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It's gonna be love

*SasuSaku* | *ShikaIno* | *LS* | *Für Animegirl87, Leona-chan und Hexy92*
von

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The only one

Trotzig saß ein Mädchen von 13 Jahren auf ihrem Stuhl und würdigte den Direktor, der auf der Bühne ein paar Worte an die neuen Schülerinnen richtete, keines Blickes.

Ihre Eltern hassten sie! Daran hatte sie jetzt keinen Zweifel mehr.

Eine reine Mädchenschule.

Na, das konnte heiter werden. Da meinten ihre Eltern, sie würde sich ihren Brüdern gegenüber viel zu respektlos benehmen, doch dachten sie ehrlich, dass sich das änderte, indem sie sie auf eine Weiberschule schickten?

Wenigstens waren die Uniformen annehmbar.

Ein schwarzer, kurzer Faltenrock, eine weinrote Bluse und über diese eine schwarze Weste.

Immerhin nicht so spießig wie an ihrer alten Schule.

„So, und nun folgt eine weitere Neuigkeit.“

Sie wurde hellhörig.

Noch was? Worüber quatschte der denn die ganze Zeit?

„Viele von euch wissen sicher noch nicht, dass wir ein spezielles System zur Integration neuer Schülerinnen an dieser Schule führen. Ihr bekommt praktisch eine „große Schwester“ zur Seite gestellt, die euch durch eure Zeit in der Mittelstufe führen wird. Wenn ihr in die Oberstufe kommt, werdet ihr selbst eine „kleine Schwester“ in eure Obhut nehmen.

Es wird vielleicht eine Weile dauern, bis ihr euch an diese Lage gewöhnt, doch wir haben bisher nur gute Erfahrungen mit diesem System gemacht. Eure Schwestern werden sich euch nachher selbst vorstellen.“

Ungläubig riss sie die Augen auf.

Das war ja wohl nicht sein ernst.

Sie hasste die Gesellschaft fremder Menschen und jetzt sollte sie auch noch ständig mit einem zusammen sein?

„So, mehr gibt es nicht zu sagen. Ich übergebe das Mikrofon nun an eine der Klassenlehrerinnen. Sie wird nach und nach die Klassenaufteilung bekannt geben.“

Seufzend lies sie den Kopf hängen. Sie hatte wohl keine große Wahl.
 

Kalt starrte sie jeden an, der auch nur in Erwägung zog, sie anzusprechen. Sie war so absolut gar nicht daran interessiert, neue Freundinnen zu finden, also konnten die sich das gleich abschminken.

Trotzig sah sie aus dem Fenster. Natürlich hatte sie sich den Platz ganz hinten gekrallt und auch gleich neben dem Fenster, falls der Unterricht mal langweilig wurde.

Ein Klopfen lies sie jedoch aufschrecken.

„Herein!“, rief ihre Klassenlehrerin, die sich ihnen als Kurenai vorgestellt hatte. Sie war fast aus allen Wolken gefallen, immerhin war sie es nicht gewohnt, ihre Lehrer beim Vornamen zu nennen.

„Ah, da seid ihr ja. Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr.“

„Tut uns leid, Sensei, aber Obito-Sensei kam so spät, dass wir erst vor knapp fünf Minuten erfahren haben, in welche Klassen wir jeweils müssen.“

Kurenai seufzte.

„Der ändert sich nie.“

Das Mädchen, das gesprochen hatte, kicherte kurz, ehe sie eintrat. Ihr folgten weitere Mädchen, die voller Vorfreude schienen.

„Mädchen, darf ich vorstellen: Eure Schwestern. Sie werden euch gleich aufrufen, hebt einfach eure Hand. Sie werden den Tag mit euch verbringen und euch die Schule zeigen. Also, fangt an.“

Nach und nach traten die Mädchen vor und nannten den Namen des Mädchens, das als ihre Schwester ausgewählt worden war.

Sie selbst hoffte, dass man sie übergangen hatte, doch die Hoffnung wurde zunichte gemacht, als jemand ihren Namen nannte.

„Uchiha Sopoku.“

Sie stöhnte auf. Gott musste sie einfach hassen. Genervt und mit dem kältesten aller Blick hob sie leicht die Hand.

Lächelnd kam das Mädchen auf sie zu und reichte ihr die Hand.

„Freut mich, ich bin Sakura Haruno.“

Sopoku erwiderte nichts, doch ihre „Schwester“ schien sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

„Komm, ich zeig dir das Schulgelände.“
 

Fast eine halbe Stunde führte Sakura sie nun schon durch die Schule und sie hatten noch immer nicht alles gesehen. Die Schule war ihr gar nicht so groß erschienen, als sie heute morgen hier angekommen war, allerdings hatte sie auch dermaßen schlechte Laune gehabt, dass das nicht weiter verwunderlich war.

Letztendlich hatten sie nach gut einer Stunde das Gebäude durch und machten sich auf den Weg, um das Gelände an sich zu besichtigen.

Sakura nahm die schlechte Laune ihrer kleinen Schwester gelassen, immerhin war sie damals auch nicht die zugänglichste gewesen.

Sie lächelte leicht, als ihr eine Idee kam. Wozu das Schulgelände besichtigen? Das würde sie früher oder später auswendig kennen. Darum führte sie die Kleine schnurstracks an den Sportplätzen vorbei zu einem kleinen Wald, der Teil des Schulgeländes war.

Sopoku hingegen runzelte die Stirn, als Sakura einfach an den Sportplätzen vorbeiging.

Was sollte das denn nun werden?

Sie war neugierig, das gab sie zu, aber ihr Stolz verbot es ihr zu fragen.

Doch die Frage beantwortete sich just in dem Moment von selbst. Sie standen vor einem einzigen Kirschbaum, der in voller Blüte vor ihnen stand, umringt von Eichen, Birken und Kastanienbäumen.

Sie musste zugeben, dass es einfach wundervoll aussah. Der Kontrast zwischen dem Rosa der Kirschblüten und den eher dunkleren Farben der restlichen Bäumen stach einem dermaßen ins Auge, das man schon farbenblind sein musste, um diesen Anblick nicht überwältigend zu finden.

Während sie noch wie gebannt auf das Farbenspiel starrte, war Sakura weitergegangen und hatte sich unter den Baum gesetzt.

Zum ersten Mal musterte Sopoku ihre Pseudoschwester. Sie war für eine Jugendliche nicht besonders groß, höchstens 1, 60m. Sie hatte rosa Haare, die an der rechten Seite als Rastazöpfe an den Kopf geflochten waren, ihr aber ansonsten in sanften wellen bis über die Hüften fielen. Ebenso die Farbe ihrer Augen machte Sopoku irgendwie stutzig. Grün. Es war ein sanfter Grünton, der, trotz des krassen Kontrastes, doch irgendwie zu ihren Haaren passte.

Alles in allem musste sie zugeben, dass diese Sakura sehr hübsch war. Jedenfalls hätte sie auf einer gemischten Schule bestimmt keine Ruhe gehabt.
 

„Willst du dich nicht zu mir setzen?“

Sopoku zuckte zusammen, als Sakura sie plötzlich ansprach.

Trotzig lies sie sich neben Sakura fallen und sah zur Seite.

„Du scheinst nicht besonders glücklich mit dieser Schule zu sein, oder?“

„Nein.“, war die knappe Antwort.

Sakura kicherte.

Perplex sah Sopoku zur Seite. Warum kicherte sie denn jetzt?

„Entschuldige. Du hast mich gerade ein wenig an mich selbst erinnert.“

Verwirrt zog Sopoku eine Augenbraue in die Höhe.

„Ich war auch absolut gar nicht zufrieden mit dieser Schule. Allein der Begriff ‘Mädchenschule’ hat mich fast zum Erbrechen gebracht, aber ich konnte ja nichts daran ändern. Ich war genauso zickig, als mich meine Nee-chan durch die Schule geführt hat.“

„Ich bin nicht zickig!“, erwiderte Sopoku giftig, doch Sakura grinste nur.

„Und was bist du dann?“

Sopoku zuckte zusammen, sah mit leichtem Rotschimmer im Gesicht zur Seite und murmelte leise: „Na ja, vielleicht doch ein bisschen.“

„Wieso gefällt dir die Schule nicht? Weil du deine Freundinnen verlassen musstest?“

„Ich hatte keine.“, erwiderte sie knapp.

„Weil du keine wolltest, oder?“

Vollkommen überrascht sah Sopoku zu Sakura. „Woher...?“

„Nun ja, weil alles an dir geradezu nach Abweisung schreit.“

Sopoku musste ein paar Mal blinzeln, bevor sie die Bedeutung der Worte richtig erfasst hatte. War das so deutlich zu sehen?

„Wie hoch sind deine Chancen, doch noch auf eine andere Schule zu kommen?“

Sopoku lies geknickt den Kopf hängen. „Mit etwas Glück liegen sie bei etwa zwei Prozent.“

„Das tut mir leid. Dann hab ich einen Vorschlag für dich.“

„Der wäre?“

„Da wir nun miteinander auskommen müssen, und ich dich doch irgendwie mag, sollten wir erst mal abwarten, bevor du noch deutlicher ausdrückst, wie verdammt scheiße du es hier findest.“

„Bekommt man hier so eine Sprachweise verpasst?“

„Nein, das nicht, aber so rede ich auch nur, wenn kein Lehrer in der Nähe ist. Es sei denn, du willst es nicht.“

„Gott, bitte kein geschwollenes Gequatsche. Das halte ich zuhause schon nicht aus.“

Sakura kicherte. „Einverstanden.“

„Was deinen Vorschlag angeht: Man kann’s ja probieren, aber ich werde dich nicht „Nee-chan“ nennen!“

„Das musst du auch nicht. Ich hab mich das erste Jahr auch geweigert, Temari Nee-chan zu nennen.“

„Temari?“

„Ja, sie war meine Nee-chan, aber sie hat ihren Abschluss gemacht. Sie fehlt mir ziemlich!“

Sopoku erwiderte nichts. Vielleicht konnte sie mit dieser Sakura doch irgendwie leben. Immerhin hatte sie nicht so ein affektiertes Mundwerk, wie andere Weiber in dem Alter.

„Wir sollten wieder zurückgehen. Die Schule ist bald zu Ende und ich denke nicht, dass du unbedingt länger hier bleiben willst als notwendig.“, meinte Sakura grinsend, stand auf und reichte Sopoku die Hand, die bei ihren Worten doch kurz das Gesicht verzogen hatte.
 

„Wie war der erste Schultag?“, fragte Fugaku Uchiha monoton und ohne seine Tochter dabei anzusehen.

Sopoku schwieg. Selbst wenn sie geantwortet hätte, es hörte ja sowieso keiner zu.

Sie ging kurz in die Küche, schnappte sich einen Apfel und verzog sich in ihr Zimmer.

Wer konnte mit solchen Eltern denn fröhlich strahlend in die Schule gehen?

Sie bestimmt nicht. Da musste es keinen wundern, dass sie den Kontakt zu ihren Klassenkameraden stets mied. Doch Sakura nahm ihre abweisende Art einfach hin und sagte nichts weiter. Das hatte sie irgendwie aus dem Konzept gebracht. Sie hatte eigentlich vorgehabt, ihre ‘Nee-chan’ so schnell wie möglich wieder loszuwerden, doch irgendwie war sie auch der Meinung, dass es nicht schaden würde, es zu versuchen.
 

Sie schreckte auf, als sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete und ihr großer Bruder eintrat.

„Na, Krümel. Wie war die Schule?“

Sopoku warf ihm einen Blick zu, der alle Antworten überflüssig machte.

Sasuke lachte. „Wieso wundert mich das nicht? Tröste dich, bei mir ist es auch nicht besser. Eine noch größere Pleite hätten sich unsere Eltern da echt nicht mehr leisten können.“

„Lass mich raten, sie kriechen dir in den Hintern, um sich auch ja gut mit dir zu stellen?“

„Worauf du einen lassen kannst. Und dann dieses Geschwätz. Furchtbar, wie die reden, da muss man ja immer aufpassen, dass man ja keine Scheiße redet.“

Sopokus Mundwinkel zuckten kurz, doch zu einem richtigen Lächeln lies sie sich nicht hinreißen.

„Jetzt erzähl mal. Mum hat mal erwähnt, dass man dort so etwas wie eine Schwester aufgebrummt bekommt, praktisch als Anstandswauwau.“

„So ähnlich. Aber ich muss sagen, mich hätte es eindeutig schlimmer treffen können.“

Verblüfft sah Sasuke zu seiner kleinen Schwester.

„Bitte? Das aus deinem Mund? Was ist das für eine?“

„Na ja, für so eine Schule ist sie eindeutig zu schade. Hübsch genug, um ein paar Jungs ordentlich den Kopf zu verdrehen. Außerdem rebelliert sie auf gewisse Art und Weise gegen dieses stocksteif Gehabe.“

„Und auf welche Art und Weise?“

„Indem sie genauso redet wie wir, wenn kein Lehrer in der Nähe ist.“

„Wie jetzt? So was gibt’s auf einer reinen Mädchenschule?“

„Jepp. Sie hat mich ziemlich aus dem Konzept gebracht. Eigentlich wollte ich sie wegekeln, aber inzwischen denke ich, man kann’s ja mal probieren. Nachher stellt man mir doch noch so ´ne versnobte Tussi vor. Darauf kann ich verzichten.“

Sasuke grinste seine kleine Schwester an, ehe er das Zimmer verließ.

Sobald Sopoku jemandem eine Chance geben wollte, hatte derjenige den Kampf schon fast gewonnen, das schien sie selbst noch nie bemerkt zu haben.
 

Seltsam. Jedes mal, wenn sie vor den Toren dieser verdammten Schule stand, war ihre Laune auf dem Tiefpunkt.

„Wieso nur?“, dachte sie sarkastisch.

Seufzend machte sie sich auf den Weg in ihr Klassenzimmer.

„Sopoku!“

Überrascht drehte sie sich um und erblickte Sakura, die grinsend auf sie zukam.

„Wieder so schlecht gelaunt?“

„Wundert dich das?“

Sakura lachte.

„Nicht wirklich. Wenn du die Schnauze voll hast, kannst du ja nachher zum Kirschbaum kommen.“

Sopoku nickte leicht, ehe Sakura weiterging.

Irgendwie kam es ihr wie ein Licht im Dunkeln vor, zu wissen, dass sie später genauso reden konnte, wie sie wollte.
 

Kaum im Klassenzimmer angekommen, setzte sie sich an ihren Platz und würdigte niemanden eines Blickes. Sie wusste, dass bereits über sie getuschelt wurde, doch das interessierte sie nicht wirklich.

„Morgen, Mädchen!“

„Morgen, Kurenai-sensei!“, kam es im Chor zurück, doch Sopoku schwieg eisern.

Das konnte ja noch was werden.

„So, erst einmal eine kleine Ankündigung. In zwei Wochen ist der Elternabend. Ich lasse ein Infoblatt durchgehen, welches ihr bitte euren Eltern gebt, damit sie Bescheid wissen. Es wäre sehr ratsam, wenn von jedem wenigstens ein Elternteil anwesend wäre.“

Sopoku zuckte zusammen. Nicht schon wieder. Ihre Eltern waren noch nie zu einem Elternabend erschienen, jedenfalls nicht, wenn es um sie ging. Im Gegensatz zu ihren beiden Brüdern war sie kein Wunschkind. Ihr Vater nannte sie immer „einen Unfall“ und man konnte mehr als deutlich sehen, dass er sie auch so behandelte.

Nur ihre Brüder nicht. Die waren wirklich wie Brüder, sie triezten sie und versuchten sie etwas empfänglich für die Außenwelt zu machen- erfolglos, musste man dabei allerdings betonen.

Durch diesen Elternabend würde man ihr das wieder gekonnt unter die Nase reiben, wenn sie wieder einmal verzweifelt versuchte, ihre Eltern zum Kommen zu überreden.
 

Sopoku konnte nicht verhindern, dass sich ihre Laune noch weiter verschlechterte und das konnte Sakura schon auf zehn Meter Entfernung erkennen, als Sopoku sich neben sie fallen lies.

„Welche Laus ist dir denn über die Leber getrampelt?“

„Eine Laus, die ich noch nie leiden konnte.“

„Und die wäre?“

„Sie nennt sich Elternabend.“

Sakura lächelte leicht.

„Willst du darüber reden?“

Sopoku schüttelte den Kopf, obwohl sie nichts mehr wollte, als genau das zu tun. Sie wollte einen weiblichen Beistand haben, doch den bekam sie von ihrer Mutter nicht. Nur von ihren Brüdern wurde sie gut behandelt- und von denen, die in dem gesellschaftlichen Stand ihrer Eltern einen Vorteil sahen.

„Wenn du meinst. Aber vergiss nicht, eine Nee-chan ist hier gerade deshalb da, damit man sich nicht so alleine fühlt. Wenn du reden willst, du weißt ja welches Klassenzimmer meins ist.“

Sopoku nickte knapp.

Sakura kicherte.

„Weißt du, dass es richtig niedlich ist, wie du versuchst, mit deinem Blick alles umzunieten, was hier in der Nähe steht?“

Sopoku wurde leicht rot.

„Ich will gar nichts umnieten, ich hab nur scheiß Laune!“

„Glaub mir, nur jemand mit einem Intelligenzquotient von Null könnte das übersehen.“

Sopokus Mundwinkel zuckten verdächtig, was Sakura nur noch breiter grinsen lies.

„Ich hab gestern vergessen, dir was zu geben.“

Überrascht sah Sopoku auf und besah sich Sakura, die wie eine Wilde etwas in ihrer Tasche suchte.

Hervor kam eine kleine Schatulle, die sie Sopoku in die Hand drückte.

„Es ist Tradition, dass die Nee-chan ihrer kleinen Schwester etwas schenkt. Ich hatte keinen Bock, mich mit meinen Lehrer auseinander zu setzen, das gibt nur Falten. Du brauchst es nicht zu tragen, kann mir denken, dass du das gar nicht willst, aber ich halte mich halt einmal im Leben an gewisse Regeln.“

Sopoku öffnete das Kästchen und zum Vorschein kam ein schlichter Anhänger, der die Form einer Kirschblüte hatte und auf den mit kleinen Lettern Sakuras Name stand.

„Trägst du etwa auch einen?“

Sakura grinste und schob ihre Haare zur Seite, damit Sopoku den Anhänger sehen konnte, der an ihrem linken Ohr baumelte. Doch dieser Anhänger war mit ihrem eigenen Namen verziert.

„Ich hab mir den runden Ohrring dazu gekauft, ich hasse Ketten oder Armbänder, die stören nur.“

Sopoku nickte zustimmend, während sie das Kästchen in ihre Tasche steckte.

„Darf ich dich was fragen?“

Sakura hob überrascht den Kopf. Das hatte sie jetzt nicht erwartet.

„Klar, ich bin kein verklemmter Erwachsener, der alles über sich in Fort Nox wegsperren muss.“

„Ist die Frisur überhaupt erlaubt?“

Sakura brach in schallendes Gelächter aus.

„Oh, Mädel. Du wirst mir immer sympathischer. Nein, eigentlich nicht, aber das war mir so was von egal. Irgendwann haben die Lehrer eben klein beigegeben. Das war damals eine reine Trotzreaktion, aber inzwischen kann ich mir nicht vorstellen jemals wieder eine andere zu tragen.“

Sopoku sah sie schockiert an. Also für so unverfroren hätte sie Sakura jetzt nicht gehalten.

„Weißt du, auch wenn du nicht gern redest, beantwortest du mir ein paar vollkommen sinnlose Fragen? Ich will eben wissen, wie meine kleine Schwester so ist.“

„Wenn es sein muss. Dann darf ich dich aber auch nerven. Gleiches Recht für alle!“

Sakura lachte. „Einverstanden. Also erstens: Wie alt bist du?“

„Dreizehn.“

„Hobbys?“

„Schwimmen.“

„Lieblingsfach?“

„Sport.“

„Lieblingsfarbe?“

„Grün.“

„Echt jetzt?“

„Sonst würde ich es ja nicht sagen, oder? Wieso überrascht dich das so?“

„Nun, aus Erfahrung weiß ich, dass man einiges über den Charakter von Menschen erfährt, wenn man seine Vorlieben kennt. Grün ist die Farbe der Hoffnung. Du wünschst dir etwas. Etwas von dem du hoffst, dass du es bald bekommst. Etwas, das dir bis jetzt verwehrt geblieben ist.“

Sopoku zuckte ertappt zusammen und sah Sakura schockiert an.

Sakura lächelte traurig. „Ich hatte recht, nicht wahr?“

Sopoku schnappte sich ihre Tasche. „Ich muss los. Danke für den Anhänger!“

Sakura sah ihr noch immer traurig hinterher. Sie hatte recht gehabt. Temari hatte damals dasselbe bei ihr gemacht und sie in ihrem letzten Jahr darauf vorbereitet, dass sie ebenfalls den Charakter ihrer künftigen kleinen Schwester deuten konnte.

Mit einem Mal war Sopoku nicht mehr das starrhalsige Mädchen, das die gehobene Verhaltensweise nicht ausstehen konnte.

Sie war ein kleines Mädchen, das sich aufs sehnlichste etwas wünschte und es nicht bekam.
 

Sopoku rannte schon fast nach Hause.

Die genaue Aussage Sakuras hatte sie komplett aus der Bahn geworfen.

Sie hatte Recht. Es gab etwas, worauf sie seit Jahren hoffte und worauf sie wahrscheinlich noch Jahre warten würde, ehe sie endlich einsah, das sie es nicht bekommen würde: Anerkennung.

Sie wollte von ihren Eltern als ihre Tochter anerkannt werden, nicht nur wie ein Unfall behandelt werden. Sie wollte, dass ihre Eltern sie wenigstens einmal liebevoll in den Arm nahmen oder sie lobten, wenn sie etwas richtig gemacht hatte.

Sie knallte die Haustür hinter sich zu und rannte in ihr Zimmer. Sie wollte niemanden sehen, am allerwenigsten ihre Eltern.

Leise öffnete sich die Türe, doch Sopoku wusste, wer ins Zimmer kam.

„Stimmt was nicht?“

„Ich will jetzt nicht darüber reden. Bitte, Sasuke, geh einfach!“

Sasuke seufzte ergeben. „Du weißt, wo du mich findest!“

Sopoku schoss urplötzlich Sakura durch den Kopf. Sie hatte fast dasselbe gesagt. Irgendwie hatte der Gedanke, dass sie jetzt zwei Ansprechpartner hatte, etwas Tröstliches.

Sopoku betrachtete das Kästchen in ihrer Hand.

Es war das erste Mal, das man ihr etwas geschenkt hatte. Von ihren Eltern bekam sie immer nur Geld und ihre Brüder überschütteten sie mit Kuscheltieren aller Art, wohl wissend, dass diese als Sandsäcke herhalten müssten, wenn sie sich mal wieder mies fühlte.

Wieder schnappte sie sich das Kästchen, stand auf und verließ das Haus. Wenigstens einmal wollte sie zu etwas dazugehören. Wenn sie schon nicht wirklich zu dieser Familie gehörte, so wollte sie wenigstens zu ihrer Nee-chan gehören.
 

„Guten Morgen, Sopoku-chan.“

Sopoku drehte sich um und erblickte ihre Nee-chan.

„Es tut mir leid, wenn ich gestern etwas Falsches gesagt habe.“

Sopoku schüttelte nur den Kopf.

„Schon in Ordnung. Ich war nur verwirrt, weil du voll ins Schwarze getroffen hast.“

„Ja, meine Nee-chan hat damals auch voll ins Schwarze getroffen. Ich bin schier ohnmächtig geworden.“

Sopoku konnte ein schwaches Lächeln nicht unterdrücken.

„Sag mal, hast du schon mal überlegt, dir die Haare mal zu einem Zopf zu binden?“

Vollkommen perplex sah Sopoku Sakura an. Also für Gedankensprünge ihrer Nee-chan war sie eindeutig zu langsam.

„Häh?“, fragte sie nicht gerade geistreich.

Sakura kicherte kurz. „Später. Komm nachher wieder zum Kirschbaum, okay?“

Ohne auf eine Antwort zu warten lief Sakura an ihr vorbei auf eine Gruppe Mädchen zu, die auf sie gewartet hatte.

Was sollte denn die Frage? Haare zusammenbinden?

Sie besah sich ihr Spiegelbild in einem Fenster.

Wozu?

Sie zuckte mit den Schultern. Sakura würde es ihr bestimmt erklären.
 

Gesagt, getan.

Nach sechs qualvollen Schulstunden machte sie sich auf den Weg zum Kirschbaum. Doch dort saß nicht nur Sakura, sondern auch ein blondes Mädchen, das sich die Haare zu vier Zöpfen zusammengebunden hatte.

Verwirrt ging sie auf die beiden zu, als Sakura auf sie aufmerksam wurde.

„He, da bist du ja. Darf ich vorstellen, meine Nee-chan, Temari.“

Das Mädchen drehte sich zu Sopoku um und lächelte sie lieb an.

„Du hattest Recht, Saku. Sie ist niedlich!“

Sopoku wurde leicht rot, ehe sie sich auf den Boden fallen lies.

„Was hast du vorhin gemeint?“

Sakura grinste sie an.

„Na, genau das, was ich gesagt habe. Du bist viel zu hübsch, als das du dein Gesicht hinter deinen Haaren verstecken müsstest.“

„Da hat sie allerdings Recht.“

„So ein Schwachsinn.“

„Wenn du meinst, ich zwinge dich nicht dazu. Ich wollte dich eh fragen, ob du Lust hättest, morgen mit mir ein wenig durch die Stadt zu bummeln. Einfach so als Zeitvertreib.“

Sopoku blinzelte ein paar Mal, ehe sie schwach nickte. Diese Frau brachte sie echt noch in die Klapse, wenn sie weiterhin so abrupt das Thema wechselte.

„So, wir müssen. Wir haben Klassenversammlung wegen dem Ausflug nächste Woche und Temari will unbedingt mitkommen, dabei sollte sie sich allerdings keine große Hoffnung machen.“

Sopoku nickte, ehe die beiden verschwanden.

Irgendwie stimmte es sie traurig, zu wissen, dass Sakura für einige Zeit nicht da sein würde.
 

Zuhause setzte sich Sopoku vor den Spiegel. Die beiden Frauen hatten sie nachdenklich gestimmt. Sie hatten Recht, ihre schwarzen Haare verdeckten fast ihr ganzes Gesicht, immerhin war es fast so lang wie Sakuras und diese musste schon aufpassen, damit sie sich nicht auf ihre Haare setzte.

Aber was sollte denn an ihrem Gesicht hübsch sein? Sie hatte pechschwarze Augen, das konnte nicht schön sein, also was denn sonst?

Seufzend lies sie sich auf ihr Bett fallen. Sakura verwirrte sie eindeutig zu oft für ihren Geschmack.
 

„Was meinst du mit ‘Einverstanden’?“

Verwirrt sah Sakura ihre kleine Schwester an.

„Na, du hast gestern gemeint, du willst mir die Haare zusammenbinden.“

Sakura grinste.

„Dass man dich so leicht umstimmen kann, hätte ich jetzt nicht gedacht.“

Mit leichtem Rotschimmer im Gesicht lies sich Sopoku trotzig auf den Boden fallen.

Sakura setzte sich hinter sie und band ihr die Haare mit einem Zopfgummi zusammen.

„So, fertig.“

„Irgendwie fühlt sich das komisch an. Da hängt auf einmal so viel Gewicht am Hinterkopf.“

Sakura lachte. „Daran gewöhnt man sich. Du würdest so einigen Jungs den Kopf verdrehen, weißt du das?“

„Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du mich immer in Verlegenheit bringen willst.“, meinte Sopoku beleidigt und knallrot im Gesicht.

„Sorry.“

Plötzlich zog etwas anderes Sakuras Aufmerksamkeit auf sich. An Sopokus rechtem Ohr hing der Kirschblütenanhänger, den sie ihr neulich geschenkt hatte. Und dem einfachen Stecker nach zu urteilen, der in ihrem linken Ohr steckte, hatte sie sich die Ohrlöcher erst neulich machen lassen.

„Du trägst ja den Anhänger.“

Sopoku lächelte schwach.

„Er ist zu schön, als das ich ihn in der Schublade hätte versauern lassen können.“

Sakura lächelte sie sanft an.

„Freut mich, dass er dir gefällt. Tja, dann sollte man ja nicht verstecken, was so schön ist“, meinte sie, ehe sie sich selbst die Haare ebenfalls zu einem Zopf zusammenband.

Genauso, dass der Ohrring überdeutlich zu sehen war.

„Was kam gestern bei der Versammlung raus?“

„Ach die. Wir fahren am Montag für eine Woche in die Berge. Die Bonzen, die sich dafür zu schade sind, sollen halt hier bleiben.“

„Ich dachte, die großen Schwestern müssen am Elternabend anwesend sein.“

„Das stimmt auch, aber der ist ja erst Freitagabend und wir kommen mittags wieder zurück.“

„Ach so. Ich dachte, du meinst, dass ihr bis Montag darauf wegbleibt.“

Sakura grinste kurz. „Okay, anders ausgedrückt: Wir bleiben eine Schulwoche weg.“

„Hättest du auch gleich sagen können.“

„Ich wusste ja nicht, dass du so schwer von Begriff bist.“

Die beiden sahen sich mit einem belustigen Funkeln in den Augen an, ehe die Schulglocke sie in ihrem ‘Streit’ störte.

„Schade, die Pause ist um. Also dann, Abmarsch, junge Dame. Ich als deine Nee-chan kann es nicht verantworten, wenn du zu spät zum Unterricht kommst.“

„Ja klar, aber selbst immer verspäten.“

Sakura zuckte ertappt zusammen, ehe sie sich räusperte und vorging. Damit konnte sie das Lächeln, das Sopokus Gesicht zierte, nicht sehen.
 

Als Sopoku mit zurückgebundenen Haaren ins Klassenzimmer kam, sahen sie einige verwundert an.

Sie zog eine Augenbraue in die Höhe. Hing ihr was im Gesicht?

„Was ist?“, fragte sie verständnislos.

„Oh, entschuldige. Wir waren nur etwas verwundert, du bist sonst immer pünktlich da gewesen.“, erklärte eins der Mädchen schüchtern.

„Tja, meine Nee-chan hat eine Neigung zur Unpünktlichkeit.“

Ein paar der Mädchen kicherten.

„Sopoku-chan, das hab ich gehört.“

Sopoku zuckte ertappt zusammen.

„Ich bin nur ehrlich. Außerdem, was machst du noch hier? Du bist doch so schon viel zu spät.“

„Ach, was soll’s!? Das sollte man von mir inzwischen gewohnt sein.“

„Wohl wahr.“, seufzte Kurenai nach dieser Aussage.

„He, bei ihnen war ich nur einmal unpünktlich.“

„Ja, als du im Matheunterricht eingeschlafen und erst wieder wach geworden bist, als die nächste Stunde schon begonnen hatte.“

Leicht pikiert sah Sakura zur Seite und murmelte beleidigt: „Tut mir ja leid, dass Kakashi kein Talent zum Unterrichten hat.“

Sopoku dagegen grinste sie an.

„Ist ja interessant. Aber zu mir sagen, ich soll pünktlich sein.“

Sakura wurde leicht rot. „Pah, hier werd ich eh nur geärgert.“

Sie marschierte zur Tür, ehe sie sich noch mal umdrehte.

„Ich hol dich nachher ab, immerhin haben wir gestern was ausgemacht!“

„Ich hab’s nicht vergessen. Aber ja schön pünktlich sein!“

Sakura streckte ihr die Zunge raus und verlies das Klassenzimmer.

Sopoku lies sich unter den aufmerksamen Blicken ihrer Klassenkameradinnen auf ihren Platz fallen. Es war das erste Mal, dass Sopoku wenigstens im Ansatz gelächelt hatte, wenn auch nur, um ihre Nee-chan zu ärgern.

„Sag mal, Sopoku. Der Ohrring, ist das nicht derselbe, den Sakura auch trägt?“

Sopoku wurde leicht rot.

„Ja, sie hat gemeint, es wäre Tradition, dass die große Schwester ihrer kleinen Schwester was schenkt. Ich wollte den Anhänger nicht versauern lassen.“

Kurenai lächelte. „Das ist das erste Mal, das Sakura sich auch nur im Ansatz an Regeln oder eher Traditionen hält. Allein wenn man ihre Haare sieht, merkt man das. Sie ist ein richtiger Trotzkopf.“

Sopoku lächelte schwach. Das stimmte allerdings.
 

„Sopoku, können wir?“

„Jepp, komme schon. Allerdings muss ich meinem Bruder noch sagen, dass er alleine heimgehen soll.“

„Du hast einen Bruder?“

„Ich bin mit zwei von der Sorte gestraft.“, seufzte Sopoku.

Einige Mädchen kicherten, während eines nur meinte: „Ich hab vier von der Sorte daheim.“

Das Mädchen, Sopoku glaubte sich daran zu erinnern, dass sie Kayako hieß, wurde schief angestarrt.

Sopoku legte eine Hand aufs Herz und meinte trocken: „Man muss den Trauermarsch anstimmen.“

Sakura fing an zu lachen.

„Meine Güte, das hört sich an, als ob ihr Teufel daheim hättet.“

„So was in der Art.“

Sopoku tippte schnell eine SMS und schnappte sich dann ihre Tasche.

„Wir können.“
 

Sasuke verabschiedete sich gerade von seinen Klassenkameraden, als sein Handy vibrierte.

Von Sopoku? Sie hatte ihm noch nie eine SMS geschickt.
 

‘Bin noch unterwegs, ich komm später nach Hause.’
 

Er glaubte zu schielen. Sopoku? Unterwegs?

Hatte sie Drogen genommen? Sopoku war noch nie unterwegs gewesen, weil sie nie auch nur im Ansatz zugelassen hatte, dass sich ihr jemand näherte.

Er musste dringend mit ihr reden, wenn sie wieder da war. Immerhin hatte er das Gefühl, dass sich seine kleine Schwester nicht normal verhielt.
 

„Wohin gehen wir jetzt eigentlich?“

„Bummeln.“, erwiderte Sakura grinsend.

„Und das heißt?“

„Wir vertreiben uns einfach die Zeit. Wenn du willst, können wir später auch ins Kino gehen, es soll ein hammer Metzel-Film laufen.“

„Blut ist genau das, was ich jetzt brauche.“, stöhnte Sopoku und erntete dafür ein breites Grinsen.

„Das hat sich angehört, als ob du ein Vampir wärst, der kurz vorm Verdursten ist.“

„Vielleicht ist das ja auch so. Pass auf, sonst spring ich dich an.“

Sakura brach in schallendes Gelächter aus und auch Sopoku musste lachen. Wohlgemerkt das erste Mal in aller Öffentlichkeit und ohne das Zutun ihres großen Bruders.

Sakura veränderte sie, ohne wirklich etwas zu tun. Es war einfach Sopokus Art auf Sakuras Gesten zu reagieren.

„Ich freu mich, dass du dich langsam öffnest. Immerhin schien deine Klasse vorhin eindeutig überrascht, als du geredet hast.“

„Na ja, ich hatte noch nie Freunde, ich habe einfach Angst davor.“

Sakura sah sie perplex an. „Wovor Angst? Freunde zu haben?“

Sopoku nickte schwach.

In Sakura keimte ein leiser Verdacht hoch.

„Du hattest schon mal eine Freundin, oder?“

Überrascht sah Sopoku auf und Sakura konnte deutlich erkennen, dass sie Recht hatte.

„Was hat sie getan?“

„Sie hat mich schlecht gemacht. Es war in der Grundschule. Sie war bei mir zu Besuch. Als ich meinen Eltern dann meine ‘beste Freundin’ vorgestellt habe, haben sie nicht einmal reagiert, mir nur gesagt, ich solle mich nicht mir Menschen abgeben, die soweit unten in der Rangordnung stehen.“

„Was hat sie dann getan?“

„Es überall rumerzählt. Natürlich wollte dann niemand mehr mit mir reden, weil man dachte, ich wäre derselben Auffassung wie meine Eltern.“

„Das ist gemein. Deine Eltern haben nicht mehr alle Nadeln an der Tanne.“
 

Sopoku lächelte traurig. „Das musst du mir nicht sagen, ich weiß das besser, als jeder andere.“

„Du willst nicht darüber reden, oder?“

„Noch nicht.“

„Na dann. Wenn du soweit bist, ich hab immer ein offenes Ohr. Das andere ist auf Sperrmodus, den habe ich im Unterricht an.“

Sopoku grinste. „Damit du schlafen und gleichzeitig zuhören kannst?“

„Werd nicht frech, Kleine!“
 

Mit einem kaum erkennbaren Lächeln auf den Lippen kam Sopoku nach Hause.

Der Tag hatte Spaß gemacht. Nach dem Kino waren sie noch etwas essen gegangen und waren dann durch die Stadt gelaufen, hatten ein wenig in den Modegeschäften gestöbert und sich einfach super amüsiert.

Da kam es ihr fast schon unzumutbar vor, wieder in die Gegenwart ihrer Eltern zu müssen, und doch wurde sie das Lächeln nicht mehr los.

Eben wegen ihrer Nee-chan.
 

„Sag mal, Sopoku. Hast du mich vor deinen Klassenkameraden vorhin Nee-chan genannt?“

Sopoku wurde hochrot und drehte pikiert den Kopf zur Seite. Das hatte sie allerdings getan, trotz ihrer klaren Ansage, Sakura niemals so zu nennen.

„Wenn’s dir nicht passt, dann lass ich’s.“

Sakura lächelte sie sanft an. „Nein, ich hab mich sehr gefreut!“

Sopoku wurde wieder leicht rot.

„Also, gehen wir?“

„Ja... Nee-chan.“
 

Sopoku musste zugeben, es fühlte sich klasse an, jemanden zu haben, der wenigstens im Ansatz Gedanken an sie verschwendete und eben demselben Geschlecht entsprang, wie sie selbst.

„Sopoku!“

Sie zuckte zusammen. Ihr Vater.

Leise ging sie ins Wohnzimmer und sah ihren Vater wie immer im Sessel sitzend.

„Wo warst du?“

„Ich war noch mit jemandem in der Stadt.“

„Dann sag gefälligst Bescheid, wir haben uns Sorgen gemacht.“, meinte er, ohne von seiner Zeitschrift aufzusehen.

Sopoku verzog das Gesicht. Aber natürlich hatten sie sich Sorgen gemacht, nach dreizehn Jahren muss man schließlich mal damit anfangen.

„Vater, nächste Woche Freitag ist der Elternabend in meiner Klasse. Ich wollte Fragen, ob du kommst.“

„Du weißt, für so etwas hab ich keine Zeit. Nächste Woche ist Vorstandssitzung, da kann ich nicht weg und deine Mutter trifft sich mit ein paar Freundinnen zum Dinner.

Sopoku seufzte. Es war immer dasselbe.

„Bitte denk noch einmal darüber nach.“

Leise verließ sie das Zimmer, wohl wissend, dass ihr Vater ihre letzten Worte vollkommen ignoriert hatte.

Traurig sah sie auf den Kalender ihrer Eltern. An besagtem Abend stand nirgends etwas von einem Dinner mit Freunden, geschweige denn von einer Vorstandssitzung. Sie wurde wieder einmal abgeschoben.
 

„Wenn du willst, dann kann ja ich kommen.“

Sopoku zuckte zusammen und drehte sich um. Überrascht sah sie ihren Bruder an.

„Du würdest zu meinem Elternabend kommen?“

„Wieso nicht? Unsere Eltern mag es nicht interessieren, was deine Lehrerin zu sagen hat, mich schon!“

„Dito!“

Erneut drehte sich Sopoku um und sah in das Gesicht ihres anderen Bruders, Itachi, der eben aus der Küche gekommen war und sie breit angrinste.

„Ja, aber es heißt Elternabend, nicht Bruderabend.“

„Na und? Soweit ich das mitbekommen habe, müssen eure Schwestern auch anwesend sein, also dürfen Brüder ja wohl auch kommen.“

Sopoku lächelte schwach. So waren ihre Brüder eben. Was ihnen nicht passte, wurde einfach in seiner Bedeutung so weit verdreht, dass es fast auf den Leib geschneidert war.

„Gebt es doch einfach zu, ihr wollt nur meine Schwester kennenlernen.“

Ertappt zuckten ihre Brüder zusammen und räusperten sich verlegen.

„Wir wollen eben wissen, in wessen Obhut sich unsere kleine Schwester befindet, wenn sie in der Schule ist.“

„Schon klar.“, meinte Sopoku trocken.

Gerade als sie die Treppe hoch und in ihr Zimmer gehen wollte, drehte sie sich noch einmal zu ihren beiden Brüdern um.

„Danke!“

Vollkommen perplex sahen Sasuke und Itachi hinterher.

„Hat sie sich gerade bedankt?“

„So wie es sich angehört hat: Ja!“

„Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass diese ‘Schwester’ einen verdammt guten Einfluss auf unseren Krümel hat.“

„Du sagst es, Brüderchen!“
 

Gähnend kämpfte sich Sopoku donnerstags aus dem Bett. Nur noch heute und morgen, dann würde sie ohne Sakura auskommen müssen.

Es stimmte sie irgendwie traurig, doch verwirrte sie diese Tatsache. Sie kannte Sakura genau drei Tage und wollte schon gar nicht mehr nach Hause, wenn sie mit ihr zusammen war.

Müde tapste sie in ihr Badezimmer. Einen Vorteil hatte dieses Riesenhaus wenigstens: Ein eigenes Bad!

Sie warf sich ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht, ehe sie sich die Zähne putzte.

In einer sauberen Schuluniform kam sie wieder aus dem Bad, um ihre Schulsachen zusammen zu suchen, als ihr Blick auf ihre Kommode fiel. Dort lag das Zopfband, das Sakura gestern benutzt hatte um ihre Haare zusammen zu binden. Nur widerwillig hatte Sopoku es sich gestern aus den Haaren gezogen, doch andernfalls hätte sie schlecht schlafen können.

Kurzerhand schnappte sie sich die daneben liegende Bürste und band sich das Zopfband selbst in die Haare.

Ein leises Klopfen lies sie auffahren. „Herein?“

„He, Krümel. Können wir los?“

„Ja, gleich, ich muss nur noch meine Schulsachen packen.“

Sasuke sah sie verwundert an. „Seid wann bindest du dir eigentlich die Haare zusammen? Gestern war das ja auch schon so.“

„Gestern hat mir meine Schwester den Zopf gebunden. Ich zitiere ‘Dein Gesicht ist zu hübsch, als das man es hinter den Haaren verstecken sollte’.“

„Womit sie definitiv recht hat.“

Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf ihre Wangen. „Fang du nicht auch noch an... So, wir können.“ Sie schulterte ihre Tasche und lief auf ihren Bruder zu, der sie breit angrinste.

„Was ist?“

„Nichts, was soll sein?“, meinte er scheinheilig, ehe er die Treppe runter in den Flur ging.
 

Keine zehn Minuten später waren die beiden fast schon an der Schule angekommen. Beide schwiegen, wie eigentlich jeden Morgen, doch diesmal war es Sopoku irgendwie unangenehm.

Als das Schultor in Sichtweite kam, stellte Sopoku überrascht fest, dass sich ihre Laune nicht veränderte. Sie war weder außerordentlich gut, noch besonders schlecht.

Vollkommen in Gedanken versunken bemerkte weder Sopoku noch Sasuke das Mädchen, welches sich von hinten an Sopoku heranschlich und sie in die Seite piekste, wohl wissend, wie kitzelig Sopoku an diesen Stellen war.

„WAH!“, schrie Sopoku und zuckte dermaßen zusammen, dass sie einen Satz nach vorne machte. Sasuke neben ihr war bei ihrem Schrei ebenfalls zusammengefahren und starrte seine Schwester perplex an.

Ein leises Kichern lies beide herumfahren, doch Sasuke kannte das Mädchen nicht. Sopoku schon.

„NEE-CHAN!“

„Ich wünsche dir auch einen schönen Morgen, So-chan.“

„Herrgott noch mal. Musst du mich jetzt schon in aller Frühe auf die Palme bringen?!“

„Wann denn sonst? Immerhin bist du ja sonst schon dermaßen scheiße gelaunt, sobald du das steinalte Teil da vorne auch nur siehst.“, meinte sie grinsend, während sie auf das Schultor zeigte.

„Kein Grund, mich morgens so zu erschrecken.“, meinte Sopoku und schob beleidigt die Unterlippe vor.

„Ach, jetzt spiel nicht die beleidigte Leberwurst, das ist mein Part. Außerdem darf ich dich ärgern, immerhin ärgerst du mich ja auch genug.“

Sopoku fing an zu grinsen. „Apropos, habe ich was verpasst oder wieso bist du pünktlich?“

„SOPOKU!“

Sopoku fing an zu lachen und wich ihrer Nee-chan aus, die ihr eben eine Kopfnuss hatte geben wollen.
 

„Ich glaube, ich halluziniere.“

Überrascht hielten Sakura und Sopoku inne und sahen zu Sasuke, der einfach daneben stand und seine Schwester fassungslos anstarrte.

„Hat sie gerade gelacht?“

„Oh, ich nehme mal an, du bist einer ihrer Brüder. Also, nach allem, was ich gehört habe, soll es ja furchtbar schlimm sein, einen Bruder zu haben. Und was deine Frage angeht: Ja, hat sie.“

„Sie hat noch nie gelacht! Jedenfalls nicht, wenn andere sie sehen konnten.“

Sopoku wurde mit einem Schlag hochrot und sah verlegen zur Seite.

„Wieso wundert mich das nicht, Eiswürfel?“

„Ich hab dir schon mal gesagt, du sollst mich nicht Eiswürfel nennen.“, keifte Sopoku und sah ihre Nee-chan böse an.

„Find dich damit ab, Eiswürfel!“, erwiderte Sakura nur grinsend und betonte das letzte Wort besonders stark.

„Das ist ja furchtbar interessant.“

Wieder schreckten Sakura und Sopoku aus ihrem Streit und sahen zu Sasuke, der seinen Schock anscheinend überwunden hat.

„Also ist wirklich ihre Schwester für den krassen Charakterwandel verantwortlich.“

„Na ja, krass würde ich nicht unbedingt sagen.“

„Ich schon, immerhin hat sie sich gestern das erste Mal bei mir und ihrem anderen Bruder, Itachi, bedankt.“

„Ist das so selten?“

Sopoku wurde wieder rot, als ihr einfiel, dass sie sich am Dienstag bei Sakura bedankt hatte, als sie ihr den Anhänger geschenkt hatte.“

„Ja, so selten wie Schnee im Sommer.“

Perplex sah Sakura zu Sopoku, die einen leichten Rotschimmer auf den Wangen hatte.

„Sie hat aber schon Dienstag ‘Danke’ gesagt, als ich ihr den Anhänger geschenkt habe.“

„Bitte?“ Entgeistert sah Sasuke zu seiner kleinen Schwester, die zum ersten Mal in ihrem Leben in die Schule wollte.

„Seit wann hast du überhaupt Ohrlöcher?“
 

Sopoku schreckte hoch. Also langsam wurde es wirklich peinlich.

„Könntet ihr bitte später darüber diskutieren? Nee-chan, es muss nicht sein, dass ich jetzt auch noch andauernd zu spät komme. Den Part überlasse ich dir.“

„Ich bin enttäuscht, du stellst ihn mir nicht einmal vor?“, fragte Sakura grinsend und wohl wissend, das Sopoku nun wieder rot wurde.

„Lustig. Okay, Nee-chan, das ist Nii-chan. Nii-chan, das ist Nee-chan! Zufrieden?“

Sakura und Sasuke brachen in schallendes Gelächter aus, während sich Sopoku nur grinsend umdrehte, ihren Bruder ein ‘Bis nachher’ zurief und durch das Tor auf das Schulgebäude zuging.

Sakura kicherte noch leicht, als Sasuke sich schon wieder beruhigt hatte.

„Dieses Mädchen hat doch echt nur Flausen im Kopf.“

„Das stimmt nicht.“, erwiderte Sakura lächelnd.

„Und wieso nicht?“

„Weil diese Art nur Theater ist.“

Verwirrt sah Sasuke sie an. Irgendwie hatte diese Schwester ein seltsames Gemüt.

„Theater?“

„Ich hab schnell gemerkt, dass ihr eiskaltes oder vollkommen albernes Verhalten nur Farce ist. Sie versucht ihren wahrem Gemütszustand unter den beiden Oberflächen zu verstecken.“

„Woher willst du das wissen?“, fragte Sasuke interessiert. Er würde nur zu gern wissen, wieso dieses Mädchen Sopoku anscheinend so gut deuten konnte.

„Ich drücke es mal so aus: Schmerz verbindet. Ich weiß es einfach. Und übrigens, ich bin Sakura.“, meinte sie lächelnd und reichte ihm die Hand.

Vollkommen verwirrt schüttelte Sasuke diese und erwiderte ein knappes ‘Sasuke’.

„Na dann. Ich muss los. Ich komm zwar immer zu spät, aber man muss es nicht übertreiben.“

Sakura grinste kurz, ehe sie sich verabschiedete und in Richtung Schule ging.

„Sakura-san.“

Überrascht drehte sich Sakura um.

„Danke.“

Damit lies er sie stehen. Ohne Erklärung und ohne ein weiteres Wort. Was sollte das denn wieder bedeuten?
 

„Guten Morgen, Sopoku-san.“

Sopoku drehte sich verwirrt um und erkannte das Mädchen von gestern wieder: Kayako.

„Morgen.“, erwiderte sie knapp.

Wann nur hatte sie aufgehört, ihre Klassenkameraden komplett von sich fernzuhalten?

„Ich wollte dich fragen, ob du nachher mit mir in die Stadt gehen möchtest.“, nuschelte das Mädchen unsicher. Anscheinend hatte Sopokus knappe Antwort sie eingeschüchtert.

Sopoku sah sie verwirrt an. Man wollte sie dabei haben? Wieso?

Sie war versucht zuzusagen, wenn ihr nicht ihre ehemalige Freundin in den Sinn gekommen wäre.

Mit aller Macht wollte sie verhindern, dass so etwas noch mal passierte.

„Keine Zeit!“, erwiderte sie und schalt sich selbst einen Dummkopf. Hätte sie die anderen weiterhin auf Abstand gehalten, müsste sie sie jetzt nicht wegekeln.

Traurig lies das Mädchen den Kopf hängen. Trotzdem rang diese sich zu einem schwachen Lächeln durch.

„Dann vielleicht mal wann anders, ich würde mich freuen.“

Kayako wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern ging einfach.

Seufzend betrat Sopoku das Klassenzimmer und lies sich auf ihren Platz fallen.

Warum zum Teufel noch mal schaffte Sakura es so einfach sie zu verändern? Und wieso musste ausgerechnet ihr Bruder ihr das unter die Nase reiben?

Den ganzen Unterricht über hing Sopoku ihren Gedanken nach. Und als es schließlich zum Stundenende klingelte, legte sie müde ihren Kopf auf den Tisch.

Das Kichern ihrer Sitznachbarinnen machte sie hellhörig.

„Meine Schwester hat gemeint, ihre Eltern wären verliebt wie zwei Teenager. Sie will auch mal so werden, hat sie gemeint und ihr Freund ist knallrot geworden.“

Die beiden kicherten dermaßen übertrieben, dass Sopoku die Augen verdrehte. Wenn sie sich jemals so kindisch benehmen würde, dann würde sie ohne wenn und aber einen Köpper aus dem Fenster machen. Und doch lösten die Worte des Mädchens eine Verwirrtheit in ihr aus, die sie bisher noch nicht verspürt hatte.

Was wusste sie eigentlich über ihre eigene Nee-chan?
 

„Ich soll was machen?“

„Mir von dir erzählen. Alles, was ich von dir weiß, ist, dass du 16 Jahre alt und vollkommen albern bist.“

„Das habe ich jetzt überhört!“

Sie wollte witzig klingen, doch genau das Gegenteil war der Fall.

„Hast du nicht selbst gesagt, du wärst kein verklemmter Erwachsener, der alles über sich geheim halten muss?“

Sakura lächelte schwach. Das stimmte, doch da hatte sie noch nicht ahnen können, dass Sopoku jemals darauf eingehen würde.

„Was genau willst du denn wissen?“

Sopoku schluckte leicht und setzte sich neben sie.

„Warum verstehst du mich so gut?“

Verwirrt sah Sakura sie an.

„Wie meinst du das?“

„Immer, wenn ich etwas sage, aber ich noch nicht erklären will, worum es geht, dann weißt du es praktisch schon. Zum Beispiel als du wusstest, dass ich schon einmal von einer Freundin enttäuscht worden bin. Wieso kannst du mich so gut deuten?“

Seufzend lehnte sich Sakura zurück. Genau das Gespräch hatte sie vermeiden wollen.

„Weil du mir ähnlich bist.“, erwiderte sie nach einigen Sekunden Schweigen.

Fragend sah Sopoku sie an, doch eine Frage war nicht nötig, denn Sakura fuhr bereits fort.

„Du erinnerst mich sehr stark an mich selbst. Auch ich bin von Freundinnen enttäuscht worden, wenn auch anders, als es bei dir der Fall gewesen ist, doch ich hab mich danach ebenfalls partout geweigert, jemanden an mich ran zu lassen.

Außerdem strahlst du eine solche Einsamkeit aus, dass es mir schwer fallen würde, dich nicht zu verstehen.“

„Du bist auch einsam, oder?“

Traurig sah Sakura ihr ins Gesicht.

„Außerhalb der Schule schon. Meine Eltern sind gestorben, als ich zehn war. Mein Onkel hat das Sorgerecht zugesprochen bekommen, doch er ist nie zuhause und selbst wenn, dann werde ich ignoriert.

Anfangs war er vollkommen begeistert gewesen, die Vormundschaft zu haben, doch nur bis er erfahren hat, dass er keinen Yen meines Erbes an sich nehmen konnte- trotz Vormundschaft.“

„Was? Wieso nicht?“

„Weil es in der Haruno Familie eine gewisse Regelung gibt. Das Erbe darf nur an die weiblichen Nachkommen weitergegeben werden. Kurzum: Selbst wenn ich sterbe, bevor ich achtzehn und somit volljährig werde, hat er keinen Anspruch auf das Erbe. Es würde an den nächsten weiblichen Verwandten übergehen, in dem Fall meine Cousine.“

„Das ist ein Scherz. Welche Familie würde Frauen so dermaßen bevorzugen?“

„Eine Familie, die eine traditionsreiche Vergangenheit hat.“, erwiderte Sakura kichernd. Sie hatte damit gerechnet, dass Sopoku ihr nicht glaubte.

„Inwiefern?“, fragte Sopoku neugierig.

„Meine weiblichen Vorfahren waren alle ohne Ausnahmen Mikos. Und zwar sehr bedeutende. Als der Toyo-Schrein in Kyoto errichtet worden ist, war es eine meiner Ahninnen, die die Ehre hatte, dort als Miko zu dienen. Und dieses Amt wurde Jahrelang an die weiblichen Erben weitergegeben. Solange, bis es kaum noch Mikos gab. Nach und nach hatte man sich anderen beruflichen Entwicklungen zugewandt, doch eben diese Tradition von damals hat unsere Familie geprägt. Familienunternehmen gehen nicht an den erstgeborenen Sohn, sondern an die erstgeborene Tochter. Ebenso das Geld, verstehst du?“

„Das heißt, in deiner Familie wäre ich mit meinem Geschlecht mehr als Willkommen.“, meinte Sopoku traurig lächelnd. Bis jetzt hatte sie der Gedanke getröstet, dass es viele Familien gab, in denen Töchter wie Dreck behandelt wurden, doch Sakuras Familie war anders.

„Wenn man es so ausdrücken möchte. Das ist auch der Grund, weshalb ich auf diese Schule gehe.“

Sopoku seufzte.

Jetzt wusste sie einiges über Sakura und doch wieder so wenig. Trotz ihrer Befangenheit, wollte Sopoku mehr wissen, doch die Tatsache, dass Sakura nicht gerne darüber sprach, ließ sie zögern.

„Worauf wartest du?“

Fragend sah Sopoku zur Seite, doch Sakura lächelte sie nur sanft an.

„Dir liegen immer noch Fragen auf der Zunge. Wieso stellst du sie mir nicht?“

Mit einem leichten Rotschimmer sah Sopoku auf den Boden. „Weil es dir unangenehm ist.“

„Einerseits ja, anderseits auch wieder nicht. Es tut irgendwie gut mit jemandem darüber zu reden, dem ähnliches widerfahren ist. Willst du mir nicht von deinen Eltern erzählen?“
 

Sopoku schwieg. Sakura würde es verstehen, immerhin wurde auch ihr seid sechs Jahren keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt.

„Meine Brüder waren beide Wunschkinder. Ich nicht. Doch nicht nur die Tatsache, dass ich nur ein ‘Unfall’ bin, ist für meine Eltern inakzeptabel. Mein Geschlecht macht es nicht besser. Wir Uchiha-Frauen werden normalerweise zu perfekten Hausfrauen erzogen, damit man uns ja gut an Geschäftspartner verscherbeln kann. Meine Eltern haben das nicht getan, weil sie von Anfang an meinten, es sei hoffnungslos mit mir. Ich war immer rebellisch und stur, das haben meine Eltern und meine Brüder zu spüren bekommen, aber genau das hat mich jetzt in diese Situation gebracht.

Ich bin nur ein weiterer kleiner Punkt auf dem Stammbaum, der geflissentlich ignoriert wird. Meine Eltern waren noch nie auf einem Elternabend, deswegen kann ich die auch nicht ausstehen. Immer die einzige zu sein, die ohne Begleitung kommt, ist nicht leicht.“

Sakura legte einen Arm um Sopokus Schultern und zog sie an sich, als ihr die Tränen in die Augen traten.

„Alles, was ich möchte, ist Anerkennung. Ich will als Tochter und als Mädchen anerkannt werden. Ich möchte Aufmerksamkeit von meiner Mutter, ich möchte, dass sie mich nur einmal in den Arm nimmt und sagt, dass sie mich lieb hat.“

Sopoku weinte. Nicht einmal ihren Brüdern hatte sie das anvertraut, doch Sakura verstand sie in gewisser Weise.

Sanft zog Sakura ihre kleine Schwester vollends in ihre Arme, damit diese sich an ihrer Schulter ausweinen konnte.

Aus Erfahrung wusste sie, dass Tränen ein Allheilmittel waren. Es war besser, sie einfach weinen zu lassen.
 

„Nee-chan?“, kam es nach einiger Zeit zögerlich von Sopoku.

„Hmm?“

„Was ist mit deiner Freundin passiert?“

„Sie hat mich ausgenutzt. Ich bekam nicht gerade wenig Taschengeld, als ich in die Grundschule ging. Das war für sie von Vorteil. Ich dachte immer, sie wäre meine Freundin und wenn sie mich um Geld bat, habe ich es ihr gegeben, bis meine Eltern sich gewundert haben, wohin das Geld verschwand. Ich habe ihr gesagt, dass ich kein Geld mehr für sie ausgeben darf, da ist sie böse geworden. Sie hat mir vorgeworfen, sie nur benutzt zu haben und hat gemeint, ich hätte sie nie wirklich als Freundin gesehen. Mir ist erst später aufgegangen, wie naiv ich gewesen bin. Ich habe ihr so viel geschenkt, ohne zu merken, dass sie nur auf das Geld und den Rang meiner Eltern aus war.“

„Habt ihr danach noch mal miteinander geredet?“

„Ja. Ich hab sie vor zwei Jahren wieder getroffen. Aus ihr ist eines dieser Modepüppchen geworden, das mehr Interesse an ihrem Aussehen hat, als an allem anderen. Nach ihrer Aussage habe ich mich schwer daran getan, mich mit anderen anzufreunden, ähnlich wie du, nur habe ich nicht allen eine eiskalte Abfuhr verpasst, wenn sie mich eingeladen haben.“

Sopoku wurde rot. „Du hast das mitgekriegt?“

„Ja, und ehrlich gesagt war ich nicht gerade erfreut darüber. Kayako ist die kleine Schwester meiner besten Freundin, Ino. Ich weiß von ihr, dass Kayako niemals eine Freundin ausnutzen oder schlecht machen würde. Anscheinend ist Kaya sehr schüchtern und traut sich nur selten, andere von sich aus anzusprechen. Ich hab die Vermutung, dass sie in dir eine Art Leidensgenossin sieht.“, meinte Sakura wobei sie beim letzten Satz grinsen musste.

„Leidensgenossin?“

„Natürlich. Wenn ihr beide meint, es sei furchtbar schlimm, Brüder zu haben.“

Daran hatte Sopoku nicht gedacht. Stimmt, sie hätten wahrscheinlich einige Gesprächsthemen gehabt.

„Willst du es nicht probieren?“

Sie schwieg. Sie würde es gerne probieren, allein da sie auf die Worte Sakuras vertraute, doch die Angst blieb.

„Im Leben kann nicht alles glatt laufen, dafür sind wir beide die besten Beispiele. Selbst wenn Kaya dich verletzen sollte, dann lerne aus der Erfahrung, aber halte nicht jeden auf Abstand. Selbst deinen Brüdern gegenüber benimmst du dich seltsam.“

Sopoku sah auf. „Danke, Nee-chan.“
 

„Du möchtest doch mitkommen?“ Verwundert sah Kayako Sopoku entgegen.

Eben diese hatte sich eben für ihre ruppige Absage entschuldigt und gefragt, ob sie nicht doch mitdürfe.

Sopoku sah verlegen zur Seite. Sie war nicht der Typ Mensch, der gerne auf andere zuging, das machte sich bemerkbar.

Doch anscheinend konnte Kayako sehen, wie unwohl Sopoku sich fühlte und lächelte sie lieb an.

„Ich würde mich sehr freuen.“
 

Grinsend sah Sakura den beiden hinterher und selbst aus dieser Entfernung konnte sie das schwache Lächeln erkennen, welches sich auf Sopokus Lippen geschlichen hatte.

„Wie es aussieht, öffnet sich deine kleine Schwester allmählich.“, stellte Ino, Sakuras beste Freundin, erfreut fest.

„Ja. Es ist nicht leicht, einem Menschen, der Vertrauen kaum kennt, eben dieses beizubringen.“

„Ihr seid euch ähnlich.“

„Das ist wohl wahr.“ Sakura und Ino lachten. Wenn sie daran zurückdachten, wie Sopoku noch vor einiger Zeit alle mit ihren Blicken erdolcht hatte und sie mit Sakura damals verglich, war die Ähnlichkeit verblüffend.

Ino war die einzige gewesen, die sie damals angesprochen hatte, obwohl Sakura sie mir ihren Blicken durchlöchert hatte.

„Wollen wir hoffen, dass sie nicht ganz so lange braucht wie du damals. Wäre schade, wo Kaya-chan sie doch zu mögen scheint.“

„Liegt vielleicht daran, dass sie beide mit mehreren Brüdern gestraft sind. Gemeinsamkeiten verbinden.“, erwiderte Sakura grinsend.

Lachend schritten die beiden durch das Schultor, wo Sakura verwirrt stehen blieb.

„Sasuke-san?“

Tatsächlich stand keine drei Meter von ihr entfernt Sopokus Bruder, der anscheinend auf seine Schwester wartete.

„Sopoku ist mit einer Freundin, jedenfalls fast Freundin, in die Stadt gegangen.“

„Ich weiß. Ich hab die beiden gesehen. Aber eigentlich wollte ich mit dir sprechen, wenn es dir nichts ausmacht.“

Verwirrt sah Sakura ihn an, doch kurz darauf warf sie Ino einen fragenden Blick zu.

„Geht schon klar, Süße. Wir sehen uns morgen.“, meinte sie nur und drückte Sakura einen Kuss auf die Wange.

„Bis Morgen.“

Sakura sah ihrer Freundin noch kurz nach, ehe sie sich wieder Sasuke zuwandte.

„Es geht um Sopoku, oder?“

Er nickte knapp.

„Darf man dich auf einen Kaffee einladen? Ich hab keine Lust hier zu versauern, ich hasse Schulen, selbst wenn es nicht meine eigene ist.“

Sakura grinste.

„Einverstanden.“
 

Keine zwanzig Minuten später saßen die beiden in einem Café und schwiegen sich erst einmal an, ehe Sasuke die Stimme hob.

„Ich wollte mich noch mal bedanken. Deine Gegenwart und vor allem Aufmerksamkeit tut Sopoku gut.“

„Sie ist einsam.“

Sasuke nickte.

„Ich und Itachi kümmern uns so gut wie möglich um sie, doch Fakt ist, das sie eine weibliche Ansprechperson gebraucht hat, die sie in ihrer Mutter nicht hatte. In dir hat sie sie gefunden.“

„Ich weiß, wie Sopoku sich fühlt. Deswegen hat sie sich mir geöffnet.“

„Nicht nur dir. Sie hat mich heute das allererste Mal Nii-chan genannt. Ich dachte schon, ich höre nicht recht.“

„Das hab ich auch gedacht, als sie mich das erste Mal Nee-chan genannt hat. Zumal sie keine zwei Tage zuvor beharrlich meinte, mich niemals so zu nennen.“

Sasuke grinste. „Hört sich ganz nach meiner Schwester an.“

Sakura lachte. „Tja, sie kann stur sein, aber in Wahrheit will sie nicht weiter als umgestimmt zu werden.“

„Wohl wahr. Aber dein Einfluss macht sich bemerkbar.“

Verwirrt sah Sakura auf.

„Sie kennt mich gerade mal vier Tage, so viel Einfluss kann ich nicht auf sie gehabt haben.“

„Du merkst es selbst nicht mal. Sopoku hasst Schmuck wie die Pest, weil unsere Eltern sie früher damit abgespeist haben, und doch hat sie sich Ohrlöcher stecken lassen, um den Anhänger zu tragen, den du ihr geschenkt hast. Zudem hat sie nie etwas mit ihren Haaren gemacht, gerade weil sie die Leute abschrecken wollte, doch urplötzlich bindet sie sich diese auch zurück. Und was wohl am meisten auffällt: Sie hat niemals wieder jemanden an sich herangelassen, seid sie in der Grundschule von einer Freundin enttäuscht wurde, und doch bummelt sie mit dir durch die Stadt und geht mit Freunden weg. Das alles ist dir nicht aufgefallen?“

Sakura sah ihn sprachlos an. Das mir dem Schmuck hatte sie nicht gewusst und das ihre Haare zur Abschreckung im Gesicht hingen ebenso nicht.

Sie hatte absolut keine Ahnung, was sie darauf erwidern sollte.
 

„Einiges davon wusste ich nicht, nur bei letztem Punkt wusste ich, was ich tat. Immerhin kenne ich das Gefühl. Aber das mit dem Schmuck und der Abschreckung wusste ich nicht.“

„Eben darum scheint dir nicht aufzufallen, wie verdammt gut deine Gegenwart für sie ist.“

Allmählich wurde Sakura verlegen.

„Ich wollte dich um einen Gefallen bitten.“

Überrascht sah Sakura ihn an. Sein Gesichtsausdruck war ernst und seine pechschwarzen Augen, die denen von Sopoku nicht unähnlich waren, schienen glatt durch sie hindurch zu sehen.

„Wenn ich kann, werde ich mein bestes geben.“

„Könnte sie demnächst vielleicht eine Weile bei dir wohnen?“

Sakura blinzelte ein paar Mal, ehe sie empört nach Luft schnappte.

„Wollt ihr sie jetzt etwa auch loswerden?“, fragte sich gefährlich leise und ihr Ton ließ keinen Zweifel offen, was sie mit ihm anstellen würde, sollte die Antwort ‘Ja’ sein.

Erschrocken zuckte Sasuke nach hinten, ehe er wie wild den Kopf schüttelte und empört meinte: „Gott, nein! Es ist nur so, dass sowohl Itachi als auch ich Anfang Mai nach New York müssen. Wir wollen es ihr nicht antun, sie mit unseren Eltern alleine zu lassen, zudem scheint sie sehr an dir zu hängen.“

Sakura atmete erleichtert aus.

„Hast du ein Glück, ich hätte dich mit dem Kopf voraus durch ein geschlossenes Fenster geschmissen. Wenn es nur das ist, natürlich kann sie bei mir bleiben, es ist eh nie jemand zuhause.“

„Seltsam, wieso glaub ich dir das aufs Wort.“, fragte er sarkastisch und fing sich einen bösen Blick ein.

Er grinste. „Jetzt weiß ich, was Sopoku gemeint hat.“

„Inwiefern?“

„Sie meinte, es macht Riesenspaß, dich zu ärgern. Sie hat recht.“

Beleidigt drehte Sakura den Kopf zur Seite. „Schönen Dank auch.“

„Immer wieder gerne.“

„Oh man, man merkt echt, dass ihr zu einer Familie gehört.“, seufzte Sakura ergeben. „Kommt ihr beide, also du und dein Bruder, denn wenigstens zu der Schulübergreifenden Fete in zwei Wochen?“

„Was für ´ne Fete?“

Sakura grinste. „Man merkt, dass ihr erst dieses Jahr auf der Jungenschule seid. Eure Schule ist die Bruderschule von unserer, nur mit dem Unterschied, das ihr eine integrierte Uni habt, wir nicht. Jedes Jahr findet kurz nach beginn des neuen Schuljahres eine Fete statt, zu der alle Schüler beider Schulen eingeladen sind, ebenso wie diejenigen, die im vergangenen Jahr ihren Abschluss gemacht haben.“

„Tatsache, davon hab ich noch nichts gehört, aber das würde auch erklären, wieso so viele der Ansicht sind, in spätestens vier Wochen eine Freundin zu haben.“

Sakura lachte. „Oh, ja. Das ist jedes Jahr so. Leider werden die meisten auf ihren enttäuschten Hoffnungen sitzen gelassen.“

„Wieso denn?“

„Tja, weil wir Mädchen von einer reinen Mädchenschule und es somit auch nicht gewohnt sind, dass man uns hinterher starrt. Zudem haben wohl die wenigstens von uns Lust, sich die dämlichen Anmachen anzuhören, die sich jeder vor der Party zurechtlegt.“

„Du gehst ziemlich hart ins Gericht mit uns Männern, oder?“

„Sagen wir es einfach so, ich hatte schlechte Erfahrungen und einige aufdringliche Kerle an der Backe kleben, da kann man mir sicher verzeihen, dass ich keinen Freudentanz aufführe.“

Sasuke grinste. „Kommt mir bekannt vor.“

„Pah. Sopoku hat mir von den Weibern erzählt, die dich regelrecht belagern.“

Sasuke lies den Kopf hängen.

„Klar, wenn man die abzieht, die hinter meinem Geld her sind, wäre es nur noch die Hälfte. Zieht man von denen die Weiber ab, die hinter dem Stand meiner Eltern her sind, wäre keiner mehr über. Selbst Sopoku wurde auf Feiern schon heftig bedrängt.“

Sakura verschluckte sich an ihrem Kaffee und sah ihn entsetzt an.

„Wer hat es gewagt, meinem Eiswürfel auf die Pelle zu rücken?“
 

„He, beruhig dich. Glaubst du ernsthaft, Itachi und ich hätten nur hilflos daneben gestanden?“

Sie seufzte. „Nein, ansonsten hättet ihr auch Schläge kassiert.“

„Trotzdem will ich den Namen wissen. Geht er auf eure Schule?“

„Ja, doch er wird es sich nicht mehr trauen. Wir haben ihm damals deutlich zu verstehen gegeben, dass er die Finger von unserem Krümel lassen soll, wenn er sein Gesicht so hübsch genug findet.“

„Uii, und ich dachte, nur ich wäre so brutal veranlagt.“ Sie erwiderte das breite Grinsen, das sein Gesicht zierte.

„Muss ich jetzt Angst kriegen?“, fragte er mit einem belustigten Funkeln in den Augen.

„Kommt drauf an, ob du dich mit mir anlegen möchtest.“, erwiderte Sakura nicht minder belustigt und doch bemerkte sie, dass der Typ mit ihr flirtete.

„Ich glaube, um das beurteilen zu können, muss ich erst noch Erkundungen einberufen. Sopoku würde mich bestimmt vorwarnen, wenn ich es zu weit treibe.“

„Glaub mir, die Vorwarnung kriegst du auch von mir.“, meinte sie gemein grinsend, was ihn auflachen lies.

„Ich fühle mich geschmeichelt.“

Sie grinste ihn herausfordernd an.

„Nii-chan? Nee-chan?“

Die beiden fuhren zusammen und drehten sich synchron zur Seite, wo Sopoku und Kayako standen und sie verwirrt musterten. Jedenfalls Sopoku war verwirrt, doch Kayako grinste wissend.

„Sopoku?“, erwiderten beide synchron, worauf sie sich kurz verwirrt ansahen, sich aber gleich wieder Sopoku zuwandten.

„Was macht ihr beiden hier?“

„Dein Bruder hat mich um einen Gefallen gebeten und da er allergisch auf die Nähe von Schulen reagiert, haben wir das Gespräch eben verlegt.“

Sopoku grinste.

„Aha. Was für ein Gefallen denn, wenn man fragen darf?“

„Du weißt ja, dass ich und Itachi Anfang Mai nach Amerika müssen, oder schon wieder vergessen?“

Sopokus Miene verdüsterte sich schlagartig und machte eine Antwort überflüssig.

Bevor Sopoku hier einen Wutanfall bekam, wie schon neulich zuhause, fuhr er schnell fort.

„Ich hab sie gefragt, ob du für die Zeitspanne bei ihr bleiben könntest.“

Sopoku klappte der Mund auf vor Überraschung, während Kayako sich irgendwie fehl am Platze fühlte.

„Sie hat zugesagt.“

Sakura lächelte Sopoku an, woraufhin diese ihr um den Hals fiel.

Nur schwer konnte Sakura das Gleichgewicht halten und fing an zu lachen.

„Hast du gedacht, ich lass dich bei unseren Rabeneltern versauern?“, fragte Sasuke gespielt beleidigt?

Sopoku wurde leicht rot und ließ Sakura abrupt wieder los.

So ein Ausbruch konnte peinlich werden. Verlegen schielte sie kurz zu Kaya, die jedoch ein sanftes Lächeln auf den Lippen hatte. Irgendwie lächelte sie immer, egal was war.
 

„Und was macht ihr beiden hier?“

„Wir wollten was trinken gehen.“, antwortete Kayako grinsend.

„Und in Sopokus Fall auch etwas essen. Ihr Magen macht ziemlich deutlich auf sich aufmerksam, wenn er ignoriert wird.“

Sopokus Röte vertiefte sich nur noch, als die drei anfingen zu lachen.

„He ich hab heute noch nichts gegessen.“, nuschelte sie beleidigt.

Sakura beruhigte sich schnell wieder. Sopoku hatte sich inzwischen neben ihren Bruder gesetzt, während Kayako nur sehr zögerlich neben Sakura Platz genommen hatte.

„Und wie war euer Tag bisher?“, fragte Sakura plötzlich hoch interessiert.

„Lustig. Sopoku kann ziemlich albern sein, das hätte ich nicht gedacht.“

Sakura grinste. „Das stimmt. Ich hab es auch nicht erwartet, nachdem sie mich am Montag wahrscheinlich gut ein dutzend Mal mit ihren Blicken getötet hat.“

Kayako kicherte leise, was Sopoku erröten lies.

Sasuke indes grinste seine kleine Schwester an und flüsterte ihr etwas ins Ohr.

Überrascht weiteten sich ihre Augen, ehe sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich und sie ihrem Bruder zunickte.
 

Glückwunsch zu deiner neuen Freundin.
 

„Du, Nii-chan. Darf ich dich was fragen?“

„Klar. Was gibt’s denn?“, fragte er gelassen.

Sopoku grinste leicht. „Kann es sein, das du meine Nee-chan magst?“

Stocksteif blieb Sasuke stehen und sah seine kleine Schwester fassungslos an. „Bitte?“

„Ich glaube nicht, das ich mich wiederholen muss, oder?“

„Wie kommst du denn darauf?“

„Weil du sie nicht wie alle anderen Mädchen einfach zur Seite schiebst und sie ignorierst.“

„Was ja wohl daran liegt, das ICH dieses Gespräch vom Zaun gebrochen haben.“

„Aha, das heißt, wenn sie dich angesprochen hätte, dann hättest du sie ignoriert?“ Sie grinste noch immer breit. Ihr Bruder konnte einfach nicht Lügen, das hatte er noch nie gekonnt.

„Das hat damit nichts zu tun. Ich bin der letzte, der vorhat, sie zu vergraulen, nachdem sie dich praktisch vollkommen verändert hat.“

„Du weichst vom Thema ab. Schön und gut, du findest es gut, das sie mich verändert hat, aber du hast nicht auf meine Frage geantwortet.“

„Du wirst auch keine Antwort erhalten.“, erwiderte er knapp und hoffte, dass dieses kleine Monster den Rotschimmer auf seinen Wangen nicht sah.
 

„Wie bitte?“ Fassungslos sah Sakura zu ihrer kleinen Schwester. Kayako, die sich mit Ino zusammen zu ihnen unter den Kirschbaum gesellt hatte, grinste breit, während Ino neugierig die Ohren spitzte.

„Ich will wissen, ob du meinen Nii-chan magst.“

Sakura glich innerhalb von Sekunden einer überreifen Tomate, was für Ino und Sopoku nur eine Bestätigung schien.

„Wie kommst du denn jetzt da drauf?“

„Na ja, ihr habt euch gestern so angeregt unterhalten, außerdem redet er eigentlich nicht mit Mädchen, dafür sind sie ihm zu nervig!“

„Na, entschuldige mal. Er hat mich nur darum gebeten, dich für die zwei Wochen zu mir zu nehmen, das hat doch sonst nichts zu bedeuten.“

„Und warum wirst du dann rot?“

„Das ist eine berechtigte Frage, Saku-chan.“, meinte Ino grinsend.

„Wollt ihr mich verkohlen?“

„Eigentlich nicht.“, erwiderte Sopoku ruhig.

„Er ist nett, und dein Bruder, mehr auch nicht!“, entgegnete die Haruno eingeschnappt und ließ klar und deutlich verlauten, dass das Thema für sie beendet war.
 

Sopokus Meinung nach war der Freitag viel zu schnell vorbei und auch das Wochenende neigte sich dem Ende zu.

Unübersehbar schlecht gelaunt kämpfte sie sich Montagmorgen aus dem Bett.

Wieso sie schlechte Laune hatte?

Ganz einfach, ihre Nee-chan würde heute für fünf Tage auf einen Ausflug gehen und Sopoku konnte es sich momentan einfach nicht vorstellen, solche Schultage zu genießen. Das einzige, das ihr im Mindesten ein Trost war, war die Tatsache, dass Kayako noch da war.

Mit eben dieser hatte Sopoku am Wochenende viel Zeit verbracht und hatte sie auch schnell ins Herz geschlossen. Kayako war wirklich viel zu nett und schüchtern, als das sie jemals eine Freundin betrügen könnte. Sopoku zweifelte sogar stark an, dass Kaya überhaupt streiten konnte.

„Sopoku?“ Sasuke steckte den Kopf durch die Tür und fand eine immer noch mies gelaunte Sopoku vor.

„Was ist denn jetzt los?“, fragte er verwirrt.

„Nee-chan ist mit ihren Klassenkameraden auf einen Ausflug gegangen. Sie kommt erst am Freitag wieder.“

Sasuke seufzte ergeben. Ohne ihre Nee-chan war anscheinend alles doof.

„Na ja, kann ich nicht ändern. Allerdings solltest du dich fertig machen, du hast Besuch!“

Irritiert sah Sopoku ihrem Bruder hinterher, als dieser die Tür schloss. Besuch? Um sieben Uhr morgens??

Sie warf sich ihre Schuluniform über, nachdem sie sich mit ein wenig kaltem Wasser aufgeweckt hatte. Zudem band sie sich wieder die Haare zusammen, denn auch Ino und Kaya hatten gemeint, dass sie so hübscher aussehen würde.

Eigentlich interessierte sie so etwas ja gar nicht, aber in der letzten Woche war so viel passiert, das ihren Verstand überschritt, dass sie einfach nicht darüber nachdenken wollte.

Perplex sah sie Kaya an, als diese grinsend vor ihr stand.

„Morgen, Poku-chan.“

„Kaya-chan? Aber wieso holst du mich ab?“

„Na, ich dachte, wo wir jetzt beide ohne unsere Nee-chan auskommen müssen, sollten wir zusammenhalten.“ Sie zwinkerte Sopoku kurz zu, ehe diese lächelte.

„Nii-chan?“

„Hmm.“

„Ich geh schon mal, okay?“

„Klar, viel Spaß.“, erwiderte er sarkastisch und fing sich damit von seiner Schwester einen bitterbösen Blick ein.
 

Schwatzend marschierten die beiden Richtung Schule und Sopoku war immer wieder erstaunt, wenn sie sah, wie offen Kaya auf einmal war.

„Nun ja, ich bin ziemlich schüchtern, wenn ich mit fremden Menschen rede, aber sobald ich jemanden kenne und in etwa weiß, wie er ist, kann ich reden wie ein Wasserfall!“, meinte diese beschämt, als Sopoku sie darauf ansprach.

„Aber wieso hast du mich angesprochen? Soweit ich weiß, hast du die anderen auch auf Abstand gehalten.“

„Weil du auch viele Brüder hast. Ich dachte, wir würden uns gut verstehen. Na ja, mit den anderen war das so ´ne Sache. Sie sind so... mädchenhaft.“, erwiderte sie seufzend.

Sopoku lachte kurz auf. „Ich weiß, was du meinst. Das Gerede über Schminke und so weiter reizt ja mal gar nicht.“

Kaya lächelte sie an. „Eben deshalb. Ich dachte mir schon, dass du auch so denkst, deshalb wollte ich deine Freundin sein.“, meinte sie verlegen.

Sopoku wurde rot. „Danke!“

„Gern geschehen. Ach, was ich fragen wollte: Heute kommt ein neuer Film ins Kino. Er soll ganz lustig sein.“

Sopoku sah sie skeptisch an. „Bitte sag mir, dass es weder eine Liebesschnulze, noch irgendwas kitschig-romantisches ist.“

„Es ist eben eine Komödie. Aber soweit ich weiß nichts Schnulziges.“

Erleichtert atmete sie aus. „Gott sei es gedankt. Ich hätte sonst für die Sauberkeit des Kinos nicht garantieren können.“

Kaya kicherte, ehe sie grinsend fragte. „War das jetzt eine Zusage?“

„Ja, so in etwa.“, erwiderte Sopoku ebenfalls grinsend, ehe beide anfingen zu lachen.

Doch keiner der beiden bemerkte die verwirrten Blicke, die ihnen von ihren Klassenkameradinnen hinterher geworfen wurden.
 

„Ah, Sopoku, Kayako, ich hätte eine Aufgabe für euch.“

Ruckartig riss Sopoku ihren Kopf in die Höhe und sah Kurenai entschuldigend an, als diese ihre einen tadelnden Blick zuwarf.

„Entschuldigung.“

„Deine Nee-chan färbt ab!“, erwiderte Kurenai seufzend.

Während Sopoku rot wurde, nuschelte Kayako ein kaum verständliches ‘Wohl wahr’ vor sich hin.

„Also, was können wir tun?“

„Hier sind die Flyer für die Schulübergreifende Fete Ende nächster Woche. Könntet ihr vielleicht zur Jungenschule gehen und die im Lehrerzimmer abgeben?“

Verwirrt blinzelte Sopoku ein paar Mal, ehe sie nickte. Fragend sah sie zu Kaya, die nur mit den Schultern zuckte.
 

„Was für eine Fete?“

„Ich hab keine Ahnung!“, erwiderte Kaya genauso ahnungslos.

„Na ja, auch egal. Geben wir die Dinger halt ab. Aber das nächste Mal können die Jungs die auch abholen. Was brauchen die auch so viele davon?!“, murrte sie schlecht gelaunt. Zugegeben, es waren vielleicht nicht gerade viele, doch wenn man bedachte, dass der Stapel gut ein Gewicht von acht Kilogramm hatte, machte das schon einiges aus. Vor allem, wenn man bedachte, dass sie beide jeweils eins dieser Monster schleppten.

„Sag mal, Kaya. Was hast du von deiner Nee-chan bekommen?“

Kaya grinste sie breit an, ehe sie Sopoku eine Hand vors Gesicht hob.

An ihrem Mittelfinger saß ein kleiner silberner Ring, in den die Initialen I und K eingraviert waren. Ino und Kayako.

„Irgendwie geben sich die Schwestern ja ganz schön Mühe mit den Geschenken.“, meinte sie beeindruckt, als sie durch das Tor der Jungenschule schritten.

Beide fühlten sich auf Anhieb unwohl, denn die teilweise verwunderten, oder anzüglichen Gesichter der Jungs machten den beiden doch irgendwie Angst.

„Einfach ignorieren!“, wisperte sie Kaya zu, die kaum merklich nickte.

„Na, wenn das nicht Sopoku Uchiha ist.“

Erschrocken zuckte Sopoku zusammen und drehte sich verwundert um.

„Noch genauso hübsch wie vor zwei Monaten. Sicher, dass du nicht mal mit mir ausgehen willst?“

Vor ihr stand der Spinner, der sie auf der letzten Feier ihrer Eltern so blöd angemacht hatte. Eigentlich hatte sie gedacht, Sasukes und Itachis Drohung hätte Wirkung gezeigt, doch offensichtlich nicht.

„Ich bin 13 du Spinner, außerdem leide ich nicht an Geschmacksverirrungen.“, erwiderte sie bissig und drehte sich ohne Gegenkommentar um.

„Gut gebrüllt, Tiger.“, meinte Kaya grinsend.

Sopoku zwinkerte ihr nur zu.

Gerade wollten die beiden den Kerl einfach stehen lassen, als dieser sich vor den beiden aufbaute und sie gefährlich ansah. Um sie herum hatte sich eine kleine Traube gebildet, die anscheinend belustigt dem Schauspiel folgte.

„Wir haben heute noch Unterricht, könntest du also bitte den Weg frei machen?“

„Nicht, bevor ich eine Gegenleistung kriege!“

Kaum hatte Sopoku ansetzen wollen, als jemand sich vor sie stellte.

„Du kriegst gleich meine Faust ins Gesicht, wenn du nicht die Pfoten von meiner Schwester lässt!“

Augenblicklich schreckte ein Teil der Menschenmenge zur Seite.

„Nii-chan?“

Verwundert sah Sopoku auf den Rücken ihres Bruders. Irgendwie hatte es etwas beruhigendes, zu wissen, dass er auf sie aufpasste.

„Sollte ich jetzt etwa Angst kriegen, Uchiha?“

„Glaub mir, die hättest du spätestens dann, wenn ihre Schwester davon erfährt.“

„Schwester? Etwa dieser große Schwester, kleine Schwester Quatsch von der Weiberschule? Wieso sollte ich vor der Angst haben?!“

„Glaub mir, wenn es um Sopoku geht, kennt sie nichts, die schmeißt dich aus dem nächstbesten Fenster, sobald sie die Gelegenheit dazu bekommt. Und ich werde ihr mit Freuden dabei behilflich sein, ganz zu schweigen von Itachi!“

„Woher willst du das wissen, Nii-chan?“

Sasuke grinste sie kurz an. „Weil sie mir gedroht hat, mich mit dem Kopf voraus durch ein geschlossenes Hochhausfenster zu schmeißen, wenn ich dich verletzen würde.“

Sopoku stöhnte auf, doch Kayako fing an zu lachen.

„Sakura scheint einen richtigen Narren an dir gefressen zu haben. Was ja wohl auf Gegenseitigkeit beruht.“, Sopoku brummelte nur ein beleidigtes ‘Halt die Klappe’.

Doch Kaya wusste, dass sie es nicht böse meinte und grinste sie weiterhin breit an.

„Kurzum. Rühr sie nur einmal an, und du hast es dir nicht nur mit den Uchihas, sondern auch mit den Harunos verscherzt.“

Perplex sah der Kerl auf Sasuke. „Haruno?“

Das hatte gesessen. Sopoku wusste, dass man es sich niemals mit einer Haruno verscherzen sollte, wenn man die eigene Familie nicht ruinieren wollte. Sakura hatte ihr erzählt, dass es in ihrer Familie mehrere Unternehmen gab. Ihre Großeltern führten ein Hotel in Kyoto, ganz in der Nähe des Toyo Schreins. Eine ihrer Tanten hatte sehr erfolgreich Mode studiert und war gerade dabei, ihren Durchbruch als Modedesignerin zu starten und ihre älteste Cousine war eine der gefragtesten Anwältinnen Tokios.

Sakura selbst würde an ihrem 18. Geburtstag eine beträchtliche Menge Geld erben, sowie eine Apartmentkomplex und zwei Mietshäuser mit jeweils zwölf vermieteten Wohnungen.

Kurz: Es wäre gesellschaftlicher Selbstmord.

Die Abneigung der Harunos könnte schon das Aus bedeuten, aber es sich noch zusätzlich mit den Uchihas zu versauen, konnte wirklich kein Interesse hervorrufen.

Der Kerl grummelte wütend etwas vor sich hin, ehe er sich umdrehte und verschwand. Nur langsam löste sich die Menge um sie herum wieder auf.

„Darf ich fragen, wieso du ihm mit Nee-chan drohst?“

„Ich gebe nur ihre Worte wieder. Sie hat sich schier an ihrem Kaffee verschluckt, als ich gemeint habe, dass dich jemand angemacht hat.“

„Echt jetzt?“, fragte sie entgeistert.

Er schnippte ihr mit dem Finger gegen die Stirn und grinste.

„Ja. Mit der Drohung hat sie mich jedenfalls eingeschüchtert. Aber was macht ihr eigentlich hier?“

„Oh, wir sollen die Flyer für die Fete Ende nächster Woche im Lehrerzimmer abgeben.“

„Wie? Die für die Schulübergreifende Fete?“

„Die was? Woher weißt du von der Fete?“, fragte Sopoku eingeschnappt. Anscheinend wussten sie und Kaya als einzige nicht Bescheid.

„Sakura hat davon erzählt. Sie meinte, es werden alle Schüler beider Schulen eingeladen und das jedes Jahr kurz nach Beginn des Schuljahres.“

„Super, wieso hat sie mir nichts davon erzählt?“, fragte sie eingeschnappt, während sie Sasuke hinterherlief, der ihnen einen Teil ihrer Last abgenommen hatte und sie zum Lehrerzimmer führte.

„Bin ich Gott? Klär das mit ihr und frag nicht mich.“

Sopoku grinste gemein. „Ach, weißt du, wo ihr beide schon ausgeht, dachte ich, ich kann dich ja fragen.“

Sasuke warf ihr einen Blick zu, der Sopokus Grinsen noch breiter werden ließ.

„Mensch, Sopoku. Erst ziehst du Sakura damit auf und jetzt auch noch deinen Bruder. Lass den beiden doch ihr Liebesglück!“, setzte Kaya gespielt ernst hinzu und fing sich einen ebenso tödlichen Blick ein, wie zuvor Sopoku.

„Ihr habt eine sehr ausgereifte Fantasie.“

Die beiden fingen an zu lachen und konnten erst wieder aufhören, als sie vor dem Lehrerzimmer standen.

Sachte klopfte Sopoku an und öffnete die Tür, nachdem ein schwaches ‘Herein’ erklungen war.

„Guten Tag. Wir sollen die Flyer hier abgeben.“, meinte Kayako höflich zu dem Lehrer, der die beiden verdutzt anblickte.

„Ah, stimmt ja. Ich hab die Fete schon vollkommen vergessen.“, meinte er verlegen, während er die Kippe ausdrückte, die eben noch zwischen seinen Lippen gesteckt hatte.

„Wie kannst du nur, Asuma?! Bist du auf der Letzten nicht mit deiner Freundin zusammen gekommen?“, fragte ein anderer breit grinsend in seine Richtung.

Asuma räusperte sich verlegen.

„Uchiha-san, ich bin entsetzt. Sie helfen den beiden tragen, aber nehmen ihnen nicht alle Last ab? So was soll ein Gentleman sein?“

Sopoku grinste breit. „Das mit dem Gentleman soll sich Nii-chan mal für jemand anderen aufheben.“

Kaya fing wieder an zu lachen, doch Sasuke gab seiner kleinen Schwester eine sanfte Kopfnuss.

„Jetzt halt aber den Rand.“

„Nii-chan? Das ist deine kleine Schwester? Und du lässt sie was tragen? Schäm dich!“

„Zu meiner Verteidigung: Die Weiber hier haben auch ihren Stolz und haben partout gemeint, sie wollen einen Teil selbst tragen.“, erwiderte Sasuke trotzig.

„Was du nicht sagst. Für wen sollst du denn den Gentleman spielen? Ich meine, welche Dame hat die Ehre denn erhalten?“

Genervt verdrehte Sasuke die Augen.

„Meine Schwester halluziniert, das sollten sie nicht zu ernst nehmen.“

Die Skepsis zeigte sich mehr als deutlich auf den Gesichtern der Lehrer, doch zu Sasukes Glück beließ man es dabei.

„Wo können wir die Flyer hintun?“

„Oh, ja natürlich. Legt sie einfach hier auf den Tisch, die Lehrer werden sie dann schon verteilen. Ach und Sasuke. Schwester oder nicht, gib ihr nicht noch mal eine Kopfnuss, wenn wir das sehen.“, meinte ein Mann mit Pilzfrisur und dem schlechtesten Geschmack in Sachen Klamotten, den Sopoku kannte.

„Das war keine richtige Kopfnuss.“

„Exakt, weil Nee-chan ihm bei lebendigem Leibe die Haut abzieht, wenn er mir eine Richtige verpassen würde.“

„Jetzt hör aber auf, allmählich fängt das an zu nerven.“

Asuma lachte.

„Dafür sind Geschwister ja auch da. Also, danke ihr beiden, ihr könnt wieder gehen.“

„Ja, auf Wiedersehen!“ Artig verbeugten sich die beiden leicht, ehe sie zusammen mit Sasuke das Lehrerzimmer verließen.

„Fängst du jetzt schon vor meinen Lehrer damit an? Herrgott, es ging nur um die Frage, ob du bei ihr bleiben kannst, während ich und Itachi weg sind und damit Ende der Diskussion!“

„Wenn du meinst.“, erwiderte sie eingeschnappt.

„Gehen wir, Kaya-chan.“

Kaya nickte, verbeugte sich zum Abschied leicht vor Sasuke und folgte Sopoku dann.
 

„Mir ist langweilig.“, stöhnte Sopoku gelangweilt.

„Nicht nur dir.“, erwiderte Kaya gähnend.

Inzwischen war es Dienstag und die Tatsache, dass ihre Schwestern noch bis Freitag weg sein würden, machte die Lage nicht gerade erträglicher.

„Gehen wir in die Spielhalle?“

„Gute Idee, dann haben wir wenigstens etwas zu tun.“

Seufzend gingen beide durch die Stadt. Es war doch wirklich verrückt, was eine Woche alles ausrichten konnte.

Sie hatten Schwestern, die sie nicht mehr missen wollten, und hatten sich angefreundet. Sopoku war heute Morgen im wahrsten Sinne des Wortes von Kayako umgenietet worden, als diese ihr zur Begrüßung an den Hals gesprungen war.

Vollkommen perplex hatte Sopoku ihre breit grinsende Freundin angesehen, ehe sie beide in schallendes Gelächter ausgebrochen waren. Nur schwer waren die beiden auf ihre Plätze gekommen, denn Kayako wurde selbst nach fünf Minuten den Lachkrampf nicht mehr los.

„Sag mal, Poku-chan. Willst du, dass Sasuke-san und Sakura ein Paar werden?“

Sopoku grinste breit. „Na, was denkst du denn? Ich finde, die beiden passen gut zusammen.“

„Stimmt schon, aber dein Bruder schein nicht sonderlich angetan zu sein.“

„Pah, das ist doch nur Farce. Er mag sie, das hab ich letzte Woche deutlich gesehen, außerdem haben die beiden eindeutig miteinander geflirtet. Die sind nur zu stur, um es zuzugeben.“

„Woher willst du wissen, dass sie miteinander geflirtet haben?“

Sopoku grinste wieder. „Ich kenn meinen Nii-chan gut genug, um das zu wissen. Ist es bei dir nicht auch so? Ich muss nur den Gesichtsaudruck sehen, den er hat, wenn er mit einem Mädchen redet und kann ganz genau sagen, ob sie ihn nervt oder nicht. Ebenso wie ich daran sehe, ob er flirtet oder nicht.“

Kaya legte nachdenklich die Stirn in Falten. „Jetzt wo du es sagst. Ich kann das tatsächlich sehen.“

„Siehst du? Wir kleinen Schwestern sind mit dem Talent gesegnet, unsere Brüder wie ein Buch zu lesen.“

„Wieso nur hab ich so das Gefühl, dass du die beiden verkuppeln willst?“

Sopoku lächelte unschuldig und streckte ihr kurz die Zunge raus. Allein diese Geste ließ Kayako erkennen, dass sie vollkommen ins Schwarze getroffen hatte.
 

Wie im Fluge war auch der Mittwoch vorüber und die Tatsache, dass sie nur noch einen Tag ohne ihre Nee-chan auskommen mussten, ließ den Donnerstag doch schon sehr gut beginnen.

„Nii-chan? Können wir dann los?“

„Klar, ich komme schon.“, erwiderte Sasuke gereizt. Natürlich hatte seine kleine Schwester den ganzen Abend nichts anderes zu tun gehabt, als ihn zu fragen, wieso er Sakura angeblich nicht mochte.

Dementsprechend war er momentan auf seine kleine Schwester zu sprechen.

„Ach, Nii-chan. Klappt das jetzt Morgen mit dem Elternabend?“ Sasuke nickte kurz und auch Itachi rief aus der Küche, dass er kommen würde.

Doch sowohl Sopoku als auch Sasuke konnten die Vorfreude, die in dieser Aussage gesteckt hatte, nicht überhören. Itachi war eindeutig neugierig auf diese Nee-chan, die ihre Schwester dazu gebracht hatte, ihn nach dreizehn Jahren endlich einmal Nii-chan zu nennen.

Skeptisch die Augenbrauen zusammenziehend sah sie zu Sasuke, der nur mit den Schultern zuckte.

Gerade machte Sopoku die Tür auf, als sie auch schon abrupt stehen blieb.

„NEE-CHAN?“

„Guten Morgen, So-chan.“, erwiderte Sakura grinsend, während sie sich gegen das Gartentor lehnte.

„Ja, aber ich dachte, ihr wärt noch bis morgen Mittag weg.“, meinte Sopoku baff.

„War ja eigentlich auch so geplant, doch unsere Puderquasten haben es anscheinend ohne Strom und Spiegel nicht ausgehalten und wir anderen hatten, bei allem was Recht ist, keinen Bock, uns das Gezicke weiter anzutun. Also sind wir schon früher wieder da.“

Sopoku grinste breit und auch Sasukes Mundwinkel zuckten leicht, doch diesen Triumph gönnte er Sopoku nicht, denn diese hatte schon Anlauf genommen und ihre Schwester einfach umgenietet.

„So-chan, seit wann denn so stürmisch?“

„Seit ich weiß, dass es ohne dich verteufelt langweilig sein kann.“, entgegnete sie grinsend und sah auf ihre Schwester herab.

Sasuke war derweil kurz ins Haus gegangen, um Itachi zu sagen, dass er diese Nee-chan auch schneller kennen lernen könnte, was dieser sich natürlich nicht zweimal sagen ließ.

„Sopoku, geht man so mit seiner Schwester um?“

Verwirrt sah Sakura an Sopoku vorbei, als die ihr unbekannte Stimme ertönte. Sasuke war es schon mal nicht, das verriet allein die Stimme, doch der Typ sah seinem Bruder verteufelt ähnlich. Ebenso pechschwarze Haare und diese Augen, die einen schier durchbohrten.

„Wenn man sie vermisst hat: Ja.“

Sakura lachte, ehe sie das Wort an Itachi richtete. „Ich nehm jetzt einfach mal an, dass du Itachi bist, oder?“

„Exakt. Erfreut, deine Bekanntschaft zu machen.“

„Ebenfalls. Ich würde dir ja die Hand schütteln, aber deine Schwester ist schwer.“

„He, ich bin nicht schwer.“, meinte Sopoku schmollend.

„Wenn du meinst. Trotzdem wäre ich dir dankbar, wenn du aufstehen würdest, du sitzt auf meinem Bauch und ich hab keine Lust, rückwärts zu Frühstücken.“

Sichtlich angewidert erhob sich Sopoku schließlich und reichte ihrer Nee-chan die Hand.

Inzwischen war auch Sasuke auf die beiden zugegangen, immerhin mussten sie ja irgendwann mal in die Schule.

Während Sakura noch ein wenig mit Itachi sprach, der sich an das geschlossene Gartentor gelehnt hatte, hörten Sakura und Sopoku jemanden ihren Namen rufen.

Synchron drehten sich vier Köpfe nach links, ehe Sopoku und Sakura auch schon von den Füßen gerissen wurden.

„Das nenn ich eine umwerfende Begrüßung, Kaya-chan.“

Kaya grinste Sopoku an. „Würde ich auch sagen, Poku-chan.“

„Mensch Ino. Hatten wir nicht ausgemacht, dass du das lassen sollst?“

„Sorry, Sa-chan. Ich konnte nicht widerstehen.“, meinte Ino unschuldig grinsend.

„Außerdem machen Schwestern alles gemeinsam, oder Kaya-chan?“

„Wohl war. Wir nieten euch synchron um und ihr knallt synchron auf die Erde, passt doch.“

Grinsend stand Ino wieder auf und zog Sakura auf ihre Beine, ebenso wie Kaya Sopoku wieder auf die Beine half.

„Wir sollten mal los, sonst kriegt Sakura noch Konkurrenz.“

„Ino!“

„Ist doch wahr. Warst du denn jemals pünktlich?“, fragte Sopoku sie grinsend.

„Bestimmt.“, erwiderte Sakura empört und hängte noch ein genuscheltes „Denk ich jedenfalls.“ dran.

Sasuke und Itachi brachen in schallendes Gelächter aus, ebenso wie Ino und Kaya. Sopoku sah ihre Nee-chan gespielt böse an, doch ihr Grinsen war doch zu deutlich, als das man es hätte erst nehmen können.“

„So, bevor sich hier weiterhin alle auf meine Kosten amüsieren, würde ich jetzt gerne gehen. Ich gehöre zum Organisationskommando der Fete.“

Doch genau das war das Stickwort für Kaya und Sopoku. Beleidigt drehten diese sich zu ihren Schwestern und fragten gleichzeitig: „Wieso habt ihr uns nichts davon erzählt?“

Überrascht schreckten die beiden nach hinten. „Haben wir nicht?“, kam es ebenfalls gleichzeitig von den beiden.

„Nein. Wir haben von einer Fete erfahren, als wir die Flyer verteilen sollten. Aber Sasuke hast du davon erzählt, wieso?“

Der deutliche Unterton in Sopokus Stimmt lies Sakura und Sasuke aufseufzen.

„Nicht schon wieder.“, ertönte es synchron von den beiden.

Verwirrt sah Itachi von Sasuke und Sakura zu den drei grinsenden Weibern.

„Sag mal, Sasuke. Hab ich was verpasst?“

Sasuke sah seinen Bruder scharf an. „Wehe, du fängst jetzt auch noch an!“

Itachi grinste.

Daher als das ziemlich knisternde Verhalten zwischen Sasuke und seiner kleinen Schwester. Er hatte nur mitbekommen, dass Sopoku ihn wegen irgendetwas nervte, doch mit was, hatte er nicht gewusst - bis eben!
 

„Ich geh jetzt. Entweder ihr kommt mit, oder ihr lasst es bleiben, aber ich tu mir das nicht noch mal an!“, meinte Sakura und rollte mit den Augen, ehe sie sich umdrehte und einfach losging.

„Menno, Nee-chan. Jetzt sei nicht gleich beleidigt!“

„Ich bin nicht beleidigt, sonder genervt. Ich sagte, das Thema ist beendet, bei so etwas dulde ich keinen Widerspruch.“

„Stimmt allerdings. Jedes Mal, wenn du die Schnauze voll hast, stellst du bei diesen Themen auf Durchzug.“

„Pah, als ob das so oft vorkommen würde.“, meinte Sakura zu Ino, die seufzend den Kopf schüttelte.

„Oft genug, um mich zu lehren, dass ich mich daran halte. Das muss dein Schwesterchen noch begreifen.“, meinte sie und sah zu Sopoku.

Diese blinzelte ein paar Mal, ehe sie verstand, worum es ging.

Sie würde ihre Schwester richtig böse machen, wenn sie weiterhin auf diesem Thema herumritt und das war das letzte, was sie erreichen wollte.

„Ja, schon kapiert. Gehen wir einfach.“

Innerlich sandten Sakura und auch Sasuke ein Dankesgebet an Gott. Vorerst hatten sie wieder Ruhe.
 

Die Tage verstrichen allmählich und Sopoku hatte den sonst so verhassten Elternabend hinter sich gebracht. Es war eigentlich ein recht schöner Abend gewesen, wenn sie so daran dachte.

Sasuke und Itachi hatten Wort gehalten und waren dort mit ihr zusammen hingegangen. Wie nicht anders zu erwarten, hatte sich Sakura verspätet. Während Sopoku sie gespielt beleidigt angeschaut hatte, hatten Ino, die wegen Kaya ebenfalls hatte kommen müssen, Kaya selbst und Sasuke sich ein breites Grinsen nicht verkneifen können, als die beiden Schwestern angefangen hatten, sich miteinander zu streiten.

Das Ende bestand darin, dass der Elternabend mit einer viertelstündigen Verspätung endlich hatte stattfinden können, weil Itachi sich erbarmt hatte, die beiden ein wenig zu bremsen.

Nun endlich waren auch für die Erstklässler alle besonderen Details der Fete geklärt worden, sodass Sopoku sich schon irgendwie auf dieses Fest freute.

Ebenso wurde klar, dass in nächster Zeit einiges an Unterricht ausfallen würde, um die Turnhalle der Schule, in der die Fete stattfinden würde, auf Trab zu bringen.

Gegen Mittwoch waren die gröbsten Vorbereitungen in der Halle erledigt. Man hatte unter der Decke große, rote oder orangene Papierlaternen aufgehängt, ebenso wie Ballons und Pappkugeln, die ebenfalls in den Tönen Orange und Rot gehalten waren.

Die Bühne war aufgebaut, ebenso wie die Büffettische, die mit Vasen voller Butterblumen und Kirschzweigen geschmückt waren.

Man hatte massig Stühle an den Rand der Tanzfläche gestellt und vereinzelt waren auch Sofas gesehen, die man aus einzelnen Klassenzimmern und dem Lehrerzimmer entführt hatte, um ein noch wohligeres Ambiente zu erreichen.

Inzwischen wurden auch die meisten Mädchen ganz hibbelig bei dem Gedanken, den Abend mal wieder mit den Jungs zu verbringen.

„Meine Güte, wieso plustern die sich so auf?“, fragte Sopoku mit zusammengezogenen Augenbrauen, als wieder einmal eine Schar gackernder Mädchen an ihnen vorbeigeschritten war.

„Wohl deshalb, weil fast 50 % der momentanen Beziehungen von Schülerinnen auf diesen Feten entstanden sind. Kurenai zum Beispiel. Sie ist seit der letzten Fete mit einem Lehrer der Jungenschule zusammen. Ino hat dort auch schon mal einen Jungen kennen gelernt und es ist allein aus dem Grund nichts geworden, weil er weggezogen ist. Die beiden halten immer noch Kontakt und ich bin mir sicher, dass Ino immer noch in ihn verliebt ist, auch wenn er schon seit anderthalb Jahren nicht mehr hier war.“

„Und was ist mit dir?“

Sakura lachte kurz auf. „Ich verzichte dankend. Ich hatte bisher das Pech, dass sich nur Arschlöcher für mich interessiert haben, darauf kann ich dann auch verzichten.“

„Mein Bruder ist kein Arschloch!“

„Er interessiert sich nicht für mich, allein das disqualifiziert ihn für den Posten des Arschloches.“

„Stimmt doch gar nicht. Er hat mit dir geflirtet, Nee-chan. Das macht er sonst nicht.“

Sakura lächelte nachsichtig. „Sopoku. Es kann nicht immer so laufen, wie du es dir wünschst. Mag sein, dass ich deinen Bruder mag, das heißt aber noch lange nicht, dass jemals mehr daraus wird.“

„HAH!“

Erschrocken blieb Sakura stehen und sah Sopoku überrascht an.

„Was?“

„Du hast zugegeben, dass du ihn magst. Was spricht also dagegen, wenn er dich auch mag?“

Sakura rollte mit den Augen.

„Sopoku, das war ein Zugeständnis, keine Liebeserklärung!“

„Menno, jetzt red dich nicht dauern raus. Vielleicht wird es ja wirklich mal etwas.“

Sakura verzichtete darauf zu antworten, als sie schließlich an Sopokus Klassenzimmer ankamen.

„Tu mir bitte einen Gefallen, Sopoku. Lass mich und deinen Bruder wenigstens auf der Party in Ruhe. Denn ich hab so eine böse Ahnung, dass ich deinen Bruder als Alibi missbrauchen muss.“

Sopoku blinzelte ein paar Mal, ehe sie eine Augenbraue in die Höhe zog.

„Gibt es etwas, was ich nicht weiß?“

„Ja. Es gibt da einen Jungen, der mich schon seit Ewigkeiten nicht in Ruhe lässt. So leid es mir tut, aber irgendwie muss ich ihn ja loswerden. Zudem nehme ich an, dass dein Bruder von den Frauenmassen gar nicht begeistert sein wird, also ist es für uns beide ein Vorteil.“

„Du hast das schon mit ihm abgemacht.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Sie hatte schon am Sonntag mit Sasuke geredet und ihn um diesen Gefallen gebeten. Im Anbetracht der Tatsache, dass Sasuke schon an seiner Schule von einigen penetranten Weibern belästigt wurde, war er mehr als nur einverstanden gewesen.

„Verkneif die einfach deine Kommentare, okay? Nur für den Abend, danach wirst du eh wieder damit nerven.“

„Ausnahmsweise. Aber nur, weil du meine Nee-chan bist.“, erwiderte Sopoku grinsend und streckte ihrer Schwester kurz die Zunge entgegen.

Sakura umarmte sie kurz und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

„Danke, So-chan!“
 

Der Abend der Fete war gekommen.

Inzwischen war auch Sopoku Feuer und Flamme und freute sich wie ein Honigkuchenpferd darauf, dass es endlich Abend wurde.

Aufgrund der mangelnden Konzentration hatten die Lehrer ihre Schüler schon früher gehen lassen, denn selbst die klügsten Köpfe der Schule hatten schon nach der dritten Schulstunde auf Durchzug gestellt.

Sopoku würde Sakura auf der Fete treffen, denn da sie zu dem Organisationskommando gehörte, hatte sie schon früher da zu sein.

Während Sasuke und Sopoku nun im Wohnzimmer saßen, konnte sich Itachi nicht entscheiden, was er anziehen sollte, denn als Student der Jungenschule war er ebenfalls eingeladen.

„Ist das zu fassen? Hat der ´ne Freundin, oder wieso putzt der sich so raus?“

Sasuke zuckte seufzend mit den Schultern. Er trug eine stinknormale Jeans und ein schwarzes Polohemd. Diskret genug wie er fand und doch verpasste ihm das Outfit eine äußert attraktive Ausstrahlung.

Sopoku dagegen trug eine kurze Jeanshose, die etwas unter ihrem Hintern endete. Dazu ein normales, schwarzes Shirt mit dreiviertel Ärmeln. Die Haare hatte sie sich zu zwei Zöpfen gebunden, die ihr locker auf die Schultern fielen.

Anfangs hatte Sasuke sich mit der Hose so gar nicht anfreunden können, doch er wollte auch nicht, dass Sopoku dort mit einem Rock aufkreuzte, was aufgrund der Tatsache, dass alle ihre langen Hosen dreckig waren, die andere Alternative gewesen wäre, so hatte er seinen Beschützerinstinkt zurückschrauben müssen, um sich mit der Hotpan zufrieden zu geben.

Inzwischen war es halb neun abends und Itachi war noch immer nicht fertig, die Fete jedoch war schon seit acht Uhr im Gange.

„Mensch, Itachi! Das ist kein Modelcasting, also beweg deinen Hintern hier runter. Wenn du nichts findest, geh nackt, dann hab ich schon die Gänse nicht an der Backe kleben!“, rief Sasuke schlecht gelaunt nach oben.

„Hast du doch eh nicht, bei der Begleitung.“, meinte Sopoku unschuldig grinsend.

Sasuke stöhnte auf. „Sie hat es dir erzählt?“

„Ja, aber sie hat mir das Versprechen abgenommen, dass ich euch den Abend über in Ruhe lasse!“

„Wenigstens einen Vorteil hat das Ganze.“

„Es hat weit mehr als nur einen Vorteil. Ihr werdet beide nicht vom jeweils anderen Geschlecht genervt, mit Ausnahme euch selbst, ihr lernt euch näher kennen und könnt eventuell doch irgendwann einmal zugeben, dass ihr euch mögt.“

Sasuke verkniff sich seinen Kommentar.

Wenn seine kleine Schwester wusste, wo er am Wochenende gewesen war, würde sie jetzt schon vor Freude wie ein Flummi durch das Haus hüpfen.

Eben an diesem Wochenende hatte Sakura ihn um diesen Gefallen gebeten und einfach weil er sich die Chance, die er, wie er im Nachhinein feststellte, zu jeder anderen Zeit auch gehabt hätte, nicht hatte entgehen lassen wollen, hatte er eine Bedingung gestellt.

Natürlich wäre diese nicht notwendig gewesen, immerhin war dieses Manöver für ihrer beider Seelenheil und Sicherheit von Vorteil, doch er hatte einfach nicht widerstehen können.

Kurzum: Er hatte ein Date gefordert, das sie auch prompt am Sonntag gehabt hatten.

Alles in allem musste Sasuke zugeben, dass Sakuras Gegenwart nicht nur angenehm, sondern auch beruhigend war, denn er brauchte keine Angst haben, dass sie sich ihm um den Hals warf, dazu hatte sie viel zu viel Stolz.

So waren sie im Kino gewesen und dann noch in eine Bar gegangen, um etwas zu trinken und sich ein wenig zu unterhalten.

Sasuke war sehr wohl aufgefallen, das es einige Dinge gab, über die Sakura nicht mit ihm reden wollte, doch das konnte er sehr gut verstehen. Schließlich vertraute niemand einem praktisch fremden Mann alles über sich an.

Auch hatte er festgestellt, dass Sakura und Sopoku sich nicht nur in dem ähnelten, was sie durchgemacht hatten, sie waren auch im Charakter so gleich, dass Sasuke meinte, der Begriff Seelenverwandtschaft sei eigens für diese beiden erfunden worden.

Fakt war jedoch, dass Sasuke inzwischen Gefallen an Sakura fand, was jedoch nicht zu seinen früheren Beteuerungen passte, dass er sich nur wegen Sopoku mit ihr getroffen hatte. Und doch konnte er das verkraften- mit Sakura an seiner Seite. Wer würde sich auch schon dem Mädchen verwehren, das es als einziges außerhalb der Familie schaffte, ihn zum Lachen zu bringen und geradezu herauszufordern.

Selbst einige der anderen Gäste der Bar hatten über die beiden getuschelt, denn ihre Flirterei schien wirklich jedem aufgefallen zu sein.

Sachte schüttelte Sasuke den Kopf. Vorerst würde seine Schwester Ruhe geben, er konnte auch noch später überlegen, wie er sich diese Gefühle Sopoku und vor allem Sakura gegenüber eingestehen sollte.
 

Gegen Neun war Itachi endlich soweit gewesen und gegen Viertel vor zehn waren sie schließlich an der Schule angekommen.

Sakura, die in dem Moment auf der Bühne gestanden hatte, um die Lehrer zu einem Solotanz aufzufordern, hatte ein fettes Grinsen im Gesicht gehabt, als die drei schließlich aufgekreuzt waren. Keiner der drei hatte erst fragen müssen, was es mit diesem Grinsen auf sich hatte.

Als sie letztendlich bei ihnen gestanden hatte und die Lehrer sich endlich dazu aufgerafft hatten, sich auf die Tanzfläche zu bewegen, hatte sie noch immer dieses Grinsen im Gesicht.

„Aber ich bin unpünktlich, oder? Ihr seid über eine Stunde zu spät dran, Leute!“

„Das musst du uns nicht sagen! Nii-chan hat sich vorm Spiegel gedreht wie ein Modepüppchen und konnte sich partout nicht entscheiden, was er anziehen sollte.“

Verwirrt sah Sakura zu Sasuke, doch sie merkte, dass nicht er gemeint gewesen war, denn Sasuke hatte sich die größte Mühe gegeben, stinknormal auszusehen. Was jedoch in die Hose gegangen war, denn der Kerl sah einfach unverschämt gut aus. Sakura seufzte lautlos.

‘Man könnte meinen, der macht das absichtlich.’, dachte sie, ehe sie ihren Blick zu Itachi schweifen lies.

„Meine Güte. Bist du auf jemanden bestimmten aus, oder siehst du dich nur gern im Spiegel?“

Itachi hatte sich, wahrscheinlich gerade um die Mädchen, die übrigens mit offenen Mündern an den beiden Brüdern vorbeigingen, vollkommen aus der Fassung zu bringen, richtig in Schale geschmissen.

Er trug eine schwarze, enge Hose, die ihm, und Sakura gab das nicht gerne zu, einen verdammt knackigen Hintern verpasste und ein weißes Hemd, bei dem er die oberen Knöpfe offen gelassen hatte.

„Nun, sagen wir es so, ich möchte heute durchaus nicht alleine nach Hause gehen.“

„Wirst du auch nicht müssen. So wie die alle gaffen werden die sich eher darum prügeln.“

„He, Sa-chan!“

„He, Ino.“

Verwundert musterte Ino sowohl Sasuke als auch Itachi.

„Macht ihr das absichtlich?“

„Häh?“, kam es geistreich von beiden zurück.

„Wollt ihr die Mädels hier ärgern, oder wieso seht ihr so verdammt gut aus?“

Itachi fing an zu grinsen, während Sasuke beleidigt die Stirn kraus zog.

„Mensch, ich mach gar nichts. Ich hab normale Sachen an!“

„Als ob das was bringt. An dir würde wahrscheinlich auch ein Kartoffelsack gut aussehen!“

Ergeben seufzte Sasuke auf. Soviel zu dem Thema „Unauffällig“.

„Also, Sa-chan. Was steht heute noch so auf dem Programm?“

Sakura wollte gerade ansetzen, als sie jemanden in der Menge ausmachen konnte, dessen Anblick sie sprachlos machte. Nun ja, nicht der Anblick an sich, eher die Tatsache, dass er überhaupt da war.

„Sa-chan?“

Verwundert wedelte Ino mit ihrer Hand vor ihrem Gesicht herum, doch Sakura stierte weiterhin über Inos Schulter.

Eben genau in dem Moment wurde sie an der Schulter angestupst.

„Darf man bitten?“

Augenblicklich versteifte sich Inos Haltung und ihre Augen wurden groß.

Das konnte nicht sein.

Itachi und Sasuke besahen sich den Neuling verwundert. Wieso brachte er die beiden Frauen so aus der Fassung?

Zögerlich drehte sich Ino um und erblickte eben jenen, den sie seit anderthalb Jahren nicht mehr gesehen hatte.

„Shika... maru?“, hauchte sie ungläubig.

Eben dieser stand genauso vor ihr, wie schon auf der Fete vor zwei Jahren, als sie ihn kennen gelernt hatte. Mit dem Unterschied, dass er inzwischen deutlich größer geworden war und einiges an Attraktivität zugelegt hatte. Immer noch mit schulterlangen Haaren, die wie immer in einem Zopf steckten, der seinem Kopf Ähnlichkeit mit einer Ananas verlieh.

„A... ab... aber...!?“

Shika grinste breit über den verdatterten Gesichtsausdruck Inos. Genau das hatte er erwartet und er war nicht enttäuscht worden. Mit Ausnahme ihres Aussehens hatte sie sich also nicht verändert.

Inzwischen trug sie die Haare nur noch schulterlang und hatte sich den Pony fransig geschnitten, damit er ihr in Stufen ins Gesicht fiel.

„Ich weiß, ich dürfte eigentlich nicht hier sein und ich werde mich nachher ganz sicher einiges anhören müssen, weil ich dir nichts von meinem Kommen erzählt habe, aber das nehme ich in Kauf, wenn du mir einen Tanz schenkst.“, meinte er und hielt ihr die Hand hin.

Noch immer verdattert stand Ino da, ehe sie von Sakura, die sich längst wieder gefangen hatte, einen Klaps auf den Rücken bekam.

Ein sanftes, glückliches Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, ehe sie ihm ihre zierliche Hand reichte.

„So viele du möchtest!“

Ohne Umschweife verschwanden die beiden auf der Tanzfläche, während Sakura den beiden strahlend hinterher sah.

„Nee-chan? Ist das der Junge, den Ino hier auf der Fete kennen gelernt hat? Der, der weggezogen ist?“

„Hai, haargenau der. Ich freue mich für sie, sie hat ihn schließlich tierisch vermisst.“

„Das scheint auf Gegenseitigkeit beruht zu haben, sonst wäre er wohl nicht hier.“, stellte Sasuke sachlich fest.

„Als ob mich das wundert. Die beiden waren Hals über Kopf ineinander verliebt. Als er ging, war Ino todunglücklich und hat eine Weile kaum mehr was gegessen.“

„Wieso macht ihr Weiber da immer so ein Theater draus?“, fragte Itachi augenrollend.

Sakura funkelte ihn böse an. „Und wieso fühlt ihr Idioten von Männer euch nicht geschmeichelt?“

„Das ist eine berechtigte Frage.“, setzte Sopoku hinzu, als Itachi keine Antwort fand.

Sasuke hielt sich da dezent heraus und hielt Sakura eine Hand hin. „Darf man?“

„Noch sind keine Fans da, oder?“, fragte sie grinsend.

Sasuke erwiderte das Grinsen und antwortete: „Ich muss sie aber nicht unbedingt herausfordern!“

„Welch wahren Worte.“, lachte Sakura und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche ziehen.
 

Sopoku und Itachi sahen den beiden breit grinsend hinterher.

„Ich muss sagen, du hattest Recht. Wenn die beiden sich nicht mögen, dann fresse ich einen Besen.“

„Wieso glaubt mir denn niemand?! Nii-chan hat mit ihr geflirtet, das merk ich doch. Außerdem tut er es jetzt schon wieder.“, erwiderte Sopoku und besah sich die beiden, denen man den Spaß überdeutlich ansah.

„Tja, du wirst mich entschuldigen, ich geh mich ein wenig umschauen.“

„Ja, klar. Ich suche Kaya!“

Schon trennten sich die Wege, während Itachi sich die Weiber vom Hals hielt, die ihm doch zu billig waren, hatte Sopoku schnell ihre Freundin gefunden, die mit verträumten Blick auf Ino und Shikamaru starrte.

„Das ist sooooo süß. Ich hab noch nie gesehen, dass Inos Augen so gestrahlt haben.“

„Sie sieht auch unheimlich glücklich aus, was nach anderthalb Jahren Trennung nur zu verständlich ist.“

Kaya lächelte ihr zu, ehe sich ihr Augenmerk auf Sasuke und Sakura lenkte, die sich genauso gut amüsierten wie der Rest der Fete.

„Die beiden hat es aber auch heftig erwischt. So sehr, dass sie es noch nicht einmal bemerken!“

„Das stimmt nicht. Nee-chan hat gesagt, dass sie ihn mag, aber dann wiederum hat sie gemeint, das sei kein Liebesgeständnis gewesen.“

„Sopoku. Egal, was sie sagt, die beiden sind so was von verliebt. Sieh dir mal den Blick an, den Sasuke ihr schenkt, glaubst du ehrlich, dass der nichts mit Sakura zu tun hat?“

„Ich bin genau derselben Meinung wie du, allerdings ist es ziemlich aussichtslos, wenn die beiden weiterhin auf Durchzug schalten. Außerdem hab ich Nee-chan versprechen müssen, sie und Nii-chan heute in Ruhe zu lassen, weil die sich angeblich nur miteinander abgeben, um ihre Verehrer los zu werden. Sie dir doch mal die Todesblicke an, die man Sakura dauernd zuwirft.“

„Ich hab inzwischen eine Vermutung, wieso keiner der beiden sich traut, seine Gefühle zuzugeben.“

Perplex sah Sopoku zur Seite und stellte ihrer Freundin mit den Augen eine stumme Frage.

„Sopoku, nichts ist für immer. Ich glaube, die beiden haben deshalb Skrupel, weil du ihre Verbindung bist. Wenn sie wirklich ein Paar werden würden, dann könnte es durchaus sein, dass sie irgendwann getrennte Wege gehen. Sie würden versuchen, sich aus dem Weg zu gehen, aber da beide wissen, dass Sakura im Leben niemals den Kontakt zu dir abbrechen würde, würden sie zwangsläufig immer wieder aufeinander treffen. Außerdem könnte es dich dann ja auch verletzen, wenn sie plötzlich nicht mehr miteinander reden. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, dass sie sich wie kultivierte Menschen benehmen und das Abflauen der Gefühle mit Fassung tragen, woran ich eigentlich eher weniger zweifle. Entweder, das ist der Grund, oder beide sind zu stur, den ersten Schritt zu machen.“

Vollkommen fassungslos sah Sopoku ihre Freundin an.

„Das hat sich nicht angehört, als ob es von einer 13-jährigen Mittelschülerin kommt, eher aus eine Kummerkastenzeitschrift.“

Kaya wurde leicht rot. „Na ja, das sind nur Vermutungen.“

„Und ich bin mir sicher, dass eine davon zutrifft.“

Kaya grinste, ehe sie Sopoku an der Hand fasste. „Wir tanzen jetzt auch!“
 

Gegen elf Uhr war die Fete wohl am Höhepunkt angekommen. Die Stimmung war gut wie eh und je, Sakura und Sasuke hatten, nach einer kleinen Schauspielerei, die mal wieder ein Grinsen auf Sopokus Gesicht gezaubert hatte, ihre Verehrer vom Hals gehalten und Sopoku und Kaya wirbelten noch immer bester Laune über die Tanzfläche, die inzwischen von einigem an Konfetti bedeckt war, das die Lehrer übermütig über die tanzenden Pärchen geworfen hatten.

Inzwischen stand Sakura zusammen mit Ino, Shikamaru, Sasuke, Temari und Tenten, Inos früherer Nee-chan, an einem der Stehtische und unterhielt sich mit ihnen.

Natürlich hatten sich Sakura und Sasuke einiges wegen dem Theater anhören müssen, doch sie konnten sich nicht beschweren, immerhin hatten sie nur Sopoku den Mund verboten, die sich auf hervorragend daran hielt. Temari dagegen kam nicht umhin, dem „Pärchen“ ihren Segen zu erteilen.

„Themenwechsel, wenn ihr nichts dagegen habt. Also, Shika, warum bist du hier?“, fragte Sakura und schob sich ein Bonbon in den Mund.

Nun sah auch Ino interessiert aus. Bisher hatten die beiden weniger geredet, mehr hatten sie die Anwesenheit des jeweils anderen genossen.

„Nun ja, ich bin mit meinen Eltern wieder dabei umzuziehen und zwar in unser altes Haus zurück. Problem war nur, das es einige Verzögerungen gab, deswegen kann ich erst ab Montag wieder zur Schule, statt wie geplant zu Beginn des Schuljahres.“

Ino weitete die Augen. „Du bleibst hier?“

Shika lachte. „Als ob mich hier jetzt noch jemand wegkriegen könnte.“, meinte er und legte besitzergreifend die Arme um sie.

Zufrieden und vollkommen glücklich mit der Welt kuschelte sich Ino an ihn, was den Mädchen ein Grinsen entlockte.

„Gott, das sieht noch genauso süß aus wie damals. Das Traumpaar schlechthin ist wieder vereint.“

Tenten betrachtete die beiden sanft. Sie hatte Inos Kummer wohl am stärksten mitbekommen, immerhin hatte die Yamanaka fast zwei Wochen lang Heulkrämpfe bekommen, sobald jemand Shikamarus Namen auch nur erwähnte.

Temari dagegen grinste breit.

„Nach dem, was ich vorhin von einer Schar Hühnern gehört habe, haben den Posten des Traumpaares im Moment zwei andere gepachtet.“, meinte sie, wobei sie vielsagend zu Sasuke und Sakura schielte.

„Das muss ich mir nicht geben. Ich geh ein bisschen frische Luft schnappen!“, murmelte Sakura leise und doch hatte sich ein Rotschimmer auf ihre Wangen geschlichen, der allen bis auf Ino verborgen blieb.

„Ich geh mit, ich will nicht wissen, was mich erwartet, wenn ich bleiben würde!“

Man sah den beiden grinsend hinterher, doch Ino lächelte nur.

„Da haben sich zwei gefunden. Was als kleine Schauspielerei geplant war, wird langsam ernst!“

Verwirrt sahen die anderen zu Ino. Bisher hatten sie nur Spaß gemacht und nichts weiter vermutet, doch Inos Aussage ließ sie stutzen.

„Ach, ich bitte euch. Zwischen den beiden knistert es dermaßen, dass man schon meinen könnte, es brennt. Die beiden haben sich neulich wegen einer Angelegenheit bezüglich Sopoku getroffen und nachdem, was Kaya und Sopoku beobachten konnten, haben die beiden heftigst miteinander geflirtet. Außerdem hab ich die beiden am Sonntag gesehen.“, meinte sie jetzt breit grinsend.

„Wie gesehen?“, fragte Temari dümmlich.

Die restlichen kippten schier zur Seite angesichts dieser dummen Frage.

„Mensch, Tema. Die beiden hatten ein Date!“, erklärte ihr Tenten ungeduldig.

Schlagartig bekam Temari große Augen.

„Sakura hatte ihres Lebtages noch niemals ein Date, dazu fand sie Jungs immer zu nervig.“

„Eben deswegen bin ich wie Sopoku der Meinung, dass die beiden einfach noch unsicher sind, ob sie es probieren sollen, oder nicht. Ich hoffe, dass es klappt, immerhin scheinen die beiden sich echt gut zu verstehen.“

„He, Nee-chan!“

Ino drehte sich kurz um und erblickte Kaya und Sopoku.

„Huch? Wo ist Nee-chan hin? Nii-chan fehlt auch!“

„Ach, die beiden sind frische Luft schnappen gegangen, als wir wieder mit dem verhassten Thema angefangen haben. Itachi habe ich allerdings schon eine Weile nicht mehr gesehen.“

„Hat mich wer gerufen?“, fragte Itachi charmant, als er hinter seiner kleinen Schwester auftauchte.

„Nicht wirklich, man wollte nur wissen, wo du steckst, vorausgesetzt du heißt Itachi.“, erwiderte Temari niederschmetternd.

„Das tat weh. Ja, ich bin Itachi, der sich momentan am liebsten aus dem Staub machen würde. Ich hätte nicht gedacht, dass eure Schule solche niveaulosen Weiber hat, das ist ja widerlich.“

Ino grinste breit.

„Tja, gutes Aussehen hat seine Nachteile. Die wirst du nicht mehr los.“

„Doch, indem ich es wie mein Bruder mache“, entgegnete er grinsend, während er zu Temari schielte. Eben diese hatte auf einmal einen schlimmen Verdacht.

„Darf man bitten?“ Vollkommen perplex sah Temari ihn an und dachte schon, sich verhört zu haben. Doch als Tenten ihr sachte den Ellenbogen in die Rippen stieß, fing sie sich wieder und nickte kurz.

Sopoku sah den beiden grinsend hinterher.

„Ich wusste doch, dass mein Nii-chan Geschmack hat. Temari, und einige wenige andere hier, sind wohl die einzigen, die sich von Itachis Aussehen nicht aus der Fassung bringen lassen.“

Ino grinste breit. „Das stimmt allerdings.“
 

Seufzend schritten Sakura und Sasuke über den Schulhof.

Sasuke war schnell aufgefallen, dass Sakura einen bestimmten Ort anstrebte, doch er sagte nichts und folgte ihr einfach. Gelegentlich warf er einen kurzen Blick über die Schulter, um zu schauen, ob sich einer aus purer Neugierde an ihre Fersen geheftet hatte.

Schließlich standen die beiden nur noch knapp zwanzig Meter von dem Kirschbaum entfernt. Während Sakura langsam weiterging, wurde Sasuke, wie damals auch Sopoku, von diesem Anblick gefangen genommen. Doch die Nacht gab dem Anblick noch etwas Mystisches.

Doch am meisten war es wohl die Tatsache, dass Sakura in dieses Bild passte, als sei es extra nur für sie angefertigt worden. Und plötzlich wurde ihm bewusst, wie verdammt passend ihr Name eigentlich war.

Während er sich langsam auf den Baum zu bewegte, unter dem Sakura nun stand, musterte er sie zum ersten Mal eingehend. Auch sie hatte keinen großen Wert auf ihre Kleidung gelegt. Sie trug eine schlichte, dunkle Hüftjeans und ein weißes Longshirt, auf dem mit silberner Farbe ein Gesicht dargestellt war. Auch ihre Haare waren so wie immer. Das einzige, was sie verändert hatte, war der Ohrring. Er hing nicht wie sonst immer links unter den Haaren versteckt, sonder für jedermann sichtbar am rechten Ohr.

„Sopoku liebt diesen Ort genauso wie ich. Wir sind eigentlich in jeder Pause hier.“

„Nur allzu verständlich. So einen Anblick bekommt man auch nicht überall vor die Nase gesetzt.“

Zögerlich wandte sie ihm ihr Gesicht zu.

„Was ist das?“

Fragend sah er sie an, doch sie ließ ihm keine Zeit, eine Frage zu stellen.

„Das, was Sopoku andauernd als Zuneigung, gar Liebe definiert. Was ist es in Wirklichkeit?“

Sasuke sah sie ernst an, ehe er auf sie zuging.

„Vielleicht ist es ja genau das. Könnte das denn nicht sein?“

„Glaubst du denn, dass das so schnell gehen kann?“

„Ich glaube, dass alle Menschen ein variierendes Maß an Zeit brauchen, um solche Gefühle zuzulassen. Sie dir Sopoku an, sie hat gerade eine Woche gebraucht, um dir bedingungslos zu vertrauen. Wie lange brauchst also du, um gewisse Gefühle zuzulassen?“

Er stand inzwischen direkt hinter ihr und sein warmer Atem in ihrem Nacken ließ ihr eine wohlige Gänsehaut über die Arme laufen.

Was richtete der Kerl da eigentlich nur mit seiner bloßen Gegenwart an?

Sie hatte sich schon bei ihrem Date am Wochenende zusammen reißen müssen. Sie hatten wirklich rückhaltlos miteinander geflirtet und dabei vollkommen vergessend, dass sie in einer vollen Bar gewesen waren, wo so mancher neidischer Blick auf Sakura gelegen hatte.

Eben diese hatte sich nur schwer zusammenreißen können, keine zu anzüglichen Bemerkungen zu machen, ansonsten hätte sie keine Ahnung gehabt, wie der Abend ausgegangen wäre.

Doch sie gab zu, dass sie sich in seiner Gegenwart ungemein wohl fühlte, ähnlich wie bei Sopoku, obwohl zwischen ihr und Sasuke nicht so ein enges Band des Verständnisses herrschte, wie zwischen den beiden Schwestern.

Sie schreckte aus ihren Gedanken, als sie eine warme Hand auf ihrer spürte. Diese hatte sie vorhin an den Baumstamm gelegt und wurde nun von Sasukes eindeutig größeren Hand umschlungen.

„Fällt dir die Antwort so schwer?“, flüsterte er ihr, und Sakura hätte schwören können, dass so etwas wie Bedauern in seiner Stimme mitschwang, ins Ohr.

Wieder diese angenehme Wärme, gegen die Sakura nichts tun konnte.

„Ich kann es einfach nicht definieren. Etwas Unbekanntes wird mir so schnell keine Klarheit verschaffen. Obwohl ich durchaus zugebe, dass es mehr als nur angenehm ist.“

Sie waren nicht weit von der Turnhalle entfernt, aus der die erste Ballade des Abends ertönte.

Sasuke drehte sie zu sich um, indem er sachte an ihrer Hand zog.

Fast schon schüchtern sah sie ihn an, hatte schon das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben.

Doch er hielt ihr nur eine Hand entgegen.

„Darf ich um einen weiteren Tanz bitten?“

Zögernd legte Sakura ihre Hand in seine und lies sich willenlos von ihm in seine Arme ziehen. Während er seine andere Hand auf ihren Rücken legte, nutze Sakura die Chance und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
 

( http://www.youtube.com/watch?v=h2R7qtS9VtM )
 

It's gonna be me, baby

It's gonna be you, baby
 

Time has been patient for so long

How can I pretend to be so strong?

Looking at you, baby

Feeling it too, baby

If I'm asking you to hold me tight

Then it's gonna be all right
 

Das Lied passte einerseits zu ihnen beiden, dann auch wieder nicht, doch die Melodie verlieh diesem Tanz etwas einzigartiges, machte ihn zu etwas, was Sakura für immer in ihren Erinnerungen halten wollte.

Sie wusste nicht, wie ähnlich ihre Gedanken den Sasukes waren. Nur, dass er nicht nur die Erinnerung für immer behalten wollte, denn auch das Mädchen in seinen Armen wollte er nicht mehr missen, doch er würde geduldig sein, solange, wie sie brauchte, um diese Gefühle definieren zu können.
 

It's gonna be love

It's gonna be great

It's gonna be more than I can take

It's gonna be free

It's gonna be real

It's gonna change everything I feel

It's gonna be sad

It's gonna be true

It's gonna be me, baby

It's gonna be you, baby

It's gonna be.....

It's gonna be love
 

Diese Gefühle konnten praktisch als alles gewertet werden und würde, egal, wie man es sah, wieder andere Gefühle mit sich ziehen, doch irgendetwas in Sakura schrie protestierend auf, als sie sich ausmalte, wie sie wohl als Freunde weiterleben würden.

Das wollte sie nicht, so sehr sie es sich auch einredete, denn allmählich fing sie an zu verstehen und unwillkürlich kuschelte sie sich noch mehr in Sasukes Arme.
 

Time in my restless sorrow pool

How can you pretend to be so cruel?

Maybe it's me, baby

Maybe it's true, baby

Maybe it's everything we're dreaming of

We've waited long enough
 

Keiner der beiden wusste, dass zwei Augenpaare die beiden neugierig und überaus erfreut beobachteten.

Also, wenn das nichts wurde, dann hatte einer der beiden einen furchtbaren Fehler gemacht, denn selbst der größte Ignorant der Welt hätte in dem Anblick nichts weiter als tiefe Zuneigung sehen können. Die Vermutung negativer Gefühle war bei diesem Anblick das letzte, was gepasst hätte.

„Die beiden sehen glücklich aus, oder?“, wisperte Kaya Sopoku ins Ohr, worauf diese fröhlich lächelnd nickte.

„Sie sehen nicht nur glücklich aus, sondern vollkommen verliebt.“

„Du hast Sakura gehört. Sie kann es nicht definieren.“

Sopoku grinste leicht. „Spätestens, wenn das Lied zu Ende ist, wird sie es können, glaub´ mir.“
 

It's gonna be love

It's gonna be great

It's gonna be more than I can take

It's gonna be free

It's gonna be real

It's gonna change everything I feel

It's gonna be sad

It's gonna be true

It's gonna be you're the one to do

It's gonna be me, baby (me, baby)

It's gonna be you, baby
 

The sooner you let two hearts beat together

The sooner you'll know this love is forever

(It's gonna be love)

Love needs time now or never

(It's gonna be love)

It's gonna be tough

You gotta believe

It's gonna be strong enough
 

Genießend schloss Sasuke seine Augen. Wenn sie die Gefühle als etwas anderes Werten würde, wäre das die letzte Chance, sie so nah bei sich zu haben. Er war ja eigentlich nicht pessimistisch veranlagt, aber ein überschäumender Optimist war er auch nicht und doch beschlich ihn so etwas wie Angst vor ihrer Antwort.
 

It's gonna be love

It's gonna be great

It's gonna be more than I can take

It's gonna be free

It's gonna be real

It's gonna change everything I feel

It's gonna be sad

It's gonna be true

It's gonna be you're the one to do

It's gonna be hard

It's gonna be tough

It's gonna be more than just enough

It's gonna be love

Oh, it's gonna be love
 

Sakura wusste, dass das Lied bald zu Ende sein würde und in ihr zog sich etwas zusammen.
 

It's gonna be sad

It's gonna be true

It's gonna be me, baby (me, baby)

It's gonna be you, baby

It's gonna be me, baby (me, baby)

It's gonna be you

It's gonna be... (yeah)

It's gonna be love
 

Alles in Sakura protestierte, als Sasuke sie schließlich los ließ. Allein ihr Stolz verbat ihr, sich einfach wieder an ihn zu kuscheln.

Diese Geborgenheit hatte etwas ausgelöst, was sie nicht in Worte fassen konnte. Da war mehr als bloße Zuneigung, anders konnte sie sich das alles nicht erklären. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so gefühlt- das letzte Mal, bevor ihre Eltern gestorben waren.

Als diese sie zum Abschied umarmt hatten.

Der Gedanke, so weiter zu machen wie bisher, wenn sie öfters von diesen Gefühlen weggeschwemmt werden könnte, war ihr zutiefst zuwider und versetzte ihr zudem einen heftigen Stich.

Anscheinend konnte Sasuke eben dies an ihrem Gesicht ablesen, welches Sakura mit leicht geröteten Wangen abgewandt hatte. Er musste schmunzeln, als er die Röte bemerkte, denn das war schließlich das erste Mal, dass sie seinetwegen rot wurde.
 

„Mensch, was machen die denn? Das war doch wohl nicht alles!“, flüsterte Sopoku sichtlich enttäuscht.

„Jetzt sei doch nicht so ungeduldig.“
 

Sasuke hatte ihre Hand nicht wieder losgelassen und wartete geduldig, bis sie etwas sagte, doch Sakura schwieg lange. Zu lange für seinen Geschmack.

Er legte sachte eine Hand auf ihre Wange und drehte ihr Gesicht so, dass sie gezwungen war, ihn anzuschauen.

Sie schien erschrocken und doch wich sie nicht zurück. Vielleicht konnte sie diese Gefühle nicht mit Worten definieren, doch ihre Gedanken konnten es, was ihr die Kraft gab, ohne zu zögern in seine Augen zu schauen, die sie wie immer zu durchbohren schienen.
 

„Hör nur ich dieses Knistern oder du auch?“, fragte Sopoku frech grinsend.

„Nein, das kann wahrscheinlich ganz Japan hören, so deutlich wie das ist.“, antwortete Kaya und zwinkerte ihr zu. Anscheinend ging Sopokus Wunsch in Erfüllung und doch hatte Sopoku nicht das Gefühl, großartig viel getan zu haben.

Kaya sah ihr an, woran sie dachte und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Ohne dich würden sie sich noch nicht einmal kennen gelernt haben!“

Sopoku lächelte ihr dankbar zu, ehe sie wieder gebannt auf das Schauspiel vor sich starrte.
 

Keiner der beiden konnte im Endeffekt sagen, wer sich als erstes mit dem Gesicht genähert hatte, doch sie taten es ohne einen Gedanken an etwas anderes zu verschwenden.

Sakura sehnte diesen Kuss regelrecht herbei und sie ahnte, dass es Sasuke ähnlich ging.

Als ihre Lippen nach einer Ewigkeit aufeinander lagen, kam Sakura nicht umhin, zufrieden zu seufzen und während sie ihre Arme um seinen Nacken schlang, legte er seine fast schon besitzergreifend um ihre Taille.
 

Sopoku und Kaya pressten sich synchron die Hand vor den Mund, um das erfreute Aufquietschen zu verhindern.

„Das ist der schönste Abend meines Lebens.“, hauchte Sopoku vollkommen zufrieden.

„Seltsam, ich denke, du wirst nicht die einzige sein, die heute so denkt!“, erwiderte Kaya grinsend, während sie vielsagend zu dem sich küssenden Pärchen schielte.

„Nein, bestimmt nicht!“

Sopoku sah noch einmal zurück, ehe sie mit Kaya wieder zur Sporthalle ging.
 

Sasuke und Sakura bekamen davon nichts mit. Das einzige, was im Moment noch existent war, war der jeweils andere und dessen Lippen.

Selbst der Luftmangel konnte die beiden nicht dazu bringen, sich voneinander zu lösen. Doch als sie es schließlich taten, waren ihre Lippen im nächsten Moment schon wieder vereinigt.

Sachte fuhr Sasuke mit seiner Zunge über Sakuras Lippe und bettelte regelrecht um Einlass, doch Sakura ließ ihn solange schmoren, bis sie selbst nicht mehr warten wollte.

Sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende als seine Zunge in ihren Mund fuhr und mit ihrer den vorhergegangenen Tanz wiederholte.

Sakura ließ es sich nicht nehmen, ihn derweil im Nacken zu kraulen, während Sasuke ihren Rücken streichelte.

Als sie sich schließlich lösten, hauchte ihr Sasuke noch einen kurzen Kuss auf die Lippen.

„Wag es jetzt aufzuhören und du wirst es bereuen.“, flüsterte Sakura und blickte ihn böse an.

Mit einem breiten Grinsen senkten sich seine Lippen erneut auf ihre.
 

Vollkommen zufrieden mit der Welt kamen Sopoku und Kaya zurück in die Turnhalle und sahen sich nach den anderen um. Ino schmuste mit Shikamaru auf einem der Sofas, Tenten dagegen unterhielt sich ganz in der Nähe mit einem Jungen.

Temari und Itachi fanden sie auf der Tanzfläche, die sie wohl seit Itachis Tanzaufforderung nicht mehr verlassen hatten und ansonsten gab es niemanden, nach dem es sich lohnte, Ausschau zu halten.

Ino hatte die beiden bemerkt und winkte sie heran.

„Wo habt ihr Sasuke und Sakura gelassen.“

„Ach, weißt du, da konnten wir unmöglich stören, ohne es selbst zu bereuen.“, erwiderte Sopoku scheinheilig grinsend, was jedoch bei keinem einen Zweifel ließ, was da draußen gerade passierte.

Auch Inos Gesicht wurde nun von einem breiten Grinsen geziert.

„Na, sie mal einer an. Ich dachte, die wollen frische Luft schnappen und sich nicht gegenseitig ersticken.“

Shikamaru lachte. „Ino, ich denke, als sie gegangen sind, hatten sie durchaus vor, frische Luft zu schnappen.“

„Möglich, oder sie haben den ganzen Abend gewartet, uns los zu werden, um sich dem anderen zu widmen.“

„Pah, von wegen!“, erwiderte Kaya.

„Die beiden haben Ewigkeiten geredet, dann getanzt als die Ballade lief und seitdem stehen die da draußen und knutschen rum. Aber das war sooooooooo süß, das glaubt ihr nicht.“

„Die beiden köpfen euch, wenn sie erfahren, dass ihr gespickt habt.“

„Da könntest du gar nicht mal so Unrecht haben.“, ertönte es hinter Sopoku, ehe sowohl sie als auch Kaya eine Kopfnuss bekamen.

„Aua!“

„Selbst Schuld. So was macht man halt nicht.“, erwiderte Sakura und sah ihre kleine Schwester böse an.

Temari und Itachi, die die kleine Gruppe bemerkt hatten, kamen hinzu und natürlich erzählte Sopoku den beiden auch gleich alles, was ihr erneut eine Kopfnuss von einer hochroten Sakura einbrachte.

„Manno, jetzt hört halt auf mich zu schlagen, nachher sinkt mein IQ noch.“

Sasuke legte Sakura einen Arm um die Taille und sah Sopoku böse an.

„Das Spicken an sich ist nicht das schlimme, eher, dass du es gleich an die große Glocke hängst.“

Itachi lachte.

„Also, Sasuke. Bei dem Verhalten, das ihr beide gerade an den Tag legt, lasst ihr nicht gerade viel Raum für eine ausschweifende Fantasie!“

Nun zeigte sich selbst auf Sasukes Gesicht ein kaum sehbarer Rotschimmer.

„Wenn du meinst.“

Sopoku dagegen drehte sich grinsend zu Itachi um.

„Sag mal, heißt das, dass Sakura bald meine richtige Nee-chan wird?“

„SOPOKU!“
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Voila xD

Mein zweiter OS der ewas aus dem Ruder geraten ist u.u

jetzt ist es eben ein Longshot :)

Die Idee mit den Schwestern hab ich mir von dem Anime und Manga "Maria-sama ga Miteru" zu deutsch "Rosen unter Marias Obhut" abgeschaut, aber im prinzip ist selbst das bei mir anders als dort ^-^

Ich hoffe das der LS besonders denen gefallen hat, denen er gewidmet ist :) wer das ist steht in der Charabeschreibung

Ja mehr gibts nichts zu sagen, außer ein riesen Danke an Hexy92 die den LS in Rekordzeit korrigiert hat ^-^
 

Ich hab aus Gag auch die Schlagworte mit eingebracht, die bei der Wichtelaktion im "Club der SasuSaku schreiber" die ich ins Leben gerufen hatte vorgegeben waren ^^ mir war langweilig xD
 

Lg Fumino



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Kommentare zu diesem Kapitel (32)
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Von: abgemeldet
2020-06-14T09:59:48+00:00 14.06.2020 11:59
Das war sooooo suuper süß! !!!
Ich bin richtig begeistert über diesen longshot
Schreib weiter so, dein Stil ist wirklich traumhaft
❤❤❤
Von:  Sakura2100
2018-03-07T04:44:53+00:00 07.03.2018 05:44
Woow mega süßer longshot gg
Also ich finds toll dass du so lange geschrieben hast *_* und wie du geschrieben hast, einfach ein traum und Wirklich gut zu lesen *_*
Von:  Stevy
2016-08-02T17:50:26+00:00 02.08.2016 19:50
Wirklich toll gemacht
ganz ohne großen Herzschmerz hast du eine wundervolle Geschichte gezaubert ❤
Von:  xXshadowblossomXx
2014-04-30T11:16:45+00:00 30.04.2014 13:16
die ff ist einfach nur traumhaft.
ich bin so froh dass sasu und saku endlich zusammengefunden haben.
freue mich schon auf deine weiteren FFs.

Glg
Von:  KarasuTsubasa
2014-01-04T00:08:18+00:00 04.01.2014 01:08
Dieser OS war, um es in einem Wort auszudrücken, einfach nur Sweet*.*
Auch dein Scheib-Stil ist echt toll,
mach weiter so^^
Von:  Milena
2010-07-25T16:13:41+00:00 25.07.2010 18:13
Tolle Geschichte.
Schön geschrieben.

Hoffe mal du hast noch ein paar solcher FF.

LG, Milena
Von:  Annie
2009-12-18T10:52:46+00:00 18.12.2009 11:52
WOW!!
Die war ja total toll die ff... =D
Gibts ne fortzetzung?

Lg tonia
Von:  Aoki_lee
2009-04-09T00:16:35+00:00 09.04.2009 02:16
Yay das war mal ne one-shot, die sich gelohnt hat =D
Ich mus zugeben die Grundidee hat mir nicht gefallen, aber die umsetzung holla die waldfee, das war wirklich großes Kino, wie mein deutschlehrer sagen würde.
=D mach weiter!
Von: abgemeldet
2008-08-30T00:08:57+00:00 30.08.2008 02:08
tolles kapitel
hat mir gefallen
das sasuke und sakura es immer abgestritten haben das sie sich sagen wir mal möge fand ich richtig lustig
und wie sakura drauf ist so in der schule halt ihr verhalten hat mir gefallen und das flirten fand ich klasse

hast du gut gemacht
lg
Von:  Child_of_Time
2008-08-15T15:41:59+00:00 15.08.2008 17:41
ooooooooh wie SÜÜÜÜß!!!!!!!!
ich weiß gar nicht was ich sagen soll..........
ich bin eigentlich während fast dem ganzen LS am grinsen gewesen, einfach weil das so cute war^^
wirklich ein meisterwerk..............
besonders der letzte satz hat mir gefallen: "Heißt das, dass Sakura bald meine richtige Nee-chan wird??" "SOPOKU!"
einfach total knuffig!!!!!!
und der LS war so realistisch geschrieben, ich kam mir vor als wär ich dabei gewesen..............
einfach geil!!!!!!
Engel-chan


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