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Allein in einer anderen Welt

~Valentineshipping~
von

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Dunkelheit

Erstmal ein kleines Vorwort:
 

Das folgende ist eine Valentineshipping-Fanfiction, das bedeutet, das Hauptpairing ist ManjyomeXAsuka.

Wer das nicht mag, sollte vielleicht gar nicht erst weiter lesen.

Ich habe mir Mühe gegeben, die Charaktere so originalgetreu wie möglich darzustellen.

Ob mir das immer so einwandfrei gelungen ist ... tja, das überlasse ich der ehrenwerten Leserschaft.

Viel Spaß und ein Kommentar mit Verbesserungsvorschlägen wäre wirklich hilfreich.

Danke schon mal dafür im Voraus.
 

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Sonst das übliche:

Mir gehören weder die Charaktere noch GX, sondern lediglich mein Kopf, das Notizbuch in dem das ganze geschrieben wurde, der PC mit dem ich das ganze tippe (eigentlich gehört nicht mal der wirklich mir) und meine Ideen, ob sinnvoll oder nicht.

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Dunkelheit. Kälte.

Auch als Manjyome seine Augen öffnete um sich umzusehen, änderte sich daran nichts.

Er hielt sich seine Hand vors Gesicht und bewegte sie hin und her, er wusste, dass sie da sein musste, er fühlte sie schließlich, doch er konnte sie nicht sehen.

Genau wie alles andere.

Was war geschehen?

Alles war so verschwommen, so unwirklich.

Eben noch hatte er auf festem Boden gestanden. Und jetzt?

Er hatte sich aufgelöst, war verschwunden.

War er tot? War der Tod dieses Gefühl, das ihn umgab? Diese Dunkelheit?

Wie konnte es dazu nur kommen?

Wie konnte Judai nur gegen sich selbst verlieren, sich vergessen, noch dazu in einer so wichtigen und gefährlichen Situation?

Judai... richtig.

Jetzt erinnerte sich Manjyome wieder.

Judai hatte sie im Stich gelassen und das obwohl ER doch sonst immer von Freundschaft und Zusammenhalt sprach.

Die Wut hatte Besitz von Manjyome ergriffen, jetzt wusste er es wieder, er konnte sie immer noch spüren, sie saß tief in ihm, war immer ein Teil von ihm gewesen.

Er sah sich um.

In der Hoffnung etwas erkennen zu können, drehte er sich mehrmals um sich selbst, auf der Suche nach einem Lichtschimmer, einem Nebel, irgendeinem Zeichen, das bewies, dass er noch immer lebte.

Nichts. Nur diese unerträgliche Stille.
 

Wie viel Zeit war wohl vergangen?

Unmöglich das zu sagen, hier, wo sich scheinbar nie etwas änderte, wo immer dieses „hier“ auch sein mochte.

Was war seitdem geschehen? Was war mit den anderen geschehen? Wo waren sie wohl gelandet?

Wie ging es ... wie ging es Asuka wohl?

„Tenjyoin-kun“, sagte er laut und war fast überrascht seine eigene Stimme zu hören, die die Stille dieses Ortes durchbrach.

Manjyome spürte wie die Wut, die er immer noch auf Judai hatte, blanker Angst wich.

Angst um sie, Angst um Asuka.

Ihm war klar, dass die anderen womöglich auch in Gefahr waren. Aber so schlimm das schien, es war ihm egal.

Ihm war bewusst, dass er mit ziemlicher Sicherheit nichts für sie tun konnte und doch lief er los.

Er rannte und begann ihren Namen zu rufen:

„Tenjyoin-kun!? Tenjyoin-kun, wo bist du?“

Das Bild einer weinenden Asuka, die hier in der Nähe war, genauso orientierungslos und verloren wie er, zwängte sich ihm auf.

Er hoffte und befürchtete zugleich, dass sie hier war.

Zwar wüsste er, falls sie nicht hier war, nicht wo sie war, somit würde sich seine Angst um sie nur noch steigern, er könnte dann aber noch hoffen, dass sie womöglich noch lebte, anders als er.

Doch da er gesehen hatte, wie sich sich aufgelöst hatte, würde ihn dieser Hoffnungsschimmer sicher bald verlassen.

Er fragte sich zunehmend, warum er sie nicht aufgehalten hatte, sie hätte wohl kaum auf ihn gehört und doch hätte er es wenigstens versuchen müssen.

Warum hatte er sie nur nicht beschützen können?

Es war seine Pflicht gewesen zu versuchen sie davon abzuhalten an diesem gefährlichen Rettungsversuch teilzunehmen.

Sie hatten Johan nicht gefunden, hatten Judai nicht helfen können, waren selbst verschwunden.

Völlig außer Atem blieb er stehen. Niemand hatte geantwortet, er war niemandem begegnet, er war allein.

Asuka war nicht hier, nicht bei ihm.

Traum und Hoffnung

Der Gedanke daran Asuka nie wieder zu sehen machte ihn schon jetzt fast wahnsinnig.

Selbst wenn sie ihn kaum beachtete, nicht bemerkte, wie er sie beschütze, weder wie er sich um sie sorgte, noch wie er sie ... liebte.

Er wollte sie wiedersehen, die Möglichkeit haben ihr alles zu sagen, sei es wie sehr sie ihm gefehlt hatte, wie viel er Angst er um sie hatte, selbst wenn er genau wusste, dass er diese nie nutzen würde.

Er musste sie wiedersehen, er konnte nicht anders.

Er konnte an nichts anderes denken als an sie .
 

So fragte er sich mit der Zeit ob er jetzt, da er offensichtlich tot war, überhaupt noch träumen konnte.

Wenn ja, könnte er Asuka weiterhin sehen, wenn auch nur als Trugbild und nicht für lange, aber das war egal, es kam ihm nur darauf an sie überhaupt zu Gesicht zu bekommen.

Ohne genau zu wissen wie ihm geschah, fand er sich in einem Traum, der ihn schon seit langer Zeit immerzu begleitete, wieder.

Dieser Traum war nicht wie jeder andere.

Zugegeben, er träumte nicht sehr oft, was ihm bei dem Trubel, der die ganze Zeit über in seinem Zimmer herrschte, niemand übel nehmen könnte.

Um träumen zu können, hätte er sich entspannen müssen und das war bei kreischenden Ojamas, die es nicht lassen konnten Partys zu feiern, alles andere als leicht.

Aber wie heißt es immer so schön? Man gewöhnt sich an alles.
 

Doch es war keine dieser Einschränkungen, die den Traum zu etwas besonderem und anderem machte:

Abgesehen von Asuka, war es auffällig, dass dieser Traum nicht nur real wirkte sondern es auch einmal gewesen war.

Der Traum hatte sich zugetragen als sie schon einmal verschwunden waren, er selbst, Fubuki und Asuka.

Es war nun schon 2 Jahre her und trotzdem ließ ihn dieser Tag nicht los.

Auch damals hatte er die Augen geöffnet und war in Dunkelheit aufgewacht, nur befand er sich zu diesem Zeitpunkt in einer Art Kugel, die sich als Planet herausstellte als er sich weiter umsah.

Asuka und Fubuki waren ebenfalls in Kugeln eingeschlossen, unweit von seiner eigenen.

Zu Anfang hatte er mit ansehen müssen, wie beide ohnmächtig auf dem Boden lagen, doch zu seiner großen Erleichterung musste er nicht lange an die Wand der Kugel hämmern, denn beide wachten bald darauf auf und schienen bei bester Gesundheit zu sein.
 

Nur eine Sache war damals anders als sonst, das ihn zweifeln ließ, ob es wirklich der Wahrheit entsprach und nicht etwa doch nur ein Streich, den ihm sein Kopf spielte, gewesen war, es hatte sich damals schon etwas unwirklich angefühlt, besonders da Asuka ihn die ganze Zeit über angelächelt hatte.

Sie wirkte unheimlich froh ihn zu sehen, aber vielleicht wollte sie ihn auch nur beruhigen, da seie gemerkt hatte wie groß seine Angst um sie gewesen war, weil er die ganze Zeit in ihre Richtung gerufen hatte und auch sonst ziemlich panisch gewirkt haben musste
 

Genau dieses Bild, diesen Traum versuchte er sich nun ins Gedächtnis zu rufen, diesen Traum, den er so oft des nachts vor seinem inneren Auge gesehen hatte, wieder und wieder.

Doch jetzt, jetzt hatte er nicht einmal die Augen geschlossen und sah doch Asuka, Fubuki und sogar sich selbst.

Er schien über dem ganzen zu stehen, so wie sonst im Traum, doch es war falsch, seine Augen waren nicht einmal geschlossen, der Traum schien stattdessen auf die Wände projiziert zu werden.

Auf die Wände von denen er wusste, dass sie nicht existierten, schließlich war er gerade erst herum gerannt und weder auf eine Menschenseele noch irgendwelche Hindernisse gestoßen.
 

Langsam räumte sich durch all diese Überlegungen und Gedanken, die sich zunehmend in seinem Kopf breit machten, jeder Zweifel daran ob er wirklich tot war quasi wie von selbst aus.

Es war nicht wie damals als er sich wegen der 7Stars, wegen Daitokuji-sensei, aufgelöst hatte, damals war er nicht in reiner Dunkelheit verschwunden sondern hatte jemanden um sich, hatte etwas gesehen, Veränderungen um sich bemerkt und nicht in Erinnerungen gelebt, wobei er sich mehr so fühlte als würde er nur noch durch sie leben, sich ohne sie komplett auflösen.
 

Alle Hoffnung war wie weggeblasen, zumindest wäre es logisch gewesen zu diesem Entschluss zu kommen, aber Manjyome war ganz ruhig, blieb vollkommen entspannt, obwohl er von sich selbst erwartete wütend zu sein.

Wütend auf Judai, wütend auf Johan, wütend auf irgendjemanden aber er konnte es nicht.

'Was macht es jetzt auch für einen Sinn auf jemanden wütend zu sein? Davon habe ich nicht mal mehr was.', dachte er. 'Das hilft mir auch nicht mehr. Hätte ich das vorhin gemerkt, mich unter Kontrolle gehabt säße ich vielleicht nicht hier. Ich könnte Judai helfen die anderen wiederzufinden.'

Judai war ihm egal, das wusste er, Judai konnte auf sich selbst aufpassen.

Er hätte aber Asuka helfen können.

Er seufzte laut und sagte: „Es macht jetzt auch keinen Sinn mehr rumzuheulen.“

Ihm war nach heulen zumute, das musste er sich eingestehen, aber es nütze alles nichts.

Seine Beine gaben nach und er setze sich auf den Boden, der nicht da war.

Nun nahm er sich Zeit. Er war tot! Was spielte die Zeit jetzt noch für eine Rolle?

Sie war hier genauso inexistent wie der Boden, auf dem er nicht saß.

Seine Augen folgten jeder von Asukas Bewegungen.

In diesem Traum könnte er ihre Stimme nicht hören, denn auch sie existierte nicht, hatte nicht existiert, nicht hier, nicht jetzt.
 

Er schloss die Augen und atmete ganz langsam und gleichmäßig.

Schon jetzt vermisste er sie und das sehr, dabei war höchstwahrscheinlich kaum Zeit vergangen.

Wenn er die Augen fest genug schloss, konnte er ihr Gesicht immer noch deutlich sehen.

Es kam ihm fast so vor als könne er nun ihre Stimme hören, Asuka fast sogar riechen.

Ob sie wohl auch nur einen Gedanken an ihn verschwendete?

Wenn sie auch nur als Freund an ihn dachte, so wäre er darüber schon glücklich, das würde wenigstens beweisen, dass er ihr nicht gänzlich egal war.
 

Mit diesem Wunsch, dieser Hoffnung breitete sich Wärme aus.

„Tenjyoin-kun“, sagte er erneut, nun aber sichtlich erleichterter:

Sie war die Wärme in seinem Herzen, er wusste es.

Solange er im Stande war an sie zu denken, war es unmöglich, dass er tot war, dessen wurde er sich nun bewusst.

Er fühlte sich geborgen, zufrieden, richtig lebendig.

Die Belastung fiel von ihm ab, sein Körper war nun ganz leicht.

Erwachen

Als er nun die Augen wieder öffnen wollte, strahlte ihm helles Licht entgegen und blendete ihn.

Es schmerzte regelrecht in seinen Augen, die sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, und doch wusste er, dass er die Augen öffnen musste.

Sonst würde sich nichts ändern. Alles würde wieder so kalt und einsam werden wie es zuvor war und immer so bleiben.

Er blinzelte, zwang sich dazu die Augen zu öffnen. Und schließlich gelang ihm es auch.

Alles war verschwommen, doch langsam wurde es klarer.

Manjyome erblickte einen blauen, mit einigen Wolken gespickten Himmel, der sich über ihm erstreckte.
 

„Manjyome-kun?!“

Niemand hätte seinen Namen schöner aussprechen können als diese Stimme, die rechts neben seinem Ohr erklang.

Erst jetzt merkte er, dass er auf dem Boden lag, seinen Körper auf einen Rucksack und einige Decken gebettet.

Seine Blick wandte sich nach rechts, in die Richtung aus der die Stimme gekommen war.

Asuka sah ihm in die Augen.

Sie schien gerade das kühlende Tuch, das bis eben noch auf seiner Stirn geruht hatte, nun aber hochgerutscht war, da er seinen Kopf gedreht hatte, auswechseln zu wollen und sagte, so sanft wie er sie noch nie hatte mit ihm sprechen hören:

„Tut mir leid, ich hatte dich nicht wecken wollen. Ich wollte nur ...“, sie unterbrach sich selbst und fügte dann nur hinzu: „Du solltest dich noch etwas ausruhen.“

Die Erleichterung ihr Gesicht zu sehen ließ ihn leise seufzten.

Er hatte sich solche Sorgen um sie gemacht und jetzt saß sie direkt neben ihm.

Nein, das stimmte nicht, sie hatte schon die ganze Zeit neben ihm gesessen.

Nur hatte er sie nicht bemerkt.
 

Mit einem für ihn vollkommen untypischen Lächeln auf den Lippen, das er jedoch nicht unterdrücken konnte, erwiderte er: „Ist schon in Ordnung. Es geht mir gut. Ehrlich.“

Vielleicht wollte er das nur sehen, aber sie wirkte erleichtert, so als würde ihr ein großer Stein vom Herzen fallen, der sie zuvor noch bedrückt hatte.

„Aber wo sind wir hier? Wo sind Fubuki-Nii-san und Kenzan?“

Nach Judai und den anderen, die noch mitgekommen waren um Johan zurück zu holen, fragte er erst gar nicht.

Asuka, er und die anderen beiden waren von der Gruppe getrennt worden.

Soviel stand fest.

Jedoch erschien ihm alles was zuvor geschehen sein musste immer noch nicht viel wirklicher als das in der Dunkelheit, die ihn bis vor ein paar Augenblicken noch festgehalten hatte, der Fall gewesen war.
 

Er setzte sich langsam auf.

Erst jetzt fiel ihm wirklich auf, dass ihm jeder einzelne Muskel im Körper weh tat, vor allen Dingen aber sein Kopf. Alles drehte sich vor seinen Augen.

Ohne auf eine Antwort zu warten sah er sich um: Die Landschaft bestand aus Hügelland und Wäldern und wirkte fast wie ein Teil der Insel, von der sie aufgebrochen waren, der richtige Ort für ein Picknick, auch das Wetter war herrlich.

Dieser Anblick, der sich ihm darbot, war nun nur noch getrübt von dem Gefühl vollkommener Orientierungslosigkeit.
 

Manjyome wandte seinen Blick langsam wieder zu Asuka zurück.

Diese schien tatsächlich immer noch keine Anstalten zu machen antworten zu wollen.

Gab es dafür einen Grund? Sie nahm doch sonst selten ein Blatt von den Mund, hatte ihm bisher immer die Meinung gesagt.

„Ist... ist irgendwas passiert? Ist was passiert während ich ohnmächtig war?“, fragte er, mehr sogar verzweifelt als besorgt.

So hatte er sie wirklich noch nicht gesehen.

Sonst war sie immer stark, egal in welcher Situation, ob im Streit im Duell oder sonst, sie hatte niemals Schwäche gezeigt.

„Tenjyoin-kun? Tenjyoin-kun?! Hey, bitte, sprich doch mit mir! Was ist los?“, fragte er mit deutlichem Nachdruck, er musste einfach wissen was mit ihr passiert war.

Nun konnte er die Angst in ihren Augen deutlich sehen.

Zitterte sie etwa?

„Nii-san und Kenzan-kun ... sie sind scheinbar nicht hier.“

Ihre Stimme zitterte zumindest deutlich hörbar.

Diese leise, Angst erfüllte Art zu sprechen passt überhaupt nicht zu ihr.

So hatte er sie noch nie erlebt, da war sich Manjyome ganz sicher, sie war wie ein anderer Mensch.

„Ich weiß nicht ... ob sie überhaupt hier in dieser Welt sind oder nur ein Stück von hier entfernt...

Ich habe nur gewartet bis du aufgewacht bist.

I-Ich ... konnte dich nicht hier alleine lassen, nicht mal für einen Moment um sie zu suchen.“
 

Asuka sah blass aus, deutlich blasser als sonst, fand Manjyome.

Während er sie ansah, gab er sich alle Mühe nicht zu starren und versuchte sich tröstende Worte zurecht zulegen.

'Ich muss doch irgendetwas sagen können', dachte er, 'Irgendwas, damit es ihr besser geht.'

Jedoch brachte er auch nach langem Hin- und Her Überlegen nichts besser zustande als ein zögerliches: „Mach dir keine Sorgen, Tenjyoin-kun. Ich bin sicher, dass es ihnen gut geht, wo auch immer sie sein mögen. Fubuki-Nii-san kommt bestimmt zurecht, du kennst ihn doch!“

Während dieser Worte, die doch mehr von Entschlossenheit zeugten als er selbst erwartet hatte, legte er ihr behutsam eine Hand auf die Schulter.

Asuka jedoch saß immer noch neben ihm, genauso wie zuvor. Sie hatte sich kaum geregt seit er die Augen geöffnet hatte.

„Ja“, antwortete sie, nun schon seit einer ganzen Weile zu Boden sehend, „Du hast ja recht aber... Ich glaube fast ich werde hier noch wahnsinnig! Es ist furchtbar nicht zu wissen, wie es allen geht. Ich bin froh, dass wenigstens du noch hier bist!“

In ihrem Gesicht zeigte sich deutlich, dass auch sie die absolute Einsamkeit kaum ertragen würde. „Ich frage mich langsam ... ob es wohl für Nii-san genauso schmerzlich war, damals als wir beide ... als wir noch Mitglieder der 'Hikari no Kessha' waren.“
 

Jetzt sah sie ihn plötzlich wieder an, nicht vorwurfsvoll, nicht einmal wütend, sondern nur besorgt und fast traurig zugleich.

Es kam nicht gerade oft vor, dass Asuka über sich und Manjyome sprach, dass sie das Wort „wir“ auf ihn und sich hin verwendete noch seltener und bisher war es überhaupt nicht dazu gekommen, dass sie überhaupt über die Ereignisse, die sie beide direkt betrafen und sich vor über einem Jahr zugetragen hatten, gesprochen hatten.

Doch ehe Manjyome sie unterbrechen konnte oder Zeit gehabt hätte darüber nachzudenken, was er ihr antworten sollte, fuhr sie fort:

„Er wusste auch nicht wie es uns ging. Sie haben ihn schließlich nie zu uns gelassen. Aber ...“ Sie schluckte hart. „ Aber jetzt glaube ich, das war gut so. Ich bin froh, dass er nicht zu mir kam. Ich ... ich hätte nicht gewollt, dass er mich so in Erinnerung behält. Ich war so furchtbar grausam ... so schrecklich gemein zu ihm und allen anderen. Ich erinnere mich zwar kaum noch daran aber ... Irgendwas in mir sagt mir, dass ich mich selbst gehasst hätte, wenn ich mir begegnet wäre.“

Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch Manjyome wollte nichts weniger als sie nun weinen zu sehen.

Seine Vorstellung, die ihn in der Dunkelheit die ganze Zeit über verfolgt hatte, sollte sich nicht in die Wirklichkeit verwandeln, denn das würde er kaum ertragen.
 

„Tenjyoin-kun. Du bist an nichts von alle dem schuld. Ich habe ... ich habe dich in die Kessha geholt!“

Auch wenn es sich selbst immer noch nicht wirklich daran erinnern konnte, er wusste es. Fubuki und viele andere hatten ihm davon erzählt. Sie hatten ihm nie Vorwürfe gemacht aber er wusste trotzdem, dass „gemein“ und „grausam“ zwei Worte waren, die ihn damals bestimmt vortrefflich beschrieben hätten. Aber ein Satz wie 'Ich konnte nichts dafür.' wäre lediglich eine billige Ausrede gewesen, eine Lüge.

'Natürlich konnte ich etwas dafür. Es WAR und IST meine Schuld! Ich hatte mich nicht gewehrt. Ich hatte es geschehen lassen. Ich war es der es nicht ertragen konnte ständig gegen Judai zu verlieren!' In Gedanken machte er sich selbst Vorwürfe, er wusste, dass er damit Recht hatte und fügte deshalb laut hinzu:“Du wolltest mir nur helfen! Ich war es der dich da mit hineingezogen hat!“
 

„Du hast recht, Manjyome-kun.“, erwiderte sie knapp. Manjyome blieb fast das Herz stehen. Sie hatte recht, ja! Er hatte es selbst gerade eben erst gesagt. Und doch tat es unheimlich weh, diese Bestätigung aus ihrem Mund zu hören.

Doch plötzlich, wo er gar nicht mehr damit rechnete, sprach sie weiter:

„Ich wollte dir helfen. Du wolltest dich mit Judai duellieren, aber ICH habe mich eingemischt. Ich WOLLTE dich retten, obwohl ich kaum eine Chance hatte.“

Manjyome saß regungslos da und starrte sie nun, entgegen seines Vorsatzes, doch an, vollkommen verblüfft, mit geweiteten Augen.

Er konnte nichts dagegen tun und wurde rot.

Was konnte er sich jetzt noch wünschen nachdem er das gehört hatte?

Nun war es wichtig sich erst mal wieder zu sammeln und so sprach er sich in Gedanken selbst gut zu: 'Nur nicht überschnappen, ganz ruhig. Sie hat das ganz unmöglich so gemeint, wie du das gerne verstehen würdest.'

Asuka bemerkte offensichtlich seinen seltsamen Blick und riss ihn aus seinen Gedanken: „Ist alles in Ordnung? Ist dir schwindlig oder etwa schlecht, Manjyome-kun?!“, fragte sie ihn vorsichtig.

„Wa-was?“, lautete seine bloße Antwort, die von perfektionierter Verwirrtheit zeugte. „Ja-ja! Klar! Alles be-bestens, wirklich!“

Er war nicht einmal gezwungen zu lügen, denn jetzt ging es ihm wirklich blendend.

„I-ich bin nur etwas überrascht, das ist alles...“, fügte er mit deutlich abnehmender Lautstärke hinzu.

„Überrascht? Weil ich dich retten wollte?“

Nach ihrem Blick zu urteilen war Asuka noch verblüffter als er selbst.

„Naja, ... ja! Irgendwie schon. Ich meine ... Ach vergiss es ... ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Hab mir wohl den Kopf gestoßen. Ich rede schon ... Unsinn!“

Sie in Verlegenheit zu bringen oder eher noch sich selbst weiter hinein zureiten, war nicht unbedingt das, was er gerade als angebracht und fair ihr gegenüber empfinden konnte.
 

Es stimmte, einen Moment wie diesen hatte er sich schon lange herbeigesehnt.

Mit ihr allein zu sein, ohne Judai, Fubuki-Nii-san, ohne alle anderen, ohne die Lehrer, ohne die Akademie, nur mit ihr allein, mit ihr zu reden, ungestört, über alles, alles was er ihr schon immer sagen, sie schon immer fragen wollte, war alles was er sich in letzter Zeit wirklich und von Herzen gewünscht hatte.

Doch jetzt da er am scheinbaren Ziel seiner Träume war, konnte er es nicht, er war nicht in der Lage mit ihr zu reden, schließlich konnte und wollte er sie nicht in die Verlegenheit bringen etwa seinetwegen lügen zu müssen, ausgerechnet jetzt wo sie sich so um ihn gekümmert hatte, nur weil sie viel zu umsichtig und nett war, um srine Gefühle verletzten zu wollen.

Diese Zwickmühle wollte er ihr schlichtweg ersparen, sie hatte es nicht verdient wegen jemandem wie ihm zu leiden.

Ausnutzen konnte und wollte er sie nun schließlich nicht, nein, falsch, das hatte er nie gewollt.

Er wollte, dass sie seine Gefühle versteht und auch erwidert, dass sie ihm nah ist, aber nicht auf Kosten ihrer Gefühle, nicht nur weil sie im Moment durcheinander war, wegen alldem was sich in den letzten Stunden abgespielt hatte, nicht weil ihr Bruder und ihre besten Freunde verschwunden waren.
 

Doch nun sah sie ihm ins Gesicht. Sie saß einfach nur da und sah ihn an, gerade so als könne sie nicht fassen, nicht glauben, was er gerade gesagt hatte.

Dabei hatte er nichts gesagt, er war nur ihrer Frage ausgewichen und doch schien er, ihrem Gesicht zufolge, Weltbewegendes von sich gegeben zu haben.

„A-ach so... Tut mir leid, ich...“, war das einzige was er zu hören bekam.

Was war nur los mit ihr?

Sie schien wirklich einfach nicht sie selbst zu sein!

„Tenjyoin-kun...! Ich ... Das muss dir nicht leid tun. Ich ... eigentlich ...“

Er holte tief Luft, das folgende musste gesagt werden! Vielleicht holte sie seine übliche Art ihr zu sagen was er für sie empfand wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, schließlich war sie nach keinem seiner bisherigen Geständnisse besonders nett, aufmerksam oder liebevoll zu ihm gewesen, stattdessen endete es jedesmal damit, dass sie ihn 'Idiot' nannte oder es einfach ignorierte.

„Eigentlich habe ich mich sehr gefreut, dass du gesagt hast, dass du mich retten wolltest. Und ich war froh zu hören, dass du nicht lieber allein hier wärst.“, sagte er wie in einem Atemzug. „Ich hatte immerzu angenommen, dass du dich nur auf das Duell mit mir eingelassen hattest um ... um Judai und den verbliebenen Obelisk Blue Dorm zu beschützen, genau wie damals als Fubuki-Nii-san die Geisterschlüssel gestohlen hatte. Damals... hast du dich auch nur mit mir duelliert um die Schlüssel und die Akademie zu verteidigen. Deshalb ... deshalb freut es mich riesig, Tenjyoin-kun, dass du mir sagst, dass dir doch was an mir liegt, dass ich dir nicht vollkommen egal bin. Auch wenn ich ganz genau weiß, dass wir nicht ... nie dasselbe empfinden würden.“

Die letzten Worte ließen ihn unweigerlich erröten und auch sein Gesichtsausdruck veränderte sich deutlich, bisher war er ernst geblieben, doch nun wirkte er eher verlegen. Doch es waren seine wirklichen Gefühle und er war froh, diese nun ihr mitgeteilt zu haben. Selbst wenn sie auch nie dasselbe empfinden könnte, sie nie erwidern würde.
 

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Frohes neues Jahr, nachträglich an alle Leser.

Bleibt mir bitte auch in diesem Jahr treu.
 

Ich bedanke mich an dieser stelle auch an meinen Kommischreibern.

Vielen Dank.

Ich hoffe bald wieder einen Beitrag von euch lesen zu können.
 

Lovely Greetz,

Eure

Yumi-Muto



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FallenWings
2008-01-16T15:04:05+00:00 16.01.2008 16:04
Mist, das Chap ist mir ja irgendwie voll entgangen ..
Gut, das ich geschaut habe |D

Und ja, toll *__*
Ich freu mich schon wenn's weiter geht =^____^=
Von:  ShizentoYume
2008-01-15T05:56:32+00:00 15.01.2008 06:56
Wow... noch keine Kommi zu dem Kapitel? O.o
Aber ich bin jetzt endlich dazu gekommen, es zu lesen... ^^
Ich fand die Szene in ungefähr der Mitte irgendwie niedlich... als es Manjyome so peinlich war, dass Asuka ihn retten wollte... das war echt putzig... x3
*lol*
Und jetzt hat er wirklich mal die Gelegenheit gehabt, allein ohne Störfaktoren mit ihr zu sprechen... xD
Aber insgesamt wirklich sehr süßes Kapitel...^^
Von: abgemeldet
2007-12-31T11:05:34+00:00 31.12.2007 12:05
So, jetzt komme ich doch noch zum Kommentieren-ich hatte ja versprochen, dass ich das vor Neujahr noch schaffen werde.
Also: gefällt mir schon ganz gut. Ich kann das alles ziemlich gut nachvollziehen. Diese Szene, mit Asuka und Manjyome in diesem Luftblasen habe ich mir zig mal angeschaut.
Ich bin echt gespannt, was noch so passieren wird.
Ach, und wie Twilight_Sora schon geschrieben hat: "Nun nahm er sich Zeit. Er war tot! Was spielte die Zeit jetzt noch für eine Rolle?
Sie war hier genauso inexistent wie der Boden, auf dem er nicht saß." Ich liebe solche Sätze! Total paradox und philosophisch.

Frohes Neues!
Fences
Von: abgemeldet
2007-12-15T14:16:39+00:00 15.12.2007 15:16
So, ich hab´dir ja versprochen, dass ich sie noch lese, weil du ja Zweifel hattest. Yugioh ist zwar so gar nicht mehr meine Welt, aber ich muss sagen, du hast einen wundervolen Schreibstil- Respekt.

Du umschreibst Jun´s Gefühle sehr gut, man kann sich richtig in ihn hineinversetzen. ^^ Kompliment, das ist dir wirklich sehr gelungen.

Und denk´nicht sie sei schlecht geworden, denn das ist sie nicht. Ganz und gar nicht. ;) Superklasse.

Liebe Grüße
-Daisuke
Von:  FallenWings
2007-11-14T22:24:14+00:00 14.11.2007 23:24
Omg, toll ..

Welch toller Stil x3

Schreib schnell weiter .. omg~ >/////<
Von:  Moogle
2007-11-06T19:35:43+00:00 06.11.2007 20:35
Man du schreibst so Gefühlsnah T^T *schnief* Ich fühle richtig mit ;___;
Finde es aber toll, denn das macht Manjyome auch aus, er denkt sehr viel nach, passt also zu ihm ^-^ Es ist süss wie er über Asuka denkt, die Wärme in seinem Herzen und so ^.^ Wirklich klasse geschrieben x33~
Ach da war noch eine Stelle die mich irgendwie festhielt:
"Nun nahm er sich Zeit. Er war tot! Was spielte die Zeit jetzt noch für eine Rolle?
Sie war hier genauso inexistent wie der Boden, auf dem er nicht saß."
Darüber müsste man mal nachdenken, so philosophisch, das läd gerade dazu ein xDDD
Von:  Moogle
2007-11-06T16:43:46+00:00 06.11.2007 17:43
*schnief* Ich kann mir denken was in Manjyome jetzt vorgeht ;____; Ganz allein und er weiß nicht was mit Asuka ist *ihn knuddl*
Da ich ja ziemlich hängen gelieben ist weiß ich nicht wo er sein könnte *übelst grübel*
Mag wissen wie er da raus kommt *zeter* *quängel*
Mir gefällt dein Schreibstil *___* Irgendwie süss und gleichzeitig Geheimnisvoll x3~
Von:  ShizentoYume
2007-10-30T15:49:09+00:00 30.10.2007 16:49
Yume: Wah! T.T
Das Kapitel war echt schön... so traurig... ich hab schon fast selber den Schmerz gefühlt, ehrlich! War kurz vorm heulen... ><
Zum Glück hat das Ende die ganze Sache etwas gelockert...^^
Von:  ShizentoYume
2007-10-22T08:35:49+00:00 22.10.2007 10:35
Yume: Hey, hier kann ich sogar kommentieren! xD
(Bei den meisten FFs, bei denen ich das versuche, klappt's nicht... ^^;)
Du weißt ja, dass ich nicht so ein Fan von JunxAsuka bin, aber die Idee find ich ganz gut.^^
Ist irgendwie süß... Jun kann ich mir so richtig vorstellen...^^


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