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Mission to Mars

von

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Leise summend ging Anya Mahfouz die Datenbanken entlang und brachte in ihren handlichen Computer die Listen auf den aktuellen Stand. Das Inventar der Lagerhalle 1b.34 musste dringend überprüft werden. Die letzte Aktualisierung war vor fast vier Monaten und eigentlich sah der Plan vor alle drei Monate eine Kontrolle zu machen. Anya würde nachher einen entsprechenden Antrag stellen. Die Jungs von der Technik würde es freuen. Wahrscheinlich werden sie wieder Azubis zum aufräumen und katalogisieren abordnen. Die Aufgabe war nicht gerade beliebt bei ihnen.

Immer noch vor sich hersummend ging sie weiter, blieb stehen und versuchte dann eine Datenbank aus den oberen Reihen heran zu kommen. Doch Anya war zu klein. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und streckte sich wie verrückt, konnte jedoch noch nicht einmal mit den Fingerspitzen die Diskette berühren. Sie schnaubte ärgerlich und strengte sich noch mehr an. Das wäre doch gelacht!

Ganz plötzlich war die Datenbank in ihrer Reichweite und Anya zog sie bequem aus ihrem Fach. „Geht doch“, bemerkte sie und begann sogleich einige Daten abzurufen. Doch dann stockte sie. Wie konnte sie die Diskette so einfach erreichen? Das Fach war jetzt fast vor ihr. Anya senkte den Blick und zog im gleichen Moment die Luft zischend in ihre Lungen. Sie schwebte einen halben Meter über den Boden!

Fassungslos starrte Anya nach unten und tat dann das Einzige, was ihr Sinnvolles einfiel: Sie schrie wie am Spieß und zwar so laut, dass man es vermutlich auf der gesamten Raumstation hören konnte.
 

Summer Hemingway saß währenddessen in ihrem kleinen Büro über den 'Büchern' und versuchte die Bilanz für den Monat fertig zu kriegen, dieses Mal sollte sie es ohne ihre 'Ausbilderin' machen, was schon ein erhöhter Schwierigkeitsgrad war, nichts durfte falsch sein, aber sie hatte es bereist so oft unter der fachmännischen Anleitung gemacht und war in ihrer Ausbildung schon soweit, dass es weiter keine Probleme darstellen sollte. Nur man brauchte eben eine gewisse Konzentration, bis sie schließlich einen Schrei vernahm, schnell stand sie auf und folgte dem Geräusch bis sie zu der Lagerhalle kam.

„hallo?“", rief sie da sie die Stimme nicht sofort erkannt hatte, und somit nicht hatte zu ordnen können. „hallo ist hier wer?“, schließlich nahm sie an sonst was wäre passiert, sie selbst hatte auch noch keine Ahnung von ihrer 'Gabe' und wenn sie es erkennen oder viel mehr spüren und durch leben würde wie Anya dies gerade tat, würde sie wohl auch völlig ausrasten und ängstlich umher bibbern, somit schließlich auch laut werden. „Hallo wo bist du?“, rief sie und lief weiter hinein, irgendwoher musste der schrei doch gekommen sein.
 

Genau in den Moment wo Anya langsam die Luft ausging für ihren Schrei, krachte sie unsanft wieder auf den Boden. In ihrem ganzen Körper schien der Schmerz zu explodieren. Das würde in paar saftige blaue Flecken geben, an denen sie mit Sicherheit noch Wochen ihre Freude haben würde.

Doch darum machte sie sich gerade weniger Gedanken viel mehr beschäftigte sie die Frage, was hier gerade passiert war. So nahm Anya auch erst gar nicht wahr, wie jemand nach ihr rief. Erst beim dritten Ruf horchte sie auf. „Hinten! Bei den Archiven“, erklärte sie ihre Position, setzte sich vorsichtig wieder auf und verzog ihr Gesicht. Ihr Rücken schmerzte wie die Höhle. Das würden ein paar schlaflose Nächte werden.

„Anya was ist passiert?“, fragte Summer und sah sie besorgt an, ehe sie sich zu ihr hockte.

J.D., so wurde er von allen genannt ging gerade durch die Gänge, ein Buch in seinen Händen und vollkommen vertieft, als er an der Lagerhalle vorbei kam. Er registrierte auch gerade so gar nichts um sich herum. Erst als er Schreie hörte. Er ließ das Buch dabei fallen, so sehr hatte er sich erschrocken. J.D. blickte sich um und sah, die offene Tür der Lagerhalle auf dieser Etage. Er eilte hinzu. Da hörte er auch schon eine andere Stimme, die anscheinend schon nach der schreienden Person suchte. Er entdeckte die junge Frau, die durch die Gänge marschierte, suchend, hielt sich aber dennoch im Hintergrund. Er hatte die Stimme von Anya erkannt, nur fragte er sich, was sie hier machte. Bei den Archiven. „Hey, Anya, alles okay bei dir? Was ist denn passiert?“, fragte er sie sorgend.

„Soll ich einen Arzt holen?“, fragte Summer daher erstmal besorgt nach, sah Anya allerdings auch fragend an, schließlich musste hier ja etwas vorgefallen, sonst würde sie nicht so am Boden liegen mit Schmerz in den Augen, nur was war geschehen? Und genau auf Grund dieser Frage sah sie sich sicherheitshalber noch mal um, was war hier passiert?
 

Gerade als Anya sich einigermaßen schmerzfrei hingesetzt hatte, kam Summer, gefolgt von J.D., ein Junge, der häufig bei ihr in der Bibliothek herum hing, um die Ecke gelaufen. Anscheint hatte sie doch etwas lauter geschrieen als ihr eigentlich lieb war.

„Es geht mir gut“, beruhigte sie beide und versuchte sich weiter aufzurichten, hielt jedoch inne als die blauen Flecke sich wieder bemerkbar machten und verzog erneut das Gesicht.

J.D. blickte Anya besorgt an und schaute dann zu Summer. „Vielleicht sollten wir wirklich in der Krankenstation bescheid sagen oder dich dort hinbringen?“, meinte er auch wenn Anya den Vorschlag von Summer direkt abgelehnt hatte. „Nur zu Sicherheit“, meinte er leicht nervös.

„Jetzt helft mir doch mal hoch!“

Er achtete darauf, dass zu Summer und zu Anya mal wieder Sicherheitsabstand einhielt, denn er wollte nicht, dass er wieder von seiner Fähigkeit überrumpelt wurde. Als Anya jemand bat, der ihr aufhalf, hoffte J.D. das die Summer das tat, die er kaum kannte. Aber J.D. drückte sich davor immer, Leute anzufassen. Es war für Beide Seiten einfach am besten, hatte er gelernt.
 

Summer musterte ihre Ausbilderin genau und atmete tief durch als sie sagte es ginge ihr gut, sodass sie nun etwas ruhiger wurde und sich nun auch noch mal J.D. widmete, sie kam gerade nicht mal auf den Namen von diesen. „Gut ich helfe dir schon!“; sagte sie lächelnd und hielt ihr ihre Hand ihn, da J.D. irgendwie versuchte sich davor zu drücken, zumindest kam ihr das so vor, seltsam, aber tja... wer nicht will den sollte man nicht zwingen.

Während Summer Anya beinah augenblicklich die Hand hinhielt, kam von J.D. keine Reaktion diesbezüglich. Aber Anya hatte sich schon damit abgefunden. Der Junge war von Anfang an auf Abstand gewesen was Körperkontakt anbelangte. Schon die simple Geste eines Händeschüttelns schien zu viel verlangt. Dennoch mochte Anya ihn irgendwie.

J.D. fühlte sich schlecht, dass er Summer alleine die Aufgabe überließ, Anya wieder aufzuhelfen. Aber er konnte das einfach nicht. Und wenn sie ihn mal fragen sollte, warum, würde er es ihr schon sagen. Es war nur das Beste für sie. Er blickte Beide an. Anya kannte ihn inzwischen ein wenig und wusste, dass er keinen Körperkontakt provozieren wollte. Sie hatte ihn nie danach gefragt, aber er wusste deswegen, dass sie ihm das nun nicht übel nehmen würde.

„Was ist passiert?“, fragte sie schließlich wieder an Anya gewandt. „Du siehst aus als seiest du gefallen, aber irgendwie, na ja, erkenne ich nicht worunter!“, meinte sie und ließ ihren Blick wieder schweifen.

„Gefallen ist genau das richtige Wort“, erwiderte sie, griff nach Summers dargebotener Hand und ließ sich hoch helfen. „Gefallen aus einem halben Meter Höhe - Au au au.“ Hastig entlastete Anya ihren rechten Knöchel, der beim auftreten höllisch schmerzte. Vermutlich verknackst.

„Du bist gefallen, aber von wo denn? Hier steht keine Leiter? Einen halben Meter? Bist du aufs Regal geklettert oder von was bist gefallen?“, fragte er sie und blickte sich das Regal an. Dann sah er, dass sie nicht richtig auftreten konnte.

„Ein halber Meter? Was genau ist passiert", fragte Summer von daher mit einer gerunzelteter Stirn an ehe sie zu J.D. blickte, was war nur mit diesem los, so distanziert wie er sich benahm, dass war seltsam, aber irgendwie hatte sich Summer damit abgefunden, dass hier alles irgendwie seltsam war, an manchen tagen.

„Nein. Ich bin nicht aufs Regal geklettert, ich bin geflogen!“, erwiderte sie, merkte aber selbst wie unglaubwürdig sie klang vor allem wenn sie es so gereizt aussprach wie jetzt. Aber wie sollte man das auch vernünftig erklären. Nichts an dem Geschehen war vernünftig.

„Wir sollten doch nach einem Arzt rufen.“

„Er hat Recht“, meinte sie und sah zu Anya ehe sei wieder zu J.D. sah. „Ich bin Summer Rain Hemingway, frag nicht nach, warum, glaub mir. Summer reicht allerdings. und wer bist du?“

Anya schnaubte empört. „Wir werden ganz bestimmt nicht die Doktorin hier hin bestellen, wir gehen zu ihr!“, erklärte sie entschlossen, hielt aber nach einen hüpfenden Schritt in die entsprechende Richtung inne. Das war anstrengender als gedacht. So würde sie eine halbe Ewigkeit brauchen um zur Krankenstation zu gelangen.

J.D. blickte sich immer noch in dem Bereich des Archivs um und fragte sich ernsthaft was Anya angestellt haben musste. Er blickte erstaunt zu Summer, als diese sich ihm vorstellte. Er steckte seine Hand schnell in die Hosentasche, nicht dass sie auf die Idee kommen würde, ihm zur Begrüßung noch die Hand zu reichen. Das würde sie schnell wieder bereuen. „Ich bin J.D. So nenne mich alle hier, ist also okay so“, meinte er kurz.

Summer sah lächelnd zu J.D. beobachtete jedoch wie er die Hand wegsteckte, genau genommen hatte sie ja vorgehabt ihm die Hand zu geben aber das hatte er gerade wirklich 'elegant' zu verhindern gewusst, okay, der Junge war wohl doch 'etwas' schüchterner als sie gedacht hatte. Aber jeder eben wie er seien wollte. Sie als Kind von Althippies, war offen für jede Art vom Mensch, und ließ jeden zu gleichen Teilen ihre Herzliche Art Anteil nehmen. So war sie nun mal, so war ihr durchaus auch bewusst, dass es schüchterne Menschen - die nicht so waren wie sie selbst- gab. „Gut dann freut mich dich kennen zu lernen.“, lächelte sie, dass jedoch ebbte einen kleinen Moment später wieder ab.

J.D. lächelte Summer zurück. „Freut mich auch, Summer.“ Die junge Frau schien wirklich nett zu sein und hatte ein offenes und anziehendes Lächeln. Aber sie hielt ihn bestimmt eh für komisch. Also hatte es ich das eh erledigt.
 

„Geflogen?“, fragte er leicht skeptisch. Okay, er wusste selber nicht warum der so skeptisch war. Hier hatte doch jeder zweite eine Fähigkeit, vermutlich sogar schon zwei von Drei Menschen, warum wunderte er sich überhaupt. „Hast du das schon öfters gemacht? Vermutlich nicht, denn sonst hättest du nicht geschrieen, es sei denn du hast dich vor etwas erschrocken“, sprach er und das mehr zu sich selber.

„Geflogen? meinst du, so richtig? Wie meinst du das? Also so, einfach arme hoch heben? Wie eine Hexe auf dem Besen? Also jetzt mal im ernst was meinst du?“, fragte sie nach und musterte ihre Ausbilderin nochmals genau, war sie auf den Kopf gefallen? Oh ja das könnte sein.

„So wie ich es gesagt habe: Geflogen. Genau wie eine Hexe nur ohne Besen! Die Landung war dem entsprechend nicht vorprogrammiert.“ Langsam begriff Anya dass sie wohl auch dieses Gen haben musste, was bei den Leuten so zahlreiche Fähigkeiten aktivierte. Aber warum musste es von all den Gaben, die es gab ausgerechnet die des Fliegens sein.

„Wie eine Hexe auf den Besen aber ohne Besen“, meinte er nur dazu.

„Eine Hexe ohne Besen... aber fliegen... das klingt irgendwie... ist mit deinem Kopf alles in Ordnung? bist du auf den gefallen?“, fragte sie sicherheitshalber nach, wirklich glaubwürdig klang das nicht. Selbstverständlich hatte sie von diesen Menschen gehört, die irgendwie eine Fähigkeit hatten, aber sie hielt auch diese Menschen na ja für Mythen, wie den Weihnachtsmann oder so ähnlich von daher... das sie selbst ein 'Gabe' hatte würde sie auch nie glauben.

Anya rollte auf Summers Aussage mit den Augen. „Ich wollte eine Datenbank von da oben herausholen und da bin ich eben geflogen. Meinst du nicht ich weiß wie schräg das klingt.“ J.D. schien das Ganze leichter aufzunehmen. Vermutlich hatte er schon seine Erfahrungen hier auf Station gesammelt mit Menschen, die außergewöhnliche Fähigkeiten hatten.

„Ich finde so abwegig klingt das gar nicht. Ich meine es gibt hier so viele verschiedene Fähigkeiten durch die Gene. Also warum soll Anya dann nicht schweben oder fliegen können. Ist es denn das erste Mal, dass du mit deiner Fähigkeit in Berührung kommst?“, fragte J.D. vorsichtig. Er wusste dass es schon irrsinnige Fähigkeiten hier auf der Station gibt, er selber konnte ja ein Lied davon singen. Er war selber mit einer Fähigkeit bestraft, die er am liebsten wieder abgeben würde, denn sie hielt ihn davon ab, Leuten auch nur die Hand zu schütteln und das machte oft keinen guten Eindruck.

„Du wolltest eine Datenbank von oben rausholen und da bist du eben geflogen? ... wie bitte was?“, fragte Summer und sah zu gleich zu J.D., der bereits meinte warum sie das nicht können sollte?
 

Er blickte Anya fragend an, als diese loshüfte. „Meinst du das geht gut?“

„Okay wir gehen zu ihr?“, sagte sie und sah der hüpfenden einen moment zu, J.D. schien nicht mal jetzt irgendwelche Anstalten zu machen hier zu helfen bis auf die frage, ob das gut geht? Hallo, dass geht sicher nicht gut, dachte sie und runzelte die Stirn. „warte…“, meinte sie und stellte ich zu Anya um ihr unter die Arme zu greifen damit das besser ging.

„Hilfst du mit?“, fragte sie J.D. und legte das charmanteste Lächeln auf, sogar schüchterne Menschen schafften doch zu helfen? Sie ahnte ja nicht was sein wirkliches Problem bei der sache war.

Als Summer Anya unter die Arme griff und J.D. aufforderte ihr doch zu helfen, schüttelte Anya kaum merklich den Kopf. „Hol besser den alten Drehstuhl aus den Büro, Summer. Damit geht es auch.“ J.D. würde ihr ganz bestimmt nicht helfen. Vielleicht hatte er irgendwelche Berührungsängste. So etwas sollte es ja geben. Menschen, die panische Angst davor hatten andere zu berühren oder selbst berührt zu werden.

„Ich halte es für keine gute Idee, wenn ich mithelfe. So leid es mir tut. Aber es ist einfach am besten.“

Als Summer seine Worte hörte seufzte sie, was war J.D. s Problem und dieser reagierte prompt. „Es ist besser so?“, fragte sie nach und zog eine Augenbraue hoch, war das heute ein verwirrender tag, auf jeden fall!

J.D blickte Summer an, als sie ihn fragte. „Ja, glaub mir, es ist für alle Beteiligten besser, wenn ich euch nicht zu nahe komme“, sagte er schnell.

„Ich kann den Drehstuhl holen. Das ist okay.“, meinte er schnell. „Wo steht er denn?“ Er wollte helfen und fand es selber unerträglich, dass er nur vom Rande zusehen musste.

„Er steht vorne im Büro!“, erklärte sie und deutete mit der Hand in diese Richtung. „Anya was tut dir alles weh?“

„Im Büro, gut“, meinte er schnell und eilte aus dem Gang, ging ins Büro und kam mit dem Drehstuhl wieder, der dort stand.

Anya verzog kurz das Gesicht als Summer fragte was ihr alles wehtat. „Frag lieber was nicht weh tut. Mein Körper muss voller blauer Flecken sein.“
 

Er rollte ihn zurück zu dem Gang, in dem immer noch Summer und Anya waren. „Hier, Setz dich drauf. So ist es leichter für dich in die Krankenstation zu kommen.“

Oh man, Summer würde mehr als geschockt sein, wenn sie ihre Fähigkeit irgendwann entdecken würde. Bis dahin aber war es Humbug. „Ja setz dich“, sagte sie nachdem er mit dem Stuhl zurück war.

Als J.D. mit dem Drehstuhl angefahren kam und Anya sich draufsetzte nach Summers Aufforderung, kam sich die Afrikanerin doch etwas komisch vor. Aber was sollte es. Sie konnte schlecht den ganzen Weg zur Krankenstation auf einen Bein hüpfend zurücklegen.

„Ich schieb dich zur Ärztin“, lächelte Summer nun, ja vielleicht war es nur eine Kopfverletzung, ja Gehirnerschütterung, mehr nicht. Ja auf jedenfall, oder?

Anya seufzte einmal tief und streckte dann ihren Arm in Richtung Ausgang aus. „Auf geht's!“ Die Krankenstation lag nur zwei Ebenen tiefer, also würden sie vermutlich nicht allzu vielen Menschen von der Station über den Weg laufen. Anya wollte weitest gehend die Frage vermeiden was sie denn angestellt hatte.
 

Schulungsräume. So schwer konnte das doch nicht sein. Etwas überfordert stand Ilan an einer Gangkreuzung und blickte rechts und links herunter. Warum gab es auf der gesamten Station keine Lagepläne? Irgendwie hatte er das Gefühl seit mindestens einer Stunde im Kreis zu laufen und dass in Gängen in denen man nicht einer Menschenseele begegnete.

Ilan seufzte und wandte sich dann einfach nach links. Mehr als sich noch weiter verlaufen konnte er nicht.
 

J.D. blickte die beiden Frauen an, wie die eine der anderen auf dem Stuhl half. „Sieht doch lustig aus“, meinte er lächelnd. „Aber so kommst du am besten in die Krankenstation. Natürlich hätten wir auch da anrufen können und jemand herbitten können, mit einem Rollstuhl. Aber das würdest du bestimmt nciht wollen“, meinte er und blickte sie ein wenig schief an. Er lächelte aber. Und anscheinend hatte Summer es auch akzeptiert, das J.D. die Berührung mit anderen Menschen scheute, Anya kannte ihn schon ein wenig länger, wenn auch nur flüchtiger. Sie arbeitet in der Bibliothek und er lieh sich oft Bücher aus.

„Am schnellsten sind wir.“ Er holte den GPS-Sender raus und schaute sich die Räumlichkeiten der Station digital an. „Wir fahren links, direkt zum Aufzug L3. Mit dem wären wir am schnellsten“, sagte er zu den Beiden. er wollte sich wenn auch nur möglich nützlich machen, so weit er das eben konnte.

„Links und direkt Aufzug L3 wäre aber L5 nicht besser, der liegt näher und die Krankenstation ist mindestens genauso weit entfernt“, erklärte Summer ohne groß darüber nachzudenken aber wie er wollte, so schob sie drauf los. Da war es aber wieder das Thema, schweben.

„Aufzug L3 klingt doch toll. Da lang!“, erwidert Anya als Summer den Einwand brachte man könnte doch den L5 nehmen. Der lag wirklich näher, aber dafür auch direkt auf den Hauptgängen der Station. Man musste es nicht provozieren Leute über den Weg zu laufen. Dann lieber doch ein kleiner Umweg.

J.D. blickte Summer fragend an. „Ich weiß nicht. Der Computer sagt, L3 ist für unseren Weg am nahesten.“, meinte er nur und blickte weg. Irgendwie fühlte er sich in ihrer Nähe unwohl. Zumindest war es so ein unbekanntes Gefühl, dass er nicht kannte. Ihr Lächeln ließ dieses merkwürdige Gefühl ihn in aufwecken. Was das wohl war?

Summer fand im übrigen immer noch das L5 schneller ging aber okay, dann eben L3 dann brauchten sie einen Moment länger aber ja, die meisten würden so davon nichts mitbekommen, allerdings wusste Summer gerade auch echt nicht was die davon halten sollte. Es gab Menschen die einen Hang zum natürlichen Okkulten hatte, so nannte sie das zumindest immer für sich und gegen den Okkultismus hatte sie nichts, dass es damit aber nicht viel zu tun hatte, wusste auch sie. Sie nannte es eben nur so klang doch besser als Mutant oder? Das sie einer von jenen war, oh nein, damit rechnete sie am wenigsten. Aber anscheinend, so ahnte sie, war J.D. ebenso einer, warum sonst war er nicht so erschrocken, seltsam, er nahm das locker hin und schien trotz dieser Tatsache doch total angespannt. Seltsam. „Dann L3 ein Computer irrt sich wie wir alle wissen niemals, sonst wären wir alle doch total aufgeschmissen“, scherzte sie und sah ihn grinsend an.

„Du kannst also schweben“, meinte J.D. zu Anya.

„So scheint es zumindest“, meinte Anya noch auf J.D.s Aussage zum Schweben. Sie musste das Gen anscheint haben. Anders konnte sie sich das nicht erklären. Ihr verstauchter Knöchel sprach schließlich dafür, dass es sich nicht eingebildet hatte.

Plötzlich schlug sie die Hände vor den Mund. „Oh nein! Ich muss unbedingt meine Eltern anrufen! Wenn ich das Gen habe, dann hat Kahdi es auch.“ Immerhin wurde das Gen nach neusten Untersuchungen von der Mutter an ihre Kinder weitergegeben.

Als Anya plötzlich die Hände vor ihren Mund hielt, blickte er sie fragend an. „Ist alles in Ordnung bei dir? Tut dir noch was weh? Deine Eltern?“, J.D. blickte sie fragend an.

Schließlich fiel Summers Blick wieder zu ihrer Ausbilderin. „Das kann warten, erstmal wirst du verarztest“, wie war das noch mal, ach ja, sie hatte eine Kopfverletzung, ja genau, und solang nichts anderes bewiesen war, würde sie an dem auch festhalten.

„Aber von der Krankenstation aus werde ich mir sofort eine Leitung zur Erde geben lassen! Meine Eltern müssen das mit Kahdi wissen“, erklärte Anya entschlossen. Sie würde sich von keinem davon abbringen lassen. Immerhin ging es um das Wohl ihres Sohnes und wenn es um ihn ging, konnte sie sich in eine reißende Bestie verwandeln, wenn sie wollte.

Anya wusste gar nicht ob sie Summer die Sache mit ihrem unehelichen Sohn erzählt hatte. Bei J.D. war sie sich absolut sicher, dass er nicht darüber Bescheid wusste, aber mit Summer hatte sie sich schon zu oft über das Thema Familie unterhalten, dass sie nicht mehr genau sagen konnte, was ihre Auszubildende wusste und was nicht.



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