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Ornate letters

von

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U&U - unwichtige Köter und unmögliche Plotwendung

Tüdelü~

Hoffe, dass es gefällt und für nen Kommentar reicht^^

Enjoy the Show!

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Ich rannte.

Die frische Luft zerzauste meine Haare noch mehr, als sie eh schon waren.

Meine Füße wirbelten die gefallenen Blätter auf dem Bürgersteig auf. Sie hatten die Farbe meiner Haare. Manche Blätter auch die deiner Haarfarbe.

Der Gedanke an dich löste ein paar angestaute Gefühle und ich musste lachen. Es passte irgendwie mitten in diesen sonnigen Herbsttag.

Mit meiner rechten Hand, in der ich ein paar blaue Blumen hielt, strich ich mir den Pony aus der Stirn. Die Köpfe der Blumen wippten im Takt meiner Schritte. Ich hatte sie extra aus meinem Garten gepflückt, da sie jetzt im Herbst gar nicht mehr wachsen. Zwar waren es welche meiner Nachbarn, die viele Frühlingspflanzen angebaut hatten und sie bewachen wie ihre Kinder, aber das war es mir wert.

Ich hatte es nicht unbedingt eilig, aber mir war gerade nach rennen zumute. Ich bin nicht der Sportlichste und ich wusste, dass ich den Rest zu dir gehen würde.

Meine braunen Augen sahen in den Himmel, wo gerade ein paar Wolken vorbeizogen und ein kühler Wind strich um mich. Es war nicht gerade warm, aber eine Jacke brauchte ich nicht.

Bestimmt kam die Sonne nur heraus, um mein Lächeln zu sehen. Viele hatten mir gesagt, dass ich ein schönes Lächeln habe. Ich hab es als Kompliment angesehen, aber als du es zu mir gesagt hast…

Ich wurde langsamer, schlenderte nur noch.

Ja, das war schon seltsam gewesen.
 

.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.:.
 

„Bis morgen dann!“

Wie immer ging ich die Stufen vor der Schule herunter und besah mir den wolkenverhangenen Himmel. Hoffentlich wurde ich nicht nass.

Plötzlich rempelte mich jemand an. Wie aus Reflex schubste ich automatisch zurück, denn ich hatte früh gelernt, mir nicht alles gefallen zu lassen.

Ehe ich sehen konnte, wen ich da geschubst hatte, baute sich dieser Jemand vor mir auf und ich sah nur wieder diesen vertrauten hasserfüllten Blick.

„Köter, soll ich dich verklagen?“

Instinktiv starrte ich zurück und rührte mich nicht. Bloß keine Schwäche zeigen. Nicht vor ihm. „Versuchs doch, Kaiba.“

Doch er hatte meine lasche Antwort gar nicht gehört, denn er war wieder mit seinem Telefon beschäftigt. Ja, sein bester und einziger Freund.

„… Tut mir Leid, hier war gerade eine unwichtige Unterbrechung“, er spuckte die Wort förmlich aus und fixierte mich. ICH und UNWICHTIG? Aber Kaiba redete trotz meines empörten Gesichtsausdrucks weiter: „Ja, ich halte den Termin heute Abend ein, Roland. Habe ich schon je einmal einen Termin verpa – Moment. Das ist doch wohl nicht ihr Ernst?“

Eigentlich hielt mich hier nichts mehr bei dem Schnösel, aber eine innere Neugierde behielt mich da. Vielleicht war es der leicht panische Unterton in Kaibas Stimme, den ich vorher kaum gehört hatte.

„Wie kommt der Kerl dazu, MIR zu sagen, ich muss eine Begleitung mitbringen?!? Was bildet der sich ein? … Ja, ich weiß, bisher hatte er mich auch immer darum gebeten und ich war trotzdem allein da, aber mich damit zu erpressen, nicht mehr mit mir zu kooperieren, wenn ich ohne Begleitung auftauche, ist ja wohl das Allerletzte!“

Ich brauchte ein paar Sekunden um diesen komplizierten Satz von Kaiba zu verstehen. Dann musste ich lachen. Der Kühlschrank und eine Dame beim Essen irgendeines hohen Tieres? Was für eine abwegige Vorstellung. Aber auch irgendwie lustig.

Kaiba ignorierte mich und brummte: „Ja gut. Ich komme heute Abend mit einer Begleitung. Sagen Sie Herrn Kusakabe, dass… Schon gut, Roland. Holen Sie mich einfach um 18 Uhr ab.“ Ohne ein weiteres Wort legte er auf und stieß scharf die Luft aus.

Ich kannte diesen Blick. Das Genie Seto Kaiba dachte nach.

Mittlerweile hatte ich mich von meinem Lachanfall erholt, aber gegangen war ich immer noch nicht. „Und, welches Mädchen wirst du damit beglücken, heute Abend deine Begleitung zu sein?“, stichelte ich und hatte schon Kaiba mit seinem Fanclub vor Augen.

Der Millionär – oder Multimillionär? – sah mich mit hochgezogenen Brauen an, so nach dem Motto: ‚Was tust du hier, Köter, dich hat keiner gefragt.’

„Dich hat keiner gefragt, Köter. Was tust du noch hier?“

Hey, ich sollte ein Buch schreiben, wenn ich schon seine Gedanken lesen konnte. ‚Seto Kaiba – ein Einblick in seine Gedankenwelt’.

„Lenk ja nicht vom Thema ab, Alter. Soll ich deinen Fanclub anrufen, damit du dir eine aussuchen kannst?“ Eine innige Schadenfreude kam in mir auf und breitete sich als ein Grinsen in meinem Gesicht aus.

Kaiba schenkte mir nur einen verachtenden Blick. „Auf so eine Gelegenheit können die warten, bis sie schwarz werden. Allein die Vorstellung, ein kicherndes, klammerndes Etwas an meinen Arm zu haben… Da nehme ich eher irgendeinen Dahergelaufenen…“ Er stockte.

Der Blick der darauf folgte gefiel mir absolut gar nicht. Dieses schelmische Funkeln in den blauen Augen wischte mein Grinsen weg wie ein Blatt im Wind. „…Köter.“

„J- Ja?“, stotterte ich und ging einen Schritt zurück. Vielleicht hatte ich seinen Blick und die dahinter versteckte Absicht falsch gedeutet. Bitte…

„Wie ich dich kenne, hast du heute Abend sicher nichts vor, also sei pünktlich um viertel vor 6 heute Abend in meiner Villa. Und zieh dir was Ordentliches an.“

Es war, als hätte mir jemand einen Schlag in den Magen verpasst, mit einem 100 Kiloboxhandschuh. Perplex sah ich nur noch, wie er in sein schwarzes Auto stieg und wegfuhr.

Dramatisch unterstreichte ein einsam umherwehendes Blatt sein Verschwinden und signalisierte, dass ich allein vor der Schule stand.

Alle aufkommenden Fragen und Gefühle unterdrückend ging ich los zu meiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, zwei Kilometer von hier.
 

Ich kickte einen Stein kunstvoll über eine Pfütze.

Der Himmel war wolkenübersät, schleichende Kälte umstrich die Häuser.

Alles war wie verlassen. Keine Katze streunte in den Gärten, kein Auto fuhr zu seinem Ziel.

Und ich war mittendrin in dieser wundervollen Stille, die mir Zeit zum Nachdenken verschaffte.

Wieso bin ich bloß stehen geblieben?

Was wollte Kaiba damit bezwecken?

Warum kam er auf die absurde Idee, seinen größten Feind im verbalen Gefecht auf ein Dinner oder was das auch war, mitzunehmen?

Aber die Frage aller Fragen war:

Was war Schuld für Setos Sinneswandel?

Betrübt schüttelte ich den Kopf.

Mann, jetzt nannte ich ihn auch noch Seto. Langsam wurde mir das unheimlich. Ich atmete einmal tief ein und aus.

Ich verstand den Kerl einfach nicht.

Er konnte jede Frau haben, aber warum um Gottes Willen hatte er MICH ausgewählt? Wohl nicht, weil ich zufällig in der Nähe stand.

Das würde ja heute Abend was werden… Mir schwebte es schon vor:

Kaiba und ich als seine Begleitung. Bei so reichen Pinkeln, die bestimmt sonst was denken, weil Kaiba ausgerechnet eine männliche Begleitung dabei hatte. Dann würde ich nur stillschweigen dürfen und mich fein benehmen. Ich weiß ja nicht einmal, wie man das schreibt. Das konnte ja nur in die Hose gehen.

Außerdem: Ich kann Kaiba nicht ausstehen. Dieser arrogante, aufgeblasene, vor Geld strotzende Schnösel, der mich immer mit diesem abwertenden Blick ansah und immer einen auf Tiefkühlpizza machte; Mr. Unnahbar.

Gerade als ich die Treppen zu meiner Wohnung hochging, fiel mir etwas siedend heiß ein: Ich hatte gar keinen Anzug! Oder so etwas Ordentliches in der Art. Scheiße.

Ich schloss auf und sah etwas, was meinen Tag noch schlechter hatte werden lassen. Mein Badezimmer war überschwemmt, weil ich vergessen hatte, das Fenster zu schließen bei dem Herbstwetter. Murrend nahm ich mir einen Lappen.

Bestimmt würde ich bald aufwachen, oder irgendwer, vielleicht meine Freunde, kämen um die Ecke und würden sagen, dass das alles nur ein schlechter Scherz war. Ich glaube niemals in meinem Leben habe ich so sehr gehofft, dass es nur ein Traum war. Dabei sind meine Träume eigentlich recht angenehm. Es kommt sehr viel Essen drin vor…

Plötzlich klingelte das Telefon, ich schmiss den Lappen in die Dusche, verdrängte meinen Ärger und hechtete zum Sprechapparat.

„Jounouchi, Katsuya?“

Eine vertraute herrische Stimme ließ seinen Blutdruck wieder in die Höhe schnellen. „Endlich bist du mal erreichbar, wie lange brauchst du denn nach Hause? Ich rufe nur an, weil ich weiß, dass du keine feinen Sachen hast, also komm um 17 Uhr zu mir, dann gebe ich dir etwas Passendes. Sei pünktlich.“ Ohne eine Antwort zu erwarten legte Seto Kaiba auf.

Perplex hielt ich den Hörer in der Hand.

Also, ich war im falschen Film – eindeutig.

Den Hörer immer noch anstarrend, versuchte ich alles Wichtige zu begreifen:

- Kaiba hatte mich für heute Abend als Begleitperson auserkoren.

- Kaiba war nett zu mir; er lieh mir einen Anzug.

- Ich hatte keine Manieren.

- Der Streit war bei Kaiba und mir vorprogrammiert.

Fazit: Ich wusste trotzdem nicht, was auf mich zukam.

Mir wurde bewusst, dass ich den Hörer noch in der Hand hielt und legte ihn langsam auf die Station. Seltsam…

Das allererste Mal in meinem Leben wusste ich nicht, was ich tun sollte.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  GeezKatsu
2009-06-07T19:12:07+00:00 07.06.2009 21:12
Ich bin durch Zufall über die FF gestolpert und bereue es nicht, hängen geblieben zu sein. Ich muss mir echt ein Grinsen verkneifen, wenn ich an Joey Wheeler in einem schnieken Anzug denke... Göttlich xD

Eine interessante Schreibweise, die du hast. Das schreit nach mehr
Von: abgemeldet
2008-01-23T15:20:36+00:00 23.01.2008 16:20
im großen und ganzen garnicht mal so schlecht, aber warum hast du joey so dumm dagestellt?
ich mein der satz den kaiba verwendet hatte -der mit dem kooperiren mit seinem geschäftspartner und bla- ist sowas von überhaupt NICHT schwer zu begreifen?!! oO
und joey könnte auch ganz einfach NICHT zu kaibe gehn, ich mein ich will dir nichts vorschreiben -wäre ja auch noch schöner- aber joey wird ja nicht einmal gezwungen zu kaiba zu gehn nichts verpflichtet ihn da zu wenn du verstehst

sukiba
Von:  -Vampir_Lilly-
2008-01-22T13:25:43+00:00 22.01.2008 14:25
lol
das geht ja schonmal gut los...
bin mal gespannt, was das für ein nettes abendessen der beiden wird...
lol...
mfg
Von: Karma
2008-01-22T01:53:04+00:00 22.01.2008 02:53
Uh, ich will wissen wie's weitergeht!!!

Der Anfang ist echt vielversprechend. Diese Aktion von Kaiba war einfach klasse. Und diese ganze Souveränität, mit der er das durchzieht... Respekt!

Die Story wandert jedenfalls in meine Favos. Mal sehen, was Du noch so vorhast.

Bis zum nächsten Kappi!

Karma


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