sag mal, müsstest du nicht eigentlich in Amerika auf einer Tanzschule sein? Und ja, das ist Koshirou, er ist jetzt schon knapp drei Monate alt und unser ganzer Stolz.“

Wollte nun die Rosahaarige wissen, Tea grinste etwas verlegen.

„Ach, das ist eine längere Geschichte…“

„Na dann lasst uns reingehen, ich habe nicht vor, hier ewig draußen rum zustehen, außerdem geht der wind und ich will nicht, dass sich der Kleine erkältet.“

Meldete sich nun Seto zu Wort und nahm Sakura seinen Sohn ab, auch Duke war ganz stark dafür, wenn es auch nicht um das wohl des Säuglings ging.

„Tolle Idee Kaiba, sag mal, weißt du zufällig ob die Blondine mit den braunen Augen, noch Single ist, die bei euch arbeitet?“

Darüber konnten Yugi und Bakura nur den Kopf schütteln, das war mal wieder so typisch Duke. Kaum nicht mehr in San Francisco suchte er sich schon wieder neue weibliche Opfer, die seinem Charme nicht widerstehen konnten.
 

Nun ließen sich alle im geräumigen Wohnzimmer der Familie nieder, wo ihnen auch umgehend Getränke gereicht wurden. Tea hatte Sakura gerade überreden können, dass sie Koshirou auch mal auf den arm halten darf, auch wenn Seto sie da ziemlich skeptisch nsah. Duke hatte sich entschuldigt, er war auf der Suche nach der Blondine und Tristan machte sich über die Plätzchen her.

„Nun erzählt doch mal was der Grund für euren Besuch ist.“

„ollte Sakura nach einer Weile wissen.

„Na ja weißt du, wir haben einfach mal kollektiv beschlossen, dass wir euch besuchen, immerhin wollten wir euer Baby mal sehen und Tristan meinte, wir sollten Kaiba mal wieder auf die Nerven gehen. Und außerdem waren wir furchtbar neugierig, was so besonders an Hokkaido ist, dass Kaiba gar nicht mehr nach Domino kommt.“

Erklärte Yugi, das waren ja einige Gründe und ziemlich erheiternde noch dazu.

„Also wenn ich ehrlich sein soll, kann ich das jetzt ganz gut nachvollziehen, dass ihr aus Domino weg seid. Im Gegensatz zu dort ist das hier ja das reinste Paradis, ihr habt hier eure heilige Ruhe.“

Meinte Bakura, dem die Landschaft hier ganz besonders gut gefiel.

„Nun ja, das ist einer der Gründe, warum wir hier geblieben sind, aber vorrangig war vor alle,, dass hier unsere neue Hauptfirmenzentrale ist, seit der Fusion unserer Firmen laufen alle wichtigen Geschäfte von hier aus und wir haben nicht vor, das in nächster Zeit zu ändern. Zudem kommt noch hinzu, dass dies der Hauptsitz der Familie Izumi ist, dessen Familienoberhaupt Sakura seit letztem sommer ist. Eigentlich hätte sie diese Position nur innehaben sollen, bis ihr großvater wieder auf dem damm war, doch Hirai beschloß, dass es besser wäre, wenn sie es bliebe. Erklärung genug?“

Erzählte Seto, die anderen waren erstmal baff, soviel Informationen auf einmal von ihrem alten Freund waren sie gar nicht gewohnt. Aber sie wollten ihn ja nicht gleich wieder unnötig aufregen und beließen es dabei. Jetzt wollte aber Sakura wissen, warum Tea nicht in New York war, die Angesprochene grinste verlegen.

„Ähm, das ist so… ich war schon auf meiner Tanzschule, zumindest für drei Wochen, dann habe ich es dort nicht mehr ausgehalten. Ich habe meine Freunde und meine Familie einfach so vermisst, aber am allermeistn habe ich Yugi vermisst. Eines Abends habe ich meine Sachen gepackt und bin in die nächste Machine zurück nach Domino gestiegen. Ihr könnt euch vorstellen, dass meine Eltern davon nicht gerade begeistert waren und so habe ich ihnen gesagt, dass ich ohnehin vorhatte, von zu hause auszuziehen und mir schon eine Wohnung gesucht hatte. Fakt war aber, dass ich das absolut nicht gatan hatte und so bin ich einfach zu Yugi. Seitdem wohne ich bie ihm und was noch viel wichtiger ist…. Wir sind verlobt und wir werden bald heiraten!“

Erzählte Tea freudig, sie war die Glücksleligkeit in Person. Sowohl Sakura als auch Seto beglückwünschten die beiden, auch wenn sie irgendwie ahnten, dass da noch etwas war. Mittlerweile war aber auch der kleine Koshirou aufgewacht und verlangte lautstark nach seinen Eltern. Tea reichte ihn wieder zurück an Sakura und binnen einer Minute war er wieder ruhig, nach einigen besänftigenden worten seiner Mama lachte er sogar.

„Oh, ist das niedlich, wenn der Kleine lacht… von seinem Papa kann er das aber nicht haben. Von dem hat er nur das Aussehen.“

War Tristans Kommentar, der auf der einen Seite gar nicht mal so falsch war. Koshirou hattte immerhin sowohl Setos Augenfarbe, als auch seine Haarfarbe, also blau und braun.

„Tristan, verkneif dir solche überflüssigen Kommentare. Hast du niemand anderen, den du damit nerven kannst?“

Meinte Seto gereizt, sein Sohn war ihm heilig und das konnte aucch Tristan heraushören.

„Na ja, hätte ich schon, aber bei Tea und Yugi dauert das ja noch sol lange.“

Nun sah das Ehepaar Kaiba aber wieder gespannt zu Yugi und Tea, die Meldung bedurfte einer Erklärung.

„Was Tristan damit sagen will, ist, dass Tea und ich selber in absehbarer Zeit Eltern werden. Sie ist im dritten Monat schwanger.“

Klärte Yugi etwas verlegen die Situarion auf. Eigentlich wollte Sakura gerade anfangen, zu sprechen, doch da hörte sie draußen vom Gang einen fürchterlichen Knall. Jemand hatte wohl mit voller Wucht das Eingangsportal zugeschlagen…
 

Verwundert und auch etwas besorgt eilte die Rosahaarige auf dem Gang Richtung Eingang, um zu sehen, wer solch einen Höllenlärm veranstaltete. Sie staunte jedoch nicht schlecht, als vor ihr eine Halbschottin mit flammend roten Haaren und blauen Augen stand. Neben ihr waren achtlos ihr Reisekoffer und ihre Handtasche auf dem boden geworfen worden, die Bediensteten hatte sie bestimmt schon allein mit ihrem mörderischen Blick verscheicht, er war dem eines tobenden drachen gleich.

„Salvia, was machst du denn hier? Und noch dazu unangemeldet? Ich freue mich zwar sehr über deinen Besuch, aber das ist doch sonst nicht deine Art.“

Fragte die Hausherrin erstant, auch wenn sie erkennen konnte, dass ihre Cousine extrem aufgebracht war. Allein ihre Körperhaltung sprach Bände.

„Oh Sakura! Dieser dumme, einfältige, vertrottelte Idiot! Ich könnte ihn…“

Brachte sie aufgebracht hervor, Sakura verstand, von wem sie sprach.

„Ich nehme an, du hattest Streit mit Pegasus, aber komm erstmal rein… ich lasse dir Teee bringen, dann beruhigst du dich vielleicht etwas.“

Schlug Sakura vor, die Rothaarige nickte.

„Gut, ich will ohnehin nicht mehr stehen und noch etwas, ichbin beruhigt. Ich bin die Ruhe in Person, nur wenn ich an diesen kindsköpfigen Dummkopf denke, dann komm mir die Galle hoch. Ich habe wirklich eine Meinungsverschiedenheit mit Pegasus, diesem….“

Salvia fehlten die Worte und so stapfte sie vor sich hinschmollend ins Wohnzimmer, die arme Schiebetür zog sie schwungvoll auf, sodass die andeeren Gäste erstmal einen gehörigen schreck bekamen. Nachdem Seto einen Moment lang die geschockten Gesichter der anderen ganossen hatte, erklärte er den anderen.

„Das ist Salvia Crawford, Sakuras älteste Cousine, Landlady der Ländereien des MacCormet – Clans in schottland und Vizepräsidentin von Industrial Illusions… Salvia, das hier sind ehemalige Klassenkameraden und einige sind sogar akzeptable Duellanten. Das hier ist Yugi Muto, Tea Gardener, Tristan Taylor, Bakura Ryou und Joey Wheeler. Duke Devlin glänzt durch abwesenheit, wenn du ihm mal über den Weg laufen solltest, dann bring ihn nicht gleich um, wenn er einen Annäherungsversuch startet, der ist immer so…. Die Nervensäge hast du aber nicht mitgebracht, oder?“

„Nein, keine Sorge seto, der ist noch in San Francisco, von mir aus kann er bleiben wo der Pfeffer wächst, der geht keinem ab… Freut mich, euch kennen zu lernen.“

„Crrawford? Vizepräsidentin von Industrial Illusions? Verzeihung, aber bist du irgendwie mit dem Erfinder von…“

Wollte Yugi wissen, er bekam aber einen Stoß mit dem Ellenbogen und bekam von ihm zugeflüstert.

„Es ist besser, wenn du diesen Namen im Moment nicht erwähnst, so wie es aussieht, hatte sie Streit mit Pegasus. Sie ist seine Frau und hat ein sehr aufbrausendes Temperament.“

>ugi schluckte ertmal kurz, dann nickte er Seto zu. Wenn sein eingefleischter Rivale das schon mal sagte, dann wollte er die Rothaarige natürlich nicht unnötig provozieren. Auch sakura war nun wieder im Wohnzimmer und reichte Salvia eine Tasse dampfenden Tee, immerhin war die Spannung, die von ihr ausging noch ziemlich hoch.

„Danke Sakura – chan, jetzt geht es mir schon etwas besser… also, weshalb ich hier bin. Ich will Pegasus in der nächsten Zeit nicht mehr sehen und schon gar keine Kleidervorschläge von ihm hören, denn sonst könnte es sein, dass ich durchdrehe. Wie kann der nur annehmen, dass ich so was anziehe?“

Erzählte ihre Cousine, Sakura zog eine Braue hoch.

„Salvia, wenn ich mir das so anhöre, dann nehme ich an, dass du mit deinem Mann gestritten hast, weil ihr euch nicht bei der Kleiderordnung einig wart? Und deshalb bist du über den halben Erdball geflogen? Sag mir jetzt bitte nicht, das dies alles ist.“

Salvia nickte jedoch, dazu dachte sich jetzt mal jeder der Anwesenden seinen Teil.

„Ja und ob das alles ist, das reicht doch.. Ich meine, der wollte mich doch wahrhaftig in so ein völlig unmodernes, altmodisches Rüschenkleid mit diesen kitschigen schleifen und all dem Zeug. Ich bitte dich, hast du mich schon einmal in solch etwas gesehen?“

„Ja, als du acht warst und Romero Geburtstag hatte, da hat Tante Kanna dir so ein kleid angezogen, jedoch bist du dann mit Romero und Haruka in den Wald abgehauen und so ist das Kleid total zerissen worden und deine Eltern beschlossen, dass sie das nie wieder tun. Ich denke, es war eines aus rotem samt mit weißen Spitzenkragen, dazu eine weiße Haarschleife und weiße Spitzenhandschuhe.“

Erinnerte sich Sakura, salvia seufzte, wie konnte die das nur alles noch wissen?

„Du hast ein gedächtnis wie ein Elefant, der vergisst auch nichts… aber seit dem Tag hatte ich nie mehr so was an, das ist nicht mein stil und das wollte er einfach nicht verstehen, da habe ich gesagt, dass er mich mal kann und bin in den nächsten Privatjet gestiegen….“

Tja ja, zwischen Salvia und Pegasus schien der Haussegen ja sehr schief zu hängen….
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity - chan

Der Zauber von Hokkaido

30. Der Zauber von Hokkaido
 

Salvia hatte sich nun in ihr Zimmer zurückgezogen, sie wollte in ruhe auf ihren Mann sauer sein, während sich di Besucher aus Domino in alle Himmelsrichtungen verstreut hatten. Tea und Yugi waren eine Runde spazieren, das Wetter war einfach zu einladend dazu. Joey und Tristan entschieden sich für eine Entdeckungstour der örtlichen Leckerein im kulinarischen Bereich und machten die Dorfrestaurants unsicher, Duke war ohnehin wie vom Erdboden verschwunden, er hatte wohl schon ein Mädel aufgerissen und Bakura wollte die Chance nuten, um sich die Architektonik dieses herrschaftlichen Gebäudekompleces zu skizzieren, immerhin studierte er nun Architektur und war fasziniertt von dem alten stil…

„Wahnsinn, das ist ja echt umwerfend… wie gut hier noch alles erhalten ist. Ich sehe hier noch fast keine Ausbesserungsarbeiten, erstaunlich. Sakuras Familie hat echt gut auf ihren Sitz geachtet..“

Stellte Bakura fest und schon zeichnete er wieder fleißig einige Umrisse auf seinen skizzenblock. Er war sogar so in seine Skizzen vertieft, dass er das Geräusch eines motorrads völlig überhörte. Die Fahrerin sah den vor sich hin zeichnenden weißhaarigen jungen Mann vor sich stehen und betätigte die Bremsen. Endlich realisierte Bakura das Fahrzeug und er ließ geschockt seine Unterlagen fallen, zum Ausweichen war es zu spät, außerdem versagten seine Beine den Dienst. Das Motorrad kam wenige Zentimeter vor ihm zum Stehen, Bakura fiel vor Schock auf seinen allerwertesten und sein Herz schlug wie verrückt. Entsetzt fixierte er mit weit aufgerissenen augen das Rennmotorrad. Die Fahrerin nahm den Helm ab und zum Vorschein kamen kurze blonde Haare und smaragdgrüne Augen.

„He Kleiner, alles in ordnung mit dir? Wie kommst du eigentlich auf die Idee, mitten in der Einfahrt rum zu stehen?“

Wollte Haruka wissen, Bakura stammlte.

„Ja, ja… alles okay, ich lieg gern am Boden…. Ich hab dich gar nicht gehört, sorry.“

Haruka muste lachen, der Weißhaarige war ja echt zu süß. Sie schwang sich elegant und doch so stilvoll von ihrmem Rennmotorrad und stellte es ab, dann warf sie den Helm auf einen der Lenkgriffe und hielt den am Boden liegenden helfend eine Hand hin.

„Hier, komm ich helfe dir… übrigens, ich bin Haruka Izumi. Wie ist dein name?“

Bakura nahm dankend ihre Hand und meinte dann etwas verlegen, während er sich den Staub von der Hose klopfte.

„Mein Name ist Bakura Ryou, ich bin hier zu Besuch bie Sakura… ich nehm mal an, du bist mit ihr verwandt?“

„Erraten Bakura, ich bin ihre um ein Jahr ältere Cousine Haruka. Sie hat schon erwähnt, dass jemand kommt, aber was hast du denn jetzt wirklich mitten in derEinfahrt herum gekritzelt?“

„Ich habe das Gebäude skizziert, die Architektur ist echt umwerfend. Ich studiere Architektur und da will ich mir das natürlich nicht entgehen, solch ein Beispiel an Perfektion auf Papier festzuhalten. In Domino sieht man so was nur noch sleten und vor allem nicht in so einem gut erhaltenen Zustand. Wie alt ist das Gebäude, weißt du das zufällig?“

Erklärte bakura und klang dabei wie ein kleines Kind, das gerade einen Lolli geschenkt bekommen hatte. Hauka musste darüber herzhaft lachen, so einer war ihr echt noch nie begegnet. Aber was sollte sie denn schon für ein Verhalten erwarten, wenn der Mann ihr gegenüber schon wie einen Gesichtsausdruck wie ein übergroßes Plüschtier hatte. Und dann auch noch diese flauchigen weißen Haare.

„Nein sorry, für Geschichtz interessiere ich mich nicht so, da müsstest du meinen Opa fragen, der weiß das alles ganz genau… was anderes, willst du auch noch andere alte Gebäude sehen? Hier in der Nähe gibt es massenhaft davon.“

Antwortete sie ihm, wieder deises schüchterne Lächeln.

„Eigentlich sehr gerne, aber ich habe es nicht so mit Laufen, außerdem habe keinen allzu guten Orientierungssinn. Ich würde mich unter Garantie verlaufen.“

„Laufen? Aber nicht doch, komm steif auf, ich fahre dich hin… ich wollte ohnehin noch eine kleine Spritztour machen.“

Und schon saß haruka wieder auf ihrem Bike, Bakura schien noch etwas zu zögern, das Motorrad sah sehr schnell aus.

„Komm, oder ich fahr ohne dich… es kommt nicht alle Tage vor, dass ich jemanden auf meinem kleinen Liebling mitnehme. Und noch was, ich bin professionelle Rennfahrerin, ich habe die Maschine unter Kontrolle.“

Und schon flog ihm ein Sturzhelm entgegen, den bakura dennoch geschickt auffing. Er sah noch einmal kurz auf das Motorrad und dessen Fahrerin, dann auf den sturzhelm.

>Bakura, sei einmal in deinem Leben kein solcher Angsthase. Wenn sie dich schon einlädt, dann nimm gefälligst an. Diese Haruka scheint echt nett zu sein… also, Augen zu und durch.<

Überredete er sich selbst, setzte den Helm auf und ließ sich hinter haruka auf dem Bike nieder. Sie musste etwas schmunzeln, als sie spütte, wie vorsichtig er sich an ihr festhielt.

„Ich an deiner Stelle würde etwas fester zupscken, sonst fliegst du mir gleich in der ersten Kurve runter. Aber vielleicht liegst du ja auch wirklich gerne auf dem boden.“

Warnte sie ihn noch vor, dann aber startete sie das Rennmotoerrad und Bakura beherzigte ihren Rat, sonst würde er wirklich Flugstunden machen….
 

Die beiden waren gut zwanzig Minuten unterwegs gewesen und befanden sich etwas außerhalb des Dorfes, Haruka hatte beschlossen, ihrem neuen Bekannten einen der alten Tempel zu zeigen, der am Ufer eins kleinen Bergsees erbaut worden war. Sie stiegen ab und Bakura war natürlich überwältigt von der Architektur und dem Zustand diesen über fünfhungert Jahre alten bauwerks. Sofort holte er seine Sachen wieder, die er während der Fahrt in der Innentasche seins Mantels verstaut hatte und begann, den Tempel zu skizzzieren. Haruka machte es sich derweil am seeufer beauem, irgendwie hate sie das Gefühl, dass dies eine Weile in Anspruch nehmen würde, doch das störte sie nicht. Sie mpchte den Weißhaarigen jetzt schon, obwohl sie ihn eigentlich kaum kannte. Es war seine ausstrahlung, die ihn faszinierte, aber auch sein Aussehen. Für sie war er wirklich wie ein Plüschhäschen in XXL, das man am liebsten den ganzen Tag knuddeln konnte. Auch seine Augen wirkten so freundlich, dieses Blau strahlte viel Wärme aus. Sie sah zu ihm rüber, der war mal wieder total in seine Aufzeichnungen versunken, er würde es nicht einmal merken, wenn sie sich auf das Motarrad schwingen würde und fahren würde. Doch genau in diesem Moment drahte er sich in ihre Richtung.

„Sag mal Haruka, weißt du vielleicht, warum man diesen Tempel erbaut hat?“

Wollte er wissen, sie nickte, die Geschichte kannte sie ausnahmsweise.

„Ja, ist eher ein trauriger Anlass… früher gab es hier nicht nur ein, sondern zwei Dörfer und die haben sich schon einige Jahre lang gegenseitig bekämpft. Es verliebte sich eine junge Frau aus einem der Krieger vom Nachbardorf, da sie sich aber nicht öffentlich zeigen durften, trafen sie sich immer heimlich. Man sagt, hier an diesem see und dies ging auch eine weile gut… aber wie gesagt nur eine Weile. Der Vater der jungen Frau hatte schon lange den verdacht, dass sie ihm etwas verheimlichte und folgte ihr eines Tages. Er war erschüttert, als er sah, dass sie sich mit einem seiner Feinde traf und kam aus seinem versteck, um den Unhold zu vertreiben. Es kam zum Kampf und der Vater streckte den jungen Mann nieder, die Frau war am Boden zerstört, denn sie wollte mit ihrem Geliebten das Dorf verlassen und mit ihm ein neues Leben beginnen. Sie soll dann in ihrer Verzweiflung ihrem Vater das Schwert entrissen haben, mit dem er den jungen Mann getötet hatte und soll sich vor den Augen ihren Vaters ins schwert gestürzt haben, auch sie war sofort tot. Auch die anderen Dorfbewohner waren auf den Kampf aufmerksam geworden und zum See gekommen. Einerseits waren sie erschüttert über den Tod der beiden jungen Menschen, doch auf der anderen seite bewegt von der tiefen Liebe der Beiden. Dies war Anlass dafür, dass sie den Streit der beiden dörfer beilegten und den Verliebten, die ihr Leben lassen mussten, um den anderen die Augen zu öffnen, widmeten sie einen Tempel, eben dieser. Er wurde erbaut, um die Dorfbewohner immer daran zu erinnern, dass der Krieg so grausam sein konnte und immer unnötige Opfer forderte… die Asche der beiden wird in der Urne im Inneren des tempelhäuschens aufbewahrt.“

Von Bakura war ein leises Schniefen zu hören, die Geschichte war herzzereissend. Haruka hielt ihm ein Taschentuch hin.

„Hier, du bist wohl sehr sensibel.“

Er nahm es dankend an und nickte.

„Ja bin ich, aber die Geschichte ist wirklich traurig. Das ist ja fast so wie bei Romeo und Julia, da gibt es auch kein Hapy End.“

„Für die beiden nicht, aber wenigstens haben sie den anderen die Augen geöffnet. Es gibt nichts Schlimmeres als sinnlose feindseligkeiten. Man sollte jedem seine Freiheiten lassen… nur leider sind die Menschen heutzutage auch nicht viel klüger. Wenn ich nur an die Ashayas denke, die haben bis jetzt keinen Verstand bekokmmen.“

Bakura ließ sich neben Haruka nieder, er wusste zwar nichtso recht, von wem sie redete, doch anscheinend waren sie ihr nicht gerade sympathisch….
 

Salvia hatte ihren Hitzkopf nun etwas abgekühlt und ging in den Garten, es war einfach zu schönes Wetter. Im hinteren teil fand sie ihre Großmutter und Sakura, die ältere kümmerte sich gerade um ihre Pflanzen, während Sakura mit ihrem Sohn die frische Luft genoss.

„Na mein kleiner Engel, hast du dich wieder etwas beruhigt?“

Wollte Makoto wissen, Salvia ließ sich neben ihrer Cousine nieder und seufzte etwas.

„Ein bisschen grandma, aber ich bin immer noch stnksauer auf ihn. Was fällt ihm eigentlich ein? Es ist besser für ihn, wenn er mir in nächster Zeit nicht über den weg läuft. Wegen dem brummt mir der Schädel und mir ist schwindelig.“

„Salvia, was ist denn überhaupt passiert? Sonst regst du dich doch auch nicht so auf.“

„Er…. Er hat mal wieder einen Ball veranstaltet, ist ja nichts Neues bei ihm und ich habe mich auch darauf gefreut, bis er mir gesagt hat, dass ich mir kein Ballkleid mehr besorgen muss, er hätte schon eins. Das hat mich schon mal aufgeregt, ich sage ihm ständig und andauernd, dass ich mir meine Kleidung selber aussuche, aber als ich das Teil dann gesehen habe, bin ich ausgeflippt…. Das war doch tatsächlich so ein Rüschen – und Spitzenkleidchen wie es seine verstorbene Frau immer angehabt hat! Er weiß doch genau, dass ich so was Kitschiges niemals anziehe und schon gar nicht, wenn er mir sagt, dass es mir ganz bestimmt genauso fabelhaft steht wie seiner Cecilia! Ich verstehe ja, dass er seine erste Frau nicht vergessen kann, verlange ich auch gar nicht von ihjm, aber der braucht mich nicht mit ihr vergleichen und dann noch in so einem anhimmelden Ton, wenn er ihren Namen sagt. Ich ziehe so etwas nicht an und da meinte er, ich solle mich nicht so anstellen. Da habe ich ihm das Kleid an den kopf geworfen, ihm gesagt, dass er mich mal kreuzweise kann und habe meine Koffer gepackt. Und hier bin ich nun… will doch tatsächlich, dass ich zu seiner Cecila mutiere!“

Und schon war sie wieder am Grummeln, Makoto und Sakura tauschten kurze Blicke.

„Aber Engelchen, wegen solch einer Kleinigkeit musst du doch ncht gleich über den halben Globus fliegen. Das könnte man doch alles in Ruhe ausdiskutieren, so vernünftig ist Pegasus sicher…. Denkst du nicht, dass du etwas überreagiert hast?“

Kam es von makoto, Salvia schüttelte den Kopf.

„Wenn er so vernünftig wäre, dann hätte er mir dieses absurde Kleidungsstück nie gekauft und mal nachgedacht. Er weiß genau, dass ich so etwas nie anziehen würde, ich habe einen anderen Kleidungstil, ich habe ihm meinen Standpunkt auch klargemacht.“

„Salvia, niemand verlangt von dir, dass du deinen Kleidungsstil aufgeben musst, doch du solltest bedenken, dass dein Mann zu den Typ Ehegatten zählt, der seiner Frau nun mal gerne Geschenke macht, um ihr zu zeigen, wie viel sie ihm bedeutet. Das einzige Problem an der Sach ist, dass sein und dein Geschmack nicht immer derselbe sind. Seto und ich haben auch nicht immer denselben Geschmack, doch wir sind auch ereit Kompromisse einzugehen. Ich kenne dich, du hast das Kleid gesehen, es ha dich angewidert und du warst wieder auf 180, da bekommst du meist etwas in den falschen Hals…“

Aufgebracht fuhr Salvia hoch, das war doch die Höhe!

„Soll das etwa heißen, dass ich mal wieder alles zu eng sehe und mich grundlos in was reinsteigere? Warum haltet ihr zu Pegasus, das gibt es doch nicht! Und ich dachte, mit euch könne man vernünftig reden, da kann ich ja auch gleich zu Romero gehen, der und Pegasus könnten Geschwister sein!“

Und schon war sie wieder unterwegs Richtung Haus, auf dem Weg dorthin wurde ihr ziemlich unwohl und sie geriet ins Schwanken. Vor ihren Augen verschwamm alles und sie kippte seitwärts, ein schwarzer Schleier legte sich über ihren Verstand und sie wurde bewusstlos Makoto und Sakura eilten zu der Rothaarigen, sie war auch ziemlich bleich geworden und so eilte die Rosahaarige ins Haus, um Hilfe zu holen und den Arzt zu verständigen, während ihre Großmutter ein Auge auf ihren schlafenden Urenkel und ihre ohnmächtige Enkelin hatte…
 

Es war einige Zeit vergangen und Haruka und Bakura hatten sich köstlich am Ufer des Sees unterhalten, der Skizzenblock lag schon lange unbeachtet neben Bakura, Harukas Motorrad stand wie angewurzelt neben dem Waldweg. Gerade wollten sie beschließen, wieder zurück zum Haupthaus zu fahren, als sie hinter sich das Knacken einiger Zweige hörten. Sie drehten sich um und erkannten einige junge Männer, Haruka kannte diese bereits zu gut.

„Na, wen haben wir denn da? Eine Izumi und einen Fremden ganz allein hier? Das ist aber gar nicht gut für euch…“

Meinte der Älteste, Haruka erhob sich, ihre Hände ballte sie zu Fäusten, auch Bakura stand auf, er hatte ja keine Ahnung, wer die waren, doch anscheinend hatten sie es nicht so sonderlich mit Harukas Familie.

„Und wen haben wir da? Die hirnlosen Söhne der ashayas! Shinji, wenn du stänkern willst, dann vergiss das mal ganz schnell wieder. Du weißt, dass ich viel stärker bin als du und deine diese halbstarken Möchtegern – Machos, die deine kleinen Brüder darstellen sollen sind auch kein Problem für mich.“

Erwiderte die Blonde genervt, warum musste der Typ nur ausgerechnet jetzt wieder auftauchen? Er war eben ein ewiger Störfaktor.

„Nicht so überheblich Haruka, du bist nur ein Weib und gegen uns alle kannst du es nicht aufnehmen. Der Kleine da hinter dir wird dir wahrscheinlich keine große Hilfe sein, der macht sich ja jetzt schon in die hosen…..und weißt du was? Heute kann ich es dir endlich mal heimzahlen, was du und deine Sippschaft und das letzte Jahr haben alles anschauen lassen! Mir wird es verweigert, Sakura zu heiraten, dann nehmt ihr unsere beste Putzkraft bei euch auf und dann lasst ihr auch noch Vater ins Gefängnis stecken!“

„Du solltest endlich mal der Tatsache ins Auge sehen, dass ihr es wart, die Fehler begangen haben. Kin ist zu uns geflüchtet, weil dein Vater sie so lange geschlagen hat und dann auch noch aus dem Haus gejagt hat, nur sie weil sie nicht bereit war, ihre Liebe zu Romero aufzugeben. Für die Misshandlung musste dein Vater endlich bestraft werden, ihr hattet doch nur Glück, dass sie euch nicht auch angezeigt hat, immerhin habt ihr sie auch behandelt wie eine Sklavin, wie jedes weibliche wesen, das euch untersteht! Und die Sache mit Saki…. Ich bedaure es nur, dass ich es nicht gesehen habe, wie Seto dir diesen Kinnhaken verpasst hat, das war schon mehr als überfällig.“

Erbost über diese letzte Bemerkung gab Shinji seinen Brüdern das Zeichen zum angriff und mit Gebrüll starteten sie auf haruka und Bakura los, zur gleichen Zeit ist im Haupthaus derweil der Arzt eingetroffen und hat Salvia untersucht, die Prognose war überraschend….
 

Fortsetzung folgt
 

LadySerenity -chan

Der Rosenkavallier

31. Der Rosenkavallier
 

Der Arzt verabschiedete sich gerade wieder von der Hausherrin, deren Sorge um ihre Cousine sich nun wieder etwas gelegt hatte. Es war auch ein erschreckender Anblick gewesen, als Salvia vor ihren Augen zusammen geklappt war, ausgerechnet die, die sonst wie ein Fels in der Brandung alles überstand, was man ihr in den Weg setzte.

„Ich danke Ihnen, dass Sie so schnell gekommen sind und seien Sie versichert, dass ich dafür sorgen werde, dass meine Cousine sich von nun an schont. Auch wenn es vermutlich mit ihrem aufbrausenden Temperament nicht so einfach sein wird…“

Versicherte Sakura dem Mediziner noch einmal, auf ihr Wort konnte er sich verlassen, kannte er doch sakura doch mittlerweile auch ganz gut.

„Izumi – sama, ich vertraue sie Ihnen an. Richten Sie ihr bitte aus, dass ich morgen noch einmal vorbeischauen werde, ich möchte kein Risiko eingehen.“

Meine der Arzt, Sakura nickte und geleitete den Doktor zur großen Eingangstür, wo sie sich schließlich von ihm verabschiedete. Kaum war der bei der Einfahrt draußen, öffnete sich die Tür erneut, der Hausherr war von seinem Kurztrip ins Büro zurückgekehrt und warf seinen Mantel über den Kleiderständer. Als er seine Frau sah, huschte ein leichtes Lächeln über sein Gesicht und er eilte zu Sakura, um ihr einen sinnlichen Kuss zur Begrüßung zu geben.

„Hallo meine Kleine, hast du mich vermisst? Warum war denn der Arzt gerade bei uns?“

Wollte er wissen, nachdem seine Frau den Kuss mit der gleichen Intensität erwidert hatte.

„Natürlich vermisse ich dich, wenn du nicht da bist und sei es nur für eine halbe Stunde, Seto. Nun ja, Salvia hat sich vorhin so dermaßen aufgeregt, dass sie ohnmächtig geworden ist, da habe ich ihn rufen lassen. Momentan schläft meine Cousine noch, ich darf ihr dann die Prognose des Arztes eröffnen, wenn sie wieder aufgewacht ist. Ich bin mal gespannt, wie sie darauf reagiert….“

Erklärte die Rosahaarige, während sie mit Seto zum Kinderzimmer ihres Sohnes gingen, immerhin wollte Papa Seto seinen Nachwuchs auch begrüßen. Der Kleine lachte ihn wie immer entgegen, als Seto sich über die Wiege beugte und Koshirou heraus nahm.

„Salvia ist umgekippt? Was fehlt ihr denn, ich hoffe doch nichts Schlimmes?“

Erkundigte sich der Braunhaarige, Sakura schüttelte den Kopf.

„Nein, Gott sei dank nicht, sie wird dennoch verwundert sein. So wie ich sie kenne, wird sie noch nichts davon wissen und ehrlich gesagt bin ich schon etwas neugierig auf ihre Reaktion… Nach diesem Untersuchungsergebnis kann ich auch verstehen, warum sie wegen solch einer Kleinigkeit so dermaßen den Kopf verloren hat und nach Hikkaido geflogen ist. Sie ist zwar ein Wildfang, aber dennoch noch immer so besonnen, dass sie nicht blindlings abhaut, das ist ganz und gar nicht ihre Art.“

„Du machst mich ziemlich neugierig Sakura, sag doch einfach, was sie hat. So ein großes Geheimnis kann es doch nicht sein.“

Wollte Seto endlich aus seiner Ehefrau heraus bringen, doch diese schüttelte den Kopf und meinte schmunzelnd.

„Nein mein Lieber, das erfährst du noch nicht…. Ich gehe jetzt zu Salvia, ich denke du kannst eine Weile auf meine Gesellschaft verzichten, immerhin hast du den Kleinen und der scheint gerade Gefallen an deinen Stirnfransen gefunden zu haben.“

Antwortete Sakura, die nun belustigt zusah, wie Koshirou versuchte, sich eine Strähne von kSetos Haaren zu schnappen, leider waren seine Arme noch etwas zu kurz und er kam nicht ran, was ihn aber nicht davon abhielt, es immer wieder zu versuchen. Seto nickte nur und blieb bei seinem Sohn, während Sakura sich wieder in Salvias Zimmer begab und wartete bis diese erwachte. Natürlich war sie erst einmal erstaunt, dass ausgerechnet sie, eine so standhafte Halbschottin ohnmächtig geworden war, doch noch erstaunter war sie über das, was Sakura ihr als Grund für ihr e Ohnmacht eröffnete….

„Und der Arzt ist sich da wirklich sicher? Ich meine, das ja….“

Stammelte sie vor sich hin, sie wusste einfach nicht, was sie nun sagen sollte, das war echt eine völlig neue Situation für sie und das sah man ihr auch sichtlich an.

„Ja Cousinchen, der Arzt hat sich nicht geirrt. Bist du denn wirklich so überrascht darüber?“

Salvia zucke mit den Schultern, das musste sie jetzt erst einmal verdauen. Währenddessen hatte es erneut an der Tür geklopft und die Bedienste hatte den Neuankömmling hereingelassen, zuerst hatte sie ja nur eine riesige Ansammlung roter Blumen gesehen, die eindeutig ein Rosenstrauß waren. Nachdem sie aber das Gesicht des Gastes gesehen hatte, verstand sie, warum er mit dem Grünzeug hier war und wollte ihm gerade mitteilen, wohin er gehen sollte, als auch Seto den Gast bemerkt hatte. Eigentlich wollte er ja nur mit Koshirou ein bisschen raus an die frische Luft, doch das konnte er ja später auch noch.

„Pegasus, was machst du denn hier? Plagt dich das schlechte Gewissen?“

Fragte er den Weißhaarigen, der nun zu Seto kam, um den jüngsten des Izumi – Clans zu begrüßen.

„Hello Koshirou, du bist aber schon wieder ein ganzes Stück gewachsen…. Und ja Seto - boy, wie du siehst bin ich hier um meine Frau wieder zu besänftigen. Auch wenn ich noch immer nicht verstehe, warum sie so ausgerastet ist, das fällt wohl entweder unter weibliche Logik oder unter schottisches Heißblut….

Erwiderte Pegasus, Seto musste etwas schmunzeln.

„Wahrscheinlich beides, sie war ja mächtig sauer, als sie hier angekommen ist. Irgendwann schafft sie es noch, dass sie eine der Schiebetüren demoliert, doch mal abgesehen davon… Sakura hat mir vorhin erzählt, dass sie sich noch einmal mächtig aufgeregt hat, weil Makoto und Sakura eueren Streit eher unter einer Kleinigkeit eingestuft haben und da ist sie umgekippt. Sakura ist gerade bei ihr und sagt ihr die Ergebnisse vom Doktor…“

Und auf diese Bemerkung hinweg wurde Pegasus schlagartig bleich, seiner Salvia ging es nicht gut? Geschockt darüber ließ er den Rosenstrauß fallen und eilte so schnell ihn seine silbernen Lackschuhe tragen konnten zu Salvias Zimmer, nur gut, dass jedes Familienmitglied ein fixes Zimmer hatte, auch wenn es auswärts wohnte.
 

Unterdessen war Haruka mit einem ganz anderen Problem beschäftigt, dass den Nachnamen Ashaya trug. Die Sprösslinge des Clans stürzten sich unter lautstarkem Gebrüll auf die Blume der Izumis und auch auf ihren Begleiter.

„Bakura, schnapp dir mein Motorrad und hau ab… das wird zu heftig“,

flüsterte sie ihm zu, sie wollte nicht, dass er in die Streitereien verwickelt wurde und unschuldig zu Schaden kam Bakura überlegte kurz, was sollte er jetzt tun?

„Nein, ich kann doch nicht zulassen, dass sie dich verletzen. Schon allein die Tatsache, dass sie in der Überzahl auf dich losgehen ist unfair, aber dass sie eine Frau schlagen wollen, das ist das Letzte…“,

erwiderte er und ballte nun auch seine Hände zu Fäusten, bereit, an ihrer Seite zu kämpfen. Haruka warf ihm noch einen verwunderten Blick zu, doch dann erreichten sie schon die Angreifer und ein hitziger Kampf entbrannte…
 

„Salvia – darling! Was ist los mit dir? Was ist passiert?“

Pegasus hatte die Schiebetür zu Salvias Zimmer aufgezogen und war mit besorgter Miene reingerauscht. Seine Frau richtete sich etwas verwundert über seinen Anblick auf, auch Sakura drehte sich zu ihm, so besorgt hatten die beiden ihn noch nie gesehen.

„Was machst du hier? Habe ich dir nicht gesagt, dass ich dich in nächster Zeit nicht sehen will?“,

kam es von der Rothaarigen, damit er weder merkte, dass sie sich über seine Fürsorge freute, noch die Tatsache, dass sie mit der Prognose des Arztes noch immer überfordert war. Sakura erhob sich von ihrem Platz und meinte:

„Ich lasse euch wohl lieber einen Moment allein… Ich denke, eine Aussprache ist nötig.“

Sie schob die Tür hinter sich zu und sah verwundert die Spur der roten Blüten auf den Boden, woher kamen die auf einmal? Das waren doch Rosenblüten, wenn sie sich nicht sehr täuschte? Sie folgte ihnen bis zu einem achtlos am Boden liegenden Strauß Rosen, den nur einer hatte besorgen können, Pegasus.

„Liebes, ist die Nervensäge jetzt bei Salvia? Als ich im gesagt habe, dass sie umgekippt ist, hat er wie vom Donner gerührt die Blumen fallen lassen und ist losgerannt…“,

kam es von Seto, die Angesprochene nickte und hob den Strauß auf, eine Bedienstet kam schon um die Blüten einzusammeln.

„Ja, ich denke, wir geben ihr die Rosen später, jetzt sollen sie sich erst mal in Ruhe unterhalten. Komm, wir gehen ins Esszimmer und sehen nach, wann es Essen gibt, außerdem muss ich in der Küche Bescheid geben, dass wir nun zwei Personen mehr sind“,

erwiderte sie und machte sich mit ihrem Mann auf den Weg…
 

Die Vögel, die von dem Gebrülle der jungen Männer noch vor ein paar Minuten aufgescheucht geflohen waren, kehrten nun an das mittlerweile wieder stille Ufer des Sees zurück. Nur leises, schmerzerfülltes Ächzen und Stöhnen war noch zu hören und der noch immer schnell gehende Atem der zwei Personen, die inmitten der Verlierer standen und nun beschlossen, ihre Kampfhaltung auf zu geben, von diesen Kerlen ging keine Gefahr mehr aus.

„War es das jetzt schon? Ich hätte mehr erwartet?“,

fragte der Weißhaarige seine blonde Fahrerin, diese zuckte mit den Schultern.

„Denke schon, die haben für heue genug. Von den Ashayas kommt wirklich nur heiße Luft. Riesen Mukis aber nichts dahinter… du bist echt stark Bakura.“

„Nicht so stark wie du Haruka, aber das Kompliment ehrt mich trotzdem. Dann hat sich der Sportunterricht also doch ausgezahlt. Der Lehrer würde sich freuen, wenn er das wüsste…“

Bakura kratzte sich ein wenig verlegen am Hinterkopf, er konnte ihr ja nicht sagen, dass er seine körperliche Fitness einem fünftausend Jahre alten Geist zu verdanken hatte. Erstens würde sie ihm das sowieso nicht glauben und zweitens wäre das doch ein wenig peinlich zu zu geben. Haruka genoss derweil immer noch den Anblick vor ihren Füßen, Shinji hatte sie persönlich auf den Boden der Tatsachen geschickt und dazu gebracht ein wenig frisches Gras zu fressen. Sie stupste ihn ein wenig mit ihren Lederstiefeln an.

„Na du Obermacho? War wohl nichts mit deiner Rache, was?“

Er spuckte das Grasbüschel zwischen seinen Zähnen aus und knirschte dann ein verächtliches

„Mannweib. Kein Wunder das so eine wie du keinen abkriegt“

Dann war es aber nicht Haruka die ihn unsanft packte und vom Boden hochzog, sondern der Fremde, den der Älteste der Ashaya – Söhne nicht kannte.

„Jetzt hör mal gut zu, Shinji oder wie du auch immer heißen magst… wage es nicht noch mal, Haruka in meiner Gegenwart zu beleidigen, solch respektloses Verhalten einer Frau gegenüber kann ich nicht dulden. Ich bin normalerweise ein friedlicher Typ, aber wenn du es noch einmal wagen solltest ihr gegenüber tätlich zu werden, dann vergesse ich meinen Pazifismus für eine Weile und erteile dir eine Lektion, dass es selbst deinen Ahnen noch schlecht ergeht. Haben wir uns verstanden?“

Haruka konnte es nicht sehen, mit welch Unheil verheißenden Blick Bakura den Schwarzhaarigen ansah, doch eben dieser bekam gerade mächtig Schiss. Von dem Fremden ging etwas aus, dass ihn erschaudern ließ und so stammelte er:

„Klar… kein Problem. Und meine Brüder und ich, wir…wir wollten gerade gehen…“

Als die anderen Clanmitglieder das gehört hatten, rappelten sie sich so gut und schnell es ging auf, damit sie mit ihren großem Bruder davon torkeln konnten, was Haruka nur einen Lacher koste, es war echt herrlich das zu erleben. Dann ging sie zu Bakura und wuschelte ihm mal kräftig durch seine flauschig weißen Haare, worüber er sie teils verwundert, teils verlegen ansah und sich fragte, womit er diese Geste nun verdient hätte.

„Wow, du hast es ja voll drauf. Shinji rennt mit eingezogenem Schwanz davon, von seinen verweichlichen Brüdern will ich ja gar nicht reden. Du kannst also noch mehr als so unglaublich knuddelig auszusehen und alte Häuser zu zeichnen“,

meinte sie vergnügt.

„Knuddelig?“,

entwich es seiner Kehle, sie nickte.

„Ja, du siehst echt so aus als müsste man dich den ganzen Tag knuddeln. Du bist eine tolle Mischung, süß und stark zugleich…“

Als ihr aber bewusst wurde, was sie da gerade gesagt hatte, machte sich auf dem Gesicht der sonst so toughen Haruka Izumi ein Rotschimmer breit und sie wandte sich verlegen ab.

Bakra besah sie sich einige Augenblicke, Sakuras Cousine stand ihm in Sachen süß um nichts nach, vor allem jetzt, wo sich solch eine hauchzarte Röte ihr schmales Gesicht zierte. Mit einem verlegenen Grinsen erwiderte e:

„Na wenn du möchtest, dann kannst du mich auch den ganzen Tag knuddeln. Ich hätte nichts dagegen. Ich wäre auch ziemlich bescheuert, wenn ich das von einer bezaubernden Frau wie dir nicht wollte…“
 

Pegasus hatte sich mittlerweile auf Salvias Bett nieder gelassen, die Ungewissheit nagte an seinen Nerven und wieder richtete er das Wort an seine für ihn Besorgnis erregend blasse Gemahlin, deren Hand er zu ihrer Verwunderung bereits vor einigen Momenten ergriffen hatte und nicht vor hatte, los zu lassen.

„Salvia – darling, jetzt sag schon endlich was mit dir los ist. Du bist ganz blass, so kenne ich dich ja gar nicht. Hast du etwas Ernstes?“

„Warum machst du so ein Theater daraus, nur weil ich einmal umgekippt bin? Zu Hause hast du doch noch zu mir gesagt, ich solle nicht so empfindlich sein“,

stellte sie die Gegenfrage, sie wusste noch immer nicht so recht, wie sie ihm die Neuigkeit beibringen sollte.

„Why? Weil ich dein Ehemann bin, weil ich dich liebe und ich mir große Sorgen um dich mache…. Du bist immer so stark und unerschütterlich, aber jetzt wirkst du so zerbrechlich. Darling, ich weiß, das willst du jetzt bestimmt nicht hören, aber ich habe schon einmal meine geliebte Frau aufgrund einer plötzlichen Krankheit verloren, ich habe nun einmal Angst davor, dass dies noch einmal eintreten könnte…“,

gestand er ihr, sie seufzte etwas, dass er immer gleich den Teufel an die Wand malen musste.

„Ach Quatsch, als ob ich sterbenskrank wäre, eigentlich bist du ja an allem Schuld.“

Pegasus sah sie entsetzt an, er? Aber warum war er denn Schuld?

„Ich verstehe nicht ganz…“

„Das macht nichts, ich verstehe ja auch nicht, warum du mir immer wieder solchen Kitsch kaufst. Du weißt genau, dass du das nicht tun brauchst und trotzdem tust du es“,

konterte die Rothaarige.

„Weil ich dir eine kleine Freude machen möchte. Du kennst mich doch Salvia – darling. Wenn ich etwas sehe, wovon ich denke, es könnte dir gefallen oder es würde dir gut stehen, dann muss ich es dir einfach schenken… wegen dem Kleid, sorry. Da habe ich wirklich etwas übertrieben, aber du trägst so gut wie nie Röcke oder Kleider. I thought, wenn ich dir eines kaufe, dann würdest du es vielleicht anziehen, war wohl leider nicht dein Stil…“

Er sah sie treuherzig an, wie konnte sie ihrem Mann denn da noch böse sein?

„Schon gut, ich habe ja auch überreagiert, wird jetzt vermutlich öfter vorkommen, aber wie gesagt, die Suppe hast du dir selbst eingebrockt, also musst du sie auch mit all meinen Launen auslöffeln“,

verzieh sie ihm, er stand immer noch auf der Leitung, also fuhr sie fort.

„Meine Güte, wo hast du heute nur dein Gehirn gelassen? Ich bin schwanger du Leuchte!“

Eine kurze Stille trat ein, diese Nachricht war total überraschend für den Firmenchef gewesen, er wusste nicht einmal, was er jetzt auf die Schnelle sagen sollte, bei seiner Frau war er des Öfteren sprachlos.

„Pegasus, jetzt reiß dich zusammen und komm mal wieder zu dir. Glaubst du etwa, ich habe mit solch einer Diagnose gerechnet? Nein, habe ich nicht und trotzdem freue ich mich. Es wäre also gut für dich, wenn du mich jetzt küssen würdest und mir sagen würdest, dass du überglücklich bist, Vater zu werden.“

Na, dieser Aufforderung kam der werdende Vater aber nur allzu gerne nach…
 

So, das ist das letzte Kapi meiner FF, nun folgt nur noch ein Epilog….
 

LadySerenity -chan

Epilog

Epilog
 

Seit damals waren nun einige Jahre ins Land gezogen, Salvia hatte sich wieder beruhigt und hatte sich wieder mit ihrem Mann versöhnt – zur Erleichterung ihrer Verwandtschaft wohlgemerkt, denn wenn die Halbschottin wütend war, dann blieb kein Stein auf dem anderen, doch ihrem ungeborenen Kind zuliebe riss sie sich am Riemen –das Leben auf Hokkaido war ein klein wenig ruhiger geworden, aber wirklich nur ein klein wenig…. Warum? Nun ja, das will ich euch gerne erklären…..
 

„Yeah, wir haben super Wetter, besser kann es heute gar nicht mehr werden… Mama, wann kommen eigentlich die anderen? Sie sind schon ziemlich spät dran“,

„Jetzt nerv nicht schon wieder rum die kommen schon noch, Lilly. Du weißt doch, dass die einen von Amerika und die anderen aus Europa anreisen müssen…. Und so was ist meine Schwester….“

Lilly dreht sich zu ihrem Bruder um, der auf dem Außengang des Haupthauses steht und sich gegen einen der hölzernen Stützpfeiler gelehnt hat und streckt dem Älteren die Zunge raus.

„Ich habe dich nicht gefragt Koshirou, also gib Frieden, ich weiß selber, dass sie um einiges weiter zu reisen haben als wir, wir mussten immerhin nur von Domino hierher fliegen. Aber Mama weiß doch sonst auch immer alles, also habe ich sie gefragt!“,

Kontert das Mädchen mit den kräftigen rosa Haaren und den markanten saphirblauen Augen, die den eindeutigen Beweis ihrer Familienzugehörigkeit bilden. Im Gegensatz zu ihrem um ein Jahr älteren Bruder ist sie um einiges aufgeweckter und offener und trotz ihrer kleinerer Zankereien verbindet sie ein tiefes Band der Geschwisterliebe. Koshirou schüttelt nur den Kopf über die Reaktion seiner kleinen Schwester und seufzt etwas, er ist ruhiger und introvertierter. Seine seidig braunen Haare und die beiden silbrigen Strähnen, die er vorne hat, hat stehen wirr von seinem Kopf ab, er ist zwar auch der ordentliche Typ, doch von so einer normal frisierten Frisur wie sein Vater sie immer trägt hält er nichts, ein bisschen Leben sollte da schon drinstecken. Seine Augen wandern zu seiner Mutter, die gerade Lilly tadelt, weil sie ihrem älteren Bruder mehr Respekt entgegen bringen soll, sie haben fast die gleiche Haarfarbe und doch sind sie so unterschiedlich. Lilly fehlen die silbernen Strähnen, die das Haar ihrer Mutter auszeichnen und lassen es eher dezent schimmern.

„Sie werden bald kommen, Romero hat bereits angerufen und mir mitgeteilt, dass sie wohlbehalten am Flughafen angekommen sind und ich denke, dass auch Salvia bald anrufen müsste, also gedulde dich noch eine kleine Weile, meine Kleine“,

Erklärt Sakura ihrer Tochter, die heftig nickt und beschließt, dass sie nun doch lieber mit ihrem Onkel spielen will, zumindest ist er rein vom Stammbaum her ihr Onkel, doch Koji ist jünger als Koshirou, also nennt ihn keiner so, er ist einfach nur Koji.

„Onii – chan komm mit, wir zerren Koji vom Computer weg!“ Luna, du kommst auch mit1,

Meint sie freudig und schleift den Ältern mit, die mittlerweile aus gewachsene schwarz-weiße Katze gleich mit dazu, Sakura sieht den beiden lächelnd hinterher, sie könnte es sich nicht mehr anders vorstellen, so auch ihr Mann, der sich gerade zu ihr gesellt hat und ihr einen zärtlichen Kuss gibt.

„Wie ich höre ist dein Bruder Lillys nächstes Opfer, der Arme…“

Sagt er scherzhaft, Seto kennt seinen kleinen Wirbelwind nur viel zu gut und auch ihre unermessliche Power.

Gerade will Sakura ihm antworten, da hören sie auch schon das Zerspringen eines Gegenstandes vom Hof her, das konnte nur bedeuten, dass ihr Cousin da war, er samt Frau und Kind…

„Mamma mia, ich glaube, der Blumentopf ist hin…“

Romero besieht sich den gerade umgerannten Blumentopf, nur gut, dass er noch nicht wieder neu bepflanzt war.

„Scusami, das war keine Absicht, ich hoffe Uroma ist nicht böse“.

„Keine Sorge, sie wird nur froh sein, dass du dich nicht verletzt hast, aber du solltest wirklich lernen, etwas vorsichtiger zu sein Leonardo. Deine kleine Schwester ist beiweitem nicht so tollpatschig.“

Beruhigt ihn seine Mutter, die ihre kleine Tochter Giuglia auf dem Arm trägt, da sieht sie auch schon Sakura und Seto kommen und winkt ihnen fröhlich zu, ihr Mann ist schon zu seiner geliebten Cousine geeilt und umarmt sie stürmisch.

„Seid willkommen ihr Lieben, Romero ich kriege keine lLuft.“

Erwidert Sakura den Gruß, Kin muss lachen, ihr Mann Romero ist immer noch wie ein kleines kind, wenn es um seine Cousinen geht. Giuglia hat genug vom Tragen und läuft zu ihrer Tante und ihrem Onkel (Theoretisch sind sie es nicht, aber jedes der Kinder nennt den Cousin oder die Cousine seiner Eltern Onkel beziehungsweise Tante)

„Sakilein, sind die anderen auch schon da? Ich vermisse vor allem mein liela Erikastöckchen, ich habe sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen?“

Fragt der Halbitaliener, die Rosahaarige muss schmunzeln.

„Sie ist im haupthaus, aber bitte reg sie nicht zu sehr auf, immerhin erwartet sie ein Kind und ich denke, Mokuba würde das auch nicht gut finden, wenn du sie schon wieder ärgerst.“

„Wie die Zeit doch vergeht, ich hätte nie gedacht, dass Erikalein mal eine brave Ehefrau und Mutter wird, aber das Unmögliche ist möglich geworden und sie und Mokuba scheinen ja recht glücklich miteinander zu sein.“

Meint nun Kin, Seto nickt zur Bestätigung, für ihn war es selbst eine Überraschung als sein Bruder es ihm gesagt hatte, dass er und Erika sich ineinander verliebt hatten und nun vor hatten, zu heiraten.

Mittlerweile sind sie im Haus angekommen und die Kinder haben sich auf den Weg gemacht, nach den anderen zu suchen, die beiden Frauen sehen ihnen hinterher.

„Sind sie nicht niedlich? Aber sie werden so schnell groß….“

Entweicht es Sakura, Kin sieht sie verschmitzt an.

„Aber, aber Saki –chan, so alt sind Lilly und Koshirou auch wieder nicht, außerdem bist du noch jung….“
 

Ein wenig später landet auch der Helikopter des Industial Illusions Vorsitzenden samt seiner Frau und seiner tochter und seines Sohnes mit dem Namen Scarlet und Mephew. Scarlet hat die feuerrote Mähne ihrer Muter geerbt zusammen mit diesen feurigen Augen ihres Vaters, der Name konnte besser zu ihr nicht passen. Der Junge hingegen hatte die weißen Haare von Pegasus und die Augen seiner Mutter, im Gegensatz zu seiner Schwester war er eher ruhig und besonnen, sie war noch heißblütiger als Salvia und das will schon was heißen. Jetzt fehlte eigentlich nur noch eine der Cousinen, Haruka, die aber bereits angekündigt hatte, dass sie etwas später zur Geburtstagsfeier ihres Großvaters kommen würde, ihr Mann hatte noch einen wichtigen Termin mi einem Kunden gehabt, außerdem hatte er Flugangst, was dazu führte, dass sie per Fähre und Auto nch Hokkaido kamen.

„ich finde, der onkel ist ein Feigling, Fliegen ist doch so lustig.“

Meint Lilly ungeduldig, immerhin wartet sie schon ziemlich lange auf das Erscheinen ihrer Cousine, ihr Bruder beruhigt sie.

„Jetzt sei mal nicht so ungeduldig, Tante Haruka und Onkel Bakura werden schon bald kommen, außerdem hast du doch genug andere hier, mit denen du spielen kannst… Und du sollst meine Schwester sein.“

„Bin ich auch, du bist so komisch und außerdem freue ich mich einfach, wenn ich Momo mal wieder sehe, die sieht aus wie ein großes Knuddelhäschen…. Oder findest du etwa nicht, onii – chan? Und wehe du sagst jetz, dass du das nicht findest!“

Kontert die Rosahaarige, ihre Eltern beobachten das Ganze aus der Ferne und seufzen. So waren die beiden ja ein Herz und eine Seele, doch manchmal konnten sie auch wieder sein wie Katz und Maus.

„Ich frage mich, was wäre, wenn sie einmal nicht streiten würden….“

Meint Seto und nimmt seine geliebte Frau in den Arm.

„Dann wäre unser Leben aber ziemlich langweilig, findest du nicht? Ich mache mir eher Sorgen wenn sie friedlich sind, als wenn iie sich wieder ein Wortduell liefern.“

Erwidert Sakura und schmigt sich an ihren Mann, dieser nickt leicht, dann gibt er ihr einen zärtlichen kuss.

„Wie Recht du doch hast, aber was meinst du würde passieren, wenn sie auf einmal nicht mehr zu zweit, sondern zu dritt wären? Ich frage das natürlich nur rein hypothetisch…“

„Du meinst, was sie tun würden, wenn sie erfahren würden, dass sie ein Geschwisterchen bekommen würden?... Hm, ich denke, sie würden sich freuen, alle beide, immerhin liegt mir deine Tochter im Speziellen schon länger in den Ohren, dass es vielleicht ganz schön wäre, wenn wir noch ein Baby bekommen würden.“

Überlegt die Rosahaarige, Seto drückt sie noch fester an sich und meint nach einem sinnlichen Kuss.

„Und was hält meine Frau davon, wenn sich ihr Mann noch ein Kind von ihr wünschen würde?“

„Du meinst, der Mann, der sich zuerst nicht einmal vorstellen konnte, überhaupt Vater zu werden möchte jetzt ein drittes Kind haben?“

„Ja genau der, immerhin hat er ja eine äußerst überzeugende Frau, die ihm gezeigt hat, dass es nichts Schöneres gibt, als seine Kinder, sein eigen Fleisch und Blut aufwachsen zu sehen… außerdem finde ich, dass unsere Firma ruhig noch einen dritten Erben vertragen könnte….“

Sakura muss schmunzeln, das war wieder eine der vielen Kleinigkeiten, die sie an ihren Mann so liebt und wenn sie ehrlich sein sollte, dann sprach nichts dagegen, ihm diesen Wunsch zu erfüllen….
 

ENDE



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Von:  Verona-mira
2010-05-15T18:50:59+00:00 15.05.2010 20:50
Ich hab das Kapitel gelesen und finde es klasse^^
Vorallem wie Salvia mit Pegasus um geht.
Aber eine Sache möchte ich noch sage, und zwar hab ich mir die selbe Geschichte einmal au www.animemanga.de durchgelesen und da fehlte dieses Kapitel. Falls du derjenige warst, der die Geschichte da reingestellt hat, bitte ich dich dieses Kapitel auch reinzustellen, weil der Epilog ist dar, diese Geschichte fehlt einfach.
Von:  Leila04
2009-04-13T16:17:52+00:00 13.04.2009 18:17
Einfach nur genial geschrieben! Du hast echtes Talent dazu, ich hatte richtig spaß beim lesen weil du einen so guten schreibstill hast das man sich vor kommen man wäre live dabei. gglg
Von:  DreamingAngel
2009-04-05T16:40:31+00:00 05.04.2009 18:40
Muahahaha... ich lach mich fettisch XD
*umfall*
geil
ich krieg echt Bauchweh.
Pegasus ist nirgendwo fehl am Platz du solltest ihn mal in Our one and only Chance vorkommen lassen, hab sogar schon eine Idee.
Kannst dich ja mal bei mir melden q.q!
lg Natalie

Von:  DreamingAngel
2009-04-03T20:36:59+00:00 03.04.2009 22:36
Der Weihnachtsmann ich lach mich schlapp...
Ich glaub ich krieg nen Kramp vor lachen
Woaw Bauchweh XD
Mehr fällt mir dazu nicht ein...
XD
deine Natalie
Von:  DreamingAngel
2009-04-03T20:33:57+00:00 03.04.2009 22:33
Der Weihnachtsmann ich lach mich schlapp...
Ich glaub ich krieg nen Kramp vor lachen
Woaw Bauchweh XD
Mehr fällt mir dazu nicht ein...
XD
deine Natalie
Von:  DreamingAngel
2009-04-03T20:16:52+00:00 03.04.2009 22:16
Sakura lacht Herzhaft.
Ich bin wech q,q...
lg
Natalie
P.S.: Sorry bin nur schon zu müde um mehr zu schreiben.
Von:  DreamingAngel
2009-04-03T19:11:28+00:00 03.04.2009 21:11
*grins*
Ich kenne da schon einen **Muahahahahahahahaha**
Hoffnung...
Wran erinnert mich das grade...
*lächel*
Ich sollte mich wohl mehr mit meiner FF beschäftigen, aber ich knn nicht aufhören zu lesen!!
lg
Natalie
Von:  DreamingAngel
2009-04-03T18:46:45+00:00 03.04.2009 20:46
Yeah ein besseres Dreamteam werdet ihr nirgendwo finden !! GO GO
Now is showtime.
Endlich mal Action und los geht die wilde Fahrt.
Jetzt sehen wir ja ob Kaiba sich den Respekt von Shirou nicht auch erkämpfen kann und wie gut die Familie wirklich zusammenarbeitet.
Muahahaha.
Ich habe das Gefühl das wird lustig!!
*Was daran liegen kann das ich die FF schon auswendig kenne XD*
lg
Natalie

Von:  DreamingAngel
2009-04-03T18:28:44+00:00 03.04.2009 20:28
Aua..., dass macht deine Stories aus.
Diese stendige Wendepunkt!
OMG
Ich häte beinahre geheult.
Mir zereists gleich die Lungenflügel.
Ich muss unbedingt weiter lesen... XD
Lg Natalie

Von:  DreamingAngel
2009-04-03T18:06:29+00:00 03.04.2009 20:06
Erika fehlt schon wieder T-T
Aber Shirou kann ich gut Leiden hehe und nicht nur weil ich weiß was kommt.
Ich mochte ihn anfänglich auch direkt und deswegen muss ich nun weiter lesen.
lg
Natalie



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