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Über meine einzige Liebe...

von

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Verloren stand ich vor dem Schrank und schaute auf all die Sachen darin. Ich fragte mich, was ich anziehen sollte. Warum nur fühlte ich mich wie ein Mädchen, das sich entscheiden musste, was sie zu ihrem ersten Date anziehen sollte? Dabei war ich ein erwachsener Mann, der sich bloß mit einem alten Schulfreund traf.

Und doch klopfte mein Herz stärker, wenn ich daran dachte, dass ich bei Kamota essen und er selbst kochen würde. Ein Anzug kam natürlich nicht in Frage – zu unpersönlich. An Ende ging ich in Jeans und Hemd aus dem Haus. Zum Glück wohnte Kamota in einer recht bekannten Gegend, so dass ich keine Probleme hatte seine Wohnung zu finden.

Als ich bei ihm ankam war ich schon verschwitzt, denn es herrschte eine drückende Hitze. Dieses Wetter erinnerte mich an damals, als ich Kamota bei seiner Strafarbeit geholfen hatte. Mein Herzschlag wurde schneller, die Erinnerungen an damals riefen eine unerklärliche Sehnsucht in mir hervor.

Kamota öffnete die Tür und trat zur Seite, um mich hinein zu lassen. Es roch schon im Flur so köstlich. Beim Essen – es gab den besten Curry mit Reis, den ich je gegessen hatte – unterhielten wir uns über unsere gemeinsame Schulzeit, mit wem von den alten Klassenkameraden wir noch Kontakt hatten. Bei ihm waren es erstaunlich viele, wohingegen ich fast alle aus den Augen verloren hatte. Kamota erzählte von seiner Arbeit und ich von meiner, alles schien wie ein ganz normales Wiedersehen zweier ehemaliger Schulfreunde. Aber mein Herz sagte etwas anderes. Ich fürchtete schon, Kamota könnte es schlagen hören. Und ich konnte meine Augen nicht von ihm lassen; ich beobachtete ihn, wie er das Essen servierte, wie er aß und trank, wie sich seine Muskeln unter dem dünnen weißen Hemd bei jeder Bewegung spannten…und jedes Mal, wenn er mich anschaute, spürte ich, wie mir dir Röte ins Gesicht stieg und mein Blut noch mehr in Wallung geriet.
 

Als Nachtisch stellte Kamota tatsächlich einen Zitronenkuchen auf den Tisch. Wusste er noch, dass es mein Lieblingskuchen war oder war es nur ein Zufall? Ich hoffte, dass er sich noch daran erinnerte, und fühlte gleichzeitig eine närrische Freude darüber.

Das Essen war köstlich und vom Kuchen nahm ich mir sogar noch ein drittes Stück. Ich fühlte mich so glücklich und wohl in Kamotas Gesellschaft. ‚Er ist ein guter Freund’ sagte ich mir. ‚Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Zeit der ersten Liebe ist vorbei, wir sind erwachsen geworden.’

Ob Kamota wohl daran dachte zu heiraten? Kinder zu haben? Vielleicht sogar mit Shibata, schließlich war er mit ihr schon über sechs Jahre zusammen… Ich spürte einen schmerzlichen Stich. Aber wieso nur? Es konnte doch nicht Eifersucht sein? Ich wünschte den beiden doch alles Glück der Welt, also warum? Es fühlte sich an wie damals, als wir am Strand waren. Und doch war es anders. Ja, wir waren erwachsen geworden…erwachsen und vernünftig.
 

Es war mehr als ich ertragen konnte. Absolut nicht zu vergleichen mit meinen damaligen Gefühlen. Toriis freudiges Lächeln, seine Seufzer nach jedem Bissen vom Kuchen, seine weiße Haut, die so zart schien und feucht war vom Schweiß…

Das erinnerte mich an meine schwachen Momente damals; in der Schule, als ich gebannt beobachtete, wohin seine Schweißtropfen rannen, und bei mir zu Hause der Kuss, von dem Torii bis heute nichts wusste. Oh ja, es war nicht zu vergleichen mit damals. Wir waren nun erwachsen, hatten die Freuden des Lebens kennen gelernt und das machte es mir beinahe unmöglich, mich nun unter Kontrolle zu halten. Mit mir war anscheinend auch die Stärke meiner Gefühle gewachsen.
 

Ich schickte mich an, das Geschirr zu spülen, um auf andere Gedanken zu kommen. Doch Torii machte mir unabsichtlich einen Strich durch die Rechnung.

„Ich helfe dir“, sagte er.

Ich versuchte noch, ihn davon abzuhalten, ohne dass er meinen Zustand bemerkte, doch er sagte nur, er wolle sich damit für das leckere Essen revanchieren.

Die Teller spülte ich und Torii trocknete ab. Er stand so dicht neben mir. Ich wunderte mich darüber, dass er die knisternde Spannung in der Luft nicht spürte, war aber gleichzeitig erleichtert, denn in seiner Nähe war ich wie elektrisiert, wollte nicht, dass er es merkte. Als er sein Gewicht von einem Bein aufs andere verlagerte berührte seine Hüfte die meine. Das geschah so unerwartet, dass ich vor Schreck die Luft einzog, dabei die Augen fest schloss und den Teller fallen ließ, der auf dem Boden zerschlug. Mein Herz raste, es war zuviel…ich konnte nicht mehr. Meine Muskeln spannten sich, die Hände waren zu Fäusten geballt.

Ich drehte mich zu Torii, der mich mit vor Schreck geweiteten Augen ansah:

„Alles in Ordnung mit dir? Hast du dich geschnitten? Lass mich mal sehen.“

Mit diesen Worten beugte er sich zu mir vor und griff nach meiner Hand, sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.

Ich konnte nicht von mir behaupten, mich jemals lange beherrschen zu können…
 

Resigniert seinen Namen seufzend griff ich nach ihm und zog ihn an mich. Und bevor Torii auch nur einen Laut des Protests von sich geben konnte, legten sich meine Lippen auf die seinen. Der Kuss wirkte in all seiner Leidenschaft fast schon verzweifelt, ich fühlte mich wie ein Verdurstender in der Wüste, der endlich eine Oase gefunden hatte und nicht mehr aufhören konnte zu trinken.

Meine Zunge drang in seinen Mund und spielte mit der seinen und ich vernahm verwundert Toriis leises Stöhnen. Er war eingeschlossen zwischen der Spüle und mir, ich drückte ihn mit wachsendem Verlangen fester an mich und schob ihm das Knie zwischen die Beine, was ihm ein weiteres Stöhnen entlockte. In meinem Kopf drehte sich alles, ich konnte nicht mehr klar denken und hatte überhaupt keine Kontrolle mehr über mich. Ich nahm auch nicht wahr, ob Torii sich wehrte, alles was für mich zählte was mein Begehren, meine alles übersteigende Liebe für den Mann, den ich gerade in meinen Armen hielt.
 

Jedoch, als ich spürte wie Toriis Hände sich auf meine Schultern legten, als wollte er mich wegstoßen, kam ich schlagartig wieder zu mir. Mit einem Ruck, als wäre es die größte Anstrengung der Welt, löste ich mich von ihm und blickte ihn erschrocken an. Mein Atem ging schwer und mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen, da ich erwartete, dass Torii mich angewidert ansehen würde. Und ich wusste, ich hatte seinen Hass verdient.

Aber als ich in sein Gesicht sah, schien in seinen Augen ein Ausdruck von unbefriedigtem Verlangen zu liegen. Seine Lider verschlossen halb die Augen, seine Lippen waren rot und feucht von unserem Kuss und sein Atem kam stoßweise aus seinem leicht geöffneten Mund. Er sah so unwiderstehlich, so verdammt sexy aus, wie er da beinahe schon hilflos an der Spüle lehnte, seine Brust umspannt vom schweißnassen Hemd.

Beinahe wäre ich wieder auf ihn losgegangen, konnte mich aber noch im letzten Moment zurückhalten. Ich wurde mir meiner Schuld vollends bewusst und mit einem verzweifelten „Es tut mir Leid! Bitte vergib mir…“ stürmte ich aus der Küche in Richtung Badezimmer, verfluchte mich auf die schlimmste Art und Weise, die mir nur einfiel. Ich fürchtete, dass er meine Wohnung verlassen würde, wenn er sich nach dem Schock darüber, was ich mit ihm getan hatte, erholt hatte. Er wollte mich sicherlich nie mehr wieder sehen…

Ich sperrte mich voller Verzweiflung im Bad ein und kauerte mich auf den Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Die_BMF
2009-01-16T21:39:22+00:00 16.01.2009 22:39
WOW!
Der Arme Kamota! Er Tut Mir Leid!
Super Kapitel!

Sailormoon-fan

Von: abgemeldet
2008-10-31T11:54:57+00:00 31.10.2008 12:54
armer kamota! (ja, ich hab den namen im letzten komi falsch geschrieben *Drop*)
er hat doch toriis geheime wünsche erfüllt lol

hach danke, dass du das essen als so erotiscchen prozess darstellst
das fand ich toll^^

hach und ich find einfach toll wie du kamotas gefühlswelt immer darstellst!
kanns kaum erwarten das nächste kapitel zu lesen!
*zumnächsten kapitel düs*

cu darky
Von: abgemeldet
2008-05-15T17:30:02+00:00 15.05.2008 19:30
^^
Echt toll
ich hab mir nämlich auch schon tausendmal ausgemalt wie die beiden doch noch zusammen kommen önnten xD
Freu mich schon riesig aufs nächste Kapitel ^^

Yuci
Von:  Silberschwinge
2008-02-24T19:06:41+00:00 24.02.2008 20:06
Wie kannst du jetzt aufhören? Das grenzt ja schon an Tierquälerei! ... Oh, ich meine natürlich Menschenquälerei! ^^'
Dein Schreibstil ist echt super und ich freue mich wirklich tierisch auf das nächste Kapitel. Es gibt doch ein nächstes, oder? oO
Von: abgemeldet
2007-11-21T20:07:14+00:00 21.11.2007 21:07
Aja, das Bad XDDD
bin gespannt wien flitzebogen, wie es weiter geht^^


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