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Fr!ends T!ll The End

Because ! Really Love You
von

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Chapter Sixteen

~*Sam’s POV*~
 

Aufgewühlt rüttelte jemand an mir, was mich dazu brachte aufzuwachen. Verschlafen öffnete ich die Augen und sah eine alte Frau an, die total besorgt auf mich herabsah. Was wollte die denn hier? Ich setzte mich auf und merkte erst dann, dass meine Sachen bestimmt drei Kilogramm wogen und mehr als nur nass waren. Da kam mir die Erinnerung sofort wieder in den Kopf. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah zu Isi, welche noch immer total erschöpft schlief. Ich seufzte kurz schwer und sah dann die alte Dame an.
 

„Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Uns geht es gut.“, versuchte ich der Frau zu versichern, doch die fing nur an mir irgendeine Predigt zu halten. Die ging jedoch bei mir in ein Ohr rein und zum anderen wieder raus. Ich machte mir mehr Sorgen um Isi. Ich konnte sie nicht mehr nach Hause lassen. Eigentlich war das kein Zuhause, denn an solch einem Ort wird man gut behandelt und nicht so wie Isi. Ihr Stiefvater war ein Monster und ich hoffte inständig, dass er sterben würde. Er hatte es nicht anders verdient.
 

Wieder faselte die alte Frau irgendwas vor sich hin und verschwand dann kopfschüttelnd. Ich hatte nur irgendwas von „heute Jugend“ und „total durchgedreht“ verstanden. Der Rest ging an mir vorbei. Ich seufzte noch einmal schwer und versuchte dann Isi zu wecken. Ich musste sie hier wegbringen.
 

„Hey Isi. Wach auf.“ Sanft drückte ich gegen ihre Schulter, aber sie bewegte sich nicht. Gab kein Geräusch von sich. „Isi…bitte“ Ich fing an vorsichtig an ihrer Schulter zu rütteln und das musste ihr wehgetan haben, denn mit einem schmerzerfüllten Stöhnen öffnete sie ihre Augen.
 

„Aua…“, kam es leise und etwas heiser über ihre Lippen und sie rieb sich kurz die Augen.
 

„Tut mir leid…“, entschuldigte ich mich mit besorgtem Blick. „Ich wollte dir nicht wehtun.“ Langsam setzte Isi sich auf und verzog dabei schmerzerfüllt das Gesicht.
 

„Ist schon okay…“ Sie sah mich an und lächelte matt. Dann schien sie zu bemerken, dass wir noch immer auf der Straße lagen, denn ihr Gesichtsausdruck verzog sich zu einer komischen „Grimasse“. „Oh…wie lange hab ich denn geschlafen?“
 

„Ich habe keine Ahnung. Aber das es noch hell ist, denke ich nicht lange…“ Sie nickte kurz und versuchte dann aufzustehen, was aber ziemlich scheiterte. Stöhnend ließ sie sich wieder auf den kalten Asphalt sinken und seufzte kurz.
 

„Okay, das wird wohl nichts…“, jammerte sie leicht und strich sich dabei durch ihr nasses Haar.
 

„Warte. Ich trag dich.“ Und mit diesen Worten hockte ich mich vor sie und sah über die Schulter zu ihr nach hinten.
 

„Nein. Du brauchst mich nicht tragen.“
 

„Doch. Los, jetzt spring auf. Alleine kommst du hier ja nicht weg.“ Ich lächelte sie sanft an und setzte dabei einen kleinen Dackelblick auf. Daraufhin grinste sie leicht und nickte dann schließlich.
 

„Okay. Danke…“ Sie kletterte also auf meinen Rücken, ich stand auf und wir gingen los.
 

„Ich glaube ich bring dich erst mal zu einem Arzt.“
 

„Nein! Ich will keinen Arzt. Mir geht’s gut.“
 

„Aber…“ Ich versuchte zu widersprechen, aber sie redete mir dazwischen.
 

„Nein, das ist wirklich okay. Mir geht’s gut. Morgen geht’s mir schon besser. Also bitte keinen Arzt.“ Sie redete erst befehlend, schweifte dann aber auf einen sanften und leicht flehenden Ton ab. Ich konnte sie ja nicht zwingen, also gab ich nach.
 

„Okay. Dann gehen wir zu mir. Da kannst du duschen und was Trockenes anziehen.“
 

„Dankeschön.“ Sie klang zufrieden und lehnte ihren gegen meinen Hinterkopf. Ihre Hände ruhten sanft auf meinen Schultern. Ihr spürte ihren Atem in meinen Haaren. Unweigerlich kam mir ein Lächeln über die Lippen. Ich fühlte mich wohl bei Isi, das konnte ich nicht mehr bestreiten. Sie gab mir einfach so viel. Ich konnte es nicht beschreiben, aber ich war froh sie zu haben.
 

~*Isi’s POV*~
 

Wenn Sam mir nicht geholfen hätte, dann hätte ich das mit Sicherheit nicht überlebt. Nicht bei meinem Stiefvater und auch nicht dort auf der Straße. Ich konnte nicht mal mehr aufstehen und mein ganzer Körper schmerzte. Es tat in jeder einzelnen Faser meines Körpers weh, aber ich wollte dennoch nicht zum Arzt, auch wenn es vielleicht besser gewesen wäre. Aber ich hasste Ärzte. Sie hätten nur meine Eltern angerufen und dann wär alles nur noch schlimmer geworden. Ich wollte auch nicht zeigen, dass ich schwach war, auch wenn das ein Blinder gesehen hätte. Aber es tat einfach gut, dass Sam sich so um mich kümmerte. Ich fühlte mich auf ihrem Rücken wohl. Ich lehnte meinen Kopf gegen ihren und keine zwei Minuten später war ich auch schon wieder eingeschlafen. Ich wusste nicht ob Sam es bemerkt hatte, aber das war egal.
 

Ich wachte erst viel später wieder in ihrem Bett auf. Mir tat noch immer alles weh, aber das Bett war eindeutig besser gewesen als die Straße. Vorsichtig setzte ich mich auf und atmete tief durch, was sich als ziemlich schmerzhaft erwies. Er hatte mich mal wieder richtig heftig verprügelt, das konnte ich nicht abstreiten. Ich wollte gar nicht wissen wie viele Rippen diesmal gebrochen waren oder wie es überhaupt in mir aussah. Aber bis jetzt verheilte alles irgendwie von alleine, also würde mich dieses eine Mal nun auch nicht umbringen. Und was mich nicht umbringt, macht mich stärker.
 

Behutsam stehe ich langsam vom Bett auf und gehe Richtung Tür. Das Laufen fiel mir schon wesentlich leichter als Stunden zuvor, als ich nicht mal aufstehen konnte. Ich verließ das Zimmer und hörte schon Stimmen, die scheinbar in einen Streit verwickelt waren. Sams Stimme konnte ich direkt heraushören und ich vermutete, dass die anderen beiden Stimmen ihren Eltern gehörten. Zumindest konnte ich mir nicht vorstellen, wem sie sonst zugehören könnten. Ich ging einen Schritt zurück ins Zimmer und wollte die Tür wieder, aber meine Neugier packte mich und somit kam ich nicht drum herum dem Streit zu lauschen.
 

„…also kommt schon!“, hörte ich Sams regelrecht flehende Stimme und es klang so, als wäre sie kurz davor zu weinen.
 

„Nein, verdammt! Wir haben keinen Platz für dieses Mädchen!“
 

„Aber sie kann doch mit in meinem Zimmer schlafen!“
 

„Sandra, jetzt hör endlich auf zu diskutieren. Das Mädchen hat ihr eigenes Zuhause und da kann sie auch hingehen.“
 

„Nein! Das ist kein Zuhause. Ihr habt ihren Stiefvater nicht gesehen. Er ist vollkommen ausgetickt.“
 

„Das geht weder dich etwas an noch uns. Das muss die Familie selber klären und jetzt ist Schluss mit der Diskussion.“
 

„Ja na toll. Aber sobald mal einer unserer Verwandten hier ein paar Nächte bleiben will, da haben wir ja sooo viel Platz, aber wenn eure Tochter euch mal um einen Gefallen bittet, dann ist das gleich absurd!“
 

Sam wurde langsam wütend und auch ihre Eltern schienen langsam die Nerven zu verlieren. Ich hörte heraus, dass sie versuchten geduldig zu bleiben, aber das ließ von Satz zu Satz nach. Ich befürchtete, dass der Streit zu eskalierten drohte und das wollte ich nicht. Nicht meinetwegen.
 

„Ja genau, das ist absurd. Und jetzt verschwinde in dein Zimmer und lass uns in Ruhe!“
 

„ICH HASSE EUCH!!!“, schrie Sam plötzlich ziemlich laut ihre Eltern an und ich glaubte, dass auch die Nachbarn das gehört hatten oder Leute die gerade auf der Straße waren. Kurz darauf hörte ich nur einen dumpfen Aufschlag, als wenn jemand geschlagen wurde. Ich schluckte hart und schloss die Zimmertür, als ich Schritte hörte. Ich setzte mich zurück aufs Bett und starrte den Boden an, als Sam weinend ins Zimmer kam, ihren Schrank aufriss, sich einen Rucksack schnappte und Sachen hineinstopfte. Dann knallte sie die Türen wieder zu und sah mich an.
 

„Komm, wir gehen.“, brachte sie mir harsch entgegen und nahm meine Hand. Als sie mich hoch zog fühlte es sich an, als würden Millionen Blitze meinen Körper durchzucken, so hart war der Schmerz, der in mir aufkam. Ich kniff nur kurz die Augen zusammen und ging ihr dann schwer atmend nach. Ich fand es besser lieber nichts zu sagen und so marschierten wir die Straße entlang, während der Schmerz mit jedem Schritt heftiger wurde. Irgendwann konnte ich dem nicht mehr standhalten und brach förmlich zusammen. Sam blieb sofort geschockt stehen und drehte sich zu mir um. Sie schien noch immer wütend zu sein, aber ihre Tränen waren bereits getrocknet. Ihre Wange war knallrot und schwarze Streifen ihres Kajals waren auf ihnen zu sehen.
 

„Oh Gott…tut mir leid…“ Sie kniete sich neben mich und sah mich besorgt an.
 

„Ach ist schon okay…“ Ich versuchte zu lächeln, aber das misslang mir kläglich.
 

„Nein. Ich hätte Rücksicht auf dich nehmen sollen…“
 

„Es ist wirklich okay. Ich kann dich ja verstehen.“ Ich schluckte kurz und sah in ihre braunen Augen, die sich schon wieder mit Tränen füllten. „Mir tut es leid. Ich hab dich in diese blöde Situation gebracht…“ Ich fühlte mich so mies und schuldig, ich hätte sofort gegen irgendwas schlagen können, wenn ich die Kraft dazu gehabt hätte. Ich hätte mich am liebsten selbst geschlagen, so wütend war ich auf mich.
 

„Nein. Meine Eltern tun mir nun mal keine Gefallen.“
 

„Und…wo gehen wir jetzt hin?“
 

„Wir…wir gehen zu Dennis. Ich denke, da können wir erst mal bleiben. Er hat genug Platz.“ Ich nickte kurz und mein Magen verknotete sich. Ausgerechnet Dennis. Es war nicht so, dass ich ihn nicht mochte, aber ich hatte das Gefühl mit ihm nicht zu recht zu kommen. Er gab mir nicht das Gefühl von Freude oder so, wenn ich in seiner Nähe war. Im Gegenteil. Ich würde ihm immer gerne eine reinhauen, weil mich seine bloße Anwesenheit manchmal schon störte. Ich wusste nicht genau wieso, aber hassen oder so tat ich ihn nicht. Er war für mich nur nicht dieser Typ Mensch, mit dem ich mich anfreunden könnte. Aber mir sollte es egal sein. Solange wie ich ein Dach über den Kopf hatte und endlich mal duschen konnte. Mehr wollte ich gerade nicht. Da war es mir auch recht zu Dennis zu gehen.
 

„Okay…“, antwortete ich ihr also mehr monoton, lächelte dabei aber leicht, damit sie nicht merkte, wie gerne ich lieber woanders hinwollte.
 

„Komm, ich trag dich wieder.“ Ich nickte kurz, nahm ihr den Rucksack ab und sie nahm mich wieder auf den Rücken. Diesmal schlief ich nicht ein und ich redete auch nicht. Keiner von uns beiden redete. Wir gingen einfach die Straßen entlang, während die Menschen uns komisch ansahen und uns finstere Blicke zuwarfen. Ich versuchte es zu ignorieren und war dann mehr als froh, als wir nach einer knappen halben Stunde endlich angekommen waren. Sam trug mich noch bis ins Haus und ließ mich dann runter, damit ich mich auf einen Stuhl setzen konnte. Sam erklärte Dennis grob was passiert war und fragte ihn, ob wir nicht ein paar Nächte bei ihm bleiben konnten und er fackelte auch nicht lange und stimmte sofort ein. Das konnte ja heiter werden.



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