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Der Stein von Atlantis

von

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Schattenspiele

„Bleibt bei ihm!“ Es war keine Bitte, sondern ein Befehl.

Tristan und Duke sahen Seto schweigend an. Nach einem kurzen Moment nickten sie nur.

Zuviel war in den letzten Tagen geschehen. Zuviel Schmerz hatten sie alle ertragen.

„WENN wir zurückkommen, werden wir ihm das Begräbnis geben, das er verdient hat.“

Tristans Augen glitten zu dem Bett, indem Joey immer noch lag. Allerdings war er vollkommen zugedeckt.

„Lasst nicht zu, dass dieses Ungeheuer selbst seinen Tod stört!“

Der Braunhaarige schloss für einen Moment seine Augen.

Joeys Selbstmord hatte sie alle zutiefst getroffen. Jeder von ihnen hatte auf ein Wunder gehofft, welches jedoch nie eingetroffen war.

Sollte dies etwa die letzte Schlacht sein?

Würden sie alle ihr Ende qualvoll erleiden?

/Vielleicht hat Joey auch einfach nur erkannt, dass wir diesmal nicht gewinnen können und wollte einfach nicht mehr leiden.\ Dunkle Gedanken schossen Tristan durch den Kopf.

Gedanken denen er eigentlich keinen Glauben schenken wollte.

Mit sich selbst beschäftigt, merkte er nicht, wie seine Freunde ihn verließen.

Zu sehr war er mit seiner eigenen Seele beschäftigt, die ihn unendlich schmerzte.

Erst als Duke ihn sanft in seine Arme zog zerbrach er schließlich.

Emotional ausgelaugt konnte er sich der Dunkelheit, die sich um ihn schloss, nicht erwehren und er sank, gestützt von seinen Gefährten, langsam zu Boden.
 

Damerion ging langsam durch die Trümmer, die von der Stadt übrig geblieben waren.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis er den Hohepriester finden würde. Etwas sagte ihm, dass Seth zu ihm kommen würde.

Er würde Mokubas und Joeys Tod rächen wollen.

Von den Gedanken an Rache geleitet würde der Hexenmeister ein leichtes Ziel darstellen.

Aber er war es, der nach Rache sinnte.

Seth war in unrecht, nicht er.

Abermals hatte der Hohepriester ihm sein Recht an Joey genommen.

Abermals war es seine Schuld, dass Joey in den Tod ging. Da war er sich sicher.

Damals in Ägypten hatte er es zugelassen, dass ein kleiner Junge den stolzen Prinzen erstach.

Wohl aus Eifersucht.

Nun hatte er es zugelassen, dass Joey abstürzte, obwohl er sozusagen neben ihm gestanden hatte.

Er war sich sicher, dass es Seth mit einer gewissen Absicht zugelassen hatte.

/Kann er ihn nicht lebendig haben, so kann er über ihn im Tod entscheiden.\

Er hob seinen Kopf und seine Augen wurden noch kälter.

Dies war die Wahrheit.

Weder der Hohepriester noch sein Spiegel konnte es ertragen, wenn der Blonde jemanden anderen liebte. Er hatte sie beobachtet. Ihren Umgang mit den Jüngeren. Ihre Eifersucht wenn beide einander mit sich sprachen. Der Wunsch, Joey von der Welt abzuschneiden, ihn zu verstecken, sodass er auf ewig auf sie angewiesen wäre.

Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten.

Ja, die Rache war sein.

Er würde Joey und die Liebe die sie geteilt hatten herzlos rächen!

Bald würde es soweit sein. Dies spürte er genau und er wusste auch, wie er Seth und besonders Seto noch mehr quälen konnte, als er es schon getan hatte
 

Tristan ging langsam auf das Bett zu.

Er war vor kurzen wieder aus seinen tiefen Schlaf erwacht und musste dies einfach tun.

Ansonsten würde er nie seinen Frieden finden. Er musste sich verabschieden.

Mit zitternden Händen zog er die dünne Decke von Joeys leblosem Körper.

Es schien als ob der Blonde nur schliefe.

Seine Gesichtzüge waren entspannt, aber zu blass. Selbst die einst roten Lippen waren nun weiß. Sanft fuhr er über die einst rosigen Wangen und konnte seine Tränen nicht mehr halten.

Erst als ein Tropfen in das Gesicht des Toten fiel, wurde ihm bewusst, dass er weinte.

„Oh, Gott... Joey. WARUM? Warum hast du das getan? Wir hätten dich beschützt! Seth und Seto hätten dich beschützt! Aber vielleicht... Du KOMMST ZURÜCK nicht wahr? Ich glaube daran! Du musst einfach!“

„Tris?“ Duke zog den Kleineren in seine Arme. „Was tust du da?“

Vor einen Moment erstarrte Tristan. Für eine Sekunde hasste er Duke für die Störung.

Dies sollte seine Zeit alleine mit seinen besten Freund sein.

Kurz darauf schämte er sich aber für seine Gefühle. Der Tote vor ihm war auch Dukes Freund gewesen. Sein Lebensgefährte fühlte wohl genauso wie er und war genauso verzweifelt.

Tristan seufzte und lehnte sich an den Körper hinter ihm.

„Ich weiß nicht. Ich hatte gehofft, dass wenn Seth und Seto gegen Damerion kämpfen, dass wenn sie ihn besiegen...“ Seine Stimme versagte ihm.

„Das Joey zurückkommt?“

Der Braunhaarige nickte.

Duke seufzte. „Er ist gesprungen. Es war keine Magie, kein Zauber im Spiel. Gäbe es eine, noch so kleine Hoffnung, dass Joey zurückkommt, glaubst du nicht, dass Ruby hier geblieben wäre?“ Er schüttelte traurig den Kopf.

„So sehr ich etwas anderes Glauben möchte. Aber diesmal ... ist Joey ... tot...!“

Duke schloss seine Augen. Auch ihn hatte die kalte Hand der Verzweiflung gepackt.

Er konnte keine Hoffnung mehr sehen.

Joeys Drache hatte sie verlassen. Dies bewies doch, dass Joey verloren war.

So sehr sein Herz bei den Gedanken schmerzte, doch sie würden weder Joeys noch Mokubas Lachen je wieder hören.

Tristan sah immer noch auf den Körper seines besten Freundes.

Er schnappte nicht plötzlich nach Luft, wie er es sich erhoffte.

Er öffnete nicht plötzlich seine goldenen Augen.

Er wachte nicht plötzlich aus einem tiefen Schlaf auf.

Er war gegangen, für immer.

„Seth und Seto haben ihn beide gehen lassen. Wir sollten es auch tun, sonst zerbrechen wir.“

Mit gesenkten Blick, lies er es zu, dass Duke den Leichnam wieder bedeckte.

Tränen rannen abermals über seine Wangen.

Kurz bevor Duke das zarte Gesicht bedeckte hielt er ihn zurück.

„Warte einen Moment!“

Sanft strich er über die blonden Haare.

„Du hast Recht. Ich muss mich damit abfinden, dass er nie mehr wieder kommt.

Wenn es mir schon so weh tut, wie geht es dann Seto und Seth? Ich könnte mir nie vorstellen, dass du je...“

Duke nahm ihn in die Arme.

„Nein! So darfst du nicht denken. Es ist wahr. Das was Seth und Kaiba durchmachen wünsche ich keinen, aber sie sind stark. Sie werden einen Weg finden. Ich werde immer bei dir sein.

Selbst wenn wir diesen Kampf verlieren, werden wir immer zusammen sein.“

Damit deckte er Joey zu und zog Tristan fest an sich.

/Selbst wenn wir sterben, werde ich nicht zulassen, dass wir von einander getrennt werden!\
 

„Oh, lasst mich an der Abschiedsparty Teilnehmen!“

Eine kalte Stimme ließ Duke und Tristan erstarren. Schützend stellte sich Duke vor seinen Gefährten. Er würde Tristan schützen, auch wenn es sein Leben kosten würde.

„Verschwinde, du bist hier nicht erwünscht!“

Das Lachen, welches ihr Feind ausstieß, lies Tristan erschaudern.

„Wer glaubst du, dass du bist? Denkst du ein MENSCH kann mir sagen, was ich zu tun und zu lassen habe? Geht mir aus dem Weg. Ich bin nicht euer wegen hier, sondern seinetwegen!“

Mit seinen Kopf deutete Damerion auf die leblose Gestalt im Bett.

„Wage es nicht, ihn anzurühren!“

Tristan zitterte vor Wut. Wie konnte dieses Ding, dieses Schattenwesen es wagen, die Totenwache so schändlich zu stören.

Der Schwarzhaarige sah sie kalt an. „Was willst du dagegen tun, Sterblicher? Keiner von euch hat auch nur die geringste Chance, mir einen Kratzer zuzufügen! Für euch bin ich GOTT! Nun geht mir aus den Weg, oder sterbt!“

Tristan stellte sich neben seinen Gefährten. Braune Augen trafen grüne.

Sich mussten keine Worte wechseln. Mit einem einzigen Blick, hatte sie sich ihre Entscheidung mitgeteilt. Duke ergriff Tristans Hand und drückte sie sanft.

Danach richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Feind.

„Wenn du Joey willst, dann musst du uns töten. Freiwillig überlassen wir ihn dir nicht!“

Erstaunt schüttelte Damerion seinen Kopf.

Damit hatte er nicht gerechnet. Konnte Freundschaft so tief gehen, dass man den Tod wählte um einen Toten zu beschützen?

Was war mit den Beiden los. Er gab ihnen die Chance zu leben – derzeit – und sie stellten sich ihm in den Weg. Er verstand die Sterblichen einfach nicht mehr.

„So sei es.“ Er hob einfach nur seine Hand und beobachtete wie der Schwarzhaarige den Kleineren schützend zu sich zog. Beide umarmten sich, als das Todesurteil sie traf. Zusammen sackten sie leblos zu Boden.

/Im Tod vereint.\ Damerion stieg über die Toten hinweg und hielt dennoch für einen Moment inne. Er konnte die Liebe zwischen den Beiden jetzt noch sehen.

Er zögerte. Ein längst vergessenes Gefühl ergriff ihn. Wütend schüttelte er seinen Kopf.

All dies war unbedeutend. Mit zwei großen Schritten war er am Bett angelangt und riss den dünnen Stoff von den Blonden und erstarrte.

„Selbst jetzt noch, bist du wunderschön. Wie eine Statue siehst du aus. Einmalig und unerreichbar.“ Eine Idee packte ihn. „So sollst du für die Ewigkeit sein. Ein Monument, ein Mahnmal für alle, die sich mir noch in den Weg stellen. Auf ewig in dieser Welt und dennoch verloren!“
 

Seth seufzte.

Sie hatten Damerion überall gesucht, aber nicht gefunden.

„Wo versteck er sich nur? Wo ist dieser Mistkerl?“

Yami zuckte mit seinen Schultern und blickte zu Bakura und Marik. Er hatte ein ungutes Gefühl. Sie standen vor einen Sturm, vor dem es keinen Schutz gab und Beide, Seth und Seto waren mehr als unaufmerksam. Von Hass und vom Wunsch auf Rache geleitet, stellten sie derzeit ein leichtes Ziel dar.
 

„Warum so unfreundlich, Hexenmeister? Du hast gerufen und ich bin erschienen!“

Seth führ herum. Hass wie er ihn noch nie zuvor gefühlt hatte packte ihn.

„Elender...“

„Nicht ausfällig werden. Ich habe ein Geschenk für dich und deinen lächerlichen Spiegel.“

Wie aus Geisterhand erschien hinter Damerion eine Gestalt. In der Dunkelheit konnten sie nur die Umrisse ausmachen und diese waren erschreckend bekannt.

„Was hast du getan?“

Seto legte entsetzt seine Hand auf seinen Mund und starrte in die goldenen Augen.

Joey stand vor ihnen. Die Augen offen, mit gefalteten Händen vor der Brust und den Kopf leicht geneigt sah er aus wie ein Engel ohne Flügel.

Kein Atem hob oder senkte den Brustkorb, nur ein leichtes Licht umhüllte den gesamten Körper.

„Ich schenkte ihm auf diesen Weg eine Unsterblichkeit. Die Zeit wird diesen Körper nicht zum Verfall bringen. Auf Ewig ist er nun bei mir. Ob Lebendig oder Tod, er gehört mir und ich gebe ihn nicht her!“
 

Seth sah ungläubig auf den Jungen den er Liebte.

Was Damerion getan hatte, war unverzeihlich.

Hass, Wut, Trauer und Verzweiflung kämpften in ihm und er war seiner Gefühle nicht mehr Herr.

Seto war neben ihm schluchzend zu Boden gegangen. Zitternd umschlang er seine eigenen Schultern. Obwohl der Anblick seines Liebsten ihn bis auf die Knochen entsetzte konnte er seine Augen nicht von der erschreckenden Schönheit abwenden.

Tränen rannen ihm über die Wangen.

„Warum...?“

Seth legte seiner Kraft die Hand auf die Schulter ohne, den Kontakt selber zu spüren.

Damerion lächelte kalt.

„Warum? Ganz einfach. Er gehört mir und nun für immer. Für die Ewigkeit in diese Sperre für Zeit eingeschlossen wird er für alle die sich mir in den Weg stellen eine Wahrung und eine Demonstration darstellen! Gleichzeitig werde ich immer in seiner Nähe sein. Er wird mich nie wieder verlassen!“

„Du bist verrückt!“ Seth zog Seto wieder auf seine Füße, presste ihn einen Moment an sich und übergab ihn dann Marik der ihn stützte.

Ein entsetzlicher Gedanke durchzuckte ihn plötzlich. Wenn Damerion nun Joey hatte, wo waren Tristan und Duke?

„Wo sind ... Tristan und Duke? Was hast du mit ihnen Gemacht?“

Schwarze Augen blitzten auf.

„Diese Narren! Sie hatten die Möglichkeit zu Leben, aber sie stellten sich mir in den Weg.

Sie haben ihr Leben für einen Toten gegeben! Du nennst MICH verrückt!“

„Nein!“ Marik schüttelte seinen Kopf.

Wieder hatten sie Freunde an dieses Monster verloren.
 

„Lass es uns beenden!“ Seths Stimme war kalt. „Ich werde dich in die Schattenwelt zurückschicken!“

„Wie willst du das machen?“

„Du bist ein Schattenwesen! Also werde ich dich mit deren Hilfe dorthin schicken, wo du hingehörst! WIEßER DRACHE MIT EISKALTEN BLICK, ERSCHEINE!“

Damerion blickte unbeeindruckt auf das mächtige Tier vor ihm.

„Mit einem Außenseiter der Schattenwelt willst du mich vernichten? Mach dich nicht lächerlich!“

Der Hohenpriester erstarrte. Außenseiter der Schattenwelt? Das hatte er nicht gewusst.

Das Lachen hallte über die zerstörte Umwelt.

„Das wusstest du nicht? Jedes Schattenwesen hasst die Drachen, wie sie es einst vorzogen in eurer Welt zu leben! Keiner will etwas mit ihnen zu tun haben!“

Seth ballte seine Fäuste. „Und wenn schon! Sie sind die Teuersten unter euch!“

Mit einem Schulterzucken hob Damerion seine Hand. „Das wird ihn auch nicht schützen!“

Damit stieß das Stolze Tier einen klagenden Schrei aus, bevor es in die Schattenwelt zurückkehren musste.
 

„Jetzt bin ich dran!“ Der Schwarzhaarige sah Seth kalt an. „Ich weiß auch genau wie ich dich treffe. Nimm Abschied von deinem Spiegel!“

Damit raste ein Energieball auf Seto und Marik zu. Sie würden beide Sterben.

Jeden war es klar.

„NEIN!!!!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Statjana
2008-05-02T22:54:49+00:00 03.05.2008 00:54
das ist grausam, es sieht so aus als ob damerion siegen wird, das darf er nicht, nicht nachdem er so ville getöte hat. Der muss vernichtet werden egal wie, los Seth mach was.
ohh *shnif* das war sehr gemein das nun auch Tristan und Duke tod sind,
es werden woll alle sterben wie ich sehe, *heul* *Taschentücher holl, spannend auf den nächsten kapitel wart*

für den nächsten kapitel bin ich bereit, *1000 packungen taschentücher holl* ^^
Von:  Zack
2008-05-02T21:09:42+00:00 02.05.2008 23:09
Oh!!!
Nicht schön. *heul*
Von:  soraya-solan
2008-05-02T19:10:33+00:00 02.05.2008 21:10
*Schock* *Erstarrt vorm PC sitzt*
Was hat Damerion da nur getan?
Das kann er Joey doch nicht an tun.

Und wieder sind 2 liebe Menschen gestorben, weil sie Joey und die anderen schützen wollten, aber leider hat es wieder nichts gebracht. *seufz*
Aber immerhin sind sie auch im Tode vereint.
Wie viele müssen noch sterben bis dieses Monster besiegt ist? *heul*
*schnief*

Bin schon wahnsinnig aufs nächste Kapitel gespannt.

LG SS


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