Epilog
Augen in der Großstadt
„Wir sehen uns dann morgen“, rufen mir meine Freunde hinterher. Das sagen sie immer. Doch meistens finde ich in der Woche keine Zeit für sie. Der Bahnhof ist wie immer voll. Jeder Mensch interessiert sich nur für sich selbst. Missmutig ziehe ich mir ein Ticket aus dem Automaten. Mein Zug kommt erst in einer viertel stunde. Ich vertreibe mir die Zeit immer damit, mir die Menschen an den Bahnsteigen anzusehen. Hier sieht man die skurrilsten Gestalten. Aus irgendeinem Grund hat hier jeder Scheuklappen auf. Noch nie hat jemand bemerkt, dass ich ihn angesehen habe. Bis zu diesem einen Tag. In der Menge sehe ich etwas blitzen. Was war das? Schnell stehe ich auf, um der Sache nachzugehen. Ich frage mich nur: „warum tust du das?“ Da ist es schon wieder. Das was ich dort blitzen sehe, sind ein Paar Augen, welche vom anderen Bahnsteig gegenüber schauen. „Seit wann blitzen Augen“ schalt es in meinem Kopf. Kurz schauen sie noch mal zu mir zu mir herüber. Sofort läuft mir ein angenehmer, kalter Schauer über den Rücken. Ich musse mich abwenden. „Was war das?“, frage ich mich die ganze Zeit. Als ich wieder hinsehen will, hatten sich diese wunderbaren Augen schon wieder abgewendet, um in den Zug der gerade angefahren kommt, einzusteigen. Traurig schaue ich auf die Stelle wo ich sie eben noch gesehen hatte. Ich wünsche mir, ich könnte die zeit noch mal zurückdrehen, und diese wunderschönen Augen aus der Nähe betrachten. Doch nun war waren sie weg. Da, schon wieder welche auf dem anderen Bahnsteig. Böse funkelten sie mich an. Mein Magen fühlt sich an, als hätte man ihn mir verknotet. „Bloß weg hier!“ denke ich. Und just in dem Moment roll mein Zug an. Hastig steige ich ein. Gleich Im ersten Abteil fand ich einen Sitzplatz am Fenster. So etwas wie an dem Tag war mir noch nie passiert. Ich will einfach nur noch nach Hause. Plötzlich geht die Tür zum Abteil auf.