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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Eine Empty Trash FanFiction
von

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Geständnis

„Da bist du ja wieder!“, rief mir Per schon entgegen und wedelte mit einer Bierflasche in der Hand. „Jetzt hättest du beinahe die nächste Runde verpasst.“

„Die hat sie doch eh schon“, meinte Julius und grinste.

„Ne das war doch die letzte Runde gewesen oder waren es die letzten 2 gewesen? Ach egal wir reden ja nicht von der letzten sondern von der nächsten“, lachte Per und grinste von einem Ohr zum anderen.

„Letzte, nächste... Ist doch alles das Gleiche“, kam es von Julius der Per zuprostete.

So wie es aussah hatten sie nicht nur eine Runde hinter sich gebracht seitdem ich die Halle verlassen hatte. Aber das passte schon, einer musste oder besser gesagt sollte ja noch einigermaßen nüchtern bleiben. Sonst gab es ja niemanden der sie heil ins Bett brachte.

„Irgendwie hast du ja recht“, meinte Per dann schulterzuckend und drückte mir eine Flasche Bier in die Hand. „Also wo waren wir stehen geblieben?“

Fragend blickte er in die Runde, doch scheinbar hatte keiner aufgepasst oder es war ihnen alle mittlerweile wieder entfallen.

„War ja klar“, seufzte Per und verdrehte kunstvoll die Augen. „Kaum taucht ein Mädel auf, gehen bei euch die Lichter aus. Halloohoooo! Aufwachen! Feiern!“

Mit der freien Hand wedelte er Stefan vor der Nase herum, der ihn entgeistert anblickte.

„Ja sie wachen wieder auf, dann kann es ja weitergehen und Prost!“, lachte Per und ich konnte einfach nur noch den Kopf schütteln. Das konnte ja noch was werden mit denen und an die Busfahrt nach Berlin wollte ich jetzt lieber mal nicht denken. Sie würde wohl keinen Deut besser werden als die Nacht in München als sie in einem ähnlichen Zustand in die Betten gefallen waren.
 

Ich zuckte leicht zusammen als mich etwas am Rücken berührte und ich sah über die Schulter wer oder was es gewesen war.

„Sag mal warum bist du so nass?“, fragte mich Max, der hinter mir aufgetaucht war. „Normalerweise zieht man sich vorher aus bevor man unter die Dusche geht.“

„Stimmt, das macht man normalerweise auch“, grinste ich und neigte leicht meinen Kopf auf die Seite. „Wenn allerdings die Dusche der Himmel ist, dann wäre ausziehen wohl nicht so eine gute Wahl. Außer natürlich man hat Lust draußen für einen kleinen Menschenauflauf zu sorgen.“

„Wie jetzt?“, fragte Max, der mir gerade nicht so wirklich folgen konnte. Entweder es lag daran, dass es spät war oder es lag daran, dass der Alkoholpegel zu hoch war. Woran es jetzt lag, war schwer zu entscheiden.

„Was ich damit sagen wollte ist, dass es draußen angefangen hat zu regnen“, erklärte ich ihm und lachte leise auf.

„Ja aber was rennst du auch draußen rum wenn es regnet?“, fragte Max weiter nach und stand wohl doch ein wenig zu sehr auf dem Schlauch.

„Max?“

„Ja?“

„Gehe mal einen Schritt zur Seite.“

„Hä wieso?“

„Damit du vom Schlauch runter gehst auf dem du gerade stehst?“

Max sah mich an, dann an sich herunter und fing das grinsen an, welches von Sekunde zu Sekunde breiter wurde.

„Nein Max“, sagte ich schnell und schüttelte lachend meinen Kopf. „Sag jetzt lieber nicht was dir gerade durch den Kopf geht. Behalte es besser für dich.“

Oh nein wenn er schon so grinste, dann konnte nichts Gutes dabei raus kommen. So gut kannte ich ihn mittlerweile um das jetzt schon zu wissen.

„Darf ich es dir dann wenigstens ins Ohr flüstern?“, fragte er grinsend und zwinkerte mir zu. Er hatte in diesem Moment ein spitzbübisches Funkeln in den Augen und erinnerte mich an einen 5-jährigen Lausbub.

„Ok... Ausnahmsweise“, meinte ich nach kurzer Bedenkzeit und nickte mit dem Kopf.

Max warf kurz einen Blick nach rechts und nach links, beugte sich dann ein Stückchen zu mir und flüsterte mir ins Ohr, was ihm gerade durch den Kopf gegangen war. Mit großen Augen und offenen Mund sah ich ihn an. Das hatte er doch jetzt nicht gerade wirklich gesagt oder doch? Nein das konnte nicht er gewesen sein, das musste jemand anderes gewesen sein. Aber es war gerade nur er da gewesen und sonst niemand. Ich merkte wie mir so langsam die Röte ins Gesicht stieg und senkte doch ein wenig verlegen meinen Blick. *Ich glaubs nicht*, ging es mir durch den Kopf und das was ich gerade zu hören bekommen hatte musste ich erst einmal schlucken. Nein ich hatte mit allem gerechnet, aber damit dann doch auch wieder nicht.
 

„Was habt ihr Beide denn schon wieder zu flüstern?“, fragte Per und sah zwischen mir und Max hin und her.

„Flüstern? Wer flüstert hier denn?“, fragte ich grinsend zurück und nahm einen Schluck aus meiner Bierflasche. „Also ich sehe hier niemanden flüstern.“

„Also ich auch nicht“, meinte nun auch noch Max und zuckte mit den Schultern. „Also Per ich glaube eher du hast zu tief ins Glas geschaut und bildest dir schon Dinge ein die gar nicht vorhanden sind.“

„Ihr habt euch doch verschworen“, meinte Per und schüttelte den Kopf, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. „Gebt's doch einfach zu.“

In diesem Moment fiel mir ein, dass Per mir ja eigentlich etwas versprochen hatte und bis jetzt war ich noch immer nicht dazu gekommen, dieses Versprechen von ihm einzufordern.

„Das einzige was ich zugebe ist, dass ich das arme Mädel hier jetzt vor einer Erkältung bewahren will“, meinte Max ruhig und legte seine Arme von hinten um mich herum. „Nicht dass sie uns noch krank wird, wenn sie hier in den nassen Sachen durch die Gegend rennt.“

„Ach und das ist der einzige Hintergedanke den du hast?“, kam es fragend und grinsend zugleich von Julius der Max einen zweifelnden Blick zuwarf.

„Also so wirklich nehme ich dir das jetzt aber nicht ab“, kam es nun auch noch von Per, der Max einen genauso zweifelnden Blick zuwarf.

„Und ich erst recht nicht“, kam es nun von Stefan der ja genau wusste dass es nicht so war wie von Max hingestellt. Aber ich musste es ihm hoch anrechnen, dass er niemanden etwas davon erzählt hatte. Er hatte dicht gehalten und kein Wort darüber verloren. Jemand anderes hätte wohl keine Sekunde gezögert und es sofort weitererzählt, aber nicht er.

„Von mir mal ganz zu schweigen“, kam es von Ingo der plötzlich hinter uns aufgetaucht war und grinsend in die Runde blickte.

„Also wenn jetzt noch Benedikt um die Ecke kommt, dann frage ich mich wer sich hier gegen wen verschworen hat“, meinte ich und schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie konnte man nur so neugierig oder besser gesagt misstrauisch sein? Aber man musste zugeben, dass sie einen guten Riecher zu haben schienen, denn ansonsten wären ja wohl jetzt nicht diese Kommentare gefallen.

„Nun... Wolltet ihr uns nicht etwas sagen?“, kam es von Benedikt der nun ebenfalls aufgetaucht war.

„Sag mal habt ihr euch irgendwie abgesprochen?“, fragte Max und sah von einem zum anderen. „Soviel Zufall gibt es doch gar nicht wie ihr hier gerade produziert.“

„Abgesprochen? Wir uns? Würden wir doch niemals tun“, meinte Per ruhig, bevor er das lachen anfing.

„Ihr doch nicht“, meinte ich nur und musste aber selbst lachen. Es war einfach zu amüsant wie sie alle dastanden und auf eine Bestätigung für ihre Vermutungen warteten. Im Endeffekt ahnten es doch so oder so schon alle, also warum wollten sie noch unbedingt eine Antwort haben? Konnte man denn nicht mal auf eine Antwort verzichten?

„Also was ist jetzt? Wir haben nicht ewig Zeit“, meinte Ingo wieder und klopfte mit den Fingern auf die Uhr.

„Ja genau wir müssen doch die Hochzeit planen. Wisst ihr eigentlich wie viel Zeit so was kostet?“, lachte Benedikt und sah uns an.

„Außerdem müssen wir noch los und shoppen gehen oder sollen wir etwa in Jeans und Vans zu eurer Hochzeit kommen?“, lachte Per und unterstützte somit Ingo und Benedikt in ihren Forderungen.

„Von den Einladungskarten wollen wir erst mal gar nicht anfangen zu reden“, haute Julius jetzt auch noch in die gleiche Kerbe.
 

„Ihr wollt's wohl wirklich wissen oder?“, fragte ich in die Runde und bekam als Antwort ein beinahe synchrones Nicken.

„Ja jetzt sagt schon!“, quängelte Per und verdrehte die Augen. „Oder wollt ihr uns in Unwissenheit sterben lassen?“

„Wäre zumindest eine Möglichkeit“, lachte Max und sah Per schmunzelnd an.

„Ich gebe dir gleich Möglichkeit“, drohte Per ihm lachend und sah dann zu mir. „Bekommt man wenigstens von dir eine Antwort?“

„Hm... Da muss ich erst Max fragen“, entgegnete ich ihm grinsend und drehte meinen Kopf zu Max. „Meinst du ich kann ihnen eine Antwort geben oder eher doch nicht?“

„Lass mich mal einen Moment drüber nachdenken“, kam es von Max der einen nachdenklichen Blick aufsetzte. „Eigentlich... Neee... Eigentlich ja nicht... Obwohl... Im Endeffekt... Also möglicherweise.... Trotzdem... Ich meine... Wer weiß... Allerdings...“

Plötzlich zuckte Max mit den Schultern und löste seine Umarmung.

*Was hat er jetzt vor?*, fragte ich mich in Gedanken, doch es dauerte nur wenige Sekunden da war mir klar was er vorhatte. Sanft legte er seine Hände an meine Wangen, sah mir tief in die Augen, ehe sich unsere Lippen zu einem Kuss vereinten. Es waren nur wenige Sekunden und trotzdem kam es mir wie eine kleine Ewigkeit vor. Langsam löste er seine Lippen von den meinigen, sah mir in die Augen, ehe er mich wieder in den Arm nahm. Grinsend sah er in die Runde.

„Reicht euch das als Antwort oder soll ich deutlicher werden?“, lachte er und ich hatte in diesem Moment fast das Gefühl, als wäre ihm eine Last von den Schultern genommen worden. Als wäre er froh darüber, dass das Geheimnis nun keines mehr war. Aber wenn es so war, dann ging es ihm nicht anders als mir. Jetzt brauchte man nicht mehr aufpassen wann man etwas sagte oder wie man etwas sagte. Brauchte nicht mehr darauf zu achten dass man auch ja alleine war wenn man mit dem anderen ein paar Zärtlichkeiten austauschen wollte und wenn es auch nur ein flüchtiger Kuss war.
 

„Ich hab's doch gewusst!“, rief Per plötzlich aus und hüpfte mit der Bierflasche in der Hand um den Tisch herum. „Ha! Ich wusste es, ich wusste es!“

Ich sah Per an, grinste und fing dann an zum lachen. In diesem Moment erinnerte er mich an Rumpelstilzchen der um das Feuer gehüpft war, nur mit dem Unterschied, dass es sich hier um ein Tisch handelte.

„Dann können wir also tatsächlich mit der Planung beginnen“, schmunzelte Benedikt und lachte leise auf.

„Jetzt mal langsam“, meinte ich zu ihm und schüttelte den Kopf. „So schnell geht es dann doch auch wieder nicht.“

„Na wer weiß, wer weiß“, kam es nun von Ingo der genauso am grinsen war. „Ich passe dann auch auf eure Kinder auf. Patenonkel Ingo macht das doch gerne.“

„Jetzt drehen sie vollends durch“, meinte Max leise zu mir und deutete mit dem Finger an, dass die anderen doch nicht mehr alle Tassen im Schrank haben konnten. Aber ich sah ihm an, dass es ihn freute dass sie es alle so locker aufgenommen hatten. Dass sie sich scheinbar alle darüber zu freuen schienen.

„Sieht stark danach aus“, sagte ich ebenfalls leise und legte meine Hände auf seine. Es war einfach ein beruhigendes Gefühl ihn bei mir zu wissen und ich konnte noch immer nicht so wirklich glauben dass so etwas ausgerechnet mir passiert war. Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen lehnte ich mich ein wenig an ihn und genoss die gute Stimmung um mich herum.



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