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Brautsuche

Wenn ein Uchiha Probleme hat...
von

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Fataler Morgen

Wolken zogen nach und nach auf, verdeckten die Sonne. Regenschwer hingen sie dunkel am Horizont. Obwohl kurze Zeit zuvor noch strahlend die Sonne geschienen hatte, war davon nichts mehr auszumachen.

Wie schon die ganzen Tage zuvor regnete es. Mit einem stetigen, angenehmen Geräusch prasselten die etlichen Regentropfen behände gegen die Fensterscheiben und tränkten den noch feuchten Erdboden immer mehr in Wasser.

Das schrille Klingeln des Weckers riss Sasuke aus seinem wohlverdienten Schlaf. Mit einem plötzlichen Ruck saß der Ninja in seinem Bett, warf dem Verursacher dieses Störgeräusches einen vernichtenden Blick zu, ehe er ihn mürrisch ausschaltete. Mit einem erleichterten Seufzer, endlich wieder Ruhe zu haben, ließ er sich wieder in das warme, weiche Bett mit Sakura zurücksinken.

Moment… Sakura?

Überrascht riss Sasuke seine Augen auf und blickte zur Seite. Zur leeren Betthälfte.

Wo war Sakura? Irritiert sah sich der Uchiha in seinem Zimmer um, doch in dem Zwielicht konnte er kaum etwas ausmachen.

Na ja, vielleicht war Sakura ja schon aufgestanden und hatte Frühstück gemacht.

Lächelnd ließ Sasuke die vergangene Nacht Revue passieren. Selbst jetzt sehnte er sich mit jeder Faser seines Körpers nach ihr. Warum war ihm das vorher nie aufgefallen?
 

Die Sekunden verstrichen und Sakura kehrte nicht zurück. Vielleicht duschte sie ja? Mit diesem Argument versuchte Sasuke sich selbst zu überzeugen, doch langsam wurde ihm mulmig. Ein ungutes Gefühl überkam ihn. Er richtete sich im Bett auf, legte einen hand auf die verwaiste Betthälfte. Kalt. Sie war kalt. Es muss schon etwas hergewesen sein, seitdem Sakura aufgestanden war.

In Sekundenschnelle war Sasuke auf den Beinen, hatte sich seine Boxershorts zusammen geklaubt und angezogen und war bereits auf dem Weg in die Küche.

Nichts. Keine Sakura.

Immer schneller lief er durch die einzelnen Zimmer. Wohnzimmer, Bad, Flur, erneut in die Küche, klapperte so alle Räume seiner Wohnung ab, nur um festzustellen, dass Sakura nicht mehr da war.
 

Im ersten Moment, wo er die Wahrheit begriff, übermannte ihn Wut. Die Hände zu Fäusten geballt stand Sasuke im Flur, starrte seine geschlossene Wohnungstür an. Wie konnte sie nur? Niemand benutzte ihn, Sasuke Uchiha, für einen One-night-stand!

So schnell wie die Wut kam, war sie auch schon Enttäuschung gewichen. Warum? Sasuke verstand es nicht. War Sakura denn nicht klar, dass sie ihn damit verletzte? Wusste sie nicht, was sie seinem Herzen damit antat? Nein, wie auch, er hatte es ihr vorher nie gezeigt.

Er war nicht enttäuscht, er war zutiefst verletzt. Nicht wie sonst hatte er Sakura vor den Kopf gestoßen sondern dieses Mal war sie es gewesen.

Auf dem Boden sitzend, starrte Sasuke weiter die geschlossene Tür an, in der naiven Hoffnung, dass sie doch noch reumütig durch die Tür kam, zu ihm.

Mit den Tränen kämpfend stellte Sasuke nüchtern fest, dass er mehr für sie empfand als nur Freundschaft. Er hatte sich in Sakura verliebt. Wieso sollte er jetzt sonst so fühlen? Nach all den Jahren hatte er sein Herz endlich jemandem geöffnet. Es wurde benutzt, geschändet, aus seiner Brust gerissen und achtlos auf den Boden geworfen. Niemals wieder würde ihm so etwas passieren! Er brauchte Sakura und ihre Liebe nicht! Na und? Vielleicht war ihm die in der letzten Nacht die Bedeutung seiner Gefühle bewusst geworden, aber er hatte Jahre damit verbracht seine Gefühle zu verschließen. Das würde er auch jetzt wieder schaffen! Er war ein Uchiha. Er konnte jede haben!
 

Warum hatte sie nur mit Sasuke geschlafen? Warum hatte sie nicht auf ihren Verstand gehört? Warum lief nur immer alles schief?

Warum? Warum, warum, warum?

Ohne eine Antwort auf all diese Fragen, lag Sakura in ihrem Bett, das Gesicht im Kissen vergraben. Sie hatte schon keine Tränen mehr zum Weinen. Sie fühlte sich leer und schäbig. Ob Sasuke sie nur benutzt hatte oder nicht wusste Sakura nicht. Wenn ja, wollte sei es nicht wissen, wenn nicht, hatte sie ihn benutzt. Egal wie sie es drehte und wendete, es sah einfach nur schlecht aus.

Die Zeit verging, während Sakura weiter grübelnd in ihrem Bett lag und nicht wusste, wie sie fühlen, denken und handeln sollte. Wie sollte sie Sasuke je wieder unter die Augen treten?

„Sakura, guten Morgen!“

Gut gelaunt kam Naruto durch das offene Fenster hinein, pitsch nass, aber grinsend.

„Was liegst du denn noch im Bett? Ich weiß, es regnet und Kakashi wird wie immer zu spät sein, aber das Training fängt trotzdem gleich an. Außerdem muss ich dir noch soooo viel erzählen!“

Eine ausladende Gegend folgte, um das Ausmaß und die Bedeutung von „sooooo“ zu verdeutlichen. Doch Sakura war nicht in der Stimmung, jetzt den viel zu gut gelaunten Naruto zu ertragen.

*Jetzt stell dich mal nicht so an. Ich weiß, letzte Nacht ist anders verlaufen als geplant und ich verstehe voll und ganz, dass du durcheinander bist. Aber du kannst dich jetzt nicht einfach so hängen lassen! Das Leben geht schließlich weiter! Und wer bietet eine bessere Ablenkung von Problemen und Sorgen, als Naruto?*

// Hast du die Weisheit jetzt mit Löffeln gefressen? //

*Sei doch nicht gleich so zickig… Ich will ja nur behilflich sein*

„Huhu! Erde an Sakura, Erde an Sakura!“

Mit den armen vor dem Gesicht der Rosahaarigen fuchtelnd, versuchte Naruto verzweifelt Sakuras Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen. Mit der Zeit wurde dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt.

„Was?“ zischte die Kunoichi ihren Teamkollegen an. Einen Moment sah Naruto noch verdutzt und überrascht aus, doch wie so oft legte sich das schnell wieder und lächelnd begann er.

„Also weißt du, gestern Abend war einfach super. Also…“

Ehe sich Sakura versah, hatte Naruto sie am Arm gepackt und war mit ihr leichtfüßig aus dem Fenster gesprungen, direkt in den Regen. Während sie von Naruto in Richtung Trainingsplatz geschleift wurde und von seinem Abend mit Hinata voll gequatscht wurde, wurde sie bis auf die Knochen durchweicht. Wenigstens vergaß Sakura so für einen Moment ihre Probleme bezüglich Sasuke.
 

„Ich kann es noch immer kaum glauben. Hinata war später nicht mehr schüchtern!“ erzählte Naruto fröhlich, fügte nach einer Sekunde Schweigen jedoch noch hinzu: „Okay, sie war noch immer ziemlich schüchtern, aber nicht so wie sonst. Wenn du verstehst was ich meine. Und wir sind echt lange da geblieben und haben geredet. Zwar habe ich vorrangig geredet und sie nur zugehört, aber ich fand es trotzdem toll.“

Während Naruto redete und redete und redete, schaltete Sakura irgendwann ab. Sie konnte nicht weiter zu hören. Naruto und Hinata hatten gestern wohl einen wunderbaren Abend zusammen verbracht. Nicht, dass ihrer nicht auch wunderbar gewesen sein, aber die zwei hatten nichts zu bereuen.
 

Als Sakura und Naruto endlich bei ihrem Übungsplatz angekommen waren, war der Blondschopf noch immer nicht fertig, von letztem Abend zu erzählen. Es würde die Kunoichi nicht wundern, wenn Hinata ihr bald auch davon erzählen würden.

„Guten Morgen.“

Sakura schreckte aus ihren Gedanken und sah den Schwarzhaarigen vor sich blinzelnd an.

Sai! Oh Gott, was sollte sie jetzt nur tun? Sie hatte noch gar nicht so weit gedacht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Ihr Verhalten war einfach nur asssozial Sai gegenüber gewesen.

Sie liebte ihn nicht, war aber trotzdem mit ihm zusammen. Dann hatte sie ihn auch noch betrogen. So langsam aber sicher sollte sie vielleicht einmal auf ihr Herz und nicht auf ihre innere Stimme hören und ihre Beziehung mit Sai beenden.

* Hey! Sag mal, was soll das denn heißen? Du musst schließlich nicht alles für wahre Münze nehmen, was ich so von mir gebe. Ich hab dich bisher nie dazu gezwungen, etwas zu machen oder?*

Sakura hatte das Gefühl, gleich verrückt zu werden oder einen Amoklauf zu starten. Wenn ihre innere Stimme ihr noch mehr solche Vorträge hielt, wäre sie reif für die Anstalt.

Leider musste sich die Kunoichi jedoch eingestehen, dass ihr zweites Ich gar nicht mal so falsch lag. In der Tat hatte Sakura aus eigenen Stücken gehandelt. Jetzt musste sie auch mit den Konsequenzen leben.

Sie wusste zwar noch immer nicht, wie sie Sasuke gegenüber treten sollte und wie sie sich jetzt verhalten sollte, aber was Sai betraf, so wusste sie schon mehr. Heute würde sie, am besten gleich nach dem Training, einen Schlussstrich ziehen.

„Sakura, geht es dir nicht gut?“

Erneut schreckte die Rosahaarige aus ihren Gedanken und sah Sai an. Ihn hatte sie jetzt vollkommen vergessen! Wie peinlich.

„Äh, ja, mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen“, fügte Sakura noch schnell hinzu, als sie den skeptischen Blick Sais sah. Dieser verschwand zwar nicht gänzlich, doch es war für sie nur noch eine Nebensache, was Sai im Moment dachte oder ihr blondhaariger Teamkollege. Vielmehr wurde ihre Aufmerksamkeit auf einen Punkt hinter den Jungs gezogen.

Nervös und der Panik nahe, wandte sich Sakura ab. In ihr wuchs der Drang einfach abzuhauen. Doch das konnte sie nicht bringen. Sie würde sich dem Grund ihrer aufkeimenden Verzweiflung stellen. Oder ihn zumindest ignorieren, so gut es ging.

// Hoffentlich kommt Kakashi schnell. Oh bitte… // flehte Sakura in Gedanken, während sie sich langsam und so ruhig wie möglich wieder umdrehte.

Erschrocken und mit einem kurzen, hohen Schrei machte die Kunoichi mehrere Schritte nach vorne. Seit wann stand Sasuke so nah hinter ihr? Sie hatte zwar die Begrüßung der Jungs mit angehört, aber das er direkt hinter ihr stand, noch nicht einmal einen Zentimeter von ihr weg, war ihr dann doch nicht aufgefallen. Wahrscheinlich war sie zu sehr mit ihrem Flehen beschäftigt gewesen.

„W-w-w-was sollte das?!“ fuhr Sakura den Uchiha auch schon sogleich an, nachdem sie einigen Abstand zwischen sich und ihn gebracht hatte. Die irritierten Blicke von Seiten Narutos und Sai ignorierend und auch die Proteste Sakuras, sowie ihr weiteres Rückwärtsgehen außer Acht lassend, ging Sasuke, lässig wie eh und je, zu der Kunoichi.

Mit unsicherem Blick sah Sakura zu ihm hinauf. Was tat er denn da bitte? Wollte er sie jetzt etwa für ihr plötzliches Verschwinden verprügeln? Zutrauen würde sie es ihm zumindest. Seine Art wie er sich gab, erinnerte sie stark an einen schwarzen Panther auf Beutezug. Eine gefährliche, dennoch coole und auf ihre Art anziehende Aura umgab ihn.

„Was hast du vor?“ gab Sakura kleinlaut von sich, während sich Sasuke gefährlich nahe zu ihr hinabbeugte.

In der Hoffnung, dass er ihr irgendwelche Beschimpfungen entgegen werfen würde oder vielleicht doch zu einem Gewaltakt greifen würde, kniff sie ängstlich die Augen zusammen, auf den kommenden Schmerz einigermaßen vorbereitet.

Umso größer war ihre Überraschung, als sie Sasukes Lippen auf ihren spürte. Erschrocken – und sie fühlte sich wie geohrfeigt – riss sie die Augen auf.

Wie Naruto und Sai reagierten, bekam sie nicht mit. Wahrscheinlich fasste es Naruto etwas besser auf, als ihr Noch-Freund. Doch das war ihr im Moment eher egal.

Was tat Sasuke da nur? Es passte überhaupt nicht zu ihm. Vielleicht hatte ihm ja aber die letzte Nacht doch gefallen und wollte ihr dies nun so zeigen.

In Sakuras Kopf schwirrten die verworrensten Gedanken, während sie weiter von Sasuke geküsst wurde. Ihr Herz schlug ihr hämmernd gegen die Brust, bis…
 

Eine kräftige Hand packte Sasuke an der Schulter und zog ihn grob von Sakura weg. Gerade noch rechtzeitig sah er einen Faust auf sein Gesicht zukommen, wich ihr geschickt aus.

„Was soll das? Lass deine Pfoten von meiner Freundin!“

Wut, wenn nicht sogar Hass loderte in Sais Augen auf, während er Sasuke ansah. Dem Uchiha war es schon beinahe gleichgültig. Viel mehr wollte er sich jetzt an Sakura rächen.

Dafür, dass sie ihn hatte einfach sitzen lassen, würde sie jetzt bezahlen müssen. Und als erstes würde sie ihren Freund verlieren.
 

Wie versteinert stand Sakura da, sah zu, wie Sai immer wieder versuchte Sasuke zu verletzten, doch in seiner blinden Wut hatte er einfach keine Chancen. Schon beinahe verhöhnend, wich Sasuke fast jeder Attacke mit Leichtigkeit aus.

Irgendjemand musste den zweien Einhalt gebieten. Sakura wollte sich lieber nicht vorstellen, wie es endete, wenn hier niemand eingriff.

Als hätte Naruto ihre Gedanken erraten, war er dabei, mit einem lauten „hört auf!“ zwischen die zwei kämpfenden Ninjas zu treten.

Bevor er sie jedoch erreicht hatte, flogen Sasuke und Sai in entgegen gesetzte Richtungen.

Noch ehe Sakura alles realisieren konnte, verschwand der Nebel, der an der Stelle war, wo eben noch Sai und Sasuke gekämpft hatten und gab nun freie Sicht auf Kakashi.
 

Wütend richtete sich Sasuke wieder vom Boden auf. Was fiel Sensei Kakashi ein sich einfach in seinen Kampf mit Sai einzumischen? Sie waren Jonin und nicht irgendwelche Anfänger, die nicht wussten, was sie taten.

„Ich will erst gar nicht wissen, was ihr hier so treibt“, erklärte Kakashi prompt, als Naruto zum Sprechen ansetzte. Anscheinend um die Situation zu erklären.

„Ich denke, bei euren erhitzten Gemütern wäre es sinnlos, wenn wir jetzt trainieren würden. Von daher könnt ihr wieder nach Hause gehen.“

Niemand wagte es dem Jonin zu widersprechen. Seine ungehaltene Aura war klar und deutlich zu erkennen. Wer es wagen sollte, würde wohl nicht glimpflich aus dieser Angelegenheit herauskommen.

Sasuke bemerkte die hasserfüllten Blicke Sais, während er nach Sakuras Arm griff und sie widerstandslos mit sich zog. Der Uchiha sah ihnen nach. Jetzt würde es sicherlich zu einem Streit kommen. Genau das, was er gewollt hatte.

„Sag mal, hast du einen Knall? Geht es dir noch ganz gut? Weißt du, was du soeben getan hast?“

Teilnahmslos sah Sasuke seinen langjährigen Freund an. Er verstand Naruto. Für ihn ergab das hier alles keinen Sinn. Doch er wusste nicht, was geschehen war. Es wäre einfach nur Zeitverschwendung es jetzt Naruto zu erzählen, besonders, wo er so aufgebracht war.

„Ich weiß, was ich getan habe. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich möchte nach Hause.“

Mit diesen Worten drehe sich Sasuke um, steckte die Hände lässig in die Hosentaschen und ließ Naruto alleine zurück.
 

Der Himmel hatte sich wieder merklich verfinstert. Es sah mal wieder nach Regen aus. Langsam aber sicher gingen Sakura diese Regentage auf die Nerven.

„Ich kann nicht glauben, dass dieser Arsch es gewagt hat, dich einfach zu küssen! Was fällt diesem überheblichen Dreckskerl nur ein? Ich…“

Sakura war erstaunt. Sie hatte noch nie erlebt, dass sich Sai über etwas derart aufregte. Bisher war er ihr immer recht emotionslos erschienen. Von einige Moment einmal abgesehen. Umso schwerer wurde es daher für Sakura. Sie wusste, er reagierte nur so extrem, da er sie liebte. Wie sollte sie ihm da nur offenbaren, dass ihre Beziehung keinen Sinn mehr hatte. Sie hatte nie eine Zukunft besessen. Nur wegen einer Trotzlaune heraus, hatte sich Sakura erst überhaupt darauf eingelassen.

„Sai, bitte, hör auf dich weiter aufzuregen.“

„Ich soll mich nicht aufregen?“ Ungläubig sah Sai seine Freundin an. Sie liefen dicht nebeneinander her. Wachsam sah sich der Jonin um, ob Sasuke ihnen auch ja nicht folgte.

„Er hat dich doch schließlich so einfach geküsst. Wieso sollte ich mich dann nicht aufregen?“

Bedrückt sah Sakura den Boden unter ihren Füßen an. Langsam sollte sie es Sai wohl besser sagen. Wenn sie es nur vor sich her schob, würde es auch nichts bringen.

„Sai, ich muss mit dir reden“, begann Sakura und blieb stehen.

Leicht irritiert folgte Sai ihrem Beispiel. Fragend richtete sich sein Blick auf die Rosahaarige.

Die Sekunden verstrichen, in denen Sakura versuchte die passenden Worte zu finden. Aber gab es überhaupt passende Worte für das, was sie jetzt vorhatte?

„Sai es… weißt du, also…“ Einmal atmete Sakura tief durch, bevor sie sich sammelte, den Kopf anhob und Sai direkt in die Augen sah.

„Es tut mir Leid, aber ich kann nicht länger mit dir zusammen sein.“

Mit einem überraschten Ausdruck auf dem Gesicht sah Sai Sakura an. Sekunden später verfinsterte sich sein Gesicht. Er packte sie bei den Schultern und sah sie eindringlich an.

„Es ist wegen dem Uchiha, nicht wahr? Du machst dir wieder Hoffnungen, weil er dich eben geküsst hat! Aber das kannst du vergessen! Er liebt dich nicht. Er liebt niemanden! Er ist dazu nicht fähig! Also bleib bei mir! Ich liebe dich schließlich! Und du gehörst zu mir!“

Überrascht sah Sakura Sai an. Sie hatte nicht mit einer solch hitzigen Reaktion gerechnet. Und woher wollte Sai wissen, dass Sasuke nicht dazu fähig war, Liebe zu empfinden?

Wut kam in der Kunoichi auf. Was wusste Sai schon, was zwischen ihr und Sasuke passiert war? Nichts!

„Sai, du kennst Sasuke nicht so gut wie ich! Und er ist nicht der Grund für meine Entscheidung!“ begann sie auch sogleich ihre Antwort zu begründen und den Uchiha in Schutz zu nehmen. Ihre vorherige Rücksicht, Sai nicht allzu sehr zu verletzten, war wie vergessen.

„Ich liebe dich einfach nicht! Verstehst du das nicht?“

„Wie sollte ich das verstehen? Natürlich liebst du mich noch! Du willst nur daran glauben, dass dein Traum von damals, bevor Sasuke euch verraten hat, doch noch wahr wird! Und deswegen verschließt du die Augen vor der Wahrheit!“

* Nun, ich würde sagen, er nimmt es doch recht gefasst auf, oder? Zumindest heult er nicht herum.*

„Ich hätte nicht gedacht, dass du Sasuke die Schuld daran gibst. Ich liebe dich nicht. Das ist die Wahrheit und jetzt lass mich in Ruhe!“ fuhr Sakura ihren Ex-Freund an, riss sich von ihm los und ging die Straße hinunter.

Wütend funkelte Sai ihr hinterher.

„Das ist noch nicht das Ende! Du gehörst zu mir!“ rief er ihr lautstark hinterher.

Seine Worte ignorierend, machte sich Sakura auf den Weg nach Hause. Gegen ihren Willen beschäftigten Sais Worte sie. Hatte Sasuke sie wirklich nur benutzt? Auch wenn er sie und das Dorf vor einigen Jahren verraten hatte, so etwas traute sie dem Uchiha dann doch nicht zu, oder doch? Hatte sie das nicht am Anfang genauso gesehen, weswegen sie still und heimlich gegangen war?

// Argh! Jetzt hör endlich auf, dir so einen Müll einzureden! Das werde ich mit Sasuke noch klären! Am besten gleich! //

Mit diesem gerade entschlossenen Beschluss, machte Sakura, direkt vor der eigenen Haustür kehrt und begab sich zu Sasuke.

* Denkst du, jetzt ist der beste Zeitpunkt dafür? *

// Wenn nicht jetzt, wann dann? //

* Ich weiß ja nicht. Du übereilst es vielleicht etwas…*

// Was soll das? Halt dich da raus! //

Nachdem ihre innere Stimme schwieg, konnte sich Sakura überlegen, wie sie Sasuke jetzt am besten gegenübertrat. Grübelnd setzte sie ihren Weg zu Sasukes Wohnung fort.
 

Eine tödliche Aura umgab den Uchiha, sodass jeder, der auch nur in seine Nähe kam, die Seite wechselte und einen weiten Bogen um ihn machte. Wenn ihn jetzt auch nur einer schief angucken würde, konnte Sasuke für nichts mehr garantieren.

Er war noch immer stinkwütend – wobei dies die Untertreibung des Jahrhunderts war – über letzte Nacht, Sais Versuch ihn zu vermöbeln und Kakashis Eingriff in den Kampf.

Sasuke kochte vor Wut. Er brauchte ein Ventil, um sie zu entladen. Irgendetwas….

„Sasuke!“ riss eine nervtötende Stimme ihn aus seinen Gedanken.

„Sasuke! Wie geht es dir? Was machst du denn hier? Hast du kein Training?“ prasselten auch schon sogleich die Fragen auf ihn ein, die die Blondhaarige ihm fröhlich stellte.

Anscheinend fiel Ino Sasukes schlechte Laune nicht auf. Auch, dass er ihr nicht antwortete, schien sie nicht weiter zu stören. Ohne auf eine Reaktion des Uchiha abzuwarten, redete sie munter weiter.

„…Daher kann ich auch einfach nicht verstehen, wie…“

„Ino!“ unterbrach Sasuke die Yamanaka genervt, wollte sie schon anfahren, als ihm etwas einfiel.

Fragend sahen ihn blaue Augen an, Sasuke packte Ino am Arm und zog sie hinter sich her. Überrascht folgte sie ihm.

„Sasuke? Was ist los? Wo bringst du mich hin?“

„Wir gehen zu mir“, gab der Uchiha knapp zurück und glücklich, allerdings nicht schweigend, folgte Ino ihm.

Vor der Wohnung angekommen, riss Sasuke seine Tür beinahe aus den Angeln, als positiven Nebeneffekt führte es jedoch dazu, dass Ino für einen Moment den Mund hielt.

„Komm rein“, gab Sasuke knapp von sich und schob Ino in seine Wohnung.

Vor Glück strahlte Ino und war voller Vorfreude, als Sasuke die Wohnungstür hinter ihr schloss.

Was er wohl vorhatte?
 

Nur noch ein paar Meter und sie würde bei Sasuke sein. Nur noch ein Stockwerk musste sie nach oben gehen, dann würde sie sich ihm stellen. Es kam Sakura so vor, als würden ihre Füße mit jedem Schritt schwerer werden. Trotzdem zwang sich Sakura die letzten Metern bis zu Sasukes Wohnung hinauf.

Vor der Tür blieb die Kunoichi stehen, atmete mehrmals tief ein und aus, ehe sie den kleinen weißen Klingelknopf drückte. Sakura hörte das schrille Klingeln in Sasukes Wohnung widerhallen, doch nichts regte sich.

Seufzend klopfte Sakura daher an die Tür, die ohne Schwierigkeiten nachgab. Irritiert runzelte sie die Stirn.

„Sasuke?“ brachte sie leise von ihren Lippen und lauschte in die anscheinend leere Wohnung, da ihr niemand antwortete.

// Was soll ich denn jetzt machen?//

Während Sakura unschlüssig vor der offenen Wohnungstür stand, sie nachdachte, mischte sich ihre innere Stimme in ihre Überlegungen ein.

*Geh doch einfach rein! Mein Gott, du wolltest doch mit ihm reden!*

// Er ist aber anscheinend nicht daheim.//

*Na und? Dann wartest du eben. Du schnüffelst ja nicht in seinen Sachen rum.*

// Ist das nicht Hausfriedensbruch?//

*Sakura! Du nervst! Geh rein oder geh wieder nach Hause!* schnauzte ihre innere Stimme los. Leicht verblüfft zog Sakura ihre Augenbrauen hoch. Anscheinend hatte sie keine andere Wahl, wenn sie sich nicht ständig den Nörgeleien und Vorwürfen ihrer innerer Stimme aussetzen wollte.

Seufzend schob Sakura die Wohnungstür noch ein wenig weiter auf, betrat mit klopfendem Herzen die Wohnung. Nachdem die Tür mit einem leisen KLICK wieder ins Schloss fiel, war Sakura auf dem Weg ins Wohnzimmer. Gerade als sie am Schlafzimmer vorbeilief, hörte sie ein leises Stöhnen. Irritiert blieb Sakura stehen und lauschte erneut. Hatte sie sich das nur eingebildet?

„Sasuke“, erklang das gedämpfte Stöhnen.

Jetzt war sich Sakura sicher. Sie hatte es sich nicht eingebildet. Sie wusste, sie sollte das eigentlich nicht tun, aber sie konnte nicht anders. Langsam streckte sie ihre Hand aus. Wie in Zeitlupe konnte Sakura ihrer Bewegung folgen, wie sie die Türklinke berührte, herunterdrückte und die Tür sich langsam öffnete.

Als sie sah, was hinter der Tür geschah, war sie wie vom Donner gerührt. Sie konnte sich nicht bewegen, wollte die Augen vom Geschehen abwenden, doch ihr Körper gehorchte ihr einfach nicht. Es war, als würde sich das Bild in ihr Gehirn brennen.

Sasuke, mit nacktem Oberkörper, lag über einer fast nackten Blondine. Ihre Hände fuhren hungrig über seine Brust, seinen Rücken, während seine Küsse ihr wimmernde Laute entlockten.

Ein entsetztes Keuchen entrang Sakuras Kehle. Bei diesem Geräusch wandten sich abrupt zwei Gesichter zu ihr um. Als sie die Blondine als Ino identifizierte, war dies nicht so ein großer Schock, als sie Sasukes Gesicht sah. Sein hämisches, triumphierendes Grinsen das er ihr zuwarf.

In sekundenschnelle drehte Sakura auf dem Absatz um, rannte aus der Wohnung und konnte nicht länger die Tränen zurückhalten. Weinend kauerte sie sich hinter die nächste Hausecke, während der einsetzende Regen auf sie niederprasselte. Sie konnte nichts anderes als Sasuke und Ino in seinem Bett sehn.

Im Moment würde sie am liebsten sterben. So wollte sie nicht weiter leben.
 

Nach Jahrzehnten ist endlich das nächste Kapitel da ^^

Es Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich hoffe, es hat euch gefallen

ich versuche jetzt wieder öfter ein Kapitel hochzuladen.

Bis zum nächsten Kapi^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yokai
2009-02-10T20:27:24+00:00 10.02.2009 21:27
Okay der ist echt gemein,
trotzdem will ich wissen wies weitergeht, ob sich alles noch aufklärt und Sasuke und Sakura richtig zueinander finden *an fingernägeln knabber*
hoffe es geht bald weiter

lg
Yokai
Von:  Spielkind
2009-02-04T19:04:08+00:00 04.02.2009 20:04
Er gehört so geschlagen. -.-
Kannst du nicht einen Os schreiben wo ich den lieben Sasuke ein wenig quäle? Bitte ich möchte so gerne ein bissl mit ihm spielen. *devilsmile*

Von: abgemeldet
2009-02-01T19:39:43+00:00 01.02.2009 20:39
klasse
mir tun auch alle leid
und am meisten sakura
dieses grinsen hätte wirklich nicht seien müssen
er wird es später bestimmt richtig bereuen
frage mich echt wie es weiter gehen wird
hoffe nur dass sasuke nicht den fehler macht und mit ino eine beziehung anfängt um sakura noch mehr zu schaden
wie er das wohl wieder gut machen wird
hoffe dass sakura ihm nicht schnell wiederverzeiht
mach SEHR schnell weiter
lg
sakura4ever

Von: abgemeldet
2009-02-01T18:47:35+00:00 01.02.2009 19:47
hallihallo ;-)

Endlich wieder ein neues Kapi von dir. Ich habe schon sooo lange darauf gewartet. xDD

Sakura tut mir voll leid. Keiner hat es verdient, so behandelt zu werden. Aber wenigstens hat sie mit Sai schluss gemacht. Obwohl ich das seltsame Gefühl habe, dass Sai jetzt zum Stalker mutitiert. ^^

Toll, jetzt hat Sasuke also auch noch was mit Ino... Ihm ist hoffentlich klar, dass er diese Frau nicht so schnell wieder los wird!!!!!! Und nur, weil er sich an Sakura rächen will.

Mal sehen, wie es weiter geht. Ich bleibe gespannt.

Liebe Grüße
hallelula :-)


Von:  XlaramoonX
2009-02-01T16:14:32+00:00 01.02.2009 17:14
dieser blöde eiernacken ey..xD

dummkopf warum macht er son scheiß nur manno

auf jeden fall ein geiles kapitel..
hdl

und bitte beeile dich mit dem nächsten kapitel. bin so mega gespannt wie es weiter geht
Von:  susanoo_no_mikoto
2009-02-01T12:04:06+00:00 01.02.2009 13:04
>.<
Man das hat ja ewig gedauert ^^
Müssen wir wieder so lange auf das nächste Kapitel warten ^^
Von:  Sunna
2009-01-30T22:36:50+00:00 30.01.2009 23:36
oh ne
mit ino schlafen ist ein schlechte idee aller zeiten
Von:  TemariShikamaru
2009-01-30T21:32:51+00:00 30.01.2009 22:32
°°
Boah...wie geil xDD
das kap ist richtig super xD
Voll der eiertanz... sasu will sich an saku rächen und jetzt ist saku traurig :( xDD
aber, dass er weint...das kann ich mir nicht vorstellen °°
und auch nicht, dass sai wütend ist xD
das ist so... irrational, sry xD
aber ist n super kapi ^^

mach bitte schnell weiter *kaum abwarten kann*
gggggggggggggggglg
TemariShikamaru
Von: abgemeldet
2009-01-30T12:30:02+00:00 30.01.2009 13:30
huhu
wie gemein is das denn
mit ino zu schlafen um sich an saku zu rächen
idiot

geiles kappi
hoffe du schreibst schnell weiter
glg
nami
Von:  nala46
2009-01-29T22:19:39+00:00 29.01.2009 23:19
Also das ist echt scheiße irgendwie.
Wenn das seine Antwort darauf war, dass sie am Morgen nicht in seinem Bett lag und abgehauen ist, dann könntre er mir gestohlen bleiben...
MIch wundert erstens, dass beide das klingen nicht gehört haben und zweitens dass die Tür offen war, und das plus sein Grinsen lässt mich doch schwer davon abbringen zu glauben, dass das pure, niederträchtige Absicht war, da er ja damit gerechnet hat, das sie sich mit Sai streitet.
Ich finde das wirklich wirklich gemein.
Und wenn er sie damit ein für alle Mal verloren hat, trotz das er sie ja angeblich liebt, hat er sich das alles selbst zu zu schreiben, ich hoffe sie bekommt keine Lungenentzündung oder sowas...
Na ja ich freue mich schon aufs nächste Kapitel =)
*knuddel*
deine nala♪♫


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