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Fr!ends T!ll The End

Because ! Really Love You
von

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Chapter Four

Etwa eine Stunde nachdem Isi dort eingeschlafen war, fing es leicht an zu regnen. Sam hatte schon lange einen halbwegs klaren Kopf, aber sie wollte nicht gehen. Sie saß dort einfach die ganze Zeit auf der Parkbank und leise liefen ihr Tränen über das Gesicht. Als es anfing zu regnen, stand sie dann schließlich doch auf und ging. Während sie durch den Park lief, drehte sie aus „Zufall“ gerade am Teich ihren Kopf zur Seite und sah dort eine schwarze Gestalt am Boden liegen. Da ihre Neugierde sie dann packte, ging sie langsam zu dieser um nachzusehen was da los war.
 

~*Sam’s POV*~
 

Da das Gras feucht war musste ich aufpassen, dass ich nicht ausrutschte während ich den kleinen Abhang hinunterlief. Als ich bei der dunklen Gestalt ankam, blieb ich erst ein paar Sekunden neben ihr stehen, bis ich mich neben sie hockte. Die Person schlief und deswegen versuchte ich sie vorsichtig zu wecken, aber sie wachte nicht auf, also drehte ich sie zu mir. Als ich die Person erkannte, erschrak ich sofort. Es war sie wirklich: Isi. Was machte sie denn hier? Sie zitterte am ganzen Körper und war kalt. Sie musste da sicher schon eine Weile gelegen haben. Ich versuchte erneut sie zu wecken und nach einer Weile schaffte ich es auch.

Isi sah mich mit großen Augen an und in ihrem Blick war Trauer und Angst zu sehen. Ich schloss sie fest in meine Arme, als sie plötzlich anfing zu weinen und mir halb um den Hals fiel. „Is’ ja gut…ich bin ja da…“, versuchte ich sie zu beruhigen, während ich sanft über ihren Rücken fuhr. Was war denn nur plötzlich mit ihr los? Sie schien den ganzen Tag so glücklich und plötzlich lag sie hier in meinen Armen und weinte. Ich wusste zwar nicht was in den letzten 1 /2 Stunden passiert war, aber es musste sie fertig gemacht haben. Dieses Mädchen war anscheinend wirklich psychisch am Ende.
 

Irgendwie bewunderte ich Isi etwas. Sie konnte einfach so ihre Gefühle und Tränen zeigen, mit den Gedanken, dass es ja eigentlich sein konnte, was sie anderen dann über sie denken. Ich konnte das nicht. Ich hatte so viel Wut, Hass und Trauer in mir, die herauswollten, aber ich war nicht in der Lage es zu zeigen, so sehr ich das auch wollte. Vielleicht war ich nicht so sehr kaputt wie sie. Ich wusste es nicht, aber ich, dass es diesem Menschen schlecht ging und sie scheinbar Hilfe brauchte.

Ich hielt Isi noch etwa 10 Minuten in meinen Armen, als sie sich dann endlich beruhigt hatte. „Willst du mit zu mir kommen?“, fragte ich sie leise und sah sie dabei leicht lächelnd an. Sie nickte nur und sah mich traurig an. Ich glaubte, dass es ihr etwas unangenehm war, aber ich hatte das Gefühl, dass sie es wirklich wollte. „Dann komm’…“, entwich es meinen Lippen und stand langsam auf, während ich ihre Hand und sie sachte mit nach oben zog.
 

Schweigend liefen wir den ganzen Weg zu mir nach Hause nebeneinander her. Nach einer weiteren halben Stunde kamen wir dann endlich an. Diese 30 Minuten waren irgendwie schlimm, aber Isi machte nicht den Eindruck als wolle sie reden und somit hielt ich meinen Mund geschlossen.

Isi sah sich kurz in der Wohnung um und wollte anscheinend gerade etwas sagen, als mein Vater zu uns kam und gleich wieder meckerte. Das war natürlich nichts Neues für mich. Er schrie mich an und fragte wieso ich schon wieder so spät nach Hause am. Anscheinend bemerkte er Isi gar nicht, denn er nichts über sie sagte. Na gut schrie würde besser passen. Ich schwieg einfach nur die ganze Zeit und ließ alles über mich ergehen. Wie eigentlich so gut wie jedes Mal, wenn das vorkam und das war nicht selten. Aus dem Augenwinkel sah ich immer mal zu Isi rüber, welche dort stand, immer mal zusammenzuckte und sich an ihrer nassen Hose festklammerte. Sie tat mir Leid, aber irgendwie gab sie mir Mut. Ich sah wieder zu meinem Vater und erhob dann doch das Wort, obwohl er noch redete.

„Is’ ja gut, ich hab’s ja kapiert. Du musst mich nicht anschreien, denn schwerhörig oder taub bin ich noch nicht und es kotzt mich an, dass du dauernd nur schreien kannst. Ich kapier’s auch, wenn du in ‚nem normalen Ton mit mir redest.“ Ich nahm Isis Hand und drückte diese fest. „Und dass du dich so auch noch vor meinen Freunden aufführst, find ich echt scheiße von dir!!!“, und mit diesen Worten ging ich einfach an ihm vorbei in mein Zimmer. Nachdem auch Isi drin war knallte ich laut die Tür hinter mir zu und lauschte noch kurz den Worten, die mein Vater mir noch hinterher schrie. Ich ließ mich dann auf mein Bett sinken und sah zur Tür, wo Isi stand. Sie sah mich traurig und bemitleidend an, aber ich schaute einfach wieder weg und seufzte schwer.
 

~*Isi’s POV*~
 

Ich fühlte mich schlecht und die Situation war mir mehr als unangenehm. Sams Vater schien echt ein strenger Mann zu sein. Er hatte mir ehrlich gesagt etwas Angst eingejagt, aber das war bei mir eh nicht schwer. Ich konnte es sehr gut verstehen, wie Sam sich in diesem Augenblick fühlte, denn mir selbst ging es mehr als oft so. Während ich dort stand und nachdachte, merkte ich irgendwie nicht, wie Sam anfing zu weinen. Erst als ich ein tiefes Schluchzen hörte, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich sah zu Sam, wie sie dort saß, sich in ihren Haaren festkrallte und die Tränen, die auf ihre Hose tropften nicht aufhalten konnte. Sie tat mir echt leid.
 

Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen, bis ich an ihrem Bett ankam. Ich setzte mich auf die Kante und nahm sie ohne ein Wort so in die Arme, wie sie mich zuvor. Sie zeigte keinen Widerstand und lehnte sich mit angewinkelten Beinen an mich. „Lass alles raus…“, entwich es leise meinen Lippen und drückte sie noch fester an mich. Ich konnte in diesem Moment irgendwie ihren ganzen Schmerz fühlen, als wenn sie ihn auf mich übertragen würde. Mich störte das aber nicht, da ich wusste wie sie sich fühlte. Sanft strich ich durch ihr Haar und dachte weiterhin nach, bis ich irgendwann merkte, dass Sam in meinen Armen eingeschlafen war. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus und vorsichtig legte ich sie ganz auf ihr Bett. Nachdem ich sie zugedeckt hatte, legte ich mich neben sie und betrachtete sie. Wieder versank ich in meinen Gedanken.
 

Ich dachte darüber nach, was Sams Vater ihr alles an den Kopf geworfen hatte. Dieser Mann war nicht viel besser als mein Vater. ‚Wenn du glaubst, dass du tun kannst was du willst, dann kannst du gerne sofort ausziehen, aber solange wie du unter meinem Dach wohnst, hast du zutun, was ich dir sage!!!’, schossen mir seine Worte wieder durch den Kopf. Ich kannte diese Worte nur zu gut. Wenn das alles so einfach wäre, dann wäre ich schon längst von Zuhause abgehauen. Sam hätte das sicherlich auch getan. Aber es war nicht einfach. Ganz im Gegenteil.

Ich sah Sam an und merkte, dass selbst im Schlaf noch Tränen leise über ihre Wangen kullerten. Sie tat mir wirklich leid und vor allem deswegen, weil ich genau wusste, wie sie sich fühlte. Dieses Gefühl nie etwas richtig zu machen, egal wie perfekt man es ausführt. Das Gefühl keine Liebe von seinen Eltern zu erhalten, obwohl man es von denen gerade am meisten erwartete. Das Gefühl immer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Das Gefühl nichts zu sein.

Wir waren uns echt ähnlich. Zumindest von dieser Sache her. Ich wusste nicht viel über sie, aber ich wollte mehr wissen, das war mir klar. Ich wollte ihr helfen. Auch wenn sie es nicht zeigte, wusste ich doch, dass sie tief in sich schrie und weinte. Sie schrie um Hilfe und ich wollte ihr helfen.
 

Woher ich mir sicher war, dass sie Hilfe wollte? Ganz einfach. Es war ein Rückschluss auf mich selbst. Ich selbst fühlte mich so. Früher tat ich immer so, als wäre ich ein starkes Mädchen, aber tief in mir war ich kaputt und schrie nach Hilfe. Hilfe, die ich nicht bekam. Ich ging immer mehr zugrunde und ließ dann mit der Zeit meine Gefühle einfach raus. Ich fing in großen Menschenmengen einfach an zu weinen. Es war mir einfach alles egal. Ich fing an mich zu ritzen und alles. Natürlich schrie ich noch immer nach Hilfe und das obwohl ich wusste, dass ich sie nicht bekomme.

Vielleicht bildete ich mir deswegen ein, dass Sam Hilfe brauchte, denn auch sie wirkte nach außen stark. Aber sie fing genau wie ich an Gefühle zu zeigen. Ich spürte, dass sie meine Hilfe brauchte.
 

Ich dachte noch eine ganze Weile nach, bis ich dann schließlich über meine Gedanken einschlief. Mein Traum war verwirrend und durcheinander und mein Schlaf deswegen sehr unruhig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-04-04T13:52:19+00:00 04.04.2008 15:52
das war wirklich traurig
aber klasse
und spannend xd


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