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Blutohnmacht

Ein Vampir mit außergewöhnlichen Vorlieben und Eigenschaften
von

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Traum

Er geht an ein paar Türen vorbei, dann klopft er und öffnet, bevor eine Antwort kommt. Wobei sich mir da eine Frage stellt. Warum überhaupt klopfen? Egal!

„Professor? Faye ist hier!“

Proffi? Ist das wirklich Proffi?

Mit einem Jauchzen hüpfe ich an Vico vorbei und falle dem(n) alten Mann (an.) in die Arme.

„Mann bin ich froh, dich zu sehen! Wo sind die anderen?“

„Wenn du Merry und Lionel meinst,“ ich muss ihn einfach unterbrechen,

„nur Merry“

„die sind in den Zellen.“

„Wieso?“ Wieso sitzt Merry in ner Zelle?

„Weil sie durchgeknallt sind, hab ich dir doch gesagt!“ kommt es belehrend von hinter mir. Ich ignoriere es.

„Komm ich zeig sie dir,“ meint Proffi und führt mich an der Hand weg.

Ich folge ihm in ein anderes Zimmer und…

Das hätte ich nicht erwartet…

Nein, wirklich nicht…

Wie ein Fisch mache ich den Mund auf und zu, ohne dass ein Ton herauskommt.

Der Raum ist groß und er ist vollgestellt. Mit Käfigen. Sehr stabilen Käfigen.

In diesen Käfigen sitzen Vampire. Aber nicht so wie ich sie kenne. Ich kenne sie als nahezu menschlich, vom Wesen her. Die hier haben damit nicht mehr viel zu tun.

„Faye?“ Proffis Stimme dringt durch meine Gedanken, die sich mit den geifernden Monstern vor mir beschäftigt.

„Wo ist Merry?“

„Komm mit,“ der Professor führt mich durch die Reihen.

„Wir haben sie erst relativ spät verloren. Weil sie zu den Ältesten gehört, deswegen konnte sie sich wohl am längsten widersetzen. Und bevor es ganz vorbei war, mit ihrem Verstand, hat sie von dir geredet. Deswegen hat Vico dich zurückgeholt.“

Dann stehe ich vor Merrys Käfig. Von meiner besten Freundin ist nicht viel übrig. Ihre Haare sind wirr und dreckig. Ihr Gesicht zu einer Fratze verzogen. Wie alle hier trägt sie nur Fetzen. Scheinbar hatte sie ihr schwarzes Lieblingskleidchen an, als es passierte.

„Wie?“ mehr bringe ich bei ihrem Anblick nicht über meine plötzlich verflucht trockenen Lippen.

„Wir wissen es nicht.“ Plötzlich ist Vicos emotionslose Stimme eine Wohltat, wie ein Anker.

„Zunächst habe alle über Kopfschmerzen geklagt, bei den jüngeren ging es schneller, bei den Älteren hat es etwas gedauert. Dann ist der erste abgegangen, und nach und nach immer mehr. Irgendwann haben wir sie ab einem Grad schon in die Käfige gesperrt.“

Kopfschmerzen, na fantastisch!!!

Wir gehen zurück in ein anderes Zimmer und während Proffi Tee kocht setzte ich mich um mich zu sammeln.

„Ich verstehe nicht. Wie soll ich helfen?“

„Tja, das hat Ophelia nicht gesagt.“ Vico lehnt an einem Tisch und schaut mich an.

„Was ist hier eigentlich in letzter Zeit passiert?“

Proffi drückt mir eine Tasse Tee in die Hand und setzt sich mir gegenüber in einen Sessel, dann beginnt er zu erzählen.

„Als du weg warst, ging erst alles seinen gewohnten Gang, aber dann hat einer von den neueren Mitarbeitern einen Fehler gemacht. Um die Organisation zu schützen haben wir das Haupthaus in die Luft gejagt. Die Mitglieder haben sich auf verschiedene geheime Orte aufgeteilt. Außer uns dreien sind hier nur noch drei Leute, wenn man die, die nicht bei verstand sind nicht mitzählt. Wir hatten uns kaum in unseren neuen Behausungen eingerichtet, da begannen auch schon die Vampire durchzuknallen. Wir haben zwei Verstecke und ein paar gute Mitarbeiter verloren, dann erst haben wir das Muster verstanden und begannen die anderen Vampire ab einem gewissen Punkt einzusperren. Tja und als es dann bei Merry begann, hat sie nur noch von dir gesprochen. Mehr wissen wir auch nicht.“

„Doch,“ warf Vico plötzlich ein, „eines wissen wir noch. An dem Tag, an dem wir das Hauptquartier in die Luft jagen mussten, wurde wieder in dein Museum eingebrochen. Dreimal darfst du raten, was man gestohlen hat.“

„Das Zepter!“

„Bingo! Das ganze ist mir aufgefallen, weil die letzten beiden Einbruchsversuche von Vampiren durchgeführt wurden.“

„Ja, das hast du vor ein paar Tagen schon mal gesagt, gibt’s was neues?“ warf der Professor ein.

„Kaum. Hatte bisher zu viel zu tun, als dass ich mich nicht genau genug damit beschäftigen konnte. Ich weis nur soviel, dass nur das Zepter weg ist, aber nichts Anderes. Und da ist wahrlich weit Wertvolleres da.“

Ich nickte, das war mir wahrlich bekannt.

„Was haben die Vampire gemacht, nachdem sie durchgeknallt waren?“ interessiert mich, immerhin habe ich auch bereits diese vermaledeiten Kopfschmerzen.

„Haben alles um sich herum zerlegt und sind dann abgehaun. Wohin weis keiner. Das hat selbstverständlich die Jäger auf den Plan gerufen. Die sind inzwischen mit Bluthunden überall in der Stadt unterwegs.“

Ich nicke. Deswegen auch die ganzen Aktionen am Bahnhof. Das Zeigen in der Sonne, der Zwischenhalt – den hätte kein normaler Vampir wirklich gut überlebt, die Tablette, das Bonbon, alles nur, damit jedem klar ist, dass ich ein Mensch bin. Jetzt verstehe ich auch den Morgenzug. So war ich die meiste Zeit geschützt, weil es dunkel war und gleichzeitig konnte diesen netten Leuten meine Menschlichkeit demonstriert werden, ohne dass ich allzu starker Sonne ausgesetzt war. Ich kann Vico zwar trotzdem nicht leiden, aber ich muss zugeben, dass er ein schlaues Kerlchen ist.

Ein Telefon klingelt. Vico geht ran und redet leise mit jemandem. Klar konnt eich es verstehen, wenn ich wollte, aber meine Gedanken sind woanders. Nicht allzuletzt bei meinen Kopfschmerzen. Ein dumpfes Pochen, zwischen meinen Schläfen, das einen unangenehmen, aber seit ein paar Minuten konstanten Pegel erreicht hat.

Vico verschwindet ohne ein Abschiedswort und weder Proffi noch ich fragen nach. Es ist mir muss ich gestehen sehr recht, dass er weg ist. Vor ihm würde ich das ungerne aussprechen.

Trotzdem trinke ich noch einige Minuten schweigend meinen Tee und lass die letzte halbe Stunde Revue passieren. Doch es bringt nichts. Es muss raus.

„Proffi?“

„Ja Faye,“ er blickt aus seinen Gedanken auf.

„Ich hab Kopfschmerzen.“
 

Eine Viertelstunde später liege ich auf einem Stuhl, der meinem Fütterungsstuhl ähnelt und Proffi, der mir gerade ein paar Fragen bzgl. des Beginns und der Intensität gestellt hat sieht mich ratlos an.

„Leider kann ich nicht machen,!“ meint er schließlich. „Wir haben alles versucht bisher und du siehst ja, was passiert ist. Er deutet mit einer Geste auf den Nebenraum, in dem unter Anderem auch Merry ist.

„Wie wir bisher wissen, werden die Kopfschmerzen schnell stärker werden, bis es wirklich weh tut, und dann und es tut mir wirklich Leid musst du nebenan.“

„Ich bin müde,“ antworte ich nur. Das Adrenalin ist verbraucht und ich war wegen meiner Ungeduld über vierundzwanzig Stunden wach, dazu noch die Sonne, keine gute Kombo.

„Dann schlaf,“ sagt Proffi mit ruhiger und vor allem trauriger Stimme. Ich kann ihn verstehen, er ist dabei schon wieder jemanden zu verlieren und ist machtlos.

Dann falle ich in einen tiefen Schlaf.
 

»Komm zu mir…«
 

Die Stimme ist schmeichelnd, aber gleichzeitig ehrlich und freundlich, man möchte ihr gerne folgen.
 

»Komm mein Kind…«
 

»Komm nach Hause…«
 

Nach Hause, ja, da will ich hin.
 

»Mein Kind, komm zu mir«
 

Da wartet meine Ziehmutter auf mich und lächelt. Sie steht an der Tür, die plötzlich vor mir ist steht und mich ruft, ja, das ist ihre Stimme.
 

»Na komm endlich!«
 

Sie lacht, während sie mich ruft. Und ich? Ich laufe zu ihr!
 

Eine Wand, zwischen ihr und mir ist eine Wand, die mich von meiner Mutter wegschubbst. Weg! Diese Wand muss weg! Ich will zu ihr! Wieder renne ich gegen die unsichtbare Wand. Gleicher Effekt. Sie hat sich immer um mich gekümmert, wie ein richtige Mutter. Bis sie starb, bis zu ihrem Tod. Ich bleibe stehen. Meine Stiefmutter starb als ich zwölf war, deswegen kam ich zu ihrer Schwester. Sie ist tot. Aber warum ist sie hi… Ein Traum, ich schlafe! Nur ein Traum, das ist nur ein Traum.

Plötzlich sind sie wieder da, die Kopfschmerzen. Sie sind wahnsinnig stark. Ich gebe ein Stöhnen von mir, dann sinke ich in die Knie.

Als ich aufblicke ist meine Ziehmutter verschwunden. Alles ist Schwarz.

Jemand rüttelt an meiner Schulter.

Ich öffne die Augen und langsam wird der Boden sichtbar.

„Professor, nicht so nah, wir wissen nicht wie sie reagiert.“ Eine kalte Stimme, eine Konstante, ein Anker.

„Ich bin bei Verstand, Vico. Keine Angst.“

„Die Hab ich nicht, glaub mir!“
 

löle, wie versprochen, diesmal etwas früher als sonst ;)... mal schaun, ob ich das auch weiter beibehalten kann!

lg



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  XchaosX
2009-10-05T20:24:25+00:00 05.10.2009 22:24
heey schon mal cool =)
ich hoffe das mit dem verrücktwerden klärt sich auf.
und das sie wieder normal werden *schnief*eine wirklich tolle geschichte =)

lg XchaosX


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