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Organisation XIV

Das Tagebuch des unbekannten Mitglied Nr. XIV
von

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Tag 54 - Mein Portal

Hasllo liebes Tagebuch,
 

nachdem die Vier heute schon beim Frühstück auf mich einreden wollten stand ich auf und ging. Es war mir egal, ob sie mir nachsahen oder mir Demyx sogar bis zur Tür folgte und meinte, ich solle hier bleiben. Ich ging. Mein Weg führte mich ins Zeugnis der Existenz. …Wenn ich ein Herz habe, warum steht dann ein Portal von mir hier? Bin ich ein Niemand? Bin ich überhaupt etwas wert? Mich hatte der Hass auf mich selbst gepackt, ich zückte mein Langschwert und schlug auf mein Portal. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich von Kopf bis Fuß. Das war es. Wenn ich mein Portal zerstöre sterbe ich.

Bei diesem Gedanken meldete sich auch der Schmerz in meiner Schulter zurück. Ich schlug auf das Portal ein, bis es schließlich unzählige Risse hatte. Ich taumelte. Je mehr Risse das Portal hatte, desto schwächer wurde ich. Mir meiner noch verbliebenden Kraft schlug ich noch mal auf das Portal und es zerbrach in tausend Splitter, die in den Farben des Regenbogens schimmerten. Ich lies das Schwert fallen und sank auf die Knie. Ich spürte, wie mich meine Kraft verließ. Ich hob den Blick und sah Luxord, dann kippte ich zur Seite und blieb liegen. Ich hörte noch, wie er in einem Portal verschwand und kurz darauf jemand auftauchte. An den Stimmen erkannte ich, dass es Xemnas und Demyx waren. Xemnas fluchte, nahm mich in den Arm und weinte. Ich sah ihn schwach an. Noch nie hatte ich ihn weinen gesehen. Es tat mir weh ihn so zu sehen, doch andererseits störte es mich nicht. Er hatte mich belogen.
 

Ich hob eine Hand, die vor Schwäche und Anstrengung zitterte, und wischte ihm die Tränen von den Wangen. Ich zwang mich zu einem Lächeln. Er sah mich mit einem herzzerreißend traurigen Blick an. Ich sagte ihm leise flüsternd, da ich zu mehr nicht fähig war, dass ich noch einmal den Garten sehen wolle. Er nickte und brachte mich in den Garten. Marluxia hatte in Windeseile einen Teil der Wiese in ein Blumenmeer verwandelt, indem er unzählige Blumen hat wachsen lassen. Xemnas legte mich mitten in das Blumenmeer und setzte sich neben mich. Ich lächelte leicht. Der Anblick der vielen Blumen mit ihren unzähligen Farben und der süßliche, sommerliche Duft tat mir gut. Xemnas erhob sich wieder und sagte, es gäbe noch jemanden, der mich sehen will. Dann verschwand er und an seiner Stelle erschien Demyx neben mir. Er sah mich fassungslos an und er zitterte stark. Seinem Gesichtsausdruck nach strengte er sich mächtig an, um nicht los zu weinen. Ich flüsterte leise, er soll bitte für mich auf seiner Sitar spielen. Er nickte und spielte die Symphonie, die er mir gewidmet hatte. Ich hörte aufmerksam zu. Als er zu Ende gespielt hatte und die Sitar verschwunden war zog ich ihn an der Kutte zu mir herunter und küsste ihn. Er sah überrumpelt drein, ließ es aber zu, dass ich ihn küsste.
 

Mein Griff um den Stoff seiner Kutte wurde schwächer und schließlich sank meine Hand auf die Wiese zurück. Auch mein Kopf sank ins Gras zurück. Ich hatte kaum noch Kraft zum atmen. Ich wusste, dass es nur noch wenige Minuten dauern würde, bis ich sterben würde. Ich hörte Marluxia schluchzen, er stand außerhalb meines Sichtfeldes. Dann hörte ich ein leises sirren, als er seine Sense erschienen lies und sie ragte in mein Sichtfeld. Er klang böse und fragte, was ER hier verloren hätte und was ER wollte. Wer war ER? Ich drehte den Kopf ein Stück und sah Roxas, er hatte Sora und Donald zur Hilfe geholt. Ich wusste, dass die Beide heilende Magie einsetzen konnten. Wieso tat Roxas das. Es könnte ihm doch ganz recht sein, wenn ich nicht mehr da wäre. Da der Garten scheinbar kein geeigneter Ort war brachte mich Demyx ins Krankenzimmer. Vexen schloss mich gleich an die Maschinen an. Der Signalton, wie oft mein Herz schlug klang langsamer denn je.
 

Sora und Donald konzentrierten sich auf mich, um mich zu retten, aber ihre Magie half nicht. Sie versuchten es wieder und wieder. Schließlich gaben auch sie auf. Xemnas hatte die rettende Idee. Nicht ich musste geheilt werden, sondern das Portal. Wäre es wieder ganz ginge es mir wieder gut. Er brachte die zwei anscheinend durch ein Schattenportal zum Zeugnis der Existenz. Kurze Zeit später fühlte ich, wie ich wieder stärker wurde. Je stärker ich wurde, desto finsterer wurde mein Blick. Sie haben es also tatsächlich geschafft, mir wieder ins Handwerk zu pfuschen. Als die Drei zurückkehrten sah ich sie böse an, was Sora und Donald nicht gefiel.

Mir war es egal. Ich war noch nicht kräftig genug um aufzustehen, aber ich strafte trotzdem weiterhin jeden mit einen bösen Blick. Xemnas meinte, sie sollten mich wohl heute besser in Ruhe lassen, bis ich mich wieder beruhigt habe.
 

Das brachte das Fass endgültig zum überlaufen und ich stand, wenn auch recht wackelig auf den Beinen, auf. Ich war sauer und fragte auch in dementsprechend keifenden Tonfall, warum sie sich in MEIN Leben einmischten und warum ich nicht einfach sterben dürfte. Mich braucht doch keiner. Kingdom Hearts, der Herzmond hier in der Welt, die niemals war, war vollständig und die Organisations-Mitglieder hatten alle ein Herz. Das wahre Kingdom Hearts wurde nicht angegriffen und somit würde auch keine Hüterin erforderlich sein. Ich wiederholte noch einmal, dass ich einfach nicht mehr leben wollte, nicht mehr leben könnte. Nicht unter diesen Umständen, die hier herrschen. Ich wollte und konnte auch nicht mehr. Ich brach in Tränen aus. Ich wollte doch einfach nur sterben. Roxas war der Einzige, der es sich traute, sich zu bewegen. Er ging zu mir, umarmte mich und meinte nur, er habe mich gern und wolle nicht, dass ich sterbe.
 

Ich sah ihn an. Woher auf einmal dieser Sinneswandel? Er hatte mich vor kurzem noch aus dem Weg haben wollen, weil er glaubte, ich wollte ihm Axel wegnehmen. Ich konnte nicht anders und legte meine Arme um ihn. Warum nur tat mir diese Umarmung so gut? Ich fühlte mich auf einmal wohler. Auf Roxas´ drängen hin legte ich mich wieder ins Bett. Ich seufzte. Mein Wutausbruch hatte die Anderen anwesenden geschockt. Es tat mir auf einmal leid und ich sah schweigend auf die Bettdecke. Nachdem mein Herzschlag wieder einigermaßen normal war befreite mich Vexen wieder von den Sensoren und nacheinander verließen alle das Zimmer. Da saß ich nun wieder. Im schneeweißen Krankenzimmer und hatte meine Freunde geschockt. Was bin ich nur für ein Mensch?
 

Ich legte mich hin.

Ich werde wohl versuchen mich auszuruhen.
 

Bis morgen,

Xandra



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