Zum Inhalt der Seite

Wettlauf mit der Zeit

Kapitel zwei kommt^^
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die erste Reise

Die erste Reise
 

Seufzend machte sich Awylén daran den steilen Weg des Berges Ostylón nach Kazalien zu besteigen, denn das Haus lag am Gipfel des Berges und es führten zwei Wege nach oben. Ein steiler Weg an der Vorderseite und ein einfacher Weg um den Berg herum, der aber doppelt so lang dauerte. Nachdem das Mädchen es aber eilig hatte, beschloss sie den steilen Weg mit dem ganzen Gepäck nach oben zu steigen. Gerade als sie ein drittel des Berges angekommen war, begann es zu dämmern. "Na ganz toll....eigentlich sollte ich jetzt schon ganz oben sein. Es dauert noch ewig bis ich oben bin." Und damit hatte sie gar nicht so unrecht, denn sie brauchte noch weitere fünf Stunden bis nach oben. Als sie endlich oben angekommen war, klopfte sie ungeduldig an die Pforten und endlich nach einer halben Stunde öffnete eine schlechtgelaunte, alte Frau mit stechenden violetten Augen und grauen Haaren. Daran, dass sie graue, haarige, kleine Ohren hatte, erkannte man, dass auch sie aus dem Dorf Ostylón stammte. Unfreundlich zischte sie: "Weiterstarrn? Nichts bessres zu tun?" Anscheinend vergaß diese Frau gerne einmal das erste Wort, doch bevor sich Awylén weiter in ihrer Starrerei verlieren konnte, antwortete sie schnell: "Ich suche Athlén. Ist sie da?" "'S Schon weg. Langen Weg ins Dorf. Du dich beeilst, holst se ein!" Mit diesen Worten schlug sie ihr die Tür vor der Nase zu und die erschöpfte, junge Frau fluchte. Mit ihrem ganzen Gepäck machte sie sich wieder auf den Weg nach unten und vor lauter Eile wäre sie beinahe noch den Berg hinuntergefallen, hatte sich aber gerade noch so gefangen. Unten angekommen, musste sie erst einmal verschnaufen und als sie den Kopf hob, sah sie gerade noch, wie Athlén schon fast am Dorf war. Fluchend warf sie das Gepäck auf den Boden, rannte hinter ihrer besten Freundin her und kurz bevor diese das Dorf betrat hatte sie sie eingeholt. Sie fasste die andere an der Schulter und im nächsten Moment lag sie mit einer schmerzenden Wange und einem schmerzenden Magen am Boden, denn Athlén hatte sich umgedreht und die Angreiferin sofort geschlagen. Panisch schrie Angegriffene: "Wage es nicht mich anzufassen, du Perverser. Ich bin gleich in meinem Dorf und wenn ich um Hilfe schreie kommt sofort jemand." "Also ich glaube, dass du keine Hilfe mehr brauchst, schließlich hast du mich gerade grundlos - ich wiederhole GRUNDLOS - K.O geschlagen." "Seraphin! Oh mein Gott, entschuldige. Ich dachte du wärst ein Perverser, der sonst was von mir will. Aber was willst du denn bei mir? Müsstest du nicht zu Hause sein und im Bett liegen und schlafen!" Seraphin war der Spitzname von Awylén, den Athlén ihr gegeben hatte, denn ihre Freundin wollte nicht Awylén heißen. Sie hielt nicht viel von dem Brauch Frauen ein A am Anfang und ein én am Ende zu geben, deswegen hatte sie sich dagegen gewehrt und bei Athlén durchgesetzt, dass diese ihr den Spitznamen Seraphin gab. Awylén erklärte ihr, was sie dort tat und nachdem sie alles fertig erklärt hatte, beschloss Athlén, dass sie beide wieder nach Kazalien gehen sollten um noch etwas zu schlafen und am besten den kurzen Weg. So packte das erschöpfte Mädchen nach langem Gezeter, ewigen Überredungen und mitleidenswertem Stöhnen endlich wieder ihr Gepäck und marschierte auf ein weiteres den steilen Weg den Ostylón-Berg hinauf, wobei sie wiederum sieben Stunden nach oben brauchten und es somit schon wieder tagte,als sie oben waren. Bevor Awylén noch etwas sagen konnte, klopfte Athlén schon an die Tür und wurde eingelassen. Schnell folgte die Grünäugige ihr, und blieb baff stehen. Der erste Teil des Hauses war nicht überdacht, in der Mitte des großen Gebäudes führte ein Weg bis zu einer anderen Tür, ungefähr 50 Meter nach dem Eingangstor, rechts und links des Weges waren Blumenbeete, die den Weg zur Tür begleiteten. Der ganze Weg war hell beleuchtet, so dass man alles sah und es lag nicht ein Dreckkörnchen auf dem Boden, dieser sah sogar fast aus wie geleckt. Staunend ging Awylén hinter ihrer besten Freundin her, betrat mit ihr das Haus und keuchte auf. "Das ist ja fabelhaft." Und damit meinte sie nicht die Einrichtung, sondern die Fenster. Diese waren aus Diamanten gemacht, waren farbig, und beleuchteten selbst des Nachts die Halle mit verschiedenen Farben, denn es schien als wären in den Diamanten Kerzen eingemacht. Der Rest des Hauses sah einfach aus. Alles aus Holz gemacht, die Tische, Stühle und Schränke. Dann kamen die beiden in einen Schlafsaal und was das erstaunte Mädchen dort sah, ließ ihr wieder den Atem stocken, aber nicht weil es so schön war, sondern weil sie es als Demütigung und Kränkung empfand. In dem Raum lagen vereinzelt Säcke, gefüllt mit Mawahis, dünne Decken, kleine Schränke und Schüsseln auf dem Boden. Ganz am Ende des Raumes gab es eine Türe, die eindeutig als Toilette diente. "Das sieht ja gruslig aus," empörte sich Awylén. "Ja, aber nur, weil du besseres gewohnt bist. Wir sind froh darum und freuen uns auf jeden weiteren Tag, den wir hier verbringen dürfen. Komm, leg dich auf einen der Säcke und schlaf, dann gehen wir heute Abend weiter." Grollend legte sich Angesprochene auf den Boden und schlief dann auch fast sofort ein. Als sie später erwachte sah sie sich erstaunt um, bis sie sich erinnerte, wo sie wieder genau war. Stöhnend rollte sie sich herum und stellte fest, dass sie vom Schlafen auf dem Boden ganz steife Glieder hatte. "Athlén...steh sofort auf undbring mir was zu trinken. Nur weil ich das gestern vergessen habe, heißt das nicht, dass ich keinen Durst habe, nein, das heißt sogar, dass ich AM VERDURSTEN BIN!" Nach den letzten drei geschrienen Worten saß Angeschrieene senkrecht im Bett. "Was schreist du denn so? Kann ich was dafür, dass du FREIWILLIG den Berg zweimal rauf rennst?" "Athlén, ich werde dich töten. Darauf kannst du dich verlassen. Bring mir sofort etwas zu trinken, oder ich kann für nichts mehr garantieren." Athlén wusste, wenn ihre Freundin anfing so zu sprechen, sollte sie lieber das tun was von ihr verlangt wurde und damit stand sie auf und kam nach einiger Zeit, weiteren unschönen Flüchen von Awylén, mit einem Eimer gefüllt mit Wasser und einer Tasse wieder und fand eine halb verdurstete, am Boden liegende und mitleidenswert röchelnde Freundin vor. Gierig trank Awylén fast den ganzen Eimer leer, bis die Andere fragte: "Und, wie genau sieht die komische Blume jetzt eigentlich aus?" "Hä, welche Blume? Um was geht's?" Athlén seufzte genervt auf. "Seraphin, die Blume der Verzweiflung!" Awyléns Gesicht hellte sich auf und sie schlug sich die Hand gegen die Stirn. "Ach die Blume meinst du! Woher soll ich wissen, wie sie aussieht? Hab sie schließlich nie gesehen!"

"AWYLÉN! Du hast ein Bild von der Blume!"

"Ehrlich? Ach ja! Aber wo habe ich das dumme Bild denn hin?"

Verzweifelt fing diese an das Bild zu suchen, während Athléns Augenbrauen gefährlich zuckten, doch bevor sie noch explodieren konnte, schrie Awylén begeistert auf. "Gefunden! Es war in meiner Jackentasche!" Sofort beugten sich beide über das Bild. Auf dem Bild war eine große Blume mit einem dicken, lila Stamm, an dem zwei wellenartige, braune Blätter hingen und darüber vier grüne Blätter, die wie Dornen aussahen. Die Blüten waren blau, hingen wirr wie Haare um den Stamm und in der Mitte war sie schwarz. Athlén nahm kurz das Bild in die Hand, dann gab sie es wieder Awylén zurück, worauf sie sagte: "Die ist echt hübsch. Aber vielleicht sollten wir langsam aufbrechen, wenn wir heute noch einen Teil des Weges zurück legen wollen und den Vorsprung von Ecimelón aufholen wollen." Awylén nickte kurz, packte die Zeichnung wieder weg, nahm den Rucksack zur Hand, wartete, bis das andere Mädchen fertig war und dann verließen sie gemeinsam wieder Kazalien. Sie gingen wieder durch den Flur, und als sich Awylén diesmal genau umsah, stellte sie fest, dass der Flur sehr lange war und das Haus rießig. Es musste mindestens drei Stockwerke haben, denn als sie den Flur entlanggingen strömten tausende von Mädchen in ihre Schlafräume, wobei einige eine Treppe hinaufgingen, die der Orangehaarigen vorher nicht aufgefallen war. Bevor sich Awylén das Haus noch genauer ansehen konnte, hatte sie mit Athlén das Gebäude schon wieder verlassen und stand mit ihr vor der großen Eingangstür. Kaum, dass sie die Tür berührt hatten, öffnete sie sich und die beiden Mädchen verließen das Haus. "Das Gebäude ist ja echt rießig. Sieht aber eher aus wie ne Rumpelkammer, als wie eine Schule oder so." "Awylén, sei ruhig. Ich liebe diese Schule." Die Mosernde nickte kurz, dann gingen die beiden ruhig den Berg hinunter. Unten angekommen wandten sie sich der mittlerweile wieder untergehenden Sonne zu und liefen somit nach Westen, weg vom Dorf. "Wohin gehen wir jetzt, Seraphin?"

"Wir gehen zu dem Fluss Syrendalón, dann folgen wir diesem bis wir an die nächste Stadt kommen und dort schauen wir, ob wir eine Karte von unserem Land kaufen können. Also los komm, bevor die Sonne ganz untergegangen ist." Schweigend setzten sie ihren Weg fort und als es dann dunkel war, schlugen sie ein Lager auf, legten sich hin und schliefen. Unbehelligt bauten sie am nächsten Morgen ihr Lager wieder ab, aßen kurz etwas, machten sich wieder auf den Weg und folgten weiterhin dem Fluss. Zur Mittagszeit fragte Athlén: "Wann werden wir rasten?"

"Rasten? Wir laufen bis heute abend weiter. Wenn du Hunger hast, dann hol ein Lacmicum raus und iss das während wir gehen," war die ruppige Antwort.

"Während dem Gehen essen? Bist du irre? Awylén, wir werden JETZT rasten."

Wenn Athlén ihre Freundin bei ihrem Namen nannte, war sie wütend und setzte ihren Willen durch, egal wie. Da Awylén das wusste, beschloss sie eine Rast einzulegen. Am Flussufer setzten sie sich hin, packten das Essen aus, doch schon wieder moserte die Blauhaarige: "Ich will Fleisch. Los, geh und besorg welches."

"Athlén, übertreib es nicht. Ich kann jetzt kein Fleisch holen. Wo soll ich denn welches herzaubern?"

"In den Bergen gibt es doch genügend Temlons. Jag doch die. Aber ich will jetzt Fleisch. SOFORT!"

"Wieso gehst dann nicht du jagen?" Awylén wurde jetzt richtig wütend, doch bevor sie noch etwas tat, was sie später bereuen würde, packte sie ihren Pfeil und ihren Bogen und machte sich auf den Weg in die Berge. Nach zehn Minuten war sie an dem Fuß eines Berges angekommen, denn gerade dort wo die Mädchen rasteten, war eine große, grüne Wiese, durch die der Fluss von dem direkten Kontakt mit den Bergen getrennt wurde. Seufzend machte sich die Jagende nun auf den Aufstieg und erreichte auch nach einer viertel Stunde einen geeigneten Platz zum Jagen, denn die Pfade waren an allen Stellen schmal und gingen direkt am Abhang entlang. Eine halbe Stunde jagte sie, dann hatte sie endlich zwei Temlons gefangen. Seufzend machte sie sich auf den Weg den Berg hinunterzusteigen, doch gerade als sie auf einem sehr schmalen Pfad ging, trat sie auf einen glatten Stein, rutschte aus und fiel den Abhang hinunter. Gerade noch erwischte sie einen Ast, der aus dem Felsen ragte, doch die Temlons hatte sie verloren. "Na toll, So etwas passiert nur mir. Jetzt darf ich nochmal Temlons fangen und Athlén wird wütend sein wie eine Furie, weil ich erst so spät komme. Außerdem komme ich hier nicht so schnell hoch und der Ast wird mein Gewicht nicht lange tragen. Unter mir Abgrund. So schnell wollte ich eigentlich nicht zu Athlén zurück und ich wollte bei ihr in einem Stück ankommen." Diese Schimpftirade ging immer weiter, während sie versuchte mit den Füßen halt zu finden und sich hochzuziehen. Doch wie um die Worte des Mädchens zu bestätigen, fing die Erde um die Wurzel des Astes zu brökeln und der Ast löste sich. Mit grauen sah sich Awylén das an und hatte in Gedanken schon mit ihrem Leben abgeschlossen, als sie plötzlich eine Hand vor sich sah.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück