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Eine Geschichte

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Ein Abendessen mit Folgen

Kapitel 1: Ein Abendessen mit Folgen
 

„Ab?“

Der jüngere reagierte nicht.

„Aberforth?“

Albus strich mit dem Zeigefinger unruhig am Türrahmen entlang, einzig um seine Nervosität loszuwerden. Als sein Bruder ihm immer noch nicht antwortete atmete er tief ein und sammelte sich ein paar Worte zusammen.

„Bathilda hat uns zum Essen eingeladen, soll ich ihr sagen dass du keinen Hunger hast?“

„Tu das!“ gab Aberforth heiser wieder. Albus verspürte das Verlangen einige Minuten im Türrahmen stehen zu bleiben und weiter zu überlegen wie er mit seinem Bruder umzugehen hatte. Wie seltsam das Schicksal ihm doch zugespielt hatte.

Schulsprecher, Vertrauensschüler, Jahrgangsbester und alle anderen Titel die er so glorreich errungen hatte, das stand alles im Schatten. Er hätte für seine Mutter und für Ariana da sein müssen.

Stattdessen hatte er sie alleine gelassen und sie dem Schicksal vergeben.

„Wolltest du nicht gehen?“ riss ihn Aberforth aus seinen Gedanken.

Albus nickte leicht, wohl wissend dass sein Bruder den Blick immer noch starr aus dem Fenster gerichtet hatte. Rückwärts trat er in den Flur zurück, nahm seinen Umhang und ging hinaus in die späte Sommerluft.

Bathildas Haus war nur einige Häuserreihen entfernt, doch er musste zugeben dass ihm dieser leichte Spaziergang äußerst gut tat. Es war windig doch es machte ihm nichts aus dass seine Haare, gerade noch gekämmt, wild um seinen Kopf flatterten. Es war nur die gute alte Bathilda die auf ihn wartete.

Als er ihren Vorgarten betrat beschlich ihn ein beunruhigendes Gefühl. Gerade als er vor der Tür stand und die Hand hob um anzuklopfen flog sie mit einem merkwürdig lautem Klicken auf und Albus sah nicht wie erwartet in Bathildas gealtertes Gesicht sondern in das bedeutend schönste Gesicht das er je gesehen hatte. Golden blonde Harre schwangen sich um die perfekte Kopfform, ein charmantes Lächeln, wunderschöne Augen.

„Guten Abend Albus! Bathilda hat mir schon von dir erzählt.“ Lächelte er mit der bezaubersten Stimme die er je gehört hatte.

Albus fühlte sich augenblicklich unfähig zu sprechen.

Er nickte und er war sich sicher dass er unheimlich dämlich ausgesehen haben musste.

Der junge Mann hielt ihm die Tür auf und Albus schob sich so schnell er konnte an ihm vorbei. Es war ihm unangenehm ihn so angestarrt zu haben, wo er sich doch nach allen Kräften bemüht hatte seine Neigungen zu verbergen.

Sie betraten das Wohnzimmer und Bathilda kam sofort aus der Küche gelaufen.

„Ah Albus! Da bist du ja.“ Sie schaute sich lächelnd um.“ Wo ist Aberforth?“

Albus räusperte sich um seine Stimme wiederzuerlangen. Schließlich gab er mit rauer, belegter Stimme zurück: „Er sagt er habe kein Hunger. Aber ich weiß dass er immer noch genauso leidet wie ich. Er…er geht nur anders damit um.“

Bathilda nickte mitfühlend und warf dem Jungen Mann der immer noch hinter Albus stand einen fragenden Blick zu.

Albus traute sich nicht ihn noch einmal anzuschauen.

„Das ist mein Großneffe Gellert Grindelwald! Er wohnt eine Weile bei mir.“

Jetzt sah Albus ein dass er sich wohl doch umdrehen musste. Als er sich Gellert zu wandte hatte ihm dieser die Hand hingehalten.

„Freut mich dich kennen zu lernen Albus Dumbledore!“

Er ergriff Gellerts Hand und schüttelte sie. Sie war warm und überhaupt nicht rau, so wie seine. Und er spürte jäh einen heißen Strom durch seinen Körper fließen. Dass ihm so etwas einmal passieren würde, das grenzte fast an seine Vorstellungskraft. Dass er einem unbekannten Menschen bereits nach dem ersten Blick völlig verfallen war.

„Ja, es freut mich auch!“ gab er schließlich zurück und er merkte dass er nicht einmal das Verlangen hatte seine Hand zurückzuziehen. Gellert schien das auch nicht zu stören, denn er machte keine Anstalten seine Hand zu entfernen. Der Augenblick schien still zu stehen. Aus den Augenwinkeln nahm Albus wahr dass Bathilda in die Küche gegangen war. Anscheinend um das Essen zu servieren, denn der Tisch war bereist gedeckt.

„Pflegst du deine Haare immer so zerzaust zu tragen?“ fragte der Blonde sichtlich amüsiert, während seine Augen zu Albus´ abstehender Haarmähne flogen.

Er spürte wie er rot wurde. Das hatte er völlig vergessen. Da stand er einmal vor einer scheinbar perfekten Person und seine Haare saßen nicht.

„Nun ja es ist sehr windig.“

Gab er ebenfalls lächelnd zurück als Gellert seine Hand endlich von seiner löste und ihm stattdessen einige Haarsträhnen richtete.

Irgendwie war er peinlich berührt und es erleichterte ihn dass Bathilda das Essen auftischte.

„So, ihr könnt euch setzten Jungs!“

Albus nahm schweigend auf dem Stuhl Platz der ihm am nächsten stand. Er wollte nicht dass es so aussah als ob er sich mit Absicht neben Gellert setzten wollte, das war jedoch in dem Moment völlig egal als sich der Blonde von selber neben ihm nieder ließ.

Bathilda saß ihnen lächelnd gegenüber.

„Nehmt euch!“ sagte sie nach zwei oder drei Sekunden in denen sie geschwiegen hatten.

Gellert beugte sich nach vorne und tat sich essen auf und Albus kam nicht umhin ihn flüchtig anzustarren. Er spürte wie sich Aufregung in ihm ausbreitete. Dieser Junge faszinierte ihn unendlich.

„Was hast du jetzt vor? Bathilda sagt du hast gerade einen meisterhaften Schulabschluss gemacht.“ Sagte Gellert während er sein Besteck nahm.

„Nun ja, ich hatte eigentlich vor mit einem guten Freund auf eine Bildungsreise zu gehen. Aber es kam etwas dazwischen und jetzt bin ich gewissermaßen an diesen Ort gebunden solange mein Bruder noch zur Schule geht.“ gab er zurück. Er hatte keine Lust über den Tod seiner Mutter zu reden. Nicht nachdem Aberforth ihm so derart aus dem Weg ging.

„Eine Bildungsreise…das ist bestimmt interessant.“ Vielleicht bildete es sich Albus nur ein, aber in Gellerts Augen war etwas erwacht und er starrte Albus fasziniert an.

„Vielleicht können wir das ja zusammen tun, wenn du hier weg kannst…“

Albus wusste nicht was er darauf antworten sollte. Er verstand nicht warum Gellert plötzlich so fanatisch wirkte.

Auch Bathilda schien es gemerkt zu haben. Albus wagte einen Blick zu ihr und ihr Gesichtsausdruck hatte etwas Fragendes.

„Ich meine nur wenn du es willst!“ fügte Gellert mit ruhigerer Stimme hinzu.

„Natürlich! Das ist eine klasse Idee.“ Sagte er. Warum auch nicht, Gellert schien ihm nicht nur gut aussehend sondern auch äußerst intelligent zu sein.

Bathilda widmete sich wieder ihrem essen. Albus jedoch hatte noch nicht einen Bissen getan.

„Hast du keinen Hunger?“ fragte sie und er schüttelte widerstrebend den Kopf.

„Verzeihung, ich schätze ich war ein wenig in Gedanken.“

„Kann man dir auch nicht verkennen mein Junge!“ sagte sie ruhig.

Albus Blick blieb wieder einmal an Gellert hängen der scheinbar einen riesigen Hunger hatte.

Also fing er auch an zu essen. Bathilda war eine sehr gute Köchin und obwohl ihm nicht zum essen zumute war aß er wenigstens einen halben Teller.

„Kennst du dich gut aus hier in Godric´s Hollow?“ fragte Gellert schließlich als er den leeren Teller ein Stück weit von sich geschoben hatte.

„Ich denke schon!“ er bemühte sich ein Grinsen zustande zu bekommen.

„Wenn du magst zeige ich dir die Umgebung ein bisschen!“

Gellerts Augen leuchteten noch einmal für diesen Abend seltsam fanatisch, als ob er hier etwas suchen würde, dachte Albus. Doch sein Angebot stand immer noch als er sich bei Bathilda bedankte und Gellert ihn zur Tür brachte.

Der Flur war dunkel und Gellert machte sich nicht die Mühe das Licht anzuschalten.

„Das Angebot steht noch?“ fragte er zögernd.

„Ja, natürlich!“ gab Albus zurück.

Für einen Augenblick standen sie beide nur da. In diesem dunklen kleinen Flur neben der Garderobe und einem großen, reichlich verziertem Spiegel and der Wand in dem Albus aus den Augenwinkeln erkannte wie nahe sie sich doch standen.

Dann machte Gellert eine eigenartige Bewegung auf ihn zu und Albus schien für einen Moment völlig gelähmt. Es durchfuhr ihn heiß und plötzlich konnte er für einen kleinen Augenblick Gellerts Atem an seinem Gesicht fühlen. Seine Gliedmaßen wurden völlig weich und dann realisiert er dass Gellert nach der Türklinke gegriffen hatte und ihm die Tür aufhielt.

„Verzeihung, ich habe wohl vergessen das Licht anzuschalten.“ Murmelte er.

„Macht nichts.“ Nuschelte Albus benommen, während er rückwärts auf die erste Stufe trat.

„wann soll ich morgen vorbeikommen?“

Gellert schien nicht lange zu überlegen. „Wann du willst!“ sagte er.

„Nur nicht zu spät!“

Albus legte den Kopf schief und Gellert tat es ihm gleich. Dann lächelten sie sich an und Albus wand sich letztendlich um.

Als er den kleinen Vorgarten entlang lief wartete er dass die Tür hinter ihm zuschlagen würde. Doch auch als er bereits an der Straße angelangt war stand Gellert immer noch im Türrahmen.

Albus blieb stehen.

„Du hattest recht!“ rief Gellert ihm zu. „Es ist wirklich windig!“

Albus winkte ihm fröhlich zu ehe er sich den Umhang noch enger um sich zog und die Straße entlang bis zu seiner Haustür lief.

Aberforth war nicht im Wohnzimmer als er es betrat.

Albus war sich sicher dass er bei Ariana war. Doch dafür hatte er jetzt keine Nerven. Seine Füße schleppten ihn die Treppe hoch und bis er in sein Zimmer gelangte war sein Kopf völlig leer.

Erst als er sich auf sein bett fallen ließ und an die Decke starrte wurde ihm klar was da gerade bei Bathilda im Wohnzimmer passiert war.

Er hatte jemanden kennen gelernt. Jemanden, mit dem er sich gut verstand, den er toll fand.

Als er seine Augen schloss sah er den Jungen mit den Goldblonden Haaren vor sich. Gellert Grindelwald…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-12-19T13:53:25+00:00 19.12.2007 14:53
Ich find deine Geschichte toll.
Meiner Meinung nach gibt es noch viel zu wenig Storys über die Beiden.
Ich hoffe du bleibst an der Geschichte drann und schreibst bald weiter.
...vielleicht sollt ich mir die beiden auch mal vornehmen... *nachdenklich am Kopf kratz*
Aber bis dato kann ich mich hoffentlich noch oft an deiner Story erfreuen.!!

Machs schmuck
Lola


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