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Midnight Guardian

von

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Die Wahlfächer

Sonnenlicht, das Harry ins Gesicht schien, holte ihn aus seinem friedvollen Schlummer. Er konnte sich nicht einmal daran erinnern eingeschlafen zu sein, aber er schenkte dem nicht allzu viel Aufmerksamkeit, da er in seinem Monat in Hogwarts viele Male eingeschlafen war, ohne sich daran erinnern zu können. Gedankenlos griff Harry nach dem Nachtisch und fand seine Brille, setzte sie auf und zwang den Drang, frustriert aufzustöhnen zurück.
 

Er war im Krankenflügel. Er hatte die ganze Nacht im Krankenflügel verbracht.
 

Malfoy wird damit einen Riesenspaß haben.
 

Wütend auf sich selbst und Madam Pomfrey, zog Harry schnell die Sachen vom Vortag an und verließ den Krankenflügel, bevor ihn jemand aufhalten konnte. Er ging sicher, dass er sein Buch von gestern und seinen Zauberstab hatte. Die Gänge waren leer und ließen Harry vermuten, dass es noch recht früh war. Seit seinem Haus – Schlossarrest hatte Harry die schnellsten Wege zu verschiedenen Orten gelernt und der Gryffindorturm war keine Ausnahme.
 

Ihm war das Passwort vor einigen Tagen gegeben worden, und das erlaubte ihm daher, unbemerkt einzutreten. Der Gemeinschaftsraum war so still, dass es unheimlich war. Ein Zittern unterdrückend, eilte Harry die Treppe zu seinem Schlafsaal hoch. Er trat so leise wie möglich ein und schlich zu seinem Koffer hinüber. Neville Longbottoms Schnarchen und tiefer Atem von Ron, Dean Thomas und Seamus Finnegan diente als Bestätigung, dass alle noch schliefen. Er warf einen Blick auf Nevilles Wecker, um zu sehen, dass es erst halb sechs war. Kein Wunder, dass niemand wach ist.
 

Nachdem er sich umgezogen hatte, schnappte Harry sich sein Buch und ging, bevor jemand wusste, dass er jemals dort gewesen war. Er dachte, er könnte ein Kapitel vor seiner ersten Stunde lesen und vielleicht über etwas nachdenken, was er Ron und Hermine sagen konnte, so dass sie ihn nicht ansehen würden, als würde er zerbrechen. Harry hatte zu viele von diesen Blicken von der Mehrheit der Lehrer erhalten.
 

Als er die Große Halle betrat, stellte er fest, dass sie tatsächlich leer war, aber er schenkte dem keine Beachtung, als er zum Gryffindortisch ging und sich setzte. Teller und Besteck waren schon ausgelegt, aber noch kein Essen auf den Tischen. Seinen grummelnden Magen ignorierend, öffnete Harry sein Buch und fing an zu lesen. Es war faszinierend wie viele Varianten es vom Verteidigungsschild gab und irre, dass es Leute gab, die sich alle merken konnten. Es gab viele verschieden Zauberstabbewegungen für einen Zauberspruch, welche die Eigenschaften des Schildes festlegten.
 

Harry war so in seine Lektüre konzentriert, dass er nicht bemerkt hatte, dass das Essen auf dem Tisch erschien war. Der Geruch jedoch war unmöglich zu ignorieren. Er konnte die Eier, Würste, Speck und Muffins beim ersten Atemzug riechen. Sein Magen knurrte wieder vor Hunger. Harry stöhnte genervt und begann seinen Teller mit Essen zu füllen. Sein Buch gegen eine große Schüssel lehnend, fuhr Harry fort zu lesen, während er aß.
 

Als er schließlich das Kapitel beendete, schob Harry den Teller von sich und wiederholte in Gedanken was er gelesen hatte. Mit geschlossenen Augen übte Harry die beschriebenen Zauberstabbewegungen mit seiner Zauberstabhand. Es gab ein paar an die er sich nicht deutlich erinnern konnte, aber die meisten waren haften geblieben, was ihn grinsen ließ. Er bekam endlich diese Lernsache hin.
 

Als Harry seine Augen öffnete fuhr er überrascht zurück, als er sah, dass er nicht allein war, er fiel durch die Bewegung fast zu Boden. Als er sein Gleichgewicht wieder hatte, schloss Harry schnell sein Buch und sah in das besorgte Gesicht von Professor Dumbledore. „Äh – Guten Morgen, Sir“, sagte Harry und versuchte die Stille zu brechen. „Ich habe Sie nicht reinkommen gehört.“
 

Professor Dumbledore lächelte, als er sich näher zu Harry lehnte. „Das geschieht gewöhnlich, wenn man tief in Gedanken ist“, sagte er freundlich, „du bist ziemlich früh auf, Harry. Hast du etwas auf dem Herzen, was du diskutieren möchtest?“
 

Harry schüttelte den Kopf. „Nein, Sir“, sagte er ehrlich. Das war der gewohnte Anfang jeder Unterhaltung zwischen ihnen in den letzten paar Wochen. Das Problem war, dass Harry nicht wusste, ob Professor Dumbledore es ernst meinte oder nur nett war. Die ernste Sache wäre ‚ich weiß etwas stimmt nicht, sprich mit mir darüber’ während die nette Variante ‚wenn du reden willst, bin ich hier’ wäre.
 

Dumbledore verblieb für einen Moment still, ehe er sich aufrichtete. „Nun denn“, sagte er mit einem Nicken, „ich weiß, dass gestern schwer für dich war, Harry. Professor Lupin hat mir gesagt, du hättest im Zug die Stimme deiner Mutter gehört. Wenn du wünscht dies zu diskutieren oder irgendwelche Fragen hast, mein Büro ist immer offen.“
 

„Danke, Sir“, sagte Harry höflich. Darüber zu reden, war das letzte was er tun wollte, aber er wollte nicht unhöflich klingen, indem er Professor Dumbledores Angebot ablehnte. Wie spricht man über so etwas? Harry musste zugeben, dass er es immer noch merkwürdig fand, offen über seine Gefühle zu sprechen. Die Dursleys hatten sich nie gekümmert; warum sollte es also jemand anderes?
 

Harry wartete, dass Professor Dumbledore zum Lehrertisch ging, dann kehrte er zu seinem Buch zurück. Er fühlte sich ein wenig befangen mit jemand anderem in der Halle, insbesondere wenn es Professor Dumbledore war. Er wusste nicht warum, aber er wusste nicht mehr, wie er sich dem Schulleiter gegenüber verhalten sollte. Vielleicht hatte es mit der ‚geduldigen Großvaterrolle’ zu tun, die Professor Dumbledore eingenommen hatte. Harry war nicht sicher. Alles was er wusste, war, dass er seine ‚Familie’ stolz machen musste.
 

Professor McGonagall war die nächste, die eintrat und obwohl Harry seinen Blick auf sein Buch hielt, konnte er nicht anders, als zu bemerken, dass seine ‚strenge Großmutter’ ihren Kurs änderte. Sie schritt zum Gryffindortisch, dann lässig zum Lehrertisch; sie hielt kurz inne, um eine versichernde Hand auf seine Schulter zu legen. Harry sah über seine Schulter zu der Verwandlungslehrerin und schenkte ihr ein sanftes Lächeln. Sie lächelte zurück, dann schloss sie sich Dumbledore an.
 

Professor Snape trat als nächstes ein, aber er starrte Harry nur böse an, ehe er sich auf seinen gewohnten Platz neben Professor McGonagall setzte. Einige Minuten später begannen Schüler einzutreten. Die meisten bemerkten Harry nicht, aber die. die es taten, waren nicht besonders diskret dabei. Nach einer Weile begann Harry sich zu fragen, was gesagt wurde. Wussten sie alle, wie die Dementoren ihn beeinflussten oder sprachen sie nur darüber, dass Sirius Black ihn entführt hatte?
 

Manchmal wollte Harry ein normales Leben so sehr, dass es wehtat.
 

Fred und George kamen mit einem Schwarm Gryffindors an und setzten sich sofort neben Harry; sie schubsten ihn spielerisch, so dass sie beieinander sitzen konnten. Sie sahen ziemlich müde und nicht besonders fröhlich aus. Harry konnte sich nicht erinnern, die Weasley Zwillinge ernst gesehen zu haben und dies kam dem ziemlich nahe.
 

„Äh – ist etwas passiert?“, fragte Harry, nicht sicher ob er es wissen wollte.
 

Die Zwillinge sahen langsam zu Harry, Sympathie war ihnen aufs Gesicht geschrieben. Harry hasste diesen Ausdruck wirklich. „Dumbledore hat allen letzte Nacht erzählt, dass die Dementoren die Schule ‚bewachen’“, sagte George. „Er hat auch erwähnt, was sie Leuten antun, dass sie ihre schlimmsten Erinnerungen wieder erleben und all das.“
 

„Ron – äh – ist es irgendwie rausgerutscht, dass du die Ermordung deiner Mutter gehört hast“, fügte Fred hinzu.
 

Harry schloss die Augen, als er seinen Kopf fallen ließ. Dies war nicht die Art wie er seinen ersten Unterrichtstag beginnen wollte. Jetzt würden alle starren und flüstern. Er wollte die Aufmerksamkeit nicht und brauchen tat er sie gewiss auch nicht. Warum konnten die Leute ihn nicht wie jeden anderen behandeln? War das zu viel erwartet? „Wie viele wissen es?“, fragte er leise.
 

„Äh – nun – du kennst Ron“, sagte George, „er denkt nicht immer bevor er redet und sprach beim Abendessen gestern Abend darüber. Also hat es jeder, der bei ihnen gesessen hat, gehört-“
 

„- und die haben es allen neben ihnen gesagt“, fügte Fred hinzu, „und so weiter-“
 

„- und so fort“, sagte George, „also würde ich sagen, dass es jeder weiß.“ Sein Gesicht wechselte von Sympathie zu einem bösen Grinsen. „Aber mach dir keine Sorgen, Harry. Wir haben ihm die Fehler seines Weges letzte Nacht gezeigt.“
 

Harry sah sofort mit gehobener Augenbraue zu den Zwillingen. Er mochte den Ausdruck auf ihren Gesichtern nicht wirklich. Sie hatten auf den Fall etwas vor. „Was habt ihr getan?“, fragte er vorsichtig, dann wusste er es besser, „oder will ich es überhaupt wissen?“
 

Fred und George zwinkerten Harry zu, dann wandten sie sich ihrem Frühstück zu. Oh ja, das ist definitiv nicht gut. Kopfschüttelnd wandte Harry sich ebenfalls seinem vergessenen Frühstück zu und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken. Wenn man die Blicke der Zwillinge bewertete, würde Harry früh genug herausfinden, was sie getan hatten. Er konnte nur hoffen, dass sie Krätze nicht in eine riesige Spinne verwandelt hatten oder so etwas in der Art.
 

Die übrigen Lehrer kamen an (alle schenkten Harry den gleichen mitleidigen Blick) so dass die Hauslehrer die Stundenpläne verteilen konnten. Als Harry seinen ausgehändigt bekam, spürte er einen weiteren versichernden Drücker und sah zu Professor McGonagall hoch. Sie sah immer noch streng aus, aber Harry konnte sehen, dass ihre Augen mit Mitgefühl gefüllt waren. Sie lehnte sich näher zu ihm, so dass sie niemand hören konnte. „Potter, bitte treffen sie mich in zehn Minuten in der Eingangshalle“, flüsterte McGonagall.
 

Teilweise verwirrt und teilweise geängstigt, konnte Harry nur zur Antwort nicken. So weit er wusste, hatte er nichts falsch gemacht, also würde sie ihn nicht zurechtweisen, richtig?
 

Hermine, die in die Große Halle stürmte, riss Harry aus seinen Gedanken. Sie sah total empört aus, als sie Fred und George erreichte. „Was habt ihr zwei getan?!?“, fragte sie lautstark und erlangte die Aufmerksamkeit aller. „Ron weigerte sich seinen Schlafsaal zu verlassen! Wie könnt ihr es wagen, sein Haar am ersten Unterrichtstag rosa zu färben? Wisst ihr wie wichtig der heutige Tag ist?“
 

Fred und George sahen einander an, dann zurück zu Hermine. „Worüber sprichst du?“, fragten die beiden unschuldig.
 

Harry nutzte die Gelegenheit, um unbemerkt zu entfliehen. Sein Training mit Professor Lupin hatte ihm beigebracht, sich leise zu bewegen und in der Menge zu verschwinden. Er würde es heute auf jeden Fall brauchen. Nahe bei den Wänden bleibend, machte Harry sich auf den Weg in die Eingangshalle, er stellte sicher, dass er von niemandem die Aufmerksamkeit auf sich zog. Professor McGonagall war noch nicht angekommen, aber Harry dachte sich, es wäre besser so. Wenn Hermine ihn gehen gesehen hätte, wäre sie ihm gefolgt, entschlossen heraus zu finden, was vor sich ging.
 

Es war nur einige Minuten später, als Professor McGonagall eintrat. Ihr musste Harrys Nervosität aufgefallen sein, denn ihr Gesichtsausdruck wurde sofort sanfter, als sie näher trat. „Keine Sorge Harry“, sagte sie sanft, „du hast nichts falsch gemacht. Ich wollte nur mit dir über deine erste Stunde heute sprechen. Mir ist aufgefallen, dass du Wahrsagen hast und ich dachte, es wäre das Beste dich zu warnen, dass Professor Trelawny die Angewohnheit hat, jedes Jahr seit sie hier ist, den Tod eines armen Schülers vorher zu sagen. Niemand ist bislang gestorben. Wenn man deine Vergangenheit bedenkt, schlage ich vor, du nimmst nichts was sie sagt zu ernst.“
 

Harry nickte dann lächelte er. „Danke für die Warnung, Professor“, sagte er, dann dachte er einen Moment über das nach, was Professor McGonagall gesagt hatte. „Ich erinnere mich nicht Professor Trelawny diesen Sommer gesehen zu haben.“
 

Professor McGonagall machte eine spöttische Geste. „Diese Frau verlässt selten ihren Zufluchtsort mit ihren Kristallkugeln und Teeblättern“, sagte sie, dann legte sie ihre Hand unter Harrys Kinn und drückte seinen Kopf hoch, sodass sie sich in die Augen sahen. „Wenn sie dir Probleme bereitet, komm zu mir. Sybil ist für gewöhnlich zu sehr darauf konzentriert die Zukunft zu sehen, als die Gegenwart und Vergangenheit zu bemerken.“
 

Harry nickte wieder. „Werde ich“, sagte er, dann wand er seine Arme um Professor McGonagall und umarmte sie. „Danke sehr“, sagte er ernsthaft. Es war immer noch seltsam, dass sich so viele Leute um ihn kümmerten, aber in Zeiten wie diesen mochte Harry es. Er war froh, dass Professor McGonagall ihn gewarnt hatte, denn er hätte es wahrscheinlich ernst genommen.
 

Nach einem Moment erwiderte McGonagall die Umarmung. „Gern geschehen, Harry“, sagte sie leise. „Nun, ich glaube du kannst Mr. Weasley behilflich sein. Obwohl es ein Fehler war, dass er erzählt hat was passiert ist; verdient er es nicht am ersten Unterrichtstag mit rosa Haaren teilzunehmen.“
 

Harry stimmte zu und verabschiedete sich von seiner Hauslehrerin, ehe er zum Gryffindorturm eilte. Harry lief zum Schlafsaal, ignorierte die Blicke und das Geflüster seiner Hauskameraden. Die Tür öffnend, weiteten sich Harrys Augen bei dem Anblick von Ron, der mit Tränen in den Augen auf dem Bett saß. Sein Haar war nicht nur rosa, es war Neonpink. Kein Wunder, dass Ron sich weigerte den Schlafsaal zu verlassen. Harry bezweifelte, dass er wollte, dass ihn jemand in diesem Zustand sah.
 

„Ron?“, fragte Harry zögernd, unsicher was er sagen sollte. „Äh – geht es dir gut?“
 

Ron sah zu Harry auf, dann sah er weg. „Ich kann nicht glauben, dass meine Brüder das gemacht haben“, sagte er mit zitternder Stimme. „Ich wollte nichts sagen, es ist einfach raus gerutscht. Es tut mir wirklich Leid, Harry. Hermine und ich waren nur so verwirrt. Wir haben nicht verstanden, warum du die Stimme deiner Mutter gehört hast. Als Dumbledore uns von den Dementoren erzählt hat … ich denke … ich meine …“
 

„Ich verstehen schon, Ron“, sagte Harry, als er den Raum betrat. „Ich weiß, du hast es nicht so gemeint, aber du musst es von meinem Standpunkt aus sehen. Ich will nicht, dass mich die Leute so behandeln wie sie es jetzt tun. Ich hasse es, das neueste Gerücht zu sein. Ich habe davon gehört, wie der ‚Tagesprophet’ über die Entführung hergezogen ist und was sie gesagt haben. Ich brauche oder will nicht, dass jeder über mein Privatleben Bescheid weiß. Kannst du dir vorstellen, was Malfoy tut, jetzt wo er es weiß? Ich will in Ruhe gelassen werden wie alle anderen auch.“
 

Ron ließ die Schultern fallen, als er beschämt seine Hände anstarrte. „Das ist im Grunde das, was Hermine letzte Nacht gesagt hat“, murmelt er, „ich weiß, ich habe Mist gebaut. Ich weiß, dass ich ein Trottel bin. Wie oft kann ich noch sagen, dass es mir Leid tut?“
 

Harry ging zu seinen Sachen und schnappte seinen Zauberstab. Er drehte sich um und richtete seinen Zauberstab auf Ron, der überrascht aufsah. „Beweg dich nicht“, sagte Harry gelassen. Mit einem Wutschen gefolgt von einem Schnipsen, murmelte er den Zauber, dann beobachtete er Rons Haar wie es von pink zu dem gewohnten rot wechselte. Zufrieden steckte Harry seinen Zauberstab ein, dann sammelte er die Bücher zusammen, die er für den Vormittagsunterricht brauchen würde. „Los, sieh es dir an“, sagte er.
 

Ängstlich, dass Harry ihm nur noch mehr Schaden zugefügt hatte, eilte Ron aus dem Raum, nur um eine Minute später wieder zu kommen und Harry heftig zu umarmen. „Danke, danke, danke“, rief Ron, dann bemerkte er was er tat und wich zurück. „Selbst Hermine konnte nicht herausfinden wie man es entfernt! Wie hast du es gemacht?“
 

Harry zuckte mit den Schultern. „Mir war im letzten Monat langweilig, also habe ich viel gelesen“, sagte er. Es war eigentlich keine Lüge. Er hatte viel gelesen. Das Problem war, dass er Ron nicht trauen konnte seine Klappe zu halten. Also, wenn alles andere nicht funktioniert, wechsele das Thema. „Komm schon, wir haben Wahrsagen als erstes und das ist oben im Nordturm.“
 

Ron griff schnell seine Sachen, dann folgte er Harry zum Nordturm, wo sie Hermine trafen. Der überraschte Ausdruck auf Hermines Gesicht ließ Ron in Lachen ausbrechen. Sie betraten einen merkwürdig aussehenden Klassenraum, der eher wie ein Teeladen aussah, als ein Ort zum lernen. Harry schüttelte es ab und ging zu einem leeren, runden Tisch hinüber und setzte sich mit Ron und Hermine hin.
 

Sie wollten gerade ihre Bücher herausholen, als eine sanfte Stimme aus den Schatten kam. „Willkommen zu Wahrsagen“, sagte sie, „ich bin Professor Trelawny.“
 

Nach einem Blick auf die Frau konnte Harry verstehen, warum Professor McGonagall ihn gewarnt hatte. Sie schien nicht ganz anwesend zu sein und aus irgendeinem Grund erinnerte sie Harry an ein riesiges Insekt. Vielleicht war es ihre große Brille, die ihre Augen zu groß für einen Menschen wirken ließ. Harry war nicht sicher. Alles was er wusste, war, sich an Professor McGonagalls Worte zu erinnern und nichts, was sie sagte, ernst zu nehmen.
 

„Wahrsagen ist eine der schwersten magischen Künste“, fuhr Trelawny fort, „dieses Fach kann nicht unbedingt durch Bücher unterrichtet werden. Nur die mit der Sicht werden sich weiterentwickeln, während die übrigen von euch verstehen werden, wie heikel diese Kunst ist.“
 

Hermine schnaubte, während Harry und Ron versuchten nicht zu lachen. Das war ein Fach, in dem Hermine Probleme haben würde, genau wie sie selbst.
 

Professor Trelawny sprach weiter über das Innere Auge und die Kunst der Sicht. Sie schien auch einige Schüler zu ängstigen, indem sie ziemlich vage Fragen über ‚Geliebte Menschen’ stellte. Das Problem war, dass alle den Köder schluckten. Sie fuhr fort weiter zu erklären, was im Unterricht durchgenommen würde, ehe sie allen erklärte, wie man Teeblätter las.
 

Harry und Ron tauschten ihre Tassen aus und nach einigen Minuten in denen sie versuchten herauszufinden was die Teeblätter sagten, konnte Harry nur schlussfolgern, dass Ron Schmerzen erleiden würde, aber glücklich sein würde; was keinen Sinn machte. Ron hatte sogar noch mehr Probleme mit Harrys Tasse, was Professor Trelawny zwang, einen Blick zu riskieren. Nach einigen Momenten schreckten alle hoch, als Trelawny schrie und dann im Sessel zusammenbrach.
 

Eine lange Stille füllte den Raum, schließlich schien Professor Trelawny ihre Fassung zu gewinnen. „Es tut mir Leid, mein lieber Junge“, sagte sie dramatisch, als sie Harry mit größtem Mitgefühl in den Augen ansah. „Du – du hast den Grim in deiner Tasse.“
 

Harry sah sie mit gehobener Augenbraue an. Er erinnerte sich, dass Professor Lupin ihn gefragt hatte, ob Midnight so aussah. Er hatte ganz vergessen es nachzuschlagen bei allem was vor sich ging. „Entschuldigung?“, fragte er verwirrt.
 

Professor Trelawny sah schockiert aus. „Der Grim, der große schwarze Hund, der ein Omen ist … ein schreckliches Todesomen!“, schrie sie.
 

Und hier kommt es, dachte Harry sarkastisch. Anstatt Angst zu zeigen, legte Harry ein Lächeln auf. „Wirklich?“, fragte er erwartungsvoll. „Das muss Midnight sein, ein Hund den ich im Sommer getroffen habe. Man hat mir gesagt er sieht aus wie der Grim. Vielleicht heißt es, dass er zurückkommt!“
 

Alle lauschten der Unterhaltung schockiert. „Mein Junge, bitte scherz nicht über den Grim!“, rief Trelawny, „jeder der den Grim gesehen hat, ist gestorben!“
 

Harry lehnte sich in gespielter Verwirrung zurück. Er schien in Gedanken versunken, aber das war weit von der Wahrheit. Professor McGonagall, Sie schulden mir etwas. „Woher wissen Sie es dann?“, fragte er unschuldig, „wenn jeder der den Grim gesehen hat, gestorben ist, woher wissen Sie dann, dass Sie ihn überhaupt gesehen haben? Das macht keinen Sinn.“
 

„Nicht alle sind sofort gestorben.“, klärte Professor Trelawny auf. „Du behauptest, den Grim gesehen zu haben?“
 

Harry schüttelte den Kopf. „Nein, Midnight war ein Streuner, ein freundlicher Streuner“, sagte er einfach, als er seine Tasse zurück nahm und wieder in die Teeblätter sah. „Dies sieht ein wenig nach ihm aus. Was bedeutet es, wenn man ein Haustier sieht, Hermine?“ Er sah zu seiner Freundin hinüber, die Harry fasziniert anstarrte. Harry zwinkerte ihr schnell zu, um ihr zu zeigen, dass er Spaß hatte.
 

Hermine versteckte ein Lächeln und sah in sein Buch. „Wenn die Blätter einem Haustier ähneln, das vermisst wird, ist das Tier entweder tot oder wird wieder gesehen“, las sie aus dem Buch. Dann sah sie mit einem Schulterzucken zu Harry auf. „Ich vermute, wir können nur das Beste hoffen.“
 

Trelawny war verblüfft. „Ich - ich denke, wir sollten den Unterricht für heute beenden“, sagte sie schnell, „bis wir uns wieder sehen.“
 

Alle packten ihre Sachen weg und verließen den Klassenraum. Alle waren vor Staunen still, als sie zu Verwandlung gingen, mit Ausnahme von Harry und Hermine, die Schwierigkeiten hatten nicht zu lachen. Als er den Klassenraum betrat, sah Harry direkt zu Professor McGonagall und nickte. Er bemerkte, dass sie einen Seufzer ausstieß und zwinkerte ihr dann zu. Er sah ihre Verwirrung und nahm das als Signal ihr zu sagen, was passiert war, was er auf jeden Fall vorhatte.
 

Sobald der Unterricht anfing, begann Professor McGonagall einen Vortrag über Animagi (Zauberer die sich willentlich in Tiere verwandeln konnten) zu halten, um ihren Vortrag zu unterstützen, verwandelte sie sich dann in eine getigerte Katze und erhielt dafür vereinzelten Beifall. Professor McGonagall verwandelte sich zurück und sah sich im Klassenraum um und stellte fest, dass fast die Hälfte der Klasse Harry anschaute. Ihre Augen rollend, gab McGonagall Hausaufgaben auf, dann entließ sie die Klasse.
 

Harry packte langsam zusammen und versicherte Ron und Hermine, dass er sie zum Mittagessen sehen würde. Er wartete, bis alle den Raum verlassen hatten, dann näherte er sich dem Lehrertisch. „Danke noch mal für die Warnung, Professor“, sagte er mit einem Lächeln, „Sie hatten Recht. Professor Trelawny ist wirklich exzentrisch.“
 

Professor McGonagall versuchte nicht zu lächeln, versagte aber dabei. „Darf ich fragen, was passiert ist, Harry?“, sagte sie.
 

Harry zuckte mit den Schultern. „Sie hat behauptet, den Grim in meiner Teetasse zu sehen“, sagte er einfach. „Ich habe versucht Logik einzusetzen und – äh – nun, sie hat mir nicht zugestimmt. Ich habe ihr gesagt, dass sie stattdessen Midnight gesehen hat.“
 

McGonagall lachte, was Harry überraschte. „Oh, Mr. Potter“, sagte sie fröhlich, „ich muss sagen, das ist das Schlimmste, was Sie ihr antun konnten. Sie nimmt ihre ‚Vorhersagen’ und ‚Omen’ sehr ernst. Fünf Punkte für Gryffindor für Ihr schnelles Denkvermögen. Nun beeilen Sie sich besser, um zum Mittagessen zu kommen.“
 

Das musste Harry nicht zweimal gesagt werden und er eilte zu Großen Halle. Als er ankam, bemerkte Harry, dass Ron und Hermine einander böse anstarrten. Er schüttelte langsam den Kopf, als er sich neben Ron setzte. Einige Dinge änderten sich nie. Das einzige was sich änderte, war das Thema der Diskussion. Es faszinierte Harry wie viele verschiedene Themen Ron und Hermine finden konnten, um darüber zu streiten.
 

Nach einem extrem ruhigen Mittagessen eilte Harry mit Ron und Hermine zu Pflege magischer Geschöpfe. Mit Dumbledores neuen Vorschriften mussten sie nur in den Hof gehen, aber wenigstens war es außerhalb des Schlosses. Das einzige Anzeichen des Regens von gestern war der tropfend nasse Rasen, über den sie gehen mussten. Da sie früh ankamen, setzten sich Harry, Ron und Hermine auf eine Bank und warteten. Ron saß zu Harrys Linken während Hermine auf Harrys rechter Seite saß. Es war deutlich, dass sie ihre Auseinandersetzungen bald ausgetragen haben würden.
 

„Würde mir einer von euch sagen, warum ihr nicht miteinander sprecht?“, fragte Harry schließlich verärgert.
 

Zu Anfang sagte keiner etwas. Sie sahen beide weg, was Harry genervt aufstöhnen ließ. Schließlich brach Hermine die Stille. „Ron glaubt diese ganze ‚der Grim wird dein Tod verursachen’ Farce“, sagte sie schnell, „Wahrsagen scheint nicht mehr als Raterei. Es ist alles Interpretation. Du dachtest es wäre ein Schaf in Harrys Tasse, Ron. Also wirklich!“
 

„Du denkst es ist nur Zufall?“, fragte Ron schnell, „Sirius Black ist dort draußen. Ich sage nicht unbedingt, dass ich es alles glaube, aber …“ Er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte, als er schließlich Harry ansah, biss er sich auf die Unterlippe. „Ich will nicht, dass du stirbst, Harry. Du weißt nicht wie es war, als du vermisst wurdest. Wir dachten wir würden dich nie wieder sehen.“
 

Harry ließ seinen Blick sinken. Er wusste, dass es etwas war, worüber sie reden mussten, aber warum musste es jetzt sein? Seine Augen unter der Brille reibend, konnte Harry nur seufzen. Was konnte er ihnen sagen, um sie zu beruhigen, wenn er es selbst nicht glaubte? „Ron, ich bezweifle, dass Sirius Black mich hier erreichen kann“, sagte er schließlich, „ich werde die ganze Zeit überwacht. Ich darf nicht mal nach draußen, mit Ausnahme von diesem Unterricht und Quidditch. Außerdem sind da auch die Dementoren die patrouillieren.“
 

Das Geräusch von ankommenden Leuten deutete an, dass diese Unterhaltung später fortgesetzt werden sollte. Es schien einen vorübergehenden Waffenstillstand zwischen Ron und Hermine zu geben. Es schien, als ob sie sich geeinigt hatten uneinig zu sein, bis sie etwas anderes fanden, um uneinig zu sein.
 

Hagrid kam bald mit ein paar ziemlich merkwürdigen Kreaturen. Die hintere Hälfte ihrer Körper sah aus wie ein Pferd, während die vordere Hälfte (inklusive der Flügel) einem Adler glich. Sie hatten große, orange Augen und die Schnäbel hatten die Farbe von Stahl. Es waren nur zwei von ihnen, aber sie waren dennoch einschüchternd. Hagrid stellte die Kreaturen vor, die er als Hippogreife bezeichnete und sprach über ihre Persönlichkeiten und Eigenschaften. Er erlaubte den Schülern, sie zu streicheln wenn sie respektvoll waren, denn Hippogreife waren sehr stolze Kreaturen.
 

Nur wenige Schüler (Harry, Ron und Hermine inklusive) fanden den Mut die Kreaturen zu streicheln. Malfoy hatte es versucht, hatte aber begonnen Beleidigungen zu streuen, was ihm fünf Punkte minus für Slytherin und Nachsitzen mit Madam Pomfrey einhandelte. Hagrid hatte ihnen gesagt, dass einen Hippogreif zu beleidigen das letzte ist was er tun konnte, und er wollte seinen Standpunkt deutlich machen.
 

Sobald der Unterricht vorüber war, blieben Harry, Ron und Hermine zurück und gratulierten einem erleichterten Hagrid zu dem Erfolg seiner ersten Stunde. Sie wollten Hagrid mit den Hippogreifen helfen, aber der ‚Große Bruder’ der er war, bestand Hagrid darauf, dass sie so schnell wie möglich ins Schloss zurückkehrten. Sie verstanden seinen Grund, also gehorchten Harry, Ron und Hermine.
 


 

An diesem Abend nach dem Essen schaffte Harry es endlich, Zeit ohne Ron und Hermine zu verbringen (die jetzt selten seine Seite verließen). Es war fast Ausgangssperre, aber Harry hatte sich entschieden. Er musste mit der einzigen Person reden, die ihm helfen konnte seine innere Unruhe zu beseitigen, die einzige Person, die verstehen konnte was er durchmachte.
 

So leise wie möglich klopfte Harry and Professor Lupins Tür, aber er hörte keine Antwort. Er versuchte es und klopfte ein wenig lauter, aber es passierte immer noch nichts. Annehmend, dass der Lehrer beschäftig war, entschied Harry zu gehen, als sich die Tür schließlich doch öffnete. Er trat vorsichtig zurück dann entspannte er sich, als er Professor Lupins besorgtes Gesicht sah.
 

„Harry?“, fragte Professor Lupin als er die Tür ganz öffnete und zur Seite trat. „Bitte komm herein. Es tut mir Leid, dass ich solange gebraucht habe, ich habe euren Unterricht für Donnerstag vorbereitet.“
 

Harry zögerte. Es entstand eine seltsame Stille zwischen ihnen. Harry wusste nicht, warum aber jetzt wo die Schule begonnen hatte, wusste er nicht, wie er mit seinem temporären Vormund agieren sollte. „Nun, ich will nicht stören“, sagte er nervös, „es ist sowieso nicht so wichtig.“
 

Professor Lupin trat aus seinem Büro und legte Harry eine Hand auf die Schulter. „Unsinn“, sagte er mit einem Lächeln, „ich könnte eine Ablenkung gebrauchen. Komm rein und sag mir, was dir auf dem Herzen liegt.“ Dann geleitete er Harry hinein und deutete ihm an, sich zu setzen. „Also, wie war dein erster Unterrichtstag?“
 

Harry zuckte mit den Schultern. Er war nicht sicher, wie er antworten sollte. Wenn Ron und Hermine gefragt hätten, hätte er sich darüber beschwert, dass alle gestarrt hatten, aber er wollte Professor Lupin nicht mit Dingen belasten, über die er keine Macht hatte. Das Problem war, dass Lupin ehrlich war. Er wollte wirklich wissen, was heute geschehen war. „Ich hatte heute Wahrsagen“, sagte Harry, als ob das alles erklärte.
 

Professor Lupin hielt ein Lächeln zurück, aber sagte zunächst nichts. Er schüttelte einfach den Kopf, als ob er eine angenehme Erinnerung hatte. „Ah ja. Sybil Trelawny“, sagte er schließlich, „ich hatte nie die – ähm – Ehre in ihrem Unterricht zu sein, aber nachdem was dein Vater erzählt hat, ist sie eine ziemlich einmalige Person.“ Lupin bemerkte, dass sich Harrys Augen überrascht weiteten, also schweifte er weiter aus. „Ja, dein Vater hat Wahrsagen gemacht. Er glaubte, es wäre eines der leichteren Wahlfächer, das ihm viel Zeit gab, Streiche zu planen.“
 

Harry schenkte Professor Lupin ein gezwungenes Lächeln, aber es schwand schnell. Sein Blick richtete sich auf den Boden. Obwohl er es mochte von seinem Vater zu hören, schien es jetzt ein schwacher Versuch ihn abzulenken. „Ich vermute, du weißt, dass es Ron entfahren ist, dass ich Mum gehört habe, als die Dementoren in den Zug kamen“, sagte er leise.
 

Lupin zog sofort einen Stuhl heran und setzte sich neben Harry. „Ja, habe ich“, sagte er ernsthaft, „willst du darüber sprechen?“
 

Harry zuckte wieder mit den Schultern, lenkte aber sofort ein. „Es ist nur – nun – sie hat jetzt eine Stimme, aber das ist nicht, wie ich mich an sie erinnern will“, sagte er mit bebender Stimme. „Sie klang so ängstlich. Ich kann sie in meinem Kopf hören, wie sie Voldemort anbettelt, sie an meiner statt zu töten. Ich wünschte, sie hätte ihn mich töten lassen.“
 

Professor Lupin zog Harry in eine Umarmung und hielt ihn fest. „Sag das nicht, Harry“, sagte er leise. „Ich weiß, es ist schwierig, aber du musst wissen, dass deine Mutter dich mehr geliebt hat als das Leben selbst. Denk daran, dass deine Mutter eine mutige und liebende Frau war, die sich gegen Voldemort gewehrt hat. Wie viel Hexen und Zauberer können das von sich behaupten?“
 

Da sein Gesicht in Lupins Robe vergraben war, konnte Harry nur mit den Schultern zucken. Er erinnerte sich, warum er eigentlich gekommen war und zog sich aus der Umarmung zurück und sah Professor Lupin an. Harry konnte spüren, wie seine Augen zu brennen begannen und kämpfte, um die Tränen zurück zu halten. „Ich muss wissen wie man sie bekämpft“, sagte er sicherer als er sich eigentlich fühlte. „Es gibt einen Weg, oder?“
 

„Es gibt Verteidigungen, die man lernen kann“, sagte Professor Lupin vorsichtig, „sie sind schwierig aber nicht unmöglich.“
 

Harry konnte nicht anders, als sich Hoffnungen zu machen. Er wollte nicht immer zusammenbrechen, wenn ihm ein Dementor nahe kam. Er wollte nicht hilflos sein, insbesondere wenn Sirius Black dort draußen war. „Kannst du es mir beibringen?“, fragte Harry schnell. Er bemerkte, dass Lupin zögerte. „Ich verspreche es ist nicht, um nach Hogsmeade zu schleichen“, machte er deutlich, „ich gehe nicht gegen Professor Dumbledores Regeln. Ich muss dies einfach tun.“ Seine Schultern fielen herab, als sein Blick sich senkte. „Ich kann nicht wieder ein Opfer sein“, sagte Harry leise.
 

Lupin seufzte und griff Harrys Schulter und drückte sie sanft. „Ich verstehe, Harry“, sagte er, „ich kann nichts versprechen, aber ich tu’ was ich kann. Das ist ein sehr schwieriger Zauber, selbst für Erwachsene.“ Er stand auf und ging zu seinem Schreibtisch. Lupin griff ein Stück Pergament und Feder und schrieb schnell etwas und gab es dann Harry. „Dies ist der Name eines Buches über fortgeschrittene Zauber, in der Bibliothek. Leih es dir aus und lese über den Patronuszauber. Wenn du das getan hast, komm zu mir.“
 

Harry sah zu Lupin auf und lächelte. „Danke, Professor“, sagte er dankbar.
 

Professor Lupin erwiderte das Lächeln. „Dank mir noch nicht“, sagte er offen, als er auf seine Uhr blickte. „Dies wird lange Zeit dauern und viel Geduld benötigen, Harry. Nun, es ist fast Ausgangssperre, also schlage ich vor, du beeilst dich. Oh, und es wäre weise, deiner Freundin Hermine nichts davon zu sagen. Ich bin bereit, dich zu unterrichten, du brauchst es.“
 

Harry nickte, dankte dem Professor noch einmal, dann eilte er zum Gryffindorturm. Er konnte nicht anders, als zu lächeln, als er daran dachte, in der Lage zu sein, die Dementoren abzuwehren. Es kümmerte ihn nicht, dass es eine Menge Arbeit war. Nach diesem Sommer war er daran gewöhnt.



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